The Waves of Fate [Rheira&Tristale]

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    • The Waves of Fate [Rheira&Tristale]

      The Waves of Fate



      Die 'Aether University', war nicht nur ein Ort der Bildung, sondern ein Mikrokosmos für das Leben selbst. Ihre Mauern, die von Jahrhunderten des Wissens durchdrungen waren, beherbergten nicht nur Bücher und Hörsäle, sondern auch unzählige Geschichten von Freundschaft, Liebe, Verlust und Veränderung. Für viele, die durch das große Tor traten, war es ein Neubeginn – eine Chance, sich selbst neu zu erfinden. Für andere wurde es zu einer Bühne, auf der die Höhen und Tiefen des Lebens in einer Intensität erlebt wurden, die in Erinnerung bleibt.

      Doch diese Universität war auch bekannt dafür, den Studierenden die Gewissheiten des Lebens zu entreißen. Was als Routine begann – Vorlesungen, Prüfungen, Treffen im Café oder Spaziergänge über den Campus – verwandelte sich oft in etwas Unerwartetes. Kleine Begegnungen konnten Dominoeffekte auslösen, die alles veränderten. Eine zufällige Berührung, ein Blick über eine volle Bibliothek hinweg oder ein Streit in einem Seminarraum – all das hatte das Potenzial, das Leben der Beteiligten auf den Kopf zu stellen.





      Der Campus pulsiert im gewohnten Rhythmus des akademischen Lebens, doch unter der Oberfläche brodeln Veränderungen. Die vertrauten Strukturen beginnen zu wanken, und der Campus wird zu einem Ort, an dem neue Verbindungen entstehen und alte Grenzen hinterfragt werden. Jeder Moment ist durchzogen von einer elektrisierenden Spannung, die Menschen zusammenführt und sie dazu anregt, sich mit ihren inneren Konflikten und verborgenen Sehnsüchten auseinanderzusetzen. In dieser dynamischen Atmosphäre erkennen die Studierenden, dass sie nicht nur ihren Platz in der Welt finden müssen, sondern auch in sich selbst.

      Am Ende sind es nicht nur akademische Grade, die hier vergeben werden – es sind Lektionen über das Leben, die Gemeinschaft und das Herz, die für immer in Erinnerung bleiben. Die Aether University wird nicht nur ein Ort des Lernens sein, sondern auch ein Prüfstein für all jene, die den Mut haben, sich auf die Reise einzulassen, die sie verändert.











      @Rheira
    • Charilynn Faith Ashenvale
      Es war ein warmer Apriltag, als Faith über den Campus schlenderte, die Sonne strahlte am blauen Himmel und die ersten Blüten der Bäume begannen, in voller Pracht zu erblühen. Der Duft von frisch gemähtem Gras und blühenden Blumen lag in der Luft und umhüllte sie wie eine sanfte Umarmung. Mit jedem Schritt, den sie auf dem gepflasterten Weg machte, spürte sie die Vorfreude auf den Tag, der vor ihr lag.
      Faith trug eine schicke Kombination aus schwarzen Skinny Jeans, die perfekt saßen und ihre Figur betonten. Ihr bauchfreies Top in einem strahlenden Weiß setzte einen frischen Akzent. An ihrem Bauch funkelte ein Bauchnabelpiercing, das den Blick auf ihre sportliche Figur lenkte und ihr Outfit zusätzlich aufpeppte. An ihren Füßen trug sie schwarze Plateaustiefel, die ihr nicht nur einen zusätzlichen Schub an Größe gaben, sondern auch ihren Look mit einem Hauch von Coolness abrundeten. Über ihrem Outfit hatte sie eine kurze schwarze Lederjacke geworfen, die ihr einen rebellischen Touch verlieh und gleichzeitig für die kühleren Morgenstunden perfekt geeignet war.

      Ihr silbern glänzendes Haar fiel in dichten, voluminösen Locken über ihre Schultern, als hätte der Mond selbst es berührt. Die sanften Wellen fingen das Sonnenlicht ein und warfen schimmernde Reflexe, während eine leichte Brise einzelne Strähnen verspielt um ihr Gesicht tanzen ließ.
      Mit ihrem Rucksack lässig über einer Schulter ließ sie ihren Blick über die vertrauten Gebäude schweifen, die sich in der Morgensonne golden schimmerten. Die große Halle, das Herz des Campus, war ihr Ziel. Hier trafen sich Studenten, um zu lernen, zu diskutieren und das Leben zu genießen. Sie konnte schon das leise Murmeln der Gespräche und das Klappern von Geschirr hören, das aus dem angrenzenden Café drang.
      Während sie weiterging, schweiften ihre Gedanken zu den bevorstehenden Vorlesungen und den Prüfungen, die sie noch abschließen musste. Doch an diesem Morgen wollte sie sich nicht von der Eintönigkeit ihres Studiums einnehmen lassen. Der trockene, theoretische Stoff langweilte sie zunehmend, und allein der Gedanke daran ließ sie müde seufzen. Viel mehr zog es sie in eine Welt voller Kreativität – Mode, Design, Farben, Formen. Das war es, was sie wirklich begeisterte. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie an neue Ideen dachte, die ihr im Kopf herumschwirrten. Und während sie die großen Türen der Halle erreichte, spürte sie tief in sich den Wunsch, einen anderen Weg einzuschlagen – einen, der sie wirklich begeistern würde. Doch ebenso spürte sie das Gewicht der Erwartungen ihrer Eltern, die sie nicht enttäuschen wollte. Also zwang sie sich zu einem Lächeln und schob ihre Gedanken beiseite. Heute war nicht der Tag für Träume.

      Hawke Li-Winslow
      Sein Outfit spiegelte seine Persönlichkeit wider – rebellisch, aber mühelos stilvoll. Eine schwarze, eng geschnittene Jeans betonte seine schlanke, athletische Figur, während sein dunkles Shirt sich wie eine zweite Haut an seinen Oberkörper schmiegte. Darüber trug er eine abgenutzte Lederjacke, die von unzähligen Abenteuern zeugte und seinen Look vervollständigte. An seinen Füßen klackten schwere Stiefel bei jedem Schritt auf dem Steinboden, als wollte er mit jedem Tritt ein Statement setzen.
      Sein Haar – zerzaust, aber perfekt auf diese Weise – war tiefschwarz und fing das Sonnenlicht auf eine Weise ein, die es fast wie flüssige Schatten wirken ließ. Ein leichter Wind fuhr hindurch und ließ es für einen Moment ungebändigt aufwirbeln. In seinen blauen Augen lag ein Ausdruck von Selbstbewusstsein und einer Spur Unangepasstheit, als würde er jeden Moment entscheiden können, ob er sich dem Tag fügt oder ihm seinen eigenen Stempel aufdrückt.

      Mit einer Hand fuhr er sich durch die Haare, während er den Campus überblickte. Die große Halle war sein Ziel, nicht weil er sich besonders auf Vorlesungen oder die Gespräche dort freute. Das Stimmengewirr, das Lachen, die unzähligen Diskussionen – all das rauschte meist an ihm vorbei. Er war nicht hier, um sich in Belanglosigkeiten zu verlieren. Er wollte einfach nur den Tag hinter sich bringen, ohne sich in dem Trubel zu verlieren, der für andere so bedeutend schien.
      Er dachte kurz an die Aufgaben, die auf ihn warteten – Abgaben, Prüfungen, Verpflichtungen, die ihn wenig interessierten. Hawke lebte nicht für Regeln, sondern für das, was außerhalb der Vorgaben geschah. Doch heute lag eine besondere Spannung in der Luft, eine unbestimmte Erwartung, als würde dieser Tag anders werden als die anderen.
      Er machte sich auf den Weg. Was auch immer kommen mochte – er würde es durchstehen.
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      In der großen Eingangshalle herrschte geschäftiges Treiben. Überall standen Gruppen von neuen Studenten zusammen, einige vertieft in angeregte Gespräche, andere mit unsicheren Blicken auf die riesigen Tafeln gerichtet, an denen die Stundenpläne und Raumübersichten hingen. Die Halle war erfüllt von Stimmengewirr, dem gelegentlichen Lachen und dem Rascheln von Papieren, während sich jeder versuchte zu orientieren. Manche zückten hektisch ihre Smartphones, um sich Notizen zu machen oder den richtigen Weg zu suchen, während andere entspannt dastanden und das bunte Treiben beobachteten.
      Ein Hauch von Nervosität lag in der Luft, doch auch eine unterschwellige Aufregung – für viele war dies der Beginn eines neuen Kapitels. Einige trugen noch die unausgesprochene Unsicherheit in ihren Gesichtern, während andere sich mit breitem Lächeln gegenseitig Mut machten. In einer Ecke standen zwei junge Frauen, die sich begeistert über ihre ersten Eindrücke austauschten, während ein anderer Student mit gerunzelter Stirn seine Unterlagen durchblätterte, als würde er bereits mit dem Lernstoff kämpfen.
      Zwischen all den Stimmen und Bewegungen blitzte hier und da ein Gefühl der Vorfreude auf. Manche genossen den Moment, ließen ihren Blick durch die hohen Glasfenster schweifen, durch die das Sonnenlicht in die Halle fiel und warme Muster auf den Boden malte. Für viele war es der erste richtige Tag – der Anfang von allem, und das spürte man in jeder Ecke des Raumes

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    • Arien Darkbloom

      Der Vorteil auf dem Campus zu wohnen ist der, dass man keinen sonderlich langen Weg zur Uni hat. Man stolpert aus der Tür und ist mehr oder weniger mitten im Geschehen. Zwar lag seine Studentenverbindung auf dem Campusgelände eher weiter hinten, Richtung Campusgarten - was zugegeben ein ziemlich schöner Anblick war - aber es war dennoch kein langer Fußmarsch. Gerade im April, wenn langsam die Welt aus dem Winterschlaf erwacht, was man oft im März nicht gerade behaupten kann, wurde man mit Vogelgezwitscher geweckt und gerade sein Zimmer hatte einen perfekten Blick auf die herrliche Blumenpracht des Gartens, welche von der Garten-AG hegt und gepflegt wurde. Meistens allerdings so intensiv, dass sie jeden anbrüllten, der es auch nur wagte den perfekt getrimmten Rasen auf einer falschen Stelle zu betreten. Ja, es war ein herrlicher Anblick, wenn die Vorsitzende der Garten-AG vor allem Studienanfänger mit einer Stimme schlimmer als jeder Nagel auf einer Tafel in Grund und Boden rammte.
      Diese Vorteile brachten nur alles nichts, wenn jemand wie Arien ein absolut notorischer Morgenmuffel war. So saß er also mit zerzausten Haaren im Bett, blickte verschlafen auf seinen Wecker, welcher bereits zum 5-Mal schrie, dass er endlich aufstehen sollte und verfluchte sich und seine komplette Existenz. Durch sein Fenster hörte er bereits die Studierenden quasseln, welche aus seiner Studentenverbindung marschierten und er wünschte sich zahlreiche Blitzschläge vor der Haustür, damit sie endlich ruhig waren. Er brauchte Kaffee und das möglichst bevor ihn jemand ansprach. Es wäre nämlich ziemlich schwer zu erklären, warum der Sonnenschein der Rechtswissenschaftsfakultät seine Kommilitonen mit einer leeren Kaffeetasse erschlägt und das einfach nur weil sie atmen. Mit einem schweren Seufzen erhob er sich also aus dem Bett und gähnte herzhaft. Da er über ausreichend finanzielle Mittel verfügte hatte er eines der drei größten Zimmer des Gebäudes, inklusive eigenem Badezimmer. Er musste sich also nicht mit Gemeinschaftsduschen herumschlagen und konnte nach Herzenslust all das warme Wasser allein verbrauchen. Da Arien aber ohne Kaffee weder funktionierte, noch irgendwelche bösen Pläne schmieden konnte, würde auch das Duschen ohne diabolische Hintergedanken ausfallen - die Weltherrschaft konnte er sich also auch diesen Morgen abschminken.
      So schleppte er sich also unter die große Dusche und machte sich Badezimmer vorzeigbar.
      Das alles dauerte lange - zu lange.
      Er fand sich also in einer schicken schwarzen Jeans wieder, welche enger anlag und verdeutlichte, dass er für einen Kerl einfach viel zu lange Modelbeine hatte. Das war zwar optisch sehr schön anzusehen, ärgerte aber jedes Mal beim Hosenkauf tierisch. Ein schlichtes weißes und lässiges Shirt mit Rundhalsausschnitt mit perfekt geschnittener Lederjacke, welche einfach viel zu teuer war, rundete sein Outfit ab und konnte beim Rennen über das Campus-Gelände bewundert werden. Da er natürlich zu spät war - wie immer.
      Da man egal welcher Studiengang ihn praktisch überall kannte, lachten ihm die Studenten schon förmlich entgegen.
      Natürlich erwiderte Arien das herzliche Lächeln ebenso liebevoll und das alles vor seinem Kaffee. Er hätte einen Orden verdient.
      Ob er seinen Rekord gebrochen hatte bei seinem Sprint in die Universitäts-Kantine wusste er nicht, aber eine stämmige Dame hinter dem Tresen lachte ihm bereits entgegen. Ihr braunes Haar war zu einem Dutt gebunden, ihr Lächeln zierte bereits schon Fältchen und als frisch gebackene Mama, waren die Pfunde nach der Geburt eben doch noch dort geblieben wo sie zuvor waren.
      Obwohl es eine Schlange gab, hob sie schon Gottes-Getränk, einen Kaffee to Go, schwarz und ohne Zucker nach oben, während die Leute in der Schlange grinsend mit den Augen rollte.
      Lachend rannte er an der Schlange vorbei, die ihm nur ein "Immer das Gleiche." nachbrüllten, ohne dabei wirklich verärgert zu sein und er nahm den Becher entgegen.
      "Sie, Gabrielle, sind eine echte Heilige. Meine ewige Liebe ist ihnen gewiss."
      Gabrielle, seine Kantinen-Mami und wahrscheinlich eine der wenigen Personen, die er an der Hand abzählen konnte - die er tatsächlich leiden konnte.
      Grinsend schüttelte sie den Kopf.
      "Verschwinde schon Arien. Heute kommen die Austauschstudenten und du bist wieder zu spät und das obwohl du sie begrüßen sollst."
      Mit einem gespielten Salut, hob er die Hand und grinste. "Jawohl!"
      So rannte er mit seinem Kaffee also in Richtung Universitätsaula. Natürlich war er das Begrüßungskomitee. Zusammen mit drei weiteren Schülern war er schließlich aufgrund seines Status und den herausragenden Noten das Aushängeschild der Aether-University.

