Endzeitgeschichte mit jenen in der Hauptrolle... Coryo & Kara
Co-Autorin: @Michiyo
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Trappelnd hörte man die flinken Füßchen der wenigen Ratten und all dem anderen Ungeziefer auf dem kalten, schon vor langer Zeit verlassenen, Fliesenboden, der schier unzähligen Geschäfte. Es war ein Moloch, ein furchtbarer Beweis dafür, was sich zugetragen hatte. Etwas, dass das Leugnen jenes Tages unmöglich machte. Zersprungen waren die Fensterscheiben, die einst so prunkvoll die Auslagen der verschiedenen Etablissments geschützt hatten. Dreck, Pisse und andere Flüssigkeiten hatten sich zu einer klebrigen Substanz vermischt und zierten wie faule Stellen an perlweisen Zähnen die Oberfläche des einst so stolzen Steines, der die Schritte und Füße von Unzähligen überdauert hatte. Hier und dort erkannte man zusammengeknüllte Zeitungsberge, provisorisch zusammengebaute Unterschlüpfe für den ein oder anderen verlorenen Wanderer in dieser unsagbaren Weite von Pars. Alles hier hatte an Wert verloren. Man sollte meinen das gerade die schimmernden Schmuckstücke, die nun verstaubt und glanzlos in dem rot und schwarz ihrer in Seide gehüllten Boxen lagen, als erstes gestohlen wurden. Und doch waren gerade jenes glänzende Gold, welches Diamanten und Rubine umschloss, unberührt. Nein, Geschmeide und Edelmetall war uninteressant geworden für die Menschen. Anderweitig hatten sich die Überlebenden das wohl wichtigste zum Überleben erkoren. Das sah auch Kara, die neben den Ratten, selbst wie eine, zwischen den leeren Geschäften umherschlich. Sie verstand die Präferenzen der Plünderer, als ihr Blick aus dem Blau ihrer Augen in ein einstiges Kleidungsgeschäft glitt. Gierig hatte man sich dort die noch brauchbaren, zusammengewebten Pullover, Westen, Hosen von den Kleiderbügeln gerissen, während der Rest davon, verbrannt und verkohlt auf den Ständern ihr Dasein fristeten. Man würde es schon brauchen, feste Hüllen, die den Köper umschlossen und gegen die nächtliche Kälte schützte. Manchen war es egal was sie trugen, gerade den Herrschaften aus Aurum. Die schmückten sich mit frohen Farben und Gewändern, die mehr einem Statement glichen, als funktional zu sein. Übertrieben es mit Hüten und Mäntel, die dem Balztanz eines Vogels nahe kamen, als der Welt Widerstand zu leisten. Gut. Die Einwohner von Aurum mussten sich darüber jedoch auch keine Sorgen machen. Kara entkam ein tiefes Seufzen, welches sich jedoch sogleich bereute, als der Atem so gestoßen ihre Kehle verließ. Sie hatte die Bande an Praedo von zuvor nur mühselig abhängen können... versteckte sich wahrscheinlich knappe 30 Minuten unter einem umgeworfenen Auto, die Ashborne jedoch immer erwartungsvoll in der Hand umgriffen, bereit, zur Not auch zu jener Pistole zu greifen. Jetzt durch Unachtsamkeit ihre Verfolger wieder auf ihre Spur zu führen, wäre fatal gewesen.
