Clashing Opposites [ Nat | Atomic ]

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    • Clashing Opposites [ Nat | Atomic ]



      “Takahashi, bitte ins Büro des Rektors.”
      Überrascht ließ Haru den Notizblock, in dem er bis eben noch fleißig seine Notizen verewigt hatte, sinken.
      Er sollte ins Büro des Rektors? Warum?
      “Ohhh, kriegt da etwa jemand Ärger?” kicherte Kairi und kassierte dafür vom Oberschüler einen trockenen Blick, was ihr unpassendes Gekicher lediglich noch weiter Anfeuerte.
      Da dies sein Abschlussjahr war und somit auch das letzte Jahr, in dem er den Event-Club leitete, wurde entschieden, dass er jetzt bereits beginnen sollte seine Nachfolgerin in die entsprechenden Aufgabenbereich einzuarbeiten. Tja, dieser ausgewählte Jemand war eben Kairi, die drei Klassenstufen unter ihm stand und ab dem nächsten Jahr seinen Posten übernehmen würde.
      Sie war zwar definitiv kompetent genug, keine Frage, aber ihr mangelte es leider allzu oft etwas an Taktgefühl.
      Naja, man nimmt eben was man kriegen kann.
      “Dafür darfst du heute Inventur führen.” Schnaubte der Blonde und drückte ihr den Block in die Hand, bevor er sich von der Bank erhob und dem Befehl, sich in das Büro zu begeben, artig folgte. Das Mädchen hinter ihm bließ darauf, mit dieser unliebsamen Aufgabe konfrontiert zu werden, beleidigt die Wangen auf.
      Dass er dorthin zitiert wurde, war an sich nichts Ungewöhnliches.
      Doch meistens geschah dies kurz vor oder nach einem der Schulevents, um das Budget für den Club oder Ähnliches zu besprechen.
      Und derzeit befand sich das nächste Sommerfest noch in weiter Ferne. Soweit man drei Monate als ‘in weiter Ferne’ interpretieren konnte. Aber das wichtigste organisatorische wurde bereits abgeklärt.
      Oder hatte Haru womöglich irgendein Detail vergessen?
      Nachdenklich legte er die Stirn in Falten, während er so vor sich hin grübelte.
      Nein, ausgeschlossen. Bei seiner Akribischen Buchführung hatte er ganz bestimmt nichts wichtiges vergessen?
      Vielleicht hatte das Sekretariat wieder irgendwelche Daten verloren oder durcheinander gebracht? Es wäre zumindest nicht das erste mal.
      So sehr er sich den Kopf darüber zerbrach, letzten Endes würde man es ihm sagen, wenn er an seinem Ziel ankam.
      Mit zielsicheren Schritten, durchquerte er das Sekretariat, welches das Vorzimmer zum Büro des Direktors bildete und mal wieder unbesetzt war.
      Noch einmal nahm er einen tiefen Atemzug und richtete seine Statur, bevor er an der Tür klopfte und darauf wartete, herein gebeten zu werden.
      “Herein.” Als die Tiefe Stimme des Rektors ertönte, drückte er die Klinke hinunter und betrat das ihm nur allzu vertraute, nach Kaffee riechende Büro. Er wollte soeben den Mund öffnen um zu fragen, wofür er heute hierher gebeten worden war, als ihm eine weitere Person im Raume auffiel.
      Eine Schülerin seines Jahrganges. Überrascht hob er eine Augenbraue. Wofür wurde er bloß hierher zitiert?
      In the midst of chaos
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    • Mizusu war heute ebenso in das Büro des Rektor gerufen worden.
      Sie war immer heiter und froh. Das perfekte Mädchen, wie sie eben einige nannten.
      Doch es gab auch nicht so nette Namen, die sie ihr gaben und sie kamen nicht nur von der Seite der Mädchen, es gab auch einige Jungen, die sie einfach nicht ausstehen konnten, vor allem die, die keine Chance bei ihr bekommen hatten.
      Es war normal und es kam so rüber als fühlte sich das Mädchen davon überhaupt nicht belästigt oder gestört.
      Es schien überhaupt nicht an ihrem Selbstwert zu nagen.
      “Ich falle durch?” der Rektor Yamataka nickte nur, während er seine Brille zusammen faltete.
      “Es sieht so aus, deswegen haben sich die Lehrer und ich etwas überlegt, wie das eben nicht passiert."
      Die Blondine wurde hellhörig, als sie ihre Haare aufmerksam, wie noch nie hinter ihre Ohren schob.
      Eine Durchsage wurde gesprochen und erst als ein junger, blonder Junge bei ihnen eintraf, eröffnete der Direktor der Akademie wieder das Gespräch.
      “Takahashi, so schnell, wie die Zugvögel” schmunzelte er nun, während das Mädchen schon etwas beiläufig die Augen verdrehte und ihre Arme hinter dem Rücken verschränkte.
      “Die Lehrkräfte und ich habe beschlossen, dir einen Neuzugang in deinen Eventclub zu geben..” dabei sah er auf Mizusu hinüber und das junge Mädchen sah beide Kerle fragend an ehe ihre Augen groß wurden.
      “Wie?” fragte sie nur.
      “Ihre Noten sind nicht so, wie sie sein sollten, da die junge Dame ja lieber Mode und Kosmetik im Kopf hat.” kam nur patzig vom Direktor ehe er sie streng ansah und sich die jüngere auf die Unterlippe biss.
      “Das ist mir eben wichtig” kam kleinlaut von ihr.
      “Das mag sein Fräulein Nishimi, jedoch gibt es auf der Welt noch mehr als das und du hast genügend Freizeit deine Mode und deine Kosmetik in der Privaten Zeit zu erkunden.” dabei zog sie eine leicht angefressene Schnute.
      "Takahashi wird dich ein seinen Eventclub aufnehmen und auch entscheiden ob die die letzte Klasse erfolgreich abschließt oder nicht” - “Das ist nicht fair!” rief sie nun.
      “Das Leben ist nicht fair, meine Liebe” dabei schüttelte der Rektor leicht lächelnd den Kopf.
      “Ich bin mir sehr sicher, dass du es unter seiner Leitung gepackt bekommst und deine Noten nicht nur um einen Grad vielleicht sogar um zwei Grade verbessern wirst, solltest du Takahashi wirklich durch deine Bemühungen auffallen. Du hast drei Monate um dich zu behaupten und am Sommerfest aktiv mitzuwirken und dich zu beteiligen. Wenn nicht, sehen wir uns nächstes Jahr wieder. Danke das wars” somit wurden die beiden aus dem Büro geleitet.

      Mizusu hatte nicht mal gewusst, dass es um sie so schlecht stand.
      Sie hatte sich wohl einfach zu viel mit ihrem Zocker Kumpel unterhalten und nächtelang lieber durchgespielt anstatt zu lernen, aber das musste sie hier ja keinem auf die Nase binden.
      So seufzte sie schwer und kramte in ihrer Schultasche rum ehe sie einen kleinen Schminkspiegel und einen Lipgloss rausgeholt hatte, um sich die Lippen nachzuziehen.
      “So, ich schätze du willst mich küssen oder rumfummeln und dafür gibst du mir ne gute Bewertung.” stellte sie einfach mal klar ehe sie zu ihm hinunter sah.
      “Aber wenn dann machen wir das in einer dunklen Ecke, weil du bist so klein.. und das sieht echt nicht gut aus mit mir..” meinte sie mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.
      Sie war eigentlich ganz hübsch, eigentlich sogar sehr, aber irgendwie war sie von sich selbst so überzeugt und naiv dass sie glaubte sie könne mit ihrem Körper alles richten.


