Blue Bird [Nordlicht & Nat]

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    • Blue Bird [Nordlicht & Nat]

      Blue Bird (Nat & Nordlicht) - Vorstellung - ღAnime-Rpg-Cityღ

      @Nordlicht



      Die Sonne schien heute hell und warm vom Firmament und erleuchtete das kleine, eher naturbelassene Städtchen namens Blue Bottom, welches nur mit einem hohen Kirchturm als höchstes Gebäude glänzen konnte. Klein aber fein. Genauso nannten es die alt eingesessenen Leute hier. Viel am Morgen war immer los, vor allem weil die Leute hier ja richtige Frühaufsteher waren und auch die meisten bald schon weit entfernter in die Arbeit mussten. Doch nicht alle hier mussten bereits so frühzeitig in die Arbeit, die in der Ferne lag. Der Bäcker, der immer mit dem Rad zur Arbeit fuhr und einen mit seiner gewaltigen Masse an Korpulenz verblüffte, wozu übergewichtige Menschen doch noch so fähig sind, hatte schon längst seinen Laden geöffnet und am Hauptplatz roch es schon gleichzeitig mit dem Sonnenaufgang nach frischer Backware.

      Seine Verkäuferinnen Ilsa und Olivia waren auch schon tatkräftig am Werk, den Laden mit wohlduftenden Backspezialitäten zu bestücken. Doch nicht nur der Bäcker und seine Hilfskräfte waren schon zu frühen Morgenstunden wach, nein. Auch der Postbote war, wie immer schon mit seinem Drahtesel unterwegs in Blue Bottom oder wie er die kleine Stadt mit seinen Kollegen nannte, in BB. Natürlich wussten nur Postboten, was das zu bedeuten hatte. Man muss aber kein Genie sein, um die Bedeutung herauszufinden. Doch es gab noch so einige fleißige Bienchen in der Stadt, dass man sie überhaupt nicht richtig zählen konnte. Jeder von ihnen war auf seine Art und Weise von Bedeutung. Manche von ihnen hatten es sogar noch bequemer und mussten noch nicht zur Arbeit huschen. Diese Personen hielten sich gerne in dem größten Park der kleinen Stadt auf, dem Vogelpark. Warum dieser so hieß, konnte man sich definitiv schon selbst am Namen denken. Es gab hier unglaublich viele Vogelarten zu bestaunen und auch den Blue Bird, wie man auch die Stadt benannt hatte, nach diesem. Eigentlich war der Name des Vogels ganz unspektakulär: der Blauschopfhäher.

      Wenn man diesen Piepmatz genau betrachtete, war eher nur sein Bauch bläulich und nicht sein ganzer Körper, wie man zuerst vermuten könnte. Ebenso bläulich war sein aufgestellter Schopf am Kopf. Genauso wie die Vögel hier Farbenfroh und vielfältig waren, waren es auch die Stadt und deren Bewohner. Ein kleiner Vogel, nicht wirklich mit spektakulärem Federkleid und auch nicht besonders auffallend in sonstiger Weise, saß auf einem kleinen Strauch und hatte einen Ast mit seinen Füßen umklammert. Er schien wohl nicht zu bemerken, dass er beobachtet wurde. Ein blonder, hübscher Mann, dem die Haarsträhnen immer wieder ins Gesicht fielen, wenn er sein Haupt etwas nach unten neigte, um auf seinen Zeichenblock zu sehen, fing das Bild des kleinen Unscheinbaren ein. Immer wieder wiederholend, hob sich der feurige und sehr stark konzentrierte Blick, der in einem sanften Tümpel grün schimmerte während die blassen, ja fast schon porzellangleichen Finger den gelben, schlicht gehaltenen Bleistift über das weiße Blatt Papier gleiten ließen auf dem er den kleinen Kerl, vor sich verewigen zu schien. Die Lippe knabbernd zur Konzentration leicht malträtiert, wirkte Michael, so hieß der Blonde, ganz in seinem Element versunken zu sein. Zu zeichnen, war eines seiner wenigen Leidenschaften, die er noch hatte und für die er sich auch wirklich die Zeit nahm. Die meisten hier kennen ihn. Aber nicht nur als der wilde Zeichner der Schönheit der Welt war er in dem meisten Umkreis bekannt. Er war ein Visionär seiner Instrumente und ein Betörer der Gehörgänge. Natürlich würde man nie mit solch einer Ikone an solch einem Ort, wie dem Park in solch schlichter Kleidung rechnen…

