The Cursed Servant [Atomic x Runa]

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • The Cursed Servant [Atomic x Runa]

      Lysandros DeVasilios = @Atomic

      Estelle Jill Aydin = @Runa

      Estelle
      Wie lange war sie nun schon in Vasilios? Sie hatte aufgehört zu zählen. Aber jeder reagierte gleich auf Verfluchte. Da unterschieden Aydin und Vasilios sich nicht. Gerade saß sie auf der Straße da sie soeben wieder Arbeitslos geworden war. Seufzend sah sie in den Himmel. Ihre geliebten Brüder, die Estelle trotz ihrer Flüche eigentlich liebten, würden sich bestimmt fragen was sie hier trieb. Plötzlich hörte sie wir Schritte vor ihr stehen blieben und sie sah zu der Person. Sie erkannte die männliche Person direkt als kaiserlicher Ritter. War sie etwa aufgeflogen? ,,Seit ihr arbeitslos", fragte der Mann. Estelle wusste nicht, was er mit der Frage bezweckte aber sie nickte. ,,Gut, ich habe Arbeit für dich von der es kein zurück gibt", meinte der Ritter.
      Und so kam es dass Estelle ihm ins Herz des Reiches führte. Der Palast war etwas größer als der in dem sie aufgewachsen war. ,,Ehm Herr General, was ist eigentlich meine Aufgabe ", fragte sie. ,,Du wirst die persönliche Dienerin des Kronprinzen. Aber davor bekommst du Kleidung und Handschuhe. Berühre den Prinzen nie ohne Handschuhe. Das mag er nicht ", wurde ihr erklärt. Und so zog sie sich einem kleinen Raum, der ab heute ihr Zimmer war, um. Sie zog dann noch die weißen Handschuhe an. Nun war sie eine Dienstmagd mit Handschuhen. Wie konnte es nur soweit kommen? ,,Liebe Brüder bitte steht mir bei ", murmelte sie. Dann folgte sie dem General weiter bis er vor einer großen Tür mit goldenen Umrandungen und Türgriffen stehen blieb. Er klopfte an. ,,Werter Prinz, Majestät ich bringe euch eure neue Dienerin", sagte er dabei
      Die Kraft, Träume wahr werden zu lassen, gehört Menschen, die selbst in ihrer Verzweiflung kämpfen.
      (Jinpachi Ego; Blue Lock)
    • Lysandros rieb sich die Schläfen und seufzte, während sein Blick aus dem hohen Fenster seines Arbeitszimmers schweifte. Die goldene Abendsonne tauchte die Kronstadt Vasilios in ein warmes Licht, doch die Anspannung in seinem Inneren wollte nicht weichen. Es war erst drei Tage her, dass sein bisheriger Diener ihm auf höchst unglückliche Weise die letzten Nerven geraubt hatte.
      Er erinnerte sich an den Vorfall mit erschöpftem Kopfschütteln. Theophilus, ein unerfahrener, aber übereifriger Jüngling, war sein letzter Versuch gewesen, einen geeigneten Diener zu akzeptieren. Doch während eines diplomatischen Empfangs war Theophilus so tollpatschig gewesen, dass er eine Karaffe Wein auf einen wichtigen Botschafter verschüttete. Der Zwischenfall hatte nicht nur einen Eklat ausgelöst, sondern auch den Prinzen in den Augen seiner Gäste bloßgestellt.
      "Er ist nicht geeignet," hatte der Kronprinz seinem Vater mit kühler Miene erklärt, als man ihm nach dem Desaster erneut einen Ersatz präsentierte. Doch die Wahrheit war, dass niemand je gut genug zu sein schien. Der eine war zu plump, der andere zu schmächtig, die dritte zu auffällig geschwätzig, der vierte wirkte nicht intelligent genug und so weiter. Es war kein Geheimnis, dass Lysandros’ Ansprüche an einen Diener lächerlich hoch waren – aber er hatte seine Gründe.
      Die Erinnerung an seine Kindheit – an die giftige Berührung, die ihm fast das Leben gekostet hatte – war nie verschwunden. Es hatte ihn vorsichtig gemacht. Niemand durfte ihm zu nahekommen, und er würde niemanden dulden, der ihm auch nur einen Moment das Gefühl gab, seine Grenzen zu überschreiten.
      Sein Vater hatte schließlich genug gehabt und ihn angewiesen die nächste präsentierte Person zu akzeptieren ob sie ihm passte oder nicht. Und so hatte er die kaiserliche Garde entsandt, um eine Person zu finden, die der Prinz akzeptieren musste – ohne Wenn und Aber.

