Soulbound [Nat | Atomic]

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    • Soulbound [Nat | Atomic]



      @Nat
      ྿ Vorstellung྿



      Wie die unbarmherzigen Fänge einer hungrigen Bestie verschlangen die Flammen alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Der beißende Rauch füllte seine Lungen und ließ seine Augen tränen. Was tat er hier? Suchte er nicht irgendetwas in den Flammen?
      “Artorias!” Ihre schmerzerfüllte Stimme die inmitten der Brennenden Trümmer erklang grub sich wie ein Dolch in sein Herz

      - - -
      Völlig außer Atem schreckte der Weißhaarige auf. Ein Traum? Nein, eine Erinnerung, die ihm im Schlaf überkommen hatte.
      Selbst jetzt, wo er wach war, fühlte es sich immer noch so an, als würden die Flammen an seiner Haut lecken und der Rauch seine Lunge füllen. Das wievielte Mal war es, dass er sie hatte sterben sehen? Er wusste es nicht mit Sicherheit, er konnte nicht mehr mitzählen.
      Zudem war er sich nicht einmal sicher, wie viel sein Fluch ihn inzwischen hatte vergessen lassen.
      “Grübeln bringt ja nicht.” Murmelte er sich selbst zu und erhob sich widerwillig aus seinem provisorischen Nachtlager, welches er sich aus einigen Laken zwischen zwei Bäumen aufgespannt hatte.
      Unweit von ihm entfernt stand der alte Gaul, den er vor einigen Monaten in einem Dorf als Bezahlung für seine Dienste erhalten hatte, und ihn nun aus seinen ausdruckslosen braunen Augen treu-doof anstarrte.
      “Sieh mich nicht so an, du kriegst ja gleich was zu fressen.” murrte er und griff nach dem Sack mit Hafer, den er an einem der umliegenden Bäume aufgehangen hatte, und stellte dabei ein unzufriedenes Gewicht des Sackes fest.
      Seine Vorräte neigten sich dem Ende zu. Nicht nur sich selbst, sondern nun auch ein verdammtes Pferd durchzufüttern zu müssen, war kostspieliger als gedacht. Aber andererseits kam er so schneller voran als zu Fuß.
      “Na los, guten Appetit.” Entschlossen überließ er das restliche Essen dem Pferd. Es war ja nicht so, als könnte er tatsächlich verhungern. Bis er seine Vorräte beim nächsten Dorf auffüllen konnte, würde er schon irgendwie über die Runden kommen.
      “Dafür legen wir heute die doppelte Strecke als ursprünglich geplant zurück.”
      Als hätte das Tier seine Aufforderung verstanden, gab es ein lautes Schnauben von sich, das verdächtig nach einem “Einverstanden” klang.
      Artorias schüttelte ungläubig den Kopf. War es wirklich schon so weit, dass er mit einem verdammten Tier sprach, als wäre es ein Mensch?
      Er brauchte dringend wieder menschlichen Kontakt, soviel stand fest.
      Während der Gaul voller Genuss und provokant lautem Schmatzen die letzten Vorräte vertilgte, räumte Artorias das Lager und verstaute seine wenigen Besitztümer am Sattel.

      Die Sonne hatte sich kaum hinter dem Horizont hervorgetan, als er bereits im gemächlichen Trott auf der Straße gen Norden ritt.
      In dem Tempo würden sie das Dorf am späten Nachmittag erreichen, vorausgesetzt es kam nichts Unerwartetes dazwischen.
      Er war gar nicht lange unterwegs, als er am Horizont einen Karren erspähte, welcher auf derselben Straße die er beritt entlang fuhr und anscheinend an einem kleinen Hügel, über den der Weg hinweg führte, hängen geblieben war.
      Der in die Jahre gekommene Esel, welcher vorne an den Karren gespannt war, gab sich ersichtlich jede Mühe, um die Steigung des Geländers zu überwinden, und auch der Besitzer des Karrens stand dahinter und versuchte mit zu schieben.

