[2er RPG] I'm not perfect, but I hope you'll accept me

Lisanna riss erschrocken die Augen auf, nachdem sie von David wegen seinen Schmerzen abgelassen hatte, und nun mitansah, wie die eigene Mutter voller Wut auf seine verbundene Wunde schlug. Sie ließ David nicht einmal zu Wort kommen und brüllte ihn einfach nur an. Doch obwohl es sehr hart klang, wie sie es sagte, spürte man deutlich diese große Liebe, die sie für ihren Sohn empfand. Lisanna schluckte, als die Mutter auf sie zeigte und wollte schon etwas sagen, doch endlich schien David sprechen zu dürfen und erklarte es. Und das beste war: Sie war keine flüchtige Bekannte mehr! Er beschrieb es als "sich kennenlernen und treffen" und er sagte, dass sie nicht seine FESTE Freundin sei! Nicht seine feste Freundin!! Hielt er sie demnach als seine freundschaftliche Freundin? Hatte sie es geschafft, dass er ihr vertraute? Lisa könnte kaum glücklicher sein jetzt, da er überlebt hatte und die Möglichkeit bestand, dass sie Freunde sein könnten!
Es dauerte nicht lange, da bat er seine Mutter für ihn Wasser zu holen, was diese mit James auch tat und kurz nach ihnen die Jungs ebenfalls das Zimmer verließen. Lisanna verstand, vermutete sie und sah abwartend zu David. Sie lächelte auf seine Erklärung nur flüchtig, drückte seine Hand jedoch etwas. " Ich nehme deine Entschuldigung an, aber für dumm halte ich deine Aktion trotzdem noch!" Dabei verengte sie angesäuert die Augen. " Das was du getan hast war total leichtsinnig und wenn du gestorben wärst, dann..." Sie schluckte und schüttelte zitternd den Kopf. "Alleine der Gedanke daran bringt mich zum Wahnsinn!" Sie schniefte leise und sah auf ihre Hände, die sich festhielten. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte man diese Situation sehr romantisch interpretieren können. "Trotzdem...", sagte sie leise und sah ihm wieder ins Gesicht. " Auch wenn ich nicht gut heiße, was du gemacht hast... ich... Ich bin dir sehr dankbar dafür. Ohne dich wäre ich vermutlich nicht mehr hier.. Danke..", hauchte sie und strich ihm mit der Hand, die von ihm gehalten wurde, mit dem Daumen zärtlich über seine Hand. Plötzlich strich er ihre Tränen weg und hauchte, dass sie zittern würde. "Ach, mach Sachen! Ich sah ' schließlich nicht jeden Tag einen meiner engsten Freunde fast sterben, Idiot!" Sie schüttelte entschieden den Kopf und versuchte sich zu beruhigen. "Gerade wegen einem Idioten wie dir mache ich mir solche Sorgen! Bitte... Bitte versprich mir, dass du nie wieder so ernsthaft wegen deiner Gedankenlosigkeit verletzt wirst! Ich würde das nicht ertragen können! " Sie atmete tief ein und aus und schaute ihm flehend ins Gesicht. " Bitte... tu's für mich, ja? Bitte.. Versprich es mir." Schwer schluckend widmete sie sich seiner nächsten Frage und verzog den Mund leicht. "Wegen dir. Ich.. Ich wollte dir das hier.." Sie angelte aus ihrer Handtasche eine kleines blaues Kästchen heraus, das sie ihm auf die Decke auf ihm legte. "geben. Eigentlich hättest du für deine dumme Aktion vorhin eher einen Orden verdient, auf dem 'Torfkopf des Jahres steht'. Aber das ist auch eher ein Dankeschöngeschenk, wegen gestern. Ich.. Ich hab es vor einiger Zeit gefunden und dachte mir heute, dass du dich vielleicht darüber freuen würdest, oder so..", erfand sie und sah dabei zur Seite. //Was, wenn er Latein kann?! Quatsch, nein. Bestimmt nicht.. und wenn doch muss ich die halbe Wahrheit sagen. Sowas wie, dass Mary mir den Gefallen tat und es für mich bezahlte, als ich ihr davon erzählt habe oder sowas.. Ich hasse diese Lügerei! Aber... er würde mich als Bonze hassen!!// Leise seufzend musterte Lisanna David während er es auspackte. Sie hoffte wirklich, dass es ihm gefiel.