      Die schwere Doppeltür seines Arbeitszimmers öffnete sich mit einem leisen Knarren und das Geräusch brachte den jungen Prinzen zurück in die Gegenwart. Lysandros riss seinen Blick vom Fenster los und warf einen müden Blick auf die eintretenden Personen.
      "Werter Prinz, " begann General Aurelius, sein Ton kühl und professionell, "Majestät ich bringe euch eure neue Dienerin."
      Sein Blick wanderte über die Gestalt, die der General mitgebracht hatte. Ein leichtes Stirnrunzeln bildete sich auf seinem Gesicht. Doch er sagte nichts, ließ den Moment unangenehm lang werden, bevor er sich an den General wandte. "Das ist also diejenige, die Ihr mir als geeignet verkaufen wollt?"
      Der General neigte den Kopf. "Eure Hoheit, die Auswahl wurde mit größter Sorgfalt getroffen. Sie wird den Anforderungen entsprechen."
      Ein leises, abfälliges Lachen entkam Lysandros. "Die größte Sorgfalt, sagt Ihr? Das habt Ihr auch über den letzten Tollpatsch behauptet." Seine Stimme war kühl, doch das Funkeln in seinen Augen verriet die tiefe Skepsis, die in ihm brodelte.
      "Mit Verlaub, Hoheit," entgegnete der General ruhig, "dieses Mal wurde mir von Seiner Majestät befohlen, jemanden zu finden, der keine Alternative darstellt. Es ist also keine Entscheidung mehr erforderlich."
      Lysandros seufzte hörbar und rieb sich die Schläfen. "Natürlich. Mein geschätzter Vater verliert mal wieder die Geduld. Sehr gut." Er deutete mit einer knappen Geste auf die Tür. "Danke, Ihr habt Eure Aufgabe erfüllt, General. Jetzt lasst mich mit diesem... Neuzugang allein."
      Der General salutierte knapp. "Wie Ihr wünscht, Hoheit." Mit festen Schritten wandte er sich um, doch bevor er ging, hielt er kurz inne. "Ein letzter Hinweis, Hoheit: Sie trägt Handschuhe." Ohne weitere Worte verließ der General den Raum, die Tür fiel schwer ins Schloss.
      Lysandros lehnte sich in seinem Stuhl zurück, die Finger trommelten ungeduldig auf die Armlehne. Sein Blick glitt noch einmal prüfend über die Person vor ihm. Nach einem langen Moment brach er das Schweigen. "Wie lautet dein Name?"
      In the midst of chaos
      there is also opportunity
    • Sie würde nun also Dienerin dieses Prinzen sein. Er war ein ziemlich schöner junger Mann aber wohl nicht sehr begeistert von den Dienern die er bekam. Das hatte bestimmt seine Gründe aber sie würde alles tun um diese Stelle zu behalten. Zwar würde sie nicht sterben wenn sie kein Geld hatte aber sie wollte zumindest soweit normal leben wie es eben als Verfluchte ging. Dieses Mal durfte nicht rauskommen, dass sie verflucht war. Sie blieb im Raum während der General ging. Sie würde keine Grenze überschreiten. Darauf würde sie achten, denn jeder Mensch wollte nicht, dass jemand die Grenze überschritt. Das war auch verständlich und menschlich. Als der Prinz sie nach ihrem Namen fragte, entschied sie sich in Gedanken ihren Nachnamen geheim zu halten. So machte sie einen Knicks. ,,Mein Name lautet Estelle Jill eure Hoheit", sprach sie. Sie war schon neugierig warum er keinen Körperkontakt mochte aber sie würde nicht fragen. Das würde nur unnötig Grenzen überschreiten und wahrscheinlich Alte Wunden aufreißen die besser im Schatten blieben.
      Die Kraft, Träume wahr werden zu lassen, gehört Menschen, die selbst in ihrer Verzweiflung kämpfen.
      (Jinpachi Ego; Blue Lock)
    • Prüfend musterte der Prinz seine neue Dienerin, während er sich langsam aus seinem Stuhl erhob. Sein Blick glitt über ihre Haltung, die aufrechte Wirbelsäule, den tadellosen Knicks, den sie ihm dargeboten hatte. Ihre Bewegungen waren fließend, ihre Stimme ruhig und ohne Unsicherheiten – Eigenschaften, die bei gewöhnlichen Dienstboten selten vorkamen. Sie wirkte nicht wie jemand, der das erste Mal einem Adligen gegenüberstand.
