The Wolfblood and the red Witch {Atomic☆Nim}

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      Angespannt und noch immer etwas verzweifelt beobachte die junge Hexe wie der Wolfsmann seine Stirn in Falten legte. Natürlich war weder Trockenfleisch noch einglegte Fisch etwas, was auf seinen Speiseplan stand. Gerade gab die Vorratskammer nur nichts anderes her. Niedergeschlagen ließ Lynx ihren Blick sinken. So ein Schlamassel kam heraus wenn eine Junghexe, die kaum zaubern konnte - es sogar verabscheute, notgedrungen hexen musste. Ein großer Schlamassel mit weitreichenden Konsequenzen. Nervös tanzten ihre schlanken Finger miteinander. Sie war so in ihre Sogen verstieft, dass sie gar nicht mitbekam wie Nanashi aufgegessen hatte. Kommt Zeit, kommt Rat... pah!

      Mit einen Male hielt die Blondine inne und sah mit ihren eisblauen Seelenspiegeln zu ihren Gegenüber auf. Das hatte ihn doch niemals stättigen können. Und doch hatte er nur einen sanften Blick für sie übrig. Lynx wollte gerade etwas sagen, hatte bereits Luft geholt da stoppte sie. Ihr Gast begann sich plötzlich aufzurichten. Augenblicklich verspürte sie den Drang ihn zu helfen, hielt sich aber zurück. Wölfe waren doch sicher recht stolze Tiere, Nanashi konnte also kaum wollen das sie ihn so bemutterte. Selbst wenn es bedeutete Verantwortung für ihre Tat zu übernehmen. Das Hexlein war bereits vor Überraschung wie erstarrt als plötzlich eine fremde Hand auf ihren Kopf ruhte. Diese große, grobe Hand war so unerwartet warm. Diese Wärme hatte etwas sanftes, liebevolles was zugegeben eine tiefe Sehnsucht in Lynx wach rüttelte.

      Eine Sehnsucht die sie immer mehr in ihren Bann zog und den hübschen Fräulein einzelne Tränchen in die Augen legte. Noch immer ganz in den einst verdrängten Gefühlen gefangen, erklang ihr Name. Die blauen Augen weiteten sich, wie aus einen schönen aber schmerzlichen Traum erwacht blickte sie auf. Erst jetzt wurde ihr klar - diese Hand gehörte nicht ihrer Mutter und sie konnte ihr auch nicht in ihr lächelndes Gesicht sehen. Wahrscheinlich niemals mehr. Trauer übermannte sie, doch jetzt konnte sie diese nicht zeigen. Am Ende glaubte Nanashi noch, er hatte sie zum weinen gebracht. Wenn er überhaupt wusste was das war. Mit größter Mühe zwang sich die junge Hexe zu einen traurigen Lächeln. Traurig, aber erfüllt von Dankbarkeit. Es war wahrlich bittersüß nach so langer Zeit einmal nicht allein zu sein. "Du... du solltest dich wirklich hinlegen. Ausruhen. Im Bett." entgegenete sie leise. Eigentlich war es egal wo, Hauptsache er schohnte sich um wieder zu Kräften zu kommen.

      Auch an Lynx Kräften zerrte die Müdigkeit, doch noch konnte sie sich der Erschöpfung nicht hingeben. Akribisch schaffte sich die Blonde einen Überblick in ihrer Vorratskammer. Dann suchte sie so leise wie nur möglich einige Gegenstände zusammen, die gut zu tauschen waren. Zum Schluss suchte sie einen Säckchen indem sie die Taler aufbewahrte, welche di Menschen zum zahlen nutzten wenn sie nichts zum Tausch anbieten konnten. Ein merkwürdiger Brauch immerhin gehörten die Gaben von Mutter Natur allen Lebenwesen zu Gleichen Teilen. Für eine ganze Weile schon stand die Hexe in der Tür und richtete einen langen letzten Blick auf den Wolfsmann. Als sie endlich ging wandte die Blonde sich an die Eule welche immernoch vor den Haus döste. "Pass auf so lange ich weg bin."
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      Ihr trauriges Lächeln berührte das Herz des Wolfes auf eine Weise, die er nicht ganz verstand. Es war, als ob sie eine Last mit sich trug, die sie nicht alleine bewältigen konnte, und dennoch strahlte sie eine unerschütterliche Stärke aus, die Nanashi faszinierte. Etwas in ihm wollte ihr helfen, ihre Traurigkeit zu lindern, auch wenn er nicht wusste, wie.
      Auch wenn er ihre folgenden Worte nicht vollständig begriff, konnte er in etwa ihre Bedeutung erahnen, auf die Art und Weise, wie sie ihm diese mitteilte. Ausruhen. Ihr Rat war vernünftig, und er spürte die Erschöpfung zunehmend überhand gewinnen.
      "Lynx", antwortete er ihr also zustimmend, seine Stimme noch rauer als zuvor. Mit langsamen Schritten folgte er ihr in die Hütte und ließ sich auf das rustikale Bett sinken, das in einer Ecke stand. Es war einfach, aber komfortabel, und er war dankbar für die Möglichkeit, sich auszuruhen.

