Es war ein normaler Tag wie jeder andere...Ich hatte gerade ein Tattoo eines Kunden beendet und klappte mein Terminplaner auf.
Heute würde ich nur noch einen Kunden haben, da dieser viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Ich setzte meine Lesebrille wieder ab, als ich das Buch schloss.
Meine Füße brachten mich zur Liege, auf der gerade noch der andere Kunde gelegen hatte. So wie ich es immer tat reinigte ich alle Flächen und machte meine Maschine für den nächsten Kunden bereit.
Mein Laden war klein, jedoch reichte er mir vollkommen aus, da ich eh alleine hier arbeitete. Mein Ruf hatte sich glücklicherweise nach wenigen Tagen schon verbessert und ich war froh, das meine Arbeit so gut ankam. Es lag wohl auch viel an der Lage meines Studios, da es in meinem Umkreis kaum Tätowierer gab.
Nachdem ich alles gereinigt hatte sah ich noch einmal in den Kalender rein um die Information zu bekommen, was ich mit dem Kunden besprochen hatte. Es würde sich um Engelsflügel auf seinem Rücken halten, dadurch wusste ich schon einmal, welche Farben ich brauchte. Erneut nahm ich die Brille wieder ab und legte sie behutsam auf den kleinen Tisch vor mir ab. Eine weile blieb ich dort stehen und sah nur auf dieses Buch hinunter, bis ich mich wieder in Bewegung setzte und mein Shirt dabei auszog.
Es war jedes Mal eine Befreiung und ich liebte diese Gefühl, wenn ich den warmen Stoff auf meinem Körper los bekam.
Ich hoffte einfach, dass der nächste Kunde kein Problem damit hatte, dass ich hier Oberkörper frei rum lief,manche hatten ein starkes Problem damit, irgendwie konnte ich es ja nachvollziehen, dennoch stört es mich..
Ich sah auf die Uhr "kurz vor vier" murmelte ich vor mich her. Er müsste jeden Moment auftauchen. Ich sah nach draußen, die Sonne schien und blendete mich ein wenig.
Kurz atmete ich tief ein, wodurch man meine Muskeln sehr definiert betrachten konnte. Das ich oft mit freiem Oberkörper rum lief hatte weniger damit zutun das ich für meinen Körper Aufmerksamkeit haben wollte, sondern eher damit, das ich auch als Kind kaum Klamotten besessen hatte und es somit kaum anders gewohnt war.

Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