      Vielleicht war sie zuvor bei einem anderen Adelshaus beschäftigt gewesen? Doch er hielt diese Beobachtung für sich. Es war vermutlich nicht von Belang.
      In seinem Inneren regte sich ein Funke Neugier, den er jedoch schnell verdrängte. Es war nicht an ihm, über das Leben seiner Diener nachzudenken. Solange sie funktionierten, war alles, was er wissen musste, bereits gesagt. ‘Zumindest’, dachte er mit einem leichten Anflug von Ironie, ‘hat sie noch keinen Wein verschüttet.’
      Er ließ sich Zeit, bevor er schließlich antwortete „Estelle Jill,“ wiederholte er ihren Namen, sein Tonfall schwer zu deuten. Es lag keine offene Abneigung darin, aber auch keine Wärme. „Sehr gut. Ich schätze, damit wissen wir zumindest, wie wir dich anzusprechen haben.“
      Er blieb vor ihr stehen, legte den Kopf leicht schräg und musterte sie weiter. „Hör gut zu, Estelle. Ich dulde keine Nachlässigkeiten. Deine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass meine Zeit effizient genutzt wird. Du wirst meine Anweisungen ausführen, meine Termine koordinieren und mich nicht unnötig belästigen.“ Er machte eine kurze Pause, seine sturmgrauen Augen musterten sie weiterhin mit scharfem Blick. „Und du wirst diskret sein. Was in diesem Raum geschieht, bleibt in diesem Raum.“
      Seine Stimme war fest, aber nicht laut, fast so, als wolle er die Worte in die Luft schnitzen wie eine seiner Holzfiguren – präzise und ohne Spielraum für Missverständnisse. Nachdem er ihre Reaktion kurz gemustert hatte, fuhr er fort: „Außerdem – und das ist nicht verhandelbar – halte dich an eine elementare Regel: Du berührst mich nicht. Niemals. Ist das klar?“
      Er wandte sich ohne auf Antwort zu warten ab und ging zur Tür, öffnete sie mit einer fließenden Bewegung und deutete, dass sie ihm folgen solle. Sein Tonfall blieb sachlich, doch ein Hauch von Resignation mischte sich in seine Worte. „Ich zeige dir deine Gemächer. Sofern man den Raum als solche bezeichnen kann.“
      Die Flure des Palastes waren breit und von hoher Decke, mit glänzenden Marmorböden und reich verzierten Wänden. Lysandros war an diese Pracht so gewöhnt, dass er sie kaum noch wahrnahm. Sein Blick richtete sich stur geradeaus, doch seine Gedanken drifteten ab. Immerhin trug sie Handschuhe. Immerhin etwas an das gedacht wurde bevor man sie ihm vorgesetzt hatte.
      Sie kamen vor einer schmalen Holztür an, die im Vergleich zu den massiven, goldverzierten Türen des Palastes beinahe bescheiden wirkte.
      „Das ist dein Raum.“ Er trat zur Tür zurück, ließ den Blick kurz über die schmalen Wände und das kleine Fenster gleiten, das den Raum in ein fades Licht tauchte.
      “Mein Arbeitszimmer ist der Raum nebenan. Sollte ich deine Dienste benötigen, rufe ich dich.“ Er deutete auf ein kleines, in der Wand verankerte Glöckchen, welches über eine in den Gemäuern verlaufende Schnur mit einer Rufklingel in deinem Arbeitszimmer verbunden war.
      “Ich erwarte, dass du dich schnell einarbeitest, Estelle. Du hast bis morgen früh Zeit, deine Dinge zu ordnen. Dann beginnt dein Dienst. Hast du noch Fragen?“
      In the midst of chaos
      there is also opportunity
    • Sie hörte dem Prinzen zu und folgte ihm. Das mit Berührungen war klar. Freiwillig würde sie das niemals tun, denn schließlich war aie verflucht und sein Tod würde ihre Kündigung bedeuten oder schlimmeres. Trotzdem nickte sie verstehend. Das Zimmer welches er als ihre Gemächer bezeichnete war kleiner als sie es eigentlich gewohnt war aber sie würde zurecht kommen. Für dieses Leben hatte sie sich entschieden auch als Dankbarkeit für ihre Brüder, denn diese hatten ihr das ermöglicht. Unter dem Kragen ihres Kleides verbarg sich eine Narbe die aussieht als hätte man ihr den Kopf abgeschlagen und dann wieder dran genäht. Sie war zwar unsterblich aber es blieben Narben nach der Heilung. Und die Narbe an ihren Hals stammte von ihrem ersten Mal sogenanntes Sterben, denn sie spürte Trotzdem Schmerzen. Und das erste Mal war als herauskam, dass sie verflucht war. Ihr Vater war wirklich herzlos aber das kannte sie nicht anders. So war er eben nach dem Tod ihrer Mutter. Als er ihre Aufgabe für bis morgen nannte, dachte sie kurz nach. Sie hatte nicht wirklich viele Sachen. ,,Ich habe verstanden und keine weiteren Fragen eure Hoheit ", sprach sie mit einem Lächeln und machte einen Knicks.
