Die Beine hingen in der Luft, der Körper der jungen Frau verharrte steif auf dem ihr zu hohe gelegenen Bett und auf ihren Schoss trug sie ein großes, aufgeklapptes Buch. Neugierig blätterte sie in jenem umher und las sorgfältig Seite um Seite, eines der Bücher ihres Bruders in welchem einige Artefakte einer vergangenen Zeit erklärt wurden. An einer der Seiten klebte ein Zettel als Vermerk, der Beitrag handelte um eine Art Reisebeutel der mit einer Art schwarzen Loch zu einem unbekannten Ort verbunden war und dort sämtliche Gegenstände beherbergen konnte. Die Erklärung hinter jenem Phänomen schien fragwürdig auf einen Begriff mit den Namen ´Magie´ rückzuführen, doch ein Zettel mit der Schrift Rens klebte klemmte zwischen den Seiten auf welchem die These vermerkt war, das es sich bei der Tasche um die manifestierte Fähigkeiten eines Stigmata Nutzers war, der diese irgendwo verlor, allerdings aufgrund des möglichen Gebrauchs der Tasche noch am Leben sein müsse. Stigma, dieser Begriff lauerte schon unlängst in den Köpfen der Bevölkerung unserer Welt und obgleich schon seit Jahrhunderten diese einzigartige, auf den Charakter zugeschnittene Kraft existiere, mangelte es an sinnvollen Erklärungen ihrer Herkunft gegenüber. Einige Forscher Van Zephyrs erwähnten, das es sich bei dem Stigma um eine Art Partikel oder Element handelte, welches neben den herkömmlichen Elementen wie Luft und Wasser bestehen würde und das die Evolution unsere Körper so veränderte, das jenes Stigma von uns aufgenommen, kanalisiert und ausgestoßen werden könne. Doch der simple Ausstoß unseres Stigmas würde zum Kollaps unseres Verstandes führen, während unser Körper die Kräfte unkontrollierbar befreit und es zu einer gewaltigen Explosion kommen würde, die schwere Folgen mit sich ziehen würden. Um diese Kontrolle zu gewähren, benötigt man die Alchemiewaffen, Geräte die in der Lage sind das Stigma dosiert zu kanalisieren und den Ausgleich zu schaffen. Das Stigma äußert sich in verschiedenen Variationen und kann zum Einen in kämpferische Talente übergehen oder in Hilfstalente erscheinen die in der Landwirtschaft, auf der See oder innerhalb von Luftschiffen an Verwendung finden. //..Ich frage mich was wohl mein Stigmata ist..//
Das Mädchen sah auf ihre geöffnete Handinnenfläche und warf ihren Blick kurz darauf auf jenes schwarze Schwert, welches neben ihr ruhte. Die Fähigkeit eine Barriere zu erschaffen, nein, die wahre Fähigkeit Formen durch Berührung zu erschaffen und diese sinnvoll zu verwenden. Dies war das Stigma meines älteren Bruders, während es sich augenscheinlich bei der Form seines Freundes, dem König, um die Kraft der Illusion handelt. Stigma außerhalb einer Alchemiewaffe zu kontrollieren ist schier unmöglich, und doch gibt es Auserwählte die in der Lage sind diesem Naturgesetz zu widersprechen und wirkliche ´Magie´ zu wirken. Diese Gabe war lediglich dem Orakel des Schicksals vorherbestimmt, einst unsere Mutter die jene Kontakte mit den Urwesen an Kindern vererbte die sie auf ihrer Reise kennenlernte und nun die Träger der Elementare sind. Die genaue Aufgabe des Orakels ist Ungewiss, doch dem Namen nach zu urteilen muss es sich um eine Art Aufseher handeln, der die Gegebenheiten begutachtet und urteilt. Doch wem überreicht das Orakel dieses Urteil? Sollte es verboten sein sich als Orakel aktiv in die Geschehnisse der Welt einzumischen, wird dieser jemand dafür gesorgt haben das die tragischen Geschichten an Überhand nahmen und die Konflikte geschnürt wurden. //...Shin erwähnte das er einst meine Mutter kannte und in ihre Lehre trat. Sollte er demnach die Rolle des Orakels einnehmen, so müsse jener Strippenzieher im Endeffekt Kontakt zu ihn aufnehmen.. Vielleicht weiß er etwas, doch diese Informationen aus ihn herauszulocken wird sicher nicht einfach... Was würdest du tun, Nero?..//
