love sucks [Nat & Kiimesca]

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    • Bei ihm wurde es also wirklich schon öfter versucht. Dieses Mal hatte Dave wenigstens Geschmack? Sehr charmant. Es brachte Evelynn zumindest zum Lachen, ehe sie über einen Streich nachdachte. Es sollte ja nichts so schlimmes sein. Niemand sollte verletzt werden, aber eklig sollte es auch nicht sein. Dafür müssten ihre Kameraden herhalten. "Etwas, von dem man noch Tage, Wochen oder Monate später was findet... Wie Konfetti zu Silvester...", murmelte die Blonde vor sich hin und scrollte auch schon durch ihr Handy. "Trockenerbsen klingt doch gut..", meinte sie und sah mit gehobener Augenbraue zu Alexander auf. "Man stellt einen Eimer voll mit Trockenerbsen auf das Bett. Der Eimer hat aber ein Loch im Boden, also kannst du dir denken, was passiert, wenn sie ihn hochheben...", schmunzelte sie. Die kleinen Dinger werden in jeden Winkel des Schlafzimmers kullern. Aber das würde noch 3 Wochen dauern.
      "Gib mir deine Nummer." Einer von ihnen könnte die beiden vom Flughafen abholen und der andere könnte sich ein wenig in der Wohnung austoben. Sie könnten auch noch Klopapier in der Wohnung verteilen. Ein Streich genügt nicht, um die vielen Qualen heimzuzahlen. Deshalb könnten sie sich weiter austauschen, bis es so weit wäre.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco
    • Nun, manchmal konnte sich Alexander schon in der Wortwahl vergreifen. Eigentlich klang es oft schlimmer, als er es eigentlich meinte. Hatte er ihr gerade versucht ein Kompliment zu machen? Sah aus, als wäre es wohl eher in die Hose gegangen. Nun, wenn man bedachte,wie lange der Tätowierte nun schon alleine war, dann konnte man es sogar als niedlich empfinden. Mittlerweile waren es schon elf Jahre. Die letzte Freundin schien nicht damit klar zu kommen,dass er eher wenig Zeit für sie hatte oder sie hasste es, ihn teilen zu müssen. Alexander hatte andere Ideen als ein normaler Teenager. Wo andere ausgingen und Mädchen abschleppten, fuhr er mit dem Kinderwagen in Tierparks. Wo andere in der Disco bis zum späten Morgengrauen tanzten, war er zuhause und schaukelte seine Tochter in den Schlaf, da diese Zähne bekam. Hatte er eigentlich jemals eine Richtige Jugend genossen? Doch daran war nicht zu denken, denn dies war Vergangenheit. Es war immer wichtig, den Blick nach vorne zu richten. Das Lachen der jungen Frau ließ auch den Schwarzhaarigen wieder leicht schmunzeln. "Dave wird sich ziemlich aufregen. Der ist ziemlich ordnungsliebend" musste Alex gestehen. "Find ich super. Das machen wir" kam zustimmend von ihm bis er der jungen Frau seine Handynummer ansagte.
    • Evelynn konnte man nicht leicht verärgern, dafür aber auch nicht so einfach beeindrucken. Parties? Hin und wieder, wenn es sein musste. Eher selten. Lieber verbrachte sie die Zeit mit ihrem Hund und damals auch mit ihrem Ex. Ein paar Jahre hatte ihre Beziehung ja irgendwie gehalten. Vielleicht hätte sie diesen Kerl auch noch geheiratet, wäre sie nicht im Ausland gewesen oder wäre nicht zu früh zurückgekommen. Vielleicht. Wen kümmerte das schon.
      "Perfekt." Nachdem sie seine Nummer eingespeichert hatte, sah sie ihn noch einmal an und schob ihm lächelnd das Handy rüber. "Hier.. das ist Ronny.. Ist er nicht süß?" Vor allem, wenn man ihm einen Helm aufsetzte oder andere witzige Dinge anzog. Morgen würde sie früh aufstehen und nach Hause fahren, damit er seinen Auslauf bekäme. Sie hatte zwar ein Haus und einen Garten, aber das war kein Ausgleich für ihre täglichen Sporteinheiten. Zum Flughafen würden ihre Eltern die beiden ja fahren. "Terra sagte, du hast eine Tochter?" Sie wollte eigentlich nicht nachfragen, aber über irgendetwas müssten sie sich ja unterhalten, wenn sie sich nicht anschweigen wollten. Und interessieren würde es sie schon. Smalltalk war nicht ihre Stärke. Dates fühlten sich immer so zwanghaft an. Man versuchte einander fast schon gewaltsam näherzubringen, ob man die Zeit des anderen wert war oder nicht. Da sie beide dieses Thema für sich abgehakt hatten, musste sie sich jedoch keine Gedanken darüber machen.
