Der gestischen Einladung zum Anstoßen, kam Aleyv mit einem breiten Lächeln, so breit, dass sich an ihren Augenwinkel kleine Fältchen bildeten, entgegen und ließ auch ihr Glas mit einem sanften Klirren an seinem erklingen. „… was sie noch bringt…“, raunte sie hinterdrein und legte den Kopf nachdenklich schief, ehe sie die verlockend süße Flüssigkeit mit einem weiteren Nippen ihrem Körper zuführte. Kurz verwog sie in Stille, genoss es für einen Moment an nichts weiter denken zu müssen oder einem Ziel nachzujagen… als ihr dann doch wieder Wörter auf der Zunge brannten. „Was ich nicht möchte, ist das du dich dazu gezwungen fühlst… es ist nur…“, herumdrucksend zog die Brünette wieder ihre Beine an und ließ sie im Schneidersitz vor sich ruhen. „… du… bist… der Einzige… den es zu kümmern scheint… der mir helfen möchte… der an meiner Seite geblieben ist… und das alles ohne eine Gegenleistung zu verlangen... Nicht viele würden sich so einer eigentlich aussichtslosen Mission annehmen. Und auch deine Beweggründe sind mir ein Rätsel, wo wir uns doch kaum kennen... Dennoch.. ohne dich wäre ich wahrscheinlich verloren hier…“, ein verhaltenes Seufzen durchdrang die flirrende Wärme des sommerlichen Abends, während die Sonne ihnen die letzten Strahlen des Tages spendierte, nur um dann eher unspektakulär am Horizont, hinter den Felsvorsprüngen, zu verschwinden und der kommenden Nacht den Auftritt zu überlassen. „Danke…“, ehrlich war ihr untröstlicher Blick, den sie wieder zum Weißhaarigen schweifen ließ, ehrlich und dankbar. Es gab nicht genügend Worte, die Aleyv in diesem Moment halfen, um ihre Erkenntlichkeit zu zeigen… aber hatte sie im Gefühl, dass Ikuya durchaus wusste, auf was sie hinauswollte. So ließ sie erneut die Ruhe um ihre Personen schwelgen, schloss ihre Augen und lauschte nur für einen Moment länger dem Zirpen der Grillen. „Ich denke, ich habe Geschwister…“, leise, beinahe vorsichtig entkamen der losgelösten Zunge der Grünäugigen nun die Worte, so behutsam, als könnten sie in den falschen Ohren gegen sie verwendet werden. „… und ich habe auch Mutter und Vater… selbstredend, wie würde ich sonst existieren… ich höre jede Nacht das Schlaflied von ihr in meinen Träumen, welches mir die Geschichte meines Zuhauses erzählt... doch kaum habe ich die Worte vernommen, verfliegen sie wieder in meinem Kopf und zurück bleibt nur die leise Melodie… ich spüre, dass ich der Musik sehr zugetan bin, da ich gerne singe… ich liebe es zu lernen, neues zu entdecken, altes weiterzutragen... und dass ich in meiner Heimat möglicherweise einen wichtigen Posten übernommen habe… das zeigt mir mein Bogen.“, wissend, in dem was sich die junge Frau bis dato zusammenreimen konnte, gab sie Ikyua Preis, was sie tief im Inneren über sich selbst spüren konnte. Nachdenklich gekräuselt war ihre Stirn, ihre Miene angestrengt verzogen. Kurz schnitt ihr Blick sein Antlitz, ehe er sich in der Ferne verlor. Dann aber schickte ihr Körper ihr eine kühle Gänsehaut in den Nacken, lies den Schauer neckisch ihre Wirbelsäule entlang kriechen und legte ein erwachendes Leuchten in ihr Grün… es war so weit.