      Die Kraft, Träume wahr werden zu lassen, gehört Menschen, die selbst in ihrer Verzweiflung kämpfen.
      (Jinpachi Ego; Blue Lock)
    • Lysandros nickte nur knapp, als Estelle ihn mit ihrem Knicks und den höflichen Worten antwortete.
      Ohne weitere Bemerkung wandte er sich nickend ab und schloss die Tür zu ihrem Zimmer hinter sich, nicht ohne vorher noch einmal kurz innezuhalten.
      Als er zurück in sein Arbeitszimmer trat, ließ er sich schwer in seinen Stuhl fallen. Er schloss die Augen und ließ die Ereignisse des Tages Revue passieren. Eine neue Dienerin. Handschuhe. Kein Widerspruch. Keine Fragen. Es war zu früh, um ein Urteil zu fällen, aber zumindest hatte sie sich bisher nicht als völlige Katastrophe erwiesen. Noch nicht.

      Am nächsten Morgen war der Palast von Vasilios erfüllt vom fernen Klirren der Rüstungen der Wachen, dem Rascheln der Vorhänge im morgendlichen Luftzug und dem gedämpften Summen der Dienerschaft, die ihrer Arbeit nachging. Lysandros stand bereits seit den frühen Stunden auf. Er war nicht der Typ, der lange schlief; zu viele Gedanken hielten ihn oft wach. Gedanken, die manchmal wie lästige Fliegen um ihn herumschwirrten.
      Er zog an einer Kordel neben seinem Schreibtisch, die mit einem leisen Klingeln im angrenzenden Raum von Estelle eine Glocke zum Klingen brachte. Es war der erste Test, so dachte er mit einem Anflug von Belustigung. Mal sehen, ob sie pünktlich war – oder ob sie ihn schon am ersten Morgen mit ihrer Unfähigkeit enttäuschen würde.
      Er wartete, die Arme vor der Brust verschränkt, und ließ seinen Blick durch das Arbeitszimmer schweifen. Die ersten Lichtstrahlen des Tages fielen durch die hohen Fenster, streiften den glänzenden Holzboden und die Regale voller Bücher, die sich an den Wänden entlang zogen. Alles war in akkurater Ordnung – genauso, wie er es liebte. Und genauso, wie er es von seinen Dienern erwartete.
      Seine Gedanken wanderten, während er auf die Schritte wartete, die zweifellos bald an seiner Tür zu hören sein würden. Ein leises seufzen entkam ihm, als er daran dachte, wie schnell die meisten seiner bisherigen Bediensteten ihre Aufgaben vergeigt hatten. Würde Estelle sich als Ausnahme erweisen? Oder würde sie einfach nur eine weitere Enttäuschung sein, die er seinem Vater in bitterem Ton vorhalten konnte?
      In the midst of chaos
      there is also opportunity
    • Estelle hatte am Abend vorher still ihre Sachen geordnet und eingeräumt. Und ein Karamellbonbon hatte sie gegessen. Die hatte Arion ihr wohl heimlich eingepackt dabei teilte ihr Großer Bruder nicht gern diese Süßigkeit unter anderem weil es die in Aydin kaum gab.
      Sie schlief relativ ruhig, war aber am nächsten Tag relativ früh auf den Beinen und machte ihr Bett und zog sich an. Die schwarzhaarige Frau knöpfte die Ärmel des Kleides zu und zog die Handschuhe an. Dann Band sie ihre Haare zusammen mit einem fliederfarbenes Haarband welches überdeckt war mit einer spange aus Nüssen und weißen Federn von Schneevögel. Kurz darauf klingelte das Glöckchen. Sofort ging sie aus dem Raum und zum Arbeitszimmer des Prinzen. Sie legte Wert auf Pünktlichkeit. Und relativ schnell war sie vor der Tür. Sie klopfte. ,,Eure Hoheit, hier ist Estelle. Ihr habt mich gerufen. Dürfte ich eintreten ", fragte sie höflich
      Die Kraft, Träume wahr werden zu lassen, gehört Menschen, die selbst in ihrer Verzweiflung kämpfen.
