I hate you, but I love you (Wynnie & Kiba)

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    • Es war allgemein ziemlich ruhig im Bus. Jeder war wohl von der Fahrt erschöpft und froh, nichts machen zu müssen. Auch ich hatte mal wieder die Fahrt über die Augen zu. Ich war müde und das Fahren machte es nicht besser. Ich hatte zwar versucht, wach zu bleiben, aber irgendwie konnte ich es einfach nicht.
      So ging die Busfahrt rasch vorbei und wir waren ruckzuck da. Zumindest für meine Verhältnisse. Was die anderen gemacht haben, wusste ich nicht. Als der Bus dann hielt, stiegen wir alle aus und ich holte meine Sachen. Ich unterhielt mich noch kurz mit den anderen, machte mich dann aber auf den Weg zu meinem Motorrad. Ich setzte den Helm auf meinen Kopf und mich auf die Maschine, als ich mich noch mal nach Elias umsah. Doch der schien schon weg zu sein. Ich seufzte leise und startete, ehe ich ebenfalls nach Hause fuhr. Meine Tasche fand ihren Platz in der Ecke des Flurs und ich schmiss mich rücklings aufs Sofa.
      Tja.... hier lag ich. Und nun? Da ich im Bus geschlafen habe, war ich nicht müde. Hungrig auch nicht. Ich hab gut gefrühstückt. Es ging ins Wochenende und normalerweise würde ich mich ja jetzt auf den Weg in die Bar machen und flirten. Aber irgendwie hatte ich auch dazu keine Lust..... mir war langweilig. Ich sah zum Fenster und überlegte. Naja vielleicht fand ich draußen irgendwas aufregendes. Ich stand also auf, öffnete das Fenster und verwandelte mich dann. Als schwarzer Kater strich ich durch die Gegend und sah mich etwas um. Und nu? Wie konnte ich erwarten, dass es hier was interessantes gab? Ich musste an den vergangenen Tag denken. Was wohl alles passiert wäre, wenn wir da auch nichts zu tun hätten? Vielleicht wär auch einiges anders gelaufen. Widerwillig dachte ich an den Sex. Er hatte es doch genossen, oder? Immerhin hatte er gesagt, dass es der Beste war, den er je hatte. Also musste er doch.... wieso dachte ich überhaupt an ihn? Es war ja nicht so, dass ich in ihn verknallt war. Wir waren eh zu verschieden. Obwohl ich gern nochmal mit ins Bett steigen würde. Ich erwachte aus meinen Gedanken und sah mich, um zu sehen, wo ich überhaupt hingelaufen war. Und da erkannte ich die Gegend. Echt jetzt? Das konnte doch nicht wahr sein. Ich wollte wieder umdrehen, als ich doch nochmal zurück sah und in den Garten von meinem Arbeitskollegen blickte. Er hatte die Tür auf. Etwa für den armen Kater, der dachte, sie hätten ihn ausgesperrt? Was er jetzt wohl machte? Neugierig ging ich hin und stierte vorsichtig hinein. Ich mauzte laut, weil ich erst niemanden finden konnte, trat dann aber vorsichtig ein. Ob Lumi da war? Dann sah ich Elias auf dem Sofa liegen und ich ging zu ihm, sprang auf die Lehne und beobachtete ihn musternd. Jetzt war ich doch wieder hier, obwohl ich eigentlich gar nicht hier sein wollte. Ich blickte Elias ins Gesicht. Er sah so friedlich und zufrieden aus. Ganz anders als im Büro. Ich hätte ihn gern öfter so gesehen.
    • Das laute Maunzen reichte aus, um Elias sich rühren zu lassen. Er machte ein kleines, grummelndes Geräusch, ohne zu wissen, was genau ihn aus dem Schlaf gerissen hatte. Dann öffnete er langsam blinzelnd die Augen, fuhr sich mit der Hand nochmal übers Gesicht und blinzelte erneut. Über ihm hockte der schwarze Kater und sah auf ihn hinab. Die anfängliche Verwirrung wich aus Elias' Gesicht und machte Platz für ein kleines, warmes Lächeln.
      "Hey, Kater." Seine Stimme war ein wenig belegt vom Dösen. Elias griff mit seinen Armen über sich, packte den Kater vorsichtig hinter den Vorderbeinen und hob ihn von der Lehne zu sich hinunter, um ihn zwischen Brust und Bauch auf sich abzusetzen. Gähnend fing er an, dass Tier zu kraulen. "Bist du doch nicht sauer, dass dich gestern keiner reingelassen hat." Ein Erkenntnis, die Elias schon fast ein wenig erleichtert sein ließ. Er hatte das Tier in den letzten Wochen wirklich ins Herz geschlossen und auch wenn er es niemals zugeben würde, gehörte es für Elias schon fast zu seiner abendlichen Routine, die Tür für den Kater zu öffnen und auf ihn zu warten. Die Schüsseln mit Wasser und mittlerweile auch Katzenfutter hatten einen festen Platz in seiner Küche.
      Mit einem leisen Brummen schloss Elias die Augen wieder und kraulte den Kater abwesend, während er mit schläfrigem Kopf seinen Gedanken nachhing.
      Wo der Kater wohl lebte? Nach seinem gepflegten Fell und seinem Gewicht zu urteilen, musste er ein Zuhause haben. Aber er hatte kein Halsband mit Namen oder Adresse an. Vielleicht stahl sich der Tiger auch zu jeder Tageszeit in ein anderes Haus und hatte in dem kompletten Vorort eine Vielzahl von Leuten, die sich um ihn kümmerten?
      "Ob du wohl einen Namen hast...", dachte Elias laut nach und öffnete seine Augen, um den Kater anzusehen. Bis jetzt hatten Lumi und er das Tier immer nur 'Kater' genannt. Elias wollte ihn nicht bei einem falschen Namen rufen und außerdem befürchtete er, dass Lumi sich nur mehr in den Vierbeiner verlieben würde, wenn sie ihm einen Namen gaben. Und, so oft er auch vorbeikam, hatte der Kater doch ein anderes zuhause und war nicht ihr Tier. Trotzdem konnte Elias nicht umhin, neugierig zu sein.
      Außerdem half es, über das schnurrende Knäul auf seiner Brust nachzudenken, um die Gedanken an jemand komplett anderen zu verdrängen. Reichte schon, dass er von dem Idioten geträumt hatte. Ugh. Genervt von dem Gedanken wurde Elias' Ausdruck ein wenig verkniffener.
      Elias schloss die Arme um den Kater, schob ihn ein wenig höher auf seine Brust, so dass er fast auf seinem Schlüsselbein lag, und vergrub dann seine Nase in dem weichen Fell. "Hilf mir, Kater.", grummelte er verstimmt in das Fell.
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    • Mein Gegenüber wurde wach und schien sich zu freuen, mich zu sehen. Kleiner Verräter. Das tat er doch nur, weil er nicht wusste, dass ich es war. Er richtete sich auf und nahm mich in die Arme. Ich legte mich auf seine Brust und ließ mich kraulen und streicheln. Es tat gut, mal so von ihm behandelt zu werden und ich genoss es wirklich. Ich schnurrte laut, um ihm zu zeigen, dass es mir gefiel. Dann fing er an zu erzählen und ich hörte ihm zu. Namen? Naja eigentlich wusste er ihn schon. Aber dass er mich mit diesen Namen nicht rief, war mir klar. Denn eigentlich konnte er meine menschliche Gestalt nicht leiden. Dachte ich zumindest. Auch, wenn er mit mir geschlafen hatte. Aber das verschuldete ich dem Alkohol. Niemals hätte er das zugelassen, wenn er nüchtern gewesen wäre. Ich döste schon wieder fast bei dieser Kuscheleinheit, als er mich plötzlich näher an sich zog. Ich spürte seinen Atem in meinem Fell und ein Schauer lief über meinen Rücken.
