✿ Souls of Seasons ✿

Schauer.
Das Firmament? Verschleiert wie die unerreichten Sehnsüchte nie verwirklichter Träume, deren Abyss nicht einmal der Abgrund des Ozeans zu erfassen vermocht hatte, obwohl zwei schwarzrunde Monde auf kristallblau schimmernder Leinwand damals direkt durch den Spiegel der Seele geblickt, aber doch nie die Wahrheit zu erkennen begriffen hatten. Sie mochten beide gefühlt haben, dass nur der Augenblick selbst in die Unendlichkeit überfließe, aber nie zurückkehren würde, weil der Strom der Zeit selbst von der Zukunft zu überholen gewahrt wurde. Doch wer wagte zu behaupten, dass der Geist eines Moments, nur weil er vorüber gestrichen war, auch verloren ginge? Er hatte die Erinnerung bisweilen vor der unausweichlichen Veränderung bewahren können, - zumindest gerade so, dass sie keinem Sog der Selbsttäuschung zum Opfer fielen möge. Ein flüchtiges Blinzeln hauchte der Nacht einen schemenhaften Kuss auf ihre schwarzen Lippen, während eine leicht erzitternde Woge der Achtsamkeit wie feuchter Morgentau über den Rücken des jungen Mannes glitt; jeden verworrenen Winkel angespannter Fibrillen langsam zu durchstreifen erkundete. Vielleicht hatte der naturverwilderte Kämpfer dieses seichte, fast schmerzliche Gefühl eines verfrühten Frühlingsregen nur aus dem Labyrinth verirrter Gedankenstrudel gerissen, weil die Melodie vergangener Tage langsam auszuklingen gedachte und das Gefängnis hinter dem Sumpf ungesunder Selbstvorwürfe sich endlich die Flügel der Freiheit verlieh. Was brachte ihm eine Reise durch die Vergangenheit, wenn das, was er liebte, kein Weg zurückfinden würde? Aber wie jedes Bild blieb auch das Portrait geistlicher Vorstellungskulisse dem farbverschlingendem Nebel des Verblassens kaum verschont. Stumm ließ der Acris seine Fingerspitze an den geriffelten Zacken eines Blattes entlangfahren, dessen Oberfläche eine vom Regen silber - reflektierende Glasur benetzte, und balancierte den kleinen, farblosen Tropfen behände auf sein regloses Nagelbett, nur um sich für ein winziges, schneeverwehtes Zwinkern fallen lassen zu können. Ein kostbarer Moment angenehmer Abwechslung.
Dass sich die dunklen Wolken tatsächlich zu erkühnen anmaßten, ihre aschene Dunstglocke vor den sanft silbrig leuchtenden Himmelskörper zu schieben, damit ihm auch noch das letzte Bisschen Gefühl von Rechtschaffenheit in einem feindlichen Terrain genommen würde, passte eigentlich hervorragend zum jeweilig suboptimalen Umstand, zwar nicht gänzlich verloren, aber dennoch so ziemlich alleine in einem ebenso fremden Gebiet umherzustreifen - der Informationsbeschaffung “zugute”. Die Anweisung einer "Krisenintervention" für "kriegspräventive" Maßnahmen glich gegenwärtig eher einem dieser herrlichen Begleitumstände, einer Spur nachzugehen, welche nicht zur Lösung, sondern vermutlich ins eigenst frühzeitig angerichtete Grab führen würde. Genial.