Es war eigentlich ein ziemlicher Glücksgriff, dass sie hier gelandet war. Das Schild, welches den Eingang zu dem Einkaufszentrum anpries, war schon vor langer Zeit vom Rost zerfressen, zu Boden gefallen und erlag dort kläglich der täglichen Witterung. Draußen aber war die Sonne schier am brennen und für die Braunhaarige war jeglicher Unterschlupf recht, der ihr die heißen Mittagsstunden vom Leib hielt. Und war es ein Segen, hier nun zu schlendern, sichtlich allein, auf der Suche nach Vorräten. Nach links und rechts glitt ihr Blick, in weißer Vorraussicht nur nach vorne gerichtet, die Geräusche im Hintergrund mit ihren Ohren sehend. Viel zu aufmerksam, zu nachdenklich war sie geworden, seitdem ihr Leben jeden Tag wohl am seidenen Faden hing, hoffend, dass das einstige Gesicht, welches als Aushängeschild für die Talionis genutzt wurde, unerkenntlich geworden war. Seit damals hatte ihr strenger Pagenschnitt sich in langes, wallendes Haar gewandelt und so oft sie konnte, überfärbte sie das dunkle Blond mit noch dunklerem Braun, um die Täuschung perfekt zu halten. Kara war und ist nach wie vor auf der Flucht. Vor ihrer Vergangenheit, sich selbst, ihren Gläubigern, jenen, die sie und nur sie für dieses Unglück verantwortlich gemacht hatten. Zu streng mit sich selbst, biss sich die junge Frau nun auf die Unterlippe und ließ den Blick für einen Moment zu Boden schweifen, als das Knacken einer Neonröhre, ihr Haupt wieder empor riss. Erstarrt war sie für einen Moment, zu plötzlich kam dieses Geräusch an sie heran und verstetzte sie in eine Schockstarrte, ehe ihr Körper sich beruhigte und das rote Blinken sich in ihren Blick legte. "Supermarket" war wohl einst über jenen weiten Hallen hängend gewesen, von welchem Wort nun aber nur mehr das "Super" störblinkend auf sich aufmerksam machte. Die Ironie die in diesem Zufall lag, ließ Kara belustigt schnauben. Ihr Kopf schüttelte kurz das Haar auf jenem, welches sie sich wieder hinter die Ohren steckte. Nun aber hob sich der schlanke Körper der jungen Frau mit einem sachten Sprung über die Schwenktüren, die vor ein paar Jahren noch automatisch auf und zu gegangen waren, Konsumenten Einlass gewährten. Noch bevor die Dame sich in Bewegung setzte, sondierte sie einen letzten Moment ihre Umgebung. Den wachen Blick auf die Richtung lenkend aus der sie kam, fixierte sie die dumpf leuchtende Halle einen Moment, Ausschau haltend nach etwaigen Schatten die ihr gefolgt waren oder Geräuschen, die so hier nicht hingehören würden. Doch... war sie allein. Ihr Kiefer spannte sich unsicher an, aber doch führten ihre Schritte die junge Frau dann leise zwischen die Gänge, auf der Suche nach den Konserven, Dosen und eingelegtem Gemüse. Sollte man das Glück haben, sich in der Wildnis ein frisches Häschen oder gar einen der wenigen Hirsche oder Hühner zu fangen, griff man zum Großteil nur mehr auf jene verpackten Lebensmittel zurück.
Es war ein Leben, dass sie sich so nicht gewünscht hatte. Das sich keiner der Überlebenden gewünscht hatte und doch hatten sie nun damit zu harkeln. Bereute sie es, was laut Medien und Chefs ihrer wissenschaftlichen Kommission passiert war? Ein wenig. Aber Kara wusste... es war nicht ihr Fehler gewesen. Sie spürte es! Bedacht stieg die Braunhaarige also über jenen Müll, die bereits andere hinterlassen hatten und langsam schwand ihre Hoffnung darauf, hier etwas Essbares zu finden, sollten auch andere diese Quelle gefunden und geplündert haben. So unsicher, ob sich der Weg denn gelohnt hatte, schlug Kara den Weg in jenen Gang ein, welcher gesuchtes Gut tragen sollte. Und wirklich... ein paar Schritte weiter vorne, glitzerten ihr die Konserven und Gläser verführerisch entgegen und beinahe kläglich, beschwerend warum ihm zuvor niemand Aufmerksamkeit geschenkt hatte, entglitt dem Magen der Staatenlosen ein tiefes Knurren. Beinahe schmerzhaft gestaltete sich dies, aber konnte Kara sich auch nicht zu hunder Prozent erinnern, wann ihr letztes Mahl war. Jetzt aber starrten ihre vor Hunger glänzenden Augen auf abgepackte Ravioli, Bohneneintöpfe, Gurken, Paprika, Tomaten, Maccaroni mit Käse und und und hinab. Sie wusste, mehr als sie tragen konnte durfte sie nicht nehmen. Und doch war die Versuchung zu groß...