      'Hilf mir?' Was meinte er damit? Sollte ich ihm jetzt einen Namen verraten? Wie stellte er sich das denn jetzt vor? Außerdem hab ich mir nie Gedanken gemacht, wie ich als Kater heißen könnte.
      Ich richtete mich auf und mauzte ihn fragend an, ehe ich eine Pfote hob und seine Nase anstupste. Ob er das verstand? Ich hoffte es mal.
    • Manchmal kam es Elias so vor, als verstünde der Kater, wenn man mit ihm sprach. Auch jetzt maunzte er und wenn Elias es nicht besser gewusst hätte, hätte er behauptet, dass der Laut fragend klang. Aber das war sicher nur Einbildung.
      "Schon gut. Das regelt sich schon von alleine.", murmelte Elias, rieb sich kurz über die Nase und streichelte den Kater dann wieder. Es war vollkommen normal, dass er nach letzter Nacht ab und zu an Jack dachte. Die Art und Weise, wie er gerochen hatte. Wie sein Gewicht auf ihm gelegen hatte. Wie er ihn berührt hatte. Wie er sich in i-
      "Scheiße.", stöhnte Elias leise genervt und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
      "Eli!" Lumi kam aus ihrem Zimmer und durch den Flur ins Wohnzimmer gestürmt. Sich schmetterte ihre Matheheft auf den Tisch vor der Couch und baute sich triumphierend vor ihrem Bruder auf. "Fertig! Hab' doch gesagt, ich schaffe das! Warte- hey." Ihre Augen weiteten sich und dann beugte sie sich runter. "Hey, Kater! Habe ich dich vermisst. Jaja, es war nur ein Abend, aber trotzdem." Sie fing an, den Kater zu kraulen und grinste breit. Elias versuchte unterdessen den Ausdruck auf seinem Gesicht einzufangen und richtete sich langsam in eine sitzende Position auf. Dabei schob er den Kater vorsichtig von seiner Brust auf seine Beine. Lumi streichelte das Tier währenddessen die ganze Zeit unbeirrt weiter.
      "Jetzt musst du mir von dem Singen erzählen.", flötete Lumi gut gelaunt.
      Ah, stimmt. Also begann Elias, Lumi in allen Einzelheiten von seinem Duett mit Violet zu erzählen, ließ dabei aber aus, dass er beschwipst gewesen war. Nachdem er geendet hatte, strahlte Lumi ihn an.
      "Endlich. Ich dachte schon, du findest nie Freunde."
      "Freunde ist vielleicht ein bisschen viel."
      "Ach was." Lumi winkte mit einer fahrigen Handbewegung ab und stellte schon weitere Fragen. "Und was habt ihr dann gemacht?"
      Elias blinzelte sie einen Moment ausdruckslos an ehe er dann langsam sagte: "Schlafen. Danach bin ich schlafen gegangen." Sein Tonfall wirkte jedoch ein wenig steif und sein Ausdruck zu beherrscht. Subtile Dinge, die Lumi aber sofort ins Auge sprangen. Sie beugte sich ein Stück vor und musterte ihn. "Du lügst.", schlussfolgerte sie dann.
      Elias hielt ihrem Blick stand, blinzelte und öffnete dann den Mund, um etwas zu erwidern, als es klingelte. Dankbar für den Vorwand, die Unterhaltung verlassen zu können, setzte er den Kater von seinem Schoß auf die Couch und stand auf. "Das Essen.", sagte er nur und ging zur Tür.
      Lumi streichelte den Kater weiter und machte ein nachdenkliches Gesicht. "Ich frage mich, wieso er lügt." Einen Moment kaute sie auf ihrer Lippe herum, ehe sich ihre Augen weiteten. "Woah. Meinst du, er hat sich in Violet verschossen?" Sie konnte sich gar nicht daran zurück erinnern, wann ihr Bruder das letzte Mal eine Beziehung gehabt hatte. Wie aufregend! Das würde auch erklären, wieso er so rumdruckste! Also...Eliasmäßig rumdruckste. Jeder andere hätte das wohl nicht erkannt, aber Lumi kannte ihren Bruder einfach zu gut.
      Besagter Kerl kam gerade mit zwei Pizzakartons zurück ins Wohnzimmer und platzierte sie auf dem Tisch. Dabei achtete er darauf, sie nicht auf Lumis Heft zu stellen.
      Lumi summte gut gelaunt und lächelte ihn scheinheilig an. "Eli. Hast du dich verknallt?"
      Elias hielt mitten in der Bewegung inne, der Pizzadeckel in seiner Hand halb geöffnet. Starr saß er eine Sekunde da, dann wanderte sein Blick betont langsam zu Lumi. "Lumi.", sagte er warnend. Aber Lumi hätte es nicht weniger scheren können. "Es ist Violet oder? Komm schon, mir kannst du's sagen. Ich meine, ich freue mich für dich!"
      Genervt stöhnte Elias, öffnete den Karton ganz und schob sich ein Stück Pizza in den Mund, um nicht antworten zu müssen. Und während Lumi neben ihm vor sich hin brabbelte, hing er seinen eigenen Gedanken nach. Verknallt? Das war...absurd. Elias konnte sich nicht daran erinnern, jemals verknallt gewesen zu sein. Zumindest hatte es diese Art der Gefühle nicht mehr in seinem Leben gegeben, seit er mit 18 ausgezogen und die doppelte Verantwortung für sich und Lumi hatte übernehmen müssen. Verknallt sein war etwas für Teenager. Das zwischen ihm und Jack war etwas rein körperliches gewesen.
      Lumi schob sich, immer noch grinsend, ebenfalls ein Stück Pizza in den Mund. Um ihren unangenehmen Fragen zu entgehen, griff Elias nach der Fernbedienung, öffnete Netflix und wählte Ladybug aus. Aber so richtig konnte sich keiner von beiden auf die Serie konzentrieren. Neben ihm vibrierte Lumi praktisch vor Energie und Elias fragte sich, ob er es überhaupt erkennen würde, wenn er wirklich...solche Gefühle für jemanden haben würde.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wynnie ()

    • Ich legte den Kopf schuef und sah ihn an. Es regelte sich von allein? Was denn? Hey, meine Frage war ernst gemeint. Ich wollte wirklich wissen, was er meinte. Und jetzt verriet er es einem kleinen, unschuldigen Tier nicht mal. Tse. Dann eben nicht. Blödmann.
      Als Lumi kam, stand ich auf und ließ meinen Schwanz wie ein Fragezeichen nach oben stellen. Sie setzte sich zu mir und streichelte mich, was mit lautem Schnurren quittierte. Ich genoss es wirklich sehr und merkte nicht mal, wie Elias sich hinsetzte und mich quasi auf seinen Schoß setzte. Da, wo ich letzte Nacht auch schon saß und diesem Platz nur allzu gut kannte.
      Dann stellte Lumi Fragen über Fragen und ihr großer Bruder musste antworten. Natürlich hörte ich genau zu. Ich war ja auch überhaupt nicht neugierig. (Ironie aus) Aha! Freunde finden. Daher wehte also der Wind. Ich dachte drüber nach, ob er wirklich Freunde gefunden hatte, aber ich denke, er konnte es ruhig bejahen. Doch Lumi ließ nicht locker. Die könnte bei der Polizei arbeiten und die Leute nach Infos ausquetschen. Meine Herren, war die hartnäckig. Und sie sah ihm auch noch an, dass er log. Obwohl. Er war ja auch irgendwie schlafen gegangen. Mit mir. Auf eine andere Art und Weise. Still legte ich mich hin. Ich wollte jetzt nicht in Elias' Haut stecken.