      Als der Mann seinen Kopf hob und Artorias in seine Richtung kommen sah, weiteten sich seine Augen voller Angst. Er hatte mit Sicherheit das Schwert an seinem Rücken gesehen und dachte nun, dass es sich bei dem Weißhaar um einen Banditen handelte, was in dieser Gegend gar nicht mal so ungewöhnlich war.
      “Bitte! Gnädiger Herr! Ich habe kein Geld! Ich bin nur ein einfacher Rübenhändler! Meine Frau und ich, wir-”
      Beschwichtigend hob er eine Hand in die Höhe und stieg von seinem Pferd ab, als er beim Karren angekommen war. “Beruhigt euch. Ich bin nur ein Reisender, der zufällig in dieselbe Richtung ist wie ihr.”
      Die Erleichterung stand seinem Gegenüber förmlich ins Gesicht geschrieben, auch wenn sich noch eine kleine Spur des Misstrauens in seinen Augen verbarg. Aber das konnte er ihm nicht verübeln. In diesen Zeiten war es schwer anderen zu vertrauen. Jeder war sich selbst der Nächste.
      “Wenn ich schon mal hier bin, lasst mich euch zur Hand gehen.” Ohne auf eine Antwort zu warten, legte Artorias ebenfalls Hand an den Karren an und begann zu schieben.
      Mit einem Ruck kam dieser nun wieder in Bewegung und erreichte den Hochpunkt des Hügels ohne weitere Umschweife.
      "Habt, Dank gnädiger Herr! Kann ich mich euch irgendwie erkenntlich zeigen?"
      Auf die Frage hin schüttelte er lediglich den Kopf und wollte soeben zur Antwort ansetzen, als sein Magen ein lautes Knurren von sich gab. Elender Verräter!
      Der Händler hingegen musste ein wenig Schmunzeln. “Wenn ihr euch erbarmen könnt, bis zur Ankunft in das Dorf an meiner Seite zu reisen, würde ich euch dort gerne eine warme Mahlzeit beschaffen."
      Mit dem Händler gemeinsam reisen? Sein Blick fiel auf den ramponierten Esel, der zwar noch aussah, als würde er einige Zeit durchhalten, aber das nur unter fragwürdigem Tempo.
      Mit einem leisen Grummeln versuchte sein Magen ihn zu überreden.
      Ach, was solls. Zu einer warmen Mahlzeit, für die er nicht zahlen musste, sagte er nicht nein.
      Und so nickte er zustimmend.
      Soviel zum Thema heute, doppeltes Tempo einzulegen…
      Forgive me for letting you down again

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      Eine Woche. Es war mittlerweile eine Woche her, dass der Adel auf das junge Mädchen namens Estelle Gezlavie verzichten musste. Sie war getürmt und das mitten in der Nacht, alleine, ohne jegliche Konsequenzen in Betracht zu ziehen. “Sucht sie!” - “Aber Herr…” - “Ich sagte, Ihr sollt sie suchen!” Kam forsch und sich gerade noch in Zaum halten könnend aus dem Mund des Herrschers. So verneigte sich der junge Diener schnell und nickte, ehe er ebenso flink davon eilte. Baron Ignatius Gezlavie, war seine störrische Tochter schon lange ein Dorn im Auge. Wie ihr Bruder, wollte sie genauso stark und heldenhaft sein. Was für eine kleine naive Göre sie doch war. Vorlaut und mit dem Kopf nur in den Wolken. Vor Allem, seitdem Estelle 12 Jahre alt geworden war, war es richtig schlimm mit ihr. Sie schwänzte den Unterricht, den sie natürlich privat entgegennehmen sollte um sich heimlich mit den Jungen aus der Stadt zu prügeln und dem Holzschwert ihres Bruders Luis zu trainieren und das natürlich ebenso geheim, wie das meiste dass sie gerade in ihrem Leben vertrat.