      Während er sich auf dem Bett ausstreckte, ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Die Hütte war klein, aber gemütlich, mit einfachen Möbeln und warmen Farben, die eine beruhigende Atmosphäre schufen.
      Nanashi beobachtete Lynx, wie sie sich in der Vorratskammer umsah und Gegenstände zusammen stellte. Ihr nervöses Zupfen an den Fingern und ihr konzentrierter Ausdruck verrieten ihm, dass sie sich Gedanken machte. Vielleicht suchte sie nach Möglichkeiten, ihm noch mehr zu helfen, obwohl sie bereits so viel für ihn getan hatte. Es rührte ihn zutiefst, dass sie sich so um ihn kümmerte, obwohl sie sich kaum kannten und er ihr so viel Unannehmlichkeiten bereitet hatte.
      Seine Augen folgten ihr, als sie einen kleinen Beutel mit Talern aus einem Regal nahm. Nanashi kannte den Brauch des Tauschens von Gütern und Geld nicht.
      Solch seltsame Konzepte, um miteinander zu handeln, waren ihm völlig fremd. Für ihn war es einfach, zu geben und zu nehmen, ohne dass ein Austausch von Werten notwendig war.
      Es dauerte nicht lange ehe er die Augen schloss und sich von der Erschöpfung überwältigen ließ, die ihn wie eine schwere Decke umhüllte. Es war ein seltsames Gefühl, in einem Bett zu liegen, anstatt auf dem kalten Waldboden zu schlafen, aber er genoss die Wärme und den Komfort, den es bot. Langsam versank er in einem tiefen Schlaf, alle wild umherirrenden Gedanken und Sorgen für einen kostbaren Moment vergessen.
      Als er aufwachte, begann die Sonne bereits den Horizont zu küssen, und den Himmel in feurige Farben zu hüllen, sodass das durch das Fenster fallende Licht den Innenraum der Hütte rot erleuchten ließ. Eine Farbe, die der Wolf von nun an unweigerlich mit dem schönen, roten Gewand von Lynx assoziierte.
      Er richtete sich langsam auf und sah sich nach jener um, seine Sinne noch benommen von tiefen Schlaf. Lynx war nirgendwo zu sehen, und ein Gefühl der Einsamkeit überkam ihn plötzlich.
      War sie wieder hinaus vor die Hütte gegangen? Doch dieses Mal konnte er ihre Präsenz nicht in seiner nähe spüren, wie beim letzten Mal. Ein Hauch von Sorge um sie schlich sich in sein Herz, und er beschloss, sich draußen nach ihr umzusehen und sicherzustellen, dass es ihr gut ging. Mit vorsichtigen Schritten verließ ich die Hütte und trat hinaus in die erkühlende Abendluft.
      Der Wald war still und dunkel um den ehemaligen Wolf herum, und er spürte eine Anspannung in der Luft, als würde der Wald um die Hütte herum den Atem anhalten.
      Vermutlich noch die Auswirkungen der Jagd, der Nanashi diesen Morgen nur durch Lynx Hilfe knapp entkommen war
      Aus seinem Augenwinkel nahm er plötzlich eine Bewegung wahr, doch als er sich alarmierend in die Richtung wand, erblickte er nur die Weiße Eule, die sich unweit von ihm auf einem der niedrig hängenden Äste niedergelassen hatte.
      Ihre ruhige Präsenz war beruhigend, und er fühlte sich auf seltsame Weise mit ihr verbunden, als wäre sie ein Wächter der Natur, der über sie wachte. Lynx Wächter. Er nickte der Eule zu, ein stummes Zeichen der Anerkennung.
      Forgive me for letting you down again

