
Shounen | Romance | Adventure | Drama | Thriller
Jocelyn Salvatore
Ein schrecklicher Sturm wütete über die Weiten des Meeres. Dunkle Gewitterwolken, hohe Wellen und eine schlechte Sicht machten es den Seeleuten auf ihren Schiffen schwer sicher durch dieses Unwetter kommen zu können. Aber außer ein einziges gigantisches Schiff waren keine anderen weit und breit zu sehen. Es trotzte dem Sturm, dem prasselnden Sicht vernebelnden Regen und kämpfte sich stolz durch die tosenden Wellen, die immer wieder ans Deck schlugen. Die Crew schien diese Art von Sturm gewohnt zu sein. Sie handelte wie einstudiert, keiner wirkte panisch. Die meisten schienen sogar Spaß daran zu haben sich diesem Sturm - und das noch auf dem Meer - mit eigener Kraft entgegenzustellen. Die Piratenflagge am obersten Ende des größten Mastes wehte unaufhörlich, sodass man das Symbol mit den zwei roten Streifen, die entlang eines der Augen führten, und den zwei Schwertern, die die Knochen ersetzen sollten, kaum erkennen konnte.
red hair pirates_ship.pngSie lachten, riefen sich sarkastische Provokationen zu und dirigierten die Galeere gekonnt in die Richtung, die ihr Navigator ihnen zurief. Doch bei all dem Trubel bemerkten sie nicht, dass ein kleines Mädchen mit feuerrotem Haarschopf den Kopf aus einer der vielen Kajüten gesteckt hatte – neugierigen und vorwitzigen Blickes. Sie war die Tochter des Captains, der ebenso feuerrotes Haar besaß wie sie selbst, doch im Gegensatz zu ihr und ganz getreu dem Piratensymbol seines Schiffes hatte er entlang seiner linken oberen Gesichtshälfte drei längere Narben. Das Mädchen war gerade einmal 5 Jahre alt und wusste schon längst, dass sie keine Angst vor solchen Stürmen zu haben bräuchte, da ihr Vater und seine Crew genau wussten, was zu tun war und bisher nie wirklich Probleme hatten, egal in welche Unwetter sie geraten waren. Doch dieses Mal verlief es anders als es sich das kleine furchtlose Mädchen vorgestellt hatte. Gerade als sie die Kajüte verließ - obgleich man ihr nicht zum ersten Mal gesagt hatte, darin zu verweilen während eines Sturmes -, wurde sie von einem so kräftigen Windstoß erwischt, dass sie von diesem über Bord geworfen wurde. Schreiend versuchte sie sich noch eilig an einem der Seile festzuhalten, die an den Segeln entlang nach unten führten. „Jocy!!“, hörte sie diverse Stimmen rufen, auch die ängstliche ihres Vaters. Die Stimmung an Deck änderte sich sogleich. Panik breitete sich aus. Das Seil glitt dem Mädchen immer mehr aus den Händen, je heftiger der Wind an ihrem kleinen zerbrechlichen Körper zerrte. Und gerade als sie den Kopf ihres Vaters ganz in ihrer Nähe sah, sowie auch seine Hand, die nach ihr zu greifen versuchte, verließ sie die Kraft gänzlich. Orientierungslos wurde sie durch die Lüfte geweht, vom Wind und dem Regensturm gepeitscht, während das Einzige, was ihrem Mund entfleuchen konnte, immer wieder der Ruf nach ihrem Vater war, dessen eigene Stimme von dem tosenden Lärm mehr und mehr verschluckt zu werden schien.
