Too old for the last journey, so what? [Akuma&Akkubird]

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    • Too old for the last journey, so what? [Akuma&Akkubird]

      Too old for the last journey, so what?




      In einer mittelalterlichen Fantasy Welt tobte einst ein Konflikt zwischen "gut" und "Böse".
      Nachdem die "Gute" Macht einen Sieg erringen konnte, begann das Land erneut aufzublühen.
      Was jedoch nicht auch bedeutete, dass die Regionen außerhalb der großen Städte und wichtigen
      Handelsruten ebenfalls sicher waren.
      In abgelegenen Gegeneden gab es immer wieder Berichte von diversen Vorkommnissen...



      Da sich die neue Krone nicht selbst um die Dinge sorgen wollte, gründete man eine Veteranen Einheit, die
      sich um die letzten Überreste der alten Mächte kümmern sollte.
      Aus den Veteranen entstanden die Abenteurer und mit Ihnen kam die Gilde, in der sich jeder der etwas
      vorweisen konnte als Abenteuer registrieren konnte...


      Rollenverteilung:

    • Intro


      Einige Monate waren vergangen, seit Mortimer seinen letzten Auftrag vorzeitig abbrechen musste. Gezeichnet von den Wunden des Kampfes, die trotz einer ausgezeichneten medizinischen Versorgung ihre Spuren hinterlassen hatten, saß er wie jeden 3. Tag der Woche in einer der Pompösen Schenken, mit welcher sich die 3. größte Stadt der Hauptregion schmückte.
      Hier her hatte es ihn nur verschlagen, da der Teleportstein, den er als letzten Ausweg nutzen musste, eine Sonderanfertigung eines hiesigen Magiers gewesen war. Zu allem Elend war genau dieser Stein auch einer von der Sorte gewesen, die zwar stets ihren Zweck erfüllten, dafür aber einen hohen Tribut abverlangten.
      Draußen vor der Schenke befand sich ein große und ebenso prunkvoller Marktplatz, auf dem Händler und Kunden um die besten Waren feilschten. Zentral befand sich der Stadtbrunnen, welcher über 4 Ebenen verfügte, wobei die oberste und kleinste Ebene den Durchmesser eines Wagenrades hatte.
      Am Südlichen Eingang des Platzes, gegenüber der Schenke, befand sich die Abenteurergilde. Ein ebenfalls sehr impulsives Bauwerk aus hellen Steinen und dunklem Holz.

      Die Stadt war neben ihren Märkten und Schenken auf dafür bekannt, dass durch ihre zentrale Lage allerlei Volk aus dem Umland verkehrte. Die Wachen an den Toren waren aus diesem Grund etwas offener zu "Fremdartigen Kulturen", als das beispielsweise in den anderen Hauptstädten der Fall war.


      Mortimer saß, wie in seinem Gesuche angekündigt, in der Nördlichen Schenke und wartete wie immer auf potentielle Bewerber. Da es davon nicht all zu viele gab, um genau zu sein 4 in den letzten Wochen, wovon einer nur einen Arm hatte und ein anderer im Voraus 1000 Goldstücke prellen wollte, beschäftigte sich der Veteran damit das Treiben auf dem Markt zu beobachten und nebenbei sein warmes Bier zu schlürfen. Immerhin half der Alkohol dabei die Schwäche der misslungenen Teleportation zu überdecken.
      Draußen vor den großen Fenstern hatte ein Schausteller damit begonnen seinen Kram zusammen zu packen und die Leute abzukassieren.
      Drinnen in der Schenke trudelten nach und nach die Leute ein, um zu essen. Es musste schon Mittag sein, die Uhr lag leider nicht im Blickfeld. Mortimer nahm einen großen Schluck von seinem warmen Bier und rieb sich genervt die Stirn.
      Mit dem nächsten Schluck, zog er seinen Humpen leer und machte sich auf den Weg zur Gilde, um seine Anfrage auf an die Umliegenden Gilden zu senden. Die war zwar noch teurer und dauerte noch länger, aber scheinbar war hier niemand daran interessiert mit ihm zu reisen.
      Langsam richtete sich der Greis auf, wobei er sein Gewicht zum Teil auf dem Tisch, aber auch auf einem langen Stab abstützen musste. Gequält und wütend seufzend, humpelte Mortimer in Richtung Ausgang der Schenke.
    • Faye

      Die Luft roch nach gebratenem Fleisch, nach Gewürzen und Menschen, die mehr redeten, als sie zuhörten. Faye stand am Rand des Marktplatzes, die Schultern hochgezogen, die Hände zu kleinen Fäusten geballt. Ihre Stirn glühte noch von der Hitze des Gesprächs, das keines gewesen war.
      "Wir möchten nicht für dich verantwortlich sein."
      Worte, die immer noch in ihren Ohren hallten, obwohl der Wortführer längst außer Sicht war. Das war bereits die dritte Gruppe heute. Nein, das war gelogen. Die dritte Gruppe diese Woche. Faye schnaubte leise. Verantwortlich? Für sie? Sie war einundzwanzig. Sicher, sie war vielleicht klein. Sicher, ihre Wangen rundlicher als sie es sich wünschte. Aber wenn die alle wüssten, was sie wirklich konnte… Ein feiner Stich durchzog ihre Brust. Niemand wollte es wissen. Alles, was die Blöden Abenteurer sahen war eine junge Frau deren Bogen zu klein aussah für den Schaden, den sie damit anrichten konnte.
      Sie atmete langsam durch die Nase ein. Zählte innerlich die Kräuter in ihrem Beutel. Aruna-Wurzel. Zwei Sprigs Wasserminze. Getrockneter Nebelbeerenblütenstaub, ein wenig zu alt, aber noch potent. Ihre Finger fuhren über das Lederband des Beutels, suchten Halt im Gewohnten.
      "Nutzlos… bin ich nicht." murmelte sie, und stemmte die Hände in die Hüften.
      Das war sie wirklich nicht, denn Faye war nicht nur genetisch mit der Natur verbunden, sondern auch mit ihr aufgewachsen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie hatte ihre ersten Tage nur unter Dryaden verbracht. Gelernt wie man den Bäumen zuhörte, wie man selbst den kleinsten Sprösslingen Geschichten entlockte. Später war sie eine Weile mit ihrem Vater, einem Elfen, gewandert. Hatte nicht nur das Bogenschießen von ihm übernommen, sondern auch seine Jagdkünste und seine Fährtensuchfähigkeiten. Gepaart mit ihrer generellen Naturaffinität war sie selbst in den tiefen Wäldern nicht blind. War es da wirklich so schlimm, dass sie keine Kampferfahrungen hatte?
      Dafür hatte sie sich doch auch gar nicht beworben!
      Selbst ohne Magie konnte Faye Tinkturen innerhalb weniger Minuten zaubern, Vergiftungen damit heilen oder Wunden flicken. Warum wurde sie also so unterschätzt?
      Sie blickte über den Marktplatz. Die Menschenmenge wirbelte durcheinander wie herabfallende Blätter – Händler, Kinder, Schausteller. Und da, an der nördlichen Schenke, gerade aus der Tür humpelnd…
      Ein alter Mann. Groß. Breit gebaut, mit einem langen Stab und einem Gesicht wie zerknittertes Pergament, auf dem zu viele Schlachten geschrieben standen. Er sah nicht aus wie jemand, der sich von zarten Ärmchen und silbernen Augen abschrecken ließ. Aber auch nicht wie jemand, der überhaupt noch auf ein Abenteuer gehen wollte. Oder?