      (Jinpachi Ego; Blue Lock)
    • Das zurückhaltende Klopfen an der Tür, gefolgt von der höflichen Stimme der neuen Dienerin folgte zügiger als erwartet. Einen kurzen Moment verharrte er, die Augen auf die mahagonibraune Holzfläche gerichtet, als ob er ihre Präsenz jenseits der Schwelle abwägen würde. Pünktlich. Immerhin.
      Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, seine Fingerkuppen aneinander gelegt, und ließ die Worte einen Moment in der Luft hängen, bevor er antwortete. „Komm herein.“ Seine Stimme war ruhig, fast beiläufig, aber in der Stille des Raumes hallte sie nach wie eine unausgesprochene Herausforderung.
      Die Tür öffnete sich und sie trat ein, ihre Haltung aufrecht, ihre Bewegungen präzise und überlegt. Wieder war da diese kontrollierte Ruhe, die ihm gestern schon aufgefallen war – als wäre sie weder von seiner Gegenwart noch von der Atmosphäre des Palastes beeindruckt. Es war... irritierend. Und gleichzeitig weckte es eine Spur von Respekt, die er ungern zugeben würde.
      Lysandros ließ seinen Blick unverhohlen über sie gleiten, als würde er sie neu mustern. Die Handschuhe. Das ordentliche Haar. Sogar ein Hauch von Farbe an der Spange. Sie war eindeutig vorbereitet. Zumindest in dieser Hinsicht war sie ihrem Vorgänger bereits überlegen, der einmal in der Früh erschienen war, ohne die Hälfte seiner Uniform anzulegen.
      „Hm.“ Das war alles, was er sagte, während er sich wieder aufrichtete und sie eindringlich musterte. Er beugte sich ein wenig nach vorn, legte die Ellbogen auf den Tisch, und betrachtete sie eindringlich, als wolle er ein Geheimnis in ihren Zügen entschlüsseln.
      “Kannst du lesen und schreiben?“ Seine Worte kamen langsam.
      In der Regel waren die wenigsten Bediensteten des Palastes in der Lage zu lesen, wenn sie kein höheres Amt bekleideten. Aber wenn an seiner Annahme, dass sie schonmal etwas mit dem Adelshof zu tun hatte, doch etwas dran war, konnte sie sich vielleicht auch ein paar nützliche Talente in sich tragen.
      In the midst of chaos
      there is also opportunity
    • Lesen und schreiben so wie Pünktlichkeit und ein ordentliches Auftreten gehörte zur Grundausbildung einer Prinzessin von Aydin. Somit war sie überzeugt, dass sie eine gute Dienerin sein würde. Und eine solche Umgebung war sie gewohnt. Wobei sie sagen musste, dieses Arbeitszimmer sah anders eingerichtet aus als das ihres ältesten Bruder. Bei ihrem Bruder haben meistens Weltkarten oder so in den Ecken gestanden. ,,Ja, ich kann lesen und schreiben Eure Hoheit", sprach sie. Estelle wusste nicht wie es sich in Vasilios verhielt aber in Aydin war selbst die Dienerschaft mit lesen und schreiben bewandert. Es war zwar ein Eiskönigreich aber genau deswegen war jede einzelne Position wichtig für die Erhaltung des Landes. Die Magier waren dafür zuständig ein Leben zu ermöglichen aber dann gab es noch den Seehandel und die Minen die wichtig waren. Aber es gab noch viel mehr. Aydin konzentrierte sich darauf den Menschen ein Leben zu ermöglichen weswegen es nicht so groß wie Vasilios war
      Die Kraft, Träume wahr werden zu lassen, gehört Menschen, die selbst in ihrer Verzweiflung kämpfen.
      (Jinpachi Ego; Blue Lock)
    • Auch wenn sein Gesichtsausdruck unverändert neutral blieb, regte sich in seinem Inneren eine Mischung aus Überraschung und Skepsis. Die Selbstverständlichkeit, mit der sie antwortete, war bemerkenswert – fast, als wäre die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben für sie nichts Besonderes. Aber hier, in Vasilios, war das keineswegs die Norm.
      "Ist das so?" murmelte er schließlich, seine Stimme war leise, kaum mehr als ein Nachhall in dem stillen Raum. Für einen Moment schien er ihre Worte abzuwägen, als suche er darin nach einer Übertreibung oder einem verborgenen Makel. Dann lehnte er sich zurück, die Fingerspitzen erneut aneinandergelegt, ein zufriedenes, wenn auch distanziertes Nicken folgte. "Nun, dann bist du deinem Vorgänger bereits um Welten voraus. Und, das gestehe ich ungern, besser ausgerüstet, als ich erwartet habe."
