love sucks [Nat & Kiimesca]

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    • Unheimlich? Evelynn fand es viel mehr amüsant. Immer sagten die Leute, wie klein die Welt doch wäre und nun könnte sie diesen Spruch sogar selbst benutzen. Tat sie aber nicht. Als er jedoch fragte, ob sie schon mal ausgegangen waren, musste sie leise lachen. Eine Schande? Wie niedlich. "Nein, nein. Ich bin nicht mit Footballern ausgegangen." Nicht, weil sie Footballer nicht mochte. Unter ihnen war nur keiner, der sie wirklich interessierte. Generell hatte sie nicht wirklich Interesse an Kerlen zu der Zeit. Das kam erst später. Obwohl sie noch immer kein Fan von One-Night-Stands war. Sich auf die Pirsch begeben und jemanden abschleppen. Darauf konnte sie gut verzichten.
      Der Abend wurde allerdings immer interessanter. Sie hatten wirklich einige Gemeinsamkeiten, sodass Evelynn Terra's triumphierendes Grinsen schon deutlich vor sich sehen konnte. Die Zeit verging jedenfalls wie im Flug und ehe sie sich versahen, war auch schon das Dessert vernascht.
      "Vielleicht haben Terra und David ja recht", meinte sie aus dem Kontext gerissen und schmunzelte, ehe sie lachte. Sie wollte ihn nur damit aufziehen. "Diesen Triumph dürfen wir ihnen aber nicht gönnen", fügte sie hinzu und betrachtete Alex einen Moment. "Oder wärst du für noch ein Date zu haben?", fragte sie und beugte sich etwas vor, wobei sie ein wenig herausfordernd wirkte. Schüchtern war Evelynn ganz offensichtlich nicht. Sie hatte nur ihre eigene Art, jemandem nach einem Date zu fragen, wie es schien. Zumindest klang es so, als wäre sie dem nicht abgeneigt. So war einfach ihre Art. Deshalb war es nicht immer so einfach, weil sie dazu neigte, Dinge zu sagen, die Leute anders auffassten, als sie sie meinte. Dabei hatte sie wohl einfach nur einen eigenartigen Humor. Ihr Blick verriet ebenfalls, dass sie auf eine ernsthafte Antwort wartete. Warum sollte man immer dem Mann die Initiative überlassen? Aber was war aus ihrer Abneigungen gegen Beziehungen geworden? Sie war nicht gegen eine Beziehung, sie suchte nur noch verzweifelt nach dem nächsten Vollhonk, der in die Hölle fahren könnte. Alex hatte einfach so eine Wirkung auf sie. Sie fühlte sich wohl und dieses 'Date' hatte ihr doch ganz gut gefallen. Allerdings würde sie auch nicht in ihr Kissen flennen, wenn er Nein sagen würde.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco
    • “Oh gut, Das wäre unangenehm gewesen, wenn ich jemanden vergessen hätte.” erwiderte er nun kurz erleichtert. Das klang jetzt so, als hätte er viele Freundinnen gehabt. Nein, er hatte ja überhaupt keine Zeit mit jemanden auszugehen. Es war bis jetzt meistens so abgelaufen, er wurde gefragt und seine Antwort war immer die selbe. “Nein, sorry. Ich hab dafür keine Zeit” natürlich waren die Mädchen oftmals enttäuscht. Manche zogen einfach nur angepisst ab und murmelten irgendwas beleidigendes ohne überhaupt Ahnung zu haben, warum er überhaupt keine Zeit hatte. Das er mittlerweile Vater war und seine Eltern ihn immer nach der Schule sofort zuhause wissen wollten, dass er sich um sein Kind kümmern kannte, wusste niemand. Seine damaligen Freunde hatte er auch verloren und erst als er erwachsen war, hatte ihn Dave gefunden. Es wurde mit der Zeit wirklich sehr lauschig. Es wurde viel gelacht und das Dessert war einfach herrlich. Gerade als Alexander nochmal an seinem Wasser nippte, sprach Evelynn wieder und was er da hörte, ließ ihn verwundert blinzeln. Sie war also der Meinung, dass das Brautpaar wirklich Recht behalten hätte und die beiden wirklich gut zusammen passen würden? Als sie sich nun so nach vorne lehnte hob er nur leicht belustigt schmunzelnd seine Braue und musterte ihre Erscheinung leicht bis er wieder ihrer Frage lauschte. Sein Gesicht wurde ernster ehe er ihren Blick vorsichtig erwiderte. “Ja.” kam nur kurz und knapp aus seinem Mund. “Nicht weil, ich wieder einem Verkupplungsversuch zum Opfer gefallen bin, sondern weil ich dich interessant finde. Du bist humorvoll und intelligent und so etwas finde ich..attraktiv” dabei zuckte er nur kurz mit den Achseln und neigte seinen Kopf leicht dabei zur Seite. Hatte er das gerade ernst gemeint? “Ich habe mich schon lange nicht mehr so angeregt unterhalten. Und das schon gar nicht über simple Dinge..”
