Mortem betrachtete Lucas. Er hatte also eine Frau daheim auf ihn warten, ein intaktes Familienleben, wie ihr schien. Irgendetwas war auch in ihm vorgegangen, als sie ihn gerade berührt hatte, aber was genau es war, vermochte sie nicht zu sagen. Eine Handlung aufgrund von einer Erfahrung, wie es ihr schien.
Als sie damit begann, Interesse zu heucheln, lachte diese Frau schon wieder auf und erntete einen scharfen Blick seitens Mortem. Was war nur mit dieser Frau, dass sie ständig meinte, lachen zu müssen? Scheinbar amüsierte sie sich darüber, was für Fragen gestellt wurden, aber mehr als diesen Gedanken verschwendete Mortem nicht mehr daran. Stattdessen bekam sie endlich ihr Essen sowie den bestellten Kaffee, dessen Duft sich sofort in ihrer Nase festsetzte.
„Er hat in diesem Punkt recht. Ich kann mich nicht in Menschen hineinversetzen, aber durchaus ableiten, zu welchen Handlungen sie neigen. Andernfalls würde ich wissen, warum du immer wieder so grässlich lachst“, tat sie es mit einem Schulterzucken ab und legte die Hände um die glühend heiße Tasse. Fasziniert besah sie sich der nachtschwarzen Flüssigkeit, die sich nur entfernt warm an ihren Händen anfühlte. „Das erklärt, wieso man dich an meine Fersen gesetzt hat. Es wird immer noch abgewogen, ob ich die Menschen nicht doch ermordet habe.“
Brav nahm sie ihr neues Handy wieder entgegen, ließ es aber achtlos auf dem Tisch liegen. Ihr Blick sprang zwischen Lucas und der Frau hin und her, als diese irgendeinen Sonderfall nannte, bei dem Mortem lediglich den Kopf schüttelte. Mit solchen Amateuren setzte sich der Tod doch nicht auseinander. Immerhin ging es den Trittbrettfahrern um gänzlich andere Dinge und nicht der ehrenvollen Aufgabe, den Zyklus des Lebens zu Ende zu führen. Der Sachverhalt erschloss sich Mortem ohne Schwierigkeiten, warum Lucas aber plötzlich so weit grinste, dass es sein gesamtes Gesicht verzog, verstand sie nicht. Allgemein schien sie grundsätzlich die Gründe misszuverstehen, warum sich Menschen über Dinge freuten. Angst war so viel leichter abzuleiten und zu verstehen und insbesondere vorher anzusehen. Allerdings mimte sie die mehr oder weniger Interessierte, wobei es andere Angelegenheiten waren, die sie wesentlich spannender empfand.
„Der Mann fühlte sich eben nicht wohl im Leben, welches er tagsüber führte. Also suchte er sich eine Alternative im Schutze der Nacht und irgendwie muss er ja ausgerechnet auf die Idee gekommen sein, dass es das trocknen von Leichen ist. Also ging es ihm gar nicht um das Töten, sondern vielmehr um den Akt danach? Da hätte er doch auch Tiere nehmen können, aber nein, es mussten Wesen wie er selbst sein…“ Mortem löste die Hände von der Tasse, um den Henkel zu greifen, wobei sie kurz innehielt. Die Innenflächen ihrer Hände waren feuerrot. Kurz rümpfte sie die Nase, als sie sich an die letzten Verbrennungen erinnerte. Das mit dem kaum vorhandenen Schmerzempfinden musste sie wirklich besser im Blick behalten.
Apropos Blick – dieser ging nun wieder vielsagend zur Frau. „Zusammengefasst bedeutet es, dass Lucas dir übergestellt ist. Du streichelst sein Ego, weil er scheinbar eine gewisse Aufmerksamkeit für diesen Fall bekommen hat und du erhoffst, auch in das Rampenlicht zu kommen, richtig?“ Ihre dunklen Augen richteten sich nun auf Lucas. „Deswegen hast du vor zwei Wochen so ein Gesicht gemacht. Meine Akte ist ein Fall, der dich nicht weiterbringt. Er zieht deine Bilanz herunter und all der Ruhm, den du mit diesem Ripper-Fall geschlagen hast, löst sich durch mich im Nichts auf. Das ist es gewesen.“
Unentwegt hielt sie ihren Blick auf Lucas gerichtet, als sie ihre Tasse an die Lippen führte und das erste Mal in ihrem Leben Kaffee trank. Die sonst so apart wirkenden Augen weiteten sich und eine wirre Abfolge von Emotionen liefen wie in Zeitraffer über ihr Gesicht ab. Es blieb bei einem anerkennenden Blick, als sie die Tasse wieder auf dem Tisch absetzte. „Da habe ich mir ja wirklich nicht zu viel versprochen. Kaffee ist ja fantastisch.“
Dann machte sie sich auch schon über ihr Croissant her, als hätte die Unterhaltung zuvor gar nicht stattgefunden. Es befriedigte definitiv den Hunger des Körpers, der sich mit etlichem Gegröhle bemerkbar gemacht hatte, und vielleicht, nur ganz vielleicht, verspürte Mortem bei diesem Frühstück auch etwas, das sich mit Freude übersetzen ließ.