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      Mit gehetzten Schritte stapfte die Blonde durch den Wald. Sie war besser früher als später wieder zurück, je kürzer ihr verwunschener Gast allein war je besser. Jetzt konnte sie noch eilen. Mit den ganzen Waren die sie erstehen musste war sie sicherlich deutlich langsamer zu Fuße. Als sie mit der Mittagssonne endlich das Dorf der Menschen am Waldrand erreichte hielt sie inne. Es kostete immer etwas Überwindung das Dorf zu betreten. Doch mit Nanashi in ihrer Hütte war es um so wichtiger. Seufzend holte sie einen rosegoldenes Ringlein hervor, welches sie sich über ihren schlanken Finger streifte. Dieser kleine zarte Ring mit de kleinen rosigen Stein hatte ihr bis jetzt immer die Jünglinge vom Leibe gehalten. Auch wenn seine Wirkung ihn verließ, immerhin wuchs das Misstrauen. Noch nie hatte auch nur ein Mensch ihren Herren Gemahl gesehen.

      Im Dorf herrschte reges Treiben. Alle wuselten aufgeregt umher und schien ich über die Ergebnisse der Jagd zu freuen. Die Kinder und die Alten, alle schienen aus ihren Häuser gekommen zu sein und zu tanzen. Vor den Dorfplatz mit der großen Feuerstelle spielten Musikanten. Zwischen den einzelnen Häusern waren bunte Girlanden gespannt. Wohlmöglich gehörte die Jagd zu einer größeren Feierlichkeit. "Tretet zur Seite!" rief ein kräftig gebauter Mann mit dicken Kugelbauch. Hinter ihn maschierten vier sehr muskellöse Männer, die einen großen Eber trugen der kopfüber an zwei Holsstäbe gebunden war. Er war für seine Art unglaulich groß geraten. "Naaaa, da staunt Ihr was junge Dame? Das Vieh ist uns ein paar Mal entwischt. Sogar einer der Bärenfallen hat es aufgebrochen - doch unsere Hunde und wir konnten es doch noch stellen!" Stolz haute er sich ein paar Mal auf seinen Bauch. Gut! Die Menschen glaubten also das dieses Arme Tier in der verflixten Falle geendet ist und nicht Nanashi. Wobei diese Menschen hatten sicher mehrere von den Metallzahnfallen. Prüfend betrachtete er mich wie ich den toten Eber anstarrte und unentwegt an den Wolf dachte der in meinen Bett schlief. Mir machte das Gefühl Angst was ich empfand wenn ich dieses arme Tier sah, das Tier was Nanashi sein können. Unsicher schmiegte ich mich in meinen roten Mantel. Das gab mir stets Sicherheit doch heute ... heute war dem nicht so. In der Mogendämmerung war Nanashi nur ein großer Wolf gewesen aber nun... war er irgendwie ihr Gast. Einen Gast wollte die junge Maid nicht so vorgeführt an zwei Holzstäben hängen seinen. "Ich weiß, er ist das Prunkstück unserer Feierlichkeiten, aber damit wir hin über den Dorffeuer garen können müsst ihr jetzt wirklich beiseite treten, Mädchen!" Erschrocken riss Lynx ihre blauen Augen auf. "W-Was? Wie?" wisperte sie leise gar heiser. "Der Eber muss aufs Feuer, Ihr müsst beiseite." Wiederholte der Wohlgenährte und rieb sich ungeduldig den Bauch. "Ach, ...ja. Ja sicher." nickte das Hexlein und machte ersten einen, dann zwei große Schritte zur Seite. Noch immer wie angewurzelt betrachtete sie wie das Tier über den Feuer platziert wurde, um es als großen Höhepunkt langsam zu garen. Einen Wolf hätten sie wahrscheinlich nicht gegessen... doch schlussendlich wäre Nanashi auch nichts weiter als eine Trophäe. Abermals spürte die Blonde wie ihr Tränen in die hellen Augen stiegen. Alles in ihr stieß einen stummen Schrei aus. Es brauchte noch eine Weile und viel Kraft damit sie sich von den Dorfplatz abwenden konnte.

