Seemannsgarn gesponnen von jenen ...
@Nimue
_________________________________
"HEEE JAAAA! FAULES PACK! Den Klüver einholen und das Hauptsegel abziehen!", motiviert ertönte die erhabene Stimme der Capitaine, welche erhobenen Hauptes hinter dem Steuerrad, mit einem breiten Grinsen und doch tiefliegenden Falten auf Stirn und Wangen, ihre Crew dazu brachte, die Smaragd Archer wohlbehalten in ihrem nächsten Zielhafen, Port Rosebel, anzulegen. Es herrschte reges Treiben an Deck, doch wusste ein jeder der 18-Mann starken Besatzung, wo er in diesem Moment, als der Befehl erklang sein musste. "Wird auch langsam Zeit für etwas Land...", knurrte die Braunhaarige, die auf den Namen Elwenn hörte, hinterdrein und drehte das prächtige, aus dunklem Walnussholz geschnitzte Steuerrad, vorsichtig hinterdrein, sodass, alsbald der Schleppanker nun geworfen war, das Heck eine langsame, doch bestimmte Drehung um die eigene Achse machte. Alsbald die Seilnasen zum Antauen des Rumpfes in Sichtweite der Maaten war, wurden mit lautem Heissasa und Gebrüll die Unterarmdicken Seile geworfen und von bereits auf dem Steg wartenden Pförtnern mit einem bestätigenden Ruf in Empfang genommen. Die gesamte Tortur des Anlegens war ein jedes Mal ein neues Abenteuer... alles konnte in diesen wenigen Minuten für die Besatzung und die Capitaine schief laufen. Ein zu flaches Gewässer, unersichtliche Strömungen oder verdeckte Felsenklippen. Alles davon stellte einen möglichen Untergang des prachtvollen Schiffes dar, das für sie und ihre Mannschaft ein gemeinsames Zuhause darstellte... etwas, was Sicherheit gab auf dem tosenden, stürmischen Meer. "Anker liegt an, Taue verzurrt Captain! Wir liegen mit einer Höhe von knappen 12 Meter über dem Meeresgrund, nach Ebbe!", erklang es von Weitem, beinahe unverständlich für jene, die mit den nautischen Begriffen nichts anfangen konnten, doch war es für Elwenn der Zeitpunkt, die sonst so nervös angestaute Luft nun doch endlich befreit aus ihren Lungen zu lassen und die Augen für einen Moment nur zu schließen. Wieder ein Tag, den sie abhaken konnte, wieder ein Abend, der für ihre Crew ein wenig Entspannung brachte. Sie wusste, das auf ihre Befehle gewartet wurde... wie ein jedes Mal, nachdem sie Land erreichten. So beschwingt nun, klatschte die Braunhaarige in die Hände und stemmte die kräftigen Arme in die Hüften. Knappe 24 Paar Augen starrten zu ihr empor, jene die auf dem Schiff geblieben sind, um das Anlegen fehlerfrei zu gestalten... der Rest ihrer Crew war schon von Bord gegangen und ging seiner Tätigkeit nach. Neben dem äußerlichen Absichern gegen Löcher, Schrammen oder morsches Holz, wurde nach jeder längeren Fahrt natürlich auch das Innere des Schiffes akribisch geprüft. So wollte es die Capitaine und so wurde es getan. "Wundervolle Arbeit Männer! Gert, Emsted, Konrad und Pintel... überprüft den Rumpf bitte auf Lecks... ich fürchte, dass ich das Korallenriff vor der Küste gestriffen habe... Sicher ist sicher. Ruthers, Ulle, Alsax... Beiboot inspizieren und den Nebenanker verzurren... Theron setzt die Landmarke auf 248,7° Westlich ... Wir legen, sofern sich an den Wetterbedingungen nichts mehr ändert in zwei Tagen ab... Stockt die Vorräte und unsere Munition auf, seit nicht zu sparsam... Esst, trinkt, feiert... aber stellt nichts an!" - "Joa, sonst haben wir wieder den Arsch offen wie letztens in Azul Harbour!", es war Beckett, einer ihrer neu angeworbenen Mitglieder... ein junger Bursch, gerade mal 20 Jahre alt geworden, ein großgewachsener Kerl, strohlblondes, lockiges