      Ein Klingeln unterbrach das Gespräch und mein Kollege sah mehr als erleichtert darüber aus. Währenddessen grübelte Lumi weiter und kam auf eine interessante Schlussfolgerung. Wenn ich könnte, würde ich jetzt laut loslachen. Verliebt in Violet?! Schon sehr süß, aber zum Glück wusste ich, dass er definitiv nicht in sie verliebt war. Ich spitzte die Ohren und wenig später kam die große Hauptperson mit zwei Pizzaschachteln wieder. Hm... lecker. Pizza. Nur leider war ich zu Einhundert Prozent Laktoseintolerant. Ich vertrug also kein Käse.... jedenfalls nicht diesen.
      Ich beobachtete alles ganz genau weiter. Lumi war wirklich eine verdammt harte Nuss. Musste wohl in der Familie liegen. Als Elias jedoch zögerte und inne hielt war auch ich verwirrt. Wieso zögerte er? Er war doch nicht wirklich in Violet verknallt. Sonst hätte er ja nicht mit mir- Nein. Er war nicht in mich verknallt. Wahrscheinlich hielt er nur so inne, weil ihm der OneNightStand peinlich war. Ich ging mal nicht davon aus, dass er das jemals hatte. Ja, das wird es gewesen sein. Nur leider kam auch nichts mehr weiter raus. Lumi stellte keine weiteren Fragen mehr. So ein Mist, warum sagte sie denn nichts. So konnte ich unmöglich nach Hause. Ich musste mehr erfahren. Doch sie sagten wirklich nichts mehr. Lumi grinste nur wissend und zufrieden. Violet.... im Leben nicht. Oder doch?
      Die zwei aßen gemütlich ihre Pizza und nebenbei lief dieses Miraculous oder wie das auch hieß. Ich legte mich zwischen sie und beobachtete alles, während sie aßen. Diese Helden mussten unglaublich stark sein. Obwohl ich Adrien als Cat Noir sehr cool fand. Er hat lustige Sprüche drauf und ist allgemein eher der Coolere von den beiden. Wie ich. Innerlich grinste ich. Dann sah ich zu Elias, der zwar hinsah, aber eher in Gedanken zu sein schien. Ich stand auf und rieb mich mauzend an ihm. Könnten beide mal aufhören, in ihren eigenen Köpfen rumzugeistern? Ich bin doch auch noch da. Und ging nicht eher ich herrausfand, was jetzt mit den Gefühlen war. Obwohl ich langsam auch etwas Hunger verspürte. Vorsichtig schnupperte ich an einer der Pizzen. Vielleicht.... ein kleines Bisschen Soße?
    • „Hm?“, machte Elias kurz und sah an sich hinunter. Der Kater hatte angefangen, sich an ihm zu reiben und maunzte.
      „Ich glaube, er will unsere Aufmerksamkeit.“, meinte Lumi kauend, die bei dem Maunzen ebenfalls zu dem Kater gesehen hatte.
      Wahrscheinlich hatte sie Recht. Also hob Elias seine linke Hand, mit der er nicht gegessen hatte und die daher sauber war, und streichelte den Vierbeiner mit einem Ausdruck in den Augen, den man fast schon als warm bezeichnen konnte.
      „Vielleicht will er aber auch einfach nur wissen, was Sache ist. So wie ich.“ Verschwörerisch beugte Lumi sich zu Eli und funkelte ihn an. Sie konnte es aber auch nicht lassen.
      „Nichts ist Sache, Lumi. Ich bin kein Teenager.“
      „Aber alleinsam.“
      „Alleinsam?“ Elias hob eine Braue.
      „Eine Mischung aus alleine und einsam. Hör auf vom Thema abzulenken“ Sie wedelte mit der Hand rum und ließ gar nicht erst zu, dass Elias etwas einwandte, der fand, dass seine Frage nach ihrer Wortschöpfung durchaus gerechtfertigt war. „Ich weiß, dass du kein Teenager bist. Aber du bist trotzdem verknallt.“ Sie zuckte mit den Schultern und lächelte zufrieden mit ihrer Schlussfolgerung.
      „Und das weißt du woher, Zwerg?“
      Lumi ließ sich von der Frage jedoch nicht aus dem Konzept bringen. „Ganz einfach. Ich weiß immer, wenn du lügst und du hast es bis jetzt noch nicht abgestritten.“
      Das stimmte. Er hatte es bis jetzt noch nicht abgestritten.
      Beiläufig schob Elias seinen Pizzakarton aus der Reichweite des Katers, der mit seiner Nase gerade gefährlich nah kam. Elias wusste nicht, ob der Vierbeiner Pizza essen durfte und wollte nicht, dass er später Bauchschmerzen bekam. Sein Gesicht blieb betont ausdruckslos, während er Lumis Blick hielt. „Ich bin nicht in Violet verknallt.“
      Das war keine Lüge und so stutze Lumi kurz, die dies auch erkannte. Vielleicht war sich doch kein Nachwuchs Sherlock. Dennoch…das Gefühl ließ sie nicht los, dass Elis ihr nicht alles erzählt hatte. Aber ihr Bruder hatte seine Aufmerksamkeit schon wieder der Serie zugewandt, während er immer noch mit einer Hand den Kater streichelte. Lumi legte den Kopf leicht schief, zog die Brauen auf eine Art zusammen, die fast schon an Elias erinnerte und dachte kurz nach. Sie wusste, dass sie nicht mehr aus Elias herausbekommen würde, aber sie fragte sich, wieso.
      Aber da das hier eine Sackgasse war, zuckte sie kurz mit den Schultern und begann dann ebenfalls, weiter zu essen und die Serie zu schauen.
      Etwas später, Elias war gerade in der Küche verschwunden, um die Reste ihrer Pizzen zu verpacken und in den Kühlschrank zu tun, lümmelte Lumi mit dem Kater auf der Couch. Sie kraulte ihn hinter dem rechten Ohr und rief währenddessen: „Eli, wir müssen morgen bitte ins Einkaufszentrum!“
      „Wieso?“, kam Elias Stimme etwas gedämpft aus der Küche. Wahrscheinlich steckte sein Kopf gerade im Kühlschrank, während er Tetris spielte, um Platz für die Pizza zu finden.
      „Ich brauche neue Sachen für die Schule und will nach einem neuen Notenheft schauen.“
      Elias, der eigentlich morgen hatte arbeiten wollen, um die liegengebliebene Arbeit von gestern aufzuholen, ließ sich kurz etwas Zeit. „Aber erst morgen Mittag, davor muss ich noch etwas arbeiten.“
      Lumi rollte mit den Augen und flüsterte zu dem Kater: „Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Manchmal frage ich mich, ob er überhaupt weiß, wie man Spaß hat.“ Sie schnitt eine theatralische Grimasse und rief dann laut: „Okay, danke!“
      Zur Antwort brummte Elias nur, aber es war zu leise, als das Lumi es hätte hören können.
      „Hey, Kater. Willst du auch mitkommen? Wir können zusammen ein Eis essen. Ich lade dich ein.“, kicherte sie und kraulte den Vierbeiner kurz unter dem Kinn.

      (as always, skipp ruhig Zeit, falls du willst idk wusste nicht, ob du noch was zur Situation schreiben willst oder so xD)
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    • Endlich war die Aufmerksamkeit wieder bei mir und ich schnurrte, als ich gestreichelt wurde. Und dann fing auch Lumi wieder an, wo ich gespannt zuhörte. Doch zu einem gewissen Ergebnis kamen wir trotzdem nicht. Es war wohl nur eins klar: Er war nicht in Violet verknallt. Hm... vielleicht war es doch der OneNightStand, was ihn hat verstimmen lassen.

