Portuga D. Ace
Die Kleine mochte noch nicht gänzlich ihren Mut zurück erlangt haben, aber zumindest schienen Ace' Kommentare auszureiche, um ihre Laune zumindest ein wenig zu heben. Er konnte da sogar ein deutliches Schmunzeln auf ihren Lippen erkennen und brachte umgehend selbst ein breites Grinsen hervor. Die Situation war zwar alles andere als erfreulich und er hatte noch lange nicht vergessen, welches Ziel sie im Moment verfolgten, aber es sollte deswegen noch lange kein Problem sein, die Stimmung etwas zu lockern. Wenn es ihm also auch nur für eine Sekunde gelungen war, Jocy von ihren düsteren Gedanken abzulenken, war er bereits mehr als nur zufrieden. Immerhin befürchtete er so schon, dass das Mädchen aufgrund der schweren emotionalen Last der vergangenen Stunden jede Sekunde zusammenbreche könnte.
"Wann habe ich dich je dazu gezwungen, mir zu vertrauen?" Bei ihren Worten legte Ace verwirrt den Kopf zur Seite und beobachtete ihre verbissen wirkenden Gesichtszüge. "Ich habe dir nur meine ehrliche Meinung preisgegeben. Oder soll ich dich etwa anlügen und behaupten, dir eigentlich gar nicht helfen zu wollen, obwohl du mich vor ein paar Stunden aus dem Wasser gezerrt hast?" Da es ihm zunehmend schwer fiel, den Gedankengängen der kleinen Kampfkatze zu folgen, kratze er sich nachdenklich den verwuschelten Haarschopf. "Ich habe ja begriffen, dass du Angst vor meinen Flammen hast, weswegen es mir auch leid tut, dass ich eben diese vorhin ohne Vorwarnung eingesetzt habe. Aber ich erwarte auch nicht unbedingt, dass du mir vertraust. Ich wünsche es mir, aber ich werde dich sicher nicht dazu zwingen." Zuletzt zuckte er einmal mit den Schultern. Zumindest hatte sie wohl verstanden, dass die momentane Situation ihr keine Wahl ließ. Sie musste sich auf den schwarzhaarigen Piraten verlassen, oder die Chancen für ihren Bruder sähen reichlich schlecht aus. Wie sie danach mit Ace umgehen würde, stand allerdings in den Sternen, dass hatte auch er mittlerweile verstanden. Doch vielleicht ließ sie etwas besser mit sich reden, nachdem ihr kleiner Bruder in Sicherheit und diese Krise überstanden waren. Also beschloss Ace sich vorerst keine Gedanken über das Vertrauen der kleinen Rothaarigen zu machen, sondern fixierte sich lieber auf die Probleme, die direkt vor seiner Nase waren.
"Wenn man oft genug mit seinen Schwächen konfrontiert wird und sich mehr als nur einmal aus misslichen Lagen heraus manövrieren muss... Jeder lernt da mit seinen Schwächen umzugehen." Der Schwarzehaarige platzierte sich versetzt hinter die junge Frau, welche drauf und dran war, ihre Hände in die dunkle Wassersuppe vor sich zu halten. "Es ist ganz normal zu fallen und zu stolpern und manche Schwächen kann man auch nicht so einfach überwinden. Doch solange man wieder aufsteht und lernt seine eigenen Defizite zu akzeptieren und andere Wege zu suchen, kann man so ziemlich alles schaffen." Ein üblich heiteres Lächeln auf den Lippen, senkte er den Blick zum wilden Kampfkätzschen. "Du darsft nur den Glauben in dich selbst nicht verlieren."
Mittlerweile hatte die Kleine auch wieder ein paar spitzbübische Kommentare auf Lager, die Ace eigentlich ärgern sollten, ihn stattdessen aber nur belustigt auflachen ließen. "Ein Kätzschen mit Biss, was?", kommentierte er amüsiert und schüttelte den Kopf. "Ich brauche deinen Dank nicht, immerhin ist das hier, das mindeste was ich tun kann. Solltest du aber darauf bestehen: Gegen eine ordentliche Mahlzeit habe ich nie etwas einzuwenden."