Haar, Zahnlücke vorne, unzählige Sommersprossen im Gesicht und grasgrüne Augen... leider aber auch mehr Muskeln als Verstand in seinem sonnenverwaschenen Kopf. Ein beiläufiges Lachen, ja eher Großteils dann doch betretenes Schweigen, durchzog die Traube an Crewmitgliedern, welche amüsiert aber nicht reagierend die gebräunten Arme vor der Brust verschränkten und schmunzelnden Blickes auf Beckett schielten. Nur Elwenn war nicht wirklich zu lachen zumute, als ihr harter Blick den jungen Mann traf. "Ich meins Ernst Beck... stell nichts an.", der Zorn war der Capitaine sichtlich ins Gesicht geschrieben, wusste sie ja nur zu gut, warum und WER überhaupt den Aufstand in Azul Harbour angezettelt hatte... niemand geringeres als der Frischling da unten. Wollte allen ernstes die Zeche prellen und ließ sich dann in seinem Rausch noch in eine Rauferei ziehen, die er ohne Beihilfe ihrer Männer nicht überlebt hatte. Aber er schien wohl daraus gelernt zu haben, als sein vorerst so motivierter Blick dem ihren auswich und er sich dann eher freiwillig unter Deck verzog, nachdem ein einziger Armstreich ihrerseits den Rest dazu veranlasste, doch nun endlich von Deck zu gehen und den Abend zu genießen. Kaum war die Meute aus dem Haus, war es für Elwenn endlich an der Zeit sich zu entspannen. Tief durchatmend, die raue Seeluft genießend und den salzigen Geschmack in der Nase habend, setzte die junge Frau einen Schritt vor den anderen und überquerte einmal als gesamtes ihr Schiff. Dabei strich sie melancholischen Lächelns über die glatte Oberfläche der Reling, umgriff mit fester Hand die Taue und Takelagen der Mäste, wagte einen kurzen Blick in die schwindelerregende Höhe und führte ihren Weg dann fort in Richtung des Bugs, nur um sich dort, nahe dem Bugspriet nieder zu lassen und das erste Mal in vollen Zügen auf die Szenerie des Hafens vor ihr blicken konnte. Es herrschte auch jetzt noch, so kurz vor Sonnenuntergang, das regste Treiben unter den Ansässigen... sie war sich nicht völlig sicher, unter welches Herrschaftsgebiet Port Rosebel fiel, aber schienen hier eher weniger dieser unliebsamen Gestalten von Soldaten herum zu stolzieren. Möglicherweise war die Zeit hier etwas langsamer, der Handel noch etwas ehrlicher... und die Menschen nicht so voreingenommen. Elwenn zog eine Schnute... sie waren keine... Piraten... oder Räuber oder reuelose, enternde, Rumsaufende Taugenichtse... nein. Freibeuter... jene die unter keiner Flagge fuhren, aber dennoch den Frieden aller nicht mutwillig stören wollten. Nunja, solange dies nicht die Absicht der Anderen war. Ihren Frieden zu stören... Sie wollte nur ihr Leben auf See genießen und so viel von dieser Welt sehen, wie sie konnte. Das stumpfe Sandbraun ihrer Augen, welches in der Abendsonne einen Stich von Honig in sich trugen, sondierten mit einem beiläufigen Seufzen den Hafen... Neugierig beobachtete Elwenn die Händler dabei, wie sie Fässer verstauten, Fischer, die ihre tägliche Fracht einsalzten und zum Ausdörren an den Trockengestellen aufhängten... Es lief sogar ein Schmied mit seinem Lehrling, welcher die Waffen und Schwerter seines Chefs eher jonglierend diesem hinterhertrug, durch die Komposition dieses herrlichen Sommerabends. Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf die Lippen der Braunhaarigen. Ihre Crew war ausgeflogen... und auch sie sollte sich zumindest noch ein bisschen die Beine vertreten... etwas zu Essen finden... Bekanntschaften schließen... Man wusste nie, was aus einem Abend an Land werden konnte...