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      - Eugene Ionesco
    • Der Augenkontakt mit der jungen Frau mit den blonden Haaren endete, als er neugierig auf das vorgeschobene Handy sah. Dass sie ihm so etwas Privates zeigte, schien großes Vertrauen ihm gegenüber zu zeigen. Eigentlich konnte er sich glücklich schätzen, dass er dies sehen konnte. Sein Blick blieb an einem Bild eines Hundes hängen. "Der ist ja wirklich süß", sprach er mit leichten Schmunzeln. Sein Gesichtsausdruck war weicher geworden, als dieser das Bild gesehen hatte. Er schien wirklich eine Schwäche für Tiere zu haben. Solch ein Gesicht konnte man nicht wirklich spielen. Zumindest war es ziemlich schwer. “Was ist das für eine Rasse? Ein Schäfer?” fragte er nach während er fragend ihren Blick suchte. Er schien wirklich ehrlich interessiert zu sein. Erst nachdem sie ihm wieder genannt hatte, wie sich diese Rasse nannte, nickte er verstehend. Danach kam eine Frage mit der er selbst nicht gerechnet hätte. Sie fragte tatsächlich nach seinem Kind. Kurz überrascht weitete der hübsche Mann seine Augen, ehe er den Blick leicht senkte. “Ja..” kam nur kurz und bündig von ihm. “Lilian. Sie ist krank, deswegen ist sie nicht hier.” dabei hob der junge Mann nun sein Handy hoch und entsperrte dieses. Es dauerte etwas länger bis er von Lili ein Bild gefunden hatte, das gerade aktuell war. Dabei legte er ihr das Handy hin und blieb ruhig dabei. Er fand das Bild erklärte sich von selbst. Darauf sah man eigentlich eine junge Frau, mit leicht lockigen, dunkel Haaren und braun-grünen Augen.
    • Bei seinem Blick auf ihren Hund musste sie schmunzeln. Dieser Alexander war schon irgendwie besonders. Nicht auf die Weise, die Terra sich erhoffte. Evelynn würde sich nicht Hals über Kopf in einen charmanten Kerl verlieben, der Hunde mochte. "Belgischer Schäferhund", bestätigte sie und warf selbst nochmal einen kurzen Blick auf das Bild. Sie hatte Hunde schon als Kind sehr geliebt. Deshalb überlegte sie auch gar nicht lange, als sie Ronny bei sich aufnahm.
      Ihre Frage nach Lilian schien ihn überrascht zu haben und sie war nicht sicher, ob es ihm unangenehm war, dass sie nach ihr gefragt hatte. Wäre sie nicht krank gewesen, wäre sie allerdings hier gewesen. Dann zeigte er ihr jedoch ein Bild, was sie ein wenig irritierte. Das war Lilian? Seine Tochter? Wen sollte er ihr sonst zeigen. Aber sie war älter, als sie erwartet hatte. Viel älter. "Sie ist hübsch..", sagte sie etwas überrascht und sah wieder in seine Augen. "Schade, dass sie nicht dabei sein kann. Ich hätte sie gern kennengelernt. Ich hoffe es geht ihr bald wieder besser", meinte sie aufrichtig. Wäre sicher lustig geworden. Aber nun war sie nur umso neugieriger. Allerdings wäre es unhöflich, weiter nachzuhaken, oder? Vielleicht machte sie sich auch nur zu viele Gedanken.
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      - Eugene Ionesco
    • Bei dem Anblick von dem überraschten Gesicht lachte der junge Mann leicht und hob seine Hände. "Ja,ja ich weis man erwartet ein kleines Mädchen. Sie war ein Unfall als ich 14 war" dabei ergriff er das Handy wieder während er sprach. "Der beste Unfall meines Lebens" schmunzelte er und sah zu ihr. "War nicht immer ganz einfach und anders hatte ich es mir auch vorgestellt aber wie mein Vater immer sagt Shit Happens Thats Life" dabei musste er nur lächelnd den Kopf schütteln. "Das erste was mein Vater sagte war übrigens.. Hast es ja doch drauf. meine Mutter hat ihm dafür eine auf die Schulter geschlagen. Also ich hatte Unterstützung von meinen Eltern" was war denn nur mit der Kindsmutter passiert? Das war eine Frage die Alexander oft gestellt wurde. "Ja sie sieht meine ich aus wie ihre Mutter, aber so genau weiß ich das nicht." Dabei drehte er das Bild ein bisschen um es genauer zu sehen. Die Kleine machte aber auch bescheuerte Bilder. Sie meinte immer soe müsste irgendwas kaschieren. "Du hättest Dave's Reaktion sehe sollen... der hat mir das nicht geglaubt als ich ihn damals kennen lernte und der dachte ich steh auf jüngere.. das war richtig.. gruselig" dabei schüttelte es ihn leicht am ganzen Körper.