Zwischen zwei Bisschen krümeligen Criossants, bei dem ihr die Marmelade in den Mundwinkeln kleben blieb, sprach sie weiter. „Ihr könntet Teil eines viel Größeren sein. Helft mir einfach, Vita zu finden. Dann werdet ihr es sein, die Leben und Tod wieder vereint und eine Suche beendet haben, die die Ewigkeit lang bestand hatte.“
Als sie damit begann, Interesse zu heucheln, lachte diese Frau schon wieder auf und erntete einen scharfen Blick seitens Mortem. Was war nur mit dieser Frau, dass sie ständig meinte, lachen zu müssen? Scheinbar amüsierte sie sich darüber, was für Fragen gestellt wurden, aber mehr als diesen Gedanken verschwendete Mortem nicht mehr daran. Stattdessen bekam sie endlich ihr Essen sowie den bestellten Kaffee, dessen Duft sich sofort in ihrer Nase festsetzte.
„Er hat in diesem Punkt recht. Ich kann mich nicht in Menschen hineinversetzen, aber durchaus ableiten, zu welchen Handlungen sie neigen. Andernfalls würde ich wissen, warum du immer wieder so grässlich lachst“, tat sie es mit einem Schulterzucken ab und legte die Hände um die glühend heiße Tasse. Fasziniert besah sie sich der nachtschwarzen Flüssigkeit, die sich nur entfernt warm an ihren Händen anfühlte. „Das erklärt, wieso man dich an meine Fersen gesetzt hat. Es wird immer noch abgewogen, ob ich die Menschen nicht doch ermordet habe.“
Brav nahm sie ihr neues Handy wieder entgegen, ließ es aber achtlos auf dem Tisch liegen. Ihr Blick sprang zwischen Lucas und der Frau hin und her, als diese irgendeinen Sonderfall nannte, bei dem Mortem lediglich den Kopf schüttelte. Mit solchen Amateuren setzte sich der Tod doch nicht auseinander. Immerhin ging es den Trittbrettfahrern um gänzlich andere Dinge und nicht der ehrenvollen Aufgabe, den Zyklus des Lebens zu Ende zu führen. Der Sachverhalt erschloss sich Mortem ohne Schwierigkeiten, warum Lucas aber plötzlich so weit grinste, dass es sein gesamtes Gesicht verzog, verstand sie nicht. Allgemein schien sie grundsätzlich die Gründe misszuverstehen, warum sich Menschen über Dinge freuten. Angst war so viel leichter abzuleiten und zu verstehen und insbesondere vorher anzusehen. Allerdings mimte sie die mehr oder weniger Interessierte, wobei es andere Angelegenheiten waren, die sie wesentlich spannender empfand.
„Der Mann fühlte sich eben nicht wohl im Leben, welches er tagsüber führte. Also suchte er sich eine Alternative im Schutze der Nacht und irgendwie muss er ja ausgerechnet auf die Idee gekommen sein, dass es das trocknen von Leichen ist. Also ging es ihm gar nicht um das Töten, sondern vielmehr um den Akt danach? Da hätte er doch auch Tiere nehmen können, aber nein, es mussten Wesen wie er selbst sein…“ Mortem löste die Hände von der Tasse, um den Henkel zu greifen, wobei sie kurz innehielt. Die Innenflächen ihrer Hände waren feuerrot. Kurz rümpfte sie die Nase, als sie sich an die letzten Verbrennungen erinnerte. Das mit dem kaum vorhandenen Schmerzempfinden musste sie wirklich besser im Blick behalten.
Apropos Blick – dieser ging nun wieder vielsagend zur Frau. „Zusammengefasst bedeutet es, dass Lucas dir übergestellt ist. Du streichelst sein Ego, weil er scheinbar eine gewisse Aufmerksamkeit für diesen Fall bekommen hat und du erhoffst, auch in das Rampenlicht zu kommen, richtig?“ Ihre dunklen Augen richteten sich nun auf Lucas. „Deswegen hast du vor zwei Wochen so ein Gesicht gemacht. Meine Akte ist ein Fall, der dich nicht weiterbringt. Er zieht deine Bilanz herunter und all der Ruhm, den du mit diesem Ripper-Fall geschlagen hast, löst sich durch mich im Nichts auf. Das ist es gewesen.“
Unentwegt hielt sie ihren Blick auf Lucas gerichtet, als sie ihre Tasse an die Lippen führte und das erste Mal in ihrem Leben Kaffee trank. Die sonst so apart wirkenden Augen weiteten sich und eine wirre Abfolge von Emotionen liefen wie in Zeitraffer über ihr Gesicht ab. Es blieb bei einem anerkennenden Blick, als sie die Tasse wieder auf dem Tisch absetzte. „Da habe ich mir ja wirklich nicht zu viel versprochen. Kaffee ist ja fantastisch.“
Dann machte sie sich auch schon über ihr Croissant her, als hätte die Unterhaltung zuvor gar nicht stattgefunden. Es befriedigte definitiv den Hunger des Körpers, der sich mit etlichem Gegröhle bemerkbar gemacht hatte, und vielleicht, nur ganz vielleicht, verspürte Mortem bei diesem Frühstück auch etwas, das sich mit Freude übersetzen ließ.
Zwischen zwei Bisschen krümeligen Criossants, bei dem ihr die Marmelade in den Mundwinkeln kleben blieb, sprach sie weiter. „Ihr könntet Teil eines viel Größeren sein. Helft mir einfach, Vita zu finden. Dann werdet ihr es sein, die Leben und Tod wieder vereint und eine Suche beendet haben, die die Ewigkeit lang bestand hatte.“