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    • Die erste Hürde, die Schenke zu verlassen, war gemeistert. Die helle Mittagssonne prallte mit voller Kraft aus das bunte Treiben des Marktes. Ehe Mortimer die Gelegenheit hate seinen Ziel anzupeilen, drängten sich schon wieder Leute an ihm vorbei.
      Erst jetzt konnte er seinen Blick auf das große Gildengebäude richten, dessen kupferne Dachrinnen die Sonnenstrahlen in seine Richtung reflektierten. Ein Schaudern durchzog den Körper des Abenteurers. Er hatte keine Lust diese Möchtegern Helden und ihren Hochmut.
      Zielstrebig setzte er sich in Bewegung, die Glieder noch immer steif vom Transportunfall. Diesem Magier würde er bei Gelegenheit auch noch einen Besuch abstatten müssen. Ramsch hatte man ihm verkauft, zwar lebensrettend aber dennoch Ramsch.

      Er mühte sich Stück für Stück durch die Menschen, die im immer mehr wie ein Meer aus Treibsand vorkamen. Rechts, links, ab durch die Mitte. Eine langsame Drehung, um nicht vom Karren des Fischers getroffen zu werden. Eine Schreiendes Kind, mit seiner Mutter. Mortimer schlich, für seinen Zustand geschickt, zwischen zwei Ständen hindurch. Glücklich, dass er dem Drama entkommen war, sah er weiter zur Mutter, welche nun ihr Mündel umsorgte und ebenfalls in der Menge verschwand.
      Die Schritte des Abenteuers führten indessen unbeirrt weiter in Richtung der Gilde, als plötzlich sein Stab gegen ein ungewöhnlich weiches Hindernis stieß.

      Irritiert folgten sein Blick dem Verlauf des Stockes, den er noch immer dafür missbrauchte sein rechtes Bein zu Stützen.
      "Bitte um Verzeihung." raunte Mortimer, als er den dunkelgrünen Haaransatz bemerkte. Jetzt hatte er so sehr auf seine Umgebung geachtet und dabei fast noch ein Kind übersehen. Betroffen räusperte er sich und sah noch einmal in Richtung der Gild, um dann seinen Kurs zu korrigieren. Noch einmal besah er sich prüfend das vermeintlich Kind, nicht dass es noch etwas abbekommen hatte.
      In den grau-silbernen Augen des Mädchens verweilte sein prüfender Blick für eine ganze Weile, ehe er ohne eine Miene zu verziehen weiter in Richtung der Gilde humpelte.
      Es war Mortimer nicht entgangen, dass dieses Mädchen wahrscheinlich eine Elfe war. Und damit wollte er nichts zu tun haben. Elfen waren keine Krieger, sie vergeudeten die Zeit der Menschen. Im großen Krieg taten sie ihren Teil für sich und ihres Gleichen zu retten.
      Nun studierten sie Bücher und hielten sich für etwas besseres. So zumindest hatte Mortimer die Elfen in Erinnerung. Fordernd und selbstgefällig gegenüber den Menschen.
      Womöglich hatte sie eine weite Reise hinter sich und viel aus dem Leben zu erzählen, es war nur überhaupt keine Zeit um sich ablenken zu lassen. Zumindest nicht, bis ein Helfer gefunden war und die Wunden verheilten.
    • Faye

      Die Schritte hatten sie längst weitergetragen, ohne dass sie sich genau bewusst gewesen wäre, wohin. Das Summen des Marktplatzes war inzwischen zu einem wütenden Tosen in ihren Ohren geworden. Menschen drängten sich von allen Seiten, redeten, lachten, schoben, ohne Rücksicht darauf, wer ihnen im Weg stand. Immer wieder musste sie ausweichen, an Karren vorbei, zwischen schweren Stiefeln hindurch, und jedes Mal, wenn sie einen Moment stehen blieb, wurde sie angestoßen wie ein vergessenes Paket.
      Zu klein. Immer zu klein für diese Welt voller großer Worte und noch größerer Urteile.
      Ein besonders ruppiger Arm stieß sie zur Seite, ohne ein Wort, ohne Blick. Faye taumelte, fing sich gerade so wieder – nur um im nächsten Moment gegen etwas anderes zu stoßen. Etwas, das sich weich anfühlte, und gleichzeitig hart genug, um weh zu tun. Der Aufprall war nicht heftig, aber genug, um sie zusammenzucken zu lassen.
      Ein Stock. Direkt an ihrer Seite. Und daran hing ein Mann.
      Faye hob den Blick, langsam, misstrauisch. Die Stirn leicht gerunzelt. Vor ihr stand ein alter Kerl mit wettergegerbtem Gesicht. Groß. Breit. Und mit diesem Blick – diesem unverhohlenen, abwertenden Musterblick von oben nach unten, den sie so gut kannte.
      Er schaut mich an, als würde ich ihn anschauen, als hielte ich mich für was Besseres.
      Dabei hatte sie nicht mal etwas gesagt.
      "Oh", murmelte sie leise und trat einen halben Schritt zurück, nur um gegen jemand anderen zu stolpern. Uff, hier war aber auch wirklich viel los. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt hier jemandem wortwörtlich auf die Füße zu treten. Vor allem nicht so. Beschwichtigend hob sie die Arme. "Entschuldigung." versuchte sie es, ganz harmlos und definitiv überhaupt nicht überheblich. Stattdessen besah sie das Gebäude aus dem er gerade kam. Eine Abenteuergilde, was hatte er denn vor? Die Frage war ihr wohl ziemlich ins Gesicht geschrieben, denn wenn sie zu ihm sah, bildete sich dort schon eine Antwort.