"Es war sehr wohl nötig, weil ich dir eben eine kleine Freude machen wollte. Also halt den Rand und setz lieber wieder dein Macho - Grinsen auf." Sie lachte und sah nur wenig später mit hochgezogener Augenbraue zu, wie er das Zippo schnell unter der Decke verschwinden ließ, nur weil seine Mutter und James zurückkamen. Es dauerte eine Weile, während die Mutter mit David sprach, bis der Groschen bei Lisanna fiel. Seine Mutter hatte vermutlich keine blasse Ahnung, dass er rauchte und würde ein ähnliches Fass aufmachen, wie zuvor sobald sie es erfahren sollte. Kein Wunder, dass er es geheim hielt. So eine Mutter konnte selbst jemandem wie David angst einflößen, wenn sie erst einmal auf 180 war. Lisanna schmunzelte belustigt, ehe sie von seiner Mutter angesprochen wurde. Sie entschuldigte sich und stellte sich als Angelica vor. Lisanna schüttelte lächelnd den Kopf. " Bitte entschuldigen Sie sich nicht bei mir. Ich habe vollstes Verständnis dafür. Wirklich. Wenn ich in Ihrer Lage gewesen wäre, hätte ich vermutlich das gesamte Krankenhaus überflutet. Immerhin sind Sie seine Mutter..." Lisanna schluckte und senkte etwas betrübt das Gesicht. Ihre eigene Mutter war nie so.. Selbst als Lisanna mal einen Unfall mit gebrochenem Arm hatte, schien ihre Mutter das total locker zu nehmen. Sie war kühl. Regelte den Papierkram, sprach mit Lisanna nur darüber, dass in ihrer Schulausfallzeit ein Privatlehrer ins Krankenhaus kommen würde, damit sie nicht hinterher hinken würde, und ging dann auch schon wieder. Lisanna seufzte leise und wollte die beiden lieber alleine lassen, als Angelica vorschlug zusammen Kaffee trinken zu gehen, in Bezug auf eine Versöhnung und weil David jetzt eh Ruhe bräuchte. " J-Ja, gerne.", antwortete Lisanna und warf David kurz einen verwirrten Blick zu, ehe sie Angelica hinaus folgte.
In einem Café angekommen, blickte sie in die Speisekarte, nachdem sie sich gesetzt hatten. Verwundert sah Lisanna Davids Mutter an. Seltsame Situation irgendwie. Die einzige Mutter, mit der sie einst einen Kaffee trank und Kuchen aß, war nur Simons Mutter. Und das erst lange, nachdem er sie vorgestellt hatte. Als seine feste Freundin. "Uh.. Ja. Das stimmt schon.." Sie blinzelte Angelica forschend an. " Uhm.. Darf ich fragen, worüber Sie reden wollten? Etwas Bestimmtes oder nur so? Entschuldigung, wenn ich unhöflich wirke.. Ich bin nur etwas verwundert, das ist alles." Dabei kratzte sie sich verlegen an der Wange.

Lisanna sah Angelica verwirrt an, nickte jedoch kurz. " V-Verstehe.." Als der Kellner kam sagte Lisanna sofort: "Einen Melonen - Cappuccino bitte." Der Kellner nickte und gab die Bestellung wenig später weiter. Lisanna räusperte sich und sah Davids Mutter freundlich, wenn auch etwas schüchtern, an. " Kennenlernen seit ungefähr uhm..einer Woche. Aber das erste mal getroffen haben wir uns auf dem Schiff.." Sie schluckte und nickte stumm auf ihre letzte Frage. " Ich.. ich komm nicht von hier. Das sehen Sie richtig. Aber ich verbringe ferne Zeit mit Ihrem Sohn. .. Uh und seinen Freunden! Sie sind alle so witzig und locker. Dort wo ich herkomme, kenne ich sowas nicht wirklich.. und es gefällt mir. U-Und Ihr Sohn ist sehr geduldig mit mir. Ich kann ziemlich nerven, manchmal. Aber er hilft mir mit seiner Art meine Sorgen zu vergessen und mich zum lachen zu bringen.." Verträumt lächelte sie auf den Tisch, wenn sie an den vorigen Abend dachte. " Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass wir Freunde werden. Doch ich habe daran gezweifelt, wenn man bedenkt wie gereizt er am Anfang wegen mir war... Doch als er mich gestern treffen wollte, wusste ich, dass es wahr wird. Nicht heute oder morgen. Aber bald bestimmt und ich gebe nicht so schnell auf!" Dabei grinste sie unüberlegt zuversichtlich und nahm kurz darauf ihr Getränk entgegen und nippte daran.