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    • Auf das Lob des Rektors hin nickte Haru bloß kurz angebunden. Ihn Interessierte nun endlich zu erfahren, warum er und die andere Schülerin hier waren.
      Und mit der Antwort ließ Direktor Yamataka auch nicht lange auf sich warten.
      Wie bitte, ich soll…?” Völlig überrumpelt blickte er zwischen dieser Nishimi und dem Schulleiter hin und her. Das konnte doch nicht sein Ernst sein, oder?
      Er war doch selbst Schüler, wieso sollte er denn bitte über das Bestehen eines anderen Schülers urteilen? Zumal der Event-Club kein Hilfsverein für Bedürftige war. Wenn es so schlecht um ihre Noten stand, warum suchte sie sich keine Nachhilfe oder so?
      Aber ihm wurde keine Gelegenheit gelassen um Widerspruch einzulegen, bevor die beiden Schüler bereits aus dem Büro geleitet wurden.
      Stattdessen raufte er sich bloß einmal durch sein blondes Haar und musterte die Schülerin, die ihm für die nächsten drei Monate anvertraut wurde.
      Naja, hübsch war sie ja. Wenn sie wirklich nur Kosmetik und Mode im Kopf hatte, wie der Direktor sagte, würde es wohl eine Herausforderung werden.
      Vielleicht könnte er sie damit beschäftigen, sich um Dekoration für das Sommerfest oder sowas zu kümmern?
      Das kam doch bestimmt Nahe genug an ihr Bedürfnis nach Ästhetik heran, oder?
      Doch dann musste sie ja den Mund aufmachen und die Atmosphäre noch mehr ruinieren als sie ohnehin schon war.
      So, ich schätze du willst mich küssen oder rumfummeln und dafür gibst du mir ne gute Bewertung
      Es vergingen einige Sekunden, in denen Haru sie stillschweigend ansah, und darauf wartete, dass sie anfing über ihren schlechten Witz zu lachen.
      Die Sekunden verstrichen. Moment. Sie meinte das doch wohl nicht ernst, oder?!
      Aber wenn dann machen wir das in einer dunklen Ecke, weil du bist so klein.. und das sieht echt nicht gut aus mit mir...
      Diese-!? Ging's noch?!
      Völlig verstört sah er sie an und verschränkte seine Arme proaktiv vor der Brust.
      Gut, vielleicht war er wirklich nicht der Größte Kerl an dieser Schule, und vielleicht -nur vielleicht- war das einer der Dinge, die an seinem Selbstbewusstsein nagten.
      Aber die Genugtuung, sich von diesem Kommentar empört zu zeigen, würde er dieser eingebildeten Tusse niemals offen zeigen.
      Lieber renn ich in eine laufende Kettensäge hinein.” antwortete er stumpf und ging provokant gleichgültig an ihr vorbei, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen.
      Sei in Zukunft nach dem Unterricht im Clubraum neben der Sporthalle. Da kriegst du ein paar Aufgaben zugeteilt. Oder sei nicht da - ist mir gleich.
      Wenn sie sich zusammenriss und tatsächlich die ihr zugeteilten Aufgaben erledigte, würde er sie fair bewerten.
      Aber mit Aktionen wie heute machte sie sich bei ihm eindeutig keine Pluspunkte.
      Sie hinter sich stehen lassend, machte er sich auf den Weg zu den Schließfächern.
      Heute würde Haru es sich ganz sicher nicht mehr damit aufhalten, das vorlaute Gör zu beschäftigen. Das war ein Problem seines Zukunfts-Ichs. Heute hatte er besseres zu tun.
      Bei den Schließfächern angekommen, machte er sich fertig, den Heimweg anzutreten. Schwungvoll stülpte er sich seine Jacke über und holte sein Handy und seine Kopfhörer heraus, bevor er den Spind wieder verschloss und das Schulgebäude verließ.
      Vermutlich sollte er Kairi noch informieren, dass er für heute Schluss machte.
      Mit ein paar gezielten Klicken brachte er das Handy aus dem Flugmodus und wartete einige Sekunden, bis die Internet Balken erschienen, bevor er sogleich eine Nachricht eintippte.
      Mache mich auf den Weg nach Hause. Mach du auch Schluss, morgen kümmert sich schon wer um die Inventur.
      Warum nicht die Situation ausnutzen, und die potentielle neue helfende Hand gleich auf die unliebsame Aufgabe ansetzen? Falls sie denn überhaupt erscheinen würde... sonderlich motiviert wirkte sie ja nicht gerade. Zumindest nicht auf die Art die zählte.
      Die Nachricht wurde an den Kontakt, den er lediglich als ‘Stellvertreter’ eingespeichert hatte, versendet, und sofort hafteten sich zwei graue Haken an seine Nachricht, dass diese auch angekommen war.
      Er wartete gar nicht darauf, dass sie blau wurden und tippte direkt auf den direkt darunter liegenden Kontakt.
      Eingespeichert als ‘♡Misoni♡’.
      Bin gleich online, falls du Zeit hast (:
      Seine Finger flogen förmlich über die winzige Handytastatur und binnen weniger Sekunden war die Nachricht bereits verschickt.
      Bereits in freudiger Erwartung auf die Antwort seiner Online-Freundin, machte er sich auf den Heimweg.
      Heute war definitiv ein guter Tag zum zocken um sich abzureagieren.
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    • Da ließ er sie einfach eiskalt abblitzen und die junge Frau blinzelte verwundert.
      Wie konnte er denn bei sowas widerstehen? Etwas angefressen blickte sie ihm nach und hörte seine fordernden Worte.
      “W..was?! Nein! Das kannst du nicht machen! Hallo?!” rief sie ihm verzweifelt nach, ehe er auch schon abgehauen war.
      “So ein kleiner dämlicher..” murrte sie, ehe sie geknickt in die Garderobe ging. Sie musste sich also wirklich damit abfinden für ihre Note ordentlich zu arbeiten?
      “Ach man..” brummte sie angepisst, während sie ihre Hausschuhe durch Straßenschuhe tauschte.
      Einige Minuten später ,da bimmelte auch schon ihr Handy, und erregte ihre Aufmerksamkeit. Es wurde aus der Tasche geholt.
      Ein lächeln stahl sich auf ihre Lippen, während sie den Namen erblickte, der ihr gerade eine Nachricht in WhatsApp hinterlassen hatte.
      Es war Cyanide, ihr liebster Spielpartner, mit dem sie vor kurzem erst die Nummer getauscht hatte. Dabei kannte sie den jungen schon seitdem sie 15 Jahre alt gewesen war.
      Also zwei Jahre um genau zu sein.
      Sie hatten sich damals über einen Ego Shooter kennen gelernt und sich sofort gut verstanden. Dann kam das Adden Als Freund am PC und nun war es so weit dass man doch nachdem man einer eigentlich wildfremden Person so einiges über sich erzählt hatte einen Schritt weiter ging. Sie weitete ihre Augen. Er wollte zocken? Etwas unbeholfen sah sie hin und her, ehe sie schnell aus der Schule lief und sofort zurück antwortete. “Ich mach noch eben Hausaufgaben und dann bin ich da. Fang ruhig schon mal an. Alles in Ordnung bei dir?” Das geschriebene schien irgendwie etwas angespannt, zumindest las es sich so. Mizusu fuhr sich kurz durch die Haare, während sie sich nun auf den Nachhauseweg machte. Der Junge, der mit ihr zockte war die einzige Motivation ihre Hausaufgaben zu erledigen. Dabei kannte sie ihn nicht Mal in Wirklichkeit. Sie hatte ihn noch nie getroffen.