      Jade Rhea Summer

      Nervös fummelte Jade an ihren ohnehin viel zu langen Ärmeln des schneeweißen Kapuzenpullovers, welchen sie trug. Wenn es nach ihr ging, würde sie gerne Winterschlaf wie Braunbären halten. Diese konnten je nach Region tatsächlich bis zu 7 Monate schlafen. Hoffentlich war sie in ihrem nächsten Leben ein Braunbär. Heute würden Austauschstudenten aus England eintreffen und das würde glücklicherweise endlich die Aufmerksamkeit von den neuen Studierenden, worunter sie ebenfalls zählte, ablenken und das war ein Grund zur Freude. Sie hasste es im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, was aufgrund ihrer scharlachroten Haare und der Tatsache, dass sie eine herausragende Sportlerin war, ein wenig schwierig zu umgehen war. Der übergroße Kapuzenpulli, welcher an ihrer zierlichen Statur nur noch größer wirkte, gehörte ihrem Freund und reichte ihr bis zu den Knien. Darunter trug sie eine enge schwarze Leggins und weiße Sneaker. Es war eine lässige Kombi und sie mochte den sportlichen Stil schon immer am liebsten, allerdings trug der Pullover noch immer das Parfüm von Killian an sich, was ihr immer wieder seine Nähe verdeutlichte, auch wenn er heute nicht einmal auf dem Campus war. Sie hatten sich heute morgen gestritten, weshalb ihr noch immer der Schädel dröhnte. Versöhnlich hatte er ihr seinen Pulli überreicht und mit einem Grinsen ´Damit jeder weiß, wem das hübsche Mädchen gehört 'geflüstert, um die Sache wieder aus der Welt zu schaffen. Wie immer. Sie seufzte leise und kickte einen kleinen Kieselstein vor sich her, während sie am Campusgelände entlang lief. Zu allem Überfluss war ihre erste Stunde entfallen und nun wusste sie nicht so recht wohin mit sich. Ihre Überlegung war die Universitätsbibliothek, allerdings nicht die Große, sondern die Kleine, weiter außerhalb auf dem Gelände. Aufgrund der oft sehr lauffaulen Studierenden, war diese nicht so stark besucht und nun das Ziel der jungen Frau. Sie seufzte erneut und kickte den kleinen Stein weiter, als wäre dieser Schuld an der Gesamtsituation. Wenn sie könnte würde sie dem Stein ja gern die Schuld an allem geben. An ihrem beschissenen Freund, an ihrer miesen Familie, dafür das Chemie leider ein Pflichtfach in ihrem Studienzweig war und das ihre Lieblingstopfpflanze heute morgen den Kopf hat hängen lassen. Allerdings konnte nur sie etwas dafür. Sie war eine lausige Freundin, offenbar auch eine lausige Tochter, die keine Familie die sie liebte verdient hatte, sie musste einfach besser für Chemie pauken und ihre Pflanze hatte sicherlich nicht genug Aufmerksamkeit von ihr bekommen.
      Könnte sie sich die Schuld an allem Übel der Welt geben, würde Jade dies wahrscheinlich ebenfalls tun. Da sie nicht auf ihren Weg achtete, hatte sie auch nicht darauf geachtet, wohin sie lief und war direkt in einen anderen Schüler gerannt.
      Geschockt riss sie die Augen auf und starrte in ein so schönes Blau, welches sie nur von Huskyaugen kannte.
      " Es tut mir schrecklich Leid!"


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Charilynn Faith Ashenvale
      Es war jedes Jahr dasselbe Schauspiel – und doch konnte Faith sich nie ganz dem Zauber entziehen. Immer wieder aufs Neue war es eine stille Freude für sie, wenn die neuen Studenten ihren Weg über die steinernen Wege des Campus fanden, staunend die ehrwürdigen Gebäude musterten, während der große Saal sich langsam mit Leben füllte. Stimmen, Schritte, das Rascheln von Papier – all das vermischte sich zu jenem geschäftigen Klangteppich, der das neue Semester einläutete.
      Wie es Tradition war, traten die ranghöchsten Studenten nach vorn, bereit, die Neuankömmlinge willkommen zu heißen.
      Und es stand wie jedes Jahr eine junge Studentin bereits auf ihrem Platz vorne, die sofort Faiths Interesse weckte – nicht nur wegen ihres Namens, sondern auch wegen ihrer Ausstrahlung. Sie war die Tochter von Liviana Crest, jener unverwechselbaren Stil-Ikone, deren Kollektionen Modegeschichte schrieben. Und ihre Tochter schien mühelos in dieselbe Aura gehüllt zu sein.
      Sie trug einen cremefarbenen, fließenden Trenchcoat aus Seidentwill, dessen Schnitt minimalistisch, aber meisterhaft strukturiert war. Darunter blitzte ein tiefgrüner Rollkragenpullover hervor, perfekt kombiniert mit einer hochgeschnittenen Stoffhose im warmen Karamellton. Ihre Schuhe – schlichte Loafer aus poliertem Leder mit goldenen Akzenten – rundeten das Bild ab. Kein Teil ihres Outfits schrie nach Aufmerksamkeit, und doch erzählte jedes Stück von Stilbewusstsein, Haltung und Herkunft.
      Faith konnte den Blick kaum abwenden. Es war nicht bloß Neid oder Bewunderung – es war echtes Interesse. Inmitten all der formellen Gesichter war diese Frau wie ein Statement, das nicht laut sein musste, um gehört zu werden.
      Aber es fehlte noch eine wichtige Person, deren schnellen Schritte bereits hinter ihr hallten. Sie stand Nähe des Flurs, als sie sich umdrehte und ihn sah. Er war schwer zu übersehen, nicht nur wegen seines souveränen Auftretens oder der tadellosen Kleidung. Nein, es waren die Anderen Studenten um ihn herum, die mit glitzernden Augen zu ihm aufsahen und er ihr Lächeln erwiderte.
      Faith erkannte ihn sofort. Wie könnte sie auch nicht? Arien Darkbloom, der Sohn jenes Mannes, den ihr Vater mehr verabscheute als jeden anderen Menschen. Ihre Familien hatten nie miteinander gearbeitet – ganz im Gegenteil. Seit Jahrzehnten standen sie sich als erbitterte Konkurrenten gegenüber, zwei Giganten im juristischen Machtspiel. Beide Anwaltskonzerne genossen hohes Ansehen, doch der Name Darkbloom schien in letzter Zeit noch schwerer zu wiegen.
      Aber Faith war das gleichgültig. Es war ihr egal, wer dieser junge Mann war, welchen Namen er trug oder welches Erbe auf seinen Schultern lag. Für sie war er nur ein weiterer Student, ein weiterer Mensch unter vielen.
      Ihr Blick wanderte wieder nach vorn, ehe sie einen Schritt zur Seite machte, um nicht im Weg zu stehen.
      So sehr sie es auch versuchte, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, drang seine Präsenz mühelos durch jede Ablenkung. Der Name Crest, sagte sie sich, sollte für sie keine Rolle spielen. Mode und kreative Freiheit waren Reiche, die sie von klein auf bewundert, aber nie betreten durfte. Ihre Welt war eine andere – klar umrissen, strukturiert, schwarz auf weiß. Paragrafen statt Stoffe, Urteile statt Entwürfe. Und dennoch fragte sie sich im Stillen, warum sie darin nicht dasselbe Feuer spürte wie er in seinem Element. Warum es sich bei ihr immer nach Mühe anfühlte – und bei ihm nach natürlicher Bestimmung.

      Hawke Li-Winslow
      Hawke bewegte sich mit langen, zielstrebigen Schritten auf die Eingangshalle zu, den Blick kühl nach vorn gerichtet. Die alljährliche Willkommensrede für die Erstsemester war ihm gleichgültig – bedeutungsschweres Gerede von Tradition, Ehre und Verantwortung, wie es ihm schon viel zu oft begegnet war. Für ihn zählte nur eines: den Vorlesungssaal erreichen, seine Stunden absitzen und so schnell wie möglich wieder verschwinden.
      Doch kurz bevor er die Schwelle zur Halle übertreten konnte, wurde sein Schritt jäh gestoppt. Eine junge Studentin prallte gegen ihn, zu hastig, zu unaufmerksam. Ihr Körper war leicht, aber der Aufprall ließ ihn kurz zur Seite schwanken – ein winziger Moment, kaum wahrnehmbar. Dann fanden seine schweren, schwarzen Stiefel wieder festen Halt auf dem Asphalt, als wären sie dafür gemacht, ihn in jedem Sturm zu verankern.
      Seine blauen Augen, kalt und durchdringend wie der Winterhimmel, senkten sich auf das Mädchen vor ihm. Ihr Haar war das Erste, was ihm auffiel – prachtvoll, tiefrot, wie flüssiges Kupfer in der Sonne. Es umrahmte ihr Gesicht wie lebendiges Feuer, ein Kontrast zu der Unsicherheit, die in ihren Augen aufflackerte. Für einen kurzen Augenblick verharrte Hawke, sagte nichts, sein Blick ruhig, aber nicht ohne Schärfe.

      Er hatte nicht vorgehabt, heute mit jemandem zu sprechen. Und schon gar nicht mit jemandem, der ihn aus seinem gewohnten Fluss brachte. Doch irgendetwas an diesem Aufeinandertreffen ließ ihn einen Moment länger stehen bleiben, als er es sich selbst erlauben wollte.
      "Du bist wohl neu hier," stellte Hawke fest, ohne auch nur den Anflug einer Frage in seine Worte zu legen. Für einen kurzen Moment sah er Richtung Eingangshalle, dann sah er sie wieder an, bemerkte den verhaltenen Glanz in ihren Augen und das Zögern in ihren Bewegungen. Sie war neu hier – das war offensichtlich.
      Seine Stimme war ungewöhnlich – tief und ruhig, mit einer Kühle, die Distanz schuf, fast abweisend. Und doch lag darin ein Hauch von Wärme, kaum greifbar, wie ein flüchtiger Sonnenstrahl an einem kalten Morgen. Es war eine Stimme, die man ernst nahm, die nicht laut werden musste, um gehört zu werden. Sie ließ Raum – Raum für Interpretation, für Unsicherheit, aber auch für Neugier.
      Hawke deutete mit einer beiläufigen Geste in Richtung der Eingangshalle. "Wenn du dich beeilst, bekommst du noch die Willkommensrede der Selbstdarsteller mit." sagte er mit einem leicht spöttischen Unterton.

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    • Arien Darkbloom

      Er machte sich aus dieser bescheuerten Rede nicht das geringste. Mal ehrlich, er hatte erst vor zwei Wochen dieselbe blöde Rede für die Erstsemester halten müssen und nun durfte er den ganzen Mist nochmal runterrattern, nur weil die Austauschstudenten zwei Wochen später als die Universitätseigenen Studenten hier antanzten. All das nur für Prestige, um die Aether-Universität nochmals in den Mittelpunkt zu rücken und zu verdeutlichen, wie ach so viel Mühe sie sich doch alle gaben. Für den Schwachsinn hatte er sich schon wieder aus dem Bett gequält? Im Laufen nippte er an seinem heißen Kaffee - eine Superheldenfähigkeit, welche er in seiner makellosen Zuspätkommen-Karriere inzwischen perfektioniert hatte - ohne etwas zu verschütten oder sich am Ende noch zu verschlucken. Natürlich hätte er den Kaffee lieber in aller Ruhe getrunken, aber er konnte nicht riskieren ohne sein tägliches schwarzes Gold dort oben auf der Bühne zu stehen und den ganzen Idioten in ihre noch idiotischeren Gesichter zu blicken, weil er sie sonst vermutlich alle erschlagen würde. Kaffee stimmte ihn also halbwegs friedlich genug, damit er sein Schauspiel perfekt nach außen tragen konnte. Er hatte also gerade den Kaffee in seinem to-Go-Becher, was eigentlich eine echte Verschwendung an ihm war, da er inzwischen 10 von diesen Universitätscups zum Wiederverwenden hatte und sie immer wieder vergaß in die Cafeteria zu bringen, nur um jetzt Nummer 11 in seine Sammlung einzureihen. Als er in die Aula hinein rauschte, machten ihm die Neuen automatisch Platz und alle die ihn kannten, grinsten belustigt und klopften ihm beim Vorbeilaufen auf die Schulter. Er hasste es, dass sie alle ständig das Bedürfnis hatten ihn anzutatschen. Er schenkte ihnen allen ein herzliches Lächeln, ehe er entschuldigend vor Liviana Crest zum stehen kam, welche selbst mit ihren flachen Schuhen fast so groß war wie er. Sie hatte ihm verraten, das sie deshalb nie hohe Schuhe trägt, da sie es hasste größer zu sein als Kerle die sie annehmbar findet. Das Kompliment hätte sich dieser arrogante Schnepfen-Riese auch sonst wo hin schieben können. Er konnte sie genauso wenig leiden, wie die dritte im Bunde, welche ebenfalls die Schüler repräsentierte: Kamilla La´Court. Tochter der Gourmetkochs Franz irgendwas, der im berühmtesten Hotel der Stadt als 4-Sterne-Koch gefeiert wurde. Das Mädel mit ihren brünetten Locken, den grünen Augen, der Stupsnase und den leichten Pausbacken, hatte wahrscheinlich unterwegs irgendwo ihre Stimme verschluckt. Die Reden mussten grundsätzlich er und Liviana halten, während die Göre dekorative Topfpflanze spielte, weil sie nie auch nur einen Pieps herausbekam und nur in den Top 3 der Schüler herumgurkte, weil ihr Hirn offenbar auf dem Blatt Papier wieder funktionierte. Liviana legte ihm einen Arm um die Schulter und zwinkerte ihm zu.
      "Darki, gibst du dir auch die Ehre?" säuselte sie, während er sich lediglich wünschte, dass ihr Arm abfiel. "Wäre ich pünktlich würden sich die Studenten doch Sorgen machen, Liviana.", schnurrte Arien mit einem strahlenden Lächeln, woraufhin sie nur lachte und mit dem Kopf nach vorne nickte.
      Arien räusperte sich kurz und trat nach vorne an das bereits aufgebaute Mikrofon, woraufhin komplett alle im Raum verstummten. Einige konnte er am Rande noch tuscheln sehen, aber das machte nichts. " Good morning dear guests from England. We are delighted to welcome you to our university. My name is Arien Darkbloom, law student, representative of our wonderful university and chronically late to all important events. We hope you have had a pleasant journey and have been able to explore a little on your own. My fellow students and I will be on hand to answer any questions you may have and take you on a tour of the university campus. My friend Liviana will now tell you something about the history of this school, because she is much better at explaining it than I am." begrüßte er die englischen Austauschstudenten in perfekter Aussprache, woraufhin diese begeistert klatschten und sich offenbar erfreuten, dass sie in ihrer Landessprache begrüßt wurden. Er wandte sich nun an Liviana, welche nun ebenfalls vortrat und über die Geschichte dieser Universität berichtete.