    • Ein Unfall, als er 14 war? Wow, das war.. Joa. Okay. Was sollte sie dazu sagen? Passiert wohl oder so. Zumindest machte Alexander was draus, was sie zum Lächeln brachte. Der beste Unfall seines Lebens. Ohne seine Eltern wäre es für ihn wohl sehr schwer geworden, deshalb war er sicher froh, dass er sie hatte. "Was?" Evelynn konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. 'Hast es ja doch drauf'? Typisch Vater-Sohn-Neckerei. "Das ist wirklich gruselig", lachte sie, aber irgendwie konnte sie sich David's dummes Gesicht nur zu bildlich vorstellen. "Tja... Bald fragt er dich ja vielleicht nach Tipps", meinte sie und sah zu den beiden rüber. Wie David mit einem Kind wohl zurecht käme? Er war ein netter Kerl, aber bestimmt wird er oft überfordert sein. Er schien noch nichts davon zu wissen.
      "Hmmm... Ich sollte wohl so langsam ins Bett.. Was ist mit dir? Schläfst du hier oder fährst du nach Hause?" Evelynn war ohnehin mit ihren Eltern gefahren, aber wenn sich jemand finden würde, der sie nach Hause fuhr, würde sie nicht nein sagen. Umso schneller war sie wieder bei Ronny. Und ihr eigenes Bett war ihr immer noch am liebsten.
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      - Eugene Ionesco
    • “Wie, was?” verwundert blinzelte Alexander auf Evelynn Aussage, dass er wohl bald bei ihm um Rat fragen würde. Zur Kindererziehung? Hieße das etwas, dass Terra ein Baby erwartet? Lilian war also doch mit ihrer Vermutung, dass Terra zugenommen hatte, gar nicht so falsch gelegen. Dabei schüttelte der junge Mann nur sacht den Kopf und sah ebenfalls zu den beiden rüber. “Ich bin immer noch hin und her gerissen.. um ehrlich zu sein. Einerseits würde ich gerne bleiben, aber andererseits würde Lilian Pflege brauchen..” gab er nun ehrlich zu. Er hob dabei seinen Kopf an, um ihr ehrlich und offen in die Augen zu sehen. Er wirkte sehr authentisch mit dem, was er da von sich gab. Nun entsperrt er sein Handy wieder, um Lilian eine Nachricht zu schreiben. Er hatte gesehen, dass sie noch vor ein paar Minuten online gewesen war. Er konnte sie fragen und das tat er nun: ‘Brauchst du Hilfe? Soll ich heim kommen?’ war seine Frage, die er Lilian stellte und es kam sofort eine Antwort zurück, noch bevor er das Handy weggepackt hatte. ‘Mir geht es nicht besonders gut, aber Terra und David heiraten nur einmal. Es reicht, wenn du morgen heim kommst und vergiss meinen Eistee nicht!!’ Dabei musste er kurz kichern. Während er nur mit einem Daumen hoch antwortete. “Dann denke ich, dass es wohl mal ein Abschied ist..”
    • "Ach, schau sie dir doch an. So schnell bemerken die nicht, wenn ein paar Gäste fehlen..", kicherte sie. Außerdem könnten sie bestimmt verstehen, dass er nach seiner Tochter sehen wollte. So ganz konnte sie es aber noch gar nicht glauben. Das der Typ vor ihr eine Tochter hatte, die auch schon so alt war. Als er 14 war.. In dem Alter hatte Evelynn noch nicht mal einen Freund.

      Wegen den Flitterwochen war ja auch schon alles geklärt. Deshalb gab es auch nichts mehr zu besprechen, als sie sich verabschiedeten und der Alltag wiederkehrte. Evelynn drehte früh morgens ihre Runden mit Ronny und ging dann zur Arbeit. Hin und wieder würde sie bei Terra und David nach der Post und den Pflanzen sehen. Allerdings musste sie immer wieder an diesen Alexander denken. Er blieb ihr mit seiner Geschichte eben im Kopf. Allerdings war er nicht so interessant, dass sie ihn gleich nach einem Date fragen würde, wie es sich Terra vielleicht wünschte. Sie hatte ihrer Schwester nur geschrieben, dass er nett war. Was sollte sie noch mehr darüber sagen? Er hatte sein Leben, sie ihres. Sie hatte sogar fast vergessen, dass sie seine Nummer hatte. Eigentlich gab es ja auch gar keinen Grund mehr, ihn zu kontaktieren. Einen Eimer mit Trockenerbsen könnte sie auch allein auftreiben.
      So verlief das ganze jedoch irgendwie im Sande und am Ende waren die drei Wochen schneller rum, als man merkte.

      Und das Terra sich nicht mehr einmischen wollte? Als ob.