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    • Mit schnellen, festen Schritten machte sich Haru an den Heimweg. Sein Kopf war immer noch erfüllt von der Begegnung mit Nishimi und der absurden Forderung des Rektors.
      Der Himmel über ihm färbte sich allmählich in ein sanftes Orange, als die Sonne unterging und die Straßen in ein warmes, weiches Licht tauchte. Die Wärme des Tages hing noch in der Luft, aber eine leichte Brise versprach eine angenehme Abkühlung.
      Als er sein Haus erreichte, schloss Haru die Tür hinter sich und lehnte sich für einen Moment mit geschlossenen Augen gegen das kühle Holz. Der Tag war anstrengend gewesen, und die Konfrontation zuvor hatte ihm mehr Energie geraubt, als er zugeben wollte. Aber jetzt freute er sich darauf, in die Welt der Videospiele einzutauchen, wo er einfach er selbst sein konnte.
      Hastig zog er seine Straßenschuhe aus und stellte sie Ordentlich in das Regal im Eingangsbereich, bevor er sich in die Küche begab.
      Die Stille im Haus wurde nur durch das leise Summen des Kühlschranks und das Ticken der Wanduhr unterbrochen. Anscheinend war sein Vater, mit dem er hier alleine lebte, noch bei der Arbeit.
      Der Blondhaarige atmete tief durch, holte sich eine Kleinigkeit zu snacken aus dem Kühlschrank und ging durch den Flur die Treppe hoch in sein Zimmer, wo er seine Jacke auf den Stuhl warf und sich an seinen Schreibtisch setzte wo sein Gaming-Setup ihn bereits erwartete. Der Schreibtisch war ordentlich, mit einem hochmodernen Monitor, einer mechanischen Tastatur und seiner Gaming-Maus. Ein paar Poster diverser Bands hingen an den Wänden, und seine Gitarre stand in der Ecke, bereit, wann immer er einen Moment der Inspiration hatte.
      Gerade als er sich in seinen bequemen Stuhl gesetzt hatte, vibrierte sein Handy in der Tasche seiner Jeans. Er zog es heraus und sah, dass Misoni ihm geantwortet hatte. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, als er die Nachricht las.
      „Alles in Ordnung, danke. Musste nur noch eine unangenehme Aufgabe erledigen. Ich warte auf dich :)”
      Haru startete seinen PC und setzte seine Kopfhörer auf. Ein kurzes Klicken und er war online.
      Er lehnte sich zurück und starrte einen Moment auf den Bildschirm.
      Misoni war für ihn ein Rätsel, ein faszinierendes Mysterium, das er seit zwei Jahren zu entschlüsseln versuchte. Ihre Nachrichten hatten immer eine gewisse Wärme, eine Vertrautheit, die ihn oft zum Lächeln brachte.
      Doch heute klang ihre Nachricht sie anders, ein Hauch von Spannung lag in ihren Worten. Haru fragte sich, was sie wohl beschäftigte. Nun ja, er würde sie später mal fragen ob bei ihr alle gut war, wenn sie sich zu ihm gesellte.
      Er beschloss, die Zeit bis zu ihrer Ankunft zu nutzen, um sich in ein Spiel zu vertiefen. Er wählte ihren gemeinsamen Favoriten, einen Ego-Shooter, und begann eine Runde. Die schnellen Abläufe und die intensive Konzentration halfen ihm, den Stress des Tages abzuschütteln. Doch immer wieder wanderten seine Gedanken zurück zu dem Mädchen, das er heute im Büro des Rektors getroffen hatte.
      Mizusu Nishimi. Ein Barbie-Püppchen wie es im Buche stand. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er für ihre Noten verantwortlich sein sollte. Mal schauen, wie sie sich morgen schlagen würde.
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    • Somit beeilte sich Mizusu doch leider ließ sie wie immer online auf sich warten. Als sie am Kinderheim ankam da war schon wieder die Hölle los.
      “Du hast lange auf dich warten lassen junge Lady!” Schimpfte die Aufseher in Tanaka Hinasota mit ihr die gerade etwas genervt die Hände in die Hüften stemmte.
      “Ich habe von deinem Direktor schon erfahren dass du wieder nur flausen im Kopf hast. Was soll nur aus dir werden Mizu?!” Mizusu blickte beschämt zur zu Boden.
      Das Bild das sie hier vermittelt bekam war kein warmherizges Familienleben dass einen auffing. Es war ein harter Kampf ums überleben.
      “Du wirst heute weil du zu spät bist ohne Essen ins Bett gehen” hob Tanaka mahnend den Finger.
      “Du musst endlich lernen Verantwortung zu übernehmen und nun ab und mach deine Aufgaben!” Somit schickte sie das Mädchen auf ihr Zimmer.
      Warum sie ohne Eltern soviel technisch hochwertigen Schnickschnack hatte? Durch Gigs mit ihrer Band bekam sie einigermaßen gutes Geld und gab das für ihr Hobby, Kleidung und mehr aus. Mit gedrückter Stimmung setzte sie sich an ihren Schreibtisch um die Hausübung die sie heute bekommen hatten zu machen.
      Erst nach eineinhalb Stunden dürfte der Name Misoni ist online auf dem PC Bildschirm von Haru erscheinen.
      Mit einer Hand hatte sie sich gerade noch die Tränen von ihren blassen Wangen gewischt Ehe sie tief durchatmen, um dann in dem Chat einzusteigen. Vielleicht wollte Cyanide auch telefonieren. ‘Sorry ox es tut mir leid dass ich so spät komme.. meine Mutter…’ Ja eigentlich war die Aufseher in so etwas wie ihre Mutter.
      Eine Mutter die sie hasste und immer wieder enttäuschte. Dabei stieg die junge Frau gleich ins Spiel ein. Sie musste sich unbedingt abreagieren. ‘ich hoffe du hattest einen schönen Tag’


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    • Laute, aggressive Schussgeräusche ertönten aus dem Headset auf Harus Kopf. Seine Konzentration auf das Spiel wurde lediglich unterbrochen, als auf dem oberen Bildschirmrand die Benachrichtigung ershcien, das jemand aus seiner Freundesliste online war. Ihm fiel da nur eine Person ein.
      Sofort pausierte er die aktuelle Runde, was während Solo-Runden glücklicherweise möglich war, und Tabte aus dem Spiel heraus in das Chat-Fenster.
      Seine Vermutung bestätigte sich, als Misoni ihm auch kurz darauf schon direkt schrieb.
      Sorry ox es tut mir leid dass ich so spät komme.. meine Mutter…kam es von ihrer Seite auch schon.
      Alles cool Du weißt, ich freue mich immer von dir zu lesen, egal wann < 3
      Er schickte die Nachricht ab, bevor er begann, eine zweite zu tippen.
      Das mit deiner Mam tut mir leid… :/ ja, er hatte schon öfter mitbekommen, dass es bei seiner Freundin daheim nicht so harmonisch lief.
      Er selbst erinnerte sich kaum an seine eigene Mutter. Sie hatte ihn und seinen Vater irgendwann mal für ihren alten Boss, mit dem sie scheinbar eine Affäre hatte, sitzen lassen und das Weite im Ausland gesucht.
      Aber das belastete ihn schon lange nicht mehr. Er und sein Vater hatten sich auch zu zweit ein gutes Leben gemacht.
      Drei Punkte erschienen im Chatfenster, die signalisierten, dass sie gerade eine Nachricht tippte.
      Harus Hand griff nach einem Snack, und er warf einen Blick aus dem Fenster. Die Dämmerung hatte Platz für die Nacht gemacht, und die ersten Sterne waren am Himmel zu sehen. Ein leichter Wind ließ die Blätter der Bäume vor seinem geöffneten Zimmerfenster leise rascheln, ein beruhigendes Geräusch in der stillen Nacht.
      Die Zeit schien sich zu dehnen, als er auf ihre Antwort wartete. Es war merkwürdig, wie sehr er sich um jemanden sorgte, den er nur online kannte. Aber Misoni war mehr als nur ein Online-Freund. Sie war jemand, der ihn verstand, der seine Leidenschaft für Spiele teilte und mit dem er Stunden um Stunden verbringen konnte, ohne sich jemals zu langweilen.
      Ihre nächste Nachricht kam endlich an: ‘ich hoffe du hattest einen schönen Tag’.
      Ein kurzes, bitteres Lächeln huschte über sein Gesicht. ‘Langer Tag X_X Aber jetzt, wo du da bist, wird es besser ^u^ ’ Er pausierte und fügte dann hinzu: ‘...willst du telefonieren?
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    • Mizusu zog leicht traurig eine Schnute, als sie las, dass sein Tag wohl auch nicht so gut war.
      Sie konnte ihn so gut verstehen.
      Das Leben war oft einfach viel zu viel.
      Immer musste man sich verstellen, dass man perfekt war. Immer sein wahres Ich verstecken und selbst in einer Beziehung wollten die Jungs ein perfektes Mädchen haben.
      Vielleicht war es auch nur Mizusu’s Ansicht aber hier konnte sie sie selbst sein.
      Bei ihrem besten Freund.
      Als sie sah, dass ihr Freund etwas anderes geschrieben hatte, lächelte sie, ehe ihr wieder die Röte ins Gesicht schoss.
      Immer wenn sie mit ihm telefonierte, war sie unheimlich aufgeregt.
      Ihre Hände fingen an zu zittern und ihr Herz schlug schneller.

