Indigo Blue (Yeet & Nao)

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      Noah

      Noah schmunzelte. Es wirkte irgendwie so, als hätte Elias ein neues Hobby für sich entdeckt. "Wenn du Zeug brauchst, kannst du ja mal bei mir vorbeikommen und meinen Bruder beklauen. Er bastelt dauernd irgendwas und sammelt haufenweise Müll, von dem er glaubt, ihn noch verwenden zu können", warf er ein. Irgendwie fühlte es sich wie eine viel größere Sache an, als es war, Elias zu sich nachhause einzuladen. Noah grub seine Hände in die Taschen seines Hoodies hinein.
      "Ähm… ich bin übrigens für die schwarzen Kontaktlinsen, hat mehr was von nem Käfer" Noah vermutete langsam, dass Elias Look weniger gruselig als… schräg niedlich sein würde, aber damit erfüllte er wahrscheinlich ziemlich Fionas Vision. Auch wenn die wohl nie ein negatives Wort über irgendetwas ausspucken würde, nichtmal wenn sich Noah selbst an seinem Vampir Makeup versuchen würde und es am Ende aussah, als hätte ihn ein Kleinkind beschmiert. Sogar dann würde sie wahrscheinlich noch irgendwas Positives zu sagen finden, wenn er sich bemüht hatte. Kein Wunder, dass Elias sie mochte. Noah konnte auch den Gedanken nicht abschütteln, dass sie wohl der einzige Grund war, weshalb er noch in ihrer Gruppe abhing. Nick war ja eher ein Gegenargument. Und Noah hatte sich auch nicht unbedingt beliebt gemacht.
      "Du kannst auch jetzt gleich mitkommen, wenn du willst", schlug er plötzlich vor und überraschte sich selbst ein wenig. "Es ist ja erst Mittag, also…" Vielleicht konnte er Elias ja irgendwie doch noch überzeugen, dass Fiona nicht das einzig Gute an ihnen war. Auch wenn er sich da selbst nicht so hundertprozentig sicher war. Und er wusste auch nicht, was ihn ritt, Elias unbedingt beeindrucken zu wollen. Das klang echt nicht nach ihm.
      "Meine Mum hat auch sicher wieder irgendwas gebacken, falls du noch was essen willst" Er schielte zu dem Größeren. Anscheinend konnte er garnicht mehr aufhören, Elias zu locken. Das Verhalten widerte ihn selbst fast an. Seit wann war er so verzweifelt?
      And when you die, the only kingdom you'll see
      Is two foot wide and six foot deep


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      Zuerst musste Elias etwas lachen. Noah erlaubte ihm einfach, Bastelkram von seinem Bruder zu klauen? Von seinem Bruder hatte er ja schon mal geredet. War das denn nur eine Ausrede oder musste er damals wirklich mit seinem kleinen Bruder nach Hause? Egal. Aber als er über den Vorschlag weiter nachdachte… „Weißt du, was mir gerade einfällt?” Sagte er und schaute kurz von Noah weg, geradeaus, zwar lächelte er, aber er war eher betrübt. „Dass ich kurz vorm Umzug ziemlich viele von meinen Bastelmaterialien einfach weggeworfen habe.”
      Für Noahs Meinung zu den Kontaktlinsen war er ziemlich dankbar: „Jaaa, du hast recht. Ich war auch eher für die Farbe.” Ja, das stand schon mal fest. Und Elias lehnte schon in eine grobe Farbrichtung. Aber er müsste konkrete Designideen noch mal skizzieren müssen, um herauszufinden, wie er das Konzept letztendlich umsetzen würde.

      Noahs spontane Einladung zu sich nach Hause überraschte Elias. Und ließ ihn erstmal einfrieren. Er schaute Noah etwas verwundert an. Und weil kein: „Spaß, du Idiot. Als ob ich dich einladen würde.” kam, sondern noch ein paar gute Gründe weshalb es sich anbieten würde vorbei zu kommen, taute er zwar wieder auf und lächelte, antwortete aber fast schon ein bisschen schüchtern, naja, eher so als ob das hier ein Phänomen seitens Noah war, welches man ganz vorsichtig und mit bedacht behandeln müsste, damit es nicht wieder verschwand: „Ja, also…wenn das in Ordnung ist.” Und er grinste Noah an, so ähnlich wie heute Vormittag, als er sich so freute auf das Shoppen.