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    • Wie ein leises Wimmern, drang die winzige Stimme des Mädchens durch das Getöse des Marktes an Mortimers Ohr. Er war mit seinem gebrochenen Gang nicht weiter als einen halben Schritt gekommen, sonst hätten seine alten Ohren wahrscheinlich nichts davon mitbekommen. Abrupt blieb er stehen und drehte sich erneut zu dem grünen Haarschopf um, der wohl ganz offensichtlich eine Entschuldigung geäußert hatte. Mortimer wurde etwas zurück in Ihre Richtung gedrängt, wobei er seine neutrale Miene stur beibehielt.
      Da ihr Blick auch in Richtung der Gilde ging, seufzte der Veteran und meinte recht monoton: "Zur Abenteurergilde geht es in diese Richtung." was sollte eine Elfe auch sonst hier wollen? Wegen des Bieres oder dem Fisch war sie sicher nicht so weit gereist.
      Ob sie wohl eine Abenteurerin war? "Wie auch immer..." murmelte Mortimer, als er sich etwas beharrlicher durch die Menschen in Richtung der Gilde schob.

      Es dauerte zwar eine Weile, aber letztendlich schaffte er es das Gebäude zu erreichen. Eine schwere Holzbogentür, die beschlagen war mit Messing Verzierungen, bildete den Eingang zum Vorraum der Gilde.
      Mortimer schob die große Tür mit einer leichten Armbewegung auf und trat in die offene Stube ein.
      Inmitten des Raumes standen einige Tische und Stühle. Ein Feuer prasselte in einem großen Kamin und rote Teppiche zierten die Wände und Bösen. Gegenüber der Eingangstür befand sich ein großer Tresen, an dem eine Dame in Dienstkleidung bereit stand.
      Links vom Eingang befand sich das Brett mit den Aufträgen, auf dem Mortimer sogleich seine Anfrage mit einem Kohlestift korrigierte.
      Hier und da saßen ein paar Abenteuer, die ihre Ausrüstung putzten oder von den letzten Reisen erzählten.

      Der Veteran suchte sich einen freien Platz und schob sein lahmes Bein auf den noch freien Stuhl, der sich vor ihm befand. Auf die Weise hatte er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen war ein Platz weniger da, an den sich jemand setzten konnte und zum anderen konnte er nun endlich sein Bein etwas ausstrecken.
      Gerade als Mortimer eine gute Position für sein Bein gefunden hatte, viel ihm wieder die kleine Elfe ein. War sie nun ebenfalls hier oder hatte er ihren Blick falsch gedeutet?
    • Faye

      Die Tür der Gilde war schwerer, als sie ausgesehen hatte. Faye stemmte sich dagegen, biss die Zähne zusammen und schob sich durch die Öffnung, hinein in den warmen Raum, der nach altem Holz, Metall und einem Hauch von Abenteuer roch. Oder zumindest nach dem, was Abenteurer für Abenteuer hielten. Kaum hatte sie den ersten Schritt über die Schwelle gemacht, brauste eine Gruppe von drei Männern an ihr vorbei, die offenbar gerade einen Auftrag hinter sich hatten. Groß, laut, schwer gepanzert. Einer von ihnen warf ihr einen flüchtigen Blick zu, dann verzog er das Gesicht. "Was macht’n das Kind hier? Verirrt, oder was?"
      Faye blinzelte, der Ärger stieg ihr sofort bis in die Wangen. Noch bevor sie etwas sagen konnte, war die Gruppe schon weitergezogen, ihre Stimmen mischten sich mit dem Prasseln des Feuers im Kamin. Nicht jetzt. Nicht schon wieder.
      "Ähm, hallo? Ich bin KEIN Kind mehr!" Das kam viel zu spät, und vermutlich hatte es sowieso niemand gehört. Sie presste die Lippen zusammen, stapfte zur Rezeption, wo eine freundliche Dame mit dunklem Haar und müden Augen ihr ein leichtes Lächeln schenkte.
      "Oh, du schon wieder."
      Faye seufzte tief. "Ja, ich. Bevor du fragst – nein, ich war nicht mit denen da unterwegs. Die wollten nicht mal mit mir sprechen, nachdem sie mich gesehen haben." Die Rezeptionistin neigte den Kopf, die Stirn runzelte sich leicht. "Wieder eine Gruppe, die dich abgewimmelt hat?"
      "Sie haben nicht mal gefragt, was ich kann!" Faye stützte sich auf den Tresen, die Schultern hochgezogen, das Gesicht voller Verzweiflung und Trotz zugleich. "Ich bin doch kein Kind meeeehr. Ich schwör dir, ich bin total hilfreich. Ich kann Kräuter bestimmen, Fährten lesen, ich hab von Dryaden gelernt, wie man die Natur fragt, und von meinem Vater Bogenschießen…" Ihre Stimme überschlug sich beinahe, doch dann stockte sie, als sie merkte, dass sie sich fast selbst wieder erklären wollte. Fast rechtfertigte.
      "Ich kann doch auch nichts dafür, dass Dryaden und Elfen einfach jung aussehen! Das ist nicht mal meine Schuld." Sie biss sich auf die Unterlippe, senkte den Blick kurz, bevor sie ihn trotzig wieder hob. Die Rezeptionistin lächelte milde, ein bisschen bedauernd, ein bisschen aufmunternd, und Faye spürte, wie sich die Wut in ihrer Brust in ein schweres, dumpfes Gefühl verwandelte.
      Hinter ihr klapperte jemand mit einer Ausrüstung, als wolle das Schicksal ihr noch einen Tritt verpassen. Vermutlich hörte sowieso jeder mit.


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    • Tatsächlich trabte die kleine Elfe, wie vermutet, in der Gilde ein. Die kurze Konfrontation mit der Gruppe war Mortimer ebenfalls nicht entgangen. Er erinnerte sich daran, dass sie sich ebenfalls bei ihm gemeldet hatten. Alles nur Tölpel... Dachte sich der Veteran, als der grüne Haarschopf auch noch einen Spruch einstecken musste. Man konnte seine Missgunst auch mit Ablehnung, anstatt beleidigender Worte ausdrücken.
      Die Lage beruhigte sich allmählich und die Günhaarige begann sich bei der Gildendame auszuheulen. Mortimer saß gerade noch nahe genug, um die Worte die die beiden austauschten zu verstehen.

      Die Gruppe kleinen Gruppen aus Abenteurern tauschten indessen rege ihre Erlebnisse aus. Mortimer versuchte diese Winselnde Elfe irgendwie ein zu sortieren. Dryaden... Elfen.. Dryad-Elfen... Noch nie hatte er von solch einem wilden Mix gehört.
      Immerhin lag seine Beobachtung nicht völlig daneben.
      Nachdenklich rieb er sein Kinn, als die Gedanken in seinem Kopf zu kreisen begannen.