    • Ja?
      Einfach so. Furztrocken. Ja.
      Diese Antwort brachte wieder das Schmunzeln auf ihre Lippen zurück. Dieses behielt sie auch bei, als er offenbarte, dass er sie quasi attraktiv fand. Wieder einfach so. Ohne mit der Wimper zu zucken. Doch Evelynn tat schließlich das gleiche und wich nicht zurück oder wandte ihren Blick verlegen ab. Sie sah ihm weiter in die Augen und lehnte sich nur langsam wieder zurück.
      "Dito." Dito? Was war das denn für eine Antwort? Jeder andere Kerl würde jetzt vermutlich dumm aus der Wäsche gucken, aber Alexander traute sie zu, dass er nicht so war. Locker flockig, aber doch ernst. Offener. Jedenfalls musste sie ja nicht eine ewig lange Antwort geben, in der sie ihm sagte, dass sie ihn ebenfalls interessant fand und die Unterhaltung mochte.
      "Hast du Lust auf einen Spaziergang?" Ganz offensichtlich würde sie mehr Zeit mit ihm verbringen. Der Spaziergang auf der Hochzeit war auch sehr angenehm gewesen. Immerhin war das ihr Ding. Wenn sie nicht nur bis zu ihrem Haus gehen würden, könnten sie noch einen Abstecher in den Wald machen. Evelynn war auch zu Fuß gekommen, also gab es kein Auto, dass hier auf sie wartete und zu dem sie anschließend wieder zurückkehren müsste.
      "Ich könnte dir Ronny vorstellen.." Er mochte doch Hunde und schien recht interessiert an ihm zu sein. Warum sollte der Arme zuhause versauern, während sie spazieren ging? Da konnte sie ihn lieber mitnehmen und eine schöne Runde mit ihm drehen.
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      - Eugene Ionesco
    • Auf ihr Dito erwiderte er nur ein sanftes Schmunzeln wobei der eine Mundwinkel höher nach oben gezogen wurde als der andere. Ihre Art war erfrischend. Anders als bei den meisten anderen Frauen. Gerade als die beiden bezahlt hatten, fragte sie Alexander und dieser nickte nur leicht. Als sie nun ihren Hund ins Gespräch brachte, wurden seine Augen leicht größer. "Du kannst ihn gerne holen gehen. Oder soll ich mitgehen?" fragte er als er sich erhob nachdem er seine Geldbörse wegsteckte. Alexander war zwar mit dem Auto hergekommen, aber das war nicht weiter schlimm. Sich die Beine zu vertreten, war sicher eine gute Idee. "Ich bin immer für einen kleinen Verdauungspaziergang.." scherzte er. Er war mittlerweile so vollgefressen, dass er sich eher wie ein dicker Waschbär vorkam. "Das Essen war gut, aber jetzt fühle ich mich wie der rollende Stein, bei Indianer Jones" dabei musste er selbst über seinen blöden Vergleich leicht lachen während die beiden nach draußen gingen. Natürlich war es schon soweit, dass die Sonne mittlerweile den Platz mit den Mond tauschen wollte.