      Vermutlich blieb ihr fast das Herz stehen, als sie erfuhr, dass sie seit der Hochzeit keinen Kontakt zu dem Kerl hatte, der doch wie geschaffen für sie war. So hatte sie ihn zwar offiziell nicht bezeichnet, doch sie kannte ihre Schwester doch. Am Ende mussten sie sich doch wieder irgendeinen Trick einfallen lassen. So erhielt Evelynn eine Einladung zum Essen, im Glauben, sie würde mit den beiden essen gehen. Alexander war im gleichen Irrglauben unterwegs. Letzten Endes tauchten Terra und David jedoch nie auf und Evelynn erhielt nur eine Nachricht von ihrer Schwester, die mehr aus Emoji's, als aus Worten bestand. Sie könnte sich zwar darüber aufregen, aber sie hatte noch nichts gegessen und nun war sie auch schon hier.
      "Und jetzt? Also ich hab Hunger und du?", meinte sie mit einem Schulterzucken und betrachtete ihren Gegenüber.
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      - Eugene Ionesco
    • Die Flitterwochen vergingen schneller als gedacht und so schnell waren die beiden auch wieder zuhause angekommen. Terra und David haben sogar eine Whatsapp an Alexander geschrieben, dass sie ihn beim Essen erwarten würden. Wahrscheinlich würden sie von ihrer Reise erzählen, die sie drei Wochen genossen hatten und da konnte er ja wohl schlecht nein sagen, vor allem hatte er es nicht vor. Bis auf die Fotos, die er erhalten hatte, wie sie sich vergnüglich am Strand in der Sonne suhlten hatte er nicht wirklich viel von ihnen gehört in den letzten drei Wochen. Gerade als die beiden Trauzeugen schon in diesem Piekfeinen Restaurant am Tisch saßen kam auch auch schon eine Nachricht von Dave, die mehr als eindeutig war. “Ich krieg die Krise…” murmelte der hübsche Kerl in sich hinein und steckte das Handy weg, bis er wieder aufmerksam zuhörte als Evelynn, die Schwester der Braut zu ihm sprach. “Da bist du nicht alleine. Ich hab mir extra meinen Morgen Shake verkniffen..” brummte er genervt und musste dabei dann doch leicht grinsen. Somit schien es wirklich so zu sein, dass die beiden sich doch entschieden, etwas zu essen. In der Früh, hatte er früher weniger Zeit gehabt zu Essen, deswegen hatte er sich so ziemlich abgewöhnt. Dabei nahm Alex sich die Karte und schielte hin und wieder zu Evelynn hinüber. “Fündig geworden?” fragte er mit einem leichten fragenden Unterton und hob fragend die Brauen. So einfach war es nicht mal auf dieser Karte, etwas zu finden. Es gingen einem ja glatt die Augen über und es gab soviele Sachen, die gut klangen, dass man hier wirklich fett werden konnte.
    • Als Alex quasi zustimmte zu bleiben, lächelte sie schief und hob eine Augenbraue. Sie konnte sehr gut nachvollziehen, dass er genervt war, aber irgendwie war es ja auch süß, wieviel Mühe sich die beiden gaben. Bei jedem Verkupplungsversuch waren sie vermutlich felsenfest davon überzeugt, dass es passen würde, doch dieses Mal scheinbar mehr denn je. Zu solchen Mitteln hatten sie immerhin noch nie gegriffen. Ob sie Alex also doch besser kennenlernen sollte? Immerhin wirkte er nicht wie ein Vollpfosten und er war ja auch ganz interessant. Sympathisch und gutaussehend. Was wollte man mehr? Aber ein Gespräch reichte lange nicht aus, um zu wissen, wer er wirklich war. Ob er nicht seinen niedersten Verlangen erliegen würde, sollte sie eine Weile nicht da sein. Klar, man konnte nicht alle Kerle über einen Kamm scheren, doch es hatte sie einfach zutiefst verletzt. Geweint hatte sie sogar wegen diesem Mistkerl. Egal.
      Alexander war im Grunde ja ein Leidensgenosse und ebenfalls Opfer von ihrer Schwester und dessen Ehemann. Er konnte also nichts dafür. Deshalb blickte sie neugierig in die Speisekarte des griechischen Restaurants und hob ihren Blick, als er fragte, ob sie schon etwas gefunden hätte. War er unentschlossen? Vielleicht nicht sehr entscheidungsfreudig. Wenn er sich nicht mal für ein Gericht entscheiden könnte, könnte er sich gleich verabschieden. Na gut. Das war vielleicht etwas zu hart. Schließlich war die Auswahl nicht gerade klein und man könnte eigentlich alles essen.
      "Ich nehme das Musaka", meinte sie schmunzelnd. Ob er nun einfach das gleiche wählen würde? Zu trinken nahm sie Wasser. Die Karte hatte sie neben sich auf den Tisch gelegt, während sie sich etwas zurücklehnte und ihren Gegenüber betrachtete. Sie wusste nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund war sein Gesicht sehr.. hübsch. Interessant. Keine Ahnung. Wegen des Tattoos wahrscheinlich. Immerhin sprang es einem ja förmlich ins Auge. An seinem Hals konnte sie auch eines sehen. Ob er wohl am ganzen Körper tätowiert war? Diese Neugierde war falsch. Aber sie war da. Nein, sie wollte ihm nicht die Kleider vom Laib reißen! Aber diese Frage war eben da.