Der Kopf qualmte und die Gedanken fanden kein Ende. Ein tiefes Seufzen entwich den Lippen der jungen Dame, bevor sie aus der Shoji Tür sah und sich dazu entschloss das Buch zur Seite zu legen um sich die Beine zu vertreten. Bevor sie jedoch vom Bett sprang, blickte sie auf sich hinab und begutachtete missmutig ihr derweil ziemlich zerzaustes weißes Kleid. //..Wäre sicher keine schlechte Idee auf meinem Spaziergang neue Kleidung zu besorgen. Fragt sich nur wo ich das dazugehörige Gold herbekomme...//
Sich innerlich fragend, die Hände hinter ihrem Körper verschränkend, fiel ihr schlagartig ein Umschlag vor der Tür auf einem Holzbrett mit einer Schüssel Suppe und einem Krug mit Milch ins Gesicht. „Opa..War ich wirklich so sehr in den Büchern vertieft?“ Ihre Schritte trugen sie zum Holzbrett, den Umschlag mit der Währung begutachtend mit der in Arcadia gehandelt wurde, die Suppe und die Milch auf einen Tisch legend. Lilly strich sich das Kleid straff und begab sich auf den Kissen in den Sitz auf den Knien nieder, schlug die Hände gegeneinander um sich für das Mahl zu bedanken und genehmigte sich ihr Mittag, bevor sie sich erhob und aus dem Dojo verschwand. Ihr Weg führte sie durch das geschäftige Viertel der technologisch weit fortgeschrittenen Stadt. An jeder Ecke gab es etwas Neues, etwas was es in den Ländereien der Logos nicht gab, von Springbrunnen bis zu mechanische Zweiräder die sich durch die speziell angefertigten Wege begaben, bis hin zu Kreisförmigen Geräten deren Zeiger in verschiedene Richtung zeigten und den Stand der Uhrzeit offenbarten. Helle Haare, klare blaue Augen, lächelnde Gesichter mit edlen Gewändern, keine Trennung der Armen und der Reichen sondern alles Gleichgestellte, Gleichgesinnte Wesen die ihre Zeit auf der schwebenden Insel in vollständigen Frieden genossen ohne Kummer, ohne Sorgen über Gespräche von den heutigen Abendessen bis über den endlosen Himmel und deren Weiten am Springbrunnen philosophierend, Kinder die einen Luftballon hinterherjagten, eine Frau die aus einen Laden kam und einen Apfel aus ihrer Tasche verlor die sie mit beiden Armen nah an ihren Körper bettete und jener junge Mann der ihr half den verlorenen Apfel wieder aufzuheben, bevor sie sich schüchtern bedanken konnte. In ihren Gesichtern spiegelte sich die Sorglosigkeit wieder, die in der falschen Mimik der Erdbewohner unter dem herrischen Adel nie zu vernehmen war. Es war als wäre dies die ideale Welt, die sich ihr Bruder ersehnt hatte, eine Welt in der die Menschen ihre Augen öffneten und der Wahrheit ins Gesicht blickten denn unter den Personen mit den hellen Haaren waren ab und an auch die Schwarzhaarigen Revenus zu vernehmen, die im Munde der Logos als die Dämonen und der Abschaum dieser Welt galten. „Schwesterchen, wieso sieht dein Kleid so schmutzig aus?“ Ein kleines Mädchen zupfte an der Seite der in Gedanken verlorenen Aschblonden Dame, die ihr Blick zur Seite wandte und in das Gesicht eines Mädchens sah, das umgeben von vielen weiteren Kindern war. Mit einem Lächeln setzte Lilly ihre Hände auf ihre Knie ab und beugte ihren Oberkörper nach vorn damit sie auf Augenhöhe mit ihren Gegenüber sprechen konnte. „Wie ist dein Name, kleine Maus?“ Das Mädchen verzog ihre Mundwinkel nach unten. „Ich bin keine kleine Maus... Mein Name ist Maya, und du?“ „Mein Name ist Cha-... Mein Name ist Lilly! Sag mir Maya, kannst du mir einen Laden zeigen in dem ich neue Kleidung kaufen kann? Ich habe eine lange Reise hinter mir und möchte gerne das schmutzige Kleid ersetzen.“ „Eine lange Reise? Bist du etwa ein Weltenbummler?“
