Ink and Intention [ElliJoanna & Concorde]

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    • Ink and Intention [ElliJoanna & Concorde]

      Vorstellung

      @ElliJoanna

      "Nein, Ian. So läuft das nicht bei den Chinesen. Du bringst nicht einfach ein neues Produkt auf den Markt. Du musst ..." Ein genervtes Stöhnen entwich William. Mit Airpods in den Ohren stand er vor seinem Lieblingscafé unweit der betriebswirtschaftlichen Fakultät in der New Yorker Innenstadt. Doch gerade trennte ihm von einem schönen Americano das Telefonat mit einem seiner Klienten. "Ian?! Hörst du mir eigentlich zu? Du zahlst mir ein Haufen Geld und nimmst nie meine Tipps an. Eine Markterschließung auf diese Art ist äußerst gefährlich, kostspielig und überhaupt nicht skalierbar." Der Gegenüber im Telefonat schien vor sich her zu fabulieren. William schaute auf seine Uhr am Handgelenk. Die schweizerische Uhr sagt wie immer mit exakter Genauigkeit die Uhrzeit voraus. Der Dozent musste bald seinen Kaffee holen, da er sonst zu spät zu seiner Vorlesung kam. Er rollte die Augen und ging ins Café. "Ian, hör mir zu. Nur weil Penta Corp. damit in China in zwei Wochen startet, müsst ihr das nicht auch machen. Wir gehen einen anderen Weg. Ja doch! Was meinst du wofür ich dir die Präsentation geschickt habe? Lies sie. Bitte." William nickte zufrieden als sein Gegenüber am Telefon einlenkte. Vor ihm standen zum Glück noch 2 Menschen, sodass er niemanden abgehalten hatte, zu bestellen. Er steckte seine Kopfhörer aus den Ohren, ehe er auch schon dran war.