Dann endlich ließ sie ihre Finger und Hände bis zu den Gelenken ins Wasser tauchen. Doch noch bevor die Kleine ihre "Magie" wirken lassen konnte, zuckte sie erschrocken zurück, um einen Wimpernschlag später begleitet von einem schallenden Aufschrei zurück zustolpern. Auch ihrem unwegsamen Untergrund geschuldet, konnte sie sich nicht wirklich auf den Beinen halten und landete mit dem Hintern voran auf den schlammigen Kiesboden. Bevor Ace sich aber besorgt zu ihr beugen konnte, folgte er dem verstört zitternden Augen des Mädchens, welche die Wasseroberfläche fixiert hielten. Eine Wasserleiche... Ace presste Ober- und Unterkiefer zusammen, verzog ansonsten aber keine Miene. Er zweifelte nicht daran, dass sich noch ein gutes dutzend weitere Körper in dem undurchsichtigen Wasser befand. Einige von ihnen sicherlich unter den schweren Gebäudebrocken vergraben, andere mochten ähnlich wie diese Leiche verborgen im Nebel auf der Oberfläche herumtreiben. Er konnte nicht behaupten, dass dies hier ein angenehmer Anblick für ihn war, aber als Pirat, welcher die Weltmeere bereiste hatte er natürlich schon deutlich grausameres beobachten müssen und war nicht selten vor Frust und Wut in Flammen aufgegangen. Da war es also nicht weiter verwunderlich, dass die sonst so willensstarke Kampfkatze, bei dem ihr so fremden Anblick des Todes zusammenbrach.
Er beobachtete sie still dabei, wie sich ihr Körper vor Ekel krümmte und zuletzt auch folgerichtig den Inhalt ihres Magens heraufbeschwörte. Das war auch kein Anblick, den er das erste Mal zu sehen bekam. "Du musst dich nicht entschuldigen." Der vorherige Schlak in seiner Stimme war gänzlich entschwunden. Dunkel und ruhig sendete er seine Worte an das zusammengekrümmte Mädchen, hockte sich neben sie und ließ sanft die breite Hand über ihren bebenden Rücken gleiten. "Solche Reaktionen sind normal, außerdem würde ich mich selbst nicht wirklich als 'abgehärtet' bezeichnen." Seine Augen wandereten zu dem trostlosen Körper, der noch immer leise über die Wasseroberfläche glitt. Er konnte das Gesicht des Mannes nicht sehen, aber er schien nicht sonderlich alt gewesen zu sein... Der Tod machte keine Unterschiede zwischen Jung und Alt, zwischen Gut und Böse, er traf jeden gleichermaßen. Es war unfair und grausam. Besagte Grausamkeit ging auch an Ace nicht einfach spurlos vorbei, allerdings... "Ich habe einfach nur gelernt, mit diesen Gefühlen umzugehen. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich diesen Anblick hier gut 'ertragen' kann." Seine Hand wanderte noch drei, vier Mal beruhigend den schmalen Rücken der Rothaarigen auf und ab, dann löste er sich endlich von ihr und erhob sich. "Wir können den Verstorbenen nicht mehr helfen", erklärte er, während er selbst an den Rand des "kleinen" Teiches trat und sich zum leblosen Köroer hinterbeugte. Innerhalb einer flüssigen Bewegung hatte er den Verstorbenen - wie erwartet ein junge Mann - aus dem Dreckwasser auf seine Arme gehoben. "Wir können ihnen Respekt zollen und sie bestatten." Ohne lange Umschweife trug er die Leiche an Jocy vorbei und legte ihn in einer kleinen Absenkung zwischen Schutt und Dreck in den weichen schlammigen Boden. Von hier aus, sollte eine Bergung deutlich einfacher werden, außerdem gab es sicher Angehörige die wissen wollten, was mit diesem Mann passiert war. "Heute sind mit Sicherheit hunderte Menschen gestorben. Viele haben ihre Familie verloren, Kinder, Eltern, Brüder, Schwestern, Lebensgefährten, beste Freunde..." Während er sprach, kehrte an die Seite der zusammengekauerten Kampfkatze zurück. "Wer behauptet gegen diesen Grauen 'abgehärtet' zu sein, hat wahrscheinlich selbst nichts und niemanden zu verlieren, niemanden mehr zum lieben. Diese Menschen sind wirklich zu bedauern, aber der Umstand, dass du hier zusammengekauert hockst, hat nichts damit zu tun, dass du nutzlos und schwach bist." Vorsichtig platzierte sich Ace' Finger um das spitze Kinn der jungen Frau, bevor er sanft ihren Kopf