Jocy_red.jpgErschrocken riss Jocelyn die Augen auf, als ein bekannter Schrei sie aus der Tagträumerei riss. Sofort reagierte ihr Körper und wich der näherkommenden Schlagfolge mit einem geschickten Sprung aus, in dem sie ihren Gegner mit einem Sprungtritt gegen den Hinterkopf nach vorne stolpern ließ und wieder leichtfüßig auf der Matte landete. Schwer atmend, aufgrund des Traums nicht aufgrund dieses eher leichten Trainings, fuhr sie sich durch das rote Haar. „Das war unsportlich. Ich war noch nicht bereit, Arón.“ Der angesprochene fuhr herum, als er sich wieder gefasst und sich den schmerzenden Hinterkopf gerieben hatte. „Unsportlich? Fass dich an deine eigene Nase. Der Kopf ist tabu, das weißt du. Ziehst du das beim Wettkampf ab, fliegst du.“ Das Mädchen zischte lediglich verächtlich mit der Zunge und sah genervt zur Seite. „Diese Regeln sind doch für Weicheier. Solange ich niemanden töte, ist doch okay, oder nicht? Also heul nicht rum, du Waschlappen. Heulen kannst du bei deiner Mami. Entweder du trainierst weiter oder wir lassen es für heute. Hab‘ keinen Nerv auf ein jammerndes Baby als Trainingspartner.“ – „Ich heule und jammre nicht! Das sind die Regeln, du dumme Pute!“ – „Wer denkt sich bitte solche Weicheier-Regeln aus!? Das ist doch Schwachsinn! Dir geht es gut, oder etwa nicht!?“ – „Es geht ums Prinzip!“ – „Dein Prinzip ist erbärmlich!“ – „Das ist nicht MEIN Prinzip, sondern von jedem vernünftig denkenden Menschen, du Freak!“ Sie verengte sogleich zornig die Augen. Im nächsten Moment explodierte der am nächsten stehenden Wasserkanister und überschwemmte Arón geradezu, der erschrocken auf den Boden fiel. Zischend wandte sie ihm den Rücken zu, warf sich das Handtuch, das sie eh nicht gebraucht hatte, über die Schulter und trat eingeschnappt aus dem Trainingsraum – zum Ärger der restlichen Mitglieder des Kampftrainings. Sie hörte noch, wie sie anfingen zu tuscheln und auch wie sie ihren Namen dabei fallen ließen, aber das war ihr ziemlich egal. Wenn sie nicht mit ihrer Art klarkamen: PECH! Ein Blick auf ihrer Uhr verriet, dass sie schon über eine Stunde hier gewesen war. Größtenteils hatte sie ihre Zeit beim Kick-boxen verbracht, aber zum Abschluss ein wenig Karate und schon hatte sie die Laune an dem Kämpfen für den restlichen Tag verloren. Immer dasselbe mit den Regeln. Darum trainierte sie viel lieber MMA, machte da allerdings nur ungerne an Wettkämpfen mit – außer es waren ‚illegale‘, denn da waren sämtliche Regeln hinfällig. Hauptsache war, dass man lebend aus diesen Kämpfen rauskam. Merida hielt nicht so viel davon, wenn sich Jocelyn daran beteiligte und das noch nachts. Einmal wurde das Lagerhaus von Polizisten gestürmt und sie wurden allen verhaftet, sodass ALLE über Nacht in einer Zelle verbringen mussten. Aber außer dem Veranstalter wurde keiner der restlichen mit harten Strafen belangt. Ab da an war sie jedoch wachsamer, wenn sie an dieser Art von Wettkämpfen teilnahm. Eine weitere Nacht wollte sie ungerne auf der Polizeiwache verbringen und erst recht wollte sie nicht noch eine Vorstrafe in ihrem Register verzeichnet haben, nur weil sie ihrem Instinkt folgte. Sie war immerhin kein Unmensch – im Gegenteil. Sie verstand lediglich nicht diese Spießigkeit der Menschen nicht, mit der sie jedem den Freiraum, eigene Entscheidungen treffen zu können, derart eingrenzten.
Kaum, dass sie geduscht und sich umgezogen hatte und an die frische Luft außerhalb des Gebäudes getreten war, streckte sich das Mädchen genüsslich, das mittlerweile 18 Jahre alt und zu einer jungen Frau herangewachsen war. Auch wenn es schon viele Jahre her war, so träumte sie noch ab und an von ihrer Kindheit. Sie erinnerte sich nur noch an das Gesicht ihres leiblichen Vaters und daran, dass sie nach diesem Sturm plötzlich hier, auf dieser fremden Insel aufgetaucht und von einer ihr fremden Familie aufgenommen und wenige Jahre später adoptiert worden war. Anfangs hatte Jocelyn oft an ihren Vater gedacht und fest daran geglaubt, dass er kommen und sie wieder zu sich holen würde. Doch je mehr Zeit vergangen war desto klarer wurde es, dass er nicht kommen würde. Ihre neuen Eltern vermuteten, dass er umgekommen war. Jocelyn wusste es jedoch besser. Er käme nie bei einem solchen Sturm um. Er.. hatte lediglich aufgehört nach ihr zu suchen. Ab da an erkannte sie ihre neue Familie als ihre wahre Familie an und auch das Leben, das sie ihr boten, als ihr wahres Leben. Auch dann, wenn sich oftmals mehr als deutlich zeigte, wie anders sie eigentlich war. Aber wen hatte das schon zu kümmern? Solange sie nicht mit Mistgabeln auf sie zugelaufen kämen, wäre alles in Ordnung oder nicht?