    • Natürlich sollte er mitgehen. Als würde sie jetzt nach Hause joggen und ihn hier stehen lassen. Beim Spazieren war es doch egal, wo man ging. Sie würde ihn einfach unterwegs holen. "Wir holen ihn unterwegs." Das er meinte, immer für einen Verdauungsspaziergang zu haben zu sein, war eine nette Abwechslung. Evelynn hatte ja keine zich Ex-Freunde - nur zwei, um genau zu sein - aber die taten immer so, als wäre etwas essen mit einem Marathon vergleichbar und das man erstmal verschnaufen und k.o. auf der Couch liegen müsste. Die Blondine bewegte sich nun mal gern an der frischen Luft.
      Nachdem auch Evelynn bezahlt hatte - kam ja gar nicht in die Tüte, dass er für sie bezahlte - verließen sie das Lokal. "Dann sollte ich dir wohl besser nicht im Weg stehen", meinte sie lachend und hielt ihm die Tür auf. Sie erreichte sie als erstes, warum sollte sie davor stehen bleiben und warten, dass er sie öffnete? So ein Blödsinn. Alle schrien sie nach Emanzipation, nur um dann doch irgendwelche albernen Erwartungen zu stellen.

      Als sie draußen waren, streckte sie sich und blickte in den Himmel. Die Luft war herrlich. Nicht zu kalt und nicht zu warm. Wobei sie auch Spaziergänge im Regen gewohnt war. Mit einem Hund musste man eben durch Wind und Wetter.
      Nach einer viertel Stunde kamen sie an ihrem Haus vorbei, wo sie kurz über die einzelnen Steinplatten von ihrer Auffahrt zur Haustür ging. Diese schloss sie auf und blickte in die treuen Kulleraugen des Vierbeiners, als sie sie öffnete. Er saß brav da, sah zu ihr auf und wedelte mit dem Schwanz. Keiner von diesen Nervensägen, die einem ins Gesicht springen wollte. In dem Kerl steckte mehr Disziplin, als in manchen Menschen. Sie schnappte sich die Leine, die neben der Haustür an der Garderobe hing und befestigte sie an Ronny's Halsband, während sie ihn kurz kraulte. Das war das Zeichen zum Aufbruch. Sie gingen durch die Tür - sie zuerst, wie es sich für einen Musterhund gehörte - und zog sie anschließend zu.
      "Ronny, Alex. Alex, Ronny", stellte sie die beiden einander vor und schmunzelte. Ronny blieb neben ihr stehen und sah zu dem fremden Mann auf. Sein Schwanz wedelte ein wenig, aber er würde den Menschen auf sich zu kommen lassen, anstatt grunzend an ihm zu schnuppern. Als Soldat - so bezeichnete ihre Einheit ihn liebevoll - hörte er aufs Wort. Er zog nicht an der Leine, schnupperte keine Stunde an irgendwelchen Masten und interessierte sich nicht für andere Hunde oder Menschen. Er war also wirklich wie ein braver Soldat. Trotzdem wurde er natürlich gern gekrault.