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      - Eugene Ionesco
    • Das Leben von Alexander war gut organisiert und gut durchstrukturiert. Sonst konnte man das als alleinerziehender Vater nicht wirklich schaffen. Als seine Tochter klein war, war er gerade 15 geworden und hatte noch die Schule, aber zeitgleich auch seine Familie die ihn damit aufging und unterstützte. Nach seinem Wehrdienst und auch Zeitgleich nach der Ausbildung, die er absolvierte in dieser Zeit, fing er zu arbeiten an und erlöst seine Eltern davon ihm zu helfen. Eigene Wohnung, eigenes Leben mit seinem Kind. Da erforderte es strenge Maßnahmen und da die Kleine dann auch schon im Schulalter war konnte früh Arbeiten gehen und dann vor ihr zuhause sein. Eines der Dinge auf dass er sich immer gefreut hatte. Das er sich dabei immer noch ein neue Gericht aus dem Hut zauberte, war für Lily immer der Hit gewesen. Deswegen tat er sich auch nun schwer in der Karte etwas auszuwählen, was er selbst schon kannte.

      Alexanders Blick wirkte sehr konzentriert. Er wollte auch den netten Kellner nicht zu lange warten lassen, der aber noch dabei war die Bestellung aufzuschreiben. Nun endlich wurde er fündig. Etwa, dass er noch nicht kannte. "Haben Sie etwas gefunden Sir?" Wandte sich der junge Mann an ihn. "Ja, ich nehme die Kritharaki Gemüsepfanne", schrieb der Kellner auf und nickte. Das Wasser, was er zum trinken bestellte, war dieselbe Wahl wie es auch Evelynn tat. Nachdem der junge Mann verschwunden war um die Bestellung abzugeben, sah er ihm kurz nachdenklich hinterher, bis ihm der Blick seines Gegenübers auffiel und er diesen erwiderte. Dabei lehnte er sich vor, mit dem Arm stürzte er sein Kinn auf der Handfläche ab und hielt dem Blick stand. "Und? Bist du wieder gut in den Alltag zurückgekehrt?" Fragte er sie mit einem charmanten, kleinen Schmunzeln auf den Lippen. Wenn sie hier schon gemeinsam saßen, konnte man sich ja auch über Gott und die Welt unterhalten. Kurz glitt sein Blick über ihren Körper und ihre Erscheinung. Sie sah toll aus, genauso wie an dem Tag, als Terra und Dave geheiratet hatten. Sie war ja so oder so ein optisch attraktives Wesen. Doch wie andere Männer sie wahrscheinlich mit ihren Blicken förmlich ausgezogen, wirkte sein Blick und seine Musterung irgendwie anders. Sie war nicht aufdringlich. "Du hast dich schick zurecht gemacht, sieht gut aus", machte er ihr ein Kompliment. Wie selten, war denn so etwas bitte? Dass man ein einfaches Kompliment bekam, ohne dass ein Hintergedanken mitschwang. Zumindest wirkte es so.
    • Nachdem er auch etwas bestellt hatte, sah er sie ziemlich intensiv an. Sie tat ja nichts anderes, aber dennoch war das ein eigenartiges Gefühl. Die meisten Männer zeigten entweder zu viel oder zu wenig Interesse. Weil sie nicht das zarte, Ding war mit den butterweichen Händen, gefiel sie einigen wohl nicht. Anderen war das wohl egal - Hauptsache Möpse. "Ja..", antwortete sie kurz und überlegte selbst, wie sie dieses eigenartige Schweigen brechen könnte. Sie war erwachsen! Also musste sie es ja nicht gleich über dramatisieren. Sein Kompliment war jedoch irgendwie nett. Ehrlich. Obwohl sie sich gar nicht so besonders zurecht gemacht hatte. Natürlich saß sie hier nicht in einer Jogginghose, aber auch nicht in einem eleganten Kleid. Eine ganz einfache Jeans und ein dünner, weinroter Pullover, der ihr bis zu den Ellenbogen ging. Es sah schon gut aus, aber nicht so sehr, dass es ein Kompliment verdiente. Es war also nur dieses so daher gesagte Kompliment, dass ein Mann einer Frau machte, um sie um den Finger zu wickeln. Doch bei Alex, fühlte es sich nicht so an.
      "Danke.. Du auch..", gab sie mit einem Lächeln zurück. "Wie geht's Lilian?" Nach 3 Wochen sollte es ihr normalerweise wieder gut gehen. Hoffentlich. Ihre Frage war auch ernst gemeint. Ebenso aufrichtig, wie sein Kompliment. Wenigstens sah es nicht so aus, als würde sie diesen Abend bereuen. Vielleicht war seine Gesellschaft sogar angenehmer als die von Terra und David.