      Die Dame am Tresen hatte sichtlich Mitleid mit dem niedergeschlagenen Elf-Dryad-chen. Man sah ihr an, dass sie die Grünhaarige am liebsten in den Arm genommen hätte. Doch leider war das nur ein Job, wie alles andere hier auch. Nur ein Job, ein notwendiges Übel um größeres Übel zu beseitigen.

      Erneut stieg die Stimmung in der Halle an, als ein Abenteurer seine Schätze auf dem Tisch ausbreite. Ein Kelch, eine Schale und etwas Gold. Mortimer besah sich das Spektakel und seufzte tief. Was hatte er schon zu verlieren? Wenn die Kleine sah verzweifelt genug aus um einem abgehalfterten Abenteurer zu helfen.
      Mortimer gab der Dame am Tresen einen Wink, sie kannten sich bereits einige Wochen, weshalb sie genau wusste was nun zu tun war. Die Dame setzte ihr schönstes Lächeln auf und zapfte zwei große Krüge Bier. Dann ging sie an die Wand hinter sich, holte etwas und schob der Elfe einen ledernen Zettel hin, dessen Pergament bereits von Bier und Wein bespritzt war. "Du wurdest eben auf ein Getränk eingeladen. Du musst nicht teilnehmen, wenn du nicht möchtest." Flüsterte sie der Elfe zu, als sie die großen Krüge auf ein Tablett packte und ohne große Mühe in einer Hand zu balancieren begann. Die Gildenfrau brachte die Getränke an den Tisch und kehrte zur Elfe zurück.
      "Lies dir das Angebot durch und dann überlege dir ob es dir das wirklich wert ist..." Riet sie mit gesenkter Stimme, woraufhin sie dem Veteranen wieder ein Zuckersüßes Lächeln zu warf.
    • Faye

      Die Grünhaarige war schon fast auf dem Tresen zerschmolzen vor Leid, als die Rezeptionistin – so freundlich wie eh und je – begann, still und routiniert ihren Job zu machen. Erst als ein großer Krug Bier und ein Auftragszettel vor ihrer Nase landeten, regte sich Faye wieder ein wenig. Bier. Nicht schlecht. Das hatte ihr noch niemand spendiert.
      Das letzte Mal, als sie sich in einer Schenke ein solches gönnen wollte, hatte man ihr ungefragt Orangensaft serviert. Orangensaft. Und das auch noch mit einem Kinderstrohhalm. Dabei mochte sie Orangen nicht mal besonders.
      "Okay..." murmelte sie, ihre Stimme kaum lauter als ein Hauch, während sie sich den Zettel näher zog.
      Dass überhaupt ein Auftrag für sie in Frage kam, war fast schon eine kleine Sensation. Normalerweise hieß es immer "Mindestanforderung: Rang C", oder "Kampferfahrung erforderlich", oder das besonders beliebte "Keine Begleiter unter 25 Jahren".
      Aber hier? Veteranenbegleitung, kein Rang erforderlich – klang fast zu gut, um wahr zu sein.
      30 % der Beute? Auch nicht schlecht. Zumindest, wenn die Arbeitsteilung dann auch so aussah. Nicht, dass sie wieder die ganze Zeit Pflanzen sortierte und am Ende doch leer ausging.
      Letztendlich blieben ihre Augen bam Risikobereich hängen.
      Was hatte er denn bitte vor?


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    • Ein Stirnrunzeln durchzog die sowieso schon faltige Stirn des alten Abenteurers. Dieses grün haarige Geschöpf dachte entweder ernsthaft über den Auftrag nach, oder sie wusste schlicht nichts damit anzufangen. Es war schwer eine genauer Analyse durchzuführen.
      Mortimer trank einfach schon mal etwas von seinem Bier. Das kühle Prickeln im Hals half dabei die Gedanken zu sammeln.
      Vermutlich war sie noch nicht all zu lange im Geschäft, sonst hätte sie definitiv nach dem Auftraggeber gefragt.
      Noch immer sehr nachdenklich, leckte sich Mortimer den Schaum von den Lippen. Sie meinte immerhin sie könne irgendwas... versuchte er sich die Situation schön zu reden.

      Die Gildendame kam von ihrer Runde wieder zurück an den Tresen und warf Mortimer einen fragenden Blick zu, welchen er mit einem genervten Achselzucken beantwortete. "Du... denkst also noch nach?" Fragte die Dame ungläubig, ehe sie zwei weitere Abenteurer verabschiedete.
      Mortimer war das alles nun doch etwas zu verschroben. Wenn er herausfinden wollte was wirklich mit dem Grünschopf los war, dann musste er sich nun eben an den Tresen schleppen.
      Ob er nun am Tresen wartete oder am Tisch... die Kandidaten der letzten Tage waren auch nicht besser als das Mädchen. Gesagt getan.
      Langsam aber stetig, stand Mortimer von seinem Stuhl auf. Sein verletztes Bein durch den hölzernen Stab gestützt, schritt er zum Tresen hinüber und versuchte nicht wie ein verrückter alter Mann zu wirken, der grün haarige Elfen verschleppen möchte.

      "Schon gut." Beschwichtigte er die Gildendame, die ihm einen Hocker anbieten wollte. "Wir, sind uns doch vorhin schon begegnet... auf dem Markt." Versuchte er etwas unbeholfen ein Gespräch zu starten. Die letzte Elfe die er gesprochen hatte, war eine Magierin gewesen und die hielt nicht viel von Zwischenmenschlichen Konversationen. Das brachte Mortimer dazu gleich zum Punkt zu kommen. "Ich hätte einen Auftrag, für den ich eine Gruppe benötige." Setzte er fort und deutete auf das Pergament.

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    • Faye

      Faye hob den Kopf, die Lippen noch von Bierschaum umrahmt. Sie hatte sich den Krug prächtig schmecken lassen – vielleicht ein bisschen zu prächtig. Ihre Augen glitzerten leicht, als sie den alten Mann vor sich betrachtete. Zumindest einer, der sie als eigenständige Person wahrnahm und nicht als wandelndes Kinderspielzeug.
      "Hallo! Faye, mein Name."
      Ohne zu zögern streckte sie ihm die Hand entgegen, ganz so, wie sie es gelernt hatte. Aufrichtig, ehrlich, offen. Egal, ob er sich vorgestellt hatte oder nicht. Sie war da längst schon einen Schritt weiter.
      "Also, ich hab keine wirklichen Abenteurererfahrungen, wenn das für dich okay ist." Ihre Stimme wurde einen Hauch leiser, aber das Lächeln blieb. "Und… na ja, zu zweit sind wir eher ein Paar als eine Gruppe – aber das ist für mich auch kein Problem! Außer du suchst noch mehr Abenteurer. Das wird mit mir aber vermutlich etwas schwer."
      Sie plapperte, sie wusste es, aber wenn sie einmal loslegte, war es schwer, die Worte zurückzuhalten. Vor allem, wenn sie nicht wusste, wie ihr Gegenüber reagierte.
      "Ich bin wirklich kein Klotz am Bein! Auch wenn ich vielleicht so ausseh." Das schob sie hastig hinterher, bevor er etwas sagen konnte. "Aber… ich muss zugeben, dass ich noch keine großen Monster oder so umgebracht hab. Nur kleinere. Zum Jagen, weißt du?"
      Ein leichtes Schulterzucken, als wolle sie damit sagen "Aber das ist ja fast das Gleiche, oder?"