Somit nahm sie einen letzten Schluck von ihrem Wein und hob sich auf die Beine, schwank jedoch, dem Alkohol geschuldet kurz von links nach rechts, ehe sich ihr Gleichgewichtssinn wieder beruhigt hatte. Aleyv sah rasch herum… sie musste schnell sein, sich schlüssig entscheiden… viel Zeit blieb ihr nicht, wenn die Überraschung gelingen sollte. Ihren entscheidungsfesten Blick auf das Haupt des Weißhaarigen legend, nickte sie Ikuya zu. „Komm… wir können nicht hierbleiben… ich will keine Aufmerksamkeit erregen…“, somit war es diesmal an der Grünäugigen, die größere Hand ihres Begleiters zu nehmen und ihn etwas schwerfällig auf die Beine zu ziehen. Es fühlte sich komisch an, ungewohnt, wie ihre feingliedrigen Fingern sich um die breite Handfläche seinerseits zu legen versuchten. Ungewohnt, aber keineswegs ungut oder schlecht. Mehr noch fühlte sie sich geborgen, in Sicherheit, wenn sie um die Nähe des Blauäugigen wusste. Schnell trugen ihre Schritte sie hinter das Weingut und einen steil abfallenden Weg hinab, zwischen Bäumen, Sträuchern und Laternen hindurch, an einem Haus vorbei, zielstrebig auf den kleinen See zu, welcher von oben herab, rauschend von einem Wasserfall gespeist wurde. Hurtig hatte Aleyv ihre beiden Personen unter den Apfelbaum geführt und verweilte noch einen Moment länger, nachdem auch Ikuya sie fragte, was sie hier machen würden. Ein Schnauben ertönte von ihrer Seite, flink kehrte ihr Kopf sich herum, sondierte die Umgebung, um mögliche Zuschauer oder ähnlich neugieriges Gesocks auszumachen… doch waren sie allein. Die Brünette atmete tief durch… warum kostete es sie nur so viel Überwindung? „Okay… Du musst wissen… seitdem ich ein Kind bin… wohlmöglich sogar ein Baby… begleitet mich bei Neumond eine Art… Phänomen… das ich selbst nicht verstehe. Ich bin mir sicher, dass ich ohne diese Amnesie durchaus weiß, warum mir passiert, was mir passiert. Ich kann es im Moment jedoch weder einordnen, noch erklären oder sonst irgendwie logisch begründen, warum mich diese Laune der Natur heimsucht… aber…“, während Aleyv versuchte, Ikuya das zu erklären, von was er in den nächsten Minuten Zeuge werden würde, hörte sie bereits das verräterische Surren um ihren Kopf, sah, wie sich die ersten wenigen Haarspitzen in die Höhe bogen, vorne an, ein schummriges, weißes Leuchten an jenen. „… aber es gehört nun mal zu mir… und es war mir wichtig es dir so zu zeigen und nicht dem Zufall zu überlassen…“, die Arme vor sich hebend, langsam aus dem schützenden Schatten des Apfelbaumes tretend, hob Aleyv ihren Blick an und untersuchte den Himmel. Von links nach rechts kehrte ihr Kopf sich herum, suchend nach etwas, dass nur sie sehen konnte. Neumond, der Tag des Monats, wo sich der Himmelskörper vor den Blicken der Menschheit am Himmel verstecken konnte… nur nicht vor den Augen der Braunhaarigen, die auch in der aufkommenden Dunkelheit die fasrig leuchtenden Ränder des interstellaren Objektes ausmachen konnte. Zwei, dreimal musste sie sich nun doch als gesamtes herumdrehen, als sie die Hälfte des Objektes der Begierde, hinter einer der Klippen aufgehen sah. Ihre Augen blitzten erfreut auf, ihr Körper unterdrückte den leicht betrunkenen Zustand durch die Aufregung, die durch ihre Glieder fuhr. „Gleich…“, flüsterte sie in Richtung des Weißhaarigen und verfolgte die Bahn des Mondes mit ihrem festgepinnten Blick. Ihre Schritte führten sie auf den kleinen Felsen, der spitz in Richtung des Sees stach. Mehr und mehr ihrer Haarpracht begann emporzufliegen, mehr und mehr Strähnen hoben sich in diesem sanften Licht in die Höhe, ehe Aleyv erkannte, dass der Neumond aufgegangen war und die bekannte Kühle ihren Kopf umschloss. Der letzte Rest ihrer braunen Mähne wurde von der Schwerelosigkeit verschlungen, zeitgleich erleuchtete nun ihr Haupt als gesamtes in dem warmen Weiß, verlor nur Sekunden später die Fähigkeit sich in der Luft zu halten und umschmiegde ihre rosigen Wangen mit sanft gewellten Strähnen.