@Nimue
_________________________________
"HEEE JAAAA! FAULES PACK! Den Klüver einholen und das Hauptsegel abziehen!", motiviert ertönte die erhabene Stimme der Capitaine, welche erhobenen Hauptes hinter dem Steuerrad, mit einem breiten Grinsen und doch tiefliegenden Falten auf Stirn und Wangen, ihre Crew dazu brachte, die Smaragd Archer wohlbehalten in ihrem nächsten Zielhafen, Port Rosebel, anzulegen. Es herrschte reges Treiben an Deck, doch wusste ein jeder der 18-Mann starken Besatzung, wo er in diesem Moment, als der Befehl erklang sein musste. "Wird auch langsam Zeit für etwas Land...", knurrte die Braunhaarige, die auf den Namen Elwenn hörte, hinterdrein und drehte das prächtige, aus dunklem Walnussholz geschnitzte Steuerrad, vorsichtig hinterdrein, sodass, alsbald der Schleppanker nun geworfen war, das Heck eine langsame, doch bestimmte Drehung um die eigene Achse machte. Alsbald die Seilnasen zum Antauen des Rumpfes in Sichtweite der Maaten war, wurden mit lautem Heissasa und Gebrüll die Unterarmdicken Seile geworfen und von bereits auf dem Steg wartenden Pförtnern mit einem bestätigenden Ruf in Empfang genommen. Die gesamte Tortur des Anlegens war ein jedes Mal ein neues Abenteuer... alles konnte in diesen wenigen Minuten für die Besatzung und die Capitaine schief laufen. Ein zu flaches Gewässer, unersichtliche Strömungen oder verdeckte Felsenklippen. Alles davon stellte einen möglichen Untergang des prachtvollen Schiffes dar, das für sie und ihre Mannschaft ein gemeinsames Zuhause darstellte... etwas, was Sicherheit gab auf dem tosenden, stürmischen Meer. "Anker liegt an, Taue verzurrt Captain! Wir liegen mit einer Höhe von knappen 12 Meter über dem Meeresgrund, nach Ebbe!", erklang es von Weitem, beinahe unverständlich für jene, die mit den nautischen Begriffen nichts anfangen konnten, doch war es für Elwenn der Zeitpunkt, die sonst so nervös angestaute Luft nun doch endlich befreit aus ihren Lungen zu lassen und die Augen für einen Moment nur zu schließen. Wieder ein Tag, den sie abhaken konnte, wieder ein Abend, der für ihre Crew ein wenig Entspannung brachte. Sie wusste, das auf ihre Befehle gewartet wurde... wie ein jedes Mal, nachdem sie Land erreichten. So beschwingt nun, klatschte die Braunhaarige in die Hände und stemmte die kräftigen Arme in die Hüften. Knappe 24 Paar Augen starrten zu ihr empor, jene die auf dem Schiff geblieben sind, um das Anlegen fehlerfrei zu gestalten... der Rest ihrer Crew war schon von Bord gegangen und ging seiner Tätigkeit nach. Neben dem äußerlichen Absichern gegen Löcher, Schrammen oder morsches Holz, wurde nach jeder längeren Fahrt natürlich auch das Innere des Schiffes akribisch geprüft. So wollte es die Capitaine und so wurde es getan. "Wundervolle Arbeit Männer! Gert, Emsted, Konrad und Pintel... überprüft den Rumpf bitte auf Lecks... ich fürchte, dass ich das Korallenriff vor der Küste gestriffen habe... Sicher ist sicher. Ruthers, Ulle, Alsax... Beiboot inspizieren und den Nebenanker verzurren... Theron setzt die Landmarke auf 248,7° Westlich ... Wir legen, sofern sich an den Wetterbedingungen nichts mehr ändert in zwei Tagen ab... Stockt die Vorräte und unsere Munition auf, seit nicht zu sparsam... Esst, trinkt, feiert... aber stellt nichts an!" - "Joa, sonst haben wir wieder den Arsch offen wie letztens in Azul Harbour!", es war Beckett, einer ihrer neu angeworbenen Mitglieder... ein junger Bursch, gerade mal 20 Jahre alt geworden, ein großgewachsener Kerl, strohlblondes, lockiges Haar, Zahnlücke vorne, unzählige Sommersprossen im Gesicht und grasgrüne