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    • Das Geplapper der Elfe war schon eine Belastung, bevor überhaupt irgendwas begonnen hatte. Genervt, mit der freien Hand den Ansatz seines Nasenbeines reibend, ließ der Veteran den Schwall an Worten über sich herein brechen. Die Grünhaarige stellte sich als Faye vor und wollte wohl zum Gruß die Hände schütteln. Zögernd erwiderte er den Gruß und schüttelte einmal Kurz ihre kleine Hand.
      Sie fühlte sich ungewohnt an... genau wie alles an dieser Person. Womöglich hatte die Kleine einen Dachschaden... oder zu viel Bier. "Sir Mortimer..." Antwortete der alte Mann, doch er hatte keine Gelegenheit mehr zu sagen, denn das Mädchen schwatzte einfach weiter.

      Leicht gereizt und zugleich hilflos sah Mortimer kurz zur Abenteurerdame, ehe er den Versuch unternahm auch mal eine der vielen Fragen zu beantworten. "Maulfaul bist du jedenfalls nicht, ich werde mich hüten mehr von deiner Sorte mit zu nehmen ohne euch vorher die Zunge aus dem Hals zu reißen." Knurrte er, als sie ihm den Unterschied zwischen Gruppe und Paar versucht hatte zu erklären. Das Klugscheißen waren definitiv die Elfengene. "Klotz am Bein?" Wiederholte er die Frage und stellte sich vor, wie sie versuchte sich an seine Stiefel zu klammern.
      "Jagen, also..." Murmelte er in Gedanken noch immer die Elfe von deinem Bein abschüttelnd.
      Unweigerlich musste Mortimer etwas grinsen, doch er fasst sich gleich wieder.

      Sein Blick wurde wieder sehr ernst. "Ok. Mal angenommen wir würden ein -Paar- werden." Begann der Veteran ernst, wobei er absichtlich ihre Worte wiederholte. "Wie viel verstehst du vom Jagen? Kannst du Fallen stellen? Kennst du Gifte, Gegengifte. Die Wechselwirkung der Hiesigen Pflanzenwelt?" Seine Fragen kamen mit Abstand und waren so ernst wie nur möglich formuliert. Sie sollte aufhören zu plappern und endlich damit beginnen Informationen zu teilen.

      Noch eine Frage: "Zwei Väter und zwei Söhne stellen sich nebeneinander vor einen großen Spiegel. Doch im Spiegelbild sind nur drei Personen zu sehen. Wie kann das sein?" Fragte er, mit nachdenklich nach oben gerichteten Blick. Am Körper konnte man arbeiten, an einem Dachschaden jedoch nicht.

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    • Faye
      Faye blinzelte, ein wenig überrascht von der plötzlichen Strenge in seiner Stimme. Kurz überlegte sie, ob sie gekränkt sein sollte. Aber dann legte sich nur ein leises Lächeln auf ihre Lippen. Irgendwie erinnerte sie das an ihren Vater. Der hatte auch so einen rauen Ton. Daher reagierte sie nicht spöttisch, nicht trotzig. Eher so, wie man jemandem begegnet, der einem gerade zum ersten Mal wirklich zuhört. Was auch eben die traurige Wahrheit war.
      "Fallen stellen kann ich. Vor allem für Wildtiere – Hasen, Rehe, manchmal auch Füchse. Größeres auch, aber das braucht mehr Vorbereitung und Material." die Halb-Elfin sah ihn gar nicht an, als sie ihre Fähigkeiten runter rasselte, wie jemand der sich hier wirklich anstrengte.
      "Was Kräuter angeht..." sie stockte nur kurz. "Ich kenn die meisten, die hier wachsen. Weiß, was heilt, was krank macht, und wie man’s aufbereitet. Und wenn ich mal was Neues finde, dauert’s nicht lang, bis ich’s durchschaut hab. Lag bis jetzt noch nicht falsch."
      Ihre Hände glitten fast automatisch zu dem Sack voller Kräuter an ihrem Gürtel.
      "Gift, Gegengift, ich brauch nicht lang um beides herzustellen. Natürlich nur, wenn ich die richtigen Materialien dabei hab."
      Faye legte den Kopf leicht zur Seite, das Lächeln wurde ein bisschen weicher, als sie sich zurück erinnerte. "Ich hab bei Dryaden gelebt. Die Pflanzen sagen mir nicht direkt, was sie sind – aber wenn man zuhört, erzählen sie trotzdem viel."
      Dann das Rätsel. Kurz herrschte Stille. Faye dachte nicht lange nach. Stattdessen antwortete sie ruhig, fast schon vorsichtig, um zu zeigen, dass sie nicht besserwisserisch sein wollte.
      "Großvater, Vater, Sohn."
      Erst dann sah sie ihn an. Offen, ehrlich. Kein Funkeln von Spott, nur diese stille Hoffnung, endlich mal nicht belächelt zu werden.
      "War das... eine Art Test?" fragte sie dann leise, auf einmal unsicher ob sie nicht schon wieder ihre Chancen vertan hatte.


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    • Mortimer versuchte aus ihren Antworten so viel heraus zu hören, wie er nur konnte. Sie schien sich nun also doch noch gefangen zu haben.
      Tatsächlich zählte sie die Dinge auf die sie konnte und das waren gute Eigenschaften für eine eigentlich noch unerfahrene Abenteurerin.
      Als sie von den Dryaden erzählte, rieb sich der alte Abenteurer nachdenklich am Kinn. Sie meinte ja ein Mischling zu sein...
      Mit den Dryaden hatte Mortimer nicht so viel Erfahrung wie mit den Elfen. Dryaden waren Waldbewohner, die eigentlich nur zum Problem wurden, wenn man ihre Grenzen nicht respektierte. Soweit es die Erinnerungen erlaubte, meinte er zu wissen, dass die meisten Dryaden den Menschen aus dem Weg gingen. Halbwesen schienen dieser Regel wohl offensichtlich nicht zu folgen.

