Vorstellung
@Dark.wing
Alin
Durch die Stille der Nacht riss seit geraumer Zeit das ungesunde Geräusch eines Motors, der sich weigerte anzuspringen. Alin hatte es fast geschafft, oder eher, sein Auto hatte es fast geschafft, den Hügel hinter sich zu bringen, der ihn zu der gigantischen, und auch einzigen, Villa dieser unscheinbaren, düsteren Hafenstadt führen sollte. Die Straße, die dem ersten Eindruck nach seit Jahren nicht befahren worden war, wurde mit dem Anstieg aber immer matschiger und das Fahrzeug fuhr nicht mehr, sondern quälte sich eher bergauf. Es war fast so, als würde sogar das Universum Alin zwingen wollen, wieder umzukehren, nur hatte er keine andere Wahl. Es gab keinen Ort, zu dem er "zurückkehren" konnte, weil er ganz genau wusste, wie ernst sein Vater den Rausschmiss gemeint hatte. Wenn er diesen Auftrag nicht erfüllte, hieß das für Alin wohl, auf sich alleine gestellt zu sein. Was zugegebenermaßen kein Weltuntergang war in seinem Alter, aber er hatte weder einen richtigen Job, noch sonstige Mittel, und er wusste nicht einmal, wo er ansetzen sollte. Sich eine Wohnung in dieser hässlichen keinen Stadt hier nehmen? Naja, es sah gerade so aus, als würde er so schnell sowieso nicht mehr hier wegkommen. Sein Auto bewegte sich kein Stück mehr.
Gerade, als er die Hoffnung aufgab, und abwog, das Unwetter einfach irgendwie in diesem Fahrzeug zu überstehen, bis er mit ihm gemeinsam im Schlamm ertrank oder ihn eine Mure in den Tod riss, sprang sein Motor wieder an. Er konnte ein erleichtertes Seufzen nicht unterdrücken, und murmelte dann zu sich selbst "Verdammt, endlich", bevor er sich mit weiteren besorgniserregenden, mechanischen Geräuschen den Berg hinauf zwang. Er war ja doch noch nicht bereit zu sterben. Was eigentlich der beste Grund wäre, um sich die Sache mit der eigenen Wohnung nochmal durch den Kopf gehen zu lassen.
In der Theorie hatte er nicht nur alle Instrumente und Hilfsmittel, sondern auch das Wissen und seine Ahnen auf seiner Seite, um einen Vampir zu töten. Praktisch bekam er schon einen Herzinfarkt, wenn man ihm zum Spaß hinter einer Ecke auflauerte, und nach etlichen gescheiterten Konfrontationen mit Vampiren hatte er vielleicht auch schon eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt. Jedenfalls gaben Holzpflöcke ihm Albträume und er bezweifelte, dass er seine Eltern je wiedersehen würde, nicht, dass das seine Sorge war.
Als er durch die verschwommene Frontscheibe und das hektische Wedeln des Scheibenwischers endlich die berüchtigte Villa erblicken konnte, lief Alin ein kleiner Schauer über den Rücken. Einerseits, weil sie aussah, als käme sie direkt aus einem Horrorfilm, und andererseits, weil er sich nicht vorstellen konnte, das dort jemand lebte. Und wenn, dann musste es wohl irgendein 5000 Jahre alter Vampir sein, dem alles egal war. Die Vampire, die Alin bisher angetroffen hatte, lebten meistens eher ziemlich verschwenderisch und nutzten ihre Fähigkeiten sinnvoll, um sich zu bereichern. Keine Chance, dass in dieser Bruchbude einer von der Sorte leben könnte. Irgendwie erleichterte Alin das ein wenig. Vielleicht reichte es ja, mal ein bisschen mit Knoblauch herumzuwedeln, den Vampir zu vertreiben und seinen Eltern zu erzählen, dass er den Job erledigt hatte. Und dann würde er sich erstmal einen richtigen Job suchen.
Er stellte sein Auto mitten auf der verwachsenen Wiese vor der Zufahrt ab. Es war zwar kein Haus, aber interessanterweise mussten Vampire auch in Fahrzeuge eingeladen werden, bevor sie es betreten konnten. Vielleicht, weil es die früher nicht gegeben hatte und Vampire sich einfach nicht weiterentwickelt hatten. Was auch immer der Grund war, Alin hatte keine Angst. Er fuhr den Beifahrersitz so weit wie möglich nach vorne und kletterte dann umständlich auf den Rücksitz, wo eine Decke lag. Generell hatte er in dem kleinen Auto deutlich mehr Zeug verstaut, als man für möglich halten würde. Er zog sein Handy vom Kabel ab, das vorne unter dem Radio angesteckt war, und legte sich mit angezogenen Beinen hin. Er war nicht sonderlich groß oder breit, was ihm endlich mal zu helfen schien. Morgen Früh, wenn es hoffentlich etwas sonniger war und er davon ausgehen konnte, dass der Vampir, oder die Vampire, zuhause waren, würde er sich schon irgendwie überwinden, den Vampirjäger raushängen zu lassen, aber bis dahin würde er so tun, als wäre er auf einem ganz normalen... Vater-Sohn-Campingtrip, oder so etwas. Er zog einen Müsliriegel aus seiner Jackentasche und schob ihn sich in Liegeposition in den Mund, die einzige Lichtquelle die YouTube Videos, die er abspielte, um sich weniger alleine zu fühlen. Warum musste er eigentlich andauernd diesen Kram machen, während andere in seinem Alter auf Parties gingen?