Überrascht vernahm Lilly die strahlenden Augen ihres Gegenübers und legte dabei den Kopf leicht schief. „Ein Weltenbummler?“ Das Mädchen nickte freudig, ballte ihre Hände zu Fäusten und wackelte mit diesen vor ihren Körper nach oben und unten. „Ja! Schwester Wiese erzählte mir von einen ehemaligen Freund von ihr, der sich auf die Suche nach seiner Familie begab und zum Weltenbummler wurde..“ Ein Junge stupste das Mädchen an die Schulter. „Sie heißt Schwester Vyse und nicht Schwester Wiese!“ Das Mädchen wandte sich zu den Jungen und warf ihre Arme wütend nach unten. „Aua! Warum schubst du mich? Ich hab doch Schwester Viese gesagt!“ „Na Na, nicht streiten ihr beiden!“ Der Junge verschränkte seine Arme vor der Brust und wandte sein Gesicht zur Seite ab, während das Mädchen ihm die Zunge ausstreckte und ihren Blick wieder zu Lilly wandte. „Mein Name ist Seth und anders als diese doofe Kuh, erinnere ich mich sehr wohl an unseren großen Bruder Ren. Wenn du möchtest zeig ich dir gern das Kleidungsgeschäft zu welchem wir Ren immer folgten“ Als der Name des Mannes ertönte, weiteten sich für einen kurzen Moment ihre Augen, doch mit einem gefassten Nicken entgegnete sie dem selbstbewussten Jungen während die Stimme des Mädchens noch einmal ertönte. „Ich bin keine doofe Kuh!“
Ein einfaches Tätscheln auf den Kopf Mayas genügte um die Tränen in ihren Augen zu trocknen, bevor sich Lilly streckte und ein wohliges Seufzen von sich gab. „In Ordnung Seth und Maya.. Dann zeigt eurer großen Schwester mal den Weg!“
Die Zeit raffte dahin und in ihrer Erkundungstour mit den Kindern, verendete ihr Weg nicht im Geschäft in welchem sie Kleidung anprobierte und die Meinung der Kinder dazu einholte, die jedes mal in einem Daumen hoch oder runter endeten, sondern begleitete sie bis zum Abendrot noch bis zum Waisenhaus in welchem sie wohnhaft waren und vor welchem eine Blondhaarige Frau in der Verkleidung einer Zofe wartete um den Kindern eine Standpauke darüber zu geben, das sie erst so spät nach Hause kamen. „Aber Schwester Viese, wir sind nur so spät dran, weil wir Schwester Lilly die Stadt gezeigt haben. Schwester Lilly ist nämlich ein Weltenbummler, weißt du?“ Die Blondhaarige Dame, die in diesem Moment die Ohren Seth langzog, der ihr stetig freche Kommentare entgegen warf, schaute zu der Aschblonden jungen Frau hinauf und erkannte in ihrem Gesicht etwas ihr Bekanntes. „Ich verstehe, habt Dank dafür das ihr die Kinder nach Hause geleitet habt und entschuldigt mir bitte die Umstände die euch die Kinder zugemutet haben!“ In ihrer Höflichkeitsnorm verbeugte sie die Frau vor Lilly, welche lediglich mit ihren Händen vor ihren Körper fuchtelte und vergeblichst nach Worten suchte. „S-Schon in Ordnung. Ohne die Kinder hätte ich mich hier hoffnungslos verlaufen und ich bin dankbar für ihre Hilfe!“ „Ist dem so?“, entwich es der jungen Frau überrascht bevor sie sich dem Kindern zuwandte und in die Hände klatschte. „In Ordnung, dann ab mit euch nach drinnen, die Hände waschen und schleunigst an den Esstisch zu den Anderen, die bereits auf das Abendessen warten!“ Ein gemeinsames „Ja~“, ertönte von den Kindern, ehe sie sich von Lilly verabschiedeten und nur Maya und Seth kurz zurückblieben. „Bis später, Schwester Lilly!“, ertönte es aus Mayas Lippen, während Seth noch einmal kurz stehen blieb und die junge Frau noch einmal anstarrte. Danach begab auch er sich, jedoch ohne Verabschiedung, in das Anwesen bis nun auch Vyse sich von ihr verabschiedete. Lilly wank schließlich nur noch verträumt hinterher, bevor ihr auffiel das sie vollkommen vergessen hatte Vyse nach ihren Bruder zu fragen. //...Besser ich störe jetzt nicht nochmal, die Kinder haben sicher Hunger und meine Fragen rennen nicht davon..//