      “Können wir gern machen, dann kannst du mir ja von deinem Tag erzählen. “
      Aber fühlt dich schon mal lieb gedrückt und gekuschelt.”

      Sich vorzustellen, wie sie Cyanide umarmte und ihm einfach nur Nähe schenkte, ihn roch und spürte.
      Alleine sich vorzustellen mit ihm eine Runde zu kuscheln oder gar sich zu küssen war wirklich aufregend.
      Es war ein unglaubliches Gefühl.
      Sie musste aufpassen, sich nicht in diesem Gedanken, der mittlerweile auch etwas anzügliches hatte, zu verlieren.
      Sie musste ehrlich gestehen, dass er ihr Herz höher schlagen ließ, aber ihm das zu gestehen? Nein! Dann müsste sie sich ja mit ihm treffen und dann.. würde er nur ihr Aussehen mögen und nicht sie selbst.
      Kurz stand sie nochmal auf und ging in das Badezimmer, das sie an ihrem Zimmer angehängt hatte, um sich ihre kurze Hose und ein weißes Top anzuziehen und die Schulkleidung auf einem Kästchen liegen zu lassen.
      Kurz darauf band sie sich einen Zopf, ging zurück zu ihrem Pc und pflanzte sich auf den Stuhl, setzte sich ihr Headset auf ehe sie sich ein paar mal räusperte, damit ihre Hohe Stimme, die sie in der Schule benutzte, verlassen konnte, um wieder zu ihrer normalen dunkleren Stimme zurückzukehren.
      Als Bandmitglied konnte sie einige Stunden am Tag es als gute Übung nutzen, ihre Stimme zu verstellen, aber den ganzen Tag würde das für die Stimmbänder nicht gut sein. Danach stieg sie nun in den Partyroom ein.
      Nervös klopfte ihr Herz, als sie auf den Bildschirm sah und darauf wartete, dass Cyanide annahm.


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    • Haru grinste, als er Misonis Nachricht las. Es war schon irgendwie süß, dass sie sich trotz allem immer Mühe gab, positiv zu bleiben.
      Und auch dass sie ihm stehts solche dinge schrieb, wie dass er sich geknuddelt fühlen solle erwärmte ihm jedes mal das Herz. Auch wenn es kitschig klang. Aber hey, bei ihr erlaubte er es sich auch mal kitschig zu sein. Sie war für ihn schließlich ein ganz besonderer Mensch.
      Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, den Kopf in den Nacken gelegt, und starrte einen Moment lang an die Decke. Der Gedanke, gleich mit ihr zu telefonieren, ließ sein Herz schneller schlagen. Ihre Stimme war ihm vertraut und beruhigend, und in diesen Momenten fühlte er sich ihr näher als jedem anderen.
      Klar, gerne!’ antwortete er und fügte hinzu: ‘Ich hab da was zu erzählen, also schnall dich an! ^_^’ Er schickte die Nachricht ab und wartete, bis Misoni den Partyroom betrat.
      Der Bildschirm blinkte kurz auf, als ihm eine Anrufanfrage entgegen kam, und der Blondschopf klickte sofort auf ‘Annehmen’.
      Hey, Misoni!“ begann er, seine Stimme um einiges lebhafter als zuvor in der Schule.
      Seine stets glänzenden Noten waren bei weitem nicht der einzige Grund, weshalb er in der Schule als Nerd abgestempelt wurde, denn die meiste zeit sprach er dort recht neutral und teilnahmslos mit seinen Mitschülern. Im Privaten war er da ein völlig anderer Mensch wenn er mit Freunden oder Familie sprach. Viel lebhafter und energischer, als wäre er wie ausgewechselt.
      „Gut, dich zu hören!” Er lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück und nahm einen tiefen Atemzug. „Du wirst es nich fassen, aber ich wurde heute mehr oder weniger zu ‘ner Art Babysitter degradiert.” Fasste er die Ereignisse des Tages scherzhaft vage zusammen.
      Haru schüttelte den Kopf während er sprach. Er lachte kurz und setzte dann ernster fort: „Aber genug von mir. Wie geht’s dir? War dein Tag auch so chaotisch?“
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    • Seine Energie war erfrischend.
      “Hi du.” kam sanftmütig und glücklich von der anderen Seite des Gesprächs. Sie schmunzelte nur glücklich. Er schaffte es immer wieder, dass sie ihre negativen Erlebnisse hinter sich lassen konnte.
      “Ja, ich freu mich auch, dass wir uns wieder hören", bestätigte sie leicht kichern, während sie nun ins Spiel einstieg.
      Das Misoni so schnell bei der Sache war konnte nur heißen, dass sie aggressiv war und einen wirklich unschönen Tag hatte.
      “Hm? Wie das denn?” fragte sie nun interessiert nach.
      “Lass dich nicht stören ich muss mal ein paar Monster killen.. sonst bekommst du noch meine üblen Stimmungsschwankungen ab.” raunte sie beinahe schon ins Headset.
      Dass dies auch noch irgendwie sexy klang, war eigentlich gar nicht ihre Absicht gewesen, dürfte aber am anderen Ende so ankommen.
      Ihre Hand legte sie auf ihre kleine Gaming Tastatur, die neben ihrer normalen auf ihren großen Tisch lag.
      Die andere fand ihren Platz zwischen der Gaming Tastatur und ihrer Gamer Maus.
      “Ich bekomme heute nämlich nichts mehr zu essen..” sagte sie nur beiläufig, dass er verstand, wieso sie so pissig war. Danach ging das Geklicke schon los, während sie sich auf ihre Gegner fokussierte, hörte sie ihm immer wieder aufmerksam zu.
      Dass sie das beides konnte, hatte damit zu tun, dass sie ihre Multitaskingfähigkeiten perfekt geschult und immer schon mal im heim viele Dinge zu tun hatte.
      Nachdem er sich bei ihr einiges von der Seele gesprochen hatte atmete sie nun nach einer sehr schnellen Runde die sie wirklich extrem schnell durchgezogen hatte durch.
      “Ich muss wie es aussieht, wohl noch richtig ranklotzen, meine Noten lassen zu wünschen übrig und ich soll mir dann langsam mal Arbeit suchen. Wenn ich 18 werde, meint Ma, haut sie mich hier raus…” Dabei wurde ihr Blick traurig, wie auch glasig, ehe sie schwer seufzte. “Egal.. das ist nicht so wichtig.. irgendwie, hab ich noch alles geschafft..”