      Sein Blick wanderte kurz zur großen Fensterfront, durch die die frühen Sonnenstrahlen den Raum in einem blassen Goldton erhellten. Draußen war der Tag über Vasilios erwacht, und die Gärten des Palastes, berühmt für ihre geometrische Pracht, lagen in perfektem Einklang da. Hier herrschte Ordnung – eine Tugend, die Lysandros mit aller Macht aufrechterhielt, selbst wenn die Welt jenseits der Mauern des Palastes von politischen Intrigen und Unruhen durchzogen war.
      "Das macht die Dinge... einfacher", fuhr er schließlich fort und stand von seinem Stuhl auf, wobei das Geräusch der knarrenden Holzbeine den Raum kurz erfüllte. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und ließ seinen Blick über Estelle schweifen.
      " Wenn du lesen und schreiben kannst, Estelle, dann wirst du diese Fähigkeit auch einsetzen."
      Jemanden zu haben, der einen Teil seiner Korrespondenzen führte, würde seine Arbeit um einiges effizienter machen. Briefe, Berichte, Protokolle. Alles, was notwendig war, um dieses Chaos von einem Hofstaat zusammenzuhalten.
      Natürlich bedeutete das auch, dass sie keine Fehler machen darf. Die Diplomaten aus Denareth oder die Abgesandten der Handelsgilde von Yntar hatten wenig Geduld für die Unachtsamkeit eines einfachen Dienstmädchens. Er müsste zu erst einmal prüfen ob ihr Talent tatsächlich etwas taugte.
      "Aber," unterbrach er sowohl seinen Gedankenflugs als auch die Stille, "das hat alles Zeit bis nach dem Frühstück."
      Auf leerem Magen konnte man einfach nicht arbeiten. "Wurde dir bereits gezeigt, wo sich die Palastküche befindet?" Er hoffte inständig, dass er ihr nicht noch zeigen musste wie und wo sie seine Mahlzeiten zu organisieren hatte.
      In the midst of chaos
      there is also opportunity
    • ,,Ja. General Aurelius hat sie mir gestern gezeigt Eure Majestät. Wünscht ihr euch etwas bestimmtes zum Frühstück ", fragte Estelle nach. Sie würde das erste Mal für jemand anderen kochen als für sich selbst. Hoffentlich bekam sie das hin zumal Vasilios ja ganz andere Zutaten hatte als Aydin. Was die Mahlzeiten anging, würde sie auf jeden Fall einiges an Arbeit haben. Sie musste die Zutaten richtig behandeln und waschen damit kein unangenehmer Geschmack hervortritt, dann musste sie sich die Speisepläne aufs genauste merken und die Speisen korrekt zubereiten. Und dabei musste sie schnell und flexibel sein. Hoffentlich hielten diese Handschuhe ihren Fluch zurück sons könnte das schwieriger werden als es eh schon ist da sie als Prinzessin sowas nie machen musste aber als Dienerin musste sie das und andere Aufgaben perfekt beherrschen
      Die Kraft, Träume wahr werden zu lassen, gehört Menschen, die selbst in ihrer Verzweiflung kämpfen.
      (Jinpachi Ego; Blue Lock)
    • Ah, der General hatte sich also bereits darum gekümmert. Zuverlässig und effizient wie immer.
      Er nahm ihre Worte schweigend entgegen, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte die Finger aneinander, ein leises Klacken, als der Ring an seinem Zeigefinger gegen das polierte Holz des Stuhls schlug. "Das Frühstück." Er wiederholte das Wort, als koste er es, ließ es fast beiläufig in der Luft hängen.
      "Es ist ungewöhnlich, dass eine Dienerin nach den Vorlieben ihres Herrn fragt", bemerkte er schließlich, halb zu sich selbst, halb zu ihr.
      "Die meisten tun einfach, was ihnen aufgetragen wird, ohne viel nachzudenken. Manche würden das loben. Aber Menschen, die denken, bevor sie handeln, sind mir weitaus lieber."
      Er ließ seinen Blick kurz zu ihr zurückgleiten, ruhte auf ihren behandschuhten Händen, die sie mit jener eigenartigen Sorgfalt hielt. Ein seltsames Detail, das er nicht übersehen konnte. Doch das war ein Rätsel für später.