      Gespannt wartete Mortimer auf die Antwort der Halbelfe. Als sie den Blick hob und eben diese preisgegeben hatte, huschte ein leichtes Zucken über die Lippen des Veteranen, denn sie hatte gründlich nachgedacht und nicht einfach drauf los geplappert.
      Auf ihre Gegenfrage hatte sie sich eine Antwort verdient. "Natürlich war das ein Test. Oder würdest du einem senilen alten Mann dein Leben anvertrauen ohne zu prüfen ob er noch alle Latten am Zaun hat?" Antwortete er ruhig ohne den direkten Blickkontakt in ihre Augen zu unterbrechen. Ob die Anspielung ankam blieb abzuwarten.

      Der Veteran musterte sie noch einen Moment, eher er wieder das Wort ergriff.

      "Du bist nicht unfähig. Das erkenne ich -an. Aber du bist auch keine große Hilfe, wenn du deine Fähigkeiten nicht steigern kannst. Ich konnte sehen, dass du die Herausforderung angenommen hast anstatt dich in Selbstmitleid zu baden. Das und dass du danach dürstest dich zu beweisen. Ich habe viele motivierte Gefährten verloren, weil sie entweder zu selbstsicher oder zu zögerlich waren. Hoffentlich gehörst du nicht dazu...
      Der Geist muss stets mit den körperlichen Fähigkeiten mithalten können. Ein dummer Krieger ist ohne seinen Anführer völlig hilflos. Wenn wir zusammen unterwegs sind, dann müssen wir uns gegenseitig blind vertrauen. Zur Not musst du klug genug sein um mich aus einer tödlichen Falle zu befreien oder eigenständig einen Plan schmieden, um zu fliehen."

      Mortimer musste sich den Mund befeuchten. Jetzt hörte er sich tatsächlich an wie ein Ritter der Krone, den Teil mit dem Edelmut und dem Heldentot ließ er lieber mal aus. Stattdessen schob er nun sein verletztes Bein nach vorne und präsentierte einen blutigen Verband, der das Bein vom Oberschenkel abwärts bis zu den Knöcheln umschloss.
      Nachdem er die Gliedmaße etwas getätschelt hatte, sah er wieder in die kühlen Augen des Mädchens.

      "Ein Vorschlag zur Güte? Du hilfst mir meine Magie-wunde zu kurieren, die ich beim taktischen Rückzug durch einen fehlerhaften Zauber abbekommen habe... Und ich werde dich dafür bezahlen. -Dein erster Auftrag." Schlug der Veteran vor. Vielleicht kannte sie einen Weg solche Verletzungen zu heilen? Also Elfe oder Dryade. Mit der schnelleren Heilung würde er Zeit gewinnen, die er in die Kleine stecken konnte, falls sie dann überhaupt noch Interesse hatte eine solche gefährliche Reise anzutreten. "Vorher können wir leider nicht aufbrechen. In dem Tempo würde ich zu Staub zerfallen, bevor wir überhaupt die Tore der Stadt verlassen hätten." Fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu und leerte dann den Rest des Bieres.
      Gespannt wartete der alte Mann ob die Elfe begriff, dass er sie gerade indirekt um Hilfe für seine Mission gefragt hatte.
    • Faye

      Ihre Schultern lockerten sich, als er ihr das erklärte. Den Test, das Vertrauen, die Verantwortung. Irgendwo in seiner rauen Stimme lag ein Hauch von Respekt, und das ließ etwas in ihr aufatmen, das sich schon viel zu lange eingeschnürt hatte.
      Doch dann zog er das Bein hervor, zeigte ihr den Verband. Frisch blutend. Zumindest auf den ersten Blick.
      Faye beugte sich vor, ihr Blick wurde ernst. Keine Spur von ihrem sonst so offenen Lächeln, kein Plappern. Nur die Konzentration einer Kräuterkundigen, die wusste, dass sie hier gesehen wurde und sehen musste.
      Behutsam, mit den Fingerspitzen, ohne ihn direkt zu berühren, fuhr sie über den Rand des Verbandes, spürte die feine Veränderung in der Luft.
      "Darf ich?" fragte sie leise, und erst, als er zustimmte, löste sie den Stoff vorsichtig, Schicht für Schicht. Die Wunde darunter war tief. Zäh. Das Fleisch an den Rändern sah fast noch frisch aus, aber... da stimmte etwas nicht.
      Faye runzelte die Stirn, sog leise die Luft zwischen den Zähnen ein.
      "Das ist nicht von gestern," murmelte sie, mehr zu sich selbst als zu ihm. "Und auch nicht von letzter Woche."
      Sie hob den Blick, musterte ihn ruhig. Aber auch nicht naiv.
      "Das hier…" Ihre Finger zeichneten sacht den Rand der Verletzung nach, spürten das Knistern in der Luft, den feinen Widerstand gegen jede natürliche Heilung. "Das ist keine normale Magiewunde. Das ist… fast ein Fluch."
      Faye lehnte sich leicht zurück, den Kopf schief gelegt, als müsse sie ihn erst noch ganz verstehen.
      "Mit Kräutern komm ich da nicht weit. Ich kann die Entzündung hemmen, das Gewebe beruhigen, vielleicht ein bisschen Linderung bringen. Aber das heilt nicht einfach weg." Ihre Augen bohrten sich in die seine. "Das braucht mindestens mal einen Priester um die Wunde zum heilen zu bringen."
      "Aber wenn du willst, dass ich’s versuche, dann tu ich das. Ist immerhin mein erster Auftrag, oder?"


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    • Mortimer war wirklich beruhigt, dass ihn sein Intuition nicht in die Irre geführt hatte. Das Mädchen war vielleicht unerfahren aber gewiss nicht unbrauchbar. Es blieb abzuwarten wohin das Ganze sich entwickeln würde.

      Sie schien jedenfalls keine Berührungsängste zu haben. Die anfängliche Unsicherheit schien auch fast völlig verschwunden zu sein.
      Er ließ sie gewähren, auch wenn die Schmerzen dadurch unerträglich stark wurde.
      Als ihre Finger fast die Wunde berührten, drangen ein paar kleine Schweißperlen auf seine Stirn. Zum Glück deutete sie die Bewegung letztendlich nur an. "Ein Fluch also?..." Wiederholte der Veteran und griff dabei etwas fester an seinen Stab, um die angestaute Wut etwas zu unterdrücken.
      Natürlich... Der Magier von den er den Teleportstein hatte... das war kein Unfall. Das war ein Attentat! Aber nicht auf ihn selbst. Der Stein war einmal für einen Kameraden gedacht, der leider... durch einen tragischen Magieunfall sein Leben verlor... ein Zufall? Unwahrscheinlich.
      Wortlos wickelte Mortimer sein Bein wieder ein.
      Es vergingen im Anschluss noch ein oder zwei Minuten, in denen er nachdachte. Wie sollte er nun weiter machen?
      Mit dieser Verletzung war es unmöglich die Reise abzuschließen. Wenn es ein einfacher Fluch gewesen wäre, dann hätte ihn der Heiler womöglich ebenfalls entdecken müssen.
      "Um einen Fluch zu brechen, ist es besser seine Zusammensetzung zu kennen. Es wäre zu riskant. Eine falsche Gegenmaßnahme könnte den Träger des Fluches oder den der ihn zu lösen versucht umbringen." Erklärte Mortimer der Grünhaarigen in einem ungewohnt ruhigen und sachlichen, ja fast schon reumütigen Tonfall. Auf dieser Weise war wohl auch sein damals vielversprechendster Begleiter gefallen.