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    • Wie immer war Haru sofort angetan von Misonis Stimme, als sie ihm von ihrem Tag erzählte und direkt begann, selber eine Solo Runde zu spielen.
      Es klang, als wäre ihr Tag noch deutlich mieser gelaufen als seiner.
      Oh man” seufzte er mitfühlend “echt krank, dass eine Ma dir das Essen verbietet.” Er schüttelte ungläubig den Kopf, was sie auf der anderen Seite des Bildschirms natürlich nicht sehen konnte.
      Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass so etwas bei ihr vorkam, und jedes Mal, wenn sie ihm davon erzählte, hatte er ein unfassbar schlechtes Gewissen. Wenn sie keine 10 Stunden von ihm entfernt leben würde, hätte er sie mit Sicherheit schon längst mal zum Essen eingeladen. „Kein Wunder, dass du so drauf bist. So Etwas würde mich auch zur Weißglut bringen.“
      Auf der anderen Seite der Leitung konnte er das Klackern ihrer Finger, die über die Tastatur flogen und das Klicken ihrer Maus hören, die verrieten, dass sie sich in einer intensiven Runde befand.
      Haru hatte seine bereits begonnene Runde nun ebenfalls fortgesetzt während er ihr aufmerksam weiter zuhörte.
      Als sie dann von ihren Noten erzählte, hob er überrascht eine Augenbraue. Das war neu.
      Er lehnte sich vor, seine Augen auf den Bildschirm gerichtet, seine Gedanken bei seiner Freundin.
      War er womöglich mit Schuld daran, dass ihre Noten so litten? Schließlich verbrachten sie viele Stunden damit, gemeinsam bis spät in die Nacht hinein zu zocken.
      Kann ich dir dabei irgendwie helfen?” Kam es fragend von ihm "Also, vielleicht kann ich dir nebenbei etwas Nachhilfe geben oder so etwas in der Art?
      Der Blonde wusste zu gut, dass Misoni eine harte Nuss zu knacken war, wenn es in irgendeiner Form um Real Life Kram ging.
      Wenn sie also seiner Nachhilfe zustimmte, würde diese vermutlich nur über den Sprachchat anstelle eines Video Telefonates verlaufen.
      In all den zwei Jahren, die sie schon in Kontakt standen, hatte er sie weder persönlich getroffen, noch ein Bild von ihr gesehen.
      Natürlich mochte er sie unabhängig ihres Aussehens, aber es wäre dennoch schön, mal ein Gesicht vor Augen zu haben, zu dem die Stimme gehörte, die schon zu einem festen Bestandteil seines Lebens geworden war.
      Aber er wollte sie diesbezüglich nicht bedrängen, es war schließlich ihr gutes Recht, solche Dinge privat halten zu wollen.
      Dennoch war Haru sich ziemlich sicher, dass er sie mittlerweile so sehr ins Herz geschlossen hatte, dass er sie trotzdem mögen würde, egal wie sie letzten Endes tatsächlich aussah.
      Langsam neigte seine aktuelle Spielrunde sich dem Ende zu.
      Was sagst du zu einer gemeinsamen Runde gleich? Hab noch ein paar offene Quests, die sich am besten zu zweit erledigen lassen.”
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    • “Hmhm, werd ich wenigstens nicht Dick", versuchte sie noch, das Positive an der "Kein Abendessen" Situation zu sehen.
      “Du musst dich nicht schlecht fühlen wegen mir jetzt oder so etwas. Ich hab sowas schon öfter durch.” Natürlich kannte Cyanide die Methoden der angeblichen ‘Mutter’ schon zu Genüge.
      Das man im Kinderheim keine Liebe bekam, war natürlich klar und dass sie ihre Erzieher Mutter nannte, hatte nur den Hintergedanken, dass der junge Mann am anderen Ende sie nicht für ihre Situation bemitleidete.
      Es war eben wie es war und daran konnte man nichts ändern.
      Hin und wieder da Träumte Misoni davon sich einfach in die Arme des Jungen zu legen und bei ihm zu sein.
      Doch würde sie hier ihre Lüge aufdecken, dass sie ebenso genauso aus Tokio war und ebenso auf seine Oberschule ging, dann würde er sie mit einem treffen gar nicht mehr in Ruhe lassen und wenn er dann wusste wer sie war und was für Gerüchte umgingen, dann konnte sie es vergessen mit ihm befreundet zu sein.
      Wenn er sich nicht schon bei ihren Falschaussagen abservieren würde.
      Mit rosigen Wangen weitete sie ihre Augen, als der junge Mann nun anbot, ihr Nachhilfe zu geben.
      War das nicht immer so eine Aktivität wo beide Teenager nicht lernten sondern in jedem Liebesfilm miteinander rummachen?
      “Meinst du richtige Nachhilfe? Oder Naaachhilfeee?” fragte sie nun mit einem leicht neckisch raunenden Ton ehe sie dann leicht kichern musste.
      “Keine Sorge, aber ich würde gerne mit dir in der Nachhilfe sitzen..” sprach sie leise lächelnd.
      Das Rot hielt sich mittlerweile sehr gut aus ihren Wangen. “Vielleicht auch das andere..” Dabei kicherte sie wieder.
      Hatte sie das jetzt wirklich gerade gesagt? Hatte sie ihm jetzt wirklich angeboten, mit ihr rumzumachen?! Ja, sie konnte es nicht abstreiten, dass sie Cyanide gerne mochte, auch wenn sie seinen echten Namen nicht kannte.
      “Danke Cya” kam dann nachdem sie sich ihm wieder mehr geöffnet hatte.
      Jetzt einen Rückzieher zu machen, wäre doch etwas affig, deswegen ließ sie es so stehen und antwortete auf seine Frage, gemeinsam nun ein Spiel bestreiten zu können.
      “Ja klar, zu zweit macht es eh mehr spaß” Nachdem die beiden nun gemeinsam in das Spiel einsteigen, fiel ihre Ergänzung wirklich auf. Es war wirklich, als wären sie füreinander geschaffen.
      Harmonisierten total und vielleicht würden sie das auch in echt tun.
      “Sag mal..” kam irgendwann leise von ihr.
      “Willst du eigentlich Mal eine Freundin?” Woher kam denn der Wind plötzlich? Cyanide wusste natürlich, dass Misoni schon Freunde gehabt hatte, aber diese waren ja alle Mist gewesen.
      Wir oft hatte sich das Mädchen bei ihm ausgeheult in den zwei Jahren. Nun gut so oft hatte sie nicht nicht geweint.
      Es waren vielleicht 4 jungen gewesen und dann hatte sich Misoni nicht mehr getraut, irgendeinem Kerl zu vertrauen.
      Bis auf Cyanide.
      Die anderen Kerle wollten anscheinend nur mit ihr zusammen sein, weil sie gut aussah und sie zu einem drängen, die sich nicht wollte. Wie oft hatte sie ihrem Kumpel schon gesagt, dass sie gerne ein anderes Gesicht hätte, sich das Gesicht von der Katze zerkratzen lassen wollen oder gerne mal einen Pickel hätte? Fakt ist, ihre Haut war perfekt und ihr Gesicht in vollkommener Symmetrie.
      Das fanden die meisten Anziehend.
      Sie konnte doch nichts dafür, dass ihre Eltern sich zusammengetan hatten und dafür gesorgt hatten das ein wirklich hübsches Mädchen rausgekommen war.
      Aufgrund dieser Tatsache wusste sie ganz genau wie ihr Freund reagieren würde, würde er sie sehen.
      Er würde den Blick nicht mehr von ihr nehmen können und ihr Optik loben.
      Deswegen war Mizusu auch einfach eine Bitch, damit man sich auf das wesentliche konzentrieren konnte, damit er mieser Charakter endlich von ihrem Aussehen abließ.