Sie fischte aus ihrer Sporttasche ihr Handy heraus und öffnete den Chat mit ihrer besten Freundin Merida: >>Hey du, hast du Zeit am Hafen was Trinken zu gehen? Muss später noch lernen ..kein Bock -.- Also brauch ich dich als Motivation mich an diese kack Bücher zu setzen! ;p Absage wird nicht gestattet. Ich bin in ca 10 Minuten da, also komm gefälligst auch bald und lass mich nicht warten, sonst gibst du mir auch noch was zu Essen aus
<<, schrieb sie ihr mit einem Grinsen im Gesicht, ehe sie in die nahe gelegene Straßenbahn sprang, sich zwischen die Menschenmassen durchschlängelte, nur um zu erkennen, dass alle Plätze belegt waren. Was ein Mist.. Seufzend klemmte sie eine der Stangen zwischen Arm und Körper, drückte ihre Tasche an sich und fischte dabei ein Buch aus dieser, in der sie kurz blätterte und schließlich anfing darin zu lesen. Verärgert darüber, dass sie ihre Kopfhörer zuhause liegen gelassen hatte, versuchte sie die um sie herum herrschenden Geräusche und Gespräche auszublenden.
red hair pirates_ship.pngSie lachten, riefen sich sarkastische Provokationen zu und dirigierten die Galeere gekonnt in die Richtung, die ihr Navigator ihnen zurief. Doch bei all dem Trubel bemerkten sie nicht, dass ein kleines Mädchen mit feuerrotem Haarschopf den Kopf aus einer der vielen Kajüten gesteckt hatte – neugierigen und vorwitzigen Blickes. Sie war die Tochter des Captains, der ebenso feuerrotes Haar besaß wie sie selbst, doch im Gegensatz zu ihr und ganz getreu dem Piratensymbol seines Schiffes hatte er entlang seiner linken oberen Gesichtshälfte drei längere Narben. Das Mädchen war gerade einmal 5 Jahre alt und wusste schon längst, dass sie keine Angst vor solchen Stürmen zu haben bräuchte, da ihr Vater und seine Crew genau wussten, was zu tun war und bisher nie wirklich Probleme hatten, egal in welche Unwetter sie geraten waren. Doch dieses Mal verlief es anders als es sich das kleine furchtlose Mädchen vorgestellt hatte. Gerade als sie die Kajüte verließ - obgleich man ihr nicht zum ersten Mal gesagt hatte, darin zu verweilen während eines Sturmes -, wurde sie von einem so kräftigen Windstoß erwischt, dass sie von diesem über Bord geworfen wurde. Schreiend versuchte sie sich noch eilig an einem der Seile festzuhalten, die an den Segeln entlang nach unten führten. „Jocy!!“, hörte sie diverse Stimmen rufen, auch die ängstliche ihres Vaters. Die Stimmung an Deck änderte sich sogleich. Panik breitete sich aus. Das Seil glitt dem Mädchen immer mehr aus den Händen, je heftiger der Wind an ihrem kleinen zerbrechlichen Körper zerrte. Und gerade als sie den Kopf ihres Vaters ganz in ihrer Nähe sah, sowie auch seine Hand, die nach ihr zu greifen versuchte, verließ sie die Kraft gänzlich. Orientierungslos wurde sie durch die Lüfte geweht, vom Wind und dem Regensturm gepeitscht, während das Einzige, was ihrem Mund entfleuchen konnte, immer wieder der Ruf nach ihrem Vater war, dessen eigene Stimme von dem tosenden Lärm mehr und mehr verschluckt zu werden schien.
Jocy_red.jpgErschrocken riss Jocelyn die Augen auf, als ein bekannter Schrei sie aus der Tagträumerei riss. Sofort reagierte ihr Körper und wich der näherkommenden Schlagfolge mit einem geschickten Sprung aus, in dem sie ihren Gegner mit einem Sprungtritt gegen den Hinterkopf nach vorne stolpern ließ und wieder leichtfüßig auf der Matte landete. Schwer atmend, aufgrund des Traums nicht aufgrund dieses eher leichten Trainings, fuhr sie sich durch das rote Haar. „Das war unsportlich. Ich war noch nicht bereit, Arón.“ Der angesprochene fuhr herum, als er sich wieder gefasst und sich den schmerzenden Hinterkopf gerieben hatte. „Unsportlich? Fass dich an deine eigene Nase. Der Kopf ist tabu, das weißt du. Ziehst du das beim Wettkampf ab, fliegst du.“ Das Mädchen zischte lediglich verächtlich mit der Zunge und sah genervt zur Seite. „Diese Regeln sind doch für Weicheier. Solange ich niemanden töte, ist doch okay, oder nicht? Also heul nicht rum, du Waschlappen. Heulen kannst du bei deiner Mami. Entweder du trainierst weiter oder wir lassen es für heute. Hab‘ keinen Nerv auf ein jammerndes Baby als Trainingspartner.