Heartbeat of a zombie [Anexis & Kiimesca]

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      Yuma hob seinen Daumen grinsend in die Höhe und freute sich darüber, dass Rai dadurch zumindest im Augenblick etwas sorgloser war. Wenn er ihm vertraute, konnte er sich sicher gut erholen, denn er musste keine Angst haben. Er selbst kannte das Gefühl zwar nicht in einer Welt voller Zombies irgendwo übernachten zu müssen, wo er als Snack galt, aber es war sicher kein angenehmes.

      "Nicht weit vom Süßigkeitenladen", begann er zu erzählen und erzählte dann von dem kleinen Häuschen seiner Familie. Sie waren eine eher mittelständische Familie, wie viele in der Gegend. Es gab ein paar Wohnblöcke, aber auch viele Einzelhäuser. Kenta hatte direkt nebenan gewohnt. So lernten sie sich schon früh kennen und gingen die gesamte Schulzeit durch dick und dünn. Beim Erzählen merkte man ihm an, dass ihm sein Freund doch etwas fehlte. Mit Kenta wäre ihm niemals langweilig geworden. Aber er setzte sich auch gern leichtsinnig Risiken aus. Ob er also lang überlebt hätte? Wenn Yuma ihn mit seinen Zombiekräften beschützt hätte, bestimmt. Doch daran ließ sich nichts ändern, denn Kenta war schon vor ihm ein Zombie geworden. Wieder musste er an diese Leiche in der Zone denken. Er hatte keinen Kopf gefunden, aber er hatte auch nicht so genau danach gesucht. So konnte er glauben, dass es nur ein Typ mit dem ähnlich schlechten Kleidungsstil war.
      "Was ist mit dir? Du scheinst auch viel Spaß mit deinen Freunden gehabt zu haben", fragte er und dachte dabei an die Fotos, die er gesehen hatte.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco
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      Rai konnte nicht anders als zu überlegen, was Yumas lieblings Süßigkeit aus dem Laden gewesen war. Er hörte seiner Erzählung zu und hatte dabei ein Lächeln im Gesicht. Auch wenn es etwas betrübt war. Er kannte das Gefühl seine Freunde zu verlieren nur zu gut. Für Yuma war das sicher nicht einfach. Vor allem, weil er bis jetzt nur von Kenta erzählt hatte. Ob es da noch andere enge Freunde gab?
      "Bei mir? Ach... Wir waren eine kleine Gruppe. Wir waren immer zu viert unterwegs.", erzählte er lächelnd. Einer von ihnen kannte Rai schon seit dem Kindergarten. Die anderen drei kamen in den Schuljahre dazu, sodass sie bald fast alles zu viert gemacht hatten. Sie hatten sogar eine Art 'Clubhaus', in dem sie sich während der Grundschulzeit nach der Schule getroffen hatten.
      Der letzte der dazu gekommen war, Kaito, war derjenige, durch den Rai darüber nachgedacht hatte ob er nun Frauen oder Männer mochte. Die Antwort war ziemlich offensichtlich, sobald Rai etwas getrunken hatte und Kaito dabei war. Das war wohl der Teil der Erzählung, den er Yuma nun lieber nicht auftischte.
      "Wir haben uns praktisch jedes Wochenende immer bei jemand anderen verabredet. Das war wirklich schön. Aber als ich dann auf die Uni gegangen bin und die anderen auch ihre Wege eingeschlagen haben hat sich der Kontakt ziemlich schnell verdünnt. Jeder hatte halt angefangen an seinem Leben zu arbeiten.", erzählte er schließlich und lächelte dabei. Er hoffte wirklich, dass es den anderen gut ging. Er war der einzige, der noch hier in der Stadt geblieben war. Als er seine Erzählung beendet hatte blieb er an einem Gebäude stehen, dass früher wahrscheinlich ein ziemlich übertrieben buntes Schild an sich gehabt hatte. "Das hier war der Laden, oder?"
      Man muss noch Chaos in sich haben,
      um einen tanzenden Stern gebären zu können.
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      Yuma lauschte gespannt seiner Geschichte über die kleine Gang und musste immer wieder schmunzeln. Freunde waren etwas wichtiges. Neben Kenta hatte er auch weitere Freunde, aber Kenta war ein Freund, der ihn vermutlich bis ins Rentenalter erhalten geblieben wäre. Das machte es nur umso trauriger, dass er fort war..
      "Ja.. Das Leben als Erwachsener..", seufzte Yuma und dachte daran, wie schön die Schulzeit im Nachhinein doch war. Vor allem, weil es da noch keine Zombies gab. Er vermisste das Zocken und sogar das Feiern. Das Abhängen und vor allem das Essen.
      Als Rai stehen blieb, tat Yuma es ihm gleich und sah sich das Gebäude an. "Ja." Die Natur war schon dabei sich das Gebäude einzuverleiben. Es sah allerdings noch intakt aus, weshalb er darauf zuging. "Ob wir noch was finden?", fragte er neugierig und glaubte eher nicht daran. Süßigkeiten waren vielleicht nicht die idealste Nahrung, aber es war Nahrung. Besser als nichts eben. Er sah sich drinnen um, doch als er ein Geräusch aus dem Hinterzimmer hörte, streckte er sofort seinen Arm zur Seite, um sich vor Rai zu stellen und ihn in Sicherheit zu wissen. Als nur ein Eichhörnchen zwischen ihren Beinen durchhuschte, atmete er erleichtert auf. Er war nicht scharf darauf noch einen Zombie töten zu müssen, auch wenn er es tun würde, um Rai zu beschützen.
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      "Kannst du schmecken? Wäre für dich bestimmt auch eine willkommen Abwechslung, oder?" Er ging mit Yuma mit und blieb direkt stehen, als er das Geräusch auch hörte. Er biss die Zähne etwas zusammen und sah in die Richtung.
      Als er das Eichhörnchen sah atmete erleichtert auf." Niedlich.", sagte er leise.
      Luru saß draußen auf dem Bollerwagen und sah dem kleinen Tier mit gespitzten Ohren zu, wie es das weite suchte. War wohl besser so. Für Luru wäre es sonst ein gefundenes Spielzeug gewesen, wenn nicht sogar eine Mahlzeit. Sie senkte den Kopf wieder etwas, als das Eichhörnchen weit genug weg war.