      Wenig später kuschelte ich mit Lumi auf dem Sofa während Elias alles wieder wegräumte. Von der Pizza durfte ich leider nichts abhaben. Schade eigentlich. Als Lumi dann auf das Einkaufszentrum zu sprechen kam, hob ich neugierig meinen Kopf. Ich soll ins Einkaufszentrum? Aber sich nicht als Kater. Die traten mir bloß auf die Finger, äh ich meine Pfoten. Aber vielleicht könnte Lumi mal wieder Jack treffen. Und Jack könnte Elias mal wieder auf den Geist gehen. Hehe, das wär ja mal was. Zufrieden legte ich mich wieder hin und so verging der Abend, bis es Zeit war, ins Bett zu gehen. Erst lag ich noch bei Lumi mit im Bett und kuschelte mit ihr, ehe sie eingeschlafen war. Ich überlegte, ob ich zu Elias rüberkroch. Ich musste zugeben, ich konnte so neben ihm sehr gut schlafen, letzte Nacht. So kroch ich eben doch zu Elias, legte mich in seine Arme und schlief da weiter bis zum nächsten Morgen. Es tat gut, nicht alleine sein zu müssen. Ich könnte mich dran gewöhnen, jemanden zu haben, der mich lieb zu haben schien. Auch, wenn sie eher die Katzengestalt mochten. Damit konnte ich leben. Trotzdem redeten sie mit mir, streichelten mich und taten sonst so vieles, dass es mir gut ging. Das wär mit Sicherheit alles anders, wenn sie wüssten, wer ich war. Irgendwie schon traurig.
      Am nächsten Morgen lag ich noch immer in seinen Armen. Meinen Kopf hatte ich in seine Handfläche gelegt. So lag ich schnurrend da und machte meine Augen auf. Ich sah direkt in das friedliche Gesicht meines Kollegen und rieb mich gleich noch mehr in seine Hand und streckte mich. Ich könnte noch ewig so liegen bleiben.
    • Irgendetwas vibrierte an Elias' Hand. Hatte er gestern sein Handy mit ins Bett genommen?
      Nein. Überhaupt vibrierte es dafür nicht genug. Das Gefühl war mehr subtil als das aufdringliche Wackeln seines Handys - und pelziger war es auch. Moment. Pelzig?
      Schlaftrunken öffnete Elias ein Auge halb. Da lag doch tatsächlich der Kater. "Guten Morgen.", sagte Elias mit rauer Stimme und rollte sich so auf die Seite, dass sein Körper eine Mulde um den flauschigen Vierbeiner herum bildete. Ohne weiter darüber nachzudenken winkelte Elias die Arme an, schob den Kater mit der Bewegung näher zu sich und vergrub seine Nase in dem dunklen Fell. Er hatte keine Ahnung, wie viel Uhr es war, aber der Schlaf hing noch an ihm. Außerdem war ohnehin Wochenende - da konnte er auch ruhig eine Minute länger liegen bleiben.
      Also gab er ein kleines, zufriedenes Brummen von sich und fing träge an, den Kater mit den Fingern seiner Hand zu kraulen, ohne dabei die Hand zu viel zu bewegen. "Vermisst dich keiner, wenn du einfach so über Nacht wegbleibst?", wies er den Kater sanft zurecht, die Stimme noch immer vom Schlaf belegt.
      Elias konnte sich nicht daran erinnern, dass der Vierbeiner schon einmal bei ihnen geschlafen hatte. Sicher - oft blieb er bei Lumi, bis sie eingeschlafen war. Aber danach war er doch immer wieder zu Elias ins Wohnzimmer gekommen, hatte sich mit einem maunzen verabschiedet und war durch die Terrassentür nach draußen in die Nacht geschlüpft. Gestern Abend hatte er ihn nicht mehr gesehen und in der Annahme, dass das Tier bereits nach Hause gegangen war, die Terrassentür geschlossen und war dann selbst schlafen gegangen.
      Ob der Kater sie wohl so sehr vermisst hatte, dass er beschlossen hatte, die Nacht über hier zu bleiben? Der Gedanke ließ Elias' Mundwinkel ein wenig nach oben wandern. Dennoch hoffte er, dass niemand den Vierbeiner vermissen würde. In seinem Zuhause machte man sich bestimmt Gedanken um ihn.
      Aber die Sorgen hielten Elias nicht davon ab, die Kuscheleinheit mit dem Kater zu genießen. Nähe zu genießen.
      Ob Jack das wohl auch zugelassen hätte?
      Warte. Wieso fragte er sich das? Das war doch vollkommen irrelevant.
      Plötzlich um einiges wacher, stöhnte Elias leise genervt, schlug die Augen auf und drehte das Kinn so zu seinem Körper, dass er einen Blick auf die Andenken werfen konnte, die Jack auf seinem Schlüsselbein hinterlassen hatte.
      Jap. Zeit aufzustehen und sich anzuziehen.
      "Vorsicht.", murmelte er und schob den Kater sanft ein wenig von sich, um aufzustehen. Elias ging zu seinem Schrank rüber, zog wahllos eine graue Jogginghose und ein weißes T-Shirt daraus hervor und schlüpfte schnell hinein. Dabei vermied er gekonnt einen Blick in den Spiegel an der Außenseite seiner Schranktür. Erst, als das T-Shirt die Knutschflecken dort sicher verdeckte, warf er einen Blick hinein. Kurz fuhr er sich durch die Haare und hielt seinen eigenen Blick. Dann wandte er sich ab um sich auf den Weg in die Küche zu machen. Kaffee und Arbeit. Das war eine gute Idee. Etwas normales. Etwas, das ihn ablenken würde. "Kommst du mit, Kater?", fragte er noch über seine Schulter, bevor sein Schlafzimmer schließlich verließ.
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    • Mein sogenannter Bettnachbar wurde wohl langsam wach, denn er fing an, sich zu regen und mit mir zu reden. Ich mauzte leise als Antwort. Manchmal dachte ich, er verstand mich wrklich. Sanft wurde ich an seinen Körper gedrückt und ich ließ es geschehen. Es tat gut, mal wieder zu kuscheln. Jetzt wo es mal jemand mit mir machte, merkte ich, wie sehr ich es vermisste. Sonst bin ich immer einfach abgehauen. Aber meine Bettpartner haben mich auch immer gehen lassen. Mir wars egal. Aber hier..... genoss ich es. Ob ich hier öfter zum Kuscheln kommen durfte? Zumindest schickte er mich nicht weg. Argh, am liebsten würde ich jede Nacht hier her zum Kuscheln kommen. Wenn er mich immer so in den Arm nahm, war es mir auch egal, wenn es nur in Katzengestalt ging.
      Plötzlich hörte das Streicheln auf und er bewegte sich. Neugierig hob ich meinen Kopf und sah zu ihm, wie er die Flecken auf ihn begutachtete. Achja... da war ja was. Manchmal merkte ich nicht mal, wie ich die machte. Plötzlich waren sie da. Ich war noch immer in Gedanken, als sich Elias wieder regte und aufstand. Ich gähnte herzhaft, setzte mich hin und beobachtete ihn weiter. Scheiße, ohne seinen Zopf sah er verdammt sexy aus. Ich hoffte, ich konnte mich am Riemen reißen, wenn ich ihn das nächste Mal sah. Ich musste einfach. Aber es sah schon verdammt gut aus.
      Elias verließ den Raum und tapsig folgte ich ihm in die Küche. Ich ging an meinen Napf, um dort ein paar Krümel Futter zu mir zu nehmen und etwas zu trinken. Ja, ich aß auch Katzenfutter. Es schmeckte gar nicht soo übel, wie alle dachten. Obwohl es auch wirklich ekliges Futter gab. Nachdem mein Magen etwas gefüllt war, sprang ich auf die Anrichte, um ihm dabei zuzusehen, wie er seinen Kaffee machen wollte, um dann zu arbeiten. Wollte der Kerl echt noch arbeiten? Ich dachte, das war ein Witz. Aber scheinbar war der Typ ernster als ich dachte. Der brauchte mal eine Portion Fluff und Lockerheit. Sagte man das so? Keine Ahnung. Dabei hatte er doch grade Sex. Der müsste sich mehr als gut fühlen. Stattdessen geht er arbeiten.... Aber vielleicht war es für mich bald ein Zeichen zu gehen. Schließlich musste ich erst nach Hause, wenn ich sie im Einkaufszentrum erwischen wollte.