      So schnell wie möglich suchte sich das Hexlein ihren Weg zum Markt. Ob es Nanashi freuen würde wenn sie etwas von den frischen Wildfleisch mitbrachte? Das würde denn Wolfsmann sicher deutlich mehr munden als Trockenfleisch und eingelegte Fische. Da heute viel mehr los war als sonst war es deutlich schwerer die entsprechenden Materialien zu finden, einen guten Preis zu verhandeln und nichts wieder zu verlieren. Mit so vielen Menschen auf den Marktplatz war es gar nicht so einfach sich mit seinen Sack und Pack den Weg zu waren. "Ah Lynx!" Rief eine der Händlerfrau von ihren Wagen aus und winkte freudestrahlend. "Ihr seid ja auch wieder hier, selbst Ihr könnt euch das Frühjahrsfest nicht entgehen lassen?" Kopfschüttelnd trat sie heran und ließ ihren Blick sogleich über die Waren der Händlerin schweifen. Für die Dorfbewohner war Lynx keine Unbekannte. Anfangs hatten sie etwas gebraucht um sie lieb zu gewinnen. Heute aber war sie so etwas wie eine Ehrenbürgerin und bei den meisten Menschen gern gesehen. Sie galt als zurückhalten und still, aber freundlich. Auch wenn Lynx die Besuche in den immer stressten, so konnte sie nicht abstreiten dass es hier Menschen gab den sie gern etwas unter die Arme griff. "Eure Medizin hat ganz gut geholfen." Die junge Frau lächelte, das hatte sie gehofft. "Ich habe etwas davon mitgebracht, wenn Ihr noch etwas braucht. Ich kann es Euch heute allerdings nur zum Tausch anbieten." Hastig kramte sie die Waren heraus für die sie sich interessierte. "Warum den so hastig heute?" Was sollte sie nur darauf entgegnen? Die Wahrheit würde für die Händlersfrau wie eine Lüge klingen. "Mein... mein Mann liegt verwundet im Bett. Ein Unfall beim Holz hacken." Amüsiert grinsend nahm die Händlerin ihre Kräuter, Tees und Tinkturen im Austausch ihrer Waren entgegen. "Euer geheimnissvoller Mann also. So so..." Als Lynx gerade gehen wollte, drehte sich der Eben noch immer an einen Spieß über den Feuer. Grässlich...