Es war eigentlich ein ziemlicher Glücksgriff, dass sie hier gelandet war. Das Schild, welches den Eingang zu dem Einkaufszentrum anpries, war schon vor langer Zeit vom Rost zerfressen, zu Boden gefallen und erlag dort kläglich der täglichen Witterung. Draußen aber war die Sonne schier am brennen und für die Braunhaarige war jeglicher Unterschlupf recht, der ihr die heißen Mittagsstunden vom Leib hielt. Und war es ein Segen, hier nun zu schlendern, sichtlich allein, auf der Suche nach Vorräten. Nach links und rechts glitt ihr Blick, in weißer Vorraussicht nur nach vorne gerichtet, die Geräusche im Hintergrund mit ihren Ohren sehend. Viel zu aufmerksam, zu nachdenklich war sie geworden, seitdem ihr Leben jeden Tag wohl am seidenen Faden hing, hoffend, dass das einstige Gesicht, welches als Aushängeschild für die Talionis genutzt wurde, unerkenntlich geworden war. Seit damals hatte ihr strenger Pagenschnitt sich in langes, wallendes Haar gewandelt und so oft sie konnte, überfärbte sie das dunkle Blond mit noch dunklerem Braun, um die Täuschung perfekt zu halten. Kara war und ist nach wie vor auf der Flucht. Vor ihrer Vergangenheit, sich selbst, ihren Gläubigern, jenen, die sie und nur sie für dieses Unglück verantwortlich gemacht hatten. Zu streng mit sich selbst, biss sich die junge Frau nun auf die Unterlippe und ließ den Blick für einen Moment zu Boden schweifen, als das Knacken einer Neonröhre, ihr Haupt wieder empor riss. Erstarrt war sie für einen Moment, zu plötzlich kam dieses Geräusch an sie heran und verstetzte sie in eine Schockstarrte, ehe ihr Körper sich beruhigte und das rote Blinken sich in ihren Blick legte. "Supermarket" war wohl einst über jenen weiten Hallen hängend gewesen, von welchem Wort nun aber nur mehr das "Super" störblinkend auf sich aufmerksam machte. Die Ironie die in diesem Zufall lag, ließ Kara belustigt schnauben. Ihr Kopf schüttelte kurz das Haar auf jenem, welches sie sich wieder hinter die Ohren steckte. Nun aber hob sich der schlanke Körper der jungen Frau mit einem sachten Sprung über die Schwenktüren, die vor ein paar Jahren noch automatisch auf und zu gegangen waren, Konsumenten Einlass gewährten. Noch bevor die Dame sich in Bewegung setzte, sondierte sie einen letzten Moment ihre Umgebung. Den wachen Blick auf die Richtung lenkend aus der sie kam, fixierte sie die dumpf leuchtende Halle einen Moment, Ausschau haltend nach etwaigen Schatten die ihr gefolgt waren oder Geräuschen, die so hier nicht hingehören würden. Doch... war sie allein. Ihr Kiefer spannte sich unsicher an, aber doch führten ihre Schritte die junge Frau dann leise zwischen die Gänge, auf der Suche nach den Konserven, Dosen und eingelegtem Gemüse. Sollte man das Glück haben, sich in der Wildnis ein frisches Häschen oder gar einen der wenigen Hirsche oder Hühner zu fangen, griff man zum Großteil nur mehr auf jene verpackten Lebensmittel zurück.
Es war ein Leben, dass sie sich so nicht gewünscht hatte. Das sich keiner der Überlebenden gewünscht hatte und doch hatten sie nun damit zu harkeln. Bereute sie es, was laut Medien und Chefs ihrer wissenschaftlichen Kommission passiert war? Ein wenig. Aber Kara wusste... es war nicht ihr Fehler gewesen. Sie spürte es! Bedacht stieg die Braunhaarige also über jenen Müll, die bereits andere hinterlassen hatten und langsam schwand ihre Hoffnung darauf, hier etwas Essbares zu finden, sollten auch andere diese Quelle gefunden und geplündert haben. So unsicher, ob sich der Weg denn gelohnt hatte, schlug Kara den Weg in jenen Gang ein, welcher gesuchtes Gut tragen sollte. Und wirklich... ein paar Schritte weiter vorne, glitzerten ihr die Konserven und Gläser verführerisch entgegen und beinahe kläglich, beschwerend warum ihm zuvor niemand Aufmerksamkeit geschenkt hatte, entglitt dem Magen der Staatenlosen ein tiefes Knurren. Beinahe schmerzhaft gestaltete sich dies, aber konnte Kara sich auch nicht zu hunder Prozent erinnern, wann ihr letztes Mahl war. Jetzt aber starrten ihre vor Hunger glänzenden Augen auf abgepackte Ravioli, Bohneneintöpfe, Gurken, Paprika, Tomaten, Maccaroni mit Käse und und und hinab. Sie wusste, mehr als sie tragen konnte durfte sie nicht nehmen. Und doch war die Versuchung zu groß...
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"I assure you brother. The sun will shine on us again. ”
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