Die Nacht war still und klar, der Mond hing wie eine silberne Sichel am Himmel und tauchte die Landschaft in ein sanftes Licht. Eine einsame Eule glitt lautlos über die Felder und Wälder, ihre scharfen Augen auf die Welt der Sterblichen unter ihren ausgebreiteten Schwingen gerichtet.
Seit Jahrtausenden hatte die Göttin den Lauf der Geschichte gelenkt, indem sie die mutigsten und klügsten Krieger als ihre exekutierende Hand wählte. Nun war es wieder an der Zeit, einen neuen Champion zu finden, um die immerwährende Bedrohung durch die Dämonen zu bekämpfen.
Ihre Suche hatte sie in dieses abgelegene Königreich geführt, wo ein junger Krieger, bekannt für seinen Mut und seine Aufrichtigkeit, ihre Aufmerksamkeit erregt hatte.
Doch Artemisia wollte sich selbst ein Bild von ihm machen, bevor sie sich ihm zeigte. Sie wollte sehen, ob er es würdig war, von ihr als potentieller Champion in betracht gezogen zu werden.
Lautlos flog der unscheinbare Raubvogel über die kleine Ortschaft, welche in tiefer Ruhe lag und ließ sich auf einem der hohen Dächer nieder. Von dort aus hatte sie einen uneingeschränkten Blick auf die umliegenden Straßen und Gebäude.
Die Sonne würde bald den Horizont erklimmen und die Menschen aus ihrem Schlummer erwecken, auf dass sie ihre Observation beginnen konnte.
Mit seinem pechschwarzen Gefieder, wäre der Rabe wohl mit der Dunkelheit der Nacht verschmolzen, wenn seine Augen nicht grell wie glühende Kohlen glimmen würden.
Es war nicht ungewöhnlich, dass der Unsterbliche in dieser Gestalt umherstreifte und die Sterblichen manipulierte, sie gegeneinander und gegen die Götter ausspielte und sich von ihrem Hass nährte.
Doch in letzter Zeit hatte er eine besondere Quelle des Hasses gespürt, die ihn wie ein Magnet anzog. Es war der brennende Zorn einer jungen Frau, die in einem vom Krieg zerrütteten Land aufgewachsen war und sowohl Menschen als auch Göttern die Schuld an ihrem Leid gab.
Selbst im Schlaf war Ihr Gesicht von Schmerz und Zorn gezeichnet, und der Dämon konnte den Hass in ihrem Herzen, der wie eine Glut nur darauf wartete, zu einem Feuer entfacht zu werden, förmlich schmecken.
Während die zierliche Gestalt dort schlummerte, öffnete er seine Flügel, und ein Schatten breitete sich nebulös aus, der sich langsam über das Zimmer senkte. Weich und zart, wie Seidenfäden, die sich um ihren Verstand schlangen, drang seine Stimme durch den Schatten an ihre Ohren
„Ich kenne deinen Schmerz. Ich sehe, wie sehr du leidest. Die Götter haben dich im Stich gelassen, sie haben dein Land zerstört und deine Familie in den Tod geschickt.“
Xanthos fuhr fort, seine Stimme unablässlich. „Aber du musst nicht länger leiden. Ich kann dir die Macht geben, dich zu rächen. Die Götter sind schwach, und sie verdienen deine Loyalität nicht. Mit meiner Hilfe kannst du sie stürzen, sie für ihr Versagen bestrafen.“
Bilder von Zerstörung und Rache, von Göttern, die vor ihr niederknieten, und von einem Land, das unter ihrer Herrschaft blühte, fluteten die Träume der Sterblichen.
„Stell dir eine Welt vor,“ flüsterte er weiter, „in der du die Kontrolle hast. Eine Welt, in der du stark bist, und niemand dich mehr verletzen kann. Ich kann dir diese Welt geben. Alles, was ich verlange, ist deine Hingabe und ich werde dich zur mächtigsten Kriegerin machen, die diese Welt je gesehen hat.“
Mit diesen Worten zog sich Xanthos zurück, zufrieden mit seiner Arbeit.
Seine Saat war ihrem Herzen gepflanzt und es würde nicht lange dauern, bis sie vollständig seinem Einfluss erlag, dessen war er sich sicher.
Erfüllt mit Vorfreude auf das kommende Chaos, flog der Rabe zurück in die Nacht hinaus und hinterließ eine einzelne, pechschwarze Feder als Zeugnis seiner Anwesenheit.
Argus war ein Mann von beeindruckender Statur, und obwohl er ein begnadeter Krieger war, zog er es vor, seine Kraft und Energie in den Ackerbau zu investieren. Er fand Frieden und Erfüllung in der Arbeit auf den Feldern, weit entfernt von den Schlachtfeldern, die sein Talent forderten. Mit jedem Tag, der verging, festigte sich seine Überzeugung, dass das Leben mehr zu bieten hatte als nur Krieg und Zerstörung.