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      - Eugene Ionesco
    • Alexander biss sich leicht grinsend auf die Zunge als soe so vor sich hin witzelte. "also einen Film dürften wir nicht machen" sprach er auf die Szene mit dem rollenden Stein an von Indiana Jones. "Der wäre Oscarreif. Ein cooler, rollender Fettklops und eine wunderschöne, taffe Blondine, mit Indiana Jones Hut." Er strickte den kreativen Faden von Evelynn weiter, während die beiden nebeneinander her gingen. Bei dieser Vorstellung musste auch er leicht lachen und legte sich dabei eine Hand auf die Gesichtshälfte und schloss dabei die Augen. Es sah niedlich aus. Selten hatte jemand seinen Humor. Die meisten sagen ihn dann nur wie einen Autobus an. Das war eben das Laster von kreativen Menschen, sie konnten die wildesten Geschichten erfinden und das nur aus einer lustigen Szene heraus. Irgendwann waren die beiden am Haus der Brautschwester angekommen und der junge Mann betrachtete dieses ausgiebig. Er ging ihr nicht hinterher, sondern blieb respektvoll weiter hinten stehen und wartete auf die beiden. Als sie mit ihrem neuen Begleiter wieder kam, wurde der Schwarzhaarige sofort aufmerksam auf ihn und auch sein blauer Blick war sofort auf ihn gefallen. Warmherzig musste er nur leicht schmunzeln als er den neuen Begleiter sah. Da Alexander noch nie einen Hund besessen hatte, war er innerlich sehr aufgeregt, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen. Was musste er nun tun? In die Hocke gehen, um ihn zu begrüßen? "Hallo Ronny" kam sanftmütig von ihm, während er langsam in die Hocke ging und Blickkontakt mit ihm hielt. "Ich hab gehört, dass wir drei eine Runde drehen." Man merkte dass er Tiere gerne mochte. Er sprach sofort auf Augenhöhe mit ihnen und behandelte sie mit Respekt. Sein Blick wurde ebenso weicher, daß hieß das er wirklich ein Herz für Tiere hatte und es nicht spielte.
    • Es kam selten vor, dass die Blondine so viel lachte, wie heute. Alexander und Evelynn hatten beide einen eher plumpen Humor. Es wunderte sie gar nicht mehr so sehr, dass Terra und ihr Ehemann so viele Gemeinsamkeiten sahen. Das bedeutete allerdings noch längst nicht, dass sie auch ein gutes Paar abgeben würden. Auch wenn er manchmal echt knuffig war. Eine Freundschaft konnte sie sich jedoch schon vorstellen. Ihre nächste Verabredung war zwar als Date deklariert, aber so genau nahm sie es nicht. Man müsste sich deshalb nicht dazu drängen, auf eine Beziehung hinauszuarbeiten. Was sie anging, hatte sie es damit nicht eilig.

      Schmunzelnd sah sie zu den beiden runter, als der Schwarzhaarige den Vierbeiner begrüßte. Wenn Evelynn stand, setzte Ronny sich immer neben ihren rechten Fuß. "Ronny, sag Hallo." Er bellte einmal und streckte ihm nun auch ein wenig die Nase hin, um ihn zu beschnuppern. Dann gingen sie auch schon los. Da Ronny kastriert war, war sein Interesse an Markierungen gering. Er blieb immer dicht an Evelynn's rechten Bein und blieb ohne Befehl stehen, wann immer sie eine Straße überqueren mussten oder sein Frauchen stehen blieb.
      Unterwegs hatten sie Zeit, um darüber zu sprechen, was sie beim nächsten Treffen tun könnten. Für Evelynn war es immer am einfachsten, wenn sie es mit einem Spaziergang mit Ronny verbinden könnte, da sie ohnehin gern spazieren ging. Vorher könnte man ja noch einen Kaffee trinken gehen. Ins Kino würde sie nicht unbedingt wollen, wobei sie nicht grundsätzlich abgeneigt war. Es kam gerade nur nichts, was sie interessierte. Der nächste interessante Film käme erst in 3 Wochen raus.
      Des weiteren stellten sie fest, dass sie auch einen sehr ähnlichen Musikgeschmack hatten. Fast schon ein wenig verdächtig, doch sie glaubte ihm, dass er kein Skript von den beiden Verrückten bekommen hatte, um Evelynn zu beeindrucken. Er war genau so ein Opfer, wie sie. Der Abend war ausnahmsweise aber wirklich schön geworden.