      Jade Rhea Summer

      Der bernsteinfarbene Glanz ihrer Augen funkelte als sie aufblickte und zu dem großen Studenten vor ihr blickte. Instinktiv hatte sie sich entschuldigend verbeugt, auch wenn sie das gar nicht hätte tun müssen. Seine Stimme war hart, ernst und auch wenn sie im ersten Moment Kälte ausstrahlte, empfand Jade den Klang der Stamme alles andere als kalt. Sie wusste wie eine wirklich kalte Stimme klang und diese war es nicht. Nein, diese Stimme war anders, auch wenn sie noch nicht genau deuten konnte, was an ihr anders war. Vielleicht diese Ruhe dahinter? Diese angenehme Tiefe und Ruhe, wie ein Wintermorgen.
      Gerne hätte sie ihm gesagt, dass sie schon vor zwei Wochen immatrikuliert wurde und diese Rede für die Austauschschüler war. Sie kannte diese Rede bereits und hatte sie sterbenslangweilig gefunden. Arien Darkbloom besaß eine angenehme Stimme und ihm zuzuhören glich sich wie in einem Wiegenlied einzuhüllen, aber Jade hatte das Gefühl, dass mit diesem Kerl irgendetwas nicht stimmte. Etwas an ihm bereitete ihr Sorge, mehr als dieser Fremde vor ihr. Liviana war abgesehen von ihrem modischen Erscheinen ein arrogantes Miststück, das erkannte man selbst nach zwei Wochen, spätestens dann wenn man in der Schulkantine in der Reihe vor ihr stand und sie das nicht hinnehmen konnte und bei dem anderen Mädchen wusste sie nicht einmal mehr den Namen.
      Der Fremde mit den wunderschönen Augen schien es aber gut zu meinen und Jade wollte ihn nicht vor den Kopf stoßen. Sie war nicht auf dem Weg zur Aula, aber sie brachte es nicht über sich, ihm dies mitzuteilen.
      "Danke.", flüsterte sie leise, doch hörbar mit einer so sanften Stimme, als würde sie etwas zerbrechliches in der Hand halten.
      Sie trat einen Schritt von ihm weg. "Entschuldige bitte nochmal.", dann ging sie an ihm vorbei, um ihn nicht weiter zu stören.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Charilynn Faith Ashenvale
      Faith ließ den Reden der hochrangigen Studierenden einen Moment lang ihren Lauf, wie sie die Austauschschüler herzlich willkommen hießen, sich mit viel Selbstbewusstsein präsentierten und dabei die Universität in das strahlendste Licht rückten. Es war unverkennbar, wie wichtig es dieser Institution war, sich mit ihren außergewöhnlichen und talentierten Menschen zu schmücken, eine Art von inszenierter Glanzleistung, die Ari nur ermüdete. Tief in sich spürte sie den Wunsch nach einem Ort, an dem Status und Selbstbeweihräucherung nicht an erster Stelle standen – einer Universität, die ihre Studierenden nicht zur Schau stellte, sondern Raum für Echtheit und Ruhe bot.
      Ihr Vater hätte es wohl gerne gesehen, wenn sie selbstbewusst dort oben gestanden hätte – als den Darkbloom Sohn, das Aushängeschild, das seine Erwartungen übertraf und das perfekte Bild der Familie in die Welt trug. Doch Faith hatte sich dem entzogen, einmal mehr einen Weg eingeschlagen, der nur ihr gehörte. Es war ein stiller Triumph, eine kleine Rebellion gegen die vorgezeichneten Pfade. Und während die Stimmen im Hintergrund verklangen, spürte sie eine leise, aber beständige Zuversicht: den Mut, ihren eigenen Platz in dieser Welt zu finden.
      Die Tage an der Uni hatten für Faith immer etwas Verlockendes – eine Mischung aus Neugier und Vorfreude auf das Leben auf dem Campus. Doch kaum hatte sie Platz genommen und die erste Vorlesung begann, verblasste diese Euphorie schnell. Die juristischen Themen, trocken wie Herbstlaub, zogen sich monoton dahin, und es fiel ihr zunehmend schwer, aufmerksam zu bleiben oder gar Begeisterung dafür zu entwickeln.
      Was sie jedoch antrieb, war nicht der Lernstoff. Es waren die Begegnungen mit den Kommilitonen, die lebendigen Gespräche zwischen den Vorlesungen und die Möglichkeit, Verbindungen zu knüpfen. Für sie war die Universität weit mehr als ein Ort des Studierens – sie war ein Raum voller Geschichten, neuer Perspektiven und menschlicher Begegnungen, die sie immer wieder aufs Neue inspirierten.
      Am liebsten verbrachte Faith ihre Zeit mit Lydia, einer lebensfrohen jungen Frau, die genauso alt war wie sie und Modedesign studierte. Beide hatten ihr Studium zur selben Zeit begonnen und sich gleich in den ersten Tagen kennengelernt. Es war eine dieser Begegnungen, die sich mühelos anfühlten, als wären sie schon lange Freundinnen.
      Ari bewunderte Lydia für ihre grenzenlose Kreativität, die sie mit jeder Skizze und jedem Entwurf auslebte. Lydia ging völlig in ihrem Studium auf, als wäre es für sie keine Arbeit, sondern pures Vergnügen. Hin und wieder half Faith ihr bei Zeichnungen für neue Outfit-Ideen, eine kleine Unterstützung, die Lydia immer wieder dankbar annahm. Ihre Modeleidenschaft zeigte sich nicht nur in ihrem Studium, sondern auch in ihrem Modeblog, den sie mit Hingabe und Elan führte. Für Faith war Lydia nicht nur eine Freundin, sondern eine inspirierende Begleiterin, die ihr zeigte, wie erfüllend es sein konnte, seiner Leidenschaft zu folgen.
      "Hey, Charilynn , Süße. Guckst du dir schon wieder diese Reden an? Du starrst die Trulla da vorne an, als wäre sie die Königin höchstpersönlich. Hör auf damit, ich hab dir doch schon gesagt, dass die absolut unausstehlich ist." Faith zuckte leicht zusammen, als sie plötzlich eine vertraute Stimme an ihrem linken Ohr hörte und einen Arm um ihre Schulter spürte. Lydia.
      "Du sollst mich nicht so nennen," murrte Faith leise, während sie versuchte, ihre Verlegenheit zu verbergen. "Der Name ist doch total süß, stell dich nicht so an," erwiderte Lydia mit einem breiten Grinsen, das ihre Augen zum Funkeln brachte. "Schau dir lieber den Schnuckel da oben an. Ist der nicht zum Anbeißen? Dieser Arien ist doch bloß paar Semester über dir, vielleicht arbeitet ihr bald zusammen an einem Projekt, das passiert doch oft mit den Anfängern und denen die schon weiter sind.".
      Faith konnte nicht anders, als zu schmunzeln. Lydia hatte diese unnachahmliche Art, jede Situation aufzulockern und Faith aus ihren Gedanken zu reißen. Es war genau das, was sie in diesem Moment brauchte. "In solchen Momenten wärst du lieber in diesem langweiligen Studienfach, oder?", meinte amüsiert und Lydia sofort mit einem breiten Grinsen antwortete. "Aber sowas von.".


      Hawke Li-Winslow
      Hawke ließ den Blick nicht von ihr ab und bemerkte, wie sie vor ihm stehen blieb, statt weiterzugehen. Ihre Haltung war unverändert zurückhaltend, fast scheu, doch ihre bernsteinfarbenen Augen richteten sich direkt auf ihn. Das Funkeln darin hielt ihn wie ein stiller Dialog fest, der unausgesprochen blieb. Ihre schüchterne Entschuldigung klang wie eine sanfte Melodie, und ihr nachfolgendes Schweigen erfüllte die Luft zwischen ihnen. Hawke spürte, dass sie nicht nur Worte zurückhielt, sondern etwas Tieferes, das sie vor der Welt verborgen hielt. Oder sie war einfach extrem schüchtern.
      Hawke musterte die junge Frau vor ihm, ein leises, amüsiertes Lächeln zog über seine Lippen. "Kein Ding," sagte er mit einer ruhigen, tiefen Stimme, die Gelassenheit ausstrahlte. "Es braucht schon bisschen mehr um mich umzureißen." Seine Worte trugen einen Hauch von spielerischem Selbstbewusstsein, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
      Als sie sich anschickte, an ihm vorbeizugehen, blieb er reglos stehen, als hätten ihre Schritte ihn festgehalten. Er beobachtete sie, ihre Richtung, und bemerkte schnell, dass sie sich vom Saal entfernte – und damit auch von der Rede, die dort gehalten werden sollte. Ein Funkeln trat in seine Augen, halb neugierig, halb amüsiert. "Du bist dir sicher, dass das der Weg zur Rede ist?" fragte Hawke schließlich, seine Stimme ruhig, aber mit einem leichten Anflug von Amüsement, der sich nicht ganz unterdrücken ließ. Er beobachtete sie, wie sie zögernd vor ihm stand, und konnte ein kleines Schmunzeln nicht verbergen. Es war nicht nur ihre Richtung, die ihn stutzig machte – es war die leise Entschlossenheit in ihrer Haltung, die ihn irgendwie fasziniert hielt. Irgendwie erinnerte sie ihn an seine jüngere Schwester. "Oder suchst du dir gerade absichtlich eine Ausrede, um dir das Ganze zu ersparen?". Amüsiert zuckte er mit den Schultern, "Könnte ich verstehen.".

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    • Arien Darkbloom

      Er wäre überall lieber als hier. Das Englisch von Liviana klang wie ein Mathematikvortrag damals in der Oberstufe und sämtliche Wörter war so lang gezogen, dass Arien nur noch müder wurde als ohnehin schon. Nicht das ihr englisch nicht perfekt wäre, aber sie verstellte dabei ihre Stimme so dermaßen, als würde sich sich möglichst intellektuell verkaufen wollen. Es reichte doch, dass sie Topnoten hatte, das Schauspiel verstand der Hellhaarige daher nicht besonders. Allerdings war er wohl kaum in der Position etwas gegen ihr Schauspieltalent zu äußern. Schließlich log er die komplette Universität an, was sich und sein Verhalten anging. Er musste glänzen, er musste der Liebling der Fakultät mit Traumnoten sein und niemals auch nur ansatzweise für Ärger sorgen. Sein Grundstudium hatte er bereits mit Bravour bestanden nach 2 Jahren, also die Zwischenprüfung. Jetzt befand er sich im Hauptstudium, welches 6 Semester beinhaltete, bis er endlich sein Staatsexamen abschließen kann. Sobald er das erste Staatsexamen abgeschlossen hatte, wäre seine Zeit an der Universität vorbei und sein Deal beinhaltete nicht das zweite Staatsexamen. Er musste also noch 3 Jahre durchhalten, dann kann er sich hier endlich aus dem Staub machen und das tun was er wollte. Er wollte eine Bar, einen schicken Club mit fancy Barkeepern und geiler Musik. Das war sein Leben und nicht dieses ewige Geheuchel. Er hatte das Bedürfnis Liviana auf ihre hässlichen Schuhe zu kotzen. Allerdings hielt er weiterhin sein strahlendes Lächeln aufrecht. Aus den Augenwinkeln bemerkte er ein paar der jungen Austauschschülerinnen, welche ihn schüchtern anlächelten. Eine hob sogar die Hand, was er mit einem freundlichen Winken erwiderte. Dies sorgte für freudiges Kichern. Als Liviana ihre Rede beendet hatte, fixierte sie ihn fast schon giftig, woraufhin er sie nur angrinste und bei ihr ein Seufzen entlockte. "Womanizer."
      "Du brichst mir das Herz mit solchen Aussagen Liviana." Oh Mist, hatte er ihr nicht auch einen Korb vor einem halben Jahr gegeben? So wie sie ihn ansah, hatte er das Gefühl Medusa persönlich, würde ihn gleich in Stein verwandeln. Beschwichtigend hob er die Hände und deutete auf hölzerne Treppe an der Bühne. "Wird Zeit die Studenten herumzuführen." So schnell war er die Treppe noch nie hinunter gelaufen. Natürlich war es ihm herzlich egal, aber er musste hier immerhin den Sonnenschein spielen. Er durfte dieser Ziege also nicht einfach ins Gesicht sagen, dass sie in ihm einfach nur Brechreiz auslöste, wenn er auch nur neben ihr stand. Klar, sah sie alles andere als schlecht aus, aber er hatte bereits mitbekommen, wie sie gerade die Neulinge zu ihren Laufburschen degradierte und ganz ehrlich? Arien war alles andere als freundlich, aber selbst er fand das einfach nur erbärmlich. Wenn er jemanden nicht mochte, beleidigte er die Leute in der Regel und stellte ihnen einen Drink vor die Nase.
      Maaaan, wäre er jetzt lieber in seiner Bar.
      Dennoch strahlte er wie die Sonne selbst in die Runde der Austauschschüler aus England und bat sie ihm für die Führung durch den Campus zu folgen.
      Wieso musste er eigentlich schon wieder diesen Part übernehmen? Er fühlte sich wie ein staubiger Museumsführer. Gerade als er die Gruppe herausführen wollte, lief er an einer silberhaarigen jungen Frau vorbei. Ihre türkisen Augen erinnerten ihn an tropische Gewässer und sie trug ein Parfüm, welches er nicht ganz zuordnen konnte, ihn aber an Frühling erinnerte. Er hatte zwar das Wörtchen ´Bloom´ im Namen, war aber absolut lausig in Botanik. Neulich hatte sein Kaktus sogar kapituliert. Ruhe in Frieden Herbert.
      Als er ihr zartes Gesicht genauer betrachtete, machte es Klick. Er kannte das Mädel doch irgendwoher? Ah, war das nicht die Kleine von Ashenvale? Er konnte sich erinnern, dass er sie einmal auf einer Anwältegala gesehen hatte, auf der sein Vater ihn mitgeschliffen hatte, damit er ja die wichtigsten Leute für seine spätere Karriere kennenlernte. Ariens einziger Trost an diesem Abend war lediglich das Dessert gewesen, welches man mit Alkohol getränkt hatte. Er hatte zwar Kirschlikör nie viel abgewinnen können, aber da war er sein bester Freund gewesen, um seinen Vater und das ganze Geblubber um sich herum ertragen zu können. Wer servierte auch bitte alkoholfreien Champagner auf so einer Veranstaltung? Sein Bedürfnis nach einem Vollrausch war selten größer gewesen.
      Mit einem charmanten Lächeln nickte er ihr zu und führte die Truppe weiter.