      Rai began sich in den Regalen umzusehen. "Warst du hier oft?", fragte er neugierig. Bot sich ja an, wenn er hier in der Nähe gewohnt hatte. Und welches Kind hätte sich nicht von so einem Laden verführen lassen? Als er etwas interessantes sah was scheinbar zwischen zwei Regale gefallen war began er eins der beiden weg zu schieben. Dann grinste er breit, als er an die Tüte dran kam. "Bonbons.", sagte Rai, nachdem er die Tüte betrachtet hatte.

      Doch kaum hatte er das Wort ausgesprochen kam Luru fauchend in den Laden gerannt. Sie stellte sich vor Rai, drehte sich zur Eingangstür und hatte ihr Fell alarmiert aufgestellt.
      Rai zögerte nicht lange, ließ die Tüte Bonbons fallen, hob stattdessen Luru hoch und sprang mit ihr hinter den Tresen. Er sah zu Yuma rüber, legte einen Finger auf seine Lippen und zeigte dann zur Tür. So schlug Luru nur an, wenn ein Untoter sich zu nah an sie ran gewagt hatte. Wobei 'zu nah' oft mit etwas Abstand bedeutete. Zumindest genügend Abstand, um noch zu reagieren.

      Draußen vor dem Laden schlurfte tatsächlich ein Untoter entlang. Kein besonders schneller, es schien, eins seiner Beine war so hinüber, dass er nur schwer humpelnd voran kam. Er steuerte nun aber genau auf den Laden zu. Er roch den Menschen.
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      "Nicht so wirklich.." Seine Geschmacksnerven waren wohl auch gestorben. Das war auf jeden Fall sehr schade.
      "Eigentlich nicht. Hab gar nicht so viel Süßigkeiten gegessen", antwortete er, als sich die Lage beruhigt hatte. Doch kurz nach dem Rai noch etwas gefunden hatte, wurde die Lage wieder ernster. Luru kam rein und warnte Rai. An ihn hatte sie sich wohl einigermaßen gewöhnt, denn so reagierte sie auf ihn nicht mehr. Sie versteckten sich, doch Rai schien zu schmackhaft zu riechen, als dass er ihn ignorieren könnte. Kurz fragte Yuma sich, wie Rai oder Menschen generell wohl für Zombies riechen würden. Zumindest bekam er nicht direkt Heißhunger auf ihn, oder sein Ekel war einfach nur stärker.

      Irgendwo hatte Yuma allerdings auch das Messer liegen lassen, sodass er jetzt ohne Waffe dastand. Aber vielleicht brauchte er auch keine Waffe. Er stellte sich dem Zombie in den Weg und begann ihn einfach wieder aus dem Laden zu schieben. So dumm wie er aussah, war er wohl auch, denn er ignorierte den Weißhaarigen, als würde er gar nicht existieren und versuchte einfach nur weiterzulaufen.
      Aber wohin jetzt mit diesem Zombie? Zwei Häuser weiter sah er ein Loch im Boden, dass wohl von Bauarbeiten stammte. Es war mal mit Absperrband gekennzeichnet, doch dieses flatterte nur noch lose im Wind. Er schob den Zombie einfach darauf zu und schubste ihn hinein. Er versank bis zu den Schultern im Loch und stand bis zu den Knien in einer Mischung aus Wasser und Erde, die sich über die Jahre dort durch den Regen gebildet hatte. Ein Mensch hätte wieder rauskommen können, aber ob er das schaffte? Er kratzte mit seinen Händen über den Boden und versuchte sich wohl rauszuziehen. Wirklich intelligent stellte er sich dabei aber nicht an.

      "Wir sollten schnell weiter", rief Yuma dem Dunkelhaarigen zu. Bevor er es doch noch schaffte rauszukommen. Ob er ihn aber doch lieber töten sollte? Wenn sich irgendwann ein Mensch hierher verirrt, könnte er von ihm gebissen oder getötet werden. Das war eine wirklich schwere Entscheidung. "Sollen wir.. Ich mein.." Er war sich wirklich unsicher deswegen.
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      Ihm fiel ein Stein vom Herzen als Yuma sich tatsächlich um den Zombie kümmerte und kraulte Lurus Kopf sanft, um sie zu beruhigen. "Alles gut.", flüsterte er ihr leise zu. Er kam mit ihr hinter dem Tresen erst hervor, als er den anderen hörte.

