Bucketlist [ElliJoanna&Anexis]

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    • Bucketlist [ElliJoanna&Anexis]

      Vorstellung: Bucketlist [ElliJoanna&Anexis]

      @ElliJoanna

      "Ja?" Akimitsu hatte den Telefonhörer in der Hand und hielt ihn sich, mit minimalen Abstand an sein Ohr, als er den Anruf von seinem Chef entgegen nahm.
      "Ich maile Ihnen die Termine für morgen, natürlich. Ich konnte einen Vertreter leider nicht auf einen anderen Tag vertrösten. Allerdings kommt er nur, um einen neuen Büroatikel vorzustellen... Sie werden mit ihm also sicher schnell fertig werden.", erklärte er ihm.
      "Ich hatte es wirklich versucht, tut mir leid.", entschuldigte er sich sofort, als sei Chef offensichtlich keine Begeisterung für den Vertreter aufbringen konnte.
      "Sicher, sicher. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Nachmittag." Akimitsu legte wieder auf und seufzte leise. Es war absolut nachvollziehbar, dass der Mann auf den Termin wenig Lust hatte. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr tippte er die kommenden Termine für den nächsten Tag für den Mann ein, verschickte sie und fuhr dann den Computer runter.
      Fertig für heute. Naja... Zumindest mit der Arbeit.
      Akimitsu zog sich seine Handschuhe aus, desinfizierte sich die Hände und zog sich dann neue Handschuhe an, bevor er aufstand. Er holte seine Tasche und verließ nachdem er sich bei zwei Kollegen, die er tatsächlich als Freunde bezeichnen konnte, verabschiedete hatte das Gebäude.

      Mit einem Desinfektionstuch wischte er sein Handy ab, dann öffnete er seine Terminkalender, indem der Name 'Keno Nori' eingetragen war. Da war ja was. Für einen Moment verzog sich sein Magen wohl etwas, als er darüber nachdachte. Wie sollte er jemand anderem erklären, dass man mit ihm praktisch nichts in der Freizeit unternehmen konnte? Naja... Würde schon schief gehen. Oder? Hoffentlich.

      Er steckte das Handy wieder weg und räusperte sich leise, um sich selbst wieder aus seinen Gedanken zu holen, bevor er sich also auf den Weg machte.

