Like father, like son
Vorstellung
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„Her world was the color of pearls: pale white and pink, and softly glowing.“
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Vorstellung
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„Her world was the color of pearls: pale white and pink, and softly glowing.“
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Juliette de Valois
„Du musst unbedingt mitkommen“, quängelte es am anderen Ende der Leitung „du verpasst sonst was!“ Es war meine Freundin Sophie, die mich wieder zu einem Nachtclub mitschleifen wollte. Seufzend lauschte ich ihren Argumenten, warum es ausgerechnet dieses Mal sooo viel spaßiger werden sollte als sonst. „Du, Soph, ich hab noch ein Kunstprojekt für Studium zu erledigen, ich leg jetzt auf, ja?“, entgegnete ich ihr schließlich, wobei ich darauf achtete meine nicht böse zu klingen. Damit konnte sie nämlich garnicht umgehen. „Nein bitte, du musst mitkommen! Wir gehen zum Apólafsi, die Gelegenheit bietet sich nicht jedes Wochenende!“, jammerte sie wie ein Kleinkind. Erneut kam ein Seufzen über meine Lippen. Dann aber fiel mir ein wem genau dieser Nachtclub gehörte und was es neben Alkohol und zu lauter Musik dort gab. „Was soll ich anziehen?“, fragte ich schließlich nach einer kurzen Pause. Freudenschreie am anderen Ende, erst danach ihre Erklärung das etwas gewagtes sein sollte. Worauf ließ ich mich hier nur ein? mein Kleiderschrank bestand nur aus süßem rosa und unschuldigem weiß, Kleider für einen Nachtclub waren da nicht so vertreten. Aber wollte ich auch nicht noch bevor wir uns beim Club trafen Sophie treffen, um mir etwas von ihr zu leihen. Ich durchforstete die aneinandergereihten Kleiderbügel in der Hoffnung doch etwas passendes für diese Nacht zu finden. Und tatsächlich, was ich ursprünglich für einen Fehlkauf hielt würde heute seinen Moment bekommen! Ein rosanes, kurzes Slipkleid, das genau die Stellen meines Körpers betonte, die es akzentuieren sollte.
Eine ganze Stunde später hatte ich nicht nur Kleid und passende Schuhe rausgesucht, sondern mich auch etwas mehr geschminkt als es gewöhnlich tun würde. Während ich dem ganzen Look den letzten Schliff verpasste mit Ohrringen und einer Perlenkette, lief über meinen kleinen Lautsprecher französische Musik. Dank meinem Vater hatte ich diese Wurzeln zu Frankreich und zur französischen Sprache, was seit seinem Tod noch mehr an Bedeutung gewann.
Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel, bevor ich die Musik pausierte und Sophie schrieb, dass ich sie in einer halben Stunde vor dem Club treffen würde. Eigentlich war es nah genug um zu laufen, aber gerade in hohen, glitzernden Sandalen wollte ich mir das nicht antun. Besonders musste ich nicht unbedingt allein in einem kurzen Kleidchen um 21:30 Uhr durch die Straßen ziehen. Dementsprechend ging ich mit einer weißen Handtasche bewaffnet von meiner kleinen Apartmentwohnung lediglich die Treppen runter zur Bushaltestelle.
Die halbe Stunde war anscheinend etwas großzügig geschätzt, denn mit dem Bus war ich deutlich schneller da als erwartet. Ich stieg knapp vor dem Eingang Club aus und es war gerade mal 21:45 Uhr. So „früh“ tummelten sich noch kaum Partywütige vor den Türen des beliebten Nachtclubs. Vielleicht war das meine Gelegenheit noch auf den Besitzer zu treffen, bevor Soph mir am Arm hing und mich zu irgendwelchen kurzweiligen Bekanntschaften überzeugen wollte. Soph ich bin schon da, ich geh rein und hol mir was zu trinken, du findest mich schon. - schrieb ich ihr, bevor ich auf den den beeindruckenden Eingang mit zwei Secruitymännern ausgestattet zu stolzierte.
Obwohl noch nicht allzu viele Leute sich im inneren des Clubs befanden, lief bereits laute Musik die aus den Lautsprechern dröhnte. Meine Augen brauchten kurz um sich an die ganzen leuchtenden Lichter zu gewöhnen, bevor ich mich überhaupt umschauen konnte. Angeblich sollte es mehrere Tanzflächen mit unterschiedlichen Musikrichtungen geben, zumindest wurde es so online beschrieben. Das hatte ich während der Busfahrt herausgefunden. Jetzt bloß nicht unsicher wirken, sonst würde mich noch irgendjemand anquatschen, dessen Aufmerksamkeit ich nicht wollte. Schon während ich die Bar ansteuerte, merkte ich den ein oder anderen Blick, der mich fixierte. Ich war nicht hier um zu flirten oder eine schnelle Nacht zu verbringen. Niemals hätte ich zu diesem Abend zugestimmt, wenn ich nicht die Möglichkeit hatte auf den Sohn von Hades zu treffen. Es gab zumindest Gerüchte, dass wenn man eine Wette gegen ihn gewann, man einen Wunsch bei ihm frei hatte. Vielleicht würde er mir auch nicht bei meinem Anliegen helfen können, aber ich wollte es zumindest versuchen. Aber etwas brauchte ich etwas um meine Sinne zu beruhigen. Sonst würde ich nicht mein selbstbewusstes Ich ihm gegenüber zeigen können.
„Ein Aperol Spritz bitte“, bestellte ich an der Bar angekommen und lehnte mich gegen die beleuchtete Theke, auf die ich meine kleine Handtasche abstellte.
☀︎ Live by the sun
Love by the moon ☽︎