      Er schnappte sich die Tüte Bonbons, ging raus und legte sie in den Bollerwagen, als er sah, dass Yuma die Situation ganz gut unter Kontrolle bekommen hatte. Er beobachtete ein paar Momente wie der Zombie mit den Fingern über den Boden krallte. Das war schon ein ziemlich armseliger Anblick, weshalb er lieber den weißhaarigen ansah.
      Luru knurrte wieder alarmiert in die Richtung von dem richtigen Untoten, weshalb er sie weiter auf den Arm hielt.
      Es war wirklich schwierig diese Entscheidung zu fällen. Auch wenn man wusste, dass in dem Körper kein Mensch mehr steckte hatte Rai auch eine gewisse Hemmschwelle. Was gut war.
      "Was wenn ein Mensch vorbei kommt und ihn nicht in dem Loch sieht? Was wenn Yuichi her kommt und er ein Teil von der Truppe wird?", warf Rai fragend in den Raum. Natürlich war es ihm lieber das nicht machen zu müssen. Ihn einfach da drin zu lassen. Automatisch stellte er sich die Frage ob ein Zombie den Unterschied zwischen tot und lebendig sein kannte. Er schüttelte sich. Das war wirklich nicht hilfreich sich solche Fragen zu stellen. "Soll ich..?", fragte er Yuma, ohne die Frage genauer zu stellen. Sie mussten nicht aussprechen, worum es gerade ging.
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      Rai's Argumente waren stichfest, also fällte Yuma seine Entscheidung und nickte.
      "Ich mach das schon.. Warte hier.. Wenn was ist, ruf mich. Oder erschieß ihn.." Wenn er rauskommen sollte, bevor Yuma zurück war, müsste er ihn erschießen. Falls noch mehr Zombies auftauchten, sollte er Yuma rufen. Dieser ging nun in das Haus seiner Eltern, wo er nur schnell durch die Haustür und dann in der Küche durch die Hintertür ging. Der Schuppen war natürlich aufgebrochen worden.
      Er sah sich kurz darin um und nahm die Sense, allerdings war diese schon stumpf. Einiges wurde geklaut, aber das wunderte ihn nicht. Also doch wieder ein Küchenmesser. Auf seinem Rückweg nahm er das letzte Küchenmesser im Blick und ging damit zurück zu Rai und dem Zombie. Wegen des ramponierten Beins kam er tatsächlich nicht aus der Grube raus.
      "Kannst du.. dich umdrehen?" Er sah kurz zu Rai und dann wieder hinab zu dem Untoten. Es war ihm unangenehm es vor ihm zutun, wenn es nicht unbedingt sein musste. Es genügte ja, das Messer einfach durch seine Schädeldecke zu rammen, auch wenn das für einen Menschen nicht unbedingt einfach wäre. Für Yuma war es das. Es spritzte kaum Blut. Viel mehr sickerte die dunkle Flüssigkeit langsam heraus, als er das Messer zog und der Zombie, nachdem er nochmal ein filmreifen Stöhnen von sich gegeben hatte, fiel um und versank in der Matschgrube. Das war besser so.. So konnte er niemanden mehr verletzen.
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      Rai blinzelte etwas. Dann nickte er. "Okay."
      Er sah Yuma hinterher. Dann atmete er tief ein, um die Ruhe zu bewahren. Er war ja nicht das erste Mal alleine draußen unterwegs.
      Er nahm also seine Pistole, entsicherte sie zur Sicherheit schonmal und behielt den Zombie im Auge. Er konnte nicht anders als ein paar Schritte an ihn ran zu gehen um ihn genauer zu betrachten.
      Er sah sein Gesicht, oder das was davon übrig war, genauer an. So beobachtete Rai den Untoten, bis er seinen Freund wieder hörte.
      "Hm?" Er wandte seinen Blick zu ihm und nickte. "Ja, mache ich." Er sah noch einmal zum Zombie in dem Loch, dann drehte er sich um und ging zurück zu dem Bollerwagen und Luru. Er hatte sie dort gelassen.
      Nachdem die Pistole wieder gesichert war streichelte er der Katze über den Kopf. Es war wohl ganz gut, dass Yuma genau jetzt wieder gekommen war. Er hatte sich fast schon eingebildete das Gesicht von dem Zombie wieder zu erkennen. Was hoffentlich nur eine Einbildung gewesen war. Er sah kurz über seine Schulter und sah, dass nurnoch Yuma zu sehen war. Der Zombie war nun ganz im Loch versunken.
      Rai nahm den Griff von dem Bollerwagen und zog ihn mit sich mit, als er wieder Richtung Yuma ging. "Bist du okay?", fragte er leise und legte seine Hand kurz auf dessen Schulter. "Das war das richtige..."
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      "Ja, ich weiß", antwortete er und lächelte, als er Rai's Hand an seiner Schulter spürte. "Alles okay."
      Sie vergeudeten keine weitere Zeit uns setzten ihren Weg fort. Einerseits war diese Stille wirklich unheimlich. Aber sie bedeutete auch, dass es sicher war. Also war diese Stille auf beunruhigende Weise gut.