Lisanna rieb sich die Stirn und verzog missbilligend den Mund, nachdem Angelica ihr gegen diese geschnipst hatte. Wenn das jemand anderes gewesen wäre, hätte sie dies passend kommentiert. Aber bei einer fremden Mutter..? Nein, das wäre irgendwie falsch. " Ich bin nicht deshalb so verkrampft.", gab sie zu und seufzte. "Ich bin es nicht wirklich oft gewohnt mit einer Mutter so unbefangen zu reden. Das ist alles.. Und eine Mutter die mir an die Stirn schnippst und so locker ist, kam mir bisher auch nie unter.. Es ist sehr ungewohnt für mich." Sie trank daraufhin ihren Cappuccino und hörte genau zu, was Angelica zu sagen hatte. Sie müsste schwer schlucken, als sie hörte, dass Davids Vater ihn und seine Familie mit 8 verlassen hat. Ob er der Grund für sein mangelndes Vertrauen in Beziehungen herstammte? Der Vater verließ die Familie, überließ sie alle ihrem Schicksal ohne jeglichen Kontakt. Es klang schrecklich. Für einen Jungen, der nicht einmal die dritte Klasse erreicht hatte, war das sicher ein unglaublicher Verlust und Verrat. Jedes Kind bräuchte schließlich eine Mutter und einen Vater. Doch die Jungen wuchsen komplett nur mit einer Mutter auf und einer der Jungs opferte sich seitdem total auf. " Ich verstehe.. Ich habe es schon gemerkt, dass er sich mehr aufhalst, als eigentlich gut für ihn wäre, aber sein Wille ist sehr stark. Ich weiß dass er das alles schon irgendwie durchsteht, aber nur dann wenn er mal seine Freunde mehr an sich ranlassen würde. Keiner von ihnen weiß, wie hart er wirklich arbeitet und welche großen Opfer er bringt. Und dass dies im Grunde nur seinem Vater zu verdanken ist, Nacht es für ihn sicher auch nicht leichter.." Sie seufzte schwer. " Ich wünschte so sehr ich könnte ihm helfen..", murmelte sie leise und rührte nachdenklich in ihrem Getränk herum. Genau genommen könnte sie ihm helfen, doch er hatte ja schon deutlich gemacht, dass er Geld von anderen nicht annehmen wollte. Und sie wertete seine Mutter war in der Beziehung kein Dolt besser. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, wie man so schön sagte.
Als Lisanna dann jedoch hörte, dass er bisher nie jemand zu sich nach hause zu Besuch gebracht hatte, staunte sie nicht schlecht. "Niemand? Ernsthaft? Nicht einmal seinen besten Freund?" Sie blinzelte verwundert. " Aber warum? Hat er Angst, dass man es irgendwann gegen ihn verwenden könnte?! Ich meine.. Jedes Kind nimmt doch mal irgendwann im Laufe der Zeit einen Freund zu such nachhause! Das.." Sie zögerte kurz und lächelte Angelica das erste mal normal an. " Abgemacht! Wenn David und ich Freunde sind werde ich ihn schon überreden, irgendwie! Ich komme euch dann definitiv mal ab und zu besuchen, okay?" Sie grinste breit zu Davids Mutter herüber, ehe auf einmal ihr Handy klingelte. " Mh? Entschuldigen Sie bitte.." Sie angelte ihr Handy aus der Handtasche, sah auf den Display und erstarrte einen kurzen Augenblick. Nein! Nicht jetzt! Sie lehnte Jones Anruf ab und schaltete das Handy komplett aus. Entschuldigend lächelte sie Angelica an. "War nicht so wichtig. Darf ich jetzt auch was fragen? Also was David angeht.. Woher hat er diese irrsinnige Selbstlosigkeit, wegen der dauernd ändern den Hals retten aber seinen Kopf riskieren muss? Ernsthaft! Im Grunde müsste ich sauer auf ihn sein! Schon das zweite Mal in einer Woche, dass er sich wegen mir in Gefahr stürzt, aber heute... Heute war das wirklich extrem." Sie atmete tief ein und aus. "Vergessen Sie diese Frage. Es ist nur.. er ist mir sehr wichtig als Freund und ich.. hatte noch nie so große Angst um jemand."