Der Alltag des Bauern war einfach, aber erfüllend. Er begann seine Tage vor Sonnenaufgang und arbeitete bis zum späten Nachmittag. Die Feldarbeit war hart, aber sie brachte in ihm eine tiefe Zufriedenheit hervor. Er pflanzte, pflegte und erntete seine Felder mit Sorgfalt und Hingabe, die manch einer nur für seine Liebsten hegen würde. Die Ruhe der Natur und die wiederkehrenden Zyklen des Wachstums und der Ernte waren ein beruhigender Kontrast zu den Unruhen der von Kriegen gezeichneten Welt außerhalb seiner kleinen Gemeinde.
Zwischen den Reihen der Felder summte er leise Melodien, die mit dem Gesang der Vögel und dem Rauschen des Windes in eine Symphonie übergingen.
Diese Atmosphäre wie Balsam für die Seele.
Eines Abends nach vollbrachter Arbeit, als die Sonne langsam hinter den Hügeln verschwand und die ersten Sterne am Himmel zu sehen waren, ließ er sich auf einen kleinen Hügel nieder, zu dessem Fuße ein klarer Bach plätscherte und einen weiten Blick über seine Felder bot. Die goldenen Ähren wogen sich sanft im Wind, und die Geräusche der Natur erfüllten die Luft.
Sein Hut lag neben ihm im Gras und für einen Moment schloss er die Augen, um die kühle Abendluft einzuatmen.
Vielleicht war es aus einer Laune der Natur heraus, oder vielleicht lag es an den Gerüchten die im Dorf kursieren, dass der Krieg immer näher an ihre Ländereien heran rückte, dass der junge Mann in der Stille der Dämmerung zum ersten mal seine Hände faltete und ein Gebet sprach.
“Göttin des Friedens,“ begann er, unwissend, ob diese überhaupt existierte, „ich danke dir für die Gaben dieser Erde und die Ruhe, die ich in meinem einfachen Leben gefunden habe. Ich weiß, dass viele in dieser Welt leiden und sich nach Frieden sehnen. Bitte, segne diese Felder und die Menschen, die von ihnen leben. Hilf uns, diesen Frieden zu bewahren und uns nicht in die Dunkelheit des Krieges ziehen zu lassen.“
Argus öffnete die Augen und blickte in den Himmel, der nun in tiefes Blau getaucht war und die ersten schüchternen Sterne preisgab.
Vielleicht gab es ja tatsächlich jemanden, der seine Worte vernahm?
Seit Jahrtausenden hatte die Göttin den Lauf der Geschichte gelenkt, indem sie die mutigsten und klügsten Krieger als ihre exekutierende Hand wählte. Nun war es wieder an der Zeit, einen neuen Champion zu finden, um die immerwährende Bedrohung durch die Dämonen zu bekämpfen.
Ihre Suche hatte sie in dieses abgelegene Königreich geführt, wo ein junger Krieger, bekannt für seinen Mut und seine Aufrichtigkeit, ihre Aufmerksamkeit erregt hatte.
Doch Artemisia wollte sich selbst ein Bild von ihm machen, bevor sie sich ihm zeigte. Sie wollte sehen, ob er es würdig war, von ihr als potentieller Champion in betracht gezogen zu werden.
Lautlos flog der unscheinbare Raubvogel über die kleine Ortschaft, welche in tiefer Ruhe lag und ließ sich auf einem der hohen Dächer nieder. Von dort aus hatte sie einen uneingeschränkten Blick auf die umliegenden Straßen und Gebäude.
Die Sonne würde bald den Horizont erklimmen und die Menschen aus ihrem Schlummer erwecken, auf dass sie ihre Observation beginnen konnte.
Xanthos
Ein kalter Wind strich durch die Bäume in dieser dunklen, unheilvollen Nacht.Mit seinem pechschwarzen Gefieder, wäre der Rabe wohl mit der Dunkelheit der Nacht verschmolzen, wenn seine Augen nicht grell wie glühende Kohlen glimmen würden.
Es war nicht ungewöhnlich, dass der Unsterbliche in dieser Gestalt umherstreifte und die Sterblichen manipulierte, sie gegeneinander und gegen die Götter ausspielte und sich von ihrem Hass nährte.
Doch in letzter Zeit hatte er eine besondere Quelle des Hasses gespürt, die ihn wie ein Magnet anzog. Es war der brennende Zorn einer jungen Frau, die in einem vom Krieg zerrütteten Land aufgewachsen war und sowohl Menschen als auch Göttern die Schuld an ihrem Leid gab.
Selbst im Schlaf war Ihr Gesicht von Schmerz und Zorn gezeichnet, und der Dämon konnte den Hass in ihrem Herzen, der wie eine Glut nur darauf wartete, zu einem Feuer entfacht zu werden, förmlich schmecken.