      Er wollte gerade nach seinem Kaffeebecher greifen, ehe er feststellen musste, dass er diesen wohl in seinem Büro vergessen hatte. Er seufzte. 'Was für ein Tag?!', dachte er sich und sah zum Kassierer. "Oh sorry. Ich habe meinen Kaffeebecher vergessen. Also bitte einen Americano zum hier trinken." Als er seine Bestellung aufgegeben hatte, erkannte er erst den Kassierer. Diesen hatte er hier noch nie gesehen. Diese roten Haare und die grau-blauen Augen, die ihn ansahen, wären ihm sonst sicherlich aufgefallen. "Du bist neu hier, oder?", fragte der Schwarzhaarige neugierig beim Barista nach und roch zugleich den schönen Geruch frisch gemahlener Kaffeebohnen, der beim Starten der Siebträgermaschinen aufstieg. WIlliam fragte sich, ob er den Barista nur noch nie gesehen hatte oder sonst zu komplett anderen Zeiten hier war. Doch so mehr er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass er hier schon zu jeder Tageszeit war. Das café hatte quasi für die Studenten rund um die Uhr auf und er liebte den Ort, weil die meisten Dozenten ihn mieden, um ja nicht mit Studenten ins Gespräch zu kommen.
    • „Hier dein Latte Macchiato, hab noch einen schönen Tag“ Kaito hatte ein freundliches Lächeln auf den Lippen, welches Wärme vermittelte. Der Geruch von gerösteten Bohnen und frisch aufgebrühten Kaffee lag überall in der Luft. Die Stimmung im Café war genau darauf ausgerichtet, dass die Studenten hier zur Ruhe kommen und den Alltagsstress für einen Moment vergessen konnten. So hingen hier und da diverse Poster und Schallplatten an der Wand, es spielten einzelne ruhige Töne, sodass die Musik nicht aufdringlich war. Die großen Fenster ließen genug Sonnenlicht herein, sodass man hier gut Bücher lesen konnte, und die Sofas an den hölzernen Tischen waren in einem sanften Blau gehalten. Kaito wusste schon früh, dass sich die Studenten hier regelmäßig zwischen den Vorlesungen trafen. Demzufolge war dieses Café eine bessere Alternative als der Supermarkt, in welchem er zuvor nebenbei jobbte.
      Heute war sein erster Tag und er befolgte alle Regeln, die man ihm gegeben hatte. Sprich die Kunden mit Du an, egal wie alt sie sind. Lächle immer freundlich. Die Wünsche der Kunden sollten nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt werden. Gib den Kunden das Gefühl, ihr Kumpel zu sein. Kaito hatte keine Probleme, obwohl der Chef direkt hinter ihm stand. Er blieb ruhig und gelassen und bediente jeden Kunden so, als würde er ihn schon ewig kennen. Sein Chef war definitiv zufrieden mit ihm und ließ ihn deshalb nach kurzer Zeit allein.
      Als der Kunde zuvor wegging, fiel Kaito der nächste Kunde irgendwie ins Auge. Nicht wegen der teuren Kleidung und Accessoires, die der Mann trug, obwohl auch dies den meisten Studenten nicht auffiel. Nicht deswegen, sondern wegen seiner Ausstrahlung. Er wirkte hektisch, aber gelassen. Er wirkte ruhig, hatte aber was Dominantes an sich. Seine Augen waren so blau wie der Himmel selbst und nicht noch in ein leichtes grau gehüllt wie Kaitos.
      „Oh sorry. Ich habe meinen Kaffeebecher vergessen. Also bitte einen Americano zum hier trinken.“ Seine Stimme war so bestimmt und klar, aber doch so vertraut. Als würde der rothaarige diesen Fremden schon ewig kennen.
      „Natürlich! Kommt sofort“, reagierte Kaito prompt. Anscheinend war der Schwarzhaarige auch noch auf die Umwelt bedacht, wenn er normalerweise seinen Kaffeebecher dabei hatte. So musterte Kaito den Fremden kurz, versuchte ihn einzuschätzen, während er den Americano vorbereitete.
      „Du bist neu hier, oder?“ Diese Frage wiederum ließ ihn bemerken, dass sich die beiden doch noch nie begegnet sind. Dennoch war es ein Kunde und Kaito schenkte ihm ein freundliches Lächeln.
      „Ja, heute ist mein erster Tag hier im Café. Ich habe vorher in einem Supermarkt bei den Studentenwohnheimen gearbeitet. Daher kenne ich eigentlich die meisten, die hier reinkommen. Dich kenne ich aber noch gar nicht. Ist schön mal neue Gesichter zu sehen“
      Kaito lächelte breit, ehe er seinen Blick kurz abwandte um die Tasse nicht überlaufen zu lassen.
      Erfolg beginnt mit der Entscheidung es zu versuchen ~
    • Gespannt schaute William zu wie der neue Barista seinen Americano machte. Ein wohliges Gefühl stieg in ihm auf, denn der Kaffee war sein Lebenselixier und gleichzeitig ein Getränk, das ihn herunterbrachte. Eine Angewohnheit, die er sich während seines ersten Jobs bei einer großen amerikanischen Investmentbank angeeignet hatte. Währenddessen erklärte der Barista, dass er tatsächlich neu hier sei. "Wusste ich's doch", grinste der Dozent. Der Barista erzählte, dass er vorher im nahen Supermarkt gearbeitet hat und daher die meisten der Studenten hier kennt, was aus William Sicht Sinn ergab. Er war nie in diesem Supermarkt, hatte er doch nu wenig Zeit und ging - wenn dann - bei sich in der Nähe einkaufen. Er lachte auf die Feststellung. "Ja, da hast du Recht. In dem Supermarkt bin ich nie. Die freie Zeit darf ich mich mit Klienten rumärgern." Er lachte dabei und sah zu wie der Mann hinter dem Tresen den großen Kaffee zubereitete. "Ich pendel am Tag meist zwischen diesem Café und der Universität", gab er ehrlich zu. William arbeitete einfach gerne. Er hasste es Langeweile zu haben. Aus diesem Grund hatte er neben seiner Dozenten stelle als Doktor auch noch eine freiberufliche Tätigkeit. Damit wollte er unabhängig von seinen Eltern sein. Er pflegte zu diesen zwar sporadischen Kontakt, doch würde er niemals ihre finanzielle Unterstützung haben wollen und hatte sie schon lange nicht mehr nötig. Sein alter Job bei der Investmentbank hatte genug Geld abgeworfen, sodass er finanziell unabhängig war und sich den ein oder anderen Luxus leisten konnte.