Doch so wie der Name gefallen war, entschloss sie sich das Abendrot zu nutzen um noch einmal dem Gedenkstein einen Besuch abzustatten, an welchem sie stoppte und in Gedanken verharrte. Erinnerungen aus ihrer Zeit in der Untergrundstadt in welcher Nero und ihre vorherige Version hausten, wie er Bücher wälzte, Artefakte erforschte, von seinem Traum schwärmte in einer Welt in Eintracht als Kapitän eines Luftschiffes fliegen zu können, an Maschinen herumbastelte und mit ihr lange Spaziergänge durch die Slums zu der großen Wiese mit den Ascherkronen hinter sich legte. Nero der an einem Bett lehnte und zu Lilly aufsah, die neben ihn auf jenem Bett saß, ein Buch auf ihren Schoss ruhend mit einem leichten Schmunzeln zu ihn nieder blickend. Eine sich im Kreis drehende Lilly, die innerhalb eines Tunnels zu ihren Bruder sah und deren Stimme zaghaft ertönte. „Was sagst du? Wie findest du mein neues Kleid?“ In Erinnerungen zu schwelgen war einfach, doch mit ihnen abzuschließen war so unglaublich schwer, denn jene Ereignisse würden sich nie wiederholen können und neue Ereignisse würden nie geschaffen werden können. „Ruhe in Frieden, Nero..“
Das Mädchen sah auf ihre geöffnete Handinnenfläche und warf ihren Blick kurz darauf auf jenes schwarze Schwert, welches neben ihr ruhte. Die Fähigkeit eine Barriere zu erschaffen, nein, die wahre Fähigkeit Formen durch Berührung zu erschaffen und diese sinnvoll zu verwenden. Dies war das Stigma meines älteren Bruders, während es sich augenscheinlich bei der Form seines Freundes, dem König, um die Kraft der Illusion handelt. Stigma außerhalb einer Alchemiewaffe zu kontrollieren ist schier unmöglich, und doch gibt es Auserwählte die in der Lage sind diesem Naturgesetz zu widersprechen und wirkliche ´Magie´ zu wirken. Diese Gabe war lediglich dem Orakel des Schicksals vorherbestimmt, einst unsere Mutter die jene Kontakte mit den Urwesen an Kindern vererbte die sie auf ihrer Reise kennenlernte und nun die Träger der Elementare sind. Die genaue Aufgabe des Orakels ist Ungewiss, doch dem Namen nach zu urteilen muss es sich um eine Art Aufseher handeln, der die Gegebenheiten begutachtet und urteilt. Doch wem überreicht das Orakel dieses Urteil? Sollte es verboten sein sich als Orakel aktiv in die Geschehnisse der Welt einzumischen, wird dieser jemand dafür gesorgt haben das die tragischen Geschichten an Überhand nahmen und die Konflikte geschnürt wurden. //...Shin erwähnte das er einst meine Mutter kannte und in ihre Lehre trat. Sollte er demnach die Rolle des Orakels einnehmen, so müsse jener Strippenzieher im Endeffekt Kontakt zu ihn aufnehmen.. Vielleicht weiß er etwas, doch diese Informationen aus ihn herauszulocken wird sicher nicht einfach... Was würdest du tun, Nero?..//
Der Kopf qualmte und die Gedanken fanden kein Ende. Ein tiefes Seufzen entwich den Lippen der jungen Dame, bevor sie aus der Shoji Tür sah und sich dazu entschloss das Buch zur Seite zu legen um sich die Beine zu vertreten. Bevor sie jedoch vom Bett sprang, blickte sie auf sich hinab und begutachtete missmutig ihr derweil ziemlich zerzaustes weißes Kleid. //..Wäre sicher keine schlechte Idee auf meinem Spaziergang neue Kleidung zu besorgen. Fragt sich nur wo ich das dazugehörige Gold herbekomme...//
