》Einst herrschte ein König über ein kleines, unbedeutendes Land.
Er hatte nicht viel, doch das, was er sein eigen nennen konnte, erfüllte ihn mit Stolz.
Eines Tages jedoch brachen Katastrophen über sein Land herein und drohten ihn mitsamt seinen Untertanen zu vernichten.
Verzweifelt erklomm er den höchsten Berg, auf dem ein alter Lindwurm lebte.
‘Mächtiger Herrscher des Himmels und des Feuers’ sprach er 'ehrfürchtig flehe ich euch an, dass ihr mein Volk retten mögt. Was auch immer ihr im Gegenzug verlangt, ich werde alles in meiner Macht stehende tun, euch diesen Wunsch zu erfüllen.’
Der Lindwurm dachte über die Worte des Königs nach. Die Gefilde der Menschen interessierten ihn nicht.
Doch er spürte, dass seine Zeit in der sterblichen Ebene sich dem Ende neigte, und seine Blutlinie mit ihm enden würde
Und so formte der Lindwurm aus dem Kalkgestein der Berge und seinem eigenen Lebensblut einen Körper.
Aus den silbernen Erzadern, die das Land durchzogen, webte er feines Haar und aus den Tiefen der Erde pflückte er zwei strahlende Rubine als Augen.
Als er mit seinem Werk zufrieden war, hauchte er der entstandenen menschliche Hülle mit seinem Feuer einen Atem ein.
‘Dies soll fortan eure Gemahlin sein.’ Sprach der Lindwurm ‘Solange Nachkommen meines Blut die Krone auf ihrem Haupte tragen, wird euer Land in Wohlstand und Ruhm erstrahlen.’ 《
Jedes Kind im Reiche kannte dieses Märchen.
Das einst so unbedeutende Königreich war mittlerweile, wenige Jahrhunderte später, zu einer florierenden Metropole herangewachsen.
Selbstverständlich glaubte keiner so richtig an diese Geschichte, immerhin war klar, dass der Wohlstand des Reiches nicht dank irgendeines alten Reptils zustande gekommen war, sondern durch die Zahlreichen Erdschätze, die in den Tiefen der Umliegenden Berge schlummerten, sowie den fruchtbaren und ertragreichen Boden der Felder.
Das erfundene Ammenmärchen diente lediglich dem Zweck, die Position der königlichen Familie zu stärken.
X, der aktuelle Erbe der Krone, und nachkomme jenes Königs aus dem Märchen, glaubte ebenfalls nicht so richtig daran. Nichtsdestotrotz genoss er all die Vorteile und vorbehaltenen Rechte, die ihm als König zustanden.
Bereits in jungen Jahren zum Herrscher gekrönt, gab er sich keine Mühe, diesem Titel je gerecht zu werden oder auch nur einen Gedanken an das Wohl seiner Untertanen zu verschwenden.
Das Land versank schließlich schon beinahe im völligen Alleingang in Wohlstand, da brauchte er selber ja nichts beitragen.
Der Verzogene König wurde so zu einem wahren Albtraum, der aus Lust und Laune heraus seine Bediensteten tyrannisierte.
Vom höchsten Berater, bis hin zur niedrigsten Magd, litten alle unter seinem Hochmut und seinem selbstbezogenen Egoismus.
Jähzornig und zutiefst gekränkt von all den Jahren der Erniedrigungen war es letztlich kein Wunder, dass der Hofstaat sich zusammenschloss, X seines Amtes zu entledigen.
Selbstverständlich wollte sich keiner der edlen Damen und Herren selber die Hände schmutzig machen, und stifteten daher den Stallburschen Y, welcher ebenfalls Jahrelang unter X Tyranei zu leiden hatte, dazu an, die exekutierende Kraft hinter ihrem Vorhaben zu sein, unter dem Versprechen, ihm nach vollbrachter Tag ebenfalls mit einem höheren Rang auszuschmücken.
Eine Chance, sich der Geisel seiner Existenz zu entledigen, und dafür noch belohnt zu werden? Natürlich willigte Y ein!