Die junge Frau gab sich einen Moment, um durchzuatmen, ehe ihr wacher Blick sich vom für Menschen unsichtbaren Neumond, auf Ikuya wandte. Sie suchte ihn unter dem Apfelbaum, fand ihn jedoch vor ihr. Er war nähergetreten und verweilte wortlos vor dem Felsvorsprung. Aleyv rang nach einer Erklärung, ihr Mund öffnete sich, ihr Blick lag in dem Wasserblau, welches zu ihr empor glänzte und riesige Fragezeichen in sich trug. „Ich… weiß es wirklich nicht, warum… nur, dass der Schein schnell wieder versiegt…“, ein gehüsteltes Lachen entkam ihrer Kehle und, beinahe etwas verlegen, legte die Grünäugige ihre rechte Hand in den Nacken, als ihr ein weiterer Gedanke kam. Sie führte ihre rechte wieder vor sich und blickte auf ihre bleich leuchtende Haut hinab. „Was den Nebel angeht…“, schnell war ihr Bogen wieder beschworen, dessen Erscheinen in dieser Welt jedes Mal ein spektakulärer Anblick war. „… so will ich auch gleich ehrlich sein… wer weiß, wann wir wieder die Gelegenheit haben…“, ein entschlossenes Nicken war ihrerseits zu sehen, während der Brünetten Blick nach wie vor auf ihrer rechten Hand ruhte, an dessen Fingerspitzen nun wieder die dunklen Schwaden zu erkennen waren. Aleyv atmete tief durch, ballte eine Faust und streckte im nächsten Moment ihre Finger wieder durch, gab ihrer Kraft somit freie Fahrt und sah dabei zu, wie sich der mit hellen Sprenkeln durchzogene Dunst über ihren Arm verteilte. Den Bogen nun schussbereit vor sich haltend, formte eben jener Nebel den bereits bekannten, aber für Ikuya nach wie vor ungesehenen, königsblauen Pfeil, welchen sie in die glühende Sehne einspannte. Mit einem geschlossenen Auge visierte die Braunhaarige nichts Bestimmtes an, ehe sie den Pfeil in den dunklen Nachthimmel schickte und ihm dabei zusah, wie er sich wieder in Staub und Glanzpartikeln auflöste. „… er gehört zu meinem Bogen… er ist meine… Munition… ohne ihn könnte ich mich nicht verteidigen.“, Aleyv richtete ihre Aufmerksamkeit nun wieder auf den Blauäugigen, der ihr wortlos zugesehen hatte. Die lange Waffe nach wie vor in ihrer linken haltend, musterte sie ihren Bogen erneut und drehte sich Ikuya zu. „Hier… siehst du diese filigrane Weiße der Herstellung? Gewöhnlichem Volk stünde diese Art der Bögen nicht zu… weshalb ich mir so sicher bin, dass… nun ja…“, sie hatte ihm den oberen Wurfarm zur Betrachtung hingehalten, wollte auch schon einen Schritt auf den Weißhaarigen zugehen, als, wie ihrerseits versprochen, der weiße Schein versiegte, somit all das Adrenalin, all die Standfestigkeit, ausgelöst durch das Phänomen, aus ihrem Körper zog, den durch Alkohol induzierten Schwindel wieder in ihre Beine schickte und ihren Gleichgewichtssinn austrickste. Es war somit beinahe vorausgesehen, was als nächstes passierte… vom steilen Felsen absteigend, stolperte die junge Frau mit vor Schreck geweiteten Augen über ihre eigenen Füße, warf den Bogen aus Reflex zur Seite, ruderte hilfesuchend, leise aufschreiend, mit den Armen und sah sich bereits auf dem harten Boden aufschlagen… und ja, ihr Körper stieß auf Widerstand. Doch war es nicht die Erde die sie umarmend empfing… vom Schwung ihrer fallenden Person umgerissen, fand sich Aleyv in der Umklammerung des Weißhaarigen wieder, auf welcher Brust ihr Kopf verweilte und wessen Oberkörper sie umschlossen hielt. Der Aufregung geschuldet war ihr schneller Atem, ihr Herz schlug ihr schwer gegen Hals und Brust und für einen Moment, hoffte sie, die Zeit würde stehen bleiben. Nur den Grund weshalb dieser Wunsch in ihrem Kopf aufschlug, konnte, nein... wollte die junge Frau nicht benennen, aus Angst, sich selbst ein Zugeständnis zu machen, wo keinerlei Hoffnung Wurzeln schlagen würde.