      "Sollen wir uns einen Schlafplatz suchen?", fragte er und sah zu Rai rüber. Es dauerte nicht mehr lang, bis es dunkel wurde. Noch waren sie von Häusern umgeben, sodass sie sich in einem davon verschanzen konnten. Yuma ging vor, um die Räume zu prüfen, allerdings kam ihm schon ein beißender Geruch entgegen, weshalb sie doch noch ein paar Häuser weiterzogen.
      Dort stellten sie den Bollerwagen in die Küche, während Yuma die Tür verbarrikadierte. Im Obergeschoss wären sie trotzdem sicherer und dort befanden sich ohnehin die Schlafzimmer. Aus den Wasserhähnen kam jedoch kein Wasser, was den Weißhaarigen seufzen ließ. Das man das früher für eine Selbstverständlichkeit gehalten hatte.. Jetzt war es ein Segen, wenn irgendetwas noch so funktionierte, wie es sollte. Strom gab es auch nicht, denn im Kühlschrank war alles verdorben, weshalb er diesen auch schnell wieder schloss und mit der Hand in der Luft herumwedelte, als würde der Geruch dadurch schneller verfliegen.
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      Rai nickte bei dem Vorschlag. Sie sollten sich darum kümmern solange es noch hell genug war. Wenn sie etwas gefunden hatten könnten sie trotzdem nochmal kurz los ziehen, falls es doch noch was zu erledigen gab.

