Ian
Der Flug in Richtung Seattle war von Los Angeles aus nicht gerade lang. Knappe 3 Stunden flog man dorthin. Der Umzugswagen ist schon vor zwei Tagen los gefahren, damit alles rechtzeitig in meinem neuen Zuhause war, bevor ich ankam.
Ich hörte Musik während des Fluges und bereitete mich mental auf meine neue Heimat vor. Ich sollte nach Forks ziehen, ein kleines Örtchen am westlichen Rand des Olympic- Nationalparks im Bundestaat Washington DC.
Das ich einmal von einer Großstadt in eine kleine Stadt umziehen würde, hätte ich nie gedacht, doch meine Mutter bestand darauf.
Von heute auf Morgen sollte sich mein Leben komplett ändern. Ich zog mitten im neuen Schuljahr um, das war natürlich nicht sonderlich schön. Alle Leute kannten sich und ich wäre der "Neue". Darauf hatte ich nicht wirklich Lust, doch ich wollte meine Mutter nicht enttäuschen. Sie arbeitet hart genug, da sollte sie sich nicht auch noch um mich kümmern und Sorgen machen.
Von Seattle aus waren es dann noch knappe 3 Stunden und 45 Minuten bis nach Forks. Ich war gefühlt den halben Tag nur unterwegs.
Gott sei Dank hatte meine Mutter schon alles in die Wege geleitet und ich wurde am Flughafen abgeholt und kam sicher in meinem neuen Zuhause an.
Man merkte bei der Hinfahrt schon das sich die Vegetation änderte. Überall waren dicht bewachsene Wälder zu sehen. Das Wetter änderte sich von Sonne auf Regen und als wir in Forks ankamen hang ein leichter Nebelschleier über dem Städtchen. Es sah sehr mystisch aus. Man könnte hier locker einen Horrorfilm drehen oder eine Vampirromanze.
Wir fuhren einmal durch die Stadt und bogen dann rechts ab um auf ein Grundstück zu fahren. Hier war es sehr abgelegen, doch die Ruhe tut mir sicher gut.
Das Haus sieht sehr modern aus, strahlt durch die Holzfassade dennoch Gemütlichkeit aus. Ich gab den mir unbekannten Fahrer etwas Geld für die Fahrt und verabschiedete mich von ihm.
Die Umzugsleute luden schon fleißig meine Kartons aus. Meine Mutter bestand darauf das ich mir alles neu kaufen sollte. Neues Leben neue Sachen, das war ihre Devise.
Ein paar Möbel standen schon im Haus, doch mein Schlafzimmer konnte ich mir so gestalten wie ich wollte.
Ich griff den Umzugsleuten unter die Arme, damit sie auch einmal fertig wurden. Schließlich hatten sie noch eine ganz lange Rückfahrt vor sich.
Doch wie ich meine Mutter kenne, hat sie den Mitarbeitern schon Unterkünfte für Übernachtungen gebucht. Sie war einfach viel zu gut für alle.
Nachdem der letzte Karton endlich aus dem Transporter gehoben wurde, bedankte ich mich bei den Männer und wünschte ihnen noch eine gute Heimreise.
Und dann stand ich da, mit einem Karton in meinen Händen vor meinem Haus, in einer völlig fremden Stadt.
Etwas mulmig war mir schon dabei, doch ich wollte meine Mutter stolz machen.
Ich stellte den Karton auf die Veranda ab und setzte mich auf die Treppenstufen. Ich muss ihr Bescheid sagen das wir fertig sind und das ich heil angekommen bin.
´Hey Mum ich bin Heil in Forks angekommen und mit dem Umzugsunternehmen hat auch alles geklappt. Ich werde noch ein wenig die Kartons auspacken und mir noch irgendwo etwas zu essen besorgen. Ich hab dich sehr lieb`xoxo Ian
Ich steckte mein Handy wieder in die Hosentasche und nahm den Karton in die Hand. Das Haus war von innen auch sehr schön und meine Mutter hatte einen echt guten Geschmack, was die Einrichtung anging.
Nach und nach setzte ich mich an die Kartons um sie auszupacken. Gut das sie alle beschriftet waren, so konnte ich gleich alles verstauen ohne das hier Chaos entstand.
Morgen würde ich mein Schlafzimmer gestalten, doch für heute war es genug.
Als ich anschließend in die Küche ging um mir ein Glas Wasser zu holen, sah ich das am Kühlschrank ein Zettel hing. Ich schüttelte lachend den Kopf. ´Damit du mir nicht verhungerst´
Meine Mutter hatte wirklich an alles gedacht. Ich öffnete den Kühlschrank und der war prall gefüllt mit allen was ein heranwachsender Jugendlicher so braucht.
"Danke schön", flüsterte ich vor mich hin.
Ich schnappte mir Wasser und nahm eine Tupperdose mit leckeren Reis, Hühnchen und Gemüse heraus und machte sie in der Mikrowelle warm. Am Kühlschrank hangen auch noch diverse Lieferanten, doch nichts ging über das selbstgemachte Essen von Mum.
Ich nahm mein Essen mit nach Draußen, denn ich wollte diesen ersten Abend nicht im Haus verbringen. Der Regen war weg, der Nebel auch und somit schaute ich in einen wunderschönen Sternenhimmel. So ruhig konnte jeder Abend gerne sein. Ich aß in Ruhe mein Abendessen und genoss die Ruhe hier in vollen Zügen. Morgen ist erst Sonntag und somit konnte ich mich in Ruhe auf die Schule am Montag vorbereiten und das Haus weiter herrichten.