    • Kaffee und Arbeit wurde tatsächlich in die Tat umgesetzt. Mit der Tasse in der Hand ging es ins Wohnzimmer, wo Elias direkt als erstes die Tür nach draußen öffnete, damit der Kater jederzeit gehen konnte, wenn er wollte. Dann schnappte er sich sein Notebook vom Tisch, setzte sich im Schneidersitz auf die Couch und fing an, liegengebliebene Mails zu beantworten. An einem Samstagmorgen. Lebensfreude.
      Aber ganz gleich, was man auch darüber denken mochte, für Elias funktionierte es. Seine Gedanken drifteten nicht länger ungebetener Weise zu einem gewissen schwarzhaarigen Idioten.
      Als der Kater sich schließlich dazu entschied zu gehen und sich mit seinem typischen maunzen verabschiedete, war Elias so vertieft, dass er nur "Tschüss, Kater. Pass auf dich auf." murmelte. Wie damals an dem Abend, als der Vierbeiner sie zum ersten Mal besucht hatte. Elias und Lumi hatten ihn mittlerweile beide ins Herz geschlossen. Komisch, wie schnell das manchmal ging.

      Einige Zeit später lief Elias ein paar Schritte hinter Lumi und trug zwei Taschen für sie. Sie waren weder besonders groß, noch schwer und eigentlich hatte er sie auch gar nicht für sie nehmen wollen, aber ein Lächeln von Lumi und Elias hatte nachgegeben. Das neue Zeugs für die Schule hatten sie bereits besorgt. In der anderen Tasche befand sich eine blaue Übergangsjacke, in die Lumi sich sofort verliebt hatte. Da die Jacke vom letzten Jahr nicht mehr passte (wann hörten Mädchen eigentlich auf zu wachsen?) und die warmen Sommertage bald unweigerlich dem launischeren Herbst weichen würden, hatten sie die Jacke auch noch gekauft. Jetzt waren sie gerade auf dem weg zum Musikgeschäft. Lumi wollte sich ein neues Notenheft kaufen, aber Elias bezweifelte nicht, dass sie schon einen Plan ausheckte, wie sie ihm gleich noch eine komplett neue Gitarre aus den Fingern schwatzen konnte. Was sie sich aber sowas von abschminken konnte.
      Etwas weiter vorne machte Lumi sich gerade tatsächlich Gedanken, wie sie Elias dazu brachte, ihr eine super coole, neue Gitarre zu kaufen. Klar, sie hatte schon eine und die funktionierte auch top, aber so eine Ersatzgitarre...
      Dann erregte jedoch etwas anderes ihre Aufmerksamkeit und sie begann augenblicklich über das ganze Gesicht zu strahlen.
      "Jack!", rief sie und rannte zu dem bekannten Gesicht. Hinter ihr fiel Elias aus allen Wolken. Sein Gesichtsausdruck entgleiste ihm für den Bruchteil einer Sekunde komplett, ehe er sich zu einem deutlichen Ausdruck schlechter Laune verzog. Das war doch ein Witz.
      "Woah, was ein Zufall! Was machst du hier? Bist du mit deinem Motorrad gekommen?" Freudig wippte Lumi auf dem Fußballen und sah mit einem Grinsen auf dem Gesicht zu Jack hoch. Vielleicht könnte sie ihren Bruder ja jetzt endlich bequatschen, dass sie einmal mit Jack mitfahren durfte. Der Tag konnte gar nicht besser werden!

      Der Tag konnte gar nicht schlimmer werden. Elias kam mit verkniffenem Gesichtsausdruck hinter Lumi zum stehen, eine dunkle Wolke über seinem Kopf. "Eli, das ist Jack. Der Märchenprinz, von dem ich dir erzählt habe!", sagte Lumi freudestrahlend und sah zwischen den beiden Männern hin und her. Bei Elias' Anblick stutze sie kurz ein wenig. War er in ein Kaugummi getreten, oder warum guckte er plötzlich so?
      "Wir kennen uns schon." -auch, wenn Jack ganz bestimmt kein Märchenprinz war-, aber den Teil ließ Elias ungesagt. Einzig der Ausdruck in seinen Augen vermittelte, was er von dem Titel hielt.
      "Huh? Ihr kennt euch?", Lumi blinzelte verwirrt.
      "Arbeitskollegen.", antwortete Elias kurz angebunden.
      Lumi grinste breit. Das war ja perfekt! Dann würde ihr Plan noch einfacher aufgehen. Wenn Elias Jack kannte, musste er ja wissen, was er für ein toller Typ war!
      "Perfekt! Hey, Jack. Willst du mit uns kommen? Wir müssen noch in den Musikladen, aber danach wollten wir ein Eis essen."
      "Jack hat bestimmt schon was vor.", gab Elias von sich und sah Jack dabei auf eine Art und Weise an, die ganz deutlich vermittelte, dass er besser sagen sollte, dass er schon was vor hatte. Das war doch ein Witz.
      Da stürzte er sich den ganzen Morgen in Arbeit, um den Typen zu vergessen und dann lief er ihm am Nachmittag über den Weg. Zu allem Überfluss mit Lumi im Schlepptau.
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    • So da war ich nun? Im Einkaufszentrum. Geduscht und angezogen hatte ich mich recht schnell auf den Weg gemacht, um sie zu suchen. Aber bei der Menge an Menschen war es echt schwierig. Vor Langeweile hatte ich mir schon einen neuen Pulli gekauft. Ich kratzte mich am Hinterkopf, als ich diese eine mir allzubekannte Stimme hörte. Neugierig drehte ich mich um und sah Lumi strahlend auf mich zu kommen.
      "Hey Prinzessin. Was für eine Überraschung dich hier zu sehen.", ich grinste sie breit an. Doch entkam nicht ihren Schwall an Fragen und hob beschwichtigend die Hände.
      "Langsam, Lanngsam, Süße. Ich war grad ein paar Sachen erledigen. Ihr wart einkaufen, wie ich sehe. Und zu deiner letzten Frage: Ja, ich bin immer mit meiner Maschine unterwegs. Ich besitze kein Auto.", lachte ich und sah zu ihrem Bruder rüber. Bei dem erschien die imaginäre Gewitterwolke, aus der die Blitze nur so rausschossen. Manno mann, vorhin hast du mich aber liebevoller angesehen.
      Als Lumi mich dann vorstellte, musste ich allerdings doch herzlich lachen.
      "Du bist süß. Aber weißt du, vor seinen Brüdern sollte man sowas besser nicht sagen. Das hören die nämlich gar nicht gerne. Es sei denn, sie wollten den Märchenprinzen lieber für sich haben. Große Brüder werden nämlich extrem schnell eifersüchtig. Guckst du? Bald kann man ein Spiegelei auf seinem Gesicht braten.", ich murmelte die gewitzten Worte bloß, obwohl ich fest glaubte, dass Elias sie trotzdem hören konnte. Aber das machte ja nichts. Immerhin durfte er vom Prinzen auch schonmal kosten.
      Als Lumi mich begeistert einlud, ignorierte ich die Worte meines Teamchefs einfach und grinste breit.
      "Zum Glück hab ich heute nichts mehr weiter vor, Prinzessin. Wenn du mich so fragst, kann ich ja schlecht Nein sagen. Wusstest du eigentlich, dass ich auch ein bisschen Gitarre spielen kann? Aber du bestimmt viel besser als ich.", ich lächelte charmant und sah dann rauf zu ihrem Bruder. Dass er sich eventuell über mich ärgern und noch mehr hassen könnte, ignorierte ich einfach.