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    • Alexander sah nun an sich hinab und schmunzelte nur leicht. Er hatte eigentlich nur seine Alltagskleidung übergeworfen. Es war nur ein leichtes, langärmeliges Hemd und eine dunkle Jeans. Nachdem er nach Lilian gefragt wurde, war sein Blick wieder auf Evelynn gerichtet und die Züge des Kerls wurden plötzlich weicher, als sein heller Blick ihren traf. Im Licht konnte man erkennen, dass sich Überraschung und auch ein kleiner Funken Freude in seinen Augen spiegelte. Sie hatte sich also tatsächlich seine Tochter gemerkt. Das war selten der Fall. Noch dazu hatte sie ihren Namen nicht vergessen. Es war eine angenehme Überraschung und noch dazu schien es das Herz des anderes an der richtigen Stelle zu treffen. Kurz darauf fiel sein Blick auf den Tisch, als der Kellner die Getränke brachte und nickte dann nur kurz. “Ihr geht es gut, danke der Nachfrage. Sie hat viel zu tun.” Wenn es um seinen Augenstern ging, schien er wirklich rede selig zu werden. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass ihm Evelynn immer sympathischer wurde, je mehr Zeit er mit ihr verbrachte. Vielleicht müsste er sich sogar bei dem frischen Brautpaar bedanken, dass sie ihm die Frau vorgestellt hatten. “Aber trotz allem ist in letzter Zeit nicht immer gut mit ihr Kirschen essen..” seufzte er nur laut danach und nippte an seinem Wasser. Sie wurde erwachsen und deswegen bekam sie immer mehr ihren Kopf. Es wurde immer anstrengender mit ihr und auch wenn die Gespräche immer länger wurden so merkte man, dass der kleine Vogel doch wohl bald das Nest verlassen konnte.
    • Als er sie so ansah, musste sie wieder lächeln ohne es selbst wirklich zu merken. Sein Blick war einfach so.. liebenswert. Man konnte wirklich erkennen, wie sehr er seine Tochter, den besten Unfall seines Lebens, liebte. Wenn Evelynn jünger wäre, würde sie sich in ihrer jugendlichen Naivität wohl in diesen Typen verlieben. Aber das war sie nicht. Und dennoch erklang irgendwo in einer Ecke ihres Kopfes die Frage, ob es nicht einen Versuch wert wäre, Alexander eine Chance zu geben. Aber immer mit der Ruhe. Sie himmelte nicht gleich jeden Kerl an, der ihr sympathisch war.
      Die Blondine lachte kurz, als er so seufzte. "Sie ist ein Teenager", meinte sie schmunzelnd und nahm ebenfalls einen Schluck Wasser. "Da kann es schon mal drunter und drüber gehen. Aber ich denke, dass du dir keine Gedanken machen musst und sie dich liebt." Eine Tochter würde immer ihren Vater lieben, wenn er kein Arsch war. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er es sich auf irgendeine Weise mit ihr verscherzt hatte. Er wirkte eher wie der über fürsorgliche Typ. Das kann einen Teenager schon mal nerven, aber sie werden es früher oder später verstehen, dass sie nur das beste wollen. Gerade Vater-Tochter Beziehungen waren dem Klischee nach etwas ganz besonderes. Ganz nach dem Motto Papas Prinzessin. Ja, das würde irgendwie zu Alexander passen.
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      - Eugene Ionesco
    • "Davon bin ich überzeugt." erwiderte er nun auf die Aussage von Evelynn dass sie meinte, dass seine Tochter ihn sicherlich lieben würde. "Für einen Teenager ist sie eigentlich sehr umgänglich muss ich gestehen.." fuhr er nun fort und dachte daran wie sies ihm als kleines Mädchen Brei ins Auge geschossen hatte. Man, hatte das gebrannt. Kurz musste er bei diesem Gedanken an früher schmunzeln. "Früher hat sie mir mal Brei ins Auge geschossen. Da war ich gerade 15 geworden.." teilte er seine Erinnerung mit Evelynn. Er schien wohl ein unglaublicher Familienmensch zu sein. "Eigentlich.. wollte ich erst mit 15 Jahren Plus Kinder haben.." rieb er sich dabei lachend stöhnend die Schläfe und legte seine Finger an sein Kinn. "So unerwartet ist das Leben.." meinte er nur darauf. Er hatte sich voll und ganz in die Vaterrolle reingewöhnt. "Sag mal..wie war denn eine Jugend so? Erzähl mal" forderte er sie auf und lehnte sich gemütlich zurück, während sein Blick auf ihr ruhte. Komisch, dass er sie nicht sofort klar zu machen für eine Nacht, wie andere Kerle. Wenn solch eine Schönheit vor einem saß würden andere Männer sofort versuchen ihr zu imponieren oder sich zu beweisen um dieses Schiff wirklich zu entern. Doch Alexander schien das alles locker zu sehen. Oder sie würden versuchen Evelynn betrunken zu machen. Und wenn das alles nicht fruchten würde, würde man sie sich als Schlampe bezeichnen.