      Jade Rhea Summer

      Warum ignorierte er sie nicht? Wieso ging er nicht einfach weiter? Oh Gott, er war sicherlich wütend weil sie ihn einfach angerempelt hatte. Ob sie sich nochmal entschuldigen sollte? Unsicher biss sie sich auf die Unterlippen, zog nervös an den Ärmeln ihres übergroßen Hoodie, sah ihn aber dennoch direkt an. Er hatte unglaubliche Augen. Es war erstaunlich, dass er zwar wie ein tiefer Wintertag wirkte, aber man in ihnen die Sonnenstrahlen erkannte, welche im Winter den Schnee zum Glitzern brachten. Er war so viel größer als sie und wenn er wollte, könnte er sie einfach in Grund und Boden treten. Dennoch stand sie hier fasziniert von seinen Augen und erkannte einige Tattoos auf seiner Haut, von denen sie sich fragte, was sie bedeuteten. Das ging sie doch überhaupt nichts an! Sie war so unhöflich. Sie sollte sich nochmal entschuldigen und schnell das Weite suchen. Sie entschuldigte sich also nochmal und wollte an ihm vorbei laufen und das obwohl er sie angelächelt hatte und einen zugegeben guten Spruch von sich gab, mit dem er eindeutig recht hatte. Sie war zwar ungemein sportlich, aber diesen Kerl würde sie wohl kaum umgeworfen bekommen. Es gab einige junge Männer an der Universität, welche sie bereits angesprochen hatten, aber es war egal ob es nun Männer oder Frauen waren. Jade hatte es verlernt mit anderen zu interagieren, auch wenn sie sich mit Mädchen deutlich leichter tat und sie hier keinen Ärger von Killian kassierte. Die junge Frau mit dem flammenden Haar war immer freundlich, höflich und sanft zu allen und es schien, dass die Studenten in ihren Kursen sie alle zu mögen schienen, zumindest war niemand gemein zu ihr. Dennoch wünschte sie sich einfach nur unsichtbar zu sein. Sie wollte weg, weg von allem und jedem, aber sie konnte nirgendwo hin. Sie hatte nur Killian und ohne ihn hatte sie niemanden....
      Gerade als sie sich in Bewegung in Richtung der Bibliothek machte, schien dem Fremden das nicht entgangen zu sein.
      Warum beobachtete er sie? Fühlte er sich ignoriert?
      Sie wollte wirklich nur in die Bibliothek. Jetzt musste sie sich ihm doch erklären, dabei wollte er ihr nur helfen.
      "Uhm..." sie senkte verlegen den Blick und starrte ihre weißen Sneaker an, in der Hoffnung, dass diese einfach einen Mund bekamen und mit ihm sprachen. Allerdings wäre das wiederum extrem gruselig. "Also...diese Rede ist dieses Mal für die Austauschstudenten. Ich....habe die Rede für die Neuen vor zwei Wochen gehört." erklärte sie leise, blickte dann aber zur Seite, ehe ein "Ich will mir das wirklich nicht nochmal anhören." folgte, bis ihr bewusst wurde was sie da gesagt hatte und sie ihn panisch ansah. "Also ich...so war das nicht gemeint. Ich...sollte gehen...." Sie verbeugte sich nochmal, fragte sich im gleichen Moment warum sie das schon wieder getan hatte und rannte mit geröteten Wangen an ihm vorbei.
      Wie peinlich. Sie hatte sich so vor ihm blamiert. Hoffentlich liefen sie sich auf diesem riesigen Campus nicht nochmal über den Weg. Sicherlich hielt er sie für einen Freak.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Charilynn Faith Ashenvale
      Mit einem schmunzelnden Blick richtete Faith ihre Augen auf Lydia, die wie immer einen lebhaften Eindruck machte. Lydia war eine auffallende junge Frau mit einem perfekt geschnittenen braunen Bob, der glänzend und makellos ihre Gesichtszüge umrahmte. Ihre großen, warmen braunen Augen hatten stets einen neugierigen Glanz, und ihr strahlendes Lächeln verlieh ihr eine fast unwiderstehliche Ausstrahlung. Sie trug ein buntes, modisches Outfit, das ihre kreative Persönlichkeit perfekt unterstrich.
      "Du findest doch auch jeden zweiten Typen hier heiß, und unser Musterstudent wird dir sicherlich viel zu langweilig sein," meinte Faith amüsiert und rollte die Augen, als Lydia leise lachte.
      "Da könntest du recht haben," entgegnete Lydia grinsend, "aber vergiss nicht: Stille Wasser sind tief." Ihr Ton war spielerisch, doch wie immer ließ sie keinen Moment verstreichen, um ihren Standpunkt klarzumachen. So war Lydia eben – sie flirtete ständig und liebte es, sich frei zu nehmen, was sie wollte. Es war nicht so, dass sie sich jede Woche einen neuen Typen anlachte, aber sie hatte eine charmante Art, Grenzen zu überschreiten, ohne dabei unangenehm zu wirken.
      Während sich vorne etwas tat und die Austauschstudierenden begannen, sich aus dem Hörsaal Richtung Eingangshalle zu drängen, glitt Aris Blick unbewusst nach vorne. Dort sah sie Arien, Liviana und Kamilla, wie sie sich ihren Weg hinausbahnten. Sie war überrascht, als ihre und Ariens Blicke sich kurz trafen.
      Es war ein seltener Augenblick, denn sie hatten kaum je miteinander gesprochen, vielleicht höchstens mal ein paar Worte gewechselt, wie bei dem Event, an das sie sich kaum noch erinnerte, außer an diesen einen Moment. Ihr Vater hatte sie damals im Auto laut angefahren, weil sie sich mit Arien unterhalten hatte – ein kurzes Gespräch, eigentlich war es nur eine kurze Begrüßung gewesen. Solche Momente blieben ihr immer in Erinnerung, gerade, weil sie sich von dem ständigen Druck ihres Vaters und den Aggressionen befreien wollte.
      Arien hatte ihr gerade ein charmantes Lächeln geschenkt und ihr leicht zugenickt, was Faith höflich, aber zurückhaltend erwiderte. Er schien vollkommen in seinem Element zu sein, während er den Austauschstudenten die Universität zeigte, seine Worte klar und wohl überlegt. Doch dann, wie aus dem Nichts, durchbrach Lydia die Szenerie mit ihrem gewohnten Temperament.
      "Herr Darkbloom, Arien!" rief sie ihm nach, ihre Stimme von spielerischem Selbstbewusstsein erfüllt. "Ich hätte da eigentlich noch ein paar Fragen. Hättest du in deiner viel beschäftigten Zeit einen kurzen Moment? Vielleicht wäre ja Liviana so nett, den Austauschstudenten die Uni zu zeigen."
      Faith spürte, wie sich ein Lächeln auf ihre Lippen stahl, das sie mühsam unterdrücken musste. Innerlich kämpfte sie gegen ein lautes Lachen an – Lydia hatte diese einmalige Fähigkeit, Situationen aufzumischen, und diesmal richtete sie ihre subtile Provokation ausgerechnet auf Liviana. Faith hob kurz den Blick zu Liviana, erinnerte sich an deren makellose Erscheinung und die renommierten Werke ihrer Mutter und sah zu ihnen auf. Doch sie wusste nur zu gut, wie wenig Lydia sie leiden konnte, und es war offensichtlich, dass ihr dieser Moment eine gewisse Genugtuung verschaffte.
      Die Spannung war spürbar, als Faith Livianas makelloses Auftreten beobachtete. Lydia hatte mit ihrem Vorschlag, Liviana solle die Führung übernehmen, genau ins Schwarze getroffen. Es war mehr als praktisch – eine kleine Provokation, die Lydia sichtlich genoss. Falls sich Arien tatsächlich dazu entschied, Liviana die Führung zu überlassen, würde das für Lydia noch ein Nachspiel haben - aber das war ihr ohnehin egal.

      Hawke Li-Winslow
      Hawke hielt inne, als er bemerkte, wie sie nervös an ihren Ärmeln zupfte und kurz nach Worten rang. Er konnte die Unsicherheit in ihrer Haltung spüren, und obwohl sie schon im Begriff war, das Gespräch zu beenden, sprach er noch einmal, seine Stimme ruhig und nachdrücklich, aber ohne jegliche Dringlichkeit. "Kein Drama.". Seine Haltung war entspannt, beinahe schon unbeteiligt, und er wirkte, als hätte er diese Begegnung bereits abgehakt.
      Als sie sich langsam in Bewegung setzte, sah er ihr für einen Moment nach, ohne eine weitere Regung zu zeigen. Stattdessen ließ er seinen Blick kurz in die Richtung der Bibliothek schweifen, die sie offensichtlich ansteuerte, bevor er sich locker umschaute, als wäre das Gespräch bereits völlig aus seinen Gedanken verschwunden.
      Hawke blieb stehen und sah ihr nach, die Schultern ein wenig angespannt, während sie fast panisch davonlief. Seine Stirn legte sich in leichte Falten, und ein verwirrter Ausdruck trat in seine Augen. Er konnte ihre überstürzte Reaktion nicht ganz einordnen. Die Art, wie sie sich entschuldigte und dann so hastig das Weite suchte, war ihm ein Rätsel. Es war, als wollte sie vor etwas fliehen, das nur in ihrem eigenen Kopf existierte.
      Es erschien ihm merkwürdig, wie sie nervös an den Ärmeln ihres Hoodies gezogen hatte und kaum in der Lage war, ihm in die Augen zu sehen – dabei hatte er nichts getan, was sie hätte derart verunsichern können. Hawke warf einen letzten Blick in die Richtung, in die sie verschwunden war, und versuchte zu verstehen, was in ihr vorgegangen sein könnte. Vielleicht war es einfach ihre Art, aber irgendetwas an diesem kurzen, seltsamen Moment ließ ihn nicht los. Es hinterließ einen Eindruck, den er nicht so leicht abschütteln konnte. Schließlich zuckte er leicht mit den Schultern und setzte seinen Weg fort, aber der Gedanke an ihre ungewöhnliche Reaktion blieb in einer Ecke seines Bewusstseins hängen.

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    • Arien Darkbloom

      Er hatte sich gestern ein neues Videospiel zugelegt, welches danach schrie gezockt zu werden. Er hörte förmlich wie es weinend neben seiner Konsole lag und seinen Namen seufzte. Arien konnte sich allgemein tausend andere Dinge vorstellen, die er jetzt lieber tun würde, als zweieinhalb verfluchte Stunden schon wieder diese beschissene Führung, wie vor zwei Wochen zu geben, wenn auch auf englisch. Zu jedem Semesterbeginn für neue Studenten das gleiche. Der Hellhaarige fragte sich, weshalb er nicht schon von dem Quatsch träumte. Alles in ihm hatte das Bedürfnis den Leuten hier den Mittelfinger zu zeigen und sich aus dem Staub zu machen. Nur konnte er das eben nicht. Er hatte eine Wette am Laufen und musste weiter den Paradesohn und den Sonnenschein des Campus mimen. Die meisten Rechtsanwälte sind garstig, wieso durfte er in diesem Studienzweig nicht wenigstens ansatzweise seinen Charakter widerspiegeln lassen? Es wäre was anderes, wenn einem ein Pädagogik-Student einfach anschrie und mit Büchern bewarf. Er hatte fast etwas nachvollziehbares, wenn ein Jura-Student mit Gesetzesbüchern einen Mord beging. Gerade als er sich seinem Schicksal fügen wollte, wurde er von einer jungen Frau aufgehalten, die ihn mit Herr ansprach, wodurch er sich plötzlich steinalt fühlte und offenbar Fragen an ihn hatte. Wahrscheinlich waren das keine Fragen aus Interesse, sondern eher um Zeit mit ihm zu verbringen, aber es würde ihn vor dieser Führung bewahren. Arien hatte zwar wenig Lust der Tante irgendwelche Auskünfte zu geben und sie alle wussten, dass eine einzige Schülerfragestunde garantiert nicht die Gewichtung einer Führung von einer ganzen Gruppe hatte, aber offenbar war dies ein persönlicher Angriff gegen ihre Unikönigin Lavinia. Arien hatte sogar das Gefühl, dass das gar nichts mit ihm zu tun hatte und er hier nur Mittel zum Zweck war - beeindruckend. Aus den Augenwinkeln erkannte er wie Liviana die Hände in ihre zugegeben perfekt geformten Hüften stemmte und von der Bühne auf sie herabblickte. Sie liebte höher gelegene Flecken. Die Bühne war praktisch für sie der Lieblingsplatz. "Sei nicht albern Lydia. Du bist keine neue Studentin, was könntest du für Fragen an haben? Du kannst sie auch gerne mir stellen. Arien hat eine Führung zu leiten." Liviana versuchte bewusst freundlich zu klingen, aber ihr Blick verriet, dass sie diese Lydia praktisch mit Eisblitzen erschlug. "Ich hätte nach der Führung Zeit für dich, wenn du möchtest." kam es sanft von Arien an Lydia gerichtet, ganz der Harmonie zur Liebe. In Wahrheit würde Arien nichts lieber beobachten, wie sich die beiden Mädels gegenseitig an die Gurgel gingen und er die Gunst nutzen konnte, um sich aus dem Staub zu machen.