      Zum Glück waren sie nicht in einem Gebäude verabredet. Ihr Treffpunkt war, ziemlich unspektakulär, eine Bank an dem kleinen Bächlein, dass sich etwas abseits der kleinen Innenstadt des Orts entlang schlängelte. Eigentlich war es ganz schön hier. Der Bach gab eine schöne Geräuschkulisse, es fuhren nicht allzu viele Autos hier entlang und zu gewissen Stunden war man auch ziemlich alleine hier. Zu anderen wiederum zog es natürlich einige junge Familien hierher. Das konnte man ihnen wohl wirklich nicht übel nehmen.
      Aki blieb bei der Bank stehen. Natürlich würde er sich nicht setzen. Ein erneuter Blick auf die Uhr. Es waren noch fast 15 Minuten Zeit bis zu dem eigentlichen abgemachten Treffen.
      Man muss noch Chaos in sich haben,
      um einen tanzenden Stern gebären zu können.
    • Dr. Kenzo Nori hatte mal wieder einen langen Tag vor sich. Viele neue Patienten kamen in die Klinik und viele wurden entlassen. Das bedeutete für den jungen Psychiater viele Aufnahme- und Entlassungsgespräche. Naja so wurde immerhin sein Tag komplett abgedeckt und er musste sich nicht mit den anderen Ärzten der Klinik abgeben. Er mochte die anderen nicht wirklich, weil sie sich alle jeweils für den besten ihres Faches hielten, doch war den meisten klar, dass diese Titel wohl Kenzo gehörten.
      Patienten liebten ihn. Angehörige konnten viel mehr Verständnis zeigen und er nahm vielen anderen Arbeit ab. Ja, Kenzo liebte seinen Job. Das machte sich durchaus bemerkbar, aber der Grund, weshalb er seinen Beruf so liebte, war etwas dunklerer Natur. Er wollte die beschädigten Seelen formen, wie es ihm gefiel und die Gesellschaft als `Normal` ansah. Alle seine Patienten waren für Kenzo nur Versuchsobjekte.
      Ein Blick auf die Uhr erfreute den jungen Psychiater dann doch. Er würde ein Treffen mit einem so wunderbaren reinen Menschen haben. Jemanden, der so sehr auf sich achtete, dass er perfekt für Kenzo war. Nicht mehr lang. Der vereinbarte Ort lag gerade mal 5 Minuten mit dem Auto von der Klinik entfernt.
      Zu Feierabend zog sich der Psychiater um. Ein dunkler Rollkragenpulli, dazu eine beige Hose und ein brauner Gürtel, der zu seinen feinen braunen Schuhen passte. So schnell es ging verließ er die Klinik, um etwa 5 Minuten vor der vereinbarten Zeit am Treffpunkt anzukommen.
      Da erblickte Kenzo auch schon wieder diesen reinen jungen Mann - Akimitsu Fujino. Sie hatten sich zuvor erst einmal flüchtig getroffen, aber sich doch so gut verstanden, dass sie eben dieses Treffen vereinbart hatten.
      Kenzo hatte damals bemerkt, wie reinlich der junge Mann war, und hatte ihm stetig die Türen aufgehalten und andere Leute von ihm abgehalten. Ja er hatte den jungen Akimitsu binnen Minuten diagnostizieren können. Aus diesem Grund wählte er als erstes Treffen unter Bekannten einen Ort, welcher an der frischen Luft, in der reinen Natur, war. Ein Ort, wo nicht viel los war und man entspannt reden konnte.
      Kenzo ging auf Aki zu, welcher sich noch nicht gesetzt hatte. Freundlich lächelnd hob er die Hand und begrüßte den anderen so, ohne großen Körperkontakt.
      "Hallo, es freut mich, dass du dieses Treffen einrichten konntest. Ich weiß, es muss komisch sein, da wir uns kaum kennen, aber ich könnte etwas Abwechslung nach der Arbeit gut gebrauchen... du bestimmt auch, nicht wahr?", startete er direkt das Gespräch.
      Erfolg beginnt mit der Entscheidung es zu versuchen ~
    • Der Junge man blieb geduldig neben der Bank stehen. Nichts und niemand würde ihn wohl dazu bringen sich da hin zu setzen. Wer weiß wer oder was es sich auf der schon bequem gemacht hatte. Bei der Vorstellung aus versehen in ein gekautes Kaugummi zu fassen ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. Auf garkeinen Fall. Zum Glück würde er ja nicht mehr zu lange warten müssen.

      Geduldig zog Akimitsu seine Handschuhe leicht zurech. Erst, als er jemandem aus dem Augenwinkel etwas näher an sich sah drehte er sich leicht um, um die andere Person zu sehen. Da war der andere Mann schon. Auch zu früh, ähnlich wie er selbst.
      Er konnte nicht ganz anders, als bei der Begrüßung leicht zu lächeln. Er war sich nicht sicher wie oder warum, aber der andere hatte praktisch mit der ersten Sekunde Akis Problem verstanden und akzeptiert. Vielleicht kam es ihn auch nur so vor. Er neigte den Oberkörper mit einem leichten nicken etwas. Ja, 'komisch' traf als Beschreibung für dieses Treffen doch recht gut. Aber vielleicht empfand er das nur, weil er 'Treffen mit Fremden' nicht zwingend zu seinen Top 5 Freizeitbeschäftigungen zählte. Was genau ihn geritten hätte hier zuzusagen konnte er sich selbst nicht so richtig erklären. Vielleicht hatte er tief in sich doch einfach das Bedürfnis ein paar Gesichter mehr zu kennen als die, denen er täglich im Büro über die Füße stolperte.
      "Komisch trifft es ganz gut, ja." Er lachte leise und ziemlich unbeholfen. Wie viel Abwechslung war eigentlich zu viel? Die Antwort auf diese Frage fiel wohl bei jedem Menschen etwas anders aus. "Ich hoffe du hast nichts besonders vor." Die Worte klangen fast schon nach einem Scherz. Diesen Unterton hatte er sich wohl angewöhnt, um nicht immer dumm dazustehen. Sie waren aber von seiner Seite aus nicht komplett als Scherz gemeint.
      Man muss noch Chaos in sich haben,
      um einen tanzenden Stern gebären zu können.