      Während Yuma sich um die Tür kümmerte holte Rai ein paar Sachen aus dem Bollerwagen. Er hatte eine wiederbefüllbare Wasserflasche, in der er noch einen halben Liter Wasser hatte, den er aufbereitet hatte. Wenn er sich das mit Luru gut auf teilte würde das schon reichen. Vielleicht könne Yuma sich auch nach mehr umsehen, wenn ihn nachts zu langweilig war.
      Die Katze schmiegte sich um Rais Beine und sah ihn erwartungsvoll an, als er eine Dose aus dem Wagen holte. "Jaja. Ich hab dir noch eine Überraschung mitgebracht. Von zuhause.", sagte er der Katze und streichelte über ihren Kopf.
      Er holte aus dem Rucksack dann das Katzenspielzeug.
      Lurus Augen wurden riesig und sie stürzte sich praktisch direkt darauf um zu spielen.
      Rai lachte leise als er ihr zusah. "Wie konnte man dir nur so wehtun, hm? Du bist viel zu niedlich."
      Er holte auch seine Jogginghose und eins Hoddie raus, ging ins Badezimmer und zog sich dort die gemütlichen Klamotten an. Es war ihm irgendwie wichtig in einem Lagerplatz zumindest das Gefühl von einem sicheren Ort zu simulieren. Und wenn es einfach bequeme Klamotten zum chillen waren.
      Umgezogen kam er wieder zu Luru zurück und bereitete ihm und ihr das Abendessen schonmal vor.
      "Yuma? Wie sieht es bei dir eigentlich aus? Bevor ich dir wieder versuche Reis anzudrehen... Brauchst du etwas?", fragte er vorsichtig. Auch wenn das Thema sehr unangenehm war würde der andere wohl oder übel auch bald etwas zum essen brauchen. Oder?
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      Auch Yuma beobachtete die Katze ein bisschen und lächelte dabei. Nachdem Rai sich umgezogen hatte, wurde auch Yuma mit den Sicherheitsvorkehrungen fertig. Bei seiner Frage sah er zu ihm rüber und schüttelte seinen Kopf. "Ich brauche nicht einmal Luft zum Atmen", sagte er, was zum Teil wie ein Scherz klingen sollte, aber zeitgleich auch etwas trauriges an sich hatte, was Yuma nicht verbergen konnte. "Ich brauche kein Wasser, denn ich schwitze nicht. Und Pinkeln muss ich auch nicht." Was passierte eigentlich mit dem Essen? Wie verdaute ein Zombie eigentlich? Er hatte jedenfalls noch keinen mit vollgeschissener Hose gesehen und vorher runterziehen war wohl nicht. Mal davon abgesehen, dass er selbst auch seit über 2 Jahren keine Toilette mehr aufgesucht hatte. Aber wie seine Organe funktionierten, wollte er nun nicht ergründen.
      "Nicht mal mein Herz schlägt..", meinte er dann und legte die Hand an seine Brust. Er konnte es jedenfalls nicht spüren. Auch nicht an seinen Schlagadern. Ob es also wirklich nicht mehr schlug? Er hatte ja nichts, um das zu überprüfen. So ein Zombiekörper war schon was eigenartiges. Würde er eigentlich verhungern, wenn er nichts aß? Oder könnte er lernen das Hungergefühl einfach zu ignorieren? Waren Zombies also unsterblich? Wo kamen nur plötzlich all diese Fragen her?