      Jade Rhea Summer

      Konnte sie vor Scham eigentlich tatsächlich in einem Loch versinken? Ganz tief und ohne Wiederkehr? Wie oft hatte sich Jade gewünscht ähnlich wie Alice im Wunderland durch einen Hasenbau zu stolpern und in ihrem eigenen Wunderland aufzuwachen. Sie würde mit dem Hutmacher Tee trinken, über die schlechten Witze des Märzhasen lachen und ihre einzige Sorge bestünde darin, dass die Herzkönigin ihr nicht den Kopf abschlug. Alles in allem ein super Leben und deutlich friedlicher als das Leben, welches sie mit Killian führte. Aber sie liebte ihn doch. Er war ihr Freund, wie konnte sie nur so etwas denken. Jade kniff die Augen zusammen.
      Sie war ein furchtbarer Mensch.
      Kein Wunder, dass sie alle Menschen verlassen haben. Plötzlich vibrierte ihr Handy und ihr Herz begann wie wild zu rasen. Nicht vor Schmetterlingen oder Aufregung. Es war eher Angst, dass sie wieder etwas falsch gemacht hatte. Sie linste auf den Display und erkannte bereits den Namen ihres Freundes und musste schlucken.
      Allerdings war die Nachricht überraschend...normal.
      Perplex blinzelte sie.
      ´Könntest du mir nach der Uni vielleicht eine Cola mitbringen? Wir haben keine mehr´
      Fragend legte sie den Kopf schief und tippte schnell ein ´Natürlich!´
      Prompt kam eine Antwort mit ´Du bist die Beste! Ich liebe dich!´zurück.
      Er hatte gute Laune! Jades Gesicht hellte sich schlagartig auf. Der Streit von heute morgen war wohl wieder vergessen und sicherlich tat es Killian wie immer unfassbar leid. Er würde sich entschuldigen und ihr einen schönen Abend bereiten.
      Sicherlich würde es nicht wieder vorkommen.
      Es kam seit 2 Jahren immer wieder vor ...
      Doch Jade hatte Hoffnung. Sie wusste das Killian anders sein konnte, dass er eine gute Seite hatte. Die Seite in die sie sich verliebt hatte, die Seite die sie gerettet hatte.
      Sie liebte ihn.
      Sie musste ihn lieben.
      Deutlich zuversichtlicher war Jade also in die Bücherei verschwunden und forstete nach einem Märchenbuch, welches sie noch nicht kannte.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Charilynn Faith Ashenvale
      Faith konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen, während sie die Szene vor sich beobachtete. Lydia, mit ihrer unvergleichlichen Mischung aus Charme und unterschwelliger Provokation, hatte sich wie ein Wirbelwind in die Situation gestürzt. Es schien, als würde Lydia allein aus der Tatsache, dass Liviana von ihrer bloßen Anwesenheit genervt war, genug Unterhaltung ziehen. Die Szene war herrlich absurd, und Ari konnte nicht anders, als das ganze Schauspiel mit stiller Faszination zu verfolgen.
      "Habe ich das richtig verstanden, Liviana?" fragte Lydia in ihrer gewohnt sanften, fast zu höflichen Stimme. "Du hast also kein Interesse daran, den Austauschschülern unsere wunderbare Universität zu präsentieren? Es tut mir wirklich leid, falls ich Unannehmlichkeiten verursacht habe. Aber wenn das so ist und du wichtigere Dinge zu erledigen hast, dann komme ich später gerne auf Arien zurück." Ihre Worte klangen tadellos, beinahe zu ehrlich, und doch – wer Lydia kannte, wusste genau, wie viel Spaß ihr diese kleine Provokation bereitete.
      Livianas Haltung auf der Bühne war wie gewohnt makellos, doch ihr Blick verriet mehr, als sie vermutlich wollte. Es war eine Mischung aus Zurückhaltung und scharfer Missbilligung, wie eine perfekt dosierte Eisbrise.
      Faith stand neben Lydia, ruhig und unauffällig, aber innerlich amüsiert. Das Schauspiel war schlicht zu köstlich, und sie genoss den Moment, in dem Liviana, die Modeikone, kurz ins Wanken geriet. Ob ihre Mutter ebenfalls so einen Charakter hatte? Auch wenn Faith zur Familie Crest aufsah, konnte sie solch einen hochnäsigen Charakter nicht unbedingt leiden.
      Und so blieb Faith stehen, lachte innerlich und ließ die beiden Frauen ihre kleinen Wortgefechte austragen, während sie wusste, dass Lydia sich noch eine Weile an Livianas Reaktion erfreuen würde. Es war ein stiller Triumph, und Faith hatte ihren Platz als Zuschauerin gefunden – fasziniert und voller heimlicher Belustigung.

      Hawke Li-Winslow
      Es dauerte einen Moment bis Hawke seinen Blick von ihr riss, wie sie in Richtung Bibliothek eilte und er seinen Weg fortführte. Die Frühlingssonne blendete ihn leicht, doch er ließ sich davon nicht stören. Sein Zeitplan war eng – eine Vorlesung, dann direkt weiter zum nächsten Termin. Alles lief wie gewohnt. Bis zu dem Moment, in dem er sie getroffen hatte. Seltsam, wie sich Begegnungen wie diese in den Gedanken festsetzen konnten.
      Er hatte sie gerade zum ersten Mal gesehen, aber ihr merkwürdig schüchternes Verhalten war ihm sofort aufgefallen. Es war, als wäre sie gleichzeitig unsichtbar und doch unübersehbar. Ihr Blick war flüchtig gewesen, fast so, als wolle sie ihm ausweichen. Diese Mischung aus Zurückhaltung und einer Spur Rätselhaftigkeit war irritierend – und Hawke war nicht jemand, der sich leicht irritieren ließ.
      Er schüttelte den Kopf, um die Gedanken abzuschütteln. Sie hatte sicher ihre Gründe, aber das war nicht sein Problem. Er war niemand, der lange über Zufallsbegegnungen nachdachte. Sein Blick wanderte über den Campus, vorbei an vertrauten Gebäuden, bis er endlich das Hauptgebäude erreichte. Die breite Glastür öffnete er mit einem kräftigen Stoß, ging hinein und mischte sich unter die anderen Studenten, die sich bereits Richtung Hörsäle bewegten.
      Im Flur strich er sich die Ärmel seiner Lederjacke zurück und spürte, wie sich die Routine des Unilebens um ihn legte.
      Hawke folgte dem langen Gang, bis er seinen Hörsaal betrat, mit der typischen Lässigkeit, die ihn auszeichnete, und ließ seinen Blick durch die Reihen schweifen. Sein Weg führte ihn schnurgerade zur hintersten Reihe – sein bevorzugter Platz, weit weg von den Eifrigen in den vorderen Reihen, die mit hochgezogenen Händen um Aufmerksamkeit buhlten. Er war nicht hier, um den Mittelpunkt zu suchen; er war hier, um zuzuhören, zu lernen und seine Ruhe zu haben.
      Während er seinen Notizblock herauszog, schweiften seine Gedanken kurz ab. Das zufällige Treffen mit Jade war merkwürdig gewesen – ein Hauch von Zurückhaltung, ein Anflug von Rätselhaftigkeit, der ihm nicht aus dem Kopf gehen wollte. Er kannte sie nicht, hatte sie zuvor nie gesehen, und dennoch hatte sie etwas an sich, das ihn für einen Moment innehalten ließ. Aber es war nicht seine Art, sich lange mit solchen Dingen zu befassen. Menschen kamen und gingen, Begegnungen waren flüchtig – und er hatte genug erlebt, um zu wissen, dass es keinen Sinn hatte, solche Momente zu überdenken.
      Als die Vorlesung begann, konzentrierte er sich darauf, die Worte des Professors über soziale Inklusion und zwischenmenschliche Beziehungen in sich aufzunehmen. Hier, in den Erklärungen und Diskussionen über die Theorie und Praxis der Sozialpädagogik, fand er eine Art Anker – einen klaren Rahmen, der ihm half, die Welt besser zu verstehen. Und vielleicht auch eines Tages die Geschichten und Herausforderungen von Menschen wie Jade zu entschlüsseln, ohne sich dabei selbst zu verlieren. Hawke notierte ein paar Gedanken, ließ seine Hand gedankenlos über das Papier gleiten, während seine Augen wachsam blieben – stets bereit, mehr zu erfahren und die subtilen Verbindungen des Lebens zu erkennen, die ihn immer wieder überraschten.

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    • Arien Darkbloom

      Bildete es sich Arien nur ein oder war da eine kleine Wutfalte zwischen den Augenbrauen der sonst so makellosen Liviana Crest? Der Darkbloom-Spross bis sich auf die Lippen. Er durfte jetzt nicht lachen. Sein Blick wanderte zu dem Mädel mit dem frechen Bob. Alle Achtung, vielleicht gab es doch noch die ein oder andere Person an dieser Uni, welche nicht restlos verloren war und als willenloser Zombie vor sich hindümpelte. Warum war ihm die Kleine eigentlich nie aufgefallen? Arien...brav sein. Wette, denk an die scheiß Wette. Immer noch die Hände in den Hüften blickte Liviana wie eine Eiskönigin auf sie alle herab. Ihre Haltung nach wie vor grandios, aber wer Liviana kannte - und Arien kannte sie leider länger als ihm lieb war - wusste, dass sie sich gerade zusammen riss, besagte Lydia nicht zu ermorden. "Lydia Baker, ich lasse mich nicht vor unseren Gästen auf eine unnötige Auseinandersetzung ein." kam es ruhig und doch eisig von Liviana. Ihre besagten Gäste blickten dezent überfordert zwischen ihnen hin und her, nicht wissend was genau das Problem war -arme Schweine. Ein paar die halbwegs ihre Sprache sprechen konnten, schließlich handelte es sich um einen Austausch, versuchten so gut sie konnten es den anderen zu übersetzen. Besonders die Männer der Runde hatten Liviana förmlich mit ihren Blick ausgezogen und daher hatte sich nun einer der Herren, ein Kerl mit breiten Schultern und Militärhaarschnitt, inklusive zu viel Selbstbewusstsein einen Schritt nach vorn gewagt. "Wir wären sehr erfreut, wenn Sie Frau Crest uns die Universität zeigen könnten. Herr Darkbloom, kann sich um die Dame kümmern." die Aussprache war nicht perfekt, aber überhaupt nicht schlecht und hinter dem Selbstbewusstsein steckte wohl doch auch Hirn. Man sollte sich wirklich niemals nur vom Aussehen täuschen lassen. Das ungeschulte Auge erkannte nicht die Fassungslosigkeit im Blick von Liviana. Arien war sich aber fast sicher, dass sowohl er als auch besagte Lydia dies genau sahen, denn er könnte schwören ein diabolisches Grinsen auf dem Gesicht der Lady mit dem Bobschnitt entdeckt zu haben. Nun starrte Liviana ihn an, als wäre er für alles Übel verantwortlich und Arien konnte nicht mehr an sich halten und er musste los lachen.
      Arien Darkblook, der Sonnenschein, der niemals sich unmanierlich benahm, lachte nun ihre Preisträgerin Frau Crest elendig aus.
      "ARIEN!"
      Oh, nun war sie tatsächlich ausgerastet und laut geworden. Ariens Lachen wurde lauter, ehe er Lydia und die kleine Ashenvale-Tochter zu sich winkte. "Du machst das schon Liviana.", grinste er und verließ gemeinsam mit den Mädels die Aula.
      "Ich glaube ich muss mich bedanken.", sein Blick wanderte zu Lydia.

