Vorstellung
@Nat
Wie man die letzten Tage vor seiner Hochzeit verbringt?
Normalerweise nicht mit Plänen, wie man zwei Menschen miteinander verkuppeln könnte. Aber was war schon normal? Dieses Pärchen jedenfalls nicht und eine ihrer Gemeinsamkeiten war ein Mensch in ihrem Leben, der nicht an die Liebe glaubte. David und Terra waren hoffnungslose Romantiker, die nicht akzeptieren konnten, dass David's Freund und Terra's Schwester dieses Kapitel für sich abgeschlossen hatten. Sie mussten doch nur den bzw. die richtige finden.
Die beiden waren sich absolut sicher, dass Alexander und Evelynn füreinander geschaffen waren. Sie wussten es nur noch nicht. Leider konnten sie die beiden noch nie einander näher bringen doch für ihre Hochzeit hatten beide selbstverständlich alles getan, um daran teilnehmen zu können. Endlich konnten sie ihre Pläne in die Tat umsetzen. Welcher Anlass hätte sich dafür auch besser geeignet? Dachte wohl zumindest des Brautpaar.
"Hast du die Ringe?" Eine rhetorische Frage. Natürlich hatte Alexander die Ringe, sonst wäre David auch ein wenig enttäuscht, um nicht zu sagen, stinksauer. Der Tag sollte für Terra schließlich perfekt werden. In erster Linie ging es ja immer noch um sie beide, auch wenn sie nebenbei noch andere Pläne und Hoffnungen hatten. Nun aber erstmal der Gang zum Altar.
Nachdem er noch einmal sein Spiegelbild überprüft hatte, machte er sich auch auf den Weg, um auf seine Angebetete zu warten.
Evelynn hatte keine besonders große Lust auf eine Hochzeitsfeier, doch für ihre Schwester würde sie ihre eigenen Zweifel beiseite legen. Heute war schließlich ihr Tag und wenn es das war, was sie glücklich machte, dann sollte es so sein. Sollte David ihr das Herz brechen, würde sie ihm dafür ein paar Knochen brechen. So einfach. Wie der schon rumlief. Wie ein Aufreißer. Aber hey, man soll ja nicht nach dem Aussehen urteilen. Bisher war er immer sehr umgänglich und auch, wenn sie ihn nicht heiraten würde, würde sie ihn zumindest als Freund bezeichnen.
Die einzigen Menschen, die Evelynn wirklich liebte, waren ihre Eltern und ihre Schwester. Und Ronny natürlich, ihren vierbeinigen Freund und Kameraden, der sie selbst im Angesicht des Todes nicht im Stich lassen würde.
Evelynn war weder nachtragend, noch verfiel sie in Selbstmitleid. Sie beklagte sich nicht und hasste die Liebe auch nicht grundsätzlich. Vieles war ihr jedoch einfach zu albern. Valentinstag? Also bitte. Nur ein Tag, um den Leuten das Geld aus den Taschen zu ziehen. Brauchte man wirklich einen Tag im Jahr, um sich einander seine Liebe zu zeigen? War sie nicht das ganze Jahr über gegenwärtig? Natürlich machte dieser David ihrer Schwester am Valentinstag einen Antrag. Leben und leben lassen, war ihre Devise. So wenig, wie sie sich etwas von jemandem vorschreiben lassen wollte, würde sie auch ihrer Schwester nichts vorschreiben. Solange sie glücklich war, war sie es auch. Aber auch für eine Hochzeit würden keine zehn Pferde sie in Mörder Heels kriegen. Auf diesen Dingern konnte sie einfach nicht laufen, auch wenn sie weitaus schwierigere Gleichgewichtsakte bewältigte. Man konnte froh sein, dass sie keine Sneaker trug.
Heute sah Terra auch besonders schön aus, auch wenn ihre Mutter ihre Finger nicht von ihr lassen konnte und immer wieder an ihr herumzupfte.
"Sie ist wunderschön, Ma. Wenn du nicht aufhörst, werde ich dich fesseln..", meinte Evelynn und zog schmunzelnd eine Augenbraue hoch.
"Ja..", seufzte sie verträumt und war den Tränen nahe. Warum mussten Mütter auf Hochzeiten eigentlich immer weinen?
"Ich würde ja sagen, dass David sprachlos sein wird, aber er hat wohl schon ganz andere Sachen an dir gesehen..."
"Evelynn!"
"Was denn? Wir leben im 21. Jahrhundert, Ma. Selbst du warst bestimmt keine Jungfrau mehr, als du Dad geheiratet hast."
"Natürlich nicht.." Ihre gespielte Empörung wich einem amüsierten Blick, ehe sie gemeinsam lachten. Zum Glück war ihre Mutter nicht so prüde, wie manch andere. Sie hatte ein gesundes Maß an Anstand konnte man sagen. Evelynn wüsste jedenfalls nur ungern, was für Abenteuer ihre Eltern so erlebt hatten.
