[2er RPG] Dragon Daughter

Nuria sah ihn hinterher uns seufzte. Nun war er also weg. Nuria verkroch sich unter ihrer Bettdecke und begann leise an zu schluchzen. Seid gestern war alles auf einmal so kompliziert geworden.

Arya nickte. "Ich frage mich, wie das bei Nuria so ist", meinte sie. "Würdest du vielleicht mit ihr mal darüber reden?"

"Kann ich versuchen. Ich werde aber morgen erst mit ihr darüber reden.", sagte Vreal und stand auf. Für heute war genug geschehen.

Arya nickte. "Natürlich. Jetzt ist es zu spät. Sie braucht ihre Ruhe. Heute ist so vieles passiert, was sie verarbeiten muss..."

Die restliche Nacht verlief ereignislos.
Allein ein schwarzer Wolf, welcher sich in der Nähe des Schlosses, auf einem großen Stein niedergelassen hatte, wäre interessant. Das Tier starrte, mit seinen intelligenten Augen, in den See vor sich und lächelte schließlich. Fast alles verlief nach Plan. Sehr gut...

Am nächsten Morgen wurde Nuria von einem Dienstmädchen geweckt. Ihr Diener, Zero, war auf dem kalten Flur davor eingeschlafen. Nun wusste fast jeder, dass sich die beiden Freunde wohl gerade mitten in einem Streit befanden.
Vreal wollte erst nach dem Frühstück mit Nuria darüber sprechen. Vorher fragte er Ive, war er ihr sagen sollte. Nur einen Teil der Wahrheit, Alles oder nur das nötigste / wenn es ging gar nichts?

Nuria hatte sich viel im Schlaf hin und her gewälzt. Sie musste wirklich erst einmal alles verarbeiten. Sie sah völlig fertig und traurig aus, als sie geweckt wurde. Ihre Augen waren gerötet, so als hätte sie die ganze Nacht über geweint. Sie zog sich an und verließ ihr Zimmer um mit ihren Eltern zu frühstücken. Sie sah Zero auf den Flur kurz an, doch wandte schnell ihren Blick ab.

Zero erkannte sogleich, wie es Nuria ging. Er fühlte sich schuldig. Doch war sollte der Weißhaarige bloß in dieser verzwickten Lage tun? Ihm fiel nichts ein.

Auch den Eltern entging der Zustand ihres Kindes nicht.

"Kleines, was hast du?", fragte Arya besorgt. Nuria fuhr sich durch ihre Haare und schüttelte ihren Kopf. Sie wollte nicht darüber reden. Arya sah ihren Mann an. Sie konnte es nicht ertragen ihre Tochter so traurig zu sehen.

"Ist es wegen Zero?", fragte ihr Vater sie sampft. Es könnte auch wegen ihrere Geschichte sein. "Du kannst mit uns ruhig darüber reden, Liebes.", versuchte Aiden es weiter. Sie waren ja für Nuria da.

Vreal beobachtete kurz die Familie bei ihrem Frühstück. Wäre es wirklich so eine gute Idee mit dem weißhaarigen Mädchen darüber zu sprechen?

"Ich erkenne ihn einfach nicht mehr... Es ist so, als wäre er jemand völlig fremdes...", brach es aus ihr heraus. "Er verheimlicht mir etwas... etwas großes.."Tränen kullerten ihr über die Wangen und sie beeilte sich diese weg zu wischen. "Wir waren so gute Freunde... warum ist alles so schlimm geworden?" Arya sah Nuria besorgt an und stand auf um sie in ihre Arme zu schließen.

Auch Aiden schloss Nuria an seine Arme. Er verstand. Doch was war bloß Zeros Geheimnis? Sollten sie sich deswegen einmischen? Der Rothaarige blickte fragend zu seiner Frau um zu erfahren was sie davon hielt.

Vorerst hielt sich Vreal zurück und mischte sich nicht näher ein.

"Sollen wir mal mit Zero reden...?", fragte Arya ihre Tochter. Nuria nickte zögerlich. "Wir sind doch so gute Freunde gewesen... Er ist mir wichtig..."

Nach dem Frühstück würden sie gleich den Weißhaarigen suchen gehen. Vreal blieb bei Nuria, was eigentlich sehr passend war.
Zero befand sich unterdessen wie fast immer draußen an seinem Platz, tief in Gedanken versunken.

"Da ist er!", sagte Arya. Sie und Aiden waren draußen gewesen um den weißhaarigen Jungen zu suchen. "Sprichst du mit ihn? So von Mann zu Mann...?", fragte sie Aiden. "Ich glaube das wäre besser, oder?"

Nuria sah Vrael an. "Ist bei dir alles in Ordnung?", fragte sie vorsichtig.

Aiden nickte und gemeinsam traten sie zu Zero, der den Kopf hob und zu ahnen schien um was es ging. "Wir wissen, das irgendetwas zwischen dir und Nuria vorgefallen ist. Könntest du uns vielleicht sagen, was geschehen ist?", fragte der Rothaarige den Jungen vorsichtig. Als der Weißhaarige bloß den Kopf senkte und diesen leicht schüttelte, warteten sie noch einen weiteren Moment. Dann fragte Aiden das nächste: "Wieso kannst du ihr dieses Geheimnis nicht erzählen?" "Es geht nicht...", antwortete Zero ganz leise, weiter den Kopf gesenkt.

Der Blonde nickte und sah zu Ive. Er wusste nicht wirklich, wie er dieses Gespräch nun am besten beginnen sollte. So fragte er Nuria: "Haben dir deine Eltern schon einmal erzählt, wie wir uns damals begegnet sind?"

