Heartbeat of a zombie [Anexis & Kiimesca]

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    • Nach dem Duschen hatte er sich eine ganze Weile im Spiegel betrachtet. Er war wirklich ziemlich blass und wenn man genau hinsah, sah das wohl auch gar nicht mal so gesund aus. Aber nicht unbedingt schlimmer als ein Kellerkind. So schnell würde man den Unterschied also nicht merken. Doch spätestens beim Messen seiner Körpertemperatur würde er auffliegen. Oder seinem Puls. Schlug sein Herz überhaupt noch? Selbst das Atmen war eigentlich nur noch Gewohnheit, weil es sich seltsam anfühlte nicht zu atmen. Allerdings hatte dieses Zombieleben wohl genau so viele Nachteile, wie es Vorteile hatte. Ob er lieber ein Mensch wäre? Manchmal. Vor allem, wenn er sich einsam fühlte. Ansonsten gefiel ihm das neue Leben doch recht gut. Er musste jedenfalls keine Angst haben bei lebendigem Leib angeknabbert zu werden.

      Es wurde jedoch immer später und Yuma wusste gar nicht, wann Rai hier überhaupt aufkreuzen würde. Hoffentlich ging es ihm gut. Nicht, dass er noch jemand anderem sein Geheimnis anvertraut hatte. Und wenn er den anderen von Yuma erzählt hatte? Bei dem Gedanken, dass ein Trupp hier rein marschieren und ihn fangen würde, bereitete ihm Unwohlsein. Das würde Rai doch nicht tun, oder?
      Nun doch ein wenig ungeduldig, ging er im Raum auf und ab. Dann ging er nach draußen, um zu überprüfen, ob es draußen sicher war. Es wäre nicht schön, wenn Rai auf dem Weg zu ihm noch einmal gebissen werden würde. In der Ferne sah er auch jemanden, doch er konnte aus der Entfernung nicht erkennen ob es Rai war. Zumindest schien die Person dunkle Haare zu haben. Wenn er sich ganz normal verhielte, würde er ja nicht sofort auffliegen, falls es nicht Rai war. Also bleibt er ganz lässig in der Tür stehen. Bis ihm einfiel, dass man in dieser Zeit wohl eher weniger lässig irgendwo rumstand. Also versteckte er sich doch lieber ein wenig, um den Eindruck zu erwecken, dass er den anderen auch als Zombie vermutet haben könnte.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco
    • Tatsächlich fand Rai ziemlich schnell jemanden, ganz in der Nähe von dem Kontrollpunkt. Er war sofort bei ihm mit und befragte ihn erst einmal bevor er die Basiswerte von dem Mann untersuchte, als er sicher war, dass er nicht jeden Moment alles menschliche ablegen würde.
      "Gut... Ich bringe sie zurück." Rai half ihm auf die Beine und stütze ihn beim Laufen. Glücklicherweise war nichts schlimmes passiert. Einfach nur ein Mann, der sich durch selbstgemachten Alkohol einen langen Abend gemacht war und sich hier draußen das Bein verletzt hatte. Vermutlich war es sogar gebrochen. Aber darum konnten sich die anderen kümmern.
      Rai brachte den Mann an den Kontrollpunkt und übergab ihn dann. Dann drehte er sich um und ging wieder raus.

      Sein Weg führte nun zu dem Hotel in dem Yuma wohl sein sollte. Er war sich nicht so ganz sicher, ob er tatsächlich noch hier war. Rai würde es ihm echt nicht übel nehmen, wenn er weiter gezogen wäre.
      Als ihm allerdings die weißen Haare im Türrahmen förmlich entgegenleuchteten schlich sich ein erleichtertes Lächeln in sein Gesicht. Er war noch da.
      Sein Gang wurde unbewusst schneller, weshalb Luru den Kopf leicht hob um zu sehen woher die Aufregung kam. Es dauerte also echt nicht mehr lange, bis er beim Hotel ankam.
      "Deine Haare blenden in der Sonne.", begrüßte er ihn lachend. "Dich kann man also nicht so schnell aus dem Auge verlieren, hm?"
      Man muss noch Chaos in sich haben,
      um einen tanzenden Stern gebären zu können.