Während die zierliche Gestalt dort schlummerte, öffnete er seine Flügel, und ein Schatten breitete sich nebulös aus, der sich langsam über das Zimmer senkte. Weich und zart, wie Seidenfäden, die sich um ihren Verstand schlangen, drang seine Stimme durch den Schatten an ihre Ohren
„Ich kenne deinen Schmerz. Ich sehe, wie sehr du leidest. Die Götter haben dich im Stich gelassen, sie haben dein Land zerstört und deine Familie in den Tod geschickt.“
Xanthos fuhr fort, seine Stimme unablässlich. „Aber du musst nicht länger leiden. Ich kann dir die Macht geben, dich zu rächen. Die Götter sind schwach, und sie verdienen deine Loyalität nicht. Mit meiner Hilfe kannst du sie stürzen, sie für ihr Versagen bestrafen.“
Bilder von Zerstörung und Rache, von Göttern, die vor ihr niederknieten, und von einem Land, das unter ihrer Herrschaft blühte, fluteten die Träume der Sterblichen.
„Stell dir eine Welt vor,“ flüsterte er weiter, „in der du die Kontrolle hast. Eine Welt, in der du stark bist, und niemand dich mehr verletzen kann. Ich kann dir diese Welt geben. Alles, was ich verlange, ist deine Hingabe und ich werde dich zur mächtigsten Kriegerin machen, die diese Welt je gesehen hat.“
Mit diesen Worten zog sich Xanthos zurück, zufrieden mit seiner Arbeit.
Seine Saat war ihrem Herzen gepflanzt und es würde nicht lange dauern, bis sie vollständig seinem Einfluss erlag, dessen war er sich sicher.
Erfüllt mit Vorfreude auf das kommende Chaos, flog der Rabe zurück in die Nacht hinaus und hinterließ eine einzelne, pechschwarze Feder als Zeugnis seiner Anwesenheit.
Argus
Der Tag brach an, und die ersten Sonnenstrahlen fielen auf die Felder. Ein junger Mann stand bereits mitten in den Getreidefeldern, ein einfacher Strohhut schützte ihn vor der aufgehenden Sonne. Sein Blick war auf den Boden gerichtet, während er sorgfältig eine Kiste mit frisch geernteten Kartoffeln in den Händen hielt. Die goldene Morgenröte tauchte die Landschaft in ein warmes Licht, das alles um ihn herum strahlen ließ.Argus war ein Mann von beeindruckender Statur, und obwohl er ein begnadeter Krieger war, zog er es vor, seine Kraft und Energie in den Ackerbau zu investieren. Er fand Frieden und Erfüllung in der Arbeit auf den Feldern, weit entfernt von den Schlachtfeldern, die sein Talent forderten. Mit jedem Tag, der verging, festigte sich seine Überzeugung, dass das Leben mehr zu bieten hatte als nur Krieg und Zerstörung.
Der Alltag des Bauern war einfach, aber erfüllend. Er begann seine Tage vor Sonnenaufgang und arbeitete bis zum späten Nachmittag. Die Feldarbeit war hart, aber sie brachte in ihm eine tiefe Zufriedenheit hervor. Er pflanzte, pflegte und erntete seine Felder mit Sorgfalt und Hingabe, die manch einer nur für seine Liebsten hegen würde. Die Ruhe der Natur und die wiederkehrenden Zyklen des Wachstums und der Ernte waren ein beruhigender Kontrast zu den Unruhen der von Kriegen gezeichneten Welt außerhalb seiner kleinen Gemeinde.
Zwischen den Reihen der Felder summte er leise Melodien, die mit dem Gesang der Vögel und dem Rauschen des Windes in eine Symphonie übergingen.
Diese Atmosphäre wie Balsam für die Seele.
Eines Abends nach vollbrachter Arbeit, als die Sonne langsam hinter den Hügeln verschwand und die ersten Sterne am Himmel zu sehen waren, ließ er sich auf einen kleinen Hügel nieder, zu dessem Fuße ein klarer Bach plätscherte und einen weiten Blick über seine Felder bot. Die goldenen Ähren wogen sich sanft im Wind, und die Geräusche der Natur erfüllten die Luft.
Sein Hut lag neben ihm im Gras und für einen Moment schloss er die Augen, um die kühle Abendluft einzuatmen.
Vielleicht war es aus einer Laune der Natur heraus, oder vielleicht lag es an den Gerüchten die im Dorf kursieren, dass der Krieg immer näher an ihre Ländereien heran rückte, dass der junge Mann in der Stille der Dämmerung zum ersten mal seine Hände faltete und ein Gebet sprach.
“Göttin des Friedens,“ begann er, unwissend, ob diese überhaupt existierte, „ich danke dir für die Gaben dieser Erde und die Ruhe, die ich in meinem einfachen Leben gefunden habe. Ich weiß, dass viele in dieser Welt leiden und sich nach Frieden sehnen. Bitte, segne diese Felder und die Menschen, die von ihnen leben. Hilf uns, diesen Frieden zu bewahren und uns nicht in die Dunkelheit des Krieges ziehen zu lassen.“
Argus öffnete die Augen und blickte in den Himmel, der nun in tiefes Blau getaucht war und die ersten schüchternen Sterne preisgab.
Vielleicht gab es ja tatsächlich jemanden, der seine Worte vernahm?
In the midst of chaos
there is also opportunity
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