      Der Barista stellte ihm seinen fertigen Americano mitsamt Tasse und Unterteller hin. Zufrieden nickte er und zückte seine Kreditkarte sowie eine sehr zerknickte Stempelkarte. Er sammelte hier so viele Punkte, dass er mehr als drei weitere Karten in seinem Büro hatte. Doch bei dieser Karte fehlte ihm nur noch ein Stempel zum Freigetränk. Doch darauf kam es ihm nicht an. Meist spendete er den betrag für das Getränk dann an die Mitarbeiter hier als Trinkgeld. Doch er mochte diese analoge Form der Kundenbindung. Es gab ihm irgendwie das Gefühl hier zuhause zu sein und nicht nur mal spontan auf einen Kaffee vorbei zu kommen. "Danke", sagte er als er den Kaffee vor sich geschoben bekam und schielte auf das Namensschild des Mitarbeiters, "Kaito. Freut mich, dass du hier arbeitest." Süffisant grinste William, der nicht leugnen konnte, das der Barista sein Interesse geweckt hatte. Die roten haare und die grau, blauen Augen hatten etwas, was er nur selten an Menschen sah. Vielleicht lag es daran, dass die Haare gefärbt waren? William war neugierig, verkniff sich jedoch die Frage und zahlte seinen Americano mit der Karte.
    • Kaito lächelte höflich, als der Fremde seinen Namen sagte. Es war noch ungewohnt, seinen eigenen Namen aus dem Mund eines Fremden zu hören – zumindest in diesem neuen Kontext, mit der dampfenden Tasse Americano zwischen ihnen, dem leichten Kaffeegeruch in der Luft und dem Gefühl, beobachtet zu werden. Aber es war kein unangenehmes Beobachten. Es war eher… neugierig. Fast schon interessiert.
      „Freut mich auch“, erwiderte er ruhig, während er den letzten Knopf auf dem Kartenlesegerät drückte. Die Kreditkarte wurde mit einem leisen Piepen akzeptiert. „Ich muss mich hier noch ein bisschen einarbeiten. Aber ich mag den Laden. Besser als zwischen Tiefkühlpizza und Fruchtjoghurt zu stehen.“
      Er grinste kurz und wischte sich unbewusst die Hände an seinem Schürzenbund ab. Der Tag hatte ruhig angefangen, aber seit dieser eine Kunde hereingekommen war, fühlte sich alles ein wenig… heller an. Vielleicht lag es an diesem seltsamen Kontrast: Der Schwarzhaarige war elegant, fast übertrieben gelassen, mit diesem mühelosen Selbstbewusstsein, das Kaito oft bei Menschen beobachtete, die wussten, wo sie im Leben standen. Und gleichzeitig war da dieses Zwinkern, dieses Grinsen – nicht arrogant, eher neckisch.
      „Also pendelst du quasi nur zwischen hier und der Uni?“ fragte Kaito und stützte sich leicht auf den Tresen, den Blick interessiert auf William gerichtet. „Klingt ein bisschen stressig. Hast wohl keine Lust auf Leerlauf.“
      Das Studium war manchmal zäh, gerade in den langen Theorieseminaren, aber der Job im Café gab ihm Struktur, einen Ort, an dem er Leute sah, auch wenn er sich oft eher im Hintergrund hielt. Trotzdem spürte er, wie er in diesem Moment aus seiner gewohnten und antrainierten Rolle als Kassierer heraustrat. Vielleicht, weil der Fremde kein gewöhnlicher Gast war. Vielleicht, weil es das erste Mal war, dass jemand ihn wirklich ansah.
      Er deutete mit einem Lächeln auf die zerknitterte Stempelkarte. „Du bist also Stammgast. Ich glaube, so eine durchgearbeitete Karte hab ich hier noch nie gesehen.“
      Seine Stimme war ruhig, fast ein bisschen belustigt. Dann fügte er hinzu: „Wenn du magst, bring ich dir das nächste Mal deinen Kaffee direkt an den Tisch. Stammgäste-Service und so.“
      Es war ein Scherz. Irgendwie. Aber vielleicht auch ein Angebot.
      Erfolg beginnt mit der Entscheidung es zu versuchen ~
    • Der Schwarzhaarige nickte, als sein Gegenüber erzählte, dass er es hier doch angenehmer fand als im Supermarkt zwischen TK-Pizza und Fruchtjoghurts. Er lachte leise und roch den frisch zubereiteten Kaffee, der zwischen den beiden stand. Er zog die Tasse auf dem Unterteller langsam zu sich, während der Barista fragte, ob er nur zwischen der Uni und dem Café pendeln würde. William grinste breit. "So ähnlich, ja. Ist bei der kurzen Distanz aber nicht wirklich stressig. Ich habe nur ungern Langeweile.", rechtfertigte sich der Dozent mit einer lässigen Stimme und bekam seine zerknitterte Stempelkarte zurück. "Ja vielleicht mache ich hier auch 10 Prozent des Umsatzes aus", zuckte er mit einem Lachen auf die Frage, ob er Stammgast sei. Aber ja, wenn William ehrlich war, war es wirklich so. Er war oft hier, vielleicht zu oft. Doch das bedeutete auch, dass er vielen Studenten schon gar nicht mehr auffiel und er keine große Besonderheit war, auch wenn ich manchmal Studenten hier Fragen stellten. Er war zwar froh hier seine Ruhe zu haben, aber beantwortete dennoch jede Frage freundlich und professionell. Gut genug kannte er die arroganten Doktoranden und Dozenten der Universitäten, die ihren Studenten so gut wie nie halfen. So wollte er nicht sein.