      Der Weg zurück war, wie bereits gedacht um einiges beschwerlicher als ihr Hinweg. Es raubte Kraft, es raubte Zeit und um ehrlich zu sein raubte es der Hexe alle Nerven. Stetig musste sie an Nanashi denken und was für ein Schlamassel er anrichte könnte wenn sie nicht da war. Während die Sonne immer weiter unaufhörlich und erbarmungslos über den Himmel zog. Mittlerweile war sie damit hinter den Bäumen des Waldes zu verschwinden, da zeichnete sich endlich die Dachspitze ihrer Hütte ab! Die letzten Schritte bis zu ihren Ziel kamen ihr beinah unendlich vor. Gleich könnte sie alle Last los werden und sich einen Moment der Ruhe gönnen! Doch so einfach war es nicht. Gegen all ihre Erwartungen erblickte sie den Wolfsmann vor ihrer Hütte. Nun zumindest sie sonst noch alles beim Alten zu sein. Was tat er nur da? Mittlerweile hatte die Eule und er sie sicher bemerkt. Wie seltsam es doch war nach Hause zu kommen und dieses eine Mal nicht allein zu sein...
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      Während Nanashi die Eule so musterte, die mehr zu sein schien als bloß ein intelligenter Vogel, hörte er plötzlich sich nähernde Schritte und drehte sich in die Richtung des Geräusches um, um zu sehen, wer da kam.
      Zu seiner Erleichterung war es Lynx, die aus dem Unterholz heraustrat, beladen mit Taschen und einem besorgten Ausdruck auf ihrem Gesicht. Sein Herz machte einen Sprung vor Freude, sie wohlbehalten wiederzusehen, und er kam ihr freudig entgegen.
      "Lynx", rief er erleichtert, als er sie erreichte. Aber so Nahe konnte er nun sehen, dass sie erschöpft war, ihre Augenringe dunkel unter ihren Augen. Fragend legte er den Kopf schief, wie um zu fragen, was passiert sei und ob es ihr gut ging.
      Zu mehr war er derzeit leider nicht im Stande.
      Selbst wenn sie ihm offenbarte, was ihr zartes Herz plagte, so war er nicht imstande ihr zu helfen. Noch nicht. Dennoch erwuchs in ihm der Wunsch, mehr zu lernen. Über sie, über die seltsamen Bräuche und Gepflogenheiten der Menschen, über diese neue Sprache die er nun verfügte. Und vielleicht würde er ihr irgendwann in eben solch einer Situation helfen können, so wie sie es für ihn tat.
      Stattdessen streckte er eine Hand aus und berührte sanft ihre Schulter, um ihr stumm auf seine Art zu zeigen, dass sie nicht alleine war.
      Gemeinsam betraten sie schließlich die Hütte und ließen sich nieder, erschöpft von den Ereignissen des Tages. Die Sonne begann langsam unterzugehen, und während Lynx dabei war, ihre Einkäufe beiseite zu räumen, spürte Nanashi, wie ihn auf ein neues die Müdigkeit überkam und er wieder willens in einen traumlosen Schlaf glitt.
      Am nächsten Morgen erwachte Nanashi mit einem Gefühl der Irritation, als er sich nicht in seinem gewohnten Körper wiederfand. Es brauchte einen Moment, bis die Ereignisse des letzten Tages wieder in sein Bewusstsein strömten, und er sich wieder erinnerte, dass er nun ein Mensch war.
      Die Sonne schien durch das Fenster der Hütte und tauchte den Raum in warmes Licht. Er streckte sich langsam und begann nach und nach sich immer mehr wieder zu orientieren.
      Aber bevor er sich richtig sammeln konnte, wurde die Tür der Hütte aufgestoßen, und eine kleine Gestalt polterte hinein. Es war eine menschenähnliche Gestalt, mit flatternden, irisierend Flügeln, wie die eines Insektes, und einem vorwurfsvollen Blick. So eine Kreatur hatte er doch schon einmal irgendwo gesehen… eine Fee?
      Alarmiert über den plötzlichen Eindringling sprang Nanashi auf – vergaß dabei jedoch für einen Moment sein verletztes Bein, sodass er kurz darauf mit einem qualvollen Knurren wieder auf die Knie sank.
      Die Fee starrte ihn mit großen Augen an, als wäre sie von seiner Reaktion überrascht.
      "Närrisches Gör", erklärte er hochmütig offensichtlich an Lynx Gewand, welche durch all dem Lärm nun ebenfalls wach geworden sein musste. "Die Gesetze Mutter Erdes einfach so mit Füßen zu treten! Ein Kind des Waldes seiner Form beraubt! Skandalös!”
      Mit jedem seiner Worte flattern seine Flügel aufgeregt auf und ab.
      Nanashi warf einen Blick auf Lynx, die neben ihm stand, mit einem besorgten Ausdruck auf ihrem Gesicht. Er hatte keine Ahnung, was der Fremde dort sprach, aber seine Worte waren offensichtlich gegen Lynx gerichtet und wirkten alles andere als freundlich.
      Als das grünhaarige Geschöpf dann noch auf sie zusteuerte, stellte der einstige Wolf sich protektiv vor sie und gab ein tiefes, raues Knurren von sich.
      Die Fee schnaubte verärgert und wich zurück. “Du Narr, ich bin doch auf deiner Seite!"
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      Es löste eine unsagbar tiefe Erleichterung in der jungen Hexen aus, als sie endlich wieder ihre Hütte betrat. Damit war zwar noch nicht all die Arbeit geschafft aber... zumindest war sie wieder da - bei ihren Sorgenkind. Und weit und breit keine Menschenseele. "Ich hab dir mehr zu Essen mitgebracht." Sagte die Blonde leise während ihre Hände ruhelos in ihren Mitbringseln herum suchte. "Hast du Hunger?" All dieses Dinge welche sie mühevoll durch den Wald getragen hatte, hatten alle einen ganz bestimmten Sinn. Jeder war mit Arbeit verbunden die mal früher mal später erledigt werden wollte. Am dringendsten war dabei das Einräumen der Einkäufe. Erst wenn Lnyx damit fertig war konnte sie sich etwas Ruhe gönnen.