      Jade Rhea Summer

      Die Geschichte von Alice im Wunderland. Das Lieblingsbuch von Jade und sie wusste nicht wie oft sie es bereits gelesen hatte und wie viele zig Aussagen sie bereits davon in ihrer persönlichen Sammlung besaß. Hier in der Bibliothek fand sich das klassische Original. Mit einem sanften Lächeln, hatte sie das Buch unter den Arm geklemmt und genoss die Stille welche in diesen Räumlichkeiten lag. Die meisten waren bei der Versammlung und himmelten nun Arien Darkbloom oder Liviana Crest an, beiden konnte Jade nichts abgewinnen, auch wenn Augen im Kopf hatte und natürlich wie jeder andere das gute Aussehen der beiden nicht leugnen konnte. Hier in der Bibliothek, vor allem in dieser wenig bekannten zweiten kleineren, waren nur ein paar vereinzelte Seelen wie sie. Ruhig, introvertiert und völlig in die Bücher konzentriert. Es gab lediglich eine kleine Lerngruppe, aber diese unterhielten sich so diskret, dass sie niemanden störten. Seit Beginn ihres ersten Studientages, war das hier ihr Lieblingsort, abgesehen von dem Praxiszimmer der Universität, welche für sie als Trainingsort diente. Beides Orte des Wissens, nur roch es hier ein wenig abgestandener und nicht steril. War es sehr schräg, dass sie den Geruch von Büchern liebte? Jade fand eine kleine Ecke vor einem riesigen Fenster, welches eine Fensterbank hatte, die als Sitzbank diente und von dort sie problemlos auf den kleinen Garten vor der Bibliothek blicken und lesen konnte.
      Sie zog ihre schlanken Beine an ihren Körper als sie sich setzte, schlug das Buch auf und seufzte zufrieden.
      Kapitel 1: Der Sturz in den Kaninchenbau.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Charilynn Faith Ashenvale
      Faith konnte es kaum fassen – Lydia hatte es tatsächlich geschafft, dass Liviana nun die Führung für die Austauschstudenten übernehmen musste. Es war ein taktischer Sieg, der Lydias geschicktes Gespür für Provokation einmal mehr unter Beweis stellte. Faith bewunderte ihre Freundin insgeheim dafür, so abgebrüht und unerschütterlich zu sein. Doch sie wusste, dass sie sich selbst solch ein Verhalten niemals erlauben konnte. Ihr Vater würde zweifellos irgendwie davon erfahren, und allein der Gedanke daran ließ Faith einen Moment lang innerlich zusammenzucken. Lieber hielt sie den Mund – auch wenn sie sich oft wünschte, mutiger zu sein.
      Mit einem siegessicheren Grinsen warf Lydia ihrer Rivalin einen Blick zu, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Der Schlagabtausch hatte Wirkung gezeigt, und einer der Austauschstudenten, der offenbar verstanden hatte, was gerade geschehen war, wollte höflich sein und bestärkte Liviana unwissentlich in ihrer unglücklichen Lage. Das verärgerte die Modekönigin jedoch nur umso mehr – sehr zur Freude von Lydia, deren Augen vor Vergnügen glitzerten.
      Als Arien plötzlich in ein herzhaftes Lachen ausbrach und Liviana sich sichtlich bemühte, Haltung zu bewahren, konnten auch Faith und Lydia ihr Lachen nicht länger zurückhalten. Der Moment war einfach zu köstlich. Arien ließ schließlich nicht lange auf sich warten, winkte den beiden Freundinnen zu und bedeutete ihnen, ihm zu folgen. Die beiden gingen gut gelaunt hinter ihm her, ihre Gesichter von breitem Grinsen gezeichnet. Lydia, die ihre Überlegenheit geradezu genoss, ließ ihr Lächeln sogar noch breiter werden, als Arien sie mit seinen Worten erneut zum Strahlen brachte. Mit einem verspielten Hofknicks antwortete sie: "Aber natürlich, für solche Anlässe stehe ich jederzeit zur Verfügung. Um ehrlich zu sein, war die Führung durch die Uni noch nie so reizvoll wie heute. Auch wenn Liviana auf Englisch sprechen muss – das allein macht das Ganze umso interessanter."
      Faith konnte sich ein weiteres amüsiertes Schmunzeln nicht verkneifen. Lydia hatte einmal mehr bewiesen, dass sie wusste, wie man selbst den stärksten Gegner mit Charme und Cleverness aus dem Gleichgewicht brachte. Es war eine Meisterleistung, und Faith konnte nur hoffen, dass ihre Freundin diesen Triumph auch weiterhin genießen würde.

      Hawke Li-Winslow
      Hawke saß in seinem üblichen Platz, hinten links im Hörsaal, wo er sich den besten Überblick über die Klasse verschaffen konnte. Die Atmosphäre war, wie so oft, geprägt von gedämpftem Gemurmel der Studierenden, die ihre Notizen überprüften oder sich leise unterhielten, während der Dozent mit konzentrierter Stimme die Grundlagen der Sozialpädagogik erklärte. Hawke ließ seinen Blick kurz über die Reihen gleiten, nahm die Vielfältigkeit der Gesichter und Persönlichkeiten wahr – genau das, was ihn an diesem Fach so faszinierte. Die Möglichkeit, mit Menschen zu arbeiten, sie zu verstehen und zu unterstützen, war für ihn der Grund, warum er diesen Weg eingeschlagen hatte.
      Obwohl der Stoff manchmal trocken wirkte, versuchte er stets, die Bedeutung hinter den Worten des Dozenten zu erfassen. Heute ging es um die Herausforderungen von Inklusion und Partizipation – Themen, die ihn zum Nachdenken brachten. Er schrieb ein paar Gedanken in sein Notizblock, während ihm durch den Kopf ging, wie viel Potenzial in dieser Arbeit lag, Menschen zu befähigen und gesellschaftliche Barrieren zu überwinden. Viele der Studenten hatten bereits einige Laptops, eigentlich besaß auch er eins, aber Mia lag krank zuhause und konnte sich an seinem Laptop ihre Lieblingsserie weiter anschauen. Das war irgend so ein Schnulzending, wovon er absolut keine Ahnung hatte. Er war ohnehin froh, das er sich nicht schon wieder eine Folge mit ihr zusammen anschauen musste. So sehr er auch seine kleine Schwester liebte, aber dieses Schnulzen Drama Zeug war einfach nicht seins.
      Während die Diskussion weiterlief, hielt Hawke inne, einen Moment lang in Gedanken versunken, bevor er sich wieder voll auf den Vortrag konzentrierte. Es war mehr als nur eine Vorlesung – es war für ihn ein weiterer Schritt in Richtung einer Zukunft, die ihn erfüllte.

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    • Arien Darkbloom
      Es war einer der wenigen Momente, in denen Arien seinen wahren Charakter durchblitzen ließ, etwas das er sich an dieser Universität nicht erlauben durfte. Hier musste er ein Vorbild sein, der Überfliegersohn der Darkblooms, beliebt bei allen und für sein sonniges Gemüt bekannt. Er ging keine Beziehungen oder Liebeleien ein, konzentrierte sich vollkommen auf sein Studium und hielt eisern einen unangefochtenen Schnitt der absoluten Elite.
      Er hasste einfach alles davon. Jetzt gerade hatte er alles andere als freundlich Livinia, welche er von klein auf kannte ausgelacht und würde sie seinen wahren Charakter kennen, würde sie es im Traum nicht wagen, ihm das nachzutragen. Da sie dies aber nicht tat, würde sich später bei ihm ausheulen. Nicht um ihm Vorwürfe zu machen, jeder liebte ihn und verzieh ihm alles, wenn er so falsch lächelte, sondern um sich Zuspruch von ihm abzuholen, während sie die Chance nutze in seiner Nähe zu sein. Sein wahres Ich war nun einmal ein vorlauter, unfreundlicher Morgenmuffel. Schuldig im Sinne der Anklage, wie man so schön sagte. Dieser Moment war nun doch ein echter Triumph. Zwar ging diese charmante Provokation nicht von ihm aus, aber er fühlte sich dabei integriert und auch wenn er Livinia nicht einfach seinen Kaffeebecher über den Kopf ausleeren konnte, fühlte es sich ein wenig so an. Die Kleine hatte was gut bei ihm. Er war für solche Geschichten immer zu haben. Sein Vater konnte ihm nichts ankreiden, bis auf das Lachen war er sehr höflich. Bei seinem Glück würde es aber direkt gepetzt werden, dass er eiskalt ein Mädchen ausgelacht hatte.
      Sein Vater hatte sprichwörtlich seine Augen und Ohren überall.
      Als er mit Lydia und der kleinen Ashenvale die Aula verlassen hatte, zog sich wieder sein gewohnt charmantes Lächeln über seine Lippen, als er sich an die Damen wandte. Wenigstens war es dieses Mal nicht halb geheuchelt. "Ich gehe davon aus, dass mir die Damen keine Fragen stellen wollen, sondern mir einen freien Nachmittag geschenkt haben?", hakte Arien schmunzelnd nach.

      Jade Rhea Summer

      Mit einem zufriedenen Seufzen schloss sie das Buch, als sie ein Kapitel beendet hatte und drückte das Buch an ihren Oberkörper. Sie liebte solche Geschichten, voller Fantasie und Verzerrungen der Wirklichkeit. Wie gerne sie sich einfach in eine andere Welt fliehen wollte. Weit weg von ihrem Ich, weit weg von der Gesellschaft und weit weg von Killian. Sie war zwar nicht zur Heldin gemacht, aber wie gern würde sie eine Rüstung tragen, ein Abenteuer erleben oder Höhlen voller Fabelwesen erkunden. Verträumt blickte sie sich in der Bibliothek um, ehe sie erkannte, dass sie fast komplett alleine war. Verwirrt wanderte ihr bernsteinfarbenes Augenpaar durch den Raum und blieb an einer sehr schlichten Wanduhr hängen.
      Oh verdammt!
      Panisch packte sie das Buch ein, nicht realisierend, dass dies ja eigentlich der Bücherei gehörte und sie sich das vernünftig ausleihen musste und rannte aus der Bibliothek. Sie konnte es sich nicht leisten nach nicht einmal einen Moment direkt zu spät in eine Vorlesung zu kommen.
      Oje, was wenn sie wieder in den freundlichen stillen Typen rannte? Sie musste aufpassen wo sie hinlief! Das war so peinlich gewesen! Hektisch sauste sie durch die Studentenflure, wurde glücklicherweise bislang von keinem Dozenten erwischt und überflog die einzelnen Raumnummern.


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    • Charilynn Faith Ashenvale
      Faith beobachtete Lydia schon die ganze Zeit und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ihre Freundin amüsierte sich noch immer köstlich über die Situation, und Faith wusste, dass Lydia diesen kleinen Triumph in vollen Zügen genießen würde.
      „Ich weiß ja nicht, was du mir hier unterstellen möchtest, aber natürlich hatte ich Fragen,“ sagte Lydia mit gespielter Empörung und zuckte dann beiläufig mit den Schultern. „Aber zu Livianas Bedauern habe ich sie wohl vergessen. Immerhin war sie so verzweifelt darauf bedacht, sich dieser Pflicht zu entziehen, dass es mich völlig aus dem Konzept gebracht hat. Plötzlich war ich ganz mit anderen Gedanken beschäftigt.“ Sie machte sich nicht einmal die Mühe, ihre Worte ehrlich klingen zu lassen – es war offensichtlich, dass sie die Wahrheit mit einem charmanten Lächeln in etwas Amüsanteres verwandeln wollte.
      Faith lachte leise. „Ist sie wirklich so schrecklich?“ fragte sie belustigt.
      Lydia verdrehte dramatisch die Augen. "Faith, Süße, sie ist das absolute Grauen! Ich bin nur froh, dass wir nicht im selben Semester sind oder exakt das Gleiche studieren. Aber ab und an muss sie sich in unsere Kurse einschleichen, um zu beweisen, wie unglaublich perfekt sie ist und erzählt irgendwas von der Modemarke Crest und wie wichtig sie in dieser Mode Geschichte sind." Sie seufzte gespielt genervt. "Ich weiß, dass du ihre Mode bewunderst – und so sehr es mich auch schmerzt, das zuzugeben – ihre Kollektionen sind wirklich der Hammer. Aber letztendlich bleibt sie doch nur der Schatten ihrer Mutter. Ich hoffe ja, dass die nicht genauso ein schrecklicher Besen ist wie Liviana.“
      Es störte Lydia nicht im Geringsten, dass Arien jedes Wort hörte. Sie sagte einfach, was sie dachte, ohne es zu filtern. Dann wandte sie sich wieder an ihn, ihre Augen funkelten herausfordernd.
      "Um nochmal darauf zurückzukommen," meinte sie mit einem verspielten Grinsen, "habe ich jetzt wohl etwas gut bei dir, was? Wenn du es schon als freien Nachmittag bezeichnest." Mit einem Zwinkern in Ariens Richtung und einer herzlichen Umarmung für Faith verabschiedete sie sich schließlich und machte sich auf den Weg zu ihrem Hörsaal – denn selbst sie konnte es sich nicht leisten, ihre Vorlesung zu verpassen.
      Lydia hatte mal wieder bewiesen, dass sie genau wusste, wie man die Dinge zu ihren Gunsten lenkte – und dabei gleichzeitig ihre ganz eigene, charmante Art versprühte. "Ich sollte auch mal los." meinte Faith mit einem Lächeln zu Arien und bemerkte noch den Kaffeebecher in seiner Hand. "Aber ich glaube ich brauch davor auch noch einen Kaffee, sonst überlebe ich Öffentliches Recht nicht.".