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      - Eugene Ionesco
    • Den Spaziergang empfand der junge Mann als sehr angenehm. Ronny, war auch wenn er so gut abgerichtet. Auch wenn es ungewohnt war, so einen Hund mit sich zu haben, sehr faszinierend für einen Nicht-Haustier Menschen, so ein gut abgerichtetes Tier zu sehen. Die Meisten Leute, die einem mit einem Tier begegneten, hatten es nicht wirklich unter Kontrolle und waren maßlos überfordert. Doch Evelynn schien alles andere als überfordert und das beeindruckte den jungen Mann. Bei seiner Tochter war es zu Beginn auch überfordert gewesen, bis seine Mutter und sein Vater ihm hin und wieder unter die Arme griffen und er sich reingefuchst hatte. “Sag mal, war es schwer, Ronny so abzurichten?" fragte er nun und ihre Blicke trafen sich. “Er benimmt sich ja wirklich, wie ein Muster Hund." lobte er den vierbeinigen Begleiter. Nachdem die beiden nun durch die Gegend gingen und die Frage beantwortet worden war, schmunzelte der schwarzhaarige Tätowierte während er den Blick zu Boden richtete, als die beiden weitergingen. “Hat deine Schwester, das schon sehr oft mit dir abgezogen?” fragte er nun fragend mit leicht gehobenen Brauen nach. “David, hat immer versucht, mich mit aller Gewalt zu verkuppeln. Er meinte.. dass der Mensch ein Rudeltier wäre und man deswegen einen Partner an seiner Seite bräuchte und dass man es nicht lange alleine aushalten würde..” Das stimmte, aber Alexander war ja nicht alleine gewesen, sondern hatte Lilian an seiner Seite.
    • Bei seiner Frage, sah sie kurz zu ihm rüber und lächelte. "Naja. Das ist nicht mein Verdienst. Ich habe mich eigentlich nur bereit erklärt, ihn bei mir aufzunehmen. Spürhunde und Halter werden von Experten ausgebildet." Einen gewöhnlichen Hund konnte sie sich nicht halten, aber als sie einen Halter für Ronny suchten, war sie sofort dabei. Er konnte mit auf die Arbeit - war sogar Bestandteil dieser. So konnte sie sich den Wunsch, ein Haustier zu halten, doch erfüllen.
      "Ach..", meinte sie nur und winkte ab, als er fragte, ob Terra sie schon öfter verkuppeln wollte. "Ja, sowas meint Terra auch immer wieder. Bisher hatte sie aber immer nur Idioten angeschleppt." Jeder von ihnen hatte natürlich schon seine guten Seiten, aber nach ein paar Dates entpuppten sie sich dann doch als Deppen. Ihrer Schwester zuliebe hatte sie der Liebe ja immer wieder eine Chance gegeben, aber erzwingen konnte man das nun mal nicht. "Für mich besteht der Sinn des Lebens nicht darin, den perfekten Partner zu finden. Ich bin zufrieden. Man muss sich an den positiven Dingen erfreuen, anstatt die negativen dauernd zu bemängeln." Was hätte sie davon, wenn sie wegen eines fehlenden Mannes herumjammerte? Sie konnte auch allein Spaß haben und allein war sie mit Ronny ja auch nie. "Besser könnte es immer sein, aber eben auch deutlich schlechter. Ich hab alles, was ich brauche", meinte sie lächelnd und sah wieder zu ihm. Alexander verstand sicher, was sie meinte. Immerhin hatte er seine Tochter auch als den besten Unfall seines Lebens bezeichnet. Der Zeitpunkt war nicht gerade optimal, aber er machte das beste daraus.
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      - Eugene Ionesco
    • "Ach, so ist das also." Das, was sie sagte, klang sehr einleuchtend. Das hieß also, sie war mit ihrem Tier gleichzeitig ausgebildet worden, um ihn führen zu können. Danach ging es nun wieder um das glückliche Brautpaar, das immer noch versuchte, die beiden miteinander zu verkuppeln. Als sie abwank, blieb sein Blick warmherzig und mit einem kessen Schmunzeln auf den Lippen. Also die beiden, Terra und Dave, hatten sich also wirklich gesund und gefunden. Noch dazu zu hören, dass auch Terra nicht ganz unschuldig war und immer wieder versuchte, eine gute Partie anzubringen, hatte er sich auch schon gedacht. Es gab viel in einer attraktiven Hülle, aber dafür war dann oft der Inhalt eher unbrauchbar oder überhaupt nicht so, wie man auf den ersten Blick schien. “Wahre Worte” wiederholte Alexander, als sie von vollkommener Zufriedenheit sprach. Wie oft war David ihm auf dem Pelz gegangen, dass er doch sicher die gemeinsame Zeit vermissen würde mit einem Partner an seiner Seite. Auch solche emotionalen Gespräche gab es. “Hin und wieder, denke ich schon, dass ein Partner nett wäre. Aber ich würde mich niemals so da reinzwängen lassen oder Torschlusspanik bekommen. Vor allem.. ist es ja nicht so als ob ich nicht schon mal Partner gehabt hätte….” witzelte er kurz. “... und da noch komplett unerfahren wäre. Also ich glaube zwingend für meine Lebenserfahrung wäre es nicht mehr wichtig, sondern eher für mein Ego, wenn ich den starken Wunsch danach verspüren würde.” versuchte er sich selbst zu erklären oder herauszufinden, ob er doch wirkliches Interesse an einer Beziehung hegen könnte.