      Als der Zeitpunkt in greifbarer Nähe war, hatte Nanashi schon längst wieder in den Schlaf gefunden. Leise und behutsam schlich sich das blonde Hexlein an ihr Bett heran. Es sah unglaublich ulkig aus wie der große Wolfmensch in den eigentlich zu kurz geratenen Bett ruhte. Es war überhaupt seltsam, das es noch jemanden gab der in diesen Bett lag. Beinah atemlos beobachte Lynx wie ruhig sich seine Bauchdecke zunächst hob und wieder sank. Ob er ihr böse war? Immerhin war er nun ein Mensch, das Wesen welches ihn nach den Leben getrachtet hatte, noch dazu ohne zu wissen wie sie den Zauber rückgängig machen könnte. Ihr Herz begann unter ihrer eigenen Last schneller zu schlagen. Das Bild des garenden Ebers tauchte plötzlich in vor ihren inneren Augen auf. Es lief der zierlichen Frau kalt den Rücken herunter während sich ihr alle Haare aufstellen. Angst, Angst trieb ihr Herz so an. Angst das es Nanashi- "Huhu Huuu" tönte es leise neben ihr. Die Eule hatte sich lautlos auf den Bettpfosten nieder gelassen und blinzelte die Hexe beruhigen aus ihren großen Augen an. Noch einmal sah die hünsche Blondine auf den großgeratenen Mann der da schlummerte, dann zu den einlandend bequemen Schaukelstuhl. Stumm nickend wand sie sich ab. Ja, es war höchste Zeit selbst im Schlaf zu versinken. Es brachte wohl ohnehin nichts sich weiter zu sorgen.
      Ganz und gar erschöpft sank das zarte Wesen in den Schaukelstuhl und... schlief ein.

      Das merkwürdige Lärmen riss Lynx aus ihren Schlaf. Erschrocken riss sie ihre eisblauen Augen auf. Als sie sah was diesen ungewöhnlichen Laut des Schmerz ausgelöst hatte sprang sie auf. "Das Bein darf noch nicht belastet werden!" Eilig stürmte sie herbei und wollte den Wolfsmenschen stützen. Dabei war sie so schnell aufgesprungen das sich leicht alles um die Hexe drehte. Für eine Sekunde blieb sie stehen und hielt sich leise wimmernd den Kopf. Den Störenfried hatte sie noch gar nicht mitbekommen. Noch war sie ganz und gar damit beschäftigt die Müdigkeit abzuschütteln und sich zu sammeln. Erst als sich ihr selbsternannter Beschützer vor sie stellte, bemerkte Lynx die aufgeschlagene Tür. "Hm?!" Empört stemmte sie die Hände in die Hüfte. Wie unverschämt! Neugierig lehnte das junge Fräulein sich im Stand zur Seite, so das sie an Nanashi vorbei schauen konnte. Da erkannte sie den Störenfried. "Ich glaub mich tritt ein Pegasus. Raus hier!" Rief sie aufgebracht während sie schon an den Wolfsmann vorbei preschte. Diese geflügelte Nervensäge hatte sie die letzten Jahre doch auch zufrieden gelassen?! Mit ihr erhobener Zeigenfinger schwänkte mahnend hin und her während sie auf den Eindringling zu trat. "Ich habe dich weder eingeladen noch herein gebeten! Na wird's bald oder muss ich mit den Teppichklopfer nachhelfen? Husch, husch!" Auf ihren Wangen, rund um ihre leichten Sommersprossen färbte sich roter Ärger ab. Noch immer hatte sie nicht begriffen was dieser Frechdachs von ihr wollte doch sie wusste, das sie ihn nicht hier haben wollte. Weshalb sie nicht lang fackelte, nach besagten Teppichklopfer griff und aufgeregt damit herum fuchtelte. "Wenn du davon weißt - warum hast du ihn nicht geholfen, hmmm? Oder den großen Ebern den die Menschen über ihrer zentralen Feuerstelle gegart haben?!"