Nachdem sie ihre Mutter endlich losreißen konnte, gingen auch sie zu den Gästen, wobei sich Evelynn neben den Altar stellte und David ein kurzes, dezentes Lächeln schenkte. Ihre Schultern waren zwar frei, doch über ihren Schultern hing ein leichtes Tuch, dass diese und ihre Arme verdeckte. Sie war kein She-Hulk, aber ihre Arme waren doch wesentlich besser trainiert, als die der anderen Damen. Oder mancher Herren. Sie war nie ein großer Fan von Kleidern, deshalb überließ sie die Entscheidungsgewalt heute Terra und ihrer Mutter.
Kaum waren Terra und ihr Vater zu sehen, tupfte sich ihrer Mutter wieder die Augen mit einem Taschentuch ab. Evelynn versuchte nicht ganz so stramm zu stehen, als wäre sie gerade auf der Arbeit und blickte lächelnd zu ihrer Schwester. Nur kurz sah sie aus den Augenwinkeln zum Bräutigam rüber, der sie sehnsüchtig mit einem Lächeln erwartete. Ihr Vater übergab sie ihm und er musste sich scheinbar ordentlich zusammenreißen nicht direkt über ihre Lippen herzufallen. Evelynn hatte die beiden auch schon oft genug beim Rumknutschen gesehen. Hier wäre es aber wohl nicht ganz so angebracht.
Nachdem Evelynn ihr den Brautstrauß abgenommen hatte, faselte der Priester seine üblichen Ferse über Liebe und bla bla. Dann die Ringe. Der Kuss. Doch damit war die Hochzeit natürlich nicht erledigt. Es musste ja schließlich noch gefeiert werden. Außerdem war da noch dieser alberne Brauch mit dem Brautstrauß. Evelynn hatte eigentlich keine Lust darauf, doch sie wollte ja auch keine Spielverderberin sein. Sie müsste sich nur gut positionieren und.. eine andere fing den Strauß. Schwein gehabt. Zum Glück war das nicht Bestandteil ihres Plans, um Alexander und Evelynn einander bekannt zu machen. So etwas hätte bei ihr schließlich nicht gezogen. Sie wollten die beiden aber ja auch nicht gewaltsam aufeinander prallen lassen.
"Sie ist wie ein Wachhund...", murmelte David, als er Terra über den Kopf strich und in Evelynn's Richtung sah. Er fühlte sich von ihr immer so beobachtet und war sich sicher, dass er ein Messer in den Rücken gerammt bekäme, wenn er auch nur einen Fehler machte. Dabei sah sie ihn nicht einmal bedrohlich an, sondern nur wie alle anderen auch. Sie waren schließlich die Stars des heutigen Tages.
@Nat
Wie man die letzten Tage vor seiner Hochzeit verbringt?
Normalerweise nicht mit Plänen, wie man zwei Menschen miteinander verkuppeln könnte. Aber was war schon normal? Dieses Pärchen jedenfalls nicht und eine ihrer Gemeinsamkeiten war ein Mensch in ihrem Leben, der nicht an die Liebe glaubte. David und Terra waren hoffnungslose Romantiker, die nicht akzeptieren konnten, dass David's Freund und Terra's Schwester dieses Kapitel für sich abgeschlossen hatten. Sie mussten doch nur den bzw. die richtige finden.
Die beiden waren sich absolut sicher, dass Alexander und Evelynn füreinander geschaffen waren. Sie wussten es nur noch nicht. Leider konnten sie die beiden noch nie einander näher bringen doch für ihre Hochzeit hatten beide selbstverständlich alles getan, um daran teilnehmen zu können. Endlich konnten sie ihre Pläne in die Tat umsetzen. Welcher Anlass hätte sich dafür auch besser geeignet? Dachte wohl zumindest des Brautpaar.
"Hast du die Ringe?" Eine rhetorische Frage. Natürlich hatte Alexander die Ringe, sonst wäre David auch ein wenig enttäuscht, um nicht zu sagen, stinksauer. Der Tag sollte für Terra schließlich perfekt werden. In erster Linie ging es ja immer noch um sie beide, auch wenn sie nebenbei noch andere Pläne und Hoffnungen hatten. Nun aber erstmal der Gang zum Altar.
Nachdem er noch einmal sein Spiegelbild überprüft hatte, machte er sich auch auf den Weg, um auf seine Angebetete zu warten.
Evelynn hatte keine besonders große Lust auf eine Hochzeitsfeier, doch für ihre Schwester würde sie ihre eigenen Zweifel beiseite legen. Heute war schließlich ihr Tag und wenn es das war, was sie glücklich machte, dann sollte es so sein. Sollte David ihr das Herz brechen, würde sie ihm dafür ein paar Knochen brechen. So einfach. Wie der schon rumlief. Wie ein Aufreißer. Aber hey, man soll ja nicht nach dem Aussehen urteilen. Bisher war er immer sehr umgänglich und auch, wenn sie ihn nicht heiraten würde, würde sie ihn zumindest als Freund bezeichnen.
Die einzigen Menschen, die Evelynn wirklich liebte, waren ihre Eltern und ihre Schwester. Und Ronny natürlich, ihren vierbeinigen Freund und Kameraden, der sie selbst im Angesicht des Todes nicht im Stich lassen würde.