      William nahm den Unterteller samt Tasse und hörte Kaitos Angebot. "Klingt verlockend, wenn du mir dann noch das Getränk, das ich habe möchte, voraussagen kann, wird's ein Luxus-Service." Seine Stimme blieb ruhig und dennoch mit einem schelmischen Unterton. Flirtest du hier gerade, William?, fragte er sich und wunderte sich über seine offene Art. Er war sonst keiner der groß flirtete, kannte aber seine Wirkung, die er auf manche Menschen ausübte. Er nickte bedankend und verabschiedete sich vom Kassierer und setzte sich in einen der breiten Sessel unweit des Eingangs von wo aus er die Straße beobachten konnte. Er nahm einen Schluck des Americanos, ehe sein Handy klingelte. Er legte den Kopf mit einem Stöhnen in den Nacken. Er legte das Handy beiseite. 'Ian, dachte er sich und rollte dabei die Augen, dieser Mann hat wirklich Nerven. Erst will er meine Expertise nicht und nun ruft er aus seinem Call an.' William steckte sich die Kopfhörer in die Ohren und ging mit der Tasse vor die Tür des Cafés auf die Terrasse, wo auch Menschen saßen. Hier würde er keinen mit seinem Telefonat stören und genoß dazu noch die frische Luft des Frühlings. Er lehnte sich gegen die Wand des Kaffees und hörte Ian zu während er immer wieder an seinem leckeren Kaffee nippte. "Der war heute besonders gut", nuschelte William zu sich und dachte nochmals kurz an den rothaarigen Kaito, der ihm diesen zubereitet hatte.
    • Kaito verstand nicht, was der andere an sich hatte, das ihn so anzog. Er verstand nicht, woher es kam, dieses Gefühl, welches er so noch nicht kannte. In seinen Augen wirkten sie einander so vertraut, als würden sie sich schon jahrelang kennen und doch so Fremd wie Sonne und Mond. Er musste ein wenig lachen, als der Schwarzhaarige meinte, etwa 10 Prozent des Umsatzes auszumachen. Sein Lachen war aber nicht gespielt, wie bei anderen Kunden, sondern echt. Voller Freude und Belustigung durch diese Aussage.
      Das Getränk voraussagen können – wie sehr wünschte sich Kaito gerade, dass er das konnte. Dennoch zwinkerte er dem jungen Herrn kokett zu. „Wer weiß, vielleicht bekommst du hier noch deinen Luxus-Service. Dann bist du der Stammkunde mit gewissen Vorzügen hier“ Hinzu kam ein schelmisches Grinsen, ehe er den Thresen mit einer gekonnten Handbewegung abwischte und sich dem nächsten Kunden zuwandte, welcher bereits hinter dem so anziehenden Fremden wartete.
      „Ey Kaito! Einen Milchkaffee und dann bitte deine Nummer!“, meinte der Kunde, welcher ein Mitstudent des Rothaarigen war, laut. Er schien ein paar Bruchstücke des Gesprächs eben mitgehört zu haben und wollte Kaito nun aufziehen.
      „In deinen Träumen Maxwell. Aber den Milchkaffee mach ich dir von Herzen gerne!“, entgegnete Kaito. Er betonte dabei das Herz und zwinkerte Maxwell zu. Natürlich nur verspielt und nicht flirtend wie bei dem Fremden eben. Und eigentlich meinte er auch nur das Schaumherz, welches er auf den Milchkaffee zaubern würde.
      Als er auch damit fertig war, versuchte er noch einen Blick auf den Schwarzhaarigen zu erhaschen, welcher nun leider außerhalb von Kaitos Sichtfeld war. Ein leises Seufzen entglitt dem Rothaarigen, ehe er sich wieder seiner Arbeit in vollen Zügen widmete. Die Pause zwischen den Vorlesungen müsste bald vorbei sein und Kaito hatte Glück, dass er heute einen vorlesungsfreien Tag hatte. So konnte er direkt einen guten Eindruck beim Chef schinden.