      Hawke Li-Winslow
      Hawke saß noch immer in seiner Vorlesung, versuchte sich auf den Vortrag zu konzentrieren, während der Dozent über die Bedeutung von sozialer Inklusion sprach. Doch das Vibrieren seines Handys ließ ihn unruhig werden. Ein kurzer Blick auf das Display verriet ihm, dass es seine Mutter war.
      Er entschuldigte sich leise, stand auf und verließ den Hörsaal, um das Gespräch draußen anzunehmen. Seine Mutter klang angespannt – ihre Schicht hatte sich kurzfristig geändert, und sie machte sich Sorgen, dass Mia später alleine wäre. Wann kommst du nach Hause?, fragte sie, und Hawke konnte die Besorgnis in ihrer Stimme hören. Er drückte einen Moment die Lippen aufeinander, warf einen schnellen Blick auf seine Uhr und überlegte. "Ich beeile mich nachher, mach dir keine Sorgen", antwortete er, versuchte beruhigend zu klingen.
      Gerade als er das Gespräch beendet hatte und wieder in den Hörsaal zurückkehren wollte, machte er einen Schritt nach vorne – und plötzlich spürte er, wie jemand direkt gegen ihn rannte. Der unerwartete Zusammenstoß ließ ihn leicht zurücktaumeln, und für einen Moment blickte er verblüfft auf die Person vor ihm. Es war nicht das erste Mal, dass ihm heute jemand in die Quere kam, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass es wieder passieren würde. Ein kurzer Moment des Schweigens lag in der Luft, bevor Hawke sich räusperte und die Person vor sich musternd ansah. Es war dasselbe Mädchen mit den feuerroten Haaren, das ihn heute Morgen bereits versehentlich angerempelt hatte. Ohne ein Lächeln, doch mit einem Hauch von unausgesprochener Wärme in seinem Blick, sah er sie an und hob eine Braue.
      "Wird das jetzt zur Gewohnheit?" Seine Stimme war ruhig, ein wenig amüsiert, fast beiläufig, und doch schwang darin ein unterschwelliger Ton von Vertrautheit mit – als hätte er bereits akzeptiert, dass ihre Wege sich auf unerklärliche Weise zu kreuzen schienen.
    • Arien Darkbloom

      Amüsiert hob er eine Augenbraue, während er den Worten von Lydia lauschte. Wegen der Kleinen hatte er ein wenig von seinem Charakter durchblicken lassen. Er musste wirklich aufpassen, dass das nicht zur Gewohnheit wurde. Allerdings war es ihm der Gesichtsausdruck von Liviana alle mal wert gewesen. Wenn sie ihn noch einmal Darki genannt hätte, hätte er ihr Ableben wie einen kreativen Unfall aussehen lassen. Durch diesen kleinen Zwischenfall blieb aber sowohl Liviana als auch die armen Nerven des Darkbloom-Erben unbeschadet - mehr oder weniger. Arien freute sich seit langem mal wieder einen freien Nachmittag zur Verfügung zu haben und da besagte Lydia keine Fragen hatte, würde er sich nun in seinem Zimmer verschanzen und zocken. Am Abend ging es in die Bar arbeiten und somit war der Tag gar nicht mal so übel. Der pure Gedanke eventuell weiter den braven Studenten spielen zu müssen, ließ ihn gedanklich würgen. Wie er diese Farce hasste. Sein Abschluss dauerte eindeutig noch zu lange. Als sich Lydia und die Ashenvale-Prinzessin über die Mutter besagter Stilikone unterhielten, rutschte Arien beiläufig ein "Nein, die Alte betatscht lediglich Jüngere." Als ihm bewusst wurde was er da gerade gesagt hatte, blickte er schnell in den Himmel, als wäre all das nie passiert und die bösen Worte kamen von den netten weißen Wattewolken am Horizont. Zwar hatte ihn Livianas Mutter bei einer Modenschau tatsächlich mal an den Hintern gepackt mit den Worten ´Na, willst du nicht mal für eine Fashionshow von mir laufen´ Aber das musste er den beiden ja nicht berichten, zumal er alles andere als seine typischen netten Worte verwendet hatte. Er musste weg von den beiden, bevor das hier noch überhand nahm. Lydia war aber nochmal auf die Rettungsaktion zu Sprechen gekommen und bei den Worten legte Arien den Kopf schief. "Wieso klingt das wie eine Drohung?", hakte er amüsiert nach, lächelte dann aber wie der gefakte Sonnenschein, der er nun einmal war und blickte dann auf seinen Kaffeebecher. "Kaffee ist der beste Freund jedes Jura-Studenten. Ich kann den Kaffee von unserer Kantinenfee wärmstens empfehlen. Sagt ihr, dass ich euch schicke, dann bekommt ihr einen extra großen Kaffee.", Er trat nun einen Schritt zurück, um langsam Abstand zu gewinnen. "Einen schönen Tag noch meine Damen. Ich verabschiede mich und genieße den unverhofften freien Tag."

      Jade Rhea Summer

      Forschend blickte sie sich um und studierte die einzelnen Raumnummer. Sie war zwar erst 2 Wochen da, verfluchte sich aber selbst für ihre Unfähigkeit, dass sie sich noch nicht jeden Raum und dessen Nummer gemerkt hatte. Jade war zu streng mit sich, das wusste sie und doch konnte sie nicht aufhören sich selbst zu verurteilen. Kein Wunder, dass sie an Albträumen litt. Sie erlaubte sich keine Minute abzuschalten oder sie selbst zu sein. Allerdings wollte sich die Rothaarige nicht eingestehen, dass dies Killian zu verdanken war. Er hatte sie schließlich gerettet...
      Sie war zu sehr in Gedanken gewesen und war schon wieder in jemanden hineingelaufen. Das durfte doch nicht wahr sein! Jade war doch sonst so umsichtig und achtete immer auf andere Menschen.
      Gerade als sie eine direkte Entschuldigung-Triade lostreten wollte, vernahm sie eine bekannte Stimme. Bekannt, weil sie diese vor nicht wenigen Stunden erst gesehen hatte und blickte geschockt an dem jungen Mann hinauf.
      Das durfte doch nicht wahr sein...
      Sie bemerkte schon wie ihre Wangen anfingen zu glühen und sie wahrscheinlich so feuerrot anlief, wie ihre Haare. Das konnte nicht gesund sein. Vor lauter Schock hatte sie ihr Alice im Wunderlandbuch fallen lassen. Jade konnte nicht anders als ihn anzustarren.
      "Das darf nicht wahr sein.", sie versteckte ihr Gesicht direkt hinter den Händen. Er musste sie für den inkompetentesten und unverschämtesten Menschen auf dem Planeten halten. "Es tut mir so Leid. Ich...das war wirklich keine Absicht."
      Sie traute sich nicht ihn anzusehen, zu groß war die Scham.


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    • Charilynn Faith Ashenvale
      Faiths und Lydias Blicke schossen fast synchron zu Arien, als dieser mit einer unerwarteten Bemerkung die beiden völlig überraschte. Livianas Mutter soll Jüngere anfassen? Das klang schlichtweg absurd. Lydia konnte nicht anders, als zu lachen. "Vielleicht frisst sie Seelen genauso wie Liviana. Das scheint wohl so eine Familiensache zu sein", witzelte sie und legte das Thema direkt beiseite.
      Die beiden Frauen ließen sich von dieser Bemerkung nicht aus der Ruhe bringen und waren bereit, ihre Wege zu gehen. Lydia hatte eine Vorlesung, zu der sie längst hätte unterwegs sein sollen, und Faith sollte sich auch nicht mehr zu lange Zeit lassen. Doch zuerst brauchte sie einen Kaffee – dringend. Ein Caramel Macchiato aus ihrem Lieblingscafé wäre perfekt gewesen, doch das war zu weit entfernt. Der Kaffee hier war immerhin eine passable Alternative.
      Arien ging auf ihre Lust, nach einem großen Becher Kaffee, ein und empfahl ihr den seiner Kantinenfee. Faith nahm seinen Vorschlag an und hoffte inständig, dass die Portion groß genug war, um sie wach zu halten. "Ich beschwer mich falls das nicht der Fall sein sollte", scherzte sie, bevor Arien sich höflich verabschiedete.
      "Das war bisher das erste Mal das ich mit ihm gesprochen hab und der ist wirklich schrecklich nett. Ob der immer so ist?", kam es aus Lydia über die Lippen, kaum war Arien außer Hörweite. Faith antwortete mit einem Schulterzucken "Warum auch nicht.". Und damit beließen sie beide das Thema auch schon wieder. Lydia verabschiedete sich noch einmal mit einer kurzen Umarmung und verschwand auch schon in Richtung ihres Hörsaals. Für Faith ging es in die Kantine, in der Hoffnung auf einen wirklich großen Becher Kaffee. Wehe er hatte sie angelogen.

      Hawke Li-Winslow
      Und da stand sie wieder vor ihm – das rothaarige Mädchen, das sich hastig entschuldigte und dabei so wirkte, als würde sie am liebsten augenblicklich im Boden versinken. Mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete er sie einen Moment lang, sichtlich irritiert darüber, warum das für sie eine solch große Sache war.
      Voller Aufregung ließ sie ihr Buch fallen, ihre Wangen glühten vor Nervosität, und sie versuchte krampfhaft, ihr Gesicht hinter ihren Händen zu verbergen. Ein leises Seufzen entglitt ihm. Hawke bückte sich und hob das Buch auf. Sein Blick fiel auf den Titel: Alice im Wunderland. Ein Märchenbuch.
      Überrascht blinzelte er. Er hatte eher ein Werk erwartet, das mit ihrem Studium zu tun hatte – Fachliteratur, wissenschaftliche Texte, irgendetwas Akademisches. Aber ein Märchen? In einer Universitätsbibliothek? Unwahrscheinlich. Vielleicht hatte sie es einfach von zu Hause mitgebracht? Verschwand sie dafür in der Bibliothek? Um Märchenbücher zu lesen?
      Sein Blick huschte erneut zu ihr, während sich ein amüsiertes Lächeln auf seinen Lippen abzeichnete. "Damit lernst du also, hm?" fragte er schließlich, seine Stimme ruhig, aber mit einem unverkennbaren Hauch von Schalk. Während er ihr das Buch entgegenstreckte, lag ein nachdenklicher Ausdruck auf seinem Gesicht – als würde er sich fragen, welche Geschichte sie darin eigentlich suchte.
    • Arien Darkbloom

      Arien konnte sein Glück kaum fassen, dass er heute Nachmittag einfach mal von dieser verfluchten Uni verschont blieb. Da er heute keine Lesungen hatte, würde er sich bis zu seiner Schicht in der Bar einfach in seinem Zimmer anschließen und absolut niemanden die Tür öffnen. Würde jemand klopfen, war er einfach nicht da. Wer hätte gedacht, dass ihn heute einmal jemand rettete, der nicht ganz so ein seelenloser Zombie war wie der Rest dieser gottverdammten schulischen Hölle. Liviana würde toben, aber innerlich freute er sich wie ein Schneekönig. Das gab zwar alles andere als Karmapunkte, aber da war er ohnehin im absoluten Minus-Bereich. Immerhin waren all seine studentischen guten Taten von vorne bis hinten gelogen. Außer gegenüber der Dame, die ihm Kaffee verkaufte. Niemand war gegen den Charme der schwarzen Flüssigkeit immun und niemand verscherzte es sich mit der Lady aus der Kantine. Außerdem war sich Arien sicher, dass Gabrielle selbst einen Bodybuilder zu Boden ringen konnte, wenn sie es darauf anlegte oder aber sie vergiftete sie einfach alle. Verübeln hätte es Arien ihr nicht können. Er wäre gerne ihr Anwalt in der Angelegenheit. So machte sich der Hellhaarige also auf den Weg in sein Zimmer, begegnete natürlich zahlreichen anderen Studenten, die ihn selbstverständlich alle kannte, grüßte sie herzlich und hielt ein wenig Smalltalk, ehe er endlich den zweiten Stock des Studentenwohnheims erreicht hatte, welchem er angehörte und kaum hatte er sein Reich betreten, schloss er direkt die Tür ab und atmete genervt durch. "Endlich...."

      Jade Rhea Summer

      Warum musste es immer er sein? Der Kerl mit den wunderschönen Augen, dessen Name sie nicht einmal kannte und ihm dennoch Schwierigkeiten machte. Vielleicht war es aber auch ihr Glück, dass sie lediglich ihn angerempelt hatte. Viele wären sicherlich nicht so nett zu ihr. Das es sich bei Jade um eine wirklich schöne Frau handelte, welche oft genug zweideutige Blicke von Männern erntete, war ihr selbst nicht bewusst. In ihrer Welt war sie ein kleines unscheinbares Licht, in mitten strahlender Flammen der anderen Menschen. Lediglich Killian war ihr Windschutz, damit sie nicht drohte zu erlöschen.
      Nein, eigentlich stimmte das schon lange nicht mehr....
      Ihr Selbstschutz war...
      Moment. Sie traute sich hinter ihren Händen hervorzuschauen und stellte erschrocken fest, dass sie ihr Buch hatte fallen lassen. Das Buch gehörte nicht einmal ihr und allgemein mit diesem kostbaren Werk so umzugehen, war wie ein Stich in das Herz der kleinen Lesemaus. Allerdings hatte der Fremde ihr das Buch aufgehoben und gereicht. Er lächelte?
      Schnell nahm sie es an sich und drückte es wie einen Schatz an ihren Oberkörper, ehe sie ihm ein sanftes Lächeln schenkte.
      "Vielen Dank."
      Auf die Frage hin, ob sie damit lernte, sah sie ihn einfach nur direkt an. "Meinst du nicht, dass uns ein wenig Fantasie immer etwas lehrt?"


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Charilynn Faith Ashenvale
      Faiths Weg führte sie direkt in die Kantine – zur viel gepriesenen Kantinenfee. Die meisten Studenten waren bereits in ihren Vorlesungen, andere vertieften sich in ihre Bücher in der Bibliothek, und wieder andere saßen hier, verteilt auf die gemütlichen Ecken der Kantine, schlürften ihren Kaffee, arbeiteten an ihren Laptops oder diskutierten mit Kommilitonen über ihre Studienfächer. Natürlich war auch die obligatorische Nachbesprechung der letzten Party dabei.
      Es dauerte ein paar Minuten, bis sie sich in der Schlange nach vorne gearbeitet hatte und endlich ihren heißen Becher Kaffee in den Händen hielt. Doch es war nicht einfach irgendein Kaffee – mit einem charmanten Lächeln und der beiläufigen Bemerkung, dass Arien ihr versichert hatte, hier den besten Kaffee zu bekommen, hatte sie es tatsächlich geschafft, die Kantinenfrau zu bezirzen. Als Belohnung bekam sie einen deutlich größeren Becher, als sie eigentlich bestellt hatte.
      Mit einem breiten Grinsen machte sie sich wieder auf den Weg durch die Flure der Universität, in Richtung ihres Hörsaals, wo der trockene Stoff auf sie wartete. Sofort erlosch ihr Grinsen wieder. Allein der Gedanke daran ließ sie innerlich stöhnen. Eigentlich konnte sie sich nichts Schlimmeres vorstellen, als sich jetzt mit diesem Mist auseinanderzusetzen. Der Kaffee war ein kleiner Trost, aber sie wusste genau, dass er nicht ausreichen würde. Nach wenigen Minuten würde ihre Konzentration schwinden, ihre Lider schwer werden – und dann würde sie alles später mühsam nachholen müssen.
      Dabei war sie doch erst im zweiten Semester, und trotzdem fühlte es sich manchmal so an, als hätte sie längst keine Kraft mehr. Am liebsten würde sie jetzt schon das Handtuch werfen. Doch das tat sie nicht. Stattdessen zog sie die Schultern ein wenig fester zurück, nahm einen tiefen Schluck ihres Kaffees und stapfte entschlossen weiter. Vielleicht war das nicht ihr bester Tag – aber sie würde ihn irgendwie überstehen.