Evelynn war weder nachtragend, noch verfiel sie in Selbstmitleid. Sie beklagte sich nicht und hasste die Liebe auch nicht grundsätzlich. Vieles war ihr jedoch einfach zu albern. Valentinstag? Also bitte. Nur ein Tag, um den Leuten das Geld aus den Taschen zu ziehen. Brauchte man wirklich einen Tag im Jahr, um sich einander seine Liebe zu zeigen? War sie nicht das ganze Jahr über gegenwärtig? Natürlich machte dieser David ihrer Schwester am Valentinstag einen Antrag. Leben und leben lassen, war ihre Devise. So wenig, wie sie sich etwas von jemandem vorschreiben lassen wollte, würde sie auch ihrer Schwester nichts vorschreiben. Solange sie glücklich war, war sie es auch. Aber auch für eine Hochzeit würden keine zehn Pferde sie in Mörder Heels kriegen. Auf diesen Dingern konnte sie einfach nicht laufen, auch wenn sie weitaus schwierigere Gleichgewichtsakte bewältigte. Man konnte froh sein, dass sie keine Sneaker trug.
Heute sah Terra auch besonders schön aus, auch wenn ihre Mutter ihre Finger nicht von ihr lassen konnte und immer wieder an ihr herumzupfte.
"Sie ist wunderschön, Ma. Wenn du nicht aufhörst, werde ich dich fesseln..", meinte Evelynn und zog schmunzelnd eine Augenbraue hoch.
"Ja..", seufzte sie verträumt und war den Tränen nahe. Warum mussten Mütter auf Hochzeiten eigentlich immer weinen?
"Ich würde ja sagen, dass David sprachlos sein wird, aber er hat wohl schon ganz andere Sachen an dir gesehen..."
"Evelynn!"
"Was denn? Wir leben im 21. Jahrhundert, Ma. Selbst du warst bestimmt keine Jungfrau mehr, als du Dad geheiratet hast."
"Natürlich nicht.." Ihre gespielte Empörung wich einem amüsierten Blick, ehe sie gemeinsam lachten. Zum Glück war ihre Mutter nicht so prüde, wie manch andere. Sie hatte ein gesundes Maß an Anstand konnte man sagen. Evelynn wüsste jedenfalls nur ungern, was für Abenteuer ihre Eltern so erlebt hatten.
Nachdem sie ihre Mutter endlich losreißen konnte, gingen auch sie zu den Gästen, wobei sich Evelynn neben den Altar stellte und David ein kurzes, dezentes Lächeln schenkte. Ihre Schultern waren zwar frei, doch über ihren Schultern hing ein leichtes Tuch, dass diese und ihre Arme verdeckte. Sie war kein She-Hulk, aber ihre Arme waren doch wesentlich besser trainiert, als die der anderen Damen. Oder mancher Herren. Sie war nie ein großer Fan von Kleidern, deshalb überließ sie die Entscheidungsgewalt heute Terra und ihrer Mutter.
Kaum waren Terra und ihr Vater zu sehen, tupfte sich ihrer Mutter wieder die Augen mit einem Taschentuch ab. Evelynn versuchte nicht ganz so stramm zu stehen, als wäre sie gerade auf der Arbeit und blickte lächelnd zu ihrer Schwester. Nur kurz sah sie aus den Augenwinkeln zum Bräutigam rüber, der sie sehnsüchtig mit einem Lächeln erwartete. Ihr Vater übergab sie ihm und er musste sich scheinbar ordentlich zusammenreißen nicht direkt über ihre Lippen herzufallen. Evelynn hatte die beiden auch schon oft genug beim Rumknutschen gesehen. Hier wäre es aber wohl nicht ganz so angebracht.
Nachdem Evelynn ihr den Brautstrauß abgenommen hatte, faselte der Priester seine üblichen Ferse über Liebe und bla bla. Dann die Ringe. Der Kuss. Doch damit war die Hochzeit natürlich nicht erledigt. Es musste ja schließlich noch gefeiert werden. Außerdem war da noch dieser alberne Brauch mit dem Brautstrauß. Evelynn hatte eigentlich keine Lust darauf, doch sie wollte ja auch keine Spielverderberin sein. Sie müsste sich nur gut positionieren und.. eine andere fing den Strauß. Schwein gehabt. Zum Glück war das nicht Bestandteil ihres Plans, um Alexander und Evelynn einander bekannt zu machen. So etwas hätte bei ihr schließlich nicht gezogen. Sie wollten die beiden aber ja auch nicht gewaltsam aufeinander prallen lassen.
"Sie ist wie ein Wachhund...", murmelte David, als er Terra über den Kopf strich und in Evelynn's Richtung sah. Er fühlte sich von ihr immer so beobachtet und war sich sicher, dass er ein Messer in den Rücken gerammt bekäme, wenn er auch nur einen Fehler machte. Dabei sah sie ihn nicht einmal bedrohlich an, sondern nur wie alle anderen auch. Sie waren schließlich die Stars des heutigen Tages.
~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
- Eugene Ionesco
- Eugene Ionesco