      "Mensch Elias, solange nicht gesehen und doch wieder erkannt. Was für ein Glück. Ist das nicht ein sonniger Tag, heute? Sollte man ausnutzen, bevor das Wetter wieder kälter wird."
    • Erst sah Lumi ein wenig verwirrt drein, bis ihr klar wurde, was Jack meinte. Schnell winkte sie mit einer Hand ab. "Ach was, Eli kennt die Story schon. Außerdem interessiert er sich nicht so für Märchenprinzen." Verschwörerisch beugte Lumi sich ein Stück vor und stellte sich auf die Zehenspitzen, um Jack etwas zuzuflüstern, was ziemlich ulkig aussah, da sie immer noch ein ganzes Stück kleiner war als er. "Er mag Marienkäfer und Katzen lieber."
      "Lumi.", mahnte Elias', da Lumi nicht halb so leise geredet hatte, wie sie gedacht hatte. Sie grinste ihn nur verschmitzt an. Mit jeder Sekunde, die sie hier verbrachten, verfinsterte sich Elias' Ausdruck nur mehr. Er war ganz bestimmt nicht eifersüchtig. Jacks seltsames Prinzgehabe hätte ihn nicht weniger interessieren können.
      Wobei...so ganz stimmte das nicht. Es interessierte ihn nicht nur nicht, es machte ihm auch schlechte Laune. Nicht mal das Märchprinzgedöns, sondern einfach Jack. Jack und Lumi war doppelt schlimm. Elias' hatte auch so schon genug damit zu kämpfen, ihre gemeinsame Nacht und die seltsamen Hirnaussetzer, in denen seine Gedanken zu Jack abdrifteten, zu verdrängen. Jack hier und jetzt machte das alles wieder zunichte. Was wohl auch der eigentliche Grund war, warum Elias plötzlich so schlecht gelaunt war. Nicht wegen Jack, sondern wegen dem, was sein Anblick in ihm auslöste.
      Und, dass Lumi und er sich so gut verstanden. Denn Elias wusste genau, wenn es etwas war, das Lumi glücklich machte, würde er es nicht unterbinden. So groß seine eigene Abneigung gegen Jack auch war, musste er doch ehrlich zugeben, dass Jack kein schlechter Mensch war. Für Lumi würde er seinen Stolz also runterschlucken. Begeistert war er trotzdem nicht.
      Unter Jacks Worten über das Spiegelei musterte Lumi ihren Bruder kurz neugierig. Aber sie fing schnell wieder an zu grinsen und ungeduldig auf den Fußballen hin und her zu wippen. Ja, Elias sah miesepetrig aus. Aber sie kannte diesen Gesichtsausdruck. Er war nicht wirklich ernsthaft schlecht gelaunt. Also lud sie Jack einfach unbeirrt dazu ein, sich ihnen anzuschließen. Der sagte auch zu und erzählte Lumi gleich noch etwas, dass sie begeistert quieken ließ. "Nein! Du spielst auch? Wow, du musst mir unbedingt mal etwas vorspielen! Ich bin auch noch nicht so lange dabei, vielleicht können wir ja zusammen üben!"
      'Ganz bestimmt nicht', dachte Elias nur. Seine Brauen wanderten ein Stück zusammen und der Muskel in seinem Kiefer zuckte. "Oder, Eli? Jack kann doch bestimmt mal zu uns kommen, damit wir zusammen üben können!", freudestrahlend wandte Lumi sich zu Elias um. Der sagte erst einen Moment gar nichts und mahlte mit den Zähnen. Ihm war anzusehen, dass er mit sich rang. Aber am Ende gewann doch das Bedürfnis, Lumi Lachen zu sehen. "Wenn's sein muss.", stimmte er daher widerwillig zu und erwiderte dann tonlos auf Jacks Bemerkung an ihn: "Ja, was ein Glück." Dabei verengte er die Augen so, dass deutlich wurde, das er das Ganze offensichtlich nicht als Glück empfand.
      "Super, dann können wir ja weiter!", freudig klatschte Lumi in die Hände und sprang dann gut gelaunt in Richtung des Musikgeschäfts voraus.
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    • Als mir Lumi dann erzählte, dass Elias sich nicht so für Prinzen interessierte, grinste ich dümmlich lächelnd, wohl wissend, wie sehr er auf Märchenprinzen stand. Aber das war nichts für Kinderohren, also hielt ich auch meine Klappe. Das werde ich ihm dann schon noch weiß machen. Ich war gespannt, was er dann sagte.
      Allerdings war es sehr niedlich, dass sie mich unbedingt zu sich einladen wollte. So weit wollte ich eigentlich gar nicht gehen, aber wenn sie mich schon einluden, warum nicht? Ich freute mich jedenfalls sehr darauf. Ich musste nur verdammt gut aufpassen, denn ich war ja eigentlich noch gar nicht bei denen Zuhause. Ich kannte mich also gar nicht aus. Das durfte ich später nicht vergessen.
      Lumi führte uns also zum Musikladen und ich folgte ihr. Neben mir mein Arbeitskollege, dem das Ganze so gar nicht zu passen schien. Obwohl ich inzwischen raus bekommen habe, dass er seiner Schwester nichts abschlagen konnte. Die zwei waren echt niedlich zusammen. Und so böse es auch klang, aber ich stahl ihnen gerne ihre Zeit. Es war einfach schön. Ich genoss es. Auch als Jack.
      "Jetzt weiß ich, warum du bei 'Eli' so allergisch reagiert hast. Dabei klingt das wirklich niedlich. Viel kürzer und schneller, als dich immer Elias zu nennen.", erzählte ich und faltete meine Hände am Hinterkopf. Da die meisten kleiner waren, liefen sie alle unter meinen Armen durch und somit störte das auch keinen.
      Am Geschäft angekommen, gingen wir rein und ich sah mich um. So viele so schöne Instrumente. Wahnsinn. Da hinten hingen auch schon die Gitarren. Hier war wirklich alles zu finden: Schläger, Bücher, verschiedene Instrumente und und und.
      "Sag mal Lumi. Was wolltest du hier denn überhaupt?"
    • Ohne, das Elias es überhaupt registrierte, fielen seine Schritte mit Jacks in Einklang und auf einmal liefen die beiden nebeneinander her. Ein kleines Wunder, dachte man doch an ihre Anfänge zurück. Die beiden hatten sich nicht gemeinsam in einem Raum aufhalten können, ohne sich fast an die Gurgel zu springen.
      Elias warf Jack einen kurzen Blick aus dem Augenwinkel zu. Ein klein wenig schien er sich nun mit der Situation abgefunden zu haben, denn die dunkle Wolke über seinem Kopf hatte sich deutlich verflüchtigt. Dennoch war sein Gesichtsausdruck verhalten genervt. "Dann weißt du ja jetzt auch, dass es Lumis Spitzname für mich ist.", erwiderte Elias in einem Ton, in dem mehr als deutlich die unausgesprochene Botschaft 'Also nenn mich bloß nicht so' mitschwang.

      Lumi betrat den Laden und augenblicklich fingen ihre Augen an zu leuchten. So viele coole Instrumente! Am liebsten würde sie von jedem ein Exemplar mitnehmen und alles kreuz und quer spielen.
      "Alles.", hauchte sie daher atemlos auf Jacks Frage. Aber dann schien sie sich zu besinnen, drehte sich zu Jack und Elias um und fügte hinzu: "Aber für heute reicht ein neues Notenheft." Und vielleicht ein oder zwei Bücher mit neuen Liedern und Grifftechniken. Und am liebsten gleich noch eine neue Gitarre. Oder doch ein Keyboard? Boah, oder ein Schlagzeug!
      Elias, der den Ausdruck seiner Schwester ohne Worte deuten konnte, bot dem Ganzen Einhalt, bevor es ein Ausmaß einnehmen würde, dass nicht mehr zu stoppen war. "Vergiss es, Zwerg."