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    • Misonis neckischer Ton und ihr zweideutiger Humor entlocken Haru ein breites Grinsen
      Haha, ich meine schon richtige Nachhilfe,“ antwortete er lachend, wobei er zugegebenermaßen auch nicht abgeneigt war von dem Gedanken der … ‘anderen’ Art von Nachhilfe.
      Er legte den Kopf schief, sein Blick auf den Bildschirm gerichtet, als ob er durch die Pixel hindurch ihre Reaktion sehen könnte. „Aber im Ernst, ich helfe dir gerne. Und wer weiß, vielleicht finden wir ja eine Möglichkeit, die Nachhilfe spaßiger zu gestalten.
      Unerwartet trafen ihn ihre nächsten Worte “Vielleicht auch das andere…” und er konnte nicht sagen, ob sie damit noch scherzte oder es völlig ernst meinte.
      Er fühlte sich kurz wie ein Fisch an Land, so wie er seinen Mund immer wieder öffnete und sofort wieder schloss, unfähig etwas zu sagen.
      Also wirklich, was sollte er darauf bloß antworten? Dieses Mädchen raubte ihm wirklich den Verstand. Dafür musste sie nicht einmal physisch anwesend sein, ihre Stimme reichte völlig aus.
      Zum Glück sprach sie jedoch auch schon weiter und wechselte das Thema. Das Herz des Jungen Schülers schlug noch schneller als zuvor, als Misoni ihm so offen ihre Dankbarkeit zeigte. Er schätzte ihre Offenheit und das Vertrauen, das sie ihm entgegenbrachte. „Kein Problem, Misoni,“ sagte er leise, „du weißt, dass ich immer ein offenes Ohr für dich habe wenn du irgendetwas brauchst.
      Das meinte er völlig ernst. Wenn sie ihm verraten würde, wo genau sie lebte, würde er sich ohne zu zögern in den nächsten Shinkansen setzen und die 10 Stunden bis zu ihr hin fahren.
      Aber in den letzten zwei Jahren hatte sie ziemlich deutlich gemacht, dass sie ein physisches Treffen ablehnte. Was er sehr schade fand. Aussehen hin oder her, er würde sie wirklich gerne einfach mal in den Arm nehmen und… Ja und weiter? Eigentlich gab es ziemlich viel, was er gerne machen wollen würde, aber er musste den Gedanken nicht einmal zu Ende denken, da hatte sich bereits eine verräterische Röte über seine Wangen verteilt. Zum Glück konnte sie das nicht sehen, sonst hätte sie ihn bestimmt dafür geneckt.
      Aber lange konnte er nicht mit diesem Gedanken verbringen, denn nun begann auch schon eine neue Runde im Spiel, die sie gemeinsam starteten.
      In vollkomener Synchronisation bewegten sich ihre Spielavatare gemeinsam durch die virtuelle Welt. Perfekt harmoniert, jeder Schritt und jede Aktion perfekt aufeinander abgestimmt als wären sie eine Entität. Es fühlte sich an, als wären sie ein eingespieltes Team, das sich blind aufeinander verlassen konnte.
      Plötzlich hörte er ihre leise Frage durch das Headset, die ihn unerwartet traf und ihn kurz so sehr aus dem Konzept brachte, dass sein Charakter für einen Sekundenbruchteil aus der perfekten Synchro herausgerissen wurde. „Willst du eigentlich mal eine Freundin?“ Er spürte, wie seine Wangen leicht heiß wurden, und war wirklich froh, dass sie das nicht sehen konnte.
      Das ist … eine sehr direkte Frage,“ begann er und versuchte seine Verlegenheit mit einem Lachen zu überspielen. „Ich meine… wünscht sich nicht jeder irgendwann irgendjemanden?.“ Ja, nur dass dieser jemand für Haru eben jene Person am anderen Ende der Leitung war, mit der er gerade darüber redete.
      Sie beide hatten schon so etwas wie eine besondere Verbindung. Auch wenn er sie nie persönlich getroffen hatte, war sie für ihn jemand, der ihn verstand, und mit dem er sich wohlfühlte.
      Ob sie genauso fühltewie er? Er zögerte. Er wollte ihre jahrelang aufgebaute Freundschaft nicht ruinieren, indem er ihr einfach so seine Gefühle preisgab. Was wenn sie ihn wirklich nur als Gamingkumpel sah und mehr nicht? Aber andererseits.. Würde sie ihm dann solche Fragen stellen?
      Klar, sie hatte schon den ein oder anderen Freund gehabt, von dem sie ihm auch erzählt hatte. Und jedes mal wenn sie es tat, war er vielleicht ein kleines bisschen neidisch auf den anderen Kerl. Aber er hatte bisher ja nie selber die Initiative ergriffen. Also warum nicht jetzt?
      Er nahm einen tiefen Atemzug, fühlte sich plötzlich mutiger. „Wie sieht es bei dir aus?” noch bevor er sich eines besseren besinnen konnte, waren die nächsten Worte bereits ausgesprochen. “Falls du noch nach jemandem suchst, wäre ich gerade zufällig noch single.” Gott, hatte er das wirklich gerade gesagt?!
      Wenn seine Hand nicht so sehr damit beschäftigt wäre, über die Tastatur zu fliegen, damit sein Charakter nicht von einer Horde Dämonen zerfleischt wird, würde er sich gerne gegen die Stirn schlagen.
      Naja, falls sie negativ auf seine Worte reagieren sollte, kontne er immernoch behaupten, dass er es ironisch gemeint hatte. Schließlich klang sein Satz schon ein wenig so, als hätte er es auch zum Spaß sagen können.
      Während er angespannt und mit angehaltener Luft auf ihre Antwort wartete, versuchte er, sich weiter auf das Spiel zu konzentrieren, was mit jeder verstrichenen Sekunde die er wartete nur zunehmend schwerer wurde.
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    • Das Herz schlug Misoni bis zum Hals Cyan ihr antwortete. Hochrot saß sie da und hätte es eigentlich fast nicht geschafft einem Monster auszuweichen da sie gerade mehr auf ihren Mitspieler als auf die Wesen Spiel konzentriert war. “Naja.. hast du mich schon Mal anders erlebt?” Kam sofort eine Gegenfrage die Sinn ergab. Wenn Misoni was von Mizusu hatte dann war das eindeutig ihre Direktheit die kein Schauspiel darstellte. Nachdem seine Aussage kam dass sich jeder jemanden haben wollen würde lächelte sie schwach. “Ja da hast du wohl Recht.” irgendwann im Leben dachte jeder einmal dran sich fest zu binden. Doch wie war das mit ihr. Nachdenklich tötete sie ein Monster, legte sich dabei voll ins Zeug ehe sie leider wurde. Jemanden mit dem man über alles reden konnte, jemanden den man blind vertraute und der einen auch mit den Fehlern liebte die man hätte. Da halte seine Frage ganz in der Ferne. Sie stand im Dunklen und der einzige der sie in goldener Rüstung rettete, mochte wie sie wirklich war ohne ihr aussehen zu kennen war Cyanide. “Ähm ich?” Fragte sie nun etwas verwundert, dass er überhaupt nachfragte. Ihr lief die Röte über die Wange als sie seine andere Aussage vernahm. Er wäre gerade Single? Sein ernst? Wär das seine Aussage von; hey ich liebe dich. Willst du mit mir gehen? “Versuchst du mich gerade auf seine ganz eigene Art und Weiße zu fragen ob ich …” dabei stockte ihr kurz der Atmen und ihre Schlagfertigkeit wurde von der Verlegenheit abgelöst. “...naja deine Freundin sein will?” Dabei war sie während des Satzes immer leiser geworden. Tief atmete Mizusu aus und ein, um das ganze erstmals fassen zu können. “Magst du mich denn so sehr, dass es… einen Versuch wert wäre?” fragte sie vorsichtig zurück und wünschte sich insgeheim dass es wahr werden würde. Einen Freund, der sie liebte weil sie sie war und nicht dieses Modepüppchen, dass jeder in ihr sah. Vor allem ließ er ihr Herz unglaublich höher schlagen, wie kein anderer in ihrem Leben. Doch eine halbherzige Sache wollte sie nicht daraus machen. Sollten sie dann nicht zumindest ihre Namen kennen? Sie müssten sich ja nicht sofort treffen, sondern vielleicht später? Bei dem Gedanken mit Cyan zusammen zu sein und sich zu küssen, sich zu umarmen und … naja vielleicht endlich.. oh Gott sie konnte es nicht Mal in Gedanken aussprechen aber es sagte ihr ungemein zu.


