Fijena blieb still, sie wusste selbst, dass weitere Worte unangebracht waren, oder aber sie kämpfte noch immer um ihre Beherrschung. Renera blickte Aradan sehnsüchtig nach, aber er drehte sich nicht noch einmal nach ihr um. Nur Marudan schenkte ihr einen letzten Blick, den sie mit sowas wie väterlicher Fürsorge vergleichen wollte. Er war bestimmt ein guter Vater für Aradan, wahrscheinlich ein strenger, aber ein guter.
Die Unterhaltung hatte nicht dazu geführt, dass Fijena ihre Ansicht in irgendeiner Weise änderte, aber zumindest schien sie genug vom Streiten zu haben, denn sie erinnerte Renera mit kalter Stimme daran, dass das Geschirr noch gewaschen werden sollte und nahm ihr Cilla wieder ab, die sich zum zweiten Mal an diesem Tag wieder beruhigte und ängstlich dreinblickte. Auch Varus wagte sich aus dem Schlafzimmer hervor, aber er war ebenso ängstlich wie seine kleine Halbschwester und verschwand schneller nach draußen, als irgendjemand etwas sagen konnte.
Es dauerte vier Tage, bis sich die Stimmung einigermaßen wieder eingefangen hatte und sich auf den Normalzustand zurücksetzte. Renera ging immer noch allein zur Schule, die sich, jetzt da sie sich die Gefühle zu Aradan eingestanden hatte, gleich noch viel verlassener anfühlte. Sie besuchte ihn auch immer noch nach der Schule und wagte es sogar, Marudan schüchtern zuzulächeln, wenn sie ihn in der Schmiede arbeiten sah. Reona lief sie nicht über den Weg.
Am fünften Tag entflammte ein weiterer Streit, als Fijena nach Pünktlichkeit verlangte und sich darüber beschwerte, dass ihr Tochter scheins nichts dazuzulernen schien. Sie traf sich schließlich immer noch mit Aradan und kam deswegen immer noch zu spät. Da entgegnete ihr Renera, dass sie ja jetzt Svenkov hätte, der sich um die ganze Drecksarbeit kümmern könnte. Sie stritten sich drei Stunden lang.
Am siebten Tag kam Tokiv zum ersten Mal zu Bewusstsein. Momo erklärte ihn als stabil, seine Füße waren beide in dicke Bandagen gewickelt und sollten still gehalten werden, aber abgesehen davon erholte er sich gut. Das viele Herumliegen schwächte ihn allerdings, wodurch er sich ein Fieber holte, was Momo als Bettschwäche bezeichnete. Sie war in diesem Stadium alles andere als lebensgefährlich und er sollte nur den Rest seines Körpers bewegen, wenn er konnte. Sie prognostizierte, dass er in einem Monat wahrschienlich wieder laufen könnte, vielleicht auch schon früher, wenn sein Körper schnell verheilte. Damit war klar, dass er die Prüfungen nachholen würde und sie für jetzt aussitzen würde - also warteten alle nur noch auf die Genesung von Aradan.
Wilk erschien in der Schmiede zwei Tage nachdem Tokiv aufgewacht war. Er begrüßte Marudan und wartete respektvoll, bis er Zeit für ihn gefunden hatte und die beiden Herren sich zusammensetzen konnten.
"Ich denke, du hast schon auf meine Ankunft gewartet", begann er lächelnd, nachdem sie kurzen Small Talk abgehalten hatten. "Bei dem Vorfall wollte ich erst abwarten, wie sich alles entwickeln würde. Aber Aradan geht es recht gut und Tokiv scheint auch besser zu werden, deswegen macht es keinen Sinn, die Sache noch länger aufzuschieben. Ich plane auch dieses Jahr wieder eine separate Klasse zu eröffnen, nachdem ich bei den Prüfungen alle meine Schützlinge eingehend studieren konnte. Ich denke es werden dieses Jahr fünf, das ist schon fast doppelt so viele wie letztes Jahr. Wenn das jedes Jahr so weitergeht, werden wir bald eine eigene Elitetruppe aufstellen können."