      "Was ich mir zum Frühstück wünsche?" Wiederholte er leise, fast amüsiert, bevor er seine Arme vor der Brust verschränkte. Eigentlich Honigkuchen. Aber das würde wohl kaum Als vollwertige Mahlzeit gelten. Außerdem würde diese Bestellung kaum sein Image wahren. Vielleicht ein andern Mal… "Überrasch mich. Das wird ein interessanter Test sein." Seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen Lächeln, das so schnell wieder verschwand, wie es gekommen war.
      Die Vorstellung, dass eine Dienerin ihn positiv überraschen könnte, war fast schon eine lächerliche Idee. Doch etwas an ihrer Präsenz – dieser Ruhe, dieser fast aristokratischen Haltung – weckte eine gewisse Neugier in ihm, die ihn ärgerte. Sie war zu höflich, zu gelehrig, zu... anders. Vielleicht hatte Aurelius recht, ihr diesen Posten zu geben. Aber vielleicht hatte der alte General auch einen Fehler gemacht, und er, Lysandros, würde derjenige sein, der es herausfand.
      Fest stand jedoch. dass sie kein gewöhnliches Dienstmädchen war. Das war ihm jetzt klar. Und in Vasilios bedeutete das, dass sie entweder ein Geheimnis hatte oder ein Problem war. Vielleicht sogar beides.
      Und er hasste beides gleichermaßen.
      In the midst of chaos
      there is also opportunity
    • Estelle hatte durchaus ein Geheimnis aber das würde sie nicht preisgeben. Sie hatte viele schlimme Erfahrungen dadurch gemacht. Zu viele. Schließlich wurden Verfluchte gehasst. ,,Natürlich Eure Hoheit ", sprach sie und verbeugt sich ehe sie sich in die Küche begab. Dort fing sie direkt an zu kochen und heißes Wasser aufzusetzen. Sie hoffte, dass sie es schaffen konnte und das rechtzeitig. Aber dieser verdammte Prinz mit seinen ständigen Tests. Was war sein scheiß Problem?! Bis jetzt hat sie alles seiner Erwartungen entsprechend gemacht und trotzdem machte er noch Tests. Das gab es ja wohl nicht. Die waren hier ziemlich verklemmt wie sie fand. ,,Guten Morgen ", sagte jemand und sie sah auf. Es war ein anderes Dienstmädchen welches sich als Ella vorstellte. Sie redeten ein bisschen während dem Essen zubereiten. ,,Wenn du Glück hast und dem Prinzen gefällst nimmt er dich mit nach Aydin für Besprechungen mit Kronprinz Reyls ", meinte Ella. Reyls Romani Aydin, der Kronprinz von Aydin und.....Estelles ältester Bruder. Und sie war nicht gerade scharf darauf ihn wiederzusehen. Sie liebte ihre Geschwister aber es war zu gefährlich. Schließlich trug sie das Tablett mit den Speisen in Richtung Arbeitszimmer. Es war etwas was die Konzentration stärkte und die Nerven beruhigte. Außerdem gab es Tee dazu. Nach kurzem Klopfen betrat sie das Arbeitszimmer. ,,Ich bringe euch euer Frühstück Eure Hoheit ", sagte sie
      Die Kraft, Träume wahr werden zu lassen, gehört Menschen, die selbst in ihrer Verzweiflung kämpfen.
      (Jinpachi Ego; Blue Lock)
    • Der junge Kronprinz saß an seinem Schreibtisch, die Hände vor der Brust verschränkt, als das leise Klopfen erklang und Estelle mit dem Tablett eintrat. Er musterte sie mit jener kühlen, durchdringenden Aufmerksamkeit, die er auch politischen Gegnern zuteilwerden ließ. Ihre Ankündigung ließ er unkommentiert, sondern hob lediglich eine Hand in einer ungeduldigen Geste, die sie anwies, das Frühstück abzusetzen.
      Als sie das Tablett auf dem polierten Tisch abstellte, wanderte sein Blick langsam zu den Speisen. Dann hielt er inne. Sein Gesicht zeigte keine Regung, aber seine Gedanken rasten.
      Auf dem Tablett befand sich eine Auswahl, die... ungewöhnlich war. Sicher, es wirkte wohlüberlegt – ein mild gewürztes Fladenbrot, ein weicher Käse, frisches Obst, das mit einer Prise Zimt bestäubt war, und eine dampfende Kanne Tee, deren würziger, leicht blumiger Duft an frostige Morgen erinnerte. Aber nichts davon war typisch für ein Frühstück in Vasilios.