Augen... leider aber auch mehr Muskeln als Verstand in seinem sonnenverwaschenen Kopf. Ein beiläufiges Lachen, ja eher Großteils dann doch betretenes Schweigen, durchzog die Traube an Crewmitgliedern, welche amüsiert aber nicht reagierend die gebräunten Arme vor der Brust verschränkten und schmunzelnden Blickes auf Beckett schielten. Nur Elwenn war nicht wirklich zu lachen zumute, als ihr harter Blick den jungen Mann traf. "Ich meins Ernst Beck... stell nichts an.", der Zorn war der Capitaine sichtlich ins Gesicht geschrieben, wusste sie ja nur zu gut, warum und WER überhaupt den Aufstand in Azul Harbour angezettelt hatte... niemand geringeres als der Frischling da unten. Wollte allen ernstes die Zeche prellen und ließ sich dann in seinem Rausch noch in eine Rauferei ziehen, die er ohne Beihilfe ihrer Männer nicht überlebt hatte. Aber er schien wohl daraus gelernt zu haben, als sein vorerst so motivierter Blick dem ihren auswich und er sich dann eher freiwillig unter Deck verzog, nachdem ein einziger Armstreich ihrerseits den Rest dazu veranlasste, doch nun endlich von Deck zu gehen und den Abend zu genießen. Kaum war die Meute aus dem Haus, war es für Elwenn endlich an der Zeit sich zu entspannen. Tief durchatmend, die raue Seeluft genießend und den salzigen Geschmack in der Nase habend, setzte die junge Frau einen Schritt vor den anderen und überquerte einmal als gesamtes ihr Schiff. Dabei strich sie melancholischen Lächelns über die glatte Oberfläche der Reling, umgriff mit fester Hand die Taue und Takelagen der Mäste, wagte einen kurzen Blick in die schwindelerregende Höhe und führte ihren Weg dann fort in Richtung des Bugs, nur um sich dort, nahe dem Bugspriet nieder zu lassen und das erste Mal in vollen Zügen auf die Szenerie des Hafens vor ihr blicken konnte. Es herrschte auch jetzt noch, so kurz vor Sonnenuntergang, das regste Treiben unter den Ansässigen... sie war sich nicht völlig sicher, unter welches Herrschaftsgebiet Port Rosebel fiel, aber schienen hier eher weniger dieser unliebsamen Gestalten von Soldaten herum zu stolzieren. Möglicherweise war die Zeit hier etwas langsamer, der Handel noch etwas ehrlicher... und die Menschen nicht so voreingenommen. Elwenn zog eine Schnute... sie waren keine... Piraten... oder Räuber oder reuelose, enternde, Rumsaufende Taugenichtse... nein. Freibeuter... jene die unter keiner Flagge fuhren, aber dennoch den Frieden aller nicht mutwillig stören wollten. Nunja, solange dies nicht die Absicht der Anderen war. Ihren Frieden zu stören... Sie wollte nur ihr Leben auf See genießen und so viel von dieser Welt sehen, wie sie konnte. Das stumpfe Sandbraun ihrer Augen, welches in der Abendsonne einen Stich von Honig in sich trugen, sondierten mit einem beiläufigen Seufzen den Hafen... Neugierig beobachtete Elwenn die Händler dabei, wie sie Fässer verstauten, Fischer, die ihre tägliche Fracht einsalzten und zum Ausdörren an den Trockengestellen aufhängten... Es lief sogar ein Schmied mit seinem Lehrling, welcher die Waffen und Schwerter seines Chefs eher jonglierend diesem hinterhertrug, durch die Komposition dieses herrlichen Sommerabends. Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf die Lippen der Braunhaarigen. Ihre Crew war ausgeflogen... und auch sie sollte sich zumindest noch ein bisschen die Beine vertreten... etwas zu Essen finden... Bekanntschaften schließen... Man wusste nie, was aus einem Abend an Land werden konnte...
✧
.
".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”
.
.
✧
.
".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”
.
.
✧