      Einige Zeit hatte sich der Baron die ‘Mätzchen’ seiner Tochter mit angesehen, doch was zuviel war, war zu viel! Sie würde Schande über das Hause Gezlavie und alle, die darunter hausten, bringen. So hatte sich der strenge Mann nach heiratsfähigen Männern umgesehen und natürlich auch auf die Vorteile, die eine Ehe diesen zwei Ländern brachte, in Betracht gezogen. 12 Jahre, das hieß Estelle, war im perfekten Alter, um sie in die Ehe eintreten zu lassen. Auch dieser schreckliche Plan ihres Vaters, hatte Estelle noch mehr dazu gebracht, ihre Familie zu verlassen und sich hinaus in die unbekannte Welt zu stürzen. Doch nicht nur das war der Antrieb auf ihrer langen Reise. Sie suchte einen Meister und da hatte sie jemand ganz bestimmten im Sinn. Eine Person, über die sie schon viel in Büchern gelesen und auf ihrer Reise auch schon gehört hatte. Sie wollte diesen Mann finden, der so viele Jahre das Schwert schwang und von ihm lernen. Sie wollte gelehrt werden!

      Ihre Eltern hatten vielleicht nicht alles richtig gemacht, aber eines haben sie definitiv geschafft und zwar dass Estelle nur vor Selbstsicherheit strotzt. Nichts konnte das Mädchen wirklich aus der Fassung bringen. Zumindest war es oberflächlich so. Wie es doch im Inneren des Mädchens war, wusste eigentlich keiner so genau. Mit zwölf befand man sich doch gerade an der Kippe, in die Erwachsenenwelt einzutauchen. Man war also weder Fisch noch Fleisch. Doch daran wurde erstmal kein Gedanke verloren, denn Estelle wollte unbedingt in die Lehre gehen und das immer noch bei dem größten Schwertkämpfer der Welt. Das hatte sie sich in den Kopf gesetzt, doch zuerst musste man diesen Mann, der sich Artorias nannte, mal finden. Es war wirklich eine Nadel im Heuhaufen, die es zu finden galt. Ja, man könnte sie wirklich als sturen Esel bezeichnen und fragen, wieso kein anderer in Frage käme, von dem sie hätte lernen können. Aber Estelle würde nur antworten, wie sie jedem antwortete.