      Beleidigt blies Lumi kurz ihre Wangen auf. Fast hätte Elias bei dem trotzigen Anblick des Zwergs leise gelacht, aber dann erinnerte er sich daran, dass Jack bei ihnen war und er deswegen schlechte Laune hatte. Also behielt er sein Lachen für sich und hob stattdessen nur eine Braue. Lumi rollte mir den Augen. "Okaaaay.", ihr Ärger schien auf der Stelle verpufft zu sein. Sie war sowieso nicht wirklich sauer und außerdem viel zu glücklich, von so viel Musik umgeben zu sein, um lange zu schmollen.
      "Hey, Jack!", wandte sie sich an ihn und griff nach seiner Hand, um ihn durch den Laden nach hinten zu ziehen. Dort hing eine Vielzahl unterschiedlicher Gitarren an der Wand. Lumi spielte noch nicht lange, aber sie glaubte, Konzertgitarren und Westerngitarren zu erkennen. Und etwas weiter rechts an der Wand das waren wahrscheinlich E-Gitarren. Mit fast schon ehrfürchtigem Blick ließ sie ihre Fingerspitzen über das Holz einer klassischen Konzertgitarre fahren. Dann drehte sie mit einem Grinsen den Kopf zu Jack. "Worauf spielst du?"

      Elias war ihnen mit einigem Abstand gefolgt. Er selbst spielte nicht, aber wusste nur zu gut, wie begeistert Lumi von dem Thema war. Wie leidenschaftlich. Wenn sie erst einmal anfing, darüber zu reden, war sie kaum zu stoppen. Daher wusste er genau, was nun auf Jack zukam. Aus der Nummer kam er nicht mehr raus.
      Mit etwas Entfernung zu den beiden blieb er stehen, damit Lumi ihn nicht auch in die Unterhaltung ziehen konnte. Stattdessen beobachtete er, wie Lumi und Jack miteinander interagierten. An der Art, wie animiert Lumi ihre Hände bewegte und sich ihr Gesicht erhellte, konnte Elias erahnen, dass sie Jack gerade die Vor- und Nachteile der verschiedenen Holzarten predigte. Ohne, dass Elias es merkte, schlich sich bei dem Anblick der beiden ein kleines, warmes Lächeln auf seine Lippen. Es war schön, dass Lumi sich so für etwas begeistern konnte. Das sie die Möglichkeit hatte, ihre Interessen zu entdecken und leben.
      Aber noch schöner war es, dass sie gerade Jack ein Ohr abkaute, statt ihm.
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    • "Hm...wie wäre es dann mit Tiger?", raunte ich in sein Ohr, entfernte mich dann aber wieder von ihm, "Find ich sehr passend. Für einen Schmusekater bist du nämlich viel zu biestig."
      Ich trennte mich von ihm und widmete meine Aufmerksamkeit wieder Lumi, die strahlend die Sachen aufzählte, die sie gern haben wollte. Lächelnd sah ich sie an. Gott, wie süß. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da schnappte sie sich meine Hand und zog mich in den hinteren Teil des Ladens. Ich musste lachen und stolperte fast über meine eigenen Füße.
      "Nun mal langsam, Prinzessin. Der alte Mann kommt nicht so schnell hinterher.", rief ich und sah mich um. Lumi erzählte mir einiges und natürlich diskutierte ich mich. Warum nochmal war sie nicht meine Schwester, sondern die vom Eisprinzen?
      "Wenn du einen richtig tollen Klang haben willst, sollte man eine Gitarre aus Mahagoni nehmen.", erklärte ich, nahm eine vom Haken und prüfte, ob sie gestimmt war. Dann setzte ich mich auf einen Hocken, legte mir die Gitarre auf den Schoß und fing an zu spielen.
      "Almost heaven. West Virginia~ Blue Ridge Mountains, Shenandoah River~~"
      Ich hörte wieder auf zu spielen und sah sie fragend an.
      "Hast du das gehört? Die Töne waren sehr klar und somit kann man mehrere Lieder auf ihr spielen."
    • Wie um Jacks Kommentar zu untermalen, warf Elias Jack einen grantigen Blick aus verengten Augen zu. Dabei trafen sich ihre Blicke für den Bruchteil einer Sekunde und beschworen bei Elias die Erinnerung an die Kratzer auf Jacks Rücken herauf. Schnell sah er wieder weg und schnaubte ein wenig.

      Sichtlich begeistert, endlich jemanden gefunden zu haben, der sie auf einer tieferen Ebene verstand und bei der Wichtigkeit des Holzes einer Gitarre mitreden konnte, strahlte Lumi und hing an an Jacks Lippen, als er ihr Mahagoni empfahl. Dann schnappte er sich zu allem Überfluss auch noch eines der Ausstellungstücke, setzte sich auf einen der Hocker und spielte kurz ein paar Töne.
      "Woah, von wegen, du spielst nur ein bisschen. Das war voll gut!"
      Auch Elias konnte nicht umhin, gebannt den wenigen Tönen zu lauschen, die Jack gespielt hatte. Er hatte den Kopf leicht geneigt und mit dem Zeigefinger im Takt gegen sein Bein getippt. Kurz war in seiner Brust das Bedürfnis aufgeflackert, mitzusingen, aber das hatte er schnell wieder erstickt.
      Dennoch - es fiel Elias immer schwerer, Jack nicht zu mögen. Sein Umgang mit Lumi war so natürlich herzlich, die Art und Weise wie seine Finger die Saiten der Gitarre gezupft hatten, die Leichtigkeit, die er dabei ausgestrahlt hatte...Scheiße. Anfangs hatte Elias Jack nicht in seinem Privatleben haben wollen, weil er ihn wirklich nicht hatte leiden können. Jetzt aber fürchtete er es aus einem ganz andren Grund, Jack außerhalb der Arbeit so nah zu sein. Verwirrt blinzelte Elias und zog dann die Brauen zusammen, überrascht von dem seltsamen Satz, den sein Herz machte.

      Lumi und Jack unterhielten sich noch etwas länger, aber schlussendlich packten sie doch das neue Notenheft ein, für das sie ursprünglich in den Laden gekommen waren. Tatsächlich hatte Lumi es geschafft, ihrem Bruder auch noch zwei weiter Bücher abzuschwatzen. Eines war ein Guide für Beginner 'Gitarren für Dummies', oder so, und das andere war tatsächlich ein Theoriebuch über die verschiedenen Arten und von Gitarren, das selbst in Elias' Augen aussah wie ein Schinken trockener Lektüre. Aber Lumi schien fest entschlossen, alles mögliche über das Instrument zu lernen.
      Natürlich trug Elias' auch diese Tasche für seine Schwester. Keine Ahnung, wie sie überhaupt in seiner Hand gelandet war.
      Das Trio war gerade bei ihrem letzten Stopp, der Eisdiele angekommen und hatte sich dort etwas gekauft, als Lumi im hinteren Teil des Ladens eine Schulfreundin entdeckt hatte. "Bin sofort wieder da.", hatte sie zu den beiden Männern gesagt, sie bedröppelt am Tisch zurückgelassen und war dann wild winkend zu ihrer Freundin gerannt. Elias kannte dieses Verhalten von ihr und war daher nicht verwundert. Vielleicht ein wenig genervt, dass sie ihn mit Jack zurückgelassen hatte, aber das konnte er Lumi wohl kaum vorwerfen.
      Jetzt saßen sie also zu zweit an einem Tisch für drei, die (ironischerweise) drei Taschen von Lumis Zeugs neben Elias' Stuhl auf dem Boden. Er wusste nicht so richtig, ob er etwas sagen, oder Jack einfach ignorieren sollte. Smalltalk war nicht seine Stärke, aber nicht sagen wäre auch irgendwie seltsam und überhaupt, warum saß der Typ überhaupt hier und wieso machte Elias sich gerade ernsthaft Gedanken darüber, ob er ihn nach dem Wetter fragen sollte?