Vielleicht wollte Ḍryānir den Blick gen trüben Firmament auch nur des schmetterlingszarten Ablenkens wegen gerichtet haben; ein flüchtiges Aufatmen inmitten der Illusion, unentdeckt bleiben zu dürfen - oder - um der Poetik ihre närrische Essenz zuzusprechen - weil die stumme Stimme des listigen Schicksals seine lebens-verkomplizierenden Worte ebenso lautlos wie ein verzeihliches Lächeln durch das Leben des Landhais hat gleiten lassen, damit jene ozeangehauchten Iriden die Sternenstund' eines güld'nen Scheins am Horizont ja zu gewahren prophezeit waren. So gleißend hell, als ließe die Sonne ihre flammenden Flügel selbst zur Erde; nein - direkt vor ihm hinabgleiten. Selbstverständlich wusste der Meeresflüsterer um die Fallen der Caespes - dass sie sich Feinden allerdings seit Neuestem mit dem perfiden Mittel der - allem Anschein nach sogar erfolgreichen - halluzinogenen Wirkung widersetzten, rang ihm doch tatsächlich das leichte Beben mimischer Überraschung ab. Die Iriden des Mannes senkten sich misstrauisch auf eine reglos verweilende Silhouette, deren unscheinbare Kontur bei jedem sich nähernden Schritt an menschliche Züge erinnern mochte, aber - auch ohne dass er die Gestalt vollkommen zu erfassen gedachte - schien allein ihr Erscheinungsbild den kleinen Radius um sie herum durch eine merkwürdige Aura zu verzerren. Doch statt der eigentlich verankerten Norm der Flucht nachzugehen, zauberte sich ein fast schiefes, doch von leichter Skepsis umsäumtes Lächeln auf das von Neugierde umsponnene Antlitz des Wassertänzers, während er langsam, den ungeschönten Genuss jenes kümmerlichen Anblicks aufnehmend, nähertrat. Ist sie… echt? Vorsichtig neigte der Acris die Glieder hinab, strich behutsam, als könne jeder noch so grobe Gedanke das arme Ding wie eine fragile Vase zerbrechen lassen, über die nebelblasse Haut.
Aber das ist doch… unmöglich… Je bemühter der Mann nach ihrer Geblüt stammenden Auskunft ermittelte, desto mehr Fragen warf die mysteriöse junge Frau auf - und selbst ihr nacktes Aussehen hätte ihm wohl keinerlei Hinweise auf ihre Abstammung liefern können. Sie besaß lediglich ein einziges Charakteristikum, das in der Wurzel eines "Souls of Seasons" gründete - ihre honigschimmernde Haarpracht. "Deine Haut… So kalt..." wisperte der Achtundzwangigjährige gerade so laut, dass der Klang seiner Stimme nicht sofort im rhythmischen Prasseln des Regen unterzugehen drohte. Unmittelbar, wie er die zierliche Sprosse in seine Arme gleiten ließ, fiel ihr eine feine Kaskade sonnenverzauberter Haarsträhnen aus der Stirn und offenbarte das zarte, beinahe der Unerfahrenheit einer Jungfrau wirkende Gesicht. Die vielen kleinen lichtbespickten Diamanten, die ihr Funkeln in jenem überraschten Augenblick auf der Oberfläche zweier schwarzrunder Tropfen tanzen ließen, schienen die Sonne selbst in seinen Augen entfacht zu haben; feine Pinselstriche sachter Verwirrung - vielleicht sogar eine Note von milder Fassungslosigkeit - und sanfter Erleichterung zeichneten seit je her verschlossene Emotionen über die konfusen Gesichtszüge des Mannes. Eine… Arcanine?
“Hm. Ich werde dich vorerst mitnehmen, bevor du noch erfrierst." Der Regen ergoss sich in einem solchen Sturm über das Gefilde, als entstammte er den Tränen eines verzweifelten Gottes, der über den Tod seiner geliebten Tochter zu trauern ertrank. Der Auftrag musste wohl oder übel erst einmal zeitweilig ruhen. So beständig die kühlen Tropfen vom Himmel rauschten, so gleichmäßig wog der Körper der jungen Dame unter Ḍryānir’s gleichmäßiger Bewegung - ihre blasse Haut benetzt mit warm temperierten Perlen, die schier vorsichtig unter den Stoff der jungen Frau zu schlichen schienen und dem schwachen Herzchen allmählich seine Lebenskraft zurück schenkten. Hauptsache sie erreichten vor der caespischen Patrouille die acrische Grenze, ansonsten würde sich das schlafende Blümchen in seinen Armen wohl das letzte Mal im Mantel männlicher Beschützerinstinkte befunden haben.