in seine Richtung zu heben begann. "Du hast noch Menschen, die du liebst, die du verlieren kannst, um die du trauern kannst. Ebend deswegen kannst du das Grauen vor deinen Augen so schwer akzeptieren, weil du verstehen kannst, wie schrecklich der Verlust jedes einzlenen Menschens hier ist." Er versuchte den dicken Tränenvorhang vor ihren Augen zu tilgen, indem er vorsichtig seinen Daumen unter ihren Mundwinkeln entlang fahren ließ. "Aber du darfst auch nicht vergessen, dass es nicht nur Menschen gibt, für die alle Hoffnung verloren ist. Es sind bereits so viele gestorben, das ist schrecklich, aber noch schlimmer wäre es, wenn sich die Zahl der Opfer steigert. Eben das kannst du allerdings verhindern. Du kannst verhindern, dass noch mehr ihre Famlie verlieren, inklusive dir selbst." Mit sanften Druck an ihrem Kinn, versuchte Ace Jocys Blick zurück zum Teich zu lenken, unter dessen Wassermassen sich ihr Bruder befand. "Du wirst den Verstorbenen nicht mehr helfen können und ich werde dir auch nicht weiß machen, dass alles einfach wieder gut werden wird, nachdem du uns einen Weg nach da unten freigemacht hast. Die Toten werden nicht wieder auferstehen und der Anblick wird dich noch viele Tage, Wochen und Monate verfolgen, aber zumindest dein kleiner Bruder muss nicht Teil deiner Albträume werden." Dieses Mal glitt sein Daumen behutsam unter dem anderen Auge entlang und entfernte die salzigen Tränen. "Also lass uns gemeinsam den Lebenden helfen. Was meinst du, Kampfkätzschen?"
-----------------------------------------------------------------------------------------------
Merida
Man musste kein Raketenforscher sein, um den deutlichen Zorn in den hellen Augen des Pandahutes zu erkennen. Natürlich war er sauer, immerhin steckten seine Kameraden in beachtlich großen Schwierigkeiten und dennoch hoffte Merida - naiv wie sie eben war - immer noch darauf, dass er sich gut genug zurückhalten konnte, um Totesopfer zu vermeiden. Zugleich verstand sie allerdings auch, dass sie in ihrem momentanen Zustand wohl wenig unternhemen konnte, sollte der Schwarzhaarige tatsächlich zu härteren Mitteln greifen. Gleichzeitig hatte sie nicht vor, ihn um Gande für die Soldaten hinter dieser Tür zu bitten... Wahrscheinlich würde sie damit seine Wut nur noch mehr befeuern.
Bei seinen folgenden Worten hätte man beinahe vermuten können, dass er Mitleid mit der jungen Frau vor sich hatte, oder zumindest versuchte sie zu schützen. Aber bald schon konnte Merida sein eigentliches bestreben aus seinen Worten herausfiltern... "Ich werde euch nicht im Weg stehen, versprochen", murmelte sie wenig erfreut und schob sich müde ans Ende der Gruppe. Auch wenn sie Pandahut ungern zustimmen wollte, hatte er leider recht. Er und die anderen beiden waren stärker als sie, vor allem nachdem sie sich in den vergangenen Minuten reichlich verausgabt hatte. Sie zweifelte zwar daran, dass der Grummelbär sonderlich viele Probleme damit hätte, sollte er die Schwarzhaarige ausversehen in zwei Teile zerschneiden, aber Merida für ihren Teil könnte sehr gut auf dieses Ergebnis verzichten. Also würde sie brav die Nachhut bilden und versuchen dort zu helfen wo sie konnte.
Wie sich bald herausstellte brauchte aber keiner dieser Kerle auch nur annähernd ihre Hilfe. Vor allem Pandahut vermochte sie immer wieder aufs Neue zu beeindrucken, während sie immer mehr seiner Fähigkeiten zu sehen bekam. Sie versuchte den Schrecken vor ihren Augen auszublenden, versuchte sich einzureden, dass diese niedergeschossenen Männer noch eine Chance auf Überleben hatten und wendete ihren Blick betroffen ab, während sie leise den anderen dreien in den Raum folgte. Wie erwartet hatte man den seltsamen Riesen und den Eisbären bereit für ein grausames Grillfest verschnürrt... Sie konnte Pandahuts skrupelloses Vorgehen noch immer nicht wirklich gut heißen, aber die Menschen hier waren auch nicht wirklich besser... Wie konnte Angst vor dem Unbekannten nur solch grauenhafte Züge annehmen.