      “Weil er der Beste ist” kam von dem Mädchen mit den lila-blauen Haaren, das sich vor kurzem im großen Dorf Ashdura eingefunden hatte und dort die Einwohner nach Artorias befragte. Der Alte, der ihr zu Beginn die Frage aller Fragen gestellt hatte, warum sie denn unbedingt von ihm lernen wollte, schmunzelte nur. “Nun, dann hoffe ich, dass du fündig wirst, kleines Fräulein” - “Hm!” kam stolz und zuversichtlich nickend von der Kleinen während sie sich von dem alten Mann abwandte, um auf dem Marktplatz weiter nach einem Mann aus einem Buch zu fragen. Sie lief also auch mit einer herausgerissenen Seite eines Geschichtsbuches durch die Lande, auf dem sich eine Abbildung, eine Zeichnung von dem Gesuchten befand.
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      Ashdura.
      Laut Artorias Begleiter hieß so das Dorf, welchem sie sich soeben näherten.
      Anscheinend war sein Schwager im dortigen Gasthaus als Wirt tätig, weshalb er die überschaubare Örtlichkeit des Öfteren besuchte.
      “In diesem Gasthaus wird doch gewiss der ein oder andere Reisende mit interessanten Geschichten verweilen?” insbesondere alle Geschichten, die Flüche betrafen… doch diesen Teil behielt er für sich. Er wollte nicht unbedingt in die Verlegenheit geraten, sein spezifisches Interesse an dieser Thematik zu erläutern.
      Der Händler, Yorm war sein Name, lachte bloß herzhaft. “Setzt euch nach Sonnenuntergang an die Schenke und ihr werdet reichlich mit Geschichten aus aller Welt überhäuft werden, sobald die ersten Tropfen Alkohol zu fließen beginnen!”
      Na das klang doch schon mal vielversprechend!
      Besagtes Wirtshaus war zudem unschwer zu erkennen, als die beiden Reisenden das Dorf betraten. Es war eines der größten Gebäude und wirkte mit seiner Holzfassade in warmen rot-braun Tönen zudem recht einladend. “Zum lachenden Fuchs”. Ein seltsamer Name, aber solange er darin eine warme Mahlzeit und optimalerweise auch noch ein Bett bekam, sollte es ihm recht sein.
      Wie um das Offensichtliche noch einmal zu bestätigen, nickte Yorm in Richtung des Gebäudes.
      “Dort arbeitet mein Schwager. Ich muss noch meinen Karren entladen, aber geht ruhig schon mal vor.”
      Der Weißhaarige nickte bloß und lenkte sein schnaubendes Pferd in Richtung der Stallungen, welche sich direkt neben dem Gasthaus befanden.
      Das Dorf war trotz des großen anliegenden Marktplatzes angenehm ruhig zu dieser Stunde und nur wenige, vereinzelte Leute tummelten sich noch auf den Straßen herum. Hin und wieder spürte er einige neugierige Blicke auf sich ruhen, doch dies war ihm nichts Neues. Zumeist war es das große, eiserne Schwert, welches auf seinem rücken thronte, welches einen großteil der Aufmerksamkeit auf sich zog.
      Und so beachtete er die Menschen garnicht. Er war außerdem viel zu hungrig und viel zu müde um sich jetzt noch damit zu befassne.
      Seinem Gaul ging es ganz offensichtlich genauso. Störrisch schüttelte es seinen Kopf und zog an den Zügeln, obwohl das Ziel der heutigen Reise doch nur noch wenige Schritte entfernt war.
      “Stures Biest.” murrte Artorias verärgert und stieg vom Sattel ab. Dann führte er es eben das letzte Stück zu Fuß.
      Er war gerade abgestiegen, als er spürte, wie jemand unsanft gegen ihn lief.
      "Pass doch auf, wohin du läufst.” begann er zu schimpfen und wandte sich in Richtung des Störenfriedes um. Ein junges Mädchen. Offensichtlich vertieft in ein Stück vergilbtes Papier, das sie in der Hand hielt.
      “Achte besser auf deine Umgebung.” tadelte er sie mit einem kopfschütteln, bevor er sich wieder zum Gehen abwandte.
      Die Jugend von heute. Na toll, jetzt fühlte er sich alt.
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      Gerade hatte Estelle sich nochmal ihr altes Papier, dass sie aus einem Buch gerissen hatte genauer angesehen um vielleicht noch einen Anhaltspunkt zu bekommen, wo sie weiter hätte suchen können, doch da schien es das Glück schon gut mit ihr zu meinen und ihr wirklich einen Wink mit dem Zaunpfahl zu schicken und das auf eine nicht gerade unübersehbare Weise.
      Sie lief in einen Fremden hinein und rieb sich etwas schmerzverzerrt mit geschlossenen Augen, die Nase.
      “Es tut mir leid, ich.."
      Dabei hob sie ihren Kopf an, um zu sehen, in wen sie denn so dreist reingelaufen war und plötzlich weiteten sich ihre giftgrünen Augen und auch ihre Stimme verstummte, während sie den Mann auf dem Blatt anscheinend direkt vor sich sah.
      Ein Gefühl durchzog sie, was sie noch nie in ihrem Leben erfahren hatte.