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      Rai beobachtete Yuma und legte den Kopf etwas schief. "Das klingt im ersten Moment für mich ziemlich praktisch um ehrlich zu sein." Immerhin musste er sich jeden Tag mit den vier gleichen Fragen beschäftigen. Und die hingen alte mit menschlichen Bedürfnissen zusammen die er nicht ignorieren konnte. "Aber ich sehe auch, dass das echt unschön ist wenn alles wegfällt was zum Mensch sein gehört.", hing er seufzend an. Was also für ihn im ersten Moment ein wenig nach Entlastung klang nahm Yuma also Menschlichkeit?
      Als er seine Hand an an seinen Brustkorb legte fragte er sich automatisch ob es wirkich nicht mehr schlug. Und wenn es so war, was war dann wohl der 'Motor' von dem Körper eines Untoten? Das war wohl ein Rätsel genau wie die Kraft, die Yumas Körper entwickeln konnte obwohl er garnicht danach aussah. "Hm... Aber auch wenn es nicht mehr schlägt bist du nicht herzlos. Wenn du es wärst würdest du bestimmt nicht Bodyguard für irgendwen spielen.", versuchte er ihn etwas aufzubauen und lächelte etwas. "Sicher das es nicht mehr schlägt? Soll ich mal nach den Puls suchen?"
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      Das klang auch praktisch. Zumindest nicht unpraktisch. Auch für Yuma. Doch Rai verstand, worauf er hinaus wollte. Es zeigte ihm jeden Tag aufs Neue, dass er nicht mehr so war wie Rai. Das er kein Mensch war, aber irgendwie auch kein Zombie. Also schon, aber irgendwie anders.
      Seine folgenden Worte brachten Yuma aber ein wenig zum Lächeln. Er konnte sich gar nicht vorstellen, herzlos zu sein, nur weil es nicht mehr schlug. Ein wenig abgestumpft durch das einsame Leben vielleicht, aber nicht herzlos. Es gab gewisse Grenzen, die er nicht überschreiten konnte oder wollte.
      Dann sah er ihn etwas verwundert an. Viel mehr fragend, ob es einen Unterschied machen würde, wenn Rai danach suchen würde. Er bezweifelte es ja, denn er war sicher nicht zu doof einen Puls zu messen. Da Rai aber schließlich sowas wie ein Arzt war, warum nicht? Selbst wenn er keiner wäre, würde es ihm ja nicht schaden. Abgesehen von der Nähe, die der Dunkelhaarige zu ihm aufbaute und die Berührung. Wenigstens das konnte er noch spüren. Genau so wie Rai's Geruch ihn einhüllte.
      "Ist doch auch egal", sagte er plötzlich nach wenigen Sekunden und wich zurück, wobei er seinen Blick verlegen abwandte. "Ich schau mal, ob ich draußen etwas finden kann", meinte er und schnappte sich eine leere Kanne, ehe er aus dem Fenster kletterte. "Geh nach oben, da bist du sicherer", sagte er noch und ging dann los.

