Heartbeat of a zombie [Anexis & Kiimesca]

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      Es beruhigte ihn, dass Rai an seiner Seite war und was er zu ihm sagte. Er schaffte es immer wieder, dass er sich besser fühlte. Dann musste er an die überfüllten Campingplätze und Strände denken, als Rai das Thema anschnitt. Wobei das in der heutigen Zeit anders aussah. Wie er schon sagte, müssten sie sich auch vor Menschen in Acht nehmen. Man konnte hier niemandem so einfach vertrauen. Rai vertraute er aber.
      "Mh.. Marshmallows.." Die hatte er auch immer gern gegessen. "Dafür haben wir ja einen anderen Nachtisch", meinte Yuma und erinnerte sich an die Bonbontüte, die sie im Süßigkeitenladen noch gefunden hatten.

      Aber zuerst verdauten sie ein wenig und sahen gemeinsam in den Himmel. Es wäre schön gewesen, hätten sie so etwas schon früher getan. Aber dafür konnten sie es jetzt tun. Er wollte auch nicht allzu viel aus der Vergangenheit bedauern. Langsam drehte er sich auf die Seite und betrachtete Rai. Er war immer noch genau so süß wie damals. Yuma fühlte sich definitiv zu ihm hingezogen. Obwohl er gesagt hatte, dass er nicht mehr mit irgendetwas zögern wollte und sein Leben genießen wollte, war das gar nicht so einfach. War es zu früh? Oder genau richtig? Warum war das so schwer? Weil sich ihre Wege wahrscheinlich trennen würden, würde Yuma ihn bedrängen und er es gar nicht wollen.

      Zögerlich legte er einfach mal zwei Finger an Rai's Taille, während er sich auf dem anderen Unterarm abstützte und ihm ins Gesicht sah. Er war furchtbar nervös, aber worauf wollte er warten? Er war doch kein Feigling. Und jeder Tag könnte in dieser Zeit schließlich wirklich der letzte sein. Also riskierte er es und wartete darauf, wie Rai darauf reagierte. Er wollte ja nicht einfach über ihn herfallen, auch wenn er darauf hoffte, ihn küssen zu dürfen.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco
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      Rai musste erst überlegen von welchem Nachtisch Yuma redete. Er erinnerte sich an die Tüte. "Achja... Stimmt ja.", sagte er ziemlich leise. Jetzt wo er so entspannt war schien er es nicht für nötig zu halten mehr Kraft in seine Stimme zu legen als nötig.
      Er streckte seine Arme Richtung Himmel, bevor er sie auch hinter dem Kopf verschränkte und damit seinen Kopf etwas stützte.
      Rai betrachtete die Sterne und suchte nach Sternbildern die er kannte. Was sich auf den großen, den kleinen Wagen und Orion beschränkte. Es dauerte etwas, aber irgendwann hatte er die drei gefunden. Hätte er sich doch mal mehr mit so etwas beschäftigt. Dann könnte er jetzt so viel mehr im Himmel sehen als vereinzelt leuchtende Punkte.
      Er ließ seine Gedanken schweifen. Er konnte gerade nicht einmal behaupten, dass er über irgendetwas sehr bestimmtes nachdachte. Ganz im Gegenteil. Auf die Frage 'Was denkst du gerade?' würde er nur mit einem überfordert gestottertem 'Eh?' antworten können. Irgendwann schloss er sogar die Augen um diese gedankliche Leere zu genießen.
      Kein 'wohin geht es als nächstes'.
      Kein 'wo gibt es Unterschlupf'.
      Kein 'war da ein Geräusch'.
      Kein 'ich muss mich verteidigen'.
      Kein 'wo gibt es etwas zu essen'.

      Einfach Ruhe, die er dank Yuma genießen konnte. Als er an den anderen denken musste schlich sich wieder ein Lächeln auf seine Lippen. Vermutlich half der weißhaarige ihm mehr als ihm bewusst war. Alleine jetzt in diesem Moment. Ehe Rai es sich versah hatten seine Gedanken also doch wieder einen Fokus gefunden.