      Es kribbelte im ganzen Körper und durchfuhr jeden Teil dieses.
      Es fühlte sich mächtig fremd wie auch wohltuend und magisch an.
      Kopfschüttelnd wollte sich der Mann schon abwenden und wie aus dem Nichts ergriff das Mädchen nun plötzlich ein Stückchen Stoff, als sie sich wieder gefasst hatte.
      “Ihr seid es!” rief sie laut aus und ihre Augen schienen zu leuchten, mehr als die Sterne am Himmel.
      Vielleicht war es nur die Erleichterung, die aus ihren Augen strahlte, aber sie seufzte sehr erleichtert und angekommen durch.
      Jetzt dürfte auffallen, dass das Mädchen ebenso eine Waffe trug. Ein bemerkenswertes Schwert, das beinahe größer war als sie selbst.
      Genauso wie der Weißhaarige Kerl hatte sie es auf den Rücken gebunden.
      “Ihr seid Artorias!” das Papier fiel nun zu Boden, da sie es vor Freude über ihren Fund losgelassen hatte und gab ein Bild dieses Mannes preis, den sie gerade angerempelt hatte.
      Wie sollte sie anfangen?
      Dabei atmete sie begeistert aus und ein und das tiefer als davor.
      “Ich habe euch endlich gefunden!” ihre Freude fand gar keine Grenzen.
      “Ihr müsst mich lehren, Herr. Ich will das geleht bekommen von euch!
      Ihr müsst mir das alles was ihr mit dem Schwert macht so..”
      dabei fuchtelte sie etwas pantomimisch darstellend durch die Gegend vor ihm.
      “Zoing, Bäm, Zack!!” versuchte sie ein Schwert zu imitieren?
      Einen Kampf? Zugegeben, es sah ziemlich lustig aus und der Enthusiasmus des Mädchens steckte einen wirklich an, aber der junge Mann verstand wahrscheinlich immer noch Bahnhof und warum hatte dieses merkwürdige Kind eine Seite aus einem Buch mit einer Abbildung von ihm?
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      Artorias stand da, überrumpelt von der plötzlichen Begegnung und den aufbrausenden Emotionen des Mädchens vor ihm. Sein Blick glitt über sie, von ihrem leuchtenden Augenpaar zu dem ungewöhnlich großen Schwert, das sie auf dem Rücken trug. Ein Schwert, das an sein eigenes erinnerte, und ein Mädchen, das ihn als eine Art Legende ansah. Es war eine seltsame Situation, und Artorias fühlte sich unbehaglich in seiner eigenen Haut.
      Er hob eine Augenbraue, als das Mädchen seinen Namen nannte. Woher kannte sie ihn?
      Der Name war ihm nicht fremd. Es war schließlich sein eigener. Doch über die Jahrhunderte, die er mittlerweile über diese sterbliche Welt wandelte hielt dieser Name bei einigen Menschen eine Bedeutung inne, einen Mann, den sie für den legendären Ritter hielten, der einst das Land beschützte.
      Solch ein legendärer Ritter, wie ihn die Geschichten Beschrieben, war er nicht.
      Er war nur ein Mann, der seinen Weg suchte, der die Last seines Namens und die Last seines Fluches mit sich trug, aber nicht die Legende war, die die Menschen in ihm sahen.
      Als das Mädchen begann, mit ihrem Schwert zu wedeln und Worte wie "Zoing" und "Bäm" von sich zu geben, konnte Artorias sich nicht entscheiden, ob er in schallendes Gelächter ausbrechen oder sofort kehrt machen und aus dem Dorf verschwinden sollte. Es war ein seltsamer Anblick, aber zugleich irgendwie erfrischend. Die Begeisterung des Mädchens war ansteckend, und für einen Moment vergaß Artorias seine eigene Ernsthaftigkeit und musste kaum merklich schmunzeln.
      Er beugte sich leicht vor und hob das Bild auf, das das Mädchen fallen gelassen hatte. Sein Blick ruhte darauf, und eine Mischung aus Wehmut und Verwirrung durchzuckte ihn. Dieses Bild war ihm vertraut, aber es fühlte sich an, als betrachte er einen Fremden.
      Es schien vor langer Zeit gezeichnet worden zu sein, doch er wusste nur allzu gut, dass er selbst, im Gegensatz zu dem vergibten Pergament in seiner Hand, seit jenem Tag kein Stück gealtert war.
      War sie mit dieser Herausgerissenen Buchseite unterwegs gewesen um nach ihm zu suchen? Bestimmt hatte sie die Dorfbewohner nach ihm befragt. Nun machten auch all die seltsamen Blicke Sinn, die er zuvor auf sich gespürt hatte, als er das Dorf betrat.
      "Mein Kind", begann Artorias mit einer sanften, aber bestimmten Stimme, "ich fürchte, du hast dich geirrt. Ich bin kein Schwertmeister der dich lehren kann. Ich bin nur ein Mann, der seinen Weg sucht, genau wie du."
      Artorias seufzte leise. Er wusste, dass er das Mädchen nicht einfach wegschicken konnte, nicht nachdem sie so viel Hoffnung in ihn gesetzt hatte. Aber er wusste auch, dass er nicht der Held war, den sie sich erhoffte.
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