Er lehnte sich selbstzufrieden zurück.
"Und natürlich wird Aradan Teil davon sein. Er hat ganze vier Minuten mit Cetra gekämpft - vier Minuten! Cetra macht sie sonst in einer Minute fertig. Wir dürfen dabei nicht außer Acht lassen, dass er erst 14 ist. Mit ein bisschen mehr Ausdauer und mehr Training hätte er sie sogar überwältigen können, dessen bin ich mir sicher. Aber gut - ich schweife vom Thema ab, die Prüfungen geben mir immer eine wunderbare Aussicht. Ich möchte dir die Waffen in Auftrag geben, die wir den fünf Schülern zuweisen werden. Es ist nie schlecht mehr Spezialisten in den Reihen zu haben und wir haben zwar schon viele wie Eredik, die ihre Waffen meistern können, aber noch mehr ist immer besser. Deswegen also zu den Waffen: Ein Bogen für Aradan, ich denke, das ist selbsterklärend. Wir könnten ihn gleich in den Schützentrupp stecken, wenn du das für eine gute Idee hälst. Als nächstes hätten wir Mira, die Tochter vom Schneider, der ich einen Speer anvertrauen möchte. Ich denke sie kämpft besser, wenn sie beide Hände benutzen kann und ein Speer fördert außerdem ihre Beweglichkeit. Sie ist wirklich unheimlich flink und ein Schwert würde ihr da nur im Weg sein. Konek, dem Sohn von Beram, möchte ich ein Breitschwert übergeben, das ist die einzige Waffe, bei der er seine Stärke richtig ansetzen kann. Renera Elquin wird zwei Kurzschwerter bekommen, sie hat eine Begabung dafür beide Hände als Waffenhand zu benutzen und das will ich fördern. Und Daria Ennies würde mit einem Degen gut auskommen - meinst du, sowas exotisches kannst du herstellen? Ich kenne mich in der Schmiedekunst nicht aus, sonst würde ich nicht fragen. Und wie lange meinst du, wird das alles dauern? Kann ich sie im nächsten Monat schon einplanen?"
Die Unterhaltung hatte nicht dazu geführt, dass Fijena ihre Ansicht in irgendeiner Weise änderte, aber zumindest schien sie genug vom Streiten zu haben, denn sie erinnerte Renera mit kalter Stimme daran, dass das Geschirr noch gewaschen werden sollte und nahm ihr Cilla wieder ab, die sich zum zweiten Mal an diesem Tag wieder beruhigte und ängstlich dreinblickte. Auch Varus wagte sich aus dem Schlafzimmer hervor, aber er war ebenso ängstlich wie seine kleine Halbschwester und verschwand schneller nach draußen, als irgendjemand etwas sagen konnte.
Es dauerte vier Tage, bis sich die Stimmung einigermaßen wieder eingefangen hatte und sich auf den Normalzustand zurücksetzte. Renera ging immer noch allein zur Schule, die sich, jetzt da sie sich die Gefühle zu Aradan eingestanden hatte, gleich noch viel verlassener anfühlte. Sie besuchte ihn auch immer noch nach der Schule und wagte es sogar, Marudan schüchtern zuzulächeln, wenn sie ihn in der Schmiede arbeiten sah. Reona lief sie nicht über den Weg.
Am fünften Tag entflammte ein weiterer Streit, als Fijena nach Pünktlichkeit verlangte und sich darüber beschwerte, dass ihr Tochter scheins nichts dazuzulernen schien. Sie traf sich schließlich immer noch mit Aradan und kam deswegen immer noch zu spät. Da entgegnete ihr Renera, dass sie ja jetzt Svenkov hätte, der sich um die ganze Drecksarbeit kümmern könnte. Sie stritten sich drei Stunden lang.