      Draußen atmete er auf und fuhr sich durch die Haare, wobei er die Kapuze nach hinten streifte. Für einen kurzen Moment hatte es sich so angefühlt, als würde sich etwas in ihm rühren. Das konnte gut sein, aber verdammt peinlich. Dieser Körper war doch ein verdammtes Rätsel. Schlug sein Herz etwa doch? Konnte er bluten? Andernfalls ergab es keinen Sinn, dass er gerade das Gefühl hatte, dass Rai ihn sexuell erregen würde. Wäre er nicht ausgewichen, hätte Rai es vielleicht sogar bemerkt.
      Yuma schüttelte seinen Kopf und ging in einen der Gärten, wo er eine Pumpe fand. Ob die noch funktionierte? Er versuchte es und es kam tatsächlich Wasser raus. Wasser, dass er in die Kanne füllte, ehe er in die Küche ging. In der Schublade fand er ein kleines Messer, welches er nachdenklich betrachtete. "Mal sehen.." Er schnitt sich damit in die Handfläche, doch das Blut, das langsam daraus quoll war dunkler als gewöhnlich. Aber blutete er nun mehr wie der Zombie vorhin oder nicht? Er drückte ein wenig darauf rum und ließ das Blut in die Spüle tropfen. Schlauer war er jetzt aber irgendwie immer noch nicht.
      Also kehrte er zu Rai zurück und klopfte an die Haustür, damit Rai ihm wieder das Fenster in der Küche öffnete, um ihn reinzulassen.
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      Rai war doch etwas verwundert, als Yuma sich von jetzt auf gleich so abwandt. War es ihm wirklich egal? Machte es wirklich keinen Unterschied für ihn? An der Tatsache, dass er irgendwie halb Untote war würde es schließlich wirklich nichts ändern. An den Fakten konnte man wohl nichts ändern. "Ah... Mach das. Vielen Dank." Er hatte sein lächeln wieder im Gesicht. Er musste Yuma also nicht extra darum bitten für ihn nach Wasser suchen zu gehen. Zumindest nahm er die Kanne mit, was nahe legte, dass er genau danach suchen gehen würde.

      Er nahm seinen Rucksack und das Essen für Luru und sich. Nachdem er die Aufmerksamkeit der Katze hatte gingen sie zu zweit nach oben. Luru hatte ihr Spielzeug im Maul und sprang voraus. Sie war wieder entspannter, jetzt wo sie Yuma nicht in der Nähe hatte.
      Der Mensch saß sich neben die Katze, sodass sie wie gewohnt neben einander aßen.
      Als sie ferig waren holte Rai sein Fotoalbum aus dem Rucksack. Er öffnete die Seite auf dem Kaito und er und die anderen beiden gemeinsam drauf waren. Er lächelte etwas bedrückt vor sich hin, als er sich vorstellte, dass es den anderen gut ging und ihnen nichts passiert war.
      Das klopfen das er hörte holte ihn dann aus den Gedanken. Er sah zu Luru, die Aufmerksam zu der Tür sah.
      "Alles gut." Er räumte das Album wieder in den Rucksack, dann ging er das Fenster für Yuma öffnen.

      "Wasser!", sagte er erleichtert und nahm Yuma die Kanne ab, dass er die Hände frei hatte und sah dabei den Schnitt. "Danke dir. Eine Sorge für morgen weniger." Er stellte sie ab und würde sich morgen weiter darum kümmern. "War es ansonsten ruhig in der Gegend? Oder ist etwas passiert?", fragte er nach und nickte leicht zu Yumas Hand.
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