      Als er die ungewöhnlich kühle Berührung merkte öffnete er die Augen langsam wieder. Er blinzelte ein paar Mal und sah Yuma an. Direkt in diese immernoch strahlend blauen Augen, von denen man eigentlich hätte erwarten können, dass sie ihre Intensität mit seiner Veränderung hätte abnehmen sollen. Aber das war nicht so.
      Als er merkte, dass er gerade so direkt in seine Augen sah schnappte er leicht nach Luft. Er merkte, dass er rot geworden war. Hoffentlich war das nicht zu rot. Oder zumindest das Licht zu schwach um das tatsächlich zu sehen. Er sah reflexartig wo anders hin. Leider war der erste Reflex auf dessen Lippen zu gucken, bevor seine Augen sich woanders hin verirrten. Er war eben doch nur ein Mensch. "E-eh..", stotterte er jetzt tatsächlich hervor. Der Grund war aber nicht, dass er gedanklich im leeren hing. "Wie ehm... Was... Ist alles okay?", fragte er leise.
      Man muss noch Chaos in sich haben,
      um einen tanzenden Stern gebären zu können.
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      Rai's Reaktion war nicht unbedingt die, die er sich erhofft hatte. Jedenfalls nicht die optimalste Vorstellung, die Yuma hatte. Was daran lag, dass er die roten Wangen nicht wirklich sehen konnte. Nun war ihm die Situation allerdings auch peinlich, als Rai wegsah. Ein stummer Blickkontakt hätte ihn dazu verleitet ihn zu küssen. So aber hatte er das Gefühl, dass es nicht der richtige Zeitpunkt dafür war, wenn es den überhaupt jemals gäbe. Immerhin.. war Yuma auch kein Mensch mehr..

      Bei seiner Frage blinzelte er kurz. "Ich.. wollte dich nur ansehen.." Wie doof klang das denn jetzt? Er musste sich schnell etwas besseres einfallen lassen. Doch ihm fiel nichts ein, also wurde die Pause nur länger. "Tut mir leid.. Ich dachte nur.. Ich mein.. Ich fand dich in der Schule schon süß.. Als ich sagte, dass ich nur eine Sache in meinem Leben bereue, meinte ich, dass ich dich nie nach einem Date gefragt habe..", gestand er ehrlich und sah verlegen zur Seite. Auch seine Hand hatte er zurückgezogen.
      Jetzt war es raus und weiter? Es gab kein Zurück mehr. Diese Spannung war allerdings unerträglich. Vielleicht hätte er wenigstens bis morgen früh warten sollen?
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      - Eugene Ionesco
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      Das Geständnis sorgte nun nicht wirklich dafür, dass sein Gesicht wieder eine normale Farbe annahm.
      "N...naja...", began er und räusperte sich leise um seine Stimme wieder zu finden. "In der Schule war das ja auch so ne Sache. Also... Ich hab nicht versucht das zu offensichtlich zu machen, dass ich mit... Mit Frauen nicht viel anfangen kann. Das hätte also ziemlich unangenehm werden können... Glaube ich." Das hatte nicht funktioniert. Seine Stimme war immernoch ziemlich leise. "Also ich meine das hätte unangenehm werden können, wenn ich doch auf Frauen gestanden hätte und das wäre für dich blöd geworden." Rai hatte das Gefühl grade nur nonsense zu reden. Er schloss die Augen und seufzte. "Sorry... Keine Ahnung worauf ich grade hinaus wollte. Aber dein Leben ist ja noch nicht vorbei, oder? Es ist jetzt eben... Anders.", versuchte er den anderen aufzubauen. Dabei legte er seine Hand vorsichtig auf die kühle Hand von Yuma. "Ich finde es schade, dass wir nicht mehr als ein paar Gruppenarbeiten oder Klassendienste mit einander zutun hatten." Lag das nun daran, dass Yuma ihn wirkich gut beschützte, das Rai es nun im Nachhinein mit diesen neuen Umständen bereute Freundschaften nicht aufgebaut zu haben oder weil er zumindest schon in der Schule von den außergewöhnlichen Augen fasziniert war?

      Vielleicht ließ er sich gerade einfach von dem Bedürfnis nicht alleine zu sein mitnehmen, auch wenn sich das irgendwie ziemlich primitiv anfühlte. Ein Bedürfnis, dass er nun seit längerem erfolgreich ignoriert hatte.
      Man muss noch Chaos in sich haben,
      um einen tanzenden Stern gebären zu können.