Lisanna seufzte. " Ja, das dachte ich mir. Er wirkt nicht so, dass es erst seit ein paar Monaten so selbstlos und, entschuldige den Ausdruck, strohdumm handelt. Er sieht sein leben als so gering an und versteht nicht einmal, dass man mit ihm befreundet sein will. Dabei liegt es doch auf der Hand! Er ist so ein toller Junge, aber will das einfach nicht einsehen! Das regt mich total an ihm auf! Von mir aus kann er gerne ja die ganze Menschheit retten und beschützen, aber doch bitte ohne sein eigenes Leben oder seine Gesundheit zu riskieren!" Das dunkelhaarige Mädchen schnalzte gereizt mit der Zunge und schnaubte angestrengt aus. Dann musste sie lächeln, als Angelica meinte, sie hätte sie lieb gewonnen. "Das ehrt mich sehr das von Ihnen zu hören.", sagte sie leicht verlegen und kratzte sich an der Wange, ehe sie erschrocken über ihre nächsten Worte in der Bewegung inne hielt und blinzelnd und leicht errötet zu Angelica starrte. Sie würde sich wünschen, dass David und Lisanna sich näher kommen? Näher?! Sie meinte doch nicht etwa... Sie und ..David als.. ?! Sofort schüttelte sie ihren Kopf. Schüttelte alle seltsamen Gedanken davon und Gefühle, die sich drohten in ihr auszubreiten. Doch ihr Herz ließ sich von ihrem Versuch bedauerlicherweise nicht sonderlich beeindrucken.
Sie schluckte und lächelte unbeholfen. " Uh.. Ja, ich hoffe auch, dass wir uns näher kommen und Freunde werden..", gab sie mit einem seltsamen Gefühl im Magen von sich und trank weiter ihren Cappuccino - das schnelle Schlagen ihres Herzens ignorierend.

Lisanna legte ihre Hand auf Angelicas und lächelte sie verständnisvoll an. " Ich kann nur minder vermutlich nachvollziehen, wie Sie sich fühlen, Mrs. Salvatore. Aber Sie brauchen sich zu mindestens wegen der nächsten Tage keine Sorgen machen. Ich kann meine Verbindungen spielen lassen, sodass er trotz krankheitsausfall weiterhin seinen Lohn erhält. Zwei Orte kenne ich bereits, bei denen er beschäftigt ist. Gibt es noch mehr? Wenn ja, würde ich mit denen reden und das Gleiche arrangieren. Versprochen. Das ist schließlich das mindeste, das ich tun kann um Ihnen und Ihrer Familie in der jetzigen Lage zu helfen, ehe diese Kerle noch auf die Idee kämen ihn zu feuern.." Sie schaute die Spanierin grübelnd an. " Uhm.. Ich weiß nicht so recht was.. Also ich habe einen kleinen weiß-creme farbigen Chihuahua namens Jack, nach Jack Sparrow aus dem Fluch der Karibik Film genannt. Ich bin ein totaler Piraten Fan. Alles mit Piraten ist einfach total toll! Piratenfiguren, piratenparks, piratenkleidung, piratenlieder, piratenbücher und so weiter. Und Fluch der Karibik ist da eben mein absoluter Favorit! Und uhm... Was gibt es noch? Ich liebe auch Horror-, krimi- und Thrillerfilme so wie Bücher. Silent Hill, Criminal minds und the glashouse sind dabei meine am meisten gesehenen, obwohl ich bei Büchern eher die Conan Doyle Reihe von Sherlock Holmes favorisiere. Ich mag keinen Blumenkohl, aber dafür Süßkram. Uhm.... und ich höre am liebsten Alternative Musik. Also das fällt mir gerade auf die Schnelle ein." Lisanna kratzte sich am Kopf. " Würden Sie gerne etwas Bestimmtes noch wissen wollen?", fragte sie unsicher und sah Angelica lächelnd an.