    • Während Alexander seine Sicht erklärte, sah sie nachdenklich zu Ronny, der mit dem Blick nach vorn gerichtet neben ihr herlief. Torschlusspanik? Lebenserfahrung? Auf einige Erfahrungen könnte man sicher gut verzichten. Für Evelynn war das ein ernstes und auch schmerzhaftes Thema. Natürlich wünschte sie sich einen Partner an ihrer Seite, war sich aber immer so unsicher deswegen. "Eine Beziehung zu führen bedeutet, jemandem ein Messer zu reichen, mit dem er dich jederzeit verletzen kann..." Das war eine empfindlichere Vertrauensbasis als eine Freundschaft. "Aufeinander zu gehen und Kompromisse eingehen.." Es war ihr fucking Job! Andere Kameraden hatten auch funktionierende Beziehungen.. Und doch hatte ihr Ex geschafft, dass sie sich schuldig fühlte. Ungeeignet für eine richtige Beziehung.
      "Hör mal.. ich hab es vorhin zwar Date genannt, aber erwarte bitte nicht zu viel. Ich würde mich freuen, wenn wir Freunde werden. Ich mag dich", gestand sie mit einem Lächeln und stupste ihn mit dem Ellenbogen an. Sie wollte, dass es so locker zwischen ihnen blieb. Sie durften sich nicht von dem Traumpärchen dazu gedrängt fühlen, mehr Gefühle für den anderen zu entwickeln.
      "Bring doch mal Lilian mit. Falls sie Lust hat mit ihrem ulkigen Dad abzuhängen", schmunzelte sie frech. "Ich würde sie echt gern kennenlernen." Und das meinte sie ehrlich. Wie die Tochter von diesem Kerl wohl war?
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      - Eugene Ionesco
    • Das, was sie sagte, klang sehr danach, als hätte sie jemand schon mal sehr verletzt auf der Beziehungsebene. Vielleicht würde sie ihm ja mal davon erzählen, sollte die Zeit reif sein. Er nickte nur auf ihre Aussage, die erklärte, dass sie mit Beziehungen durchaus ein leichtes Problem hatte. "Richtig." Doch er empfand es nicht nur in der Beziehung so. Es gab auch tiefsinnige Freundschaften, die einem das Herz rauslassen konnten. Genauso wie Familienmitglieder, die einem das Messer in den Rücken rammen konnten. Auch er war oft verletzt worden, doch das hatte ihn nie aufgehalten. Kurz blieb sein Blick nachdenklich zu Boden gesenkt, während sie erneut ihre Stimme erhob. So erhob auch Alexander seinen Blick und dieser ruhte ruhig auf ihr. Er sollte also das ganze nicht mehr als Date sehen? Nun gut, damit war er mehr als nur einverstanden. "Ich mag dich" diese drei Worte, ließen die Augen von Alexander nun doch leicht größer und seine blassen Wangen rosiger werden. Er verfiel gerade in eine leichte Starre, eine Art Trance , denn wie lange hatte er solche Worte nicht mehr von einem weiblichen Wesen gehört? Das war schon eine Zeit her. Doch dann schien er sich selbst aus der Szene zu fangen und der Schimmer verschwand auf seinen Wangen und sie nahmen wieder normale Farbe an. "Gott, du hast mich gerade..Ach egal" meinte er ehrlich und musste lächeln ehe er ab wank. "Ich fände es sogar besser auf Freundschaftliche Basis zu lassen" nachdem das nun doch geklärt war wurde die Stimmung zum Glück von allen wieder lockerer. So gesehen hatte es auch etwas Gutes. Evelynn kam auf Lilian zu sprechen und während sie einfach so weiter redete, sponn sich in seinem Kopf schon ein Plan zurecht, wie er sie dazu bringen könnte mitzukommen und Evelynn kennen zu lernen. "Hmmm.." machte er während er sich leicht nachdenklich und etwas weggetreten auf die Unterlippe biss. Er knabberte leicht daran. "Nun.. ich weiß nicht so Recht. Sie hat gerade die Papa ist uncool Phase…" Eltern sind uncool und nervig. Das war gerade die Phase die sie durchlebte.
