Als man das Mädchen, das gerade einmal 15 Jahre alt zu sein schien, in die geschlossene Psychiatrie einwies, waren sich alle Beteiligten sicher: Dieses Mädchen musste ein Trauma durchlebt haben. Schließlich fand man sie in einer Gasse neben der Leiche eines Obdachlosen vor und sämtliche Versuche, persönliche Daten über sie zu erhalten verliefen im Sand. Mehr als ein weißes Hemd trug sie nicht am Leibe, das vor Dreck stierte, und einen richtigen Namen schien sie auch nicht mehr zu besitzen. Immer wieder beantwortete sie die Frage nach ihrem Namen gleich, das Vermisstenregister brachte keine Spur und dann wäre da noch das Problem, dass ihre Fingerabdrücke auf der Stirn des toten Obdachlosen nachgewiesen werden konnten. Er schien durch einen Herzinfarkt gestorben zu sein, aber warum war sie dann vor Ort gewesen und hatte nicht um Hilfe gerufen? War sie selbst gar involviert? Dafür sprächen die Zeugen, die in einigen seltsamen Todesfällen Tage zuvor immer wieder ein junges Mädchen mit schwarzen Haaren und einem weißen Leibchen gesehen haben wollten.
Ohne zu wissen, wer das Mädchen war, ob sie die Täterin war und ob sie geistig überhaupt gesund war, blieb der Polizei nichts anderes übrig, als sie einzuweisen. Heime sperrten sich gegen die Aufnahme einer Jugendlichen mit Mordanklage und fragwürdigem geistigen Zustand. Also wies man sie ins St. Louis ein in der Hoffnung, die Ermittlung erfolgsversprechend zu Ende bringen zu können.
Niemand hätte damit gerechnet, dass sie am Ende ganze sechs Jahre dort einsaß. Ohne einen wirklichen Schritt in Richtung Klärung des Verbrechens. Stattdessen schaffte das Mädchen es, nicht nur die Pfleger, sondern auch sämtliche Therapeuten an ihre Grenzen zu bringen. Immer wieder behauptete sie, der leibhaftige Tod zu sein und dass man sie nicht ewig hier festhalten konnte. Schließlich habe sie eine Aufgabe zu erfüllen und wenn man sie hierbehalten wollte, dann würde sie eben überzeugender sein müssen. Mehrmals versuchte sie mittels Selbstverletzung zu beweisen, dass sie unsterblich sei. Mehrmals nannte sie dem Personal Daten, an denen sie sterben oder gar die Krankheiten, an denen sie erkranken würden. Als sich herausstellte, dass ihre Vorhersagen auf grausige Art und Weise treffend genau waren, kümmerte sich die Besatzung nur noch im weitetesten Sinne um das Mädchen, das sich selbst mit dem Namen Mortem vorstellte.
Als Cold Case und Steuerfresser wird schließlich beschlossen, ihr einen Ermittler auf den Hals zu hetzen, um ein für alle Male Klärung in die Angelegenheit zu bringen. Er soll herausfinden, inwiefern Mortem doch in die Taten verwickelt ist, woher ihre unglaublich präzisen Vorhersagen stammen und wer das Mädchen überhaupt ist.
@Codren