Auch Merida machte sich umgehend daran, die beiden Gefangenen aus ihren Fesseln zu befreien. Ihre Verletzungen wirkten auf den ersten Blick nicht lebensbedrohlich, doch ihr Zustand war dennoch alles andere als gut. Auch die Augen des Pandahutes wanderten forschend über die Körper seiner Kameraden, bevor er zuletzt knurrend ihren Puls überprüfte. "Wir müssen sie so schnell wie möglich hier rausbringen." Merida sprach nur das offensichtliche aus und wusste zu gleich nicht, wie sie besagtes Vorhaben stemmen wollten. Dieser Eisbär mochte ja noch gehen, aber der Riese? Wie wollten sie ihn durch die dutzenden Gänge schleifen?
Sie bekam nicht die Zeit, sich über diese Probleme groß Gedanken zu machen, als weiteres Chaos sie umhüllte. Dieses Mal in Form von dichtem Schlafgas, ausgelöst von der Langnase. Zwar hatte er passende Masken parat, allerdings waren die weder für Tierschnauzen, noch für Riesen gemacht. Somit waren die sowieso schon geschwächten Patienten komplett bewegungsunfähig. Kein Wunder also, dass Mister Grummelbär grimmiger denn je wurde.
Zum Glück musste Merida ihren sowieso scho schmerzenden Schädel nicht mit diesem neuen Problem belasten, sondern durfte zuletzt nur ein weiteres Mal erstaunt beobachten, wie der Pandahut seine "Magie" wirken ließ. So langsam hatte sie zumindest bis zu einem gewissen Grad die Technik hinter seinen Tricks verstanden, dennoch müsste sie ihn wohl noch eine ganze Weile länger beobachten, bis sie hinter diese seltsamen Fähigkeiten blicken konnte. Für den Moment entschied sie sich einfach dafür in kampfstellung über zugehen, als die vier Soldaten aus dem Eingangsbereich des Bunkers vor ihren Nasen auftauchten - im Austausch von Langnase, Samurai und den beiden bewusstlosen Piraten. Bevor sie aber auch nur eine Bewegung machen konnte, wurde sie auch schon aus dem Raum gezogen. "W- Wie?! Warte..." Sie stolperte mehrfach, schließlich hatte sie nicht damit gerechnet so plötzlich weggezogen zu werden, aber sie fand schnell wieder ihren Rhythmus und bemühte sich darum, mit dem Größeren Schritt zu halten. Noch immer schmerzte jeder Knochen in ihrem Leib und sie wäre am liebsten in irgendeiner Ecke zusammengesunken, aber Pandahut hatte recht. Sie mussten endlich hier verschwinden. "Die zweite links am Ende des Ganges", erwiderte sie schnell, als er sie nach Treppen fragte. "Wenn man dem Bauplan vertrauen kann, führen sie zu einem Seitenausgang dieser Anlage." Sie beschläunigte ihre Schritte und schloss zu dem Schwarzhaarigen auf, befreite ihren Arm aus seinem Griff und übernahm die Führung. "Hier lang." Sie stürmte zielgenau auf die Tür zum Treppenhaus zu, wäre in der nächsten Sekunde aber beinahe über die eigenen Füße gestolpert. Hatte... sie ihn gerade wirklich richtig verstanden? Kurz huschten ihren Augen über ihre Schultern zurück zum Pandahut. Seine Honigaugen schienen wirklich auf der Wunde an ihrer Seite zu liegen... Er hatte es wirklich ernst gemeint. "Das... ist nur ein Kratzer", murmelte sie halblaut, während sie die endlich erreichte Tür zum Treppenhaus aufzog und sofort weiter stürmte. "Aber... Danke." Sie hatte soviel "Fürsorge" sicher nicht von ihm erwartet, immerhin schien sie ihm mehr ein Dorn im Auge, als eine wirkliche Hilfe zu sein. Wollte er sich dafür revanchieren, dass sie seine Crew gefunden hatte? Eigentlich war sein Grund recht egal. Sie rechnete auf jeden Fall nicht damit, dass er das aus purer Freundlichkeit tat, aber sie würde seinen Vorschlag nicht unbedacht ausschlagen, schließlich könnte ihn das nur noch umso grimmiger stimmen.