Somit nahm sie einen letzten Schluck von ihrem Wein und hob sich auf die Beine, schwank jedoch, dem Alkohol geschuldet kurz von links nach rechts, ehe sich ihr Gleichgewichtssinn wieder beruhigt hatte. Aleyv sah rasch herum… sie musste schnell sein, sich schlüssig entscheiden… viel Zeit blieb ihr nicht, wenn die Überraschung gelingen sollte. Ihren entscheidungsfesten Blick auf das Haupt des Weißhaarigen legend, nickte sie Ikuya zu. „Komm… wir können nicht hierbleiben… ich will keine Aufmerksamkeit erregen…“, somit war es diesmal an der Grünäugigen, die größere Hand ihres Begleiters zu nehmen und ihn etwas schwerfällig auf die Beine zu ziehen. Es fühlte sich komisch an, ungewohnt, wie ihre feingliedrigen Fingern sich um die breite Handfläche seinerseits zu legen versuchten. Ungewohnt, aber keineswegs ungut oder schlecht. Mehr noch fühlte sie sich geborgen, in Sicherheit, wenn sie um die Nähe des Blauäugigen wusste. Schnell trugen ihre Schritte sie hinter das Weingut und einen steil abfallenden Weg hinab, zwischen Bäumen, Sträuchern und Laternen hindurch, an einem Haus vorbei, zielstrebig auf den kleinen See zu, welcher von oben herab, rauschend von einem Wasserfall gespeist wurde. Hurtig hatte Aleyv ihre beiden Personen unter den Apfelbaum geführt und verweilte noch einen Moment länger, nachdem auch Ikuya sie fragte, was sie hier machen würden. Ein Schnauben ertönte von ihrer Seite, flink kehrte ihr Kopf sich herum, sondierte die Umgebung, um mögliche Zuschauer oder ähnlich neugieriges Gesocks auszumachen… doch waren sie allein. Die Brünette atmete tief durch… warum kostete es sie nur so viel Überwindung? „Okay… Du musst wissen… seitdem ich ein Kind bin… wohlmöglich sogar ein Baby… begleitet mich bei Neumond eine Art… Phänomen… das ich selbst nicht verstehe. Ich bin mir sicher, dass ich ohne diese Amnesie durchaus weiß, warum mir passiert, was mir passiert. Ich kann es im Moment jedoch weder einordnen, noch erklären oder sonst irgendwie logisch begründen, warum mich diese Laune der Natur heimsucht… aber…“, während Aleyv versuchte, Ikuya das zu erklären, von was er in den nächsten Minuten Zeuge werden würde, hörte sie bereits das verräterische Surren um ihren Kopf, sah, wie sich die ersten wenigen Haarspitzen in die Höhe bogen, vorne an, ein schummriges, weißes Leuchten an jenen. „… aber es gehört nun mal zu mir… und es war mir wichtig es dir so zu zeigen und nicht dem Zufall zu überlassen…“, die Arme vor sich hebend, langsam aus dem schützenden Schatten des Apfelbaumes tretend, hob Aleyv ihren Blick an und untersuchte den Himmel. Von links nach rechts kehrte ihr Kopf sich herum, suchend nach etwas, dass nur sie sehen konnte. Neumond, der Tag des Monats, wo sich der Himmelskörper vor den Blicken der Menschheit am Himmel verstecken konnte… nur nicht vor den Augen der Braunhaarigen, die auch in der aufkommenden Dunkelheit die fasrig leuchtenden Ränder des interstellaren Objektes ausmachen konnte. Zwei, dreimal musste sie sich nun doch als gesamtes herumdrehen, als sie die Hälfte des Objektes der Begierde, hinter einer der Klippen aufgehen sah. Ihre Augen blitzten erfreut auf, ihr Körper unterdrückte den leicht betrunkenen Zustand durch die Aufregung, die durch ihre Glieder fuhr. „Gleich…“, flüsterte sie in Richtung des Weißhaarigen und verfolgte die Bahn des Mondes mit ihrem festgepinnten Blick. Ihre Schritte führten sie auf den kleinen Felsen, der spitz in Richtung des Sees stach. Mehr und mehr ihrer Haarpracht begann emporzufliegen, mehr und mehr Strähnen hoben sich in diesem sanften Licht in die Höhe, ehe Aleyv erkannte, dass der Neumond aufgegangen war und die bekannte Kühle ihren Kopf umschloss. Der letzte Rest ihrer braunen Mähne wurde von der Schwerelosigkeit verschlungen, zeitgleich erleuchtete nun ihr Haupt als gesamtes in dem warmen Weiß, verlor nur Sekunden später die Fähigkeit sich in der Luft zu halten und umschmiegde ihre rosigen Wangen mit sanft gewellten Strähnen.