      Da das nun entschieden war, ging Elias nun mit Noah mit. Und sie gingen ein paar Schritte erstmal ohne etwas zu sagen. „Du sagst also, ich muss die Backkünste deiner Mutter überprüfen?” Er schaute etwas frech zu ihm rüber. Elias würde nie “Nein” zu Backwaren sagen, auch wenn sie nicht von seiner Oma waren. Und dann fiel ihm noch etwas ein: „Was bastelt dein Bruder denn so?”

      push peace and keep it in motion
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      Noah

      „Oh, wieso? Hättest du‘s nicht mitnehmen können?“, fragte er interessiert. Warum warf man denn überhaupt irgendwas weg? Noah hatte ähnlich wie seine Geschwister einen Hang dazu, alles aufzuheben. Nur war das bei ihm selten Bastelkram, sondern Fotos, Briefe, Zeichnungen und alles, was er so jemals geschenkt bekommen hatte, das in einer Kiste in seinem Kleiderschrank verwahrt war, denn er könnte ja irgendwann mal irgendwas davon brauchen. Oder so. Seine Mutter hatte ihn jedenfalls vor Jahren zu der Kiste animiert, damit nicht alles überall herumlag. So wie bei Lucien, wo eine Kiste auch keinen Sinn mehr machte, wenn er sie jeden Tag ausräumte. Sein Zimmer war die absolute Hölle. In jeder Ecke lag irgendetwas rum, es war kein Wunder, dass er ständig im Wohnzimmer oder bei Noah herumsaß. Bei der Müllhalde könnte er sich auch nicht konzentrieren. Oder denken. Oder schlafen. Urgh. Das würde ja spaßig werden, da drin gleich nach irgendetwas suchen zu müssen.
      „Er macht… einfach alles. Keine Ahnung. Irgendwann hatte er eine Phase, wo er lauter miniatur Zeug gebastelt hat. Das war ganz cool. Meistens zeichnet er irgendwas und macht ne Collage draus. Das wolltest du doch auch für den Fotografie Klub machen, oder?“
      So vor sich hin zu reden fühlte sich mittlerweile endlich wieder halbwegs locker an. Keine Ausreden, kein Verstecken. Irgendwie war er es wohl bloß nicht mehr gewohnt gewesen, mit jemand anderem als Fiona und Nick zu reden. Aber langsam… kam es ihm ganz natürlich vor, dass Elias auch da war. Es machte ihn zwar auch ein wenig nervös… Aber er hatte sich noch nie viel darum gesorgt, was andere von ihm hielten, also warum jetzt? Er würde das schon wieder abstellen können.

      Als sie bei ihm ankamen, musste Noah sich bereits mental vorbereiten. Vielleicht hätte er Elias noch etwas eindringlicher vor seiner Familie warnen sollen, aber das fiel ihm zu spät auf. Es war jedenfalls Samstag Mittag, also waren alle hier. Adrian war wahrscheinlich grade mal aufgewacht, realistisch betrachtet.
      Er kam rein, zog sich Schuhe und Jacke aus und lauschte, um festzustellen, dass seine Eltern sich im Wohnzimmer unterhielten. Normalerweise wäre er sofort die Treppen hoch und um sein Leben in sein Zimmer gerannt. Aber er konnte auch keinen Gast mitbringen, den seine Eltern nicht kannten und den dann in seinem Zimmer verstecken… Noah konnte sich schon die nächste Rede seiner Mutter vorstellen. Also winkte er Elias hinter sich her und blieb mit ihm im Türrahmen zum Wohnzimmer stehen, als wolle er eine Trophäe präsentieren. Dementsprechend waren die blinzelnden Augen seiner Eltern voller Überraschung auf den Dunkelhaarigen gerichtet.
      „Hi“, meinte seine Mutter verwirrt. Sein Vater starrte schweigend vor sich hin.
      „Das ist Elias Sommer, er geht seit August in meine Klasse, ist der Enkel von Frau Sommer und wir wollen Vorbereitungen für das Herbstfest machen“, murmelte Noah recht monoton, in der Hoffnung, dass er genügend Information ablieferte und keine weiteren Fragen kommen würden.
      „Okay… bleibst du zum Essen? Hast du Unverträglichkeiten? Wollt ihr Muffins mitnehmen?“, fragte seine Mutter dann trotzdem und ihr Blick schoss zwischen den beiden Jungen hin und her. Ihre Augen schrien nur so nach ‚Wieso erzählst du mir nie etwas, Kind?!‘. Tja, die Frage sollte sie sich mittlerweile selbst beantworten können.
      Noah konnte leider nicht für Elias antworten. Er verlagerte stumm sein Gewicht von einem Bein auf das andere und warf ihm einen ebenso fragenden Blick zu, sagte dann aber schnell zu seiner Mutter: „Ja zu den Muffins“
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