Das Firmament? Verschleiert wie die unerreichten Sehnsüchte nie verwirklichter Träume, deren Abyss nicht einmal der Abgrund des Ozeans zu erfassen vermocht hatte, obwohl zwei schwarzrunde Monde auf kristallblau schimmernder Leinwand damals direkt durch den Spiegel der Seele geblickt, aber doch nie die Wahrheit zu erkennen begriffen hatten. Sie mochten beide gefühlt haben, dass nur der Augenblick selbst in die Unendlichkeit überfließe, aber nie zurückkehren würde, weil der Strom der Zeit selbst von der Zukunft zu überholen gewahrt wurde. Doch wer wagte zu behaupten, dass der Geist eines Moments, nur weil er vorüber gestrichen war, auch verloren ginge? Er hatte die Erinnerung bisweilen vor der unausweichlichen Veränderung bewahren können, - zumindest gerade so, dass sie keinem Sog der Selbsttäuschung zum Opfer fielen möge. Ein flüchtiges Blinzeln hauchte der Nacht einen schemenhaften Kuss auf ihre schwarzen Lippen, während eine leicht erzitternde Woge der Achtsamkeit wie feuchter Morgentau über den Rücken des jungen Mannes glitt; jeden verworrenen Winkel angespannter Fibrillen langsam zu durchstreifen erkundete. Vielleicht hatte der naturverwilderte Kämpfer dieses seichte, fast schmerzliche Gefühl eines verfrühten Frühlingsregen nur aus dem Labyrinth verirrter Gedankenstrudel gerissen, weil die Melodie vergangener Tage langsam auszuklingen gedachte und das Gefängnis hinter dem Sumpf ungesunder Selbstvorwürfe sich endlich die Flügel der Freiheit verlieh. Was brachte ihm eine Reise durch die Vergangenheit, wenn das, was er liebte, kein Weg zurückfinden würde? Aber wie jedes Bild blieb auch das Portrait geistlicher Vorstellungskulisse dem farbverschlingendem Nebel des Verblassens kaum verschont. Stumm ließ der Acris seine Fingerspitze an den geriffelten Zacken eines Blattes entlangfahren, dessen Oberfläche eine vom Regen silber - reflektierende Glasur benetzte, und balancierte den kleinen, farblosen Tropfen behände auf sein regloses Nagelbett, nur um sich für ein winziges, schneeverwehtes Zwinkern fallen lassen zu können. Ein kostbarer Moment angenehmer Abwechslung.
Dass sich die dunklen Wolken tatsächlich zu erkühnen anmaßten, ihre aschene Dunstglocke vor den sanft silbrig leuchtenden Himmelskörper zu schieben, damit ihm auch noch das letzte Bisschen Gefühl von Rechtschaffenheit in einem feindlichen Terrain genommen würde, passte eigentlich hervorragend zum jeweilig suboptimalen Umstand, zwar nicht gänzlich verloren, aber dennoch so ziemlich alleine in einem ebenso fremden Gebiet umherzustreifen - der Informationsbeschaffung “zugute”. Die Anweisung einer "Krisenintervention" für "kriegspräventive" Maßnahmen glich gegenwärtig eher einem dieser herrlichen Begleitumstände, einer Spur nachzugehen, welche nicht zur Lösung, sondern vermutlich ins eigenst frühzeitig angerichtete Grab führen würde. Genial.