Ein unachtsamer Moment, ein gezielter Dolchstoß in das Herz, und den Leblosen Körper in die Fluten der See hinabgestoßen. Es war geradezu lächerlich einfach.
Doch anstatt die versprochenen Belohnung zu erhalten, wurde Y von eben jenem Hofstaat, der ihn zu dieser Tat anstiftete, nun des Königsmordes bezichtigt und zu einem dasein innerhalb der Kerkergemäuer verdammt.
Während Y nun über Jahre hinweg innerhalb jener Gemäuer verbrachte und die Welt verfluchte, hatte der hinterlistige Adel sich nach dem gelungenen Staatsstreich einen neuen König aus den eigenen Reihen auserkoren und malte sich ein ruhmreiches neues Leben aus.
Doch das Schicksal hatte andere Pläne.
Beinahe so, als würde das Alte Märchen, das die alte Königsfamilie seit jeher begleitete, sich bewahrheiten, wurde das Land von einer nie dagewesenen Dürre geplagt.
Als würde Mutter Erde selber sich vor dem Volke verschließen, waren mit einem Mal die Erdschätzte ausgeschöpft die dem Land zuvor seinen Wohlstand beschert hatten.
Das Land wurde Unfruchtbar.
Bestien begannen durch die Wälder zu streifen.
Und letztlich wütete eine tödliche Plage über die Bewohner des Reiches hinweg.
Als dann das benachbarte Reich eine Kriegserklärung aussprach, versank das Königreich vollends in Chaos.
In dem verzweifelten Versuch, wieder Ordnung zu etablieren, ordnete der neue König an, eine Armee zur Verteidigung gegen das feindliche Reich aufzustellen und ließ dafür alle jungen Männer innerhalb der Stadtmauern und auch aus allen umliegenden Dörfern und Siedlungen einziehen.
Dazu zählte auch Y. Entgegen aller Erwartungen, hatte er sich an das Leben geklammert und innerhalb seines Gefängnisses Hunger, Krankheit und Kälte getrotzt.
Und auch, wenn so manch einer ihn lieber Tod als Lebendig sehen wollte, wurden junge Soldaten erbittert gesucht, und auch er als Rekrut eingezogen.
In diesem Zuge traf Y später auf einen weiteren Rekruten, einen jungen Mann, zum Kriegsdienst herangezogen, welcher aus einem fern gelegenen Fischerdorf stammte.
Jahre zuvor wurde dieser dort schwer verletzt und mit erheblichen Gedächtnislücken aus dem Wasser gefischt und gesund gepflegt. Entgegen aller Gesetze der Natur, hatte X den versuchten Mordanschlag überlebt - Auf Kosten seines Gedächtnisses und seines Wissens über seine eigene Identität.
A führt ein überschaubares, bescheidenes Leben auf einem fern gelegenen Hofe.
Von den politischen Unruhen kriegt sie am Rande zwar das ein oder andere Mit, jedoch interessiert sie sich nicht sehr dafür und kümmert sich lieber um ihr eigenes Leben.
Bis eines Tages B auftaucht.
Nachdem die Machtübernahme der Krone solche fatalen Folgen mit sich zog, sind die höheren Ebenen sich sicher, dass in der Legende des Ersten Königs und des Drachens vielleicht doch ein Fünkchen Wahrheit gelegen haben mag. Um nun dem Reich wieder zu altem Glanze zu verhelfen, soll nun ein Nachfahre jener Königlichen Blutlinie ausfindig gemacht und erneut zum Herrscher gekrönt werden.
Als B also A aufsucht und ihr Berichtet, dass sie angeblich eine solche Nachfahrin sein und den Thron übernehmen soll, fällt ihr dies zunächst schwer zu glauben.
Sie? Ein einfaches Mädchen vom Lande? Soll die Nachfahrin einer einst vom König gezeugten Nebenlinie sein?
X & B - Atomic
Y & A - @Kiimesca
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Alter
Charaktereigenschaften
Vorgeschichte
(Trivia/ Sonstiges)
Aussehen
In the midst of chaos
there is also opportunity