Lisanna grinste. Schüttelte jedoch den Kopf. "Eher weniger deshalb, auch wenn ich diese Seite an ihm toll finde. Wissen Sie.. in meinem Leben gibt es kaum ehrliche Menschen, die ein gutes Herz haben. Oft sind es Personen, die nur nett und hilfsbereit tun, aber hinten herum alles machen, um einen zu vernichten. Oder sie tun alles, um einen bei Laune zu halten, nur um gut dazustehen. Allesamt verlogen. Kaum einen kann man vertrauen und fast jeder hat hinterhältige Gründe mit mir reden zu wollen. Niemals jedoch würden sie mich beleidigen, kritisieren, verbessern, sich lustig machen oder zurückweisen. Im Gegenteil. Doch genau diese Direktheit und Nettigkeit besitzt David. Er kann einem direkt sagen, dass man sich verziehen soll und man ihm voll auf den Geist geht, ohne darüber nachzudenken. Er würde niemals, nicht einmal jemand Fremdes hinters Licht führen oder ausnutzen. Er ist aufrichtig und doch besitzt er mehr Charakter, als so viele andere Menschen. Er ist stark, hat Charisma und doch dieses Etwas, das Menschlichkeit bedeutet. ..Und ja, er ist irgendwie aufregen. Eben rebellisch, aber auf eine gute Art und Weise." Sie lachte und spielte gedankenverloren mit ihrem Armband. " Er hat ein sehr gutes Herz. Deshalb verstehe ich sehr gut, dass er anfangs so verschlossen und abweisend ist. Er will einfach nicht den falschen Leuten sich öffnen und dann hinterrücks in ein Loch geschubst werden. Keiner würde so einen Verrat der Freundschaft wollen." Sie seufzte leise und drehte das kleine silberne Kreuz an ihrem Armband zwischen ihren Fingern. " Er ist einfach.. David. Und genau deswegen bin ich so gerne mit ihm zusammen." Sie lachte und sah Angelica grinsend an. " Mit keinem anderen macht mir das Provozieren oder das hin und her Diskutieren so viel Spaß, wie mit ihm! Es ist einfach herrlich erfrischend und nie langweilig mit ihm. Außerdem... lenkt er mich immer von meinen Sorgen ab und gestern auch.. er wollte mich unbedingt fröhlich stimmen und ist extra auf meinen Wunsch hin Jetboot mit mir gefahren. Es war wirklich fantastisch! Mein bestes Erlebnis, ungelogen! Und ich fand es einfach so süß von ihm, dass er nur um mich abzulenken und aufzuheitern so weit geht." Ein merkwürdiges Empfinden durchfloss Lisanna, nachdem sie geendet und die Erinnerungen Revue passieren gelassen hatte. Sie kannte dieses Gefühl. Dasselbe, dass sie hatte, als sie anfing mit Simon auszugehen. Nein, unmöglich. Sie verwechselte es sicher nur wieder. Dennoch.. alleine der Gedanke an ihn, ließ ein Schmunzeln über Uhr Gesicht huschen, das sie kaum bemerkte.

Lisanna stockte und wedelte hastig mit dem Händen vor dem Gesicht. " Nein, bitte nicht! Es hat keine Gefahr für uns bestanden, wirklich! Er wusste, wie man es fährt und war sehr gut darin. Außerdem hatte er gesagt er würde alles mit mir machen, dass ich mir aussuche. Also war es meine Schuld, da ich die Idee lieferte." Sie sah die Mutter flehend an. "Sehen Sie es doch weniger als Gefahr, anstatt als kleiner Ausflug über dem Wasser. Total ungefährlich. Wirklich." Mut einem Dackelblick lächelte Lisanna Angelica an und hoffte, dass David wegen ihrer großen Klappe nicht schon wieder Ärger bekommen würde.