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    • So schnell wie Harus Herz in diesem Moment schlug war sich der Blonde eigentlich schon sicher, dass es jeden Augenblick aus seiner Brust springen würde.
      Misonis Worte hallten in seinem Kopf wieder, und er konnte kaum glauben, dass sie seine Andeutung ernst genommen hatte. Seine Gedanken rasten.
      „Ähm, ja,“ stotterte er schließlich, seine Stimme leise und zögerlich. „Also, ja, genau das wollte ich fragen.“ Haru konnte das Schwanken in seiner Stimme nicht verbergen. Es war, als ob all seine Nervosität und Unsicherheit in diesem einen Moment zusammenkamen.
      “Ich.. ich mag dich wirklich sehr,“ sagte er schließlich, seine Stimme sanft und voller Ehrlichkeit. „Ich denke oft an dich, auch wenn wir nicht gerade zocken. Du bist jemand, dem ich mich wirklich nahe fühle. Und es wäre mir eine Ehre, dich meine Freundin nennen zu dürfen..“
      Er hielt kurz inne, um seine Gedanken zu sammeln und die richtigen Worte zu finden. Aber wie sollte er es bloß am besten in Worte fassen, wie er sich ihr gegenüber fühlte, ohne dabei wie ein vollkommener Depp dazustehen?
      Es war nicht nur das gemeinsame Spielen. Es war die Art, wie sie ihn immer zum Lachen bringen konnte, wie sie immer ein offenes Ohr für ihgn hatte. Ohne sich jemals persönlich gesehen zu haben, hatten sie eine so intensive Verbindung aufbauen können. Es fühlte sich einfach richtig an, als würden sie zusammengehören. Sie war jemand Besonderes für Haru, und er wollte ihr das irgendwie zeigen.
      Haru lehnte sich zurück, seine Augen schlossen sich für einen Moment, als er tief durchatmete. „Natürlich weiß ich, dass das alles ein bisschen komplizierter ist, weil wir uns noch nie persönlich getroffen haben. Aber ich denke, wir können das langsam angehen? Also… nur wenn du möchtest?“
      Er lachte leise, um die Spannung ein wenig zu lösen. „Vielleicht klingt das alles ein bisschen kitschig, aber ich meine es ernst. Du bedeutest mir wirklich viel, und ich möchte, dass du das weißt.“
      Die Worte waren heraus, und Haru fühlte sich erleichtert, obwohl er immer noch nervös war. Es war ein gewagter Schritt, aber er wusste, dass es der richtige war. Jetzt blieb nur noch abzuwarten, wie Misoni reagieren würde.
      Die Sekunden vergingen quälend langsam, und Haru fühlte, wie die Spannung in ihm wuchs.
      Dieses Gespräch könnte ein Wendepunkt in ihrer Beziehung sein. Entweder würde es sie noch näher zusammenbringen, oder es könnte alles zerstören, was sie sich in den letzten Jahren aufgebaut hatten.
      Aber als er an die vielen Stunden dachte, die sie zusammen verbracht hatten, die gemeinsamen Spiele, die nächtlichen Gespräche, das Lachen und die geteilten Leiden des alltäglichen Wahnsinns, wusste er, dass er es versuchen musste.
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    • Sie hörte seine Stimme, war so weit von ihm entfernt und doch konnte sie seine Nähe spüren.
      In jedem einzelnen Satz lag pure Ehrlichkeit.
      Noch nie hatte Mizusu jemand solch ein schönes Geständnis gemacht, dass so von reinem Herzen kam und noch dazu um ihr einiges höher schlagen ließ.
      Die Luft hielt sie an, wagte kaum zu atmen oder gar laut Luft zu holen.
      Es war unbeschreiblich schön, was er ihr da näher brachte.
      Es konnte doch nicht sein, dass die junge Frau am anderen Ende nie bemerkt hatte, was da zwischen ihnen war? Vielleicht, aber auch nur vielleicht hatte Mizusu es immer schon gewusst, aber es verdrängt.
      Verdammt! Sie hätte diesen Typ doch schon längst in ihren Armen halten können, wenn sie ihm nur sagen würde, dass sie auf dieselbe Schule ging wie er! Doch sie wusste genau, wenn er wüsste, wer sie wirklich war, dann würde er sich von ihr abwenden und sie wohl, wie alle anderen, es taten, für ein leichtes Mädchen zu halten, wenn er es nicht schon sogar tat.
      Vielleicht war er ja einer der Jungen, die dieses Gerücht in die Welt gesetzt hatten.
      Unsinn! Sowas würde Cyan niemals tun! Doch während sie so überlegte öffnete sie nun nervös ihre Lippen um ihm einen Antwort zu geben. “Ich ..mag dich auch ..” erwiderte sie während ihr Atmen stockte. Ihre Finger zitterten aufgeregt.
      “sehr…sogar.. und das schon länger..” gestand sie nun, ehe auch ihr Atmen etwas zitterte.
      “Ich bin gerade aufgeregt…” weihte sie den anderen ein, ehe sie nervös kicherte.
      “Also wenn du das möchtest.. und es dir nicht fehlen würde jemanden in den Arm zu nehmen.. und so.. dann..” atmete die junge Frau selbstbewusst durch. “..möchte ich wirklich unbeschreiblich gern, deine Freundin sein..” bestätigte Misoni nun leicht lächelnd.
      “Ich finde, wir sollten aber auch wissen, wie der andere heißt", sagte sie nun leise.
      "Also, wie ist dein richtiger Name?” gespannt blieb das junge Mädchen am anderen Ende sitzen und starrte durch den Bildschirm.
      Sie hatte das Gefühl, sie würde ihm direkt ins Gesicht sehen.


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    • Misoni mochte ihn auch? Und das schon länger?! Haru konnte seinen Ohren kaum glauben. Das Herz in seiner Brust hämmerte so laut, dass er dachte, es müsse durch das Headset zu hören sein. Er konnte förmlich spüren, wie seine Nervosität sich in ein warmes, prickelndes Gefühl verwandelte, das seinen ganzen Körper durchströmte.
      Ich hätte nie gedacht, dass du genauso empfindest.“ gestand er etwas verlegen, seine Stimme voller Aufregung und Erleichterung. Haru lehnte sich zurück und schloss für einen Moment die Augen, um den Augenblick voll auszukosten.
      Das Spiel lief immer noch im Hintergrund, doch die virtuellen Dämonen waren ihm jetzt völlig egal. Alles, was zählte, waren die Worte, die er und Misoni austauschten. Die Welt um ihn herum schien zu verschwimmen, als würde nur noch dieser Moment existieren.
      Als Misoni ihren richtigen Namen ansprach, öffnete Haru die Augen und lächelte sanft. „Mein richtiger Name ist Haruto.“ antwortete er, seine Stimme ruhig und sanft. Die meisten nannten ihn zwar einfach nur Haru, als wäre die letzte Silbe seines Namen zu schwer auszusprechen. Doch er wollte, dass Misoni seinen richtigen Namen kannte, und nicht bloß einen Spitznamen. “Und deiner?
      Er wartete gespannt auf ihre Antwort und spürte, wie die Spannung in der Luft hing. Haru konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so nervös gewesen war. „Es ist verrückt, wie das alles passiert ist, oder? Wir haben uns nie persönlich getroffen, aber ich fühle mich dir so nah. Ich hoffe, dass wir das irgendwann ändern können.
      Die Worte kamen einfach so über ihn, aus tiefstem Herzen und Haru fühlte sich, als hätte er eine unsichtbare Barriere durchbrochen.
      Die Nähe, die er zu Misoni verspürte, war echt und tief. Er konnte sich vorstellen, wie sie lächelte, und allein dieser Gedanke erfüllte ihn mit Glück.
      Aber bis dahin,“ fuhr er fort, „bin ich froh, dass wir uns wenigstens auf diese Weise haben.
      Die Sekunden vergingen und Haru wartete gespannt auf ihre Antwort. Die virtuelle Welt um ihn herum war plötzlich so viel lebendiger, und die Verbindung, die sie beide teilten, fühlte sich magisch an. Es war, als hätten sie ein geheimes Band, das sie über jede Entfernung hinweg verband.
      Danke, dass du mir vertraust und mir eine Chance gibst.“
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    • Die Offenbarung der Gefühle war wirklich eine unglaubliche Erleuchtung für die beiden.
      Sie hatten sich immer so gut verstanden und dann hatten beide wirklich ein unglaubliches Geheimnis bewahrt, von dem der andere wirklich keinen blassen Schimmer gehabt hatte.
      Ob es daran lag, dass sich die beiden nie wirklich in die Augen sehen konnten? Hinter einem Bildschirm zu sitzen, als der Person in die Augen zu schauen, war doch noch etwas anderes. Schließlich konnte man so Blicke verbergen, die im Verborgenen bleiben sollten.
      Doch gerade jetzt wurde sie wieder aus ihren Gedanken geholt.
      Haruto! Sein richtiger Name war also Haruto,wie wunderschön das klang, vor allem aus seinem Mund.
      Verliebt lächelte sie. “Schön..” erwiderte sie sanftmütig lächelnd.
      Doch dann entgleisten der jungen Frau die Gesichtszüge und aus ihrem verliebten Schmunzeln wurde ein schockierter Blick.
      Sie konnte ihm doch nicht sagen, wie ihr Name war!
      Schließlich gingen die beiden zur selben Zeit und in die gleiche Schule gab es dort nur ein einziges Mädchen, was ihr bis jetzt unter dem Namen Mizusu bekannt war. Sie selbst.
      Verdammt, was sollte sie nur tun? Was sollte sie sagen?! Verflucht Mizu, sag doch was, das fällt sonst auf!
      “Sora!” kam nun plötzlich wie aus der Kanone geschossen aus ihren Lippen.
      Zum Glück hatte sie immer einen Zweitnamen, den sie benutzen konnte, wenn ihr etwas zu viele Fragezeichen in ihrem Kopf kosten würde.
      “Äh ich heiße Sora..ein bisschen anders als Misoni.. du kannst mich auch gern weiterhin so nennen.. also.. es ist kein Problem, wenn..” stotterte sie und wirkte unglaublich nervös.
      Dabei lief ihr Kopf hochrot an. “Sorry..” kam leise im gewissen Abstand zum anderen Gesagten aus den Kopfhörern von Haru.
      Gott sei dank, ging es nun endlich voran in ihrem Gespräch.
      Er forderte also nicht sofort ein Treffen.
      Das war sehr gut und Mizusu konnte noch tief durchatmen.
      “Danke, dass du so viel Verständnis zeigst. Du bist wirklich perfekt..” säuselte sie ihm verliebt zu.
      Sora hatte so viele Seiten an sich, die man lieben konnte.
      Da war zuerst das Feuer, das sie ihm zeigte, als sie sich im Kampf befanden. Dann die Leidenschaft, wenn sie versuchte, ihn für etwas zu begeistern und zu motivieren.
      Der Frohsinn, Humor und das Lachen, dass die beiden bei ihren Geschichten teilten, als sie ihn tröstete und versuchte, ihn wieder zum Lachen zu bringen.
      Ihre Ernsthaftigkeit, die sie an den Tag legte, als er ihr Probleme mitteilte.
      Sie war eigentlich perfekt und laut dem, was er so hörte, auch wenn es für sie negativ klang, konnte es sein, dass sie attraktiv sein müsste. Was hat er nur für einen Jackpot gezogen ?
      Bis jetzt hatte er ja noch kein Foto von ihr erhalten. “Danke, dass du mich mit meiner Eigenheit magst..” erwiderte sie, ehe nun ihr Blick gehoben wurde und das erste Mal seit langem auf den Bildschirm fiel.
      Dabei erklang ein helles Engelslachen.
      Es kam von Sora und hörte man eigentlich viel zu selten. “Haruto” flüsterte sie nun vergnügt ins Mikrofon. “Wir sind gerade gestorben" - dabei kicherte sie nun.
      Was daran so lustig war?
      Die beiden waren so ein super Team gewesen, dass sie eigentlich seit einem Jahr gar nicht mehr getötet werden konnten.