Doch fürs erste galt es, überhaupt raus zu kommen. Ein Unterfangen, dass mit jeder weiteren Stufe neue Pein durch ihren erschöpften Körper sendete. Merida ignorierte die Schmerzen, wie auch das warme Blut an ihrer Taille und behielt ihr Tempo eisern bei, bis endlich: "Wir sind da!" Es kostete sie reichlich viel Kraft, die schwere Eisentür aufzustoßen, doch gemeinsam ließ es sich stämmen. Dann endlich wurden sie von frischer Luft und wärmenden Sonnenstrahlen begrüßt. "Geschafft." Sie spürte wie die Kraft aus ihren Beinen wisch und sie beinahe zu Boden sinken ließ. Irgendwie gelang es ihr noch rechtzeitig eine Hand gegen die alte Bunkerfassade zu stemmen, um nicht in die Knie zu gehen. Sie mochten zwar endlich wieder draußen sein, aber wirklich entkommen waren sie deswegen noch lange nicht. "Wir sollten die anderen suchen." Sie wollte sich wieder von der Wand abstoßen und zusammen mit dem Pandahut den Weg zum Bunkereingang suchen, doch noch bevor sich ihre Finger von der kalten Steinmauer lösen konnte, fing diese unvermittelt unter ihren Fingern zu beben an. "Was zum-?!" Sie konnte den Satz nicht zu Ende bringen, stattdessen beeilte sie sich den plötzlich um sie herum wirbelnden Gesteinsbrocken auszuweichen. Mit einem beherzten Sprung zur Seite entging sie noch den fallenden Steinen der in sich zusammenbrechenden Mauer. "Wie kann das passieren?" Der aufgewirbelte Staub versperrte ihr die Sicht auf den Ursprung des entstandenen Chaos, allerdings glaubte sie die Stimme inmitten der Mauerüberreste zu erkennen.
"Hey Kleine, warum hast du eigentlich Wachpersonal vor deinen Weinkeller postiert?"
"Weinkeller...?", murmelte sie perplex. "Wachposten?" Sie kniff die Augen zusammen und versuchte den vabernden Schatten im Staub genauer zu erkennen, welcher langsam auf sie zukam. "Was-" Wieder versagte ihr die Stimme mitten im Satz, als sie endlich einen leuchtend grünen Haarschopf durch die dunkle Staubwolke brechen sah. "Der verrückte Schwertschwinger..." Wie hatte sie seine Anwesenheit bis eben nur vergessen können, dabei hatte sie alle den von ihm verursachten Lärm kaum überhören können... Die Langnase hatte also recht behalten. Der Spinatschädel hatte sie auf der Suche nach ihrem Keller allen Ernstes bis hier her verirrt und hatte dann noch zum Überfluss die ansässigen Soldaten dem Erdboden gleich gemacht. So langsam wusste sie wirklich nicht mehr, wie sie mit diesen Freaks umgehen sollte... Einer war schlimmer als der andere.
"Das hier... ist nicht unser 'Weinkeller'", murmelte sie schließlich darum bemüht ihre Ruhe zu bewahren. "Das hier ist sogar fern ab von unserem Restaurant, es ist nicht einmal mehr in der Stadt."
Als würde der Pirat erst auf ihre Worte hin damit beginnen, sich für seinen eigenen Standort zu interessieren, ließ er die Augen über die mitgenommene Landschaft schweifen. Als er die Abwesenheit sämtlicher Häuser und Straßen zu bemerken schien, stieg eine seiner Augenbrauen erstaunt seine Stirn empor. "Warum habt ihr euren Keller denn mit so einem abgelegenen Ort hier verbunden?"
Dieses Mal wusste sie nicht einmal mehr, was sie antworten sollte... Fest stand, dass dieser Kerl mit weniger Orientierungsinn dienen konnte, als ein kopfloses Huhn und es war ihm selbst in keinster Weise bewusst... "Wir... sollten von hier verschwinden..." Der Schwertschwinger hatte es irgendwie geschafft ihre Erschöpfung noch weiter zu steigern, aber das änderte nichts an ihrer Lage. "Wenn wir zurück sind, begleite ich dich persönlich in den Keller."
"Nicht mehr nötig." Der Säbelschwinger grinste zufrieden, verschwand für ein paar Sekunden zurück im staubigen Schutt und kehrte dann mit einem immensen Rotweinfass auf der Schulter zu ihnen zurück. Es wunderte sie nicht einmal mehr, dass er das Teil problemlos bis hierher mitgeschleppt hatte. Ebenso wenig würde sie versuchen ihn dazu zu überreden, das Teil hier zu lassen. Stattdessen nickte sie nur leicht benommen und bedeutet dann Spinatschädel und Pandahut, dass sie von hier verschwinden sollten. "Lasst uns gehen."
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Marien ()