Sich innerlich fragend, die Hände hinter ihrem Körper verschränkend, fiel ihr schlagartig ein Umschlag vor der Tür auf einem Holzbrett mit einer Schüssel Suppe und einem Krug mit Milch ins Gesicht. „Opa..War ich wirklich so sehr in den Büchern vertieft?“ Ihre Schritte trugen sie zum Holzbrett, den Umschlag mit der Währung begutachtend mit der in Arcadia gehandelt wurde, die Suppe und die Milch auf einen Tisch legend. Lilly strich sich das Kleid straff und begab sich auf den Kissen in den Sitz auf den Knien nieder, schlug die Hände gegeneinander um sich für das Mahl zu bedanken und genehmigte sich ihr Mittag, bevor sie sich erhob und aus dem Dojo verschwand. Ihr Weg führte sie durch das geschäftige Viertel der technologisch weit fortgeschrittenen Stadt. An jeder Ecke gab es etwas Neues, etwas was es in den Ländereien der Logos nicht gab, von Springbrunnen bis zu mechanische Zweiräder die sich durch die speziell angefertigten Wege begaben, bis hin zu Kreisförmigen Geräten deren Zeiger in verschiedene Richtung zeigten und den Stand der Uhrzeit offenbarten. Helle Haare, klare blaue Augen, lächelnde Gesichter mit edlen Gewändern, keine Trennung der Armen und der Reichen sondern alles Gleichgestellte, Gleichgesinnte Wesen die ihre Zeit auf der schwebenden Insel in vollständigen Frieden genossen ohne Kummer, ohne Sorgen über Gespräche von den heutigen Abendessen bis über den endlosen Himmel und deren Weiten am Springbrunnen philosophierend, Kinder die einen Luftballon hinterherjagten, eine Frau die aus einen Laden kam und einen Apfel aus ihrer Tasche verlor die sie mit beiden Armen nah an ihren Körper bettete und jener junge Mann der ihr half den verlorenen Apfel wieder aufzuheben, bevor sie sich schüchtern bedanken konnte. In ihren Gesichtern spiegelte sich die Sorglosigkeit wieder, die in der falschen Mimik der Erdbewohner unter dem herrischen Adel nie zu vernehmen war. Es war als wäre dies die ideale Welt, die sich ihr Bruder ersehnt hatte, eine Welt in der die Menschen ihre Augen öffneten und der Wahrheit ins Gesicht blickten denn unter den Personen mit den hellen Haaren waren ab und an auch die Schwarzhaarigen Revenus zu vernehmen, die im Munde der Logos als die Dämonen und der Abschaum dieser Welt galten. „Schwesterchen, wieso sieht dein Kleid so schmutzig aus?“ Ein kleines Mädchen zupfte an der Seite der in Gedanken verlorenen Aschblonden Dame, die ihr Blick zur Seite wandte und in das Gesicht eines Mädchens sah, das umgeben von vielen weiteren Kindern war. Mit einem Lächeln setzte Lilly ihre Hände auf ihre Knie ab und beugte ihren Oberkörper nach vorn damit sie auf Augenhöhe mit ihren Gegenüber sprechen konnte. „Wie ist dein Name, kleine Maus?“ Das Mädchen verzog ihre Mundwinkel nach unten. „Ich bin keine kleine Maus... Mein Name ist Maya, und du?“ „Mein Name ist Cha-... Mein Name ist Lilly! Sag mir Maya, kannst du mir einen Laden zeigen in dem ich neue Kleidung kaufen kann? Ich habe eine lange Reise hinter mir und möchte gerne das schmutzige Kleid ersetzen.“ „Eine lange Reise? Bist du etwa ein Weltenbummler?“
Überrascht vernahm Lilly die strahlenden Augen ihres Gegenübers und legte dabei den Kopf leicht schief. „Ein Weltenbummler?“ Das Mädchen nickte freudig, ballte ihre Hände zu Fäusten und wackelte mit diesen vor ihren Körper nach oben und unten. „Ja! Schwester Wiese erzählte mir von einen ehemaligen Freund von ihr, der sich auf die Suche nach seiner Familie begab und zum Weltenbummler wurde..“ Ein Junge stupste das Mädchen an die Schulter. „Sie heißt Schwester Vyse und nicht Schwester Wiese!“ Das Mädchen wandte sich zu den Jungen und warf ihre Arme wütend nach unten. „Aua! Warum schubst du mich? Ich hab doch Schwester Viese gesagt!“ „Na Na, nicht streiten ihr beiden!“ Der Junge verschränkte seine Arme vor der Brust und wandte sein Gesicht zur Seite ab, während das Mädchen ihm die Zunge ausstreckte und ihren Blick wieder zu Lilly wandte. „Mein Name ist Seth und anders als diese doofe Kuh, erinnere ich mich sehr wohl an unseren großen Bruder Ren. Wenn du möchtest zeig ich dir gern das Kleidungsgeschäft zu welchem wir Ren immer folgten“ Als der Name des Mannes ertönte, weiteten sich für einen kurzen Moment ihre Augen, doch mit einem gefassten Nicken entgegnete sie dem selbstbewussten Jungen während die Stimme des Mädchens noch einmal ertönte. „Ich bin keine doofe Kuh!“