@Dark.wing
Alin
Durch die Stille der Nacht riss seit geraumer Zeit das ungesunde Geräusch eines Motors, der sich weigerte anzuspringen. Alin hatte es fast geschafft, oder eher, sein Auto hatte es fast geschafft, den Hügel hinter sich zu bringen, der ihn zu der gigantischen, und auch einzigen, Villa dieser unscheinbaren, düsteren Hafenstadt führen sollte. Die Straße, die dem ersten Eindruck nach seit Jahren nicht befahren worden war, wurde mit dem Anstieg aber immer matschiger und das Fahrzeug fuhr nicht mehr, sondern quälte sich eher bergauf. Es war fast so, als würde sogar das Universum Alin zwingen wollen, wieder umzukehren, nur hatte er keine andere Wahl. Es gab keinen Ort, zu dem er "zurückkehren" konnte, weil er ganz genau wusste, wie ernst sein Vater den Rausschmiss gemeint hatte. Wenn er diesen Auftrag nicht erfüllte, hieß das für Alin wohl, auf sich alleine gestellt zu sein. Was zugegebenermaßen kein Weltuntergang war in seinem Alter, aber er hatte weder einen richtigen Job, noch sonstige Mittel, und er wusste nicht einmal, wo er ansetzen sollte. Sich eine Wohnung in dieser hässlichen keinen Stadt hier nehmen? Naja, es sah gerade so aus, als würde er so schnell sowieso nicht mehr hier wegkommen. Sein Auto bewegte sich kein Stück mehr.
Gerade, als er die Hoffnung aufgab, und abwog, das Unwetter einfach irgendwie in diesem Fahrzeug zu überstehen, bis er mit ihm gemeinsam im Schlamm ertrank oder ihn eine Mure in den Tod riss, sprang sein Motor wieder an. Er konnte ein erleichtertes Seufzen nicht unterdrücken, und murmelte dann zu sich selbst "Verdammt, endlich", bevor er sich mit weiteren besorgniserregenden, mechanischen Geräuschen den Berg hinauf zwang. Er war ja doch noch nicht bereit zu sterben. Was eigentlich der beste Grund wäre, um sich die Sache mit der eigenen Wohnung nochmal durch den Kopf gehen zu lassen.
In der Theorie hatte er nicht nur alle Instrumente und Hilfsmittel, sondern auch das Wissen und seine Ahnen auf seiner Seite, um einen Vampir zu töten. Praktisch bekam er schon einen Herzinfarkt, wenn man ihm zum Spaß hinter einer Ecke auflauerte, und nach etlichen gescheiterten Konfrontationen mit Vampiren hatte er vielleicht auch schon eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt. Jedenfalls gaben Holzpflöcke ihm Albträume und er bezweifelte, dass er seine Eltern je wiedersehen würde, nicht, dass das seine Sorge war.
Als er durch die verschwommene Frontscheibe und das hektische Wedeln des Scheibenwischers endlich die berüchtigte Villa erblicken konnte, lief Alin ein kleiner Schauer über den Rücken. Einerseits, weil sie aussah, als käme sie direkt aus einem Horrorfilm, und andererseits, weil er sich nicht vorstellen konnte, das dort jemand lebte. Und wenn, dann musste es wohl irgendein 5000 Jahre alter Vampir sein, dem alles egal war. Die Vampire, die Alin bisher angetroffen hatte, lebten meistens eher ziemlich verschwenderisch und nutzten ihre Fähigkeiten sinnvoll, um sich zu bereichern. Keine Chance, dass in dieser Bruchbude einer von der Sorte leben könnte. Irgendwie erleichterte Alin das ein wenig. Vielleicht reichte es ja, mal ein bisschen mit Knoblauch herumzuwedeln, den Vampir zu vertreiben und seinen Eltern zu erzählen, dass er den Job erledigt hatte. Und dann würde er sich erstmal einen richtigen Job suchen.
Er stellte sein Auto mitten auf der verwachsenen Wiese vor der Zufahrt ab. Es war zwar kein Haus, aber interessanterweise mussten Vampire auch in Fahrzeuge eingeladen werden, bevor sie es betreten konnten. Vielleicht, weil es die früher nicht gegeben hatte und Vampire sich einfach nicht weiterentwickelt hatten. Was auch immer der Grund war, Alin hatte keine Angst. Er fuhr den Beifahrersitz so weit wie möglich nach vorne und kletterte dann umständlich auf den Rücksitz, wo eine Decke lag. Generell hatte er in dem kleinen Auto deutlich mehr Zeug verstaut, als man für möglich halten würde. Er zog sein Handy vom Kabel ab, das vorne unter dem Radio angesteckt war, und legte sich mit angezogenen Beinen hin. Er war nicht sonderlich groß oder breit, was ihm endlich mal zu helfen schien. Morgen Früh, wenn es hoffentlich etwas sonniger war und er davon ausgehen konnte, dass der Vampir, oder die Vampire, zuhause waren, würde er sich schon irgendwie überwinden, den Vampirjäger raushängen zu lassen, aber bis dahin würde er so tun, als wäre er auf einem ganz normalen... Vater-Sohn-Campingtrip, oder so etwas. Er zog einen Müsliriegel aus seiner Jackentasche und schob ihn sich in Liegeposition in den Mund, die einzige Lichtquelle die YouTube Videos, die er abspielte, um sich weniger alleine zu fühlen. Warum musste er eigentlich andauernd diesen Kram machen, während andere in seinem Alter auf Parties gingen?
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