    • Sie hatte ihn was? Mit hochgezogener Augenbraue und neckischem Schmunzeln sah sie zu ihm auf und schüttelte ihren Kopf, als er abwank. Nun hätte sie als weibliches Geschöpf, dass von Männern umgarnt werden will, wohl eingeschnappt werden können. Er fand es sogar besser auf freundschaftliche Basis zu lassen. Er konnte sich also keine Beziehung mit ihr vorstellen, was? Aber so was Evelynn nicht. Sie war nicht gekränkt oder bekam Minderwertigkeitskomplexe deswegen. Nein. Die Stimmung wurde lockerer und das gefiel ihr. Viele gute Freunde hatte sie schließlich auch nicht vorzuweisen.
      "Was? Du und uncool?", lachte sie. Diese Phase machten vermutlich alle Kinder früher oder später durch. "Dann muss ich eben einfach bei euch vorbeikommen und sie vom Gegenteil überzeugen", schmunzelte sie. Auch wenn sie das nur spaßeshalber sagte, war durchaus etwas ernstes dabei. Ihr würde es nichts ausmachen, ihn zuhause zu besuchen. Aber alles andere war ebenfalls okay. Sie würde sich nicht aufdrängen und das Treffen mit Lilian würde ja auch nicht weglaufen. Jedenfalls nicht, wenn sie Freunde würden.

      Ihr Spaziergang war schneller vorbei, als gedacht. Die Zeit verging ja wie im Flug. Schon waren sie wieder in der Nähe des Restaurants und somit am Auto ihrer Begleitung. Dann war es wohl Zeit sich voneinander zu verabschieden. "Schreib mir, ja." Sie zwinkerte grinsend, als sei das eine Anspielung. Klar, der Mann sagte doch immer, dass er sich melden würde und tat es dann nicht. Und die Frau wartete sehnsüchtig. Bei den beiden würde allerdings weder das eine, noch das andere passieren.
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      - Eugene Ionesco
    • "Naja, anscheinend .. kann auch ich uncool sein, obwohl ich eigentlich immer das Gefühl hatte, ich wäre irgendwie..” Er sah an sich hinunter, betrachtete seine Tattoos und seine Kleidung, bevor er zu Ende sprach. "...cool", doch egal wie sehr sich eine Mutter oder ein Vater auch versuchten, ihre Kinder anzupassen oder obwohl sie eigentlich wirklich cool waren, waren sie es so oder so nicht. Es war wohl vergeudete Zeit, darüber wirklich nachzudenken. Vor allem als Teenager spürten sich die meisten Kinder nicht richtig. Waren weder Fisch noch Fleisch und mit sich selbst unzufrieden, weswegen sie alles an ihren Leute in der Umgebung aus ließen. Da wurde gepöbelt und sich gemessen. Zumindest, hatte Alexander dass schon mal an ein paar Exemplaren gesehen. Lilian war in manchen Dingen relativ ähnlich, aber gott sei dank, war sie eher die ruhige und hatte einfach nur hin und wieder eine schwere Phase. Natürlich, wusste Alex, dass Evelynn das mit dem vorbeikommen nur scherzend gemeint hatte, aber warum denn eigentlich nicht? Somit, hatte sie es geschafft, ihn ein sanftes Schmunzeln auf die Lippen zu zaubern. “Gern” folgte kurz und bündig auf das eigentliche Gescherze. Es könnte mit ihr sicher lustig werden.