    • Überzeugt war er? Selbstbewusst war er also. Zum Glück schäumte dieses Selbstbewusstsein nicht über, wie bei manch anderen Kerlen. Urgh. Da musste sie nun kurz an diesen einen Typen denken, der total selbstverliebt war.
      Als Alexander von dem kleinen Malheur erzählte, musste sie ebenfalls schmunzelnd und lehnte sich vor, wobei sie ihr Kinn auf ihre ineinander verschränkten Finger legte. Ganz offensichtlich gefiel ihr diese Unterhaltung und sie fühlte sich recht wohl, wenn man bedachte, dass sie nur wegen eines Tricks hier saßen.
      "Achja?" Erst mit 15 Plus? Da war sich aber jemand sehr früh sicher, dass er eine Familie anstrebte. Evelynn hatte darüber selbstverständlich auch schon ein paar Mal nachgedacht, aber nun war sie aber schon 30, 31 um genau zu sein und Single. Nicht, dass sie eine von denen war, die glaubten, ihr Leben wäre mit 30 vorbei. Unsinn. Aber mit 40 würde sie das Thema definitiv abhaken. Auf jeden Fall war Evelynn keine Träumerin, die sich selbst einredete, dass sie schon noch jemanden finden würde. Danach suchen würde sie auch nicht. So schrecklich war das Singleleben ja nun auch wieder nicht. Obwohl so langsam doch dieses Gefühl in ihr aufkam. Es war schön, jemanden an seiner Seite zu haben. Ob Alexander dieses Gefühl aufkeimen ließ? Das bemerkte Evelynn zu diesen Zeitpunkt nicht wirklich.
      "Hmm.." Wie ihre Jugend war? "Damals war ich.." Ein ganz anderer Mensch? Nicht ganz, aber damals hatte wohl keiner erwartet, dass sie beim Militär landete und heute glaubte kaum einer, wie ihre Schulzeit war. "Ich war Cheerleaderin..", offenbarte sie, als ob das alles erklären würde. Für sie war das nicht so und bei Alex hatte sie nicht das Gefühl, dass er nun automatisch annehmen würde, dass sie ein Partygirl war, das mit jedem Kerl rumgemacht hatte. Zumindest hoffte sie das. "Ich mochte schon immer Sport und bin dort durch eine Freundin gelandet. Es hat Spaß gemacht. Aber irgendwann war es mir zu viel.. naja.. Als Cheerleader hat man viele Verehrer. Ein Jahr vor meinem Abschluss hab ich Kickboxen für mich entdeckt", meinte sie und schmunzelte nun wieder. "Ich glaube, ich war eigentlich ganz umgänglich. Jedenfalls habe ich meinen Eltern nie Kummer bereitet, außer vielleicht, als ich meinen ersten Auslandseinsatz hatte.." Ihre Familie hatte ein sehr gutes Verhältnis zueinander und Evelynn liebte sie über alles.
      "Was ist mit dir?" Schließlich wusste sie nur, dass er ein Kind hatte. Das sagte allerdings nicht viel über seine Jugend aus. Sie konnte nur Vermutungen anstellen und die waren, dass er sich mehr auf seine Tochter konzentrierte, als auf sich selbst. Wobei er früher auch ganz anders gewesen sein könnte, als jetzt.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kiimesca ()

    • Ruhig blieb der junge Mann sitzen und lauschte interessiert den Worten der unerwarteten Begleitung. Als sie nun anfing, dass sie Cheerleaderin war, musste er leicht Schmunzeln. Sein erster Gedanke war, wer hätte das denn nicht gedacht? Für einen Cheerleader musste man Sport mögen und noch dazu half es ungemein, wenn man ein Gesicht hat wie ein Engel. Dabei deutete er leicht mit seinem Zeigefinger auf sie. "Ja, irgendwie.. passt Cheerleader genau zu dir.." befürwortete er ihre Vergangenheit? Nun er hatte kein Problem mit starken und taffen Frauen. Als sie von den Verehren erzählte, ließ er nur mitleidig und seufzend den Kopf hängen. Als könnte er nachempfinden, was sie durchgemacht hatte. Zumindest konnte er verstehen, was für ein Leid sie hatte ertragen müssen. Es war nicht immer leicht beliebt zu sein. Es lastete so viel auf dir. Du standest in der Öffentlichkeit wie ein Superstar und machst nur einen Fehltritt, dann war es aus und vorbei. Es wurden sich die Mäuler über eine zerrissen und wer kein Selbstwert hatte, ging unter, wenn er mit diesen ganzen Hatern zu tun hatte. "Ich kann es mir lebhaft vorstellen..aber Kickboxen kann ich mir bei dir auch sehr gut vorstellen." kam nun dann nochmal aus seinem Mund, während das Essen auch schon auf ihren Tisch geliefert wurde. “Danke” kam kurz zum Kellner blickend von ihm während er sich dann wieder Evelynn zuwandte. Der junge Mann griff nun zu dem Besteck und wickelte es leicht lächelnd auf seine Serviette, in die es eingepackt war. “Ich war sportlich wie du." den Blick hielt er auf das Essen gesenkt genauso wie seinen Kopf. Doch dann änderte sich der Blick und auch seine Mimik und er wirkte plötzlich verwegen, hatte irgendwas Animalisches an sich. Etwas anziehendes. “Ich war unglaublicherweise zum Beginn meiner Schulzeit, bevor ich meine Tochter bekam eigentlich ein ziemlicher normalo. Aber Undiszipliniert. Ich war in der Kunst AG und mein größter Traum war es mal ein Bild in einer Ausstellung mit großen Künstlern hängen zu sehen. Als meine Tochter zur Welt kam.. veränderte sich alles..” sprach er und sein Blick wurde verträumt. “Ich hab mich getraut bei den Red Eagles damals Wasserträger zu werden und hab mich irgendwann so weit hoch gearbeitet dass ich in Teamkapitän wurde" an diesen einen Tag erinnerte Alexander sich noch ganz genau als er sich patschnass und mit einem blauen Auge vor dem Direktorzimmer wieder fand. "Damals wurde ich zum Direktor gerufen weil ich versuchte hatte einen Streit nach unserem Sieg zwischen zwei Spielern zu schlichten."