Lisanna graute es davor zu ihm zu gehen. Aber sie müsste um schlimmeres abzuwenden. Sie könnte auch einfach auswandern und eine neue Identität annehmen.. Seufzend klingelte sie an der Türe und sogleich wurde ihr von einem Dienstboten geöffnet, der sie sogleich hinein in die Lounge führte, in der der angenervte Nicolas Jones saß und ihr ein bitteres Lächeln zuwarf. " Ich fürchte..", begann er und schickte mit einer Handbewegung den Dienstboten hinaus, der hinter sich die Türe zuzog. "ich hatte mich nicht gut genug ausgedrückt. Keine Ablehnung mehr. Keine Einzige. Andernfalls ist die Strafe, die du heute erleben wirst ein Zuckerschlecken." Daraufhin stand er auf, ergriff brutal ihren Arm und zerrte sie hinter sich her, bis sie die Stufen zum Keller hinunter gingen. Dort fesselte er ihre Hand - und Fußgelenke mit jeweils einem Sehr dünnen aber stabilen Kabel zusammen, das schmerzvoll an ihrem Fleisch rieb, sobald sie sich bewegte. Doch Lisanna machte keinen Laut. Diese Genugtuung würde sie ihm nicht mehr gönnen. Voller Hass blickte sie zu ihm, ehe er sie zu Boden stieß und ihr einen Handschrubber und Putzmittel dazu stellte. " Du schrubben den Keller blitzblank. Erst dann, wenn ich zufrieden bin, entlasse ich dich." Sie schluckte schwer und begann. Schon bei der ersten Bewegung musste sie sich einen schmerzhaften Aufschrei verbeißen. Sie wusste, dass, wenn sie hier fertig sein würde, man deutliche Einritzespuren an den gefesselten Gelenken sehen würde. Leicht könnte sie diese sicher nicht verbergen. Sie müsste sich dann definitiv etwas einfallen lassen. Und wieder keuchte sie leidend auf. Wie lange könnte sie das nur aushalten? Wie lange..?!

Lisanna saß schon am frühen Morgen mit verschränkten Armen vor einem kräftig gebauten mann, der eine Blut verschmierte Schürze um gebunden hatte und seit ungefähr 10 Minuten fluchend versuchte zu erklären, dass er eben nicht einfach David für das krank sein bezahlen könnte und es unmöglich von ihr sei so etwas zu verlangen. Sie seufzte schwer. Dieser Mann war unfassbar! Mit keinem der anderen zwei Unternehmen hatte sie dieses Problem. Und als Jathrew herausfand, dass David in einer Fleischerei arbeitete, hatte sie nicht gezögert Kontakt aufzunehmen. Sie hatte tatsächlich geglaubt, dass es genauso leicht werden würde, wie bei den anderen. Schnaufend rieb sie sich ihre verbundenen und durch Handschuhe verdeckten Handgelenke, ehe der Mann endlich fertig zu sein schien und sein großer Wanst sich gereizt auf und ab bewegte. Lisanna sah ihn ernst an. " Also... Sie haben nur zwei Möglichkeiten, Mr. Sloan. Entweder Sie kommen mir entgegen oder diese Fleischerei wird schon morgen abgerissen sein und von einem Nagelstudio ersetzt werden." "Das ist Irrsinn! Ihnen entgegen zu kommen, heißt nichts anderes, als mich auf diese lächerlichen Bedingungen einzulassen! Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst!" "Doch.", antwortete sie kühl und schon begann der Fleischer wieder fluchend zu diskutieren.
Sie seufzte erneut. Was eine anstrengende Person. Niemand, mit dem sie jemals gerne zusammen arbeiten würde. Es dauerte den gesamten Vormittag, bis der Mann keine kraft mehr zu debattieren hatte und endlich nachgab. //Wurde auch Zeit..//, dachte sie sich und ging grinsend aus dem Betrieb heraus. "Das wird David sicher freuen!", lachte sie und stieg in ihren teuren Wagen zu Jathrew. Während der Fahrer losfuhr, übergab Jathrew ihr viel Papierkram, den sie durcharbeiten musste. " Du verschonst mich echt nie..", grummelte sie und spielte mit einem Kugelschreiber herum. "Selbstverständlich nicht, Miss Lisanna. Es gehört schließlich zu meinen Aufgaben dafür zu sorgen, dass Sie die Ihrige nicht vernachlässigen." "Du bist schrecklich.." "Gern doch, Miss."