Vielleicht wollte Ḍryānir den Blick gen trüben Firmament auch nur des schmetterlingszarten Ablenkens wegen gerichtet haben; ein flüchtiges Aufatmen inmitten der Illusion, unentdeckt bleiben zu dürfen - oder - um der Poetik ihre närrische Essenz zuzusprechen - weil die stumme Stimme des listigen Schicksals seine lebens-verkomplizierenden Worte ebenso lautlos wie ein verzeihliches Lächeln durch das Leben des Landhais hat gleiten lassen, damit jene ozeangehauchten Iriden die Sternenstund' eines güld'nen Scheins am Horizont ja zu gewahren prophezeit waren. So gleißend hell, als ließe die Sonne ihre flammenden Flügel selbst zur Erde; nein - direkt vor ihm hinabgleiten. Selbstverständlich wusste der Meeresflüsterer um die Fallen der Caespes - dass sie sich Feinden allerdings seit Neuestem mit dem perfiden Mittel der - allem Anschein nach sogar erfolgreichen - halluzinogenen Wirkung widersetzten, rang ihm doch tatsächlich das leichte Beben mimischer Überraschung ab. Die Iriden des Mannes senkten sich misstrauisch auf eine reglos verweilende Silhouette, deren unscheinbare Kontur bei jedem sich nähernden Schritt an menschliche Züge erinnern mochte, aber - auch ohne dass er die Gestalt vollkommen zu erfassen gedachte - schien allein ihr Erscheinungsbild den kleinen Radius um sie herum durch eine merkwürdige Aura zu verzerren. Doch statt der eigentlich verankerten Norm der Flucht nachzugehen, zauberte sich ein fast schiefes, doch von leichter Skepsis umsäumtes Lächeln auf das von Neugierde umsponnene Antlitz des Wassertänzers, während er langsam, den ungeschönten Genuss jenes kümmerlichen Anblicks aufnehmend, nähertrat. Ist sie… echt? Vorsichtig neigte der Acris die Glieder hinab, strich behutsam, als könne jeder noch so grobe Gedanke das arme Ding wie eine fragile Vase zerbrechen lassen, über die nebelblasse Haut.
Aber das ist doch… unmöglich… Je bemühter der Mann nach ihrer Geblüt stammenden Auskunft ermittelte, desto mehr Fragen warf die mysteriöse junge Frau auf - und selbst ihr nacktes Aussehen hätte ihm wohl keinerlei Hinweise auf ihre Abstammung liefern können. Sie besaß lediglich ein einziges Charakteristikum, das in der Wurzel eines "Souls of Seasons" gründete - ihre honigschimmernde Haarpracht. "Deine Haut… So kalt..." wisperte der Achtundzwangigjährige gerade so laut, dass der Klang seiner Stimme nicht sofort im rhythmischen Prasseln des Regen unterzugehen drohte. Unmittelbar, wie er die zierliche Sprosse in seine Arme gleiten ließ, fiel ihr eine feine Kaskade sonnenverzauberter Haarsträhnen aus der Stirn und offenbarte das zarte, beinahe der Unerfahrenheit einer Jungfrau wirkende Gesicht. Die vielen kleinen lichtbespickten Diamanten, die ihr Funkeln in jenem überraschten Augenblick auf der Oberfläche zweier schwarzrunder Tropfen tanzen ließen, schienen die Sonne selbst in seinen Augen entfacht zu haben; feine Pinselstriche sachter Verwirrung - vielleicht sogar eine Note von milder Fassungslosigkeit - und sanfter Erleichterung zeichneten seit je her verschlossene Emotionen über die konfusen Gesichtszüge des Mannes. Eine… Arcanine?
“Hm. Ich werde dich vorerst mitnehmen, bevor du noch erfrierst." Der Regen ergoss sich in einem solchen Sturm über das Gefilde, als entstammte er den Tränen eines verzweifelten Gottes, der über den Tod seiner geliebten Tochter zu trauern ertrank. Der Auftrag musste wohl oder übel erst einmal zeitweilig ruhen. So beständig die kühlen Tropfen vom Himmel rauschten, so gleichmäßig wog der Körper der jungen Dame unter Ḍryānir’s gleichmäßiger Bewegung - ihre blasse Haut benetzt mit warm temperierten Perlen, die schier vorsichtig unter den Stoff der jungen Frau zu schlichen schienen und dem schwachen Herzchen allmählich seine Lebenskraft zurück schenkten. Hauptsache sie erreichten vor der caespischen Patrouille die acrische Grenze, ansonsten würde sich das schlafende Blümchen in seinen Armen wohl das letzte Mal im Mantel männlicher Beschützerinstinkte befunden haben.