Ein einfaches Tätscheln auf den Kopf Mayas genügte um die Tränen in ihren Augen zu trocknen, bevor sich Lilly streckte und ein wohliges Seufzen von sich gab. „In Ordnung Seth und Maya.. Dann zeigt eurer großen Schwester mal den Weg!“
Die Zeit raffte dahin und in ihrer Erkundungstour mit den Kindern, verendete ihr Weg nicht im Geschäft in welchem sie Kleidung anprobierte und die Meinung der Kinder dazu einholte, die jedes mal in einem Daumen hoch oder runter endeten, sondern begleitete sie bis zum Abendrot noch bis zum Waisenhaus in welchem sie wohnhaft waren und vor welchem eine Blondhaarige Frau in der Verkleidung einer Zofe wartete um den Kindern eine Standpauke darüber zu geben, das sie erst so spät nach Hause kamen. „Aber Schwester Viese, wir sind nur so spät dran, weil wir Schwester Lilly die Stadt gezeigt haben. Schwester Lilly ist nämlich ein Weltenbummler, weißt du?“ Die Blondhaarige Dame, die in diesem Moment die Ohren Seth langzog, der ihr stetig freche Kommentare entgegen warf, schaute zu der Aschblonden jungen Frau hinauf und erkannte in ihrem Gesicht etwas ihr Bekanntes. „Ich verstehe, habt Dank dafür das ihr die Kinder nach Hause geleitet habt und entschuldigt mir bitte die Umstände die euch die Kinder zugemutet haben!“ In ihrer Höflichkeitsnorm verbeugte sie die Frau vor Lilly, welche lediglich mit ihren Händen vor ihren Körper fuchtelte und vergeblichst nach Worten suchte. „S-Schon in Ordnung. Ohne die Kinder hätte ich mich hier hoffnungslos verlaufen und ich bin dankbar für ihre Hilfe!“ „Ist dem so?“, entwich es der jungen Frau überrascht bevor sie sich dem Kindern zuwandte und in die Hände klatschte. „In Ordnung, dann ab mit euch nach drinnen, die Hände waschen und schleunigst an den Esstisch zu den Anderen, die bereits auf das Abendessen warten!“ Ein gemeinsames „Ja~“, ertönte von den Kindern, ehe sie sich von Lilly verabschiedeten und nur Maya und Seth kurz zurückblieben. „Bis später, Schwester Lilly!“, ertönte es aus Mayas Lippen, während Seth noch einmal kurz stehen blieb und die junge Frau noch einmal anstarrte. Danach begab auch er sich, jedoch ohne Verabschiedung, in das Anwesen bis nun auch Vyse sich von ihr verabschiedete. Lilly wank schließlich nur noch verträumt hinterher, bevor ihr auffiel das sie vollkommen vergessen hatte Vyse nach ihren Bruder zu fragen. //...Besser ich störe jetzt nicht nochmal, die Kinder haben sicher Hunger und meine Fragen rennen nicht davon..//
Doch so wie der Name gefallen war, entschloss sie sich das Abendrot zu nutzen um noch einmal dem Gedenkstein einen Besuch abzustatten, an welchem sie stoppte und in Gedanken verharrte. Erinnerungen aus ihrer Zeit in der Untergrundstadt in welcher Nero und ihre vorherige Version hausten, wie er Bücher wälzte, Artefakte erforschte, von seinem Traum schwärmte in einer Welt in Eintracht als Kapitän eines Luftschiffes fliegen zu können, an Maschinen herumbastelte und mit ihr lange Spaziergänge durch die Slums zu der großen Wiese mit den Ascherkronen hinter sich legte. Nero der an einem Bett lehnte und zu Lilly aufsah, die neben ihn auf jenem Bett saß, ein Buch auf ihren Schoss ruhend mit einem leichten Schmunzeln zu ihn nieder blickend. Eine sich im Kreis drehende Lilly, die innerhalb eines Tunnels zu ihren Bruder sah und deren Stimme zaghaft ertönte. „Was sagst du? Wie findest du mein neues Kleid?“ In Erinnerungen zu schwelgen war einfach, doch mit ihnen abzuschließen war so unglaublich schwer, denn jene Ereignisse würden sich nie wiederholen können und neue Ereignisse würden nie geschaffen werden können. „Ruhe in Frieden, Nero..“