Es vergingen Stunden. Der Abend brach ein und es wurde dunkel draußen. Gegen 22.45 Uhr schlichen zwei dunkle Gestalten bisher unbemerkt auf dem Krankenhausgelände herum - verkleidet wie Spione oder gar Ninjas. Der größere der beiden half dem kleineren zum Balkon des ersten Stocks, an dem sich beide schließlich hinauf hangelten, bis sie den dritten erreichten und der Größere problemlos und ohne einen Laut von sich zu geben eines der Fenster bei der Balkontüre öffnete, durch das beide wie Phantome herein glitten und nur der Größere am Fenster zurück blieb, während der kleinere mit zwei größeren Schachteln auf den in einem Bett liegenden David zu ging und direkt neben ihm stehen blieb - eine Ninjapose einnehmend - und mit dunkler, rauen Frauenstimme hauchte: "Ninja~~" "Ihr erschreckt ihn mit Eurer Maskerade sicher zu Tode, Miss..", meinte der größere, dessen Stimme deutlich zu Jathrew gehörte. "Jaaaaaaazz! Du machst alles kaputt! Das ganze Feeling ist jetzt flöten gegangen! Wozu haben wir das einstudiert?! Du hast deinen Text sogar komplett ignoriert!" "Verzeiht, aber... So sehr ich diese und ähnliche Ausflüge von uns genieße, werde ich mich nicht auf ein Niveau herab lassen, bei dem ich so etwas peinliches von mir gebe." Die junge Frau - offensichtlich Lisanna - stampfte empört mit dem Fuß auf. " Du machst echt keinen Spaß! Elender Spielverderber." "Mit nichten. Spielverderber hätten diese ganze Show an sich bereits nicht mitgemacht." "Tze!" Lisanna schnalzte mit der Zunge und entledigte sich ihrer düsteren Verkleidung, ehe sie David breit angrinste und bemitleidend auf sein bereits kaltes Essen sah. " So schlimm der Fraß ja? Na, da kannst du ja froh sein mich zu haben." Damit warf sie zwei Pizzaschachteln auf seine Beine, die lecker dufteten. " Ich werde euch um 2 Uhr abholen, Miss." Daraufhin glitt Jathrew wieder aus dem Fenster heraus. Lisanna wusste, er vermutlich beim Wagen warten würde. Als Jathrew verschwand, hockte sie sich auf Davids Bett und öffnete eine Schachtel. " Ich wusste nicht genau welche du magst, also hab einmal etwas normales und etwas schärferes geholt. Musst nur sagen ob du lieber die klassische Salami Pizza oder lieber die Diavolo möchtest. Ich esse auch etwas, also mach dir keine Hoffnungen, dass beide Riesen Pizzen nur für dich sind." Dann sah sie sich um und runzelte fragend die Stirn. " Sag mal.. Warum guckst du kein fern? Ist doch sicher besser, als hier gelangweilt herum zu liegen." Langsam stand sie auf und suchte das Zimmer ab. "Hah! Gefunden. " Sie hielt eine graue Fernbedienung in die Höhe und drückte auf einen Knopf, durch den ein Fernseher aus einem Schrank David gegenüber erschien und sich anschaltete. Sie schaltete um, bis sie auf den zweiten Teil von Fluch der Karibik stieß und mit Sternchenaugen zu David ging. "Wollen wir den gucken? Ja, ja, ja???" Noch bevor er antworten konnte, setzte sie sich neben ihn ins Bett. "Stück mal ein Rück. Hab ja kaum Platz." Doch den machte sie sich schon, nahm sich die Pizza zu Leibe, die er nicht essen wollte, und sah wie gebannt beim Film zu. Dabei legte sie, ohne darauf wirklich zu achten, ihren Kopf an seine Schulter. " Ich liebe Johnny Depp. Er ist toll!", sagte sie grinsend und aß genüsslich ihre Pizza. " Weißt du, ich finde man sollte nie alleine essen oder was meinst du? Und Filme gucken macht gemeinsam eben doch am allermeisten Spaß! Ich muss schließlich deine Laune hier im Krankenhaus, die sicher nicht die beste ist, etwas heben, ansonsten bist du die nächsten Tage nur Grießgram-mäßig und das würde ich den armen Ärzten und Krankenschwestern gerne ersparen." Sie lachte und biss in ihr leckeres Pizzastück.