Vorstellung
@Kartenspielerin
Die Reise zur Hauptstadt war beschwerlich und Adam wäre auch lieber auf dem Hof seiner Eltern geblieben. Er mochte die idyllische Landschaft und die Feldarbeit. Ebenso die Viehzucht machte ihm Spaß und er fühlte sich dort schon immer zuhause. Nun war er fernab der Heimat, weit weg von seiner Familie. Vielleicht würde er sie sogar nie wieder sehen.
Aber ihm war bewusst, wie wichtig seine neue Rolle war, also würde er sich damit schon irgendwie arrangieren können. Er hatte ja auch keine andere Wahl.
Die erste Nacht in seinem neuen Bett war eigenartig. Er war erschöpft ins Bett geklettert, konnte aber dennoch nicht besonders gut schlafen. Sein Zimmerpartner hatte auch nicht wirklich mit ihm gesprochen. Allgemein waren die meisten eher mit sich selbst beschäftigt. Vielleicht lag es daran, dass sie sich nicht kannten und alle zusammen gewürfelt wurden.
Auch das Frühstück fühlte sich einsam an. Sie saßen zwar gemeinsam an mehreren Tischen, doch es sprach kaum jemand miteinander. Die ersten kleinen Grüppchen hatten sich schon gebildet, wobei man deutlich sehen konnte, aus welcher Schicht welcher Rekrut kam. Die wohlhabenderen Rekruten hatten neuwertige Kleidung, während die ärmeren, zu denen auch Adam gehörte, die gebrauchten Kleidungsstücke trug, solange sie noch nicht ganz auseinander gefallen waren.
Jetzt, wo er genauer hinsah, erkannte er auch, dass sich diese Grüppchen auch an den Tischen gebildet hatten, an denen keine Gespräche stattfanden. An seinem Tisch saßen alles Jungen mit gebrauchter Trainingskleidung. Einige von ihnen sahen noch erschöpft von ihrer Reise aus. Andere schienen sich hier unwohl zu fühlen und vermissten wohl ihre Heimat. Adam hingegen hatte einen ziemlich stechenden Blick, der ihn von den anderen Bauernjungen abhob. Es war gewiss nie sein Traum gewesen Ritter zu sein und dennoch strahlte er eine gewisse Entschlossenheit aus. Die Ritter beschützten schließlich auch seine Familie, also wollte er sich Mühe geben und die Ausbildung meistern. Es wäre eine Schande, würde er am Ende zum Stallburschen degradiert werden.
Anschließend mussten sie auf dem Trainingshof antreten. Flüchtig ließ Adam seinen Blick ein Stück nach links und rechts gleiten. Der Ausbilder wies alle zurecht, die keine angemessene Haltung einnahmen. Deshalb orientierte sich Adam an dem Jungen neben ihm, der seiner Kleidung nach zu urteilen wohl aus einem Adelshaus kam. Er stand stramm und richtete seinen Blick nach vorn, hob das Kinn und streckte die Brust ein wenig heraus.
Der Ausbilder hatte nichts auszusetzen und ging weiter durch die Reihe. Dennoch traute Adam sich kaum zu atmen. Sein Ton war barsch und wenn ihm danach war, ließ er die Rekruten Liegestützen machen. Mit dem sollte er es sich also nicht verscherzen.
Trotzdem glitt sein Blick kurz zurück zu dem Jungen neben ihm. Er war sich vorhin nicht sicher, aber nun erkannte er, dass es sein Zimmergenosse war. Um nicht doch noch Ärger zu bekommen, richtete er seine Augen jedoch schnell wieder nach vorn. Solange, bis der Ausbilder ihnen erlaubte sich zu rühren, um ihnen dann eine Führung über das Gelände zu geben und zu erklären, wie ihre Ausbildung in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten und Jahren aussehen würde. Einen Jungen vom Land hatte er direkt schon rausgeworfen und zum Mist schaufeln gejagt, da er - wie er ihn bezeichnete - wie ein Baby jammern würde, weil ihm die Beine vom Marsch hier her wehtaten.