Am siebten Tag kam Tokiv zum ersten Mal zu Bewusstsein. Momo erklärte ihn als stabil, seine Füße waren beide in dicke Bandagen gewickelt und sollten still gehalten werden, aber abgesehen davon erholte er sich gut. Das viele Herumliegen schwächte ihn allerdings, wodurch er sich ein Fieber holte, was Momo als Bettschwäche bezeichnete. Sie war in diesem Stadium alles andere als lebensgefährlich und er sollte nur den Rest seines Körpers bewegen, wenn er konnte. Sie prognostizierte, dass er in einem Monat wahrschienlich wieder laufen könnte, vielleicht auch schon früher, wenn sein Körper schnell verheilte. Damit war klar, dass er die Prüfungen nachholen würde und sie für jetzt aussitzen würde - also warteten alle nur noch auf die Genesung von Aradan.
Wilk erschien in der Schmiede zwei Tage nachdem Tokiv aufgewacht war. Er begrüßte Marudan und wartete respektvoll, bis er Zeit für ihn gefunden hatte und die beiden Herren sich zusammensetzen konnten.
"Ich denke, du hast schon auf meine Ankunft gewartet", begann er lächelnd, nachdem sie kurzen Small Talk abgehalten hatten. "Bei dem Vorfall wollte ich erst abwarten, wie sich alles entwickeln würde. Aber Aradan geht es recht gut und Tokiv scheint auch besser zu werden, deswegen macht es keinen Sinn, die Sache noch länger aufzuschieben. Ich plane auch dieses Jahr wieder eine separate Klasse zu eröffnen, nachdem ich bei den Prüfungen alle meine Schützlinge eingehend studieren konnte. Ich denke es werden dieses Jahr fünf, das ist schon fast doppelt so viele wie letztes Jahr. Wenn das jedes Jahr so weitergeht, werden wir bald eine eigene Elitetruppe aufstellen können."
Er lehnte sich selbstzufrieden zurück.
"Und natürlich wird Aradan Teil davon sein. Er hat ganze vier Minuten mit Cetra gekämpft - vier Minuten! Cetra macht sie sonst in einer Minute fertig. Wir dürfen dabei nicht außer Acht lassen, dass er erst 14 ist. Mit ein bisschen mehr Ausdauer und mehr Training hätte er sie sogar überwältigen können, dessen bin ich mir sicher. Aber gut - ich schweife vom Thema ab, die Prüfungen geben mir immer eine wunderbare Aussicht. Ich möchte dir die Waffen in Auftrag geben, die wir den fünf Schülern zuweisen werden. Es ist nie schlecht mehr Spezialisten in den Reihen zu haben und wir haben zwar schon viele wie Eredik, die ihre Waffen meistern können, aber noch mehr ist immer besser. Deswegen also zu den Waffen: Ein Bogen für Aradan, ich denke, das ist selbsterklärend. Wir könnten ihn gleich in den Schützentrupp stecken, wenn du das für eine gute Idee hälst. Als nächstes hätten wir Mira, die Tochter vom Schneider, der ich einen Speer anvertrauen möchte. Ich denke sie kämpft besser, wenn sie beide Hände benutzen kann und ein Speer fördert außerdem ihre Beweglichkeit. Sie ist wirklich unheimlich flink und ein Schwert würde ihr da nur im Weg sein. Konek, dem Sohn von Beram, möchte ich ein Breitschwert übergeben, das ist die einzige Waffe, bei der er seine Stärke richtig ansetzen kann. Renera Elquin wird zwei Kurzschwerter bekommen, sie hat eine Begabung dafür beide Hände als Waffenhand zu benutzen und das will ich fördern. Und Daria Ennies würde mit einem Degen gut auskommen - meinst du, sowas exotisches kannst du herstellen? Ich kenne mich in der Schmiedekunst nicht aus, sonst würde ich nicht fragen. Und wie lange meinst du, wird das alles dauern? Kann ich sie im nächsten Monat schon einplanen?"
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Codren () aus folgendem Grund: tschüss Tokiv