    • Die Atmosphäre war erstaunlich locker, obwohl es ein ihnen aufgezwungenes Date war. Einfach nur zwei Erwachsene, die sich unterhielten. Ohne Vorurteile oder Hintergedanken. Ohne Erwartungen oder Bedenken. Nichts wirkte aufgesetzt. Weder aufdringlich, noch als wären sie einander egal. Irgendwie sehr erfrischend. Evelynn war sogar so ins Gespräch vertieft, dass sie den Kellner erst spät bemerkte, um sich wieder zurückzulehnen, damit er ihren Teller abstellen konnte. "Danke..", sagte sie lächelnd und sah dann auf ihren Teller. Ihr Blick wirkte ein wenig nachdenklich. Als sie wieder zu ihm aufsah, war etwas besonderes in seinen Augen. Fast hätte sie nicht aufgepasst, was er sagte, doch sie verinnerlichte jedes einzelne Wort. Kunst also? Dann erzählte er jedoch von seiner Laufbahn im Footbaalteam seiner Schule, weshalb Evelynn noch hellhöriger wurde. Red Eagles? Sie hatte ja schon vermutet, dass er ungefähr in ihrem Alter war, aber diese Geschichte kam ihr bekannt vor. "Das war nicht zufällig bei einem Spiel gegen die White Tigers?", fragte sie mit erhobener Augenbraue und einem Schmunzeln. "Brad konnte sehr.. impulsiv sein.." Impulsiv? Er war einfach nur ein schlechter Verlierer. Worüber hatte er sich nochmal so aufgeregt? Es wollte ihr gerade nicht einfallen. "War mein letztes Spiel, als Cheerleader." Was für ein Zufall, dass sie sich scheinbar vor einer Ewigkeit getroffen hatten. Allerdings war das schon zu lange her, um sich an sein Gesicht zu erinnern.
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      - Eugene Ionesco
    • Gerade hatte er sich die erste Gabel mit etwas Reis befüllt und wollte diese in den Mund führen, da hörte er etwas, dass ihn die Gabel verwundert senken ließ. "Ähm.. ja.. White Tigers.." erwiderte er und hob ebenso fragend seine Braue. Was ging denn hier ab? Hatten Terra und Dave nachgeforscht? Oh weiha. Brad und Alex waren nie die besten Freunde. Er hasste es, wenn Alexander mit seinem ''angeberischen'' Aussehen manche Mädchen verblödete. Brad hatte sich auch oft mit ihm gemessen, auch wenn der Kapitän der Red Eagles es nie wirklich bewusst mitbekommen hatte. War vielleicht ein Fehler gewesen, dies auf so versteckte Art und Weise zu tun und sich vor der gesamten Truppe hin und wieder lächerlich zu machen. “Das finde ich jetzt.. etwas unheimlich wenn auch interessant..” kam nun mit hochgezogener Braue während er seinen Gegenüber musterte. Das sich die beiden schon mal getroffen hatten, war nun wirklich eine ganz andere Wendung. “Aber ausgegangen sind wir noch nie, schätze ich oder? Sonst wäre es eine Schande, wenn ich mich nicht erinnern könnte.” Dabei legte er leicht spielend seine Hand in sein Gesicht und musste leicht amüsant kichern. Doch nachdem die beiden sich kurz darüber ausgetauscht hatte, schaffte es die Gabel doch dann endlich in seinen Mund. Auch wenn er hier saß und dass alles hier nicht seine Idee gewesen war, war es die angenehmste ‘Nicht’- Idee, die sein Freund bis jetzt gehabt hatte.