      Ein klassisches vasiliosisches Frühstück war herzhaft und schwer. Gerstenbrei, mit kräftigen Kräutern versetzt, dicke Scheiben geräucherten Fleisches, dazu das allgegenwärtige Schwarzbrot, das im gesamten Reich als Nahrung der Wahl galt. Praktisch. Nahrhaft. Ohne Schnickschnack. Das hier? Es wirkte, als hätte es direkt aus einem anderen Königreich stammen können.
      Seine Augen blieben einen Moment auf der dampfenden Teekanne haften, und ein kaum merkliches Zucken ging durch seine Brauen. Der Duft erinnerte ihn an etwas – an einen Morgen vor Jahren, während eines diplomatischen Besuchs in Aydin. Damals hatte man ihn in einem Saal voller Eis und Gold empfangen und ihm ein ähnlich raffiniertes Frühstück vorgesetzt.
      Interessant.
      "Das ist... anders", sagte er schließlich, seine Stimme so glatt und kühl wie das Porzellan der Teetasse, die er vom Tablett hob. Er ließ den Tee einen Moment in der Tasse kreisen, die Augen dabei auf die Kanne gerichtet, als könne er darin eine Antwort finden.
      "Du scheinst dich gut an die Küche von Vasilios anzupassen", sagte er, ein Hauch von Ironie in seiner Stimme, bevor er eine winzige Menge des Tees kostete. Der Geschmack war ungewohnt, aber durchaus angenehm.
      Er stellte die Tasse mit einer fast übertriebenen Sorgfalt ab und ließ seinen Blick langsam zu Estelle gleiten. "Wie interessant." Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, die Fingerspitzen erneut aneinandergelegt. "Weißt du, in zwei Wochen werde ich nach Aydin reisen. Ein diplomatischer Besuch, wie sie ihn nennen."
      Er machte eine kurze Pause, als betrachte er die Details des Tabletts erneut mit einem Interesse, das er zu verbergen versuchte. Dann sprach er weiter, wobei seine Stimme leiser, fast beiläufig wurde. "Solltest du bis dahin meinen Erwartungen entsprechen, werde ich in Erwägung ziehen, dich mitzunehmen. Derartige Besuche erfordern natürlich absolute Präzision – eine Eigenschaft, von der ich hoffe, dass sie dir nicht fremd ist."
      Sein Blick fiel nun, fast wie beiläufig, auf die Federn in ihrer Haarnadel. Das reine Weiß, die elegante Form... sie erinnerten ihn schon beinahe an die Schneevögel von Aydin, jene seltenen Kreaturen, die in den kargen Höhen der Berge nisteten.
      Doch vielleicht bildete er sich das auch nur ein. Die Federn könnten genauso gut von einer gewöhnlichen, weißen Taube stammen können.
      Doch dann sprach er weiter, sein Tonfall etwas schärfer, fast als wolle er sie auf die Probe stellen: "Warst du schon einmal in Aydin?"
      Er ließ die Worte einen Moment in der Luft hängen und beobachtete sie genau, suchte nach einer Regung in ihrem Gesicht, die ihm verraten könnte, ob er ins Schwarze getroffen hatte – oder ob das alles nur Zufall war. Und obwohl Lysandros von Zufällen wenig hielt, war da doch eine Stimme in seinem Kopf, die ihn warnte, sich nicht von vagen Ahnungen leiten zu lassen.
      In the midst of chaos
      there is also opportunity
    • Oh verdammt! Er hatte einen Verdacht. Was sollte sie denn jetzt machen? Erstmal am besten beruhigen und nichts anmerken lassen. ,,Als Kind haben mich meine Eltern oft mit in andere Orte mitgenommen und ein paar mal auch mit nach Aydin", sprach sie ruhig mit einem Lächeln. Es musste niemand wissen, wer sie wirklich war. Hier in Vasilios war sie einfach Estelle Jill, die persönliche Dienerin des Prinzes Lysandros. Ihre Identität als Prinzessin von Aydin hatte sie in ihrer Heimat gelassen. Problematisch wurde es nur wenn sie wirklich mit zu diesem Treffen durfte. Die Wachen und die gesamte königliche Familie so wie der Adel würden sie mit Sicherheit erkennen. Aber der Adel wusste zu Estelles Glück nicht warum sie verstoßen wurde. Sie konnten sich also nicht verplappern was den Fluch angeht und ihre Familie würde sicher aus dem Grund schweigen, weil es eine Angelegenheit von Aydin war
      Die Kraft, Träume wahr werden zu lassen, gehört Menschen, die selbst in ihrer Verzweiflung kämpfen.
      (Jinpachi Ego; Blue Lock)