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    • Haruto! Wie lange hatte es gedauert, bis ihn jemand beim vollen Namen nannte? Nur die engsten Familienmitglieder und vielleicht seine Lehrer, wenn es ernst wurde. Aber aus Misonis Mund, oder vielmehr Soras, klang es fast magisch. Er lächelte, obwohl sie es nicht sehen konnte.
      „Sora,“ wiederholte Haru auch ihren Namen, der so viel wie ‘Himmel’ bedeutete „das ist ein schöner Name.“ Sein Herz beruhigte sich langsam, die panische Aufregung wich langsam einem Gefühl der zufriedenen Ruhe.
      Er sah auf den Bildschirm, auf dem die grellen Lichter und Bewegungen des Spiels vor seinen Augen verschwammen, als er sich auf ihre Worte konzentrierte. „Danke, dass du mir vertraust, Sora. Es bedeutet mir wirklich viel.“
      Er lehnte sich zurück, zog die Beine auf den Stuhl und umarmte sie leicht. „Weißt du, es ist eigentlich gut, dass wir uns noch nicht getroffen haben. So hatten wir die Möglichkeit, uns auf einer tieferen Ebene kennenzulernen, ohne Ablenkungen von Äußerlichkeiten.“ Er lachte leise. „Ich meine, ich stelle mir vor, dass du wunderschön bist, aber das ist nicht das Wichtigste.“
      Die Sekunden verstrichen, in denen seine kitschigen Worte langsam verklangen, und der Blondschopf fühlte sich, als hätte er eine unglaubliche Last von seinen Schultern genommen. Soras Lachen durchbrach die Stille, und es klang wie Musik in seinen Ohren. „Wir sind tatsächlich gestorben,“ wiederholte er schmunzelnd. „Das ist uns lange nicht passiert.“
      Er richtete sich wieder auf, seine Finger glitten über die Tasten, um ihre beiden Charaktere im Spiel wiederzubeleben. „Aber weißt du was, das ist okay. Lieber sterbe ich im Spiel und höre dein Lachen, als zu gewinnen und es zu verpassen.“ Wow war das kitschig.
      „Sora,“ begann er zögernd, „Ich hoffe, dass wir uns eines Tages in der realen Welt sehen können. Aber bis dahin bin ich glücklich, dich hier zu haben.“
      Seine Augen wanderten zurück zum Bildschirm, wo ihr gemeinsamer Avatar wieder aufstand. „Und bis es soweit ist, haben wir immer noch das hier.“
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    • Haruto war so ein süßer Kerl.
      Unglaublich romantisch und ehrlich und was tat Mizusu hier? Log ihm mitten ins Gesicht.
      Besser gesagt, verbarg sie ihre Identität hinter einem falschen Ich.
      Nun gut Sora, war nicht ihr erster Name aber zumindest war dies nicht gelogen, doch Mizusu wollte nicht noch mehr lügen und als sie merkte, wie sehr sich Haruto ihr immer hingab und wie sehr er sich wünschte sie mal zu sehen seufzte sie tief durch.
      “Also.. ich kann dir.. vielleicht ein Bild schicken.. wo ich meinen Charakter gecosplayt habe.. wenn du .. möchtest..” am anderen Ende war es still. hatte sie ihm wirklich gerade angeboten ihm ein Bild zu senden?! Was nein! Dann würde doch alles auffliegen.
      Nun eben nicht, denn in ihrem Cosplay sah sie von Haarfarbe und Augenfarbe anders aus als in Natur und das war der Trick.
      Die Vorstellungskraft von Haruto konnte wohl nicht so stark sein, dass er dies mit ihr verbinden würde.
      “Also.. ich hab eigentlich Blonde Haare und Braune Augen, aber.. sonst ist eigentlich alles .. naja.. wie in echt.. aber ich hab etwas Angst, dass du mich dann nur..naja.. magst wegen meines Aussehens.” dabei biss sie sich unsicher auf die Unterlippe.
      “Weißt du..ich bin eigentlich kein Cosplayer.. aber das war so eine Cosplayparty..und sonst hätte man nicht reingekonnt und naja.. dann bin ich als LadyBatty gegangen.”
      Wer LadyBatty war? Nun so nannte das junge Mädchen ihren Charakter im Spiel, dass sie damals immer gemeinsam mit Haruto bestritt. Nicht nur Egoshooter wurden gespielt, sondern auch ähnliche Spiele wie World of Warcraft fanden sich in die Hände von Mizusu und dort konnte man einen eigenen Charakter erstellen.
      Der Charakter von Sora war natürlich ein rothaariger, sexy angezogener Dämon mit Zöpfchen und blauen Augen wie auch schwarzen Flügeln, Schweif und spitzen langen Ohren.
      Moment? Das hieß, dass Haruto ein aufreizendes Bild von ihr bekam?!
      “Kannst du dich noch an LadyBatty erinnern?” fragte sie nun schüchtern nach.
      Wie könnte er nicht? Mit diesem Charakter hatten sich die beiden schließlich kennengelernt.
      Doch vielleicht hatte er das schon vergessen? Mizusu würde das Risiko jetzt eingehen und suchte nun das Bild von ihrem Cosplay von LadyBatty raus. Jetzt dürfte Haruto nun ein Bild erhalten haben.
      “Ähm.. denk bitte nicht .. schlecht von mir..” murmelte sie leise und unsicher ehe sie nun ihre Beine an ihren Körper zog und die Arme um diese legte als würde sie sich vor seiner Reaktion verstecken können.
      Wenn er sie nun erkennen würde, wäre wohl alles vorbei und dann müsste sich Sora hochhaus bei ihm entschuldigen.
      Doch sie dachte gar nicht, dass ihre ziemlich freizügige Aufmachung vielleicht wo komplett anders ihre Aufmerksamkeit erregen würde.



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