      Als keine Kunden mehr an der Kasse standen, machte Kaito seine Runde und sammelte Geschirr ein, wischte Tische und entsorgte den Müll. Er schien nach einem System durch die Reihen zu gehen, welches ihm viel Zeit ersparte. Hin und wieder fand er Zettel unter Tassen, auf denen kleine Nachrichten an ihn standen oder es war Trinkgeld versteckt. Natürlich hatte auch Maxwell ihm eine Nachricht hinterlassen, eine schlechte mit einem echt miesen Witz darauf, sodass Kaito mit den Augen rollen aber dennoch schmunzeln musste.
      Maxwell war Kaitos bester Freund hier an der Uni und noch dazu sein Zimmernachbar.
      Erfolg beginnt mit der Entscheidung es zu versuchen ~
    • Noch im Herausgehen hatte William die Unterhaltung zwischen Kaito, dem Barista, und dem nächsten Kunden, Mxwell, mitbekommen, was ihn breit schmunzeln ließ. Erstaunlich schlagfertig hatte der rothaarige Barista den Kunden abgewatscht, was jedoch mehr danach klang als ob sich die beiden schon länger kannten. Der Dozent fand es schön, dass die Studenten hier so sein konnten und er mehr oder minder unbeobachtete unter ihnen sein konnte. Die Stimme von Ian riß den Dozenten jedoch aus seinen Gedanken. Er erklärte ihm die letzten Details der Produktstrategie, die den Konzernmitarbeiter jetzt auf einmal doch interessierten. "Ich sag dir doch, dass du nicht auf meinen Rat verzichten kannst.", erklärte er mit einem breiten Grinsen und fügte dann an, "Die Rechnung zu unseren zwei Calls erhältst du nachher noch." Dann lachte William und Ian am anderen Ende der Leitung auch, ehe beide auflegten. Der Schwarzhaarige nahm einen großen Schluck seines Americanos und beobachtete noch kurz das rege Treiben auf der Terrasse, ehe ihm ein Brummen in seiner Hosentasche, das von seinem Handy kam, verriet, dass es Zeit für eine Vorlesung war. Zügig ging er ins Café um seine Tasse samt Unterteller abzugeben.

      Er sah Kaito gekonnt, um die Tische schwingen und diese abräumen. Zielstrebig ging er auf diesen zu und hielt ihm die Tasse und Teller entgegen. "Danke dir, der war außergewöhnlich gut." Er lächelte charmant, wobei ihm die meisten nie abkaufen konnten ob er dabei eine Aussage nur sagte, um jemanden zu schmeicheln oder sie ernst gemeint war. "Würde glatt noch was trinken, aber ich muss in die Universität." William lachte dabei verlegen und sah über seine Schulter hinüber zur BWL-Fakultät, in der er dozierte und sein Büro hatte. "Hat mich auf jeden Fall gefreut, Kaito." Er musterte den Rothaarigen, der ihm aus unerklärlichen Gründen sehr interessant vorkam und von dem es ihm nur schwer fiel, seine Blicke zu lösen. "Sag mal, studierst du hier eigentlich?", fragte er und konnte sich kaum vorstellen, dass hier in der Nähe überhaupt jemand nur arbeitete. Die meisten waren tatsächlich auch Studenten in der Universität nebenan. Der Dozent spürte die grau, blauen Augen und wie sie ihn ansahen. Er kratzte sich am Kopf. "Also nicht, dass ich neugierig bin oder so. Hat mich einfach interessiert", rechtfertigte er sich und fragte sich, dabei was er hier tat. Wieso interessierte ihn das? War es vielleicht sein innerer, aber geleugneter Wunsch, den Barista hier wieder zusehen? Er schob den Gedanken beiseite und ermahnte sich, dass er ganz andere Aufgaben hatte und nachher noch mit seinem Freundin essen gehen müsste. Unmut stieg in him auf. Ob er es vorher noch auf einen kleinen Kaffee hierher schaffen würde?