The Hero and the Thief [Nao & Stiftchen]

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      Niamh

      Niamh überhörte gekonnt die Frage, ob Ezra wusste, dass sie Andrew kurzerhand mitgenommen hatten. Er wäre sicherlich nicht sonderlich begeistert von der Idee gewesen und...irgendwie war es zu schön, ihn wieder lächeln zu sehen. Also lieber schweigen und ihn damit konfrontieren, wenn es geschehen war.
      Caleb verabschiedete sich mit einem kleinen, emotionslosen Salut, um...wahrscheinlich nicht nach den Fotos zu suchen. Sie kannte ihren Bruder zu gut, um davon auszugehen, dass er wirklich arbeiten würde. Falls es eine höhere Macht gab, hatte sie sie testen wollen, als sie ihre Brüder für sie ausgesucht hatte. Einer war schlimmer, als der andere und beide bereiteten ihr auf so wunderschön unterschiedliche Art und Weise Kopfschmerzen.
      "Adams war nicht dafür bekannt, sonderlich sorgsam zu sein, also denke ich, dass die Fotos nicht allzu schwer versteckt sein werden. Wenn überhaupt", merkte sie an, während sie sich kurz auf dem kleinen Flur der oberen Etage umsah. Es gab nur drei Türen, also dürften sie schnell durch sein. "Schein ein kurzer Abend zu werden." Sie warf Andrew einen kleinen Blick über ihre Schulter zu. "Zum Glück. Ich glaube, wenn ich die Gute Nacht Geschichte verpassen würde, hätte ich ein Problem." Sie öffnete die erste Tür, die in ein kleines Badezimmer führte. Uninteressant. Die zweite Tür führte in das chaotischste Schlafzimmer, das sie je gesehen hatte.
      Die Schränke standen offen, Kleidung lag auf dem Boden. Schüsseln und Tassen mit Speiseresten standen in der Gegend rum. Wenn sie das Schloss nicht selbst geknackt hätte, wäre sie davon ausgegangen, dass schon mal jemand vor ihr eingebrochen wäre. Jetzt wäre Ezra vielleicht wirklich nützlicher, als Andrew gewesen. Zu schade, dass er offensichtlich besseres zu tun hatte. "Wenn du es schaffst, vor mir einen Laptop, ein Tablet, oder ähnliches zu finden, spendiere ich den Umzug."
      Niamh arbeitete sich methodisch vor. Kleidung wurde zur Seite gekickt, Schubladen aufgezogen. Adams Wohnung sagte mehr als genug über ihn als Menschen aus. Chaos, wo man hinsah. Zwischen den Kleiderhaufen lag ab und an Geld, Zigarettenschachteln oder Flaschen. Niamh schob sie mit spitzen Fingern zur Seite und hielt Ausschau nach allem, was irgendwie elektronisch war. Wenn sie diese Geschichte hier abhaken konnten, hätte sie wenigstens eine Sorge weniger und mehr Zeit für die anderen tausend, die noch in ihrem Kopf auf sie warteten. Es war nicht einfach, in die Rolle ihrer Eltern hinein zu wachsen. Als Kind hatte das so viel einfacher gewirkt.
      "Ich bin übrigens froh, dass ihr Paris überstanden habt", rief sie Andrew über die Schulter entgegen. "Ein bisschen überrascht über das Ergebnis und etwas enttäuscht über den Stein, aber man kann nicht alles haben, schätze ich."