      Genervt und irritiert gleichermaßen legte Elias seinen gewohnten, stoischen Gesichtsausdruck auf und starrte Jack einfach nur erwartungsvoll an. Dann öffnete er doch seinen Mund. "Kein Stalker also, ja?", fragte er trocken.
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    • Es war ein echt toller Nachmittag und wir, also zumindest ich, hatten viel Spaß zusammen. Lumis Leidenschaft zu den Instrumenten war echt interessant und ich hoffte für sie, dass auch weiterhin Spaß daran hatte. Sie könnte damit vielleicht auch etwas Geld verdienen.

      Nachdem sie dann auch was gefunden hatte, was zu Elias' Glück keine neue Gitarre war, saßen wir dann in der Eisdiele. Ich nahm bloß einen schwarzen Kaffee, den ich genüsslich trank. Doch dann traf Lumi eine Freundin und ich saß mit meinem Kollegen allein am Tisch. Ironie des Schicksals...
      "Nenn mich ruhig so, aber ich kann nichts zu, wenn deine Schwester auf mich zukommt und mich einlädt. Ich kann mich daran erinnern, dass du Ja gesagt hast. Und außerdem: Woher sollte ich bitte wissen, dass ihr hier seid? Reden wir doch mal darüber, dass du angeblich nicht auf Märchenprinzen, sondern auf Marienkäfer und Katzen stehst. Ich geb zu, ich fände den Märchenprinzen, der sich in den Tiger verwandelt gar nicht schlecht. Vorallem, wenn er seine Krallen ausfährt ist das besonders sexy.", grinste ich und stützte mein Kin mit meiner Hand ab. Elias war schon sehr sehr sturköpfig. Dass Lumi bei dem Spruch auf Lady Bug und Cat Noir ansprang, hatte ich mitbekommen. Aber was war das Problem, einfach offen zu sein und es zuzugeben? Niemand war perfekt. Und dass er es nicht war, machte ihn nur noch sexier.
    • Jack wischte Elias' Frage mit einer beiläufigen Leichtigkeit bei Seite und schoss sich stattdessen auf ein anderes Thema ein. Um ehrlich zu sein hatte Elias das schon fast erwartet. Erschreckend, wie gut er Jack mittlerweile schon einschätzen konnte. Natürlich würde der Lumis Kommentar über Marienkäfer und Katzen nicht einfach schweifen lassen und sein Märchenprinzgelaber musste er auch gleich noch mit reinziehen.
      Von außen betrachtet klang das alles wirklich sehr seltsam und überhaupt nicht wie etwas, über das sich zwei erwachsene Männer unterhalten würden. So richtig wusste Elias auch nicht, was er dazu sagen sollte. Es war ihm nicht peinlich, dass er mit seiner Schwester
      Miraculous schaute. Sowas tat man halt als großer Bruder. Vielleicht war es ihm ein wenig unangenehm, dass er alle Charaktere der Show beim Namen kannte und bis zur letzten Folge die Handlung genaustens wiedergeben konnte. Aber das lag mehr daran, dass er nicht wollte, dass Jack diese Dinge über ihn wusste. Bereits jetzt war der Einblick in sein Leben viel zu groß. Wie, zum Teufel, sollte man so jemanden auf Distanz halten?
      Also griff Elias zu seiner üblichen Taktik und stierte Jack einfach nur ein wenig unterkühlt an, während er die Anspielung auf Marienkäfer und Katzen ignorierte. Nein, er würde sich in keiner Form von Jack provozieren lassen.
      Zumindest war das der Entschluss, den er gefasst hatte. Dann sprach Jack aber etwas von Krallen ausfahren und sexy an und Elias blitzte ihn doch wieder genervt an.
      "Was hältst du davon, solche Themen nicht anzusprechen, während Lumi in der Nähe ist?"
      Und da war wieder dieses typische Grinsen auf Jacks Lippen. Als Antwort wanderten Elias' Brauen nur ein Stückchen näher zusammen. "Außerdem habe ich dir schon gesagt, dass es eine einmalige Sache war. Also lass solche Anspielungen.", gab er dann etwas leiser als normal von sich, da er nicht doch riskieren wollte, dass Lumi plötzlich hinter ihm stand und irgendwas hiervon mitbekam. Es war auch so schon kompliziert genug. Da musste sie nicht noch wissen das...naja, das halt. Jack war ein Arbeitskollege und sie sollte bloß keinen anderen Eindruck bekommen.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wynnie ()

    • "Oh, ich darf sie also ansprechen, wenn Lumi nicht da ist? Gut, dann frag ich dich am Montag nochmal.", antwortete ich und lehnte mich zurück. Er versicherte mir, dass vorletzte Nacht einmalig war, was ich fast schon ein bisschen schade fand.
      "Schade. Ich fand die Sache nämlich verdammt gut. Allein wenn ich daran denke, bekomme ich Lust drauf. Aber was solls. Du weißt ja, wo du mich findest.", antwortete ich und trank meinen Kaffee weiter. Die Stimmung war eigenartig. Er war nicht wie sonst. Aber ich kam auch nicht drauf, was es war. Vielleicht war es besser, das Thema ganz zu wechseln.
      "Sie ist süß. Noch so herrlich naiv und ohne Vorurteile. Sie führt wohl ein sehr glückliches Leben bei dir und dafür kann sie sehr dankbar sein. Da gibt es einige, die wohl auch gern so aufgewachsen wären.", murmelte ich und beobachtete sie und ihre Freundin dabei, wie sie ausgelassen redeten. Ich trank meinen Kaffee aus und stand dann mit meiner Tüte in der Hand auf.
      "Ich werd wohl besser gehen, wir sehen uns ja Montag in der Firma, Tiger.", Hm, der Name gefiel mir wirklich. Den wird er jetzt wohl öfter hören müssen.
      "Lass dir wenigstens gesagt sein, dass mir der Tag wirklich gefallen hat.", sagte ich ernst gemeint. Ich ging die ersten Schritte, ehe ich nochmal zögerte und mich hinter ihm zu ihm runterbeugte. Genauso, dass Lumi nichts sehen konnte, denn sie war ja immernoch mit ihrer Freundin im Gange.
      "Ich freu mich aber darauf, euch mal besuchen zu dürfen.", hauchte ich ihm ins Ohr und meine Zunge berührte ganz kurz seine Ohrmuschel. Dann ging ich bezahlen, schrieb an der Kasse meine Nummer auf eine Servierte und ging damit zu Lumi.
      "Hey Prinzessin. Ich muss los. Ruf mich an, wenn wir mal zusammen üben wollen. Dann komm ich zu euch. Und ärgere deinen Bruder nicht, hörst du?", verabschiedete ich mich, reichte ihr die Servierte zwischen Zeige- und Mittelfinger und verschwand dann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kiba ()

    • Auf den blöden Kommentar antwortete Elias gar nicht mit Worten, sondern warf Jack nur einen Blick unter gefurchten Brauen und aus verengten Augen zu, der mehr als deutlich machte, dass er ihn nicht am Montag fragen sollte. Aber so, wie er Jack einschätzte, brachte das genau so wenig, wie klipp und klar zu sagen, er solle es nicht tun. Jack würde es sowieso tun. Daher machte sich Elias gar nicht erst die Mühe, zu diskutieren. Am Montag könnte er ihn wenigstens als sein Vorgesetzter zurechtweisen, dass es kein angebrachtes Thema für den Arbeitsplatz war. Was Jack wahrscheinlich auch wieder nicht interessieren würde. Ugh.
      Als Jack dann aber unvermittelt das Thema wechselte, glitt Elias' Blick wie von selbst zu seiner Schwester. Sie stand noch immer etwas weiter hinten in dem Eiscafé und unterhielt sich wild gestikulierend mit ihrer Freundin. Einmal lachte sie kurz so