Arya setzte sich neben den Jungen. "Ich weiß, wir können dich nicht dazu zwingen zu sagen, was los ist und das will ich auch nicht, aber danke daran... Nuria mag dich. Du bedeutest ihr verdammt viel. Denke immer daran!", sprach sie den Jungen ins Gewissen. "Es würde ihr das Herz brechen..."

Nuria schüttelte ihren Kopf. "nein... Ich dachte immer du hättest immer hier am Hof gelebt. Stimmt das denn nicht?", fragte sie ihn verwirrt.

Er nickte. Als ob Zero das nicht wüsste. Ein Teil von ihm wollte ja reden. Endlich sagen was los war. Doch dann konnte er sich wieder rechtzeitig besinnen. Monster... Einen anderen Begriff gab es nicht. Dem Weißhaarigen war sehr wohl bewusst, wie man reagieren würde, wenn man hinter sein Geheimnis kam. "Dieser vermummte Typ hat ihr das alles erzähl...", fügte schließlich Zero noch leise hinzu. Sein Blick war weiterhin zu Boden gerichtet.

Vreal verneinte dies lächelnd. "Ich war damal etwas 4 Jahre alt gewesen, als ich auf deine Eltern traf. Sie waren damals auf der Reise hoch zu dem kalten Norden gewesen." Die näheren Umstände damals hatte er niemanden erzählt, nicht einmal Ive. Nur Arya und Aiden wussten davon. Aber gleich würden wohl Nuria und Ive hinzukommen.

"Er hat ihr erzählt, dass du sie belogen hast, oder eher gesagt, dass du ihr etwas verheimlicht hast", meinte Arya nachdenklich. "Aber Zero... du musst mit ihr reden, auch wenn du ihr nichts verraten möchtest. Sie muss dir wieder vertrauen."

"So?", fragte Nuria. Ive sah zu Vrael. Er hatte ihr nie davon erzählt. Aber das lag vermutlich auch daran, dass sie ihn nie fragen konnte. Sie waren beide noch so jung, als sie sich verwandelt hatte.

Zögerlich nickte Zero schließlich. Sie sollten wirklich darüber reden. Er musste Nuria bloß irgendwie klar machen, dass er ihr trotzdem sein Geheimnis nicht verriet. Dennoch könnte sie ihm vertrauen. "Ich werde dann am besten zu ihr gehen.", verkündete der Weißhaarige schließlich und machte sich auf den Weg. Drinnen, ausser Sichtweite der anderen, überkam Zero plötzlich aber ein leichter Anfall. Mit einer Hand gegen die steinernde Wand geleht, versuchte er erst einmal wieder Luft zu bekommen und ruhig zu atmen. Dann wartete er, dass es nachließ.

Ein kurzes Nicken folgte, dann begann der Blonde zu erzählen. "Damals hatte ich schon so einiges hinter mir gehabt. Mein Heimatdorf war zerstört und alle restlichen Bewohner tot genau wie meine Mutter. So zog ich ziellos und verängstigt durch den Wald. Der Geruch von Essen hatte mich damals angelockt. Dann trafe ich als erstes auf deine Mutter. Ihr gegenüber war ich anfangs bloß etwas misstrauisch. Wirkliche Angst besaß ich allein vor deinem Vater, immerhin befand er sich damals ja auch in seiner Drachen Gestallt. Ic erzählte beiden schließlich was mir passiert war. Ich gewöhnte mich an deinen Vater und so zogen wir zusammen weiter.", gab Vreal die Geschichte wieder. "Doch das ist noch nicht alles. Mein Dorf wurde damals von einem Drachenvolk heimgesucht. Und der Grund dafür war wohl ich. Denn mein Vater gehörte diesem Volk an." Nun wussten es beide. "Wir sind uns dardurch wohl sehr ähnlich.", fügte der junge Ritter schließlich noch hinzu.

Arya sah Zero hinterher und lächelte leicht. "Ich hoffe unsere Kleine kann wieder glücklich werden. Sie scheint Zero auch sehr viel zu bedeuten... Wir sollten sie alleine lassen! Was hältst du von einen Spaziergang?"

"Du bist wie ich?", fragte Nuria den Vertrauten ihrer Eltern. Seine Geschichte nahm sie ein wenig mit. Immerhin hatte er seine gesamte Familie verloren, auch wenn das schon länger her war. "Dass du meinen Vater nun vertrauen kannst... immerhin ist er ja auch ein Drache... Das ist alles so verwirrend, Vrael... Bis gestern dachte ich noch ich wäre ein ganz normales Mädchen und nicht zur Hälfte ein Drache... "
Ive drückte sich aufmunternd gegen Vrael. Sie wusste nie so wirklich, was er war. Stets hatte sie gespürt, dass er kein Mensch war, aber sie konnte ihn einfach nicht einordnen. Sie blickte zu Nuria. Sie fühlte sich ähnlich an, wie Vrael, aber auch wieder nicht. Die Kräfte der beiden waren unterschiedlich ausgeprägt.

Aiden nickte und zusammen machten sie sich auf den Weg.

"Ich verstehe das schon. Was aber deinen Vater anbelangt, darfst du nicht vergessen, dass er kein richtiger Drache ist.", meinte der Blonde und streichelte Ive, als sie sich gegen ihn drückte. Das ganze war lange her. Allein sein Misstrauen gegenüber den Drachen war geblieben. "Nun, da du es weißt, gibt es irgendetwas worüber du mit mir reden möchtest. Sachen, di dir merkwürdig vorgekommen sind, aber niemand anderes bemerkt hat?"