“ – „Ich heule und jammre nicht! Das sind die Regeln, du dumme Pute!“ – „Wer denkt sich bitte solche Weicheier-Regeln aus!? Das ist doch Schwachsinn! Dir geht es gut, oder etwa nicht!?“ – „Es geht ums Prinzip!“ – „Dein Prinzip ist erbärmlich!“ – „Das ist nicht MEIN Prinzip, sondern von jedem vernünftig denkenden Menschen, du Freak!“ Sie verengte sogleich zornig die Augen. Im nächsten Moment explodierte der am nächsten stehenden Wasserkanister und überschwemmte Arón geradezu, der erschrocken auf den Boden fiel. Zischend wandte sie ihm den Rücken zu, warf sich das Handtuch, das sie eh nicht gebraucht hatte, über die Schulter und trat eingeschnappt aus dem Trainingsraum – zum Ärger der restlichen Mitglieder des Kampftrainings. Sie hörte noch, wie sie anfingen zu tuscheln und auch wie sie ihren Namen dabei fallen ließen, aber das war ihr ziemlich egal. Wenn sie nicht mit ihrer Art klarkamen: PECH! Ein Blick auf ihrer Uhr verriet, dass sie schon über eine Stunde hier gewesen war. Größtenteils hatte sie ihre Zeit beim Kick-boxen verbracht, aber zum Abschluss ein wenig Karate und schon hatte sie die Laune an dem Kämpfen für den restlichen Tag verloren. Immer dasselbe mit den Regeln. Darum trainierte sie viel lieber MMA, machte da allerdings nur ungerne an Wettkämpfen mit – außer es waren ‚illegale‘, denn da waren sämtliche Regeln hinfällig. Hauptsache war, dass man lebend aus diesen Kämpfen rauskam. Merida hielt nicht so viel davon, wenn sich Jocelyn daran beteiligte und das noch nachts. Einmal wurde das Lagerhaus von Polizisten gestürmt und sie wurden allen verhaftet, sodass ALLE über Nacht in einer Zelle verbringen mussten. Aber außer dem Veranstalter wurde keiner der restlichen mit harten Strafen belangt. Ab da an war sie jedoch wachsamer, wenn sie an dieser Art von Wettkämpfen teilnahm. Eine weitere Nacht wollte sie ungerne auf der Polizeiwache verbringen und erst recht wollte sie nicht noch eine Vorstrafe in ihrem Register verzeichnet haben, nur weil sie ihrem Instinkt folgte. Sie war immerhin kein Unmensch – im Gegenteil. Sie verstand lediglich nicht diese Spießigkeit der Menschen nicht, mit der sie jedem den Freiraum, eigene Entscheidungen treffen zu können, derart eingrenzten.
Kaum, dass sie geduscht und sich umgezogen hatte und an die frische Luft außerhalb des Gebäudes getreten war, streckte sich das Mädchen genüsslich, das mittlerweile 18 Jahre alt und zu einer jungen Frau herangewachsen war. Auch wenn es schon viele Jahre her war, so träumte sie noch ab und an von ihrer Kindheit. Sie erinnerte sich nur noch an das Gesicht ihres leiblichen Vaters und daran, dass sie nach diesem Sturm plötzlich hier, auf dieser fremden Insel aufgetaucht und von einer ihr fremden Familie aufgenommen und wenige Jahre später adoptiert worden war. Anfangs hatte Jocelyn oft an ihren Vater gedacht und fest daran geglaubt, dass er kommen und sie wieder zu sich holen würde. Doch je mehr Zeit vergangen war desto klarer wurde es, dass er nicht kommen würde. Ihre neuen Eltern vermuteten, dass er umgekommen war. Jocelyn wusste es jedoch besser. Er käme nie bei einem solchen Sturm um. Er.. hatte lediglich aufgehört nach ihr zu suchen. Ab da an erkannte sie ihre neue Familie als ihre wahre Familie an und auch das Leben, das sie ihr boten, als ihr wahres Leben. Auch dann, wenn sich oftmals mehr als deutlich zeigte, wie anders sie eigentlich war. Aber wen hatte das schon zu kümmern? Solange sie nicht mit Mistgabeln auf sie zugelaufen kämen, wäre alles in Ordnung oder nicht?
Sie fischte aus ihrer Sporttasche ihr Handy heraus und öffnete den Chat mit ihrer besten Freundin Merida: >>Hey du, hast du Zeit am Hafen was Trinken zu gehen? Muss später noch lernen ..kein Bock -.- Also brauch ich dich als Motivation mich an diese kack Bücher zu setzen! ;p Absage wird nicht gestattet. Ich bin in ca 10 Minuten da, also komm gefälligst auch bald und lass mich nicht warten, sonst gibst du mir auch noch was zu Essen aus


Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Juvia ()