Sie hatte die Veränderungen in der Welt der Shinobi durchaus mitbekommen, schließlich waren ihr diese Veränderungen nicht entgangen. Auch wenn sie nicht direkt dabei war so hatte sie doch von extremen Spannungen in der Shinobiwelt gehört. Schon seltsam, dass sie davon nicht direkt etwas mitbekommen hatte, wenn man mal bedachte, dass ihr kleines Dorf davon hätte ebenfalls betroffen sein müssen. Doch sie lagen wahrscheinlich so abgelegen, dass sie von den eigentlichen Geschehnissen nichts mitbekommen hatten. Gut, was hieß Dorf. Es war ein ziemlich kleines Dorf, in welchem nur sehr wenig Leute lebten. Sie war eine von ihnen. Auch wenn Rin bis heute keine direkte Erinnerung hatte wie sie hier her gekommen war. Man hatte ihr lediglich nur gesagt, dass man sie bewusstlos gefunden hatte und sie dem Tod wohl näher, als dem Leben war. Was davor jedoch passierte, konnte sie nicht sagen, da sie einfach keine Erinnerungen mehr hatte. Es war wie eine Wand, die ihr den Weg versperrte und jedes Mal wenn sie versuchte sich zu erinnern bekam sie schreckliche Kopfschmerzen. Es war schlimm nicht zu wissen wo man her kam oder was passiert war; das einzige was ihr geblieben war, war ein Stirnband und ein Rucksack, mit ein paar wichtigen Sachen und Gegenständen; was genau sie jedoch damit gemacht hatte, wusste Rin nicht mehr. Sie spürte jedes Mal aufs Neue, dass das hier nicht der Ort war an dem sie hingehörte. Es fühlte sich falsch an und nicht richtig, auch wenn sie bis jetzt noch nicht wusste wieso. Was war denn nur geschehen? Und warum wusste sie gar nichts mehr? An manchen Tagen fühlte sich die Brünette einfach nur hilflos und überfordert, denn sie wusste, dass mehr dahinter steckte, ein Geheimnis, dass im verborgenen lag. Mehr hinter ihr und ihrer Existenz. Wenn ihr doch bloß jemand helfen könnte, jemand, der wusste, wer sie war, und ihre Fragen beantworten konnte. Nur würde sie hier in diesem Dorf wohl nicht fündig werden, auch wenn die Menschen sehr nett zu ihr waren und sich gut um sie gekümmert hatten. Den einzigen Hinweis, den sie an ihre Vergangenheit hatte war ein Stirnband. Eines, dass Shinobis trugen. Und sie besaß Fähigkeiten, oder besser gesagt Chakra, mit welchem sie heilen konnte. Sie schien also eine Kunoichi gewesen zu sein. Eine, die aus dem Dorf Konoha stammte. Zumindest meinten das die Dorfbewohner. Ob sie dort wohl antworten finden würde? Ein Versuch war es zumindest wert, weshalb sie auch beschlossen hatte die Reise anzutreten denn sie benötigte antworten. Antworten auf Fragen, die sie schon so lange beschäftigten und die sie dort hoffte zu finden. Auch wenn sie einen weiten und beschwerlichen Weg vor sich hatte.
Als sie das Dorf Konoha endlich erreicht hatte blieb sie vor dem großen Toreingang stehen und betrachtete dieses genau. Es kam ihr irgendwie bekannt vor, so als hätte sie es schon mal gesehen. Sie schien also tatsächlich von hier zu kommen, auch wenn sie keine Ahnung hatte ob sie wirklich richtig war und hier fündig werden würde. Dennoch betrat sie das Dorf, in welchem reges Treiben herrschte, dabei warf sie einen kurzen Blick zu den beiden Wachen am Tor, die sie eigenartig betrachteten, so als hätten sie Rin schon einmal gesehen, was aber unmöglich war. Offensichtlich hatten sich die Menschen von dem schrecklichen Krieg erholt, der noch immer im vollen Gange war. Nur schien man hier nicht so wirklich davon etwas zu spüren. Es herrschte Normalität. Es war seltsam und die junge Frau sah sich aufmerksam in der Gegend um, die irgendwie vertraut auf sie wirkte, auch wenn sich vieles verändert hatte. Ob sie wirklich hier einst gelebt hatte? Fraglich, doch warum besaß sie dieses Stirnband und warum kam ihr das ganze so bekannt vor. Ihr Blick blieb für einen Augenblick an den Steingesichtern hängen, die über das Dorf ragten. Offensichtlich schienen sie alle die Dorfoberhäupter gewesen zu sein. Auch wenn ihr Blick an einem Gesicht besonders verharrte. Es war das vierte und stellte ganz offenichsichtlich einen Mann dar. Rin seufzte leise und wandte ihren Blick schließlich davon ab denn sie konnte sich ja sowieso nicht daran erinnern. Also setzte sie ihren Weg stattdessen weiter fort und lief durch die ziemlich vollen Straßen Konohas, leicht abwesend dabei. Weshalb sie auch nicht mitbekam, wie sie mit jemanden zusammen stieß. Da hatte sie wohl nicht aufgepasst weshalb sie den Mann auch einen entschuldigenden Blick zuwarf. "Entschuldigen sie, ich habe nicht aufgepasst. Mein Fehler" sprach die junge Frau hastig und wollte ihren Weg weiter fortsetzen ohne dem Mann weitere Beachtung zu schenken, bei dem es sich um Kakashi handelte. Sie musste sich an diesen ganzen Trouble erst einmal gewöhnen, denn diesen kannte sie nicht wirklich. Was für ein Chaos. Wie sollte sie sich hier zurechtfinden? Das würde die reinste Katastrophe werden. Und dennoch wirkte einiges hier so vertraut auf sie. So als wenn sie schon einmal hier gewesen wäre. Nur wann? Und wieso? Gehörte sie hier her?