      Der Veteran beglich seine Rechnung bei der Gildendame und richtete sich danach zu voller Größe auf und sah auf die Elf-Dyade herab. "Es ist es nicht wert, dass du einen Schaden davon trägst. Ich könnte mir denke bei wem ich etwas über diesen Fluch herausfinden könnte."
      Sprach der Abenteuer. Das Feuer in seinen Augen passte dabei überhaupt nicht zur sachlichen Tonlage seiner Stimme.

      "Genau, der Alte verschleißt mehr Abenteurer, als die Ebenen von Gracht ." Drang es von einem der nahen Tische. Ein kräftiger Mann in einer silbernen Rüstung hatte scheinheilig die Arme in die Luft gehoben. "Ich sage doch nur was alle denken. Es wäre besser er würde einfach in Rente gehen!" Prustete der Kräftige Mann und die Genossen an seinem Tisch stießen lachend darauf an.
      Weder die Gildendame noch die anderen Abenteuer äußerten sich dazu.
      "Und jetzt muss er schon Kinder anheuern?!" Gluckste der Mann in der silbernen Rüstung und wieder lachten seine Genossen aus vollem Hals.

      Mortimer wollte hier keinen Streit anfangen. Die Gilde ahndete solche Vergehen umgehen und mit allen Abenteurern dieser Stadt konnte und wollte er es nicht aufnehmen. "Das nächste Mal, wenn ihr Kopfüber in einer Mimic steckt, werde ich euren Hintern als Trophäe an die Gilde spenden, Sir Austin von Brahm." Antwortete der Veteran trocken und bot der Grünhaarigen seinen freien Arm an:
      "Es ist nicht ganz unsinnig was man sich erzählt. Ich meine Gefährten hatten bisher wenig Glück. Das hatte ich nicht verschwiegen. Du darfst jetzt noch ablehnen. Gehen wir durch diese Tür, dann wird die Dame am Tresen unsere Gruppe eintragen."
      Erklärte er der Halbelfe wieder nüchtern und sachlich.

      "Wir können jetzt diesen Magier aufsuchen der mir den Teleportstein verkauft hat, um herauszufinden ob er der Urheber dieses Fluches ist oder einen Priester der Krone, im großen Tempel." Schlug der alte Mann vor und wartete auf ihre Antwort. Er glaubte nicht, dass das Geschwätz der Leute ihre Entschlossenheit noch beeinflussen konnte. Sie würde sicher nicht darauf verzichten wollen ihr erstes kleines Abenteuer zu erleben.
    • Sie sah ihm in die Augen, als er ihr das Angebot machte. Sie blieb ernst, aber ruhig. Keine Spur von Zweifel in ihrer Haltung. Das hatte sie nicht nötig. Seine Worte über das Pech mit Gefährten... sie hörte sie, sie verstand sie. Aber sie ließ sie nicht an sich heran. Wer kannte sie denn besser als sie selbst?
      Als die anderen lachten mit schweren lauten, spöttischen Stimmen, die immer meinten, sie wüssten alles besser zuckte Faye nicht einmal zusammen. Nur ihre Ohren zuckten leicht, ganz fein, als sie das Wort Kind hörte. Aber sie sagte nichts.
      Stattdessen legte sich ein leises, entschlossenes Lächeln auf ihre Lippen, das fast so ruhig war wie sein Blick vorhin. Sie nahm seinen Arm. Nicht zögerlich, nicht schüchtern, sondern mit einem festen Griff, der zeigte, dass sie nicht vorhatte, sich abschütteln zu lassen.
      "Wenn ich dich schon pflegen soll, dann will ich auch wissen, worauf ich mich einlasse." Ihre Stimme war leise, fast schon warm, aber mit einem Funken, der deutlich machte: Sie ließ sich nicht von Gerede beirren. Warum denn auch? Sollten die doch reden.
      "Außerdem..." Sie warf einen kurzen Blick zu dem Tisch, an dem Sir Austin und seine Genossen immer noch glucksten. "Ich geh lieber mit jemandem, der weiß, was es heißt, zu kämpfen. Auch wenn er ein bisschen knorrig ist."
      "Gehen wir zu dem Magier. Wenn er’s war, will ich wissen, wie man so jemanden erkennt. Und wenn er’s nicht war… dann eben zum Priester.“" Sie rückte ihren Kräuterbeutel zurecht, die Schultern gerade, das Kinn leicht angehoben.
      "Wir haben eine Wunde zu heilen, nicht wahr?"


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    • Mortimer hatte sich nicht verschätzt. Ihre Mimik und Gestik spiegelte ein gutes Maß an Entschlossenheit wieder. Das war schon mal eine sehr gute Grundlage. Sie teilte sogar noch etwas gegen den guten Sir Austin aus.
      Er und seine Mannen ließen sich jedoch nicht davon beeindrucken und lachten in einer Tour weiter.
      Am Ende zählte nur, dass weder der alte Abenteurer, noch die Halbelfe Wert auf das sinnlose Geschwätz gaben.

      Mit etwas Mühe, konnte sich Mortimer halbwegs aufrecht mit dem Mädchen aus der Gilde heraus bewegen. Dem Abenteurer entging dabei nicht, dass ihr Griff sicher und fast schon stützend an seinem Arm lag. Im ersten Moment kam ihm der Gedanke, dass er so nun noch hilfloser und noch älter aussehen musste. Bevor sich dieser Gedanke aber manifestieren konnte, fiel ihm noch ein, dass er der Grünhaarigen wohl doch noch eine Erklärung schuldig war.
      Um Zeit zu sparen, lenkte er sie durch den überfüllten Marktplatz. Hier war es noch zu laut um zu reden. Außerdem stieß man nach wie vor alle zwei Schritte gegen einen anderen Menschen. Es war jedoch zu beobachten, dass diese "alt und Hilflos Nummer" super dabei half zwischen den Händlerbuden abzukürzen, sodass die Beiden recht zügig in einer der kleineren Straßen kamen.