      Die Zeit verging wirklich wie im Flug. Der junge Mann hatte durch das anregende Gespräch endlich mal wieder jemanden, der ihm ebenbürtig war und konnte dabei ganz er selbst sein, ohne sich verstellen zu müssen. Eigentlich war es dem Schwarzhaarigen sogar etwas Leid, dass sie schon wieder an seinem Auto angekommen waren. Somit fing er sein Gefährt in seinen Blick ein und wurde aus diesem gerissen, als sie sagte, dass sie ihm schreiben sollte. “Klaro, bis dann” verabschiedete er sich, während er Zeige- und Mittelfinger an seine Schläfe legte und diese leicht nach vorne führte, als würde er einen verabschiedeten Move machen. Es sah irgendwie süß aus, da man das noch bei keinem anderen Kerl gesehen hätte. Die anderen Kerle würden sich wohl dumm vorkommen. Nicht so er. Der Typ behielt immer seinen Charakter und seinen Wiedererkennungswert. Erst jetzt wandte er sich zum Hund. "Wiedersehen, Ronny" lächelte er ihm zu. Nachdem sie gegangen waren, kramte er seinen Autoschlüssel aus der Hosentasche und öffnete sein Auto mit einem blinkenden Geräusch.
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      So viel hatte sie schon länger nicht mehr gelacht. Alexander war wirklich eine willkommene Abwechslung.
      "Gut." Auch wenn sie nicht darauf aus war ihn wirklich zu besuchen, antwortete sie ebenso ernst wie er es getan hatte. Das hieß dann wohl, dass sie irgendwann mal bei den beiden aufschlagen würde. Damit hatte sie kein Problem. Bisher war es sehr angenehm mit ihm und auf seine Tochter war wir wirklich sehr gespannt.

      Zum Abschied schenkte sie ihm noch ein Lächeln und erwiderte seinen Abschiedsgruß lachend. "Bis dann, Alex." Nach einem kurzen Blick zu ihrem Vierbeiner, der Alex aufmerksam ansah, drehte sie sich um und setzte sich in Bewegung. Nach wenigen Schritten konnte sie jedoch nicht anders und sah noch einmal zurück, um ihre Hand zu heben. Irgendwie.. fühlte sie sich so glücklich. Das war ein sehr schöner Tag, auch wenn er so nicht geplant war. Ausnahmsweise hatten ihre Schwester und ihr Mann mal nicht so tief ins Klo gegriffen. Es wäre eine Lüge zu sagen, dass sie sich nicht hin und wieder fragte, ob das so werden könnte, wie es sich die beiden vorstellten. Aber wozu die Eile? Es war auch schön einfach nur mit jemandem abzuhängen.

      Zuhause angekommen, machte sie sich einen frischen Tee und kuschelte sich auf dem Sofa in die Decke, da sie die Terrassentür für Ronny offen ließ. Dieser konnte sich dann genüsslich in der Sonne wälzen oder im Garten spielen. Etwas nachdenklich sah sie auf ihr Handy und öffnete den Chat mit Alexander, der noch vollkommen leer war. Das würde sich wohl in Kürze ändern. Dennoch zögerte sie einen Moment und knabberte sich auf der Unterlippe herum. Dann schrieb sie ihm aber doch.
      Nächstes Wochenende geht ihr Campen, oder? Was dagegen wenn wir uns anschließen? -Eve

      Er sagte doch, dass er jedes zweite Wochenende wandern und campen ging. Allein war das zwar auch ganz schön, aber mit Gesellschaft wesentlich lustiger. Deshalb würde sie sich über eine Zusage sehr freuen.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
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