Die junge Frau gab sich einen Moment, um durchzuatmen, ehe ihr wacher Blick sich vom für Menschen unsichtbaren Neumond, auf Ikuya wandte. Sie suchte ihn unter dem Apfelbaum, fand ihn jedoch vor ihr. Er war nähergetreten und verweilte wortlos vor dem Felsvorsprung. Aleyv rang nach einer Erklärung, ihr Mund öffnete sich, ihr Blick lag in dem Wasserblau, welches zu ihr empor glänzte und riesige Fragezeichen in sich trug. „Ich… weiß es wirklich nicht, warum… nur, dass der Schein schnell wieder versiegt…“, ein gehüsteltes Lachen entkam ihrer Kehle und, beinahe etwas verlegen, legte die Grünäugige ihre rechte Hand in den Nacken, als ihr ein weiterer Gedanke kam. Sie führte ihre rechte wieder vor sich und blickte auf ihre bleich leuchtende Haut hinab. „Was den Nebel angeht…“, schnell war ihr Bogen wieder beschworen, dessen Erscheinen in dieser Welt jedes Mal ein spektakulärer Anblick war. „… so will ich auch gleich ehrlich sein… wer weiß, wann wir wieder die Gelegenheit haben…“, ein entschlossenes Nicken war ihrerseits zu sehen, während der Brünetten Blick nach wie vor auf ihrer rechten Hand ruhte, an dessen Fingerspitzen nun wieder die dunklen Schwaden zu erkennen waren. Aleyv atmete tief durch, ballte eine Faust und streckte im nächsten Moment ihre Finger wieder durch, gab ihrer Kraft somit freie Fahrt und sah dabei zu, wie sich der mit hellen Sprenkeln durchzogene Dunst über ihren Arm verteilte. Den Bogen nun schussbereit vor sich haltend, formte eben jener Nebel den bereits bekannten, aber für Ikuya nach wie vor ungesehenen, königsblauen Pfeil, welchen sie in die glühende Sehne einspannte. Mit einem geschlossenen Auge visierte die Braunhaarige nichts Bestimmtes an, ehe sie den Pfeil in den dunklen Nachthimmel schickte und ihm dabei zusah, wie er sich wieder in Staub und Glanzpartikeln auflöste. „… er gehört zu meinem Bogen… er ist meine… Munition… ohne ihn könnte ich mich nicht verteidigen.“, Aleyv richtete ihre Aufmerksamkeit nun wieder auf den Blauäugigen, der ihr wortlos zugesehen hatte. Die lange Waffe nach wie vor in ihrer linken haltend, musterte sie ihren Bogen erneut und drehte sich Ikuya zu. „Hier… siehst du diese filigrane Weiße der Herstellung? Gewöhnlichem Volk stünde diese Art der Bögen nicht zu… weshalb ich mir so sicher bin, dass… nun ja…“, sie hatte ihm den oberen Wurfarm zur Betrachtung hingehalten, wollte auch schon einen Schritt auf den Weißhaarigen zugehen, als, wie ihrerseits versprochen, der weiße Schein versiegte, somit all das Adrenalin, all die Standfestigkeit, ausgelöst durch das Phänomen, aus ihrem Körper zog, den durch Alkohol induzierten Schwindel wieder in ihre Beine schickte und ihren Gleichgewichtssinn austrickste. Es war somit beinahe vorausgesehen, was als nächstes passierte… vom steilen Felsen absteigend, stolperte die junge Frau mit vor Schreck geweiteten Augen über ihre eigenen Füße, warf den Bogen aus Reflex zur Seite, ruderte hilfesuchend, leise aufschreiend, mit den Armen und sah sich bereits auf dem harten Boden aufschlagen… und ja, ihr Körper stieß auf Widerstand. Doch war es nicht die Erde die sie umarmend empfing… vom Schwung ihrer fallenden Person umgerissen, fand sich Aleyv in der Umklammerung des Weißhaarigen wieder, auf welcher Brust ihr Kopf verweilte und wessen Oberkörper sie umschlossen hielt. Der Aufregung geschuldet war ihr schneller Atem, ihr Herz schlug ihr schwer gegen Hals und Brust und für einen Moment, hoffte sie, die Zeit würde stehen bleiben. Nur den Grund weshalb dieser Wunsch in ihrem Kopf aufschlug, konnte, nein... wollte die junge Frau nicht benennen, aus Angst, sich selbst ein Zugeständnis zu machen, wo keinerlei Hoffnung Wurzeln schlagen würde.
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".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”
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".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”
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