      Rechts und links von Ihnen bildeten große Häuser eine regelrechte Schlucht aus Holz und Lehm. Der Boden war mit runden Steinen gepflastert und an an manchen Häuserwänden hingen Flaggen der Stadt. Am ende der Straße konnte man eine Kreuzung erkennen.
      Mortimer wusste, dass er der Elfe noch ein paar Antworten schuldig war, doch wusste er nicht wie er ihr alles erklären sollte. Vor allem kannte sie ihn nicht und würde sicherlich ein schlechtes Bild bekommen. Schweigen wie ein getretener Hund erschien ihm vorerst für die beste Lösung.

      An der Kreuzung bog der Veteran nach links ab, um in eine enge Seitenstraße zu kommen, in der die Häuser allmählich kleiner wurden.
      Auf jeder Seite der kleinen Straße, die nur noch aus Kies bestand, waren kleine Läden. Etwas 2 Häuser weit entfernt konnte man das hölzerne Schild: "Magic Stuff´n Potions" erblicken. Mit einem leichten knarren schaukelte es an zwei Ketten, die an einer Stange horizontal am Haus befestigt waren.

      Nun stoppte Mortimer. "Können die Antworten auf deine Fragen warten, bis wir uns etwas besser kennen gelernt haben? Ich gebe dir mein Wort, dass ich meine Fehler nicht wiederholen werde." Fragte er sie, wobei seine Stimme für einen Augenblick drohte von fest und ernst zu weich und einfühlsam zu wechseln. Mortimer riss sich schnell wieder zusammen und sah mit ernster Miene zum Laden hinüber.

      "Du bist noch unbekannt. Eventuell hegt dieser Magier eine Missgunst gegen mich. Vielleicht können wir das nutzen um herauszufinden ob er gezielt gegen mich agiert hat oder ob es nur ein Unfall war? Kannst du Bluffen? Der Kerl ist sehr arrogant. Vielleicht ist er dumm genug mit seinem Können zu prahlen, wenn du seine Waren als minderwertig entlarvst? Du hast freie Hand, aber übertreibe es nicht. Seine Skills sind wahrscheinlich nicht gerade schwach. -Bevor es eskaliert brichst du ab." Erklärte Mortimer, als hätte man den getretenen Hund durch wieder durch einen Soldaten ersetzt. "Traust du dir das zu? Wir brauche etwas mehr als einen Anfangsverdacht, um diesen Kerl in die Mangel zu nehmen. Sobald wir den haben kümmere ich mich um den Rest." Mortimer hielt inne und wartete auf ihre Antwort.
    • Faye


      Während sie ihm half den Weg zu bestreiten, den er offensichtlich besser kannte als sie, überlegte sie zwei mal worauf sie sich eingelassen hatte. Okay, vielleicht auch drei mal. Am Ende kam sie aber immer auf das selbe Ergebnis. Das hier war eindeutig spannender und interessanter und weniger erniedrigend als weiter zu versuchen sich einer anderen Gruppe anzuschließen.
      Als sie schließlich vor dem kleinen Laden mit dem knarzenden Schild standen, hörte sie sich Mortimers Plan an. Oder eher: seine Idee, die mehr nach improvisiertem Feldversuch klang.
      Sie zog eine Braue hoch, ein kleines Lächeln zuckte über ihr Gesicht.
      "Du sprichst mit einer Halbelfin und einer Halbdryade. Wenn der Typ wirklich minderwertige Waren verkauft, dann seh ich das vermutlich auf den ersten Blick."
      Faye sagte das nicht um anzugeben, sondern weil es einfach die Wahrheit war.. Elfen hatten Jahrhunderte alte Traditionen im Umgang mit Magie, Dryaden spürten die Wahrheit von Pflanzen und Essenzen, wie andere Leute Wetterumschwünge fühlten. Faye musste Tränke nicht trinken, um zu wissen, was drin war.
      "Du schickst mich also als Lockvogel rein. Und du bist mein Fallback." Sie nickte leicht, als wollte sie sich selbst bestätigen. Dann lächelte sie ein bisschen breiter, nicht verspielt, aber sehr bestimmt.
      "Schaff ich."
      Eine Pause. Dann, mit ruhiger Stimme, die mehr amüsiert als drohend klang-
      "Aber wehe du kommst nicht. Dann sorg ich dafür, dass du nie wieder einen Wald betreten kannst."


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    • Mit neutraler Miene hörte der Veteran, was die Elf-Dyade zu berichten hatte. Ihre Sicherheit gefiel ihm, wenn gleich er ihren Eifer am liebsten noch etwas gebremst hätte. Da sie allerdings absolut überzeug von ihrem können zu sein schien, musste er ihr ebenso vertrauen wie sie ihm vertrauen musste. "Umso besser." Bestätigte Mortimer ihre Aussage und wollte sich schonmal positionieren.
      Ihre lockere Drohung konnte der Veteran nur mit einem unwillkürlich seichten lächeln beantworten. Es war schon eine Weile her, dass er einen so lockeren Umgang mit jemandem hatte.

      Drinnen im Laden, wischte ein hagerer langer Mann, gekleidet in ein langes, dunkelblaues Gewand, Flaschen und Gläser ab. Das war es was Mortimer mit einem kurzen Blick durchs Fenster erspähen konnte. Der Laden war recht klein, die meisten Waren standen hinter einem massiv Eichen Tresen, in Wandregalen. Erhellst wurde das Gebäude durch mehrere magische Flammen, die an einem Kronleuchter brannten. Am Boden befand sich ein dicker, rot schwarz, gefärbter Teppich, die Wände waren mit edlen Hölzern verkleidet. Hinter dem Tresen gab es keinen Durchgang, weshalb Mortimer darauf schloss, dass es einen Lagerkeller geben musste.

      Mortimer bezog vorerst Stellung neben der Tür und wartete darauf, dass die Elfe sich hinein begab. Ein seltsames Gefühl schlich durch seine Glieder. Es fühlte sich an, als würden die Wunden brennen und seine angespannte Energie verzehren. War das der Grund für seine aktuelle Schwäche? Er wollte es sich nicht anmerken lassen, damit die Elfe nicht unsicher wurde. "Flieg kleiner Vogel, ich fang dich schon wieder ein, wenn du vom Wind davon geblasen wirst." Flüsterte er, als sie nahe genug war um den Laden zu betreten.

      Der Magier stellte gerade einen Trank vom Tresen ins Regal und kehrte somit dem Eingang den Rücken zu. "15 Flaschen" Dokumentierte er in einem großen Buch mit goldenem Einband, welches den massiven Tresen fast zu 1/5. bedeckte. Ein echt großes Buch für so einen kleinen Zauberer...