      Faith hatte vor ihrem Hörsaal gewartet, den Becher Kaffee in der Hand, als die Durchsage ertönte. Ihr Name klang durch die Lautsprecher, und sie hielt abrupt inne, während ein mulmiges Gefühl in ihr aufstieg. Könnte das mit ihrem Vater zu tun haben? Der Gedanke ließ ihren Magen sich zusammenziehen. Sie nahm einen tiefen Schluck Kaffee, sammelte sich kurz und drehte sich schließlich um, den Weg zum Direktorat mit schwerem Herzen einschlagend.
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      Eine klare Stimme ertönt durch die Lautsprecher der Universität:
      "Die Studenten Jade Rhea Summer, Charilynn Faith Ashenvale, Arien Darkbloom und Hawke Li-Winslow werden gebeten, sich umgehend im Direktorat einzufinden.
      Wiederholung: Jade Rhea Summer, Charilynn Faith Ashenvale, Arien Darkbloom und Hawke Li-Winslow – bitte melden Sie sich im Direktorat. Vielen Dank."

      Die Durchsage verklingt, während die leise Hintergrundstimmung der Uni ihren Alltag fortsetzt.

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      Hawke Li-Winslow
      Dieser Satz hätte genauso gut von seiner kleinen Schwester stammen können. Mia war schon immer begeistert von Fantasiegeschichten und ein absoluter Disney-Fan durch und durch. Früher, egal ob Karneval oder Halloween, hatte sie sich jedes Jahr als Prinzessin verkleidet – und er hatte dabei verschiedene Rollen übernehmen müssen. Mal war er ihr stolzes Ross, das sie durch imaginäre Königreiche trug, dann der edle Prinz, der sie rettete, und hin und wieder sogar die böse Königin, die Intrigen spann. Letzteres war ein gut gehütetes Geheimnis, das niemals ans Tageslicht kommen durfte.
      Natürlich hatte sich das mit den Jahren etwas verändert. Sie verkleidete sich noch immer gern, doch längst nicht mehr ausschließlich als Prinzessin. Trotzdem blieb die rosafarbene Welt ein fester Bestandteil ihres Lebens – und gelegentlich auch seines, ob er wollte oder nicht.
      "Ja, vermutlich tut sie das", murmelte er schließlich, ein wenig geistesabwesend, während sein Blick in das warme Gold ihrer Augen fiel. Etwas in ihrem Ausdruck fesselte ihn, ließ ihn innehalten. Sie wirkte so unschuldig, frei von Bosheit, wie eine gute Seele. Wie Mia. Es war diese Art von Reinheit, die ihn für einen Moment aus seinen Gedanken riss – eine Erinnerung an unbeschwerte Zeiten, an spielerische Märchenstunden und das leuchtende Strahlen seiner kleinen Schwester, wenn sie in ihre Fantasiewelt eintauchte. Vielleicht war es genau das, was ihn so seltsam berührte. Er spürte einen Moment der Vertrautheit, als er die junge Frau ansah – ein Echo vergangener Tage, als Märchen und Fantasie noch die größten Sorgen verdrängten. Vielleicht war es diese unbefangene Art, ihre Art sich mit einer Geschichte zu verlieren, die ihn daran erinnerte, dass es im Leben nicht immer um Logik und Ernsthaftigkeit ging. Manchmal war es auch einfach die Magie eines Buches, die einen für kurze Zeit aus der Realität entführte. Ab und an wünschte er, das er ebenfalls ihren Sorgen entfliehen konnte, in eine Welt in der er seiner Familie ein besseres Leben bescheren konnte.

      Gerade wollte er noch etwas sagen, als die Durchsage ertönte. Die Stimme schallte klar durch die Flure, nannte seinen Namen sowie die Namen einiger anderer Studenten. Er hielt inne, seine Stirn legte sich in Falten, und seine Unterhaltung wurde jäh unterbrochen. "Was jetzt?", fragend zog er eine Augenbraue hoch.
    • Arien Darkbloom

      Tapfer schritt der gewitzte Schurke mit Blicken so scharf wie seine Dolche voran, hinter ihm seine treuen Gefährten. Der Krieger mit seiner glänzenden Templerrüstung, der jegliche Gefahr für sie abschirmt, die wunderschöne vollbusige Magierin mit ihren Feuerbällen, welche heißer brannten als das Höllenfeuer und der flinke Bogenschütze, mit den spitzen Elfenohren, welcher so jung war und sie doch alle im Alter weit überragte. Vor ihnen ein mächtiger Oger, hässlich und noch vom Blut seiner vorherigen Opfer besudelt. In der Hand eine Keule, die er mit einer solchen Leichtigkeit schwang, obwohl diese den Umfang einer ganzen Person umfasste.
      Doch die tapfere Abenteuertruppe hatte keine Angst. Sie waren Helden und kämpften gegen die Bedrohung ihrer Heimat.
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      Eine klare Stimme ertönt durch die Lautsprecher der Universität:
      "Die Studenten Jade Rhea Summer, Charilynn Faith Ashenvale, Arien Darkbloom und Hawke Li-Winslow werden gebeten, sich umgehend im Direktorat einzufinden.
      Wiederholung: Jade Rhea Summer, Charilynn Faith Ashenvale, Arien Darkbloom und Hawke Li-Winslow – bitte melden Sie sich im Direktorat. Vielen Dank."


      Die Durchsage verklingt, während die leise Hintergrundstimmung der Uni ihren Alltag fortsetzt.
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      Bis sie jämmerlich von der Keule des Ogers erschlagen wurden.

      "VERDAMMTE SCHEIßE!" Arien war kurz davor seinen Playstation-Controller durch das Zimmer zu werfen, hielt dann aber inne und entsinnt sich, dass seine geliebte Konsole nichts für diese Störung konnte und atmete tief durch, während er die Blutschrift beäugte, die nun seinen Bildschirm zierte ´Game Over´.
      Was war das bitte für einen beschissenes Timing? Wie war das nochmal mit seinem freien Nachmittag? Wie laut war diese verfluchte Anlage bitte? Er war mitten in diese verfluchte Keule gesprungen vor Schreck! Wenn dieser Toupet tragende Lackaffe jetzt keinen verflucht guten Grund hatte ihn ins Direktorat zu rufen, würde er ihn steinigen. Nicht das er was gegen Toupets hatte. Sein Chef trug auch eins und wenn man es nicht wusste, würde man es nie im Leben bemerken. Aber ihr ach so stolzer direkter hatte eine Frisur, wie irgendein armes plattgefahrenes Wesen. Er blickte an sich hinunter.
      Und aus seiner Jogginghose musste er auch....
      Dies war wieder einer dieser Tage, in denen er es erneut bereute diese Wette eingegangen zu sein und nicht gleich einfach tat was er wollte.
      Seufzend erhob er sich, schälte sich aus seiner bequemen schwarzen Jogginghose, welche lässig auf seinen Hüften saß und wie eine Art Baggyhose ohne zu baggy zu sein, einen gewissen Stil hatte. Sein schwarzes Shirt von der Gamescom vergangenen Jahres pfefferte er ebenfalls auf Bett und stieg wieder in seine schicke schwarze Jeans, dieses mal ein schickes schwarzes Hemd, weil schwarz auf schwarz einfach immer ging und ebenso schwarzen Sneakern. Er mochte das Hemd sogar extrem gern, weil es eine extrem gute Figur machte. Ja, das durfte man auch als Kerl so empfinden.
      Gedanklich einen Mord planend, aber äußerlich lächelnd machte er sich auf den Weg zum Unigebäude.

      Jade Rhea Summer

      Hawke....
      Jades Blick wanderte zu dem jungen Mann vor sich. Da ihr Gegenüber auf die Lautsprecheransage reagiert hatte und sie trotz ihrer gerade mal 2 Wochen an der Uni, wie jeder andere auch Arien kannte, musste es sich bei ihm um Hawke Li-Winslow handeln.
      Hawke, der Falke.
      Zwar hätte Jade ihn aufgrund dieser wunderschönen Augen eher mit einem Husky oder Wolf verglichen, aber wenn sie so darüber nachdachte, passte dieses edle Tier ebenso zu dem nicht mehr ganz so Fremden. Scharf geschnittene Augen wie ein Falke, ein wachsamer Blick und eine gewisse Ästhetik. Sie war begeistert! Der Name passte so gut zu ihm, dass er wie eine Romanfigur aus einem ihrer Bücher erschien.
      Sie mochte ihren Namen zwar auch sehr gern, hatte sich aber als kleines Mädchen immer gewünscht passend Jadegrüne Augen zu ihrem Namen zu haben, statt einem anderen Edelstein eher zu entsprechen. Zumal Jade auch ihrem Sternzeichen entsprach. Allerdings hatte sie sich damit angefreundet, dass es nun der Bernstein sein musste.
      Wie auch immer, war sie froh, dass sie nun den Namen von ihm kannte, auch wenn sie sich bereits zweimal vor ihm gnadenlos blamiert hatte.
      Moment...
      Ihr Name wurde ebenfalls aufgerufen. Hatte sie etwas angestellt?
      Nun sah sie sogar ziemlich besorgt zu dem anderen. "Haben wir etwas angestellt?" Ihr Blick fiel auf ihr Buch. Oh Gott, sie hatte das Buch geklaut!


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    • Charilynn Faith Ashenvale
      Was auch immer es war, Faith hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst. Vier Studenten waren aufgerufen worden, und einer davon war sie. Arien kannte sie inzwischen, aber die anderen beiden Namen sagten ihr nichts. Doch das war nicht, was ihr Sorgen bereitete. Es war die Angst, dass dieser Aufruf etwas mit ihrem Vater zu tun haben könnte. Er hatte immer seine Augen und Ohren überall, das wusste sie nur zu gut.
      Einmal, im vorletzten Schuljahr, hatte sie Interesse an einem neuen Mitschüler gehabt. Sie hatten sich auf einer Party geküsst – nichts Großes, nichts Bedeutendes. Doch am nächsten Abend hatte ihr Vater sie zur Rede gestellt, sie regelrecht zur Sau gemacht. Wie sie sich so etwas einbilden konnte, einen fremden Mitschüler zu küssen und überhaupt auf eine solche Party zu gehen. Niemand hätte ihr das erlaubt. Wenn er so etwas herausfinden konnte, was hielt ihn davon ab, auch ihre Gespräche hier an der Uni zu überwachen? Der Gedanke ließ sie nicht los.
      Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie das Direktorat erreichte. Der Flur war still, und sie schien die Erste zu sein. Oder warteten die anderen bereits drinnen? Faith zögerte kurz, bevor sie tief durchatmete und die Hand zur Tür ausstreckte. Ihr Herz klopfte schneller, während sie sich auf das Ungewisse vorbereitete. Ein prüfender Blick wanderte über die Schulter, als Schritte hörte die immer näher kamen. Eine junge Frau mit scharlachrotem Haar und einer mit schwarzen, kurzen Haaren. Das mussten wohl die anderen zwei sein.

      Hawke Li-Winslow
      Hawke hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen. Er war niemand, der Streit suchte oder sich unnötig in Drama verstrickte. Meist hielt er sich zurück, konzentrierte sich auf sein Studium und ließ andere einfach machen. Deshalb konnte er sich nicht erklären, warum sein Name plötzlich durch die Lautsprecher der Uni hallte. Auch die anderen drei Namen sagten ihm nichts – es war also unwahrscheinlich, dass er irgendetwas mit ihnen zu tun gehabt hatte.
      Als die Studentin neben ihm plötzlich fragte, ob sie wohl etwas angestellt hatten, wanderte sein Blick kurz zu ihr. Er musterte sie mit leicht hochgezogenen Brauen. Dann musste sie wohl Jade oder Char.. Keine Ahnung. Er hatte den Namen schon wieder vergessen.
      "Keine Ahnung, was du gemacht hast, aber ich nichts." Seine Stimme klang ruhig, beinahe gleichgültig, während er mit einem Schulterzucken antwortete. Dabei wusste er genau, dass sein äußeres Erscheinungsbild oft einen anderen Eindruck vermittelte – die zerzausten schwarzen Haare, die Tattoos, der mürrische Ausdruck. Doch trotz seiner ruppigen Art war er niemand, der sich mit unnötigen Konflikten befasste, geschweige denn jemandem absichtlich schadete.
      "Lass es uns herausfinden", sagte er schließlich, steckte sein Handy in die Hosentasche und machte sich auf den Weg. Es dauerte nicht lange, bis sie das Direktorat erreichten. Der Flur wirkte ruhig, fast unheimlich still, als sie davor standen. Und wie es aussah, waren sie nicht die Ersten – jemand wartete bereits. Hawke ließ seinen Blick kurz über die Szene schweifen, bevor er sich mit einem leichten Seufzen den Anderen anschloss. Wenn es wirklich nichts war, würde er sich bald wieder seinem Studium widmen können. Er wollte einfach nur seine Vorlesungen durchziehen, sich dann in ein ruhiges Eck verkriechen und dort etwas lernen, bevor die nächste Vorlesung weiter ging.