@Kartenspielerin
Die Reise zur Hauptstadt war beschwerlich und Adam wäre auch lieber auf dem Hof seiner Eltern geblieben. Er mochte die idyllische Landschaft und die Feldarbeit. Ebenso die Viehzucht machte ihm Spaß und er fühlte sich dort schon immer zuhause. Nun war er fernab der Heimat, weit weg von seiner Familie. Vielleicht würde er sie sogar nie wieder sehen.
Aber ihm war bewusst, wie wichtig seine neue Rolle war, also würde er sich damit schon irgendwie arrangieren können. Er hatte ja auch keine andere Wahl.
Die erste Nacht in seinem neuen Bett war eigenartig. Er war erschöpft ins Bett geklettert, konnte aber dennoch nicht besonders gut schlafen. Sein Zimmerpartner hatte auch nicht wirklich mit ihm gesprochen. Allgemein waren die meisten eher mit sich selbst beschäftigt. Vielleicht lag es daran, dass sie sich nicht kannten und alle zusammen gewürfelt wurden.
Auch das Frühstück fühlte sich einsam an. Sie saßen zwar gemeinsam an mehreren Tischen, doch es sprach kaum jemand miteinander. Die ersten kleinen Grüppchen hatten sich schon gebildet, wobei man deutlich sehen konnte, aus welcher Schicht welcher Rekrut kam. Die wohlhabenderen Rekruten hatten neuwertige Kleidung, während die ärmeren, zu denen auch Adam gehörte, die gebrauchten Kleidungsstücke trug, solange sie noch nicht ganz auseinander gefallen waren.
Jetzt, wo er genauer hinsah, erkannte er auch, dass sich diese Grüppchen auch an den Tischen gebildet hatten, an denen keine Gespräche stattfanden. An seinem Tisch saßen alles Jungen mit gebrauchter Trainingskleidung. Einige von ihnen sahen noch erschöpft von ihrer Reise aus. Andere schienen sich hier unwohl zu fühlen und vermissten wohl ihre Heimat. Adam hingegen hatte einen ziemlich stechenden Blick, der ihn von den anderen Bauernjungen abhob. Es war gewiss nie sein Traum gewesen Ritter zu sein und dennoch strahlte er eine gewisse Entschlossenheit aus. Die Ritter beschützten schließlich auch seine Familie, also wollte er sich Mühe geben und die Ausbildung meistern. Es wäre eine Schande, würde er am Ende zum Stallburschen degradiert werden.
Anschließend mussten sie auf dem Trainingshof antreten. Flüchtig ließ Adam seinen Blick ein Stück nach links und rechts gleiten. Der Ausbilder wies alle zurecht, die keine angemessene Haltung einnahmen. Deshalb orientierte sich Adam an dem Jungen neben ihm, der seiner Kleidung nach zu urteilen wohl aus einem Adelshaus kam. Er stand stramm und richtete seinen Blick nach vorn, hob das Kinn und streckte die Brust ein wenig heraus.
Der Ausbilder hatte nichts auszusetzen und ging weiter durch die Reihe. Dennoch traute Adam sich kaum zu atmen. Sein Ton war barsch und wenn ihm danach war, ließ er die Rekruten Liegestützen machen. Mit dem sollte er es sich also nicht verscherzen.
Trotzdem glitt sein Blick kurz zurück zu dem Jungen neben ihm. Er war sich vorhin nicht sicher, aber nun erkannte er, dass es sein Zimmergenosse war. Um nicht doch noch Ärger zu bekommen, richtete er seine Augen jedoch schnell wieder nach vorn. Solange, bis der Ausbilder ihnen erlaubte sich zu rühren, um ihnen dann eine Führung über das Gelände zu geben und zu erklären, wie ihre Ausbildung in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten und Jahren aussehen würde. Einen Jungen vom Land hatte er direkt schon rausgeworfen und zum Mist schaufeln gejagt, da er - wie er ihn bezeichnete - wie ein Baby jammern würde, weil ihm die Beine vom Marsch hier her wehtaten.
~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
- Eugene Ionesco
- Eugene Ionesco