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    • Blue Bottom. Ein so unscheinbarer Ort, der eine ganz besondere Geschichte erzählte. Einst erzählte man sich, dass ein Mann, der später zu einer wichtigen Persönlichkeit und Gründer eben dieser Kleinstadt mit nicht mehr als 2000 Einwohnern wurde, halb erfroren auf den Straßen nächtigte. Ohne auch nur ansatzweise genügend zu essen zu besitzen, oder warme Kleidung an seinem halb verhungerten Leib zu tragen. Und dann, als er dem Tode nah war und die Eiseskälte drohte, ihn in die ewigen Jagdgründe zu schicken, da erschien ihm in all dem Dunkel ein kleiner Vogel mit blauem Federkleid und einem auffallenden Schopf auf seinem Kopf. Die Vogelart war als Schopfhäher bekannt. Ein Singvogel, der vor allem in Nordamerika bekannt war. Und dieser kleine Vogel, so erzählte es die Geschichte, sprach zu ihm. Er gab ihm Mut und erweckte den längst verloschenen Willen, niemals aufzugeben. Und so geschah es, dass der Mann sein Leben in die Hand nahm und aus dem eigenen dunklen Verließ seiner Seele ausbrach. Er wurde jemand. Nicht nur irgendjemand! Er wurde Blue Bottoms Gründervater. Zu seinen Andenken wurde eine Statue in Form eines Schopfhähers errichtet. Der kleine, von Federn bedeckte Lebensretter war sogar auf dem Wappen der Kleinstadt zu sehen. Sogar ein Festival wurde zu seinen Ehren ins Leben gerufen. Und so feierten die Menschen in Blue Bottom jedes Jahr aufs Neue voller Lebensfreude und Frohmut. Das Festival war in aller Munde, doch es war nicht das, was Hazel in die Stadt trieb. Sie, die gerade ihr Studium im Bereich Eventmanagement abgeschlossen hatte, wollte weg. Weit weg von Alabama. Weit weg von alle dem, was sie an die letzten Jahre erinnerte. Sicher war nicht alles schlecht. Sie hatte eine tolle Familie, verstand sich sogar mit ihrem Bruder Marton vorbildlich. Doch es gab jemanden, an den sie nicht mehr erinnert werden wollte. Und so beschloss die junge Amerikanerin nach Großbritannien zu ziehen. Sie hatte eine Vorliebe für London, denn in dieser Stadt war sie besonders häufig in Kindertagen. Doch dann wurde sie auf einen Job in "Blue Bottom" aufmerksam, einige Meilen von der Hauptstadt entfernt. Sie wurde mit Kusshand genommen, und auch wenn es fraglich war, ob sie in einer Stadt, in der jeder jeden kannte, eine große Karriere als Wedding-Planerin hinlegen konnte, was stets der Traum der organisierten 29-Jährigen war, war ihr jeder Job recht. Und so nahm sie die Stelle an und zog in ein kleines Apartment in einem der Reihenhäuser, direkt an der mäßig befahrenen Avenue. Es war auf jeden Fall etwas anderes. Etwas neues. Und sie war sich sicher, dass ihr diese Veränderung gut tun würde.
      Heute hatte sie ihren ersten Tag im neuen Job. "Blue Wedding Day" hieß die Agentur, für die sie fortan arbeiten sollte. Das Vorstellungsgespräch lief sehr gut. Alle schienen nett und freundlich zu sein. Es war eine überschaubare Agentur in einem recht modernen Bürokomplex. Etwa zwanzig Mitarbeiter, eine kleine Küche, eigenes Büro. Es gab sogar einen Fitnessbereich, man glaubte es kaum. Für eine Kleinstadt wie diese tatsächlich kein schlechter Komfort.
      Mit dem heißen Kaffeebecher aus Pappe in der rechten Hand, an welchem sie immer mal wieder nippte, der Sonnenbrille auf der Nase, zusammengebunden Haaren und in einer modernen Kombination aus grauem Blazer, weißer Bluse, dunkler Stoffhose und hohen, ebenfalls pechschwarzen Pumps, schlenderte sie, den Blick auf das Smartphone in ihrer Linken gerichtet, durch den Park. Durch diesen ging sie lieber, als an der Straße entlang. Zum Glück war die Agentur nur etwa zehn Minuten Fußweg von ihrer Wohnung entfernt. Da es noch viel zu erledigen gab, und sich stets alle ihre Freunde sowie ihre Familie nach ihrem Befinden erkundigten, hatte sie eher Augen für das Display, als für die wunderschöne Anlage um sie herum. Die Vögel zwitscherten, der Himmel erstrahlte in einem wolkenfreien Azurblau und die Wiese war so saftig grün wie lange nicht mehr. Dass sie keine Engländerin, und schon gar keine Engländerin war, die aus Blue Bottom stammte, erkannte man, ohne genauer hinzusehen. Darum heimste sie ein paar von Argwohn strotzende Blicke ein. Hier und da tuschelte man über das neue, nach außen hin etwas arrogant wirkende Ding. Doch selbst das bekam Hazel nicht mit. Sie hatte noch eintausend Dinge zu erledigen, und dabei hatte ihr erster Tag nicht einmal begonnen.

      Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.

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    • Während sich Michael in seinem Zeichenblock vertiefte, konnte er mit einem Ohr vernehmen, wie wieder getuschelt wurde. Es war nicht unüblich, dass sich unterhalten wurde, aber diese Unterhaltung war doch schon etwas anders als das, was man sonst so hörte. “Da ist sie wieder..” konnte man die beiden Tratschtanten von Blue Bottom hören, während sie gerade dabei waren, für ihre Enkelkinder Socken zu stricken. Doch da der Blonde unbeabsichtigter Mithörer war, ging sein Blick nun auch hoch und so erblickte er die junge Frau, die hier beinahe täglich den Weg durch den Park nahm und eigentlich in ihr Handy vertieft war. Dass man ein Handy so wichtig nehmen konnte, war ihm schleierhaft, aber es sollte ja Menschen geben, die wirklich den ganzen Tag daran verbrachten. Doch als er sich erwischte, wie er dabei war ein Urteil über sie zu fällen, obwohl er sie nicht kannte, schüttelte er leicht den Kopf, als wolle er diese schlechten Gedanken abschütteln. Es konnte ja so vieles sein, was sie dazu verleitete darauf zu sehen. Schade eigentlich, denn so verpasste sie die Schönheit der Natur um sich herum. Plötzlich wurde es lauter, als rollen angefahren kamen und man Gelächter vernehmen konnte. Es waren die beiden Bottom Zwillinge, so wurden sie liebevoll genannt. Sie waren mittlerweile im Teenageralter und fuhren hier immer mit ihrem Skateboard lang, wenn es Zeit war, die Schule zu besuchen. So, auch heute. Normalerweise wichen alle Menschen aus und gingen zur Seite. Doch so laut die beiden sich auch schon einige Sekunden vorher ankündigten, schien diese junge Frau nicht zur Seite zu gehen. Sie schien den Radau anscheinend vollkommen auszublenden, weil sie wohl so vertieft in ihr Display war. “Aus der Bahn!” - “Achtung!” riefen die Jungs ihr zu, doch sie stießen mit ihrer Vorwarnung auf taube Ohren. Michael sprang nun auf, lief zu der Beschäftigten hin und gerade noch in letzter Sekunde ergriff er die junge Frau am Handgelenk und zwar an diesem, dass ihr das Handy aus dem Gesicht weggezogen wurde, da sie es mit dieser festgehalten hatte. Direkt von der Nase weg und zog sie nun etwas zur Seite. Neben dem Gehweg standen die beiden nun auf der Wiese. Die beiden Jungen fuhren an ihnen vorbei. “Danke!” rief einer Michael zu und der andere grinste nur frech während er sagte. “Nicht immer am Handy kleben, Lady!” schon waren sie weg. Der Blick des Zeichners ging nun doch zu der Frau, die er gerade noch aus der Gefahrenzone gezogen hatte. Man hätte sich eigentlich eine Belehrung von ihm erwarten können, was ihr denn einfiel und ob sie denn keine Augen im Kopf hätte, doch wer war er denn bitte, dass er über andere Menschen, die er nicht kannte, so grausam urteilte? “Haben Sie sich verletzt?” war seine erste Frage, die über sein sonniges Gemüt kam und genauso strahlte dieses Gesicht freudig. Ganz anders als so manch anderer Mensch, schienen auch seine Augen richtig zu leuchten und konnten einen mit seinem Frohsinn anstecken. "Die beiden sind manchmal wirklich echt ungestüm" sprach er nun zu ihr während er den beiden Jugendlichen nachsah und seine Hände dabei in seine Hosentaschen steckte.