    • Als er erkannte, dass es wirklich Rai war, war er sehr erleichtert. Er hatte nie Probleme damit gehabt neue Kontakte zu knüpfen, aber da war er auch noch kein Zombie, irgendwie. Das sich überhaupt jemand mit ihm abgab, war schon ein Wunder. Er hätte es ihm also nicht mal verdenken können, würde er ihn auf einen OP Tisch zerren oder so etwas. Dennoch war das ein unheimlicher Gedanke. Yuma versuchte immer optimistisch zu bleiben, doch in dieser Zeit war das schwerer als gedacht. Oder übertrieb er nur? Vorsicht war jedenfalls besser als Nachsicht.
      "Oh.. vielleicht sollte ich eine Mütze tragen..", antwortete er nachdenklich und zupfte dabei an einer Haarsträhne in seinem Gesicht. Etwas unsicher deswegen lächelte er, doch zuckte er dann mit den Schultern.
      "Schau mal. Ich bin nachts durch die Stadt gezogen", meinte er und führte Rai hinein, um ihm seine Funde zu zeigen. "Weiß nicht, was man davon noch gebrauchen kann.. Aber vielleicht hilft es euch ja.." Er wollte etwas Gutes tun, aber da er sonst ohnehin an Langeweile gestorben wäre, war das auch eine gute Beschäftigung gewesen.
      "Menschen hab ich keine gesehen. Wo willst du heute nachsehen?" Die Führung würde er dem Dunkelhaarigen überlassen, da der sicher am besten wusste, wo man nach Überlebenden schauen könnte. Yuma wollte sich da auch gar nicht zu sehr einmischen, sondern ihm nur Gesellschaft leisten und Geleitschutz geben.
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      - Eugene Ionesco
    • Rai betrachtete Yumas Haare. "Ich kann dir eine Mütze besorgen, wenn du möchtest. Wenn jemand von dir eine bekommt... Naja... Dann wirst du halt wirklich zu einer gut sichtbaren Zielscheibe." Das klang ziemlich nachdenklich. Der Gedanke passte ihm auch nicht besonders, er wollte ihm aber auch nicht erzählen wie er hier draußen rumlaufen sollte.
      "Hm?" Er folgte Yuma und bekam große Augen als er sah was er alles in dem Fahrrad gesammelt hatte. "Das hast du alles gesammelt?" Das sah danach aus als ob das ganze einiges an Zeit gefressen hatte und wenn er sich die ganzen kleineren, unscheinbareren Sachen so ansah war Yuma Zielvorgaben gründlich bei der Suche gewesen. "Hast du damit die Zeit tot geschlagen?", fragte er und nahm eine Getränkedose die er sich ansah. "Danke das du dir die Mühe machst. Ich habe auf dem Weg hierher einen Mann gefunden und zurück gebracht. Willst du das wirklich machen? Also mitkommen und mich Babysitten?" Er lachte etwas und öffnete die Dose mit dem 'Eis'kaffee dann. Er hatte so eine Dose ewig nicht mehr gesehen oder geöffnet. Dabei war das eine Zeit lang das womit er sich durch die Tage geschlagen hatte. Er roch daran, dann trank er einen kleinen Schluck. Doch statt sich zu freuen verzog er das Gesicht leicht.
      Das Getränk war nicht schlecht geworden, aber seine Geschmacksnerven waren so etwas wirklich nicht mehr gewohnt. "Puh... Wow, unerwartet. Jedenfalls würde ich gerne weiter westlich die Gegend absuchen."
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    • "Ja.." Eine Mütze war vielleicht wirklich nicht schlecht. Oder ein Hoodie. Nachher könnte er sich ja mal umsehen. Sollte nicht so schwrr zu finden sein wie Lebensmittel. Aber Rai schien sich über seine Mühen zu freuen und das reichte aus, um ihn zum Lächeln zu bringen.
      Als er fragte, ob er wirklich mitkommen wollte, zog er die Augenbrauen ein wenig hoch. "Bodyguard klingt doch besser als Babysitter, meinst du nicht?", fragte er mit einem kleinen Grinsen. Bodyguard klang eindrucksvoller. Cooler. Und Rai war auch kein Baby.
      Etwas verträumt beobachtete er Rai dabei, wie er einen Schluck aus der Dose nahm und das Gesicht verzog, weshalb er kurz auflachte. "Okay. Klingt gut, bin dabei." Also schnappte er sich das Fahrrad und schob es neben sich her, als sie auf die Suche gingen. Yuma beobachtete die Gegend und blieb immer dicht bei Rai. Um das Rad müsste er sich keine Sorgen machen, da es mit den drei Rädern nicht umfallen würde. Es blieb ziemlich ruhig. Wo kaum Menschen waren, waren natürlich auch kaum Zombies. "Wenn die Menschen überleben wollen, müssen sie alle Zombies beseitigen... Denkst du sie schaffen es? So wie sie die Pest oder eine andere Pandemie überstanden haben? Oder all die Kriege.." Wer sich mit einer Seuche angesteckt hatte, verteilte den Virus ja nicht aggressiv wie die Zombies, die die Menschen verspeisen wollten.
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      - Eugene Ionesco
    • "Nagut, dann eben Bodyguard.", stimmte er leise lachen zu. Rai behielt die Dose bei sich, auch wenn der Milchkaffee wirklich nicht seinem aktuellen Gusto entsprach. Aber Er würde sich davor Hüten irgendein Lebensmittel zu verschwenden, also quälte er sich mehr oder weniger durch den ungekühlten Eiskaffee durch, als sie gemeinsam los gingen.
      Irgendwie hatte dieses noch verlassenere Viertel eine komische Ausstrahlung. Was man aber vielleicht auch einfach damit erklären konnte, dass sich hier kein Mensch hinverirrte. Was die Chancen auf potentiellen 'Loot' tatsächlich etwas in die Höhe trieb.
      Er sah zu Yuma und schüttelte bei der Frage direkt den Kopf. Darüber musste er nicht zweimal nachdenken. "Nein, ich denke nicht, dass die Menschen das schaffen. Vielleicht, aber auch wirklich nur vielleicht, schaffen wir es die Zombies so weit einzudämmen, dass wir wieder ein halbwegs normales Leben führen können. Aber ich denke nicht, dass wir sie ganz weg bekommen werden. Außer natürlich... Wenn an Fällen wie die und mir geforscht werden würde. Aber dafür müsste es mehr von uns geben. Ich denke nicht, dass zwei Personen für große Fortschritte ausreichen werden." Er blieb bei einem Gebäude stehen, in dem früher ein Geschafft mit Klamotten drin gewesen war. "Wie war das mit der Mütze?"
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      Wenn es mehr von ihnen geben würde? Ja, neue Medikamente konnte man schließlich auch nicht nur an zwei Menschen testen. Möglicherweise wurden bereits irgendwo Zombies eingesperrt, um an ihnen zu experimentieren. Wieviel sie davon mitbekamen, wusste er nicht, aber sie schienen keinen wirklichen Verstand mehr zu besitzen, weshalb er eher weniger Mitleid mit ihnen hatte.
      Sein Blick glitt zum Geschäft rüber, als Rai die Mütze ansprach. "Sollen wir.. kurz reingehen?" Er wollte Rai's Zeit nicht verschwenden, also würde er sich beeilen. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sie allein waren, schnappte er sich die nächstbesten Hoodies. Schlicht. In Dunkelblau. Er stellte seinen Rucksack auf den Boden und zog das dünne Sweatshirt aus, was seinen ganz und gar nicht eindrucksvollen Körper enthüllte. Nichts an ihm sah so aus, als wäre er stark genug, um einen Schädel mit drei Schlägen zu zertrümmern. Nachdem er sich den Hoodie angezogen und die Kapuze aufgesetzt hatte, stopfte er noch zwei weitere in seinen Rucksack und ließ dafür die anderen Oberteile liegen.
      "Besser?", fragte er mit einem Lächeln und zupfte die Kapuze noch einmal zurecht. Nun konnten sie weiter nach nützlichen Sachen und vor allem Menschen Ausschau halten. Ob sie welche fanden? Vielleicht gab es ja kleinere Gangs, die sich irgendwo einnisteten und voll cool drauf sind und an diesem ganzen Scheiß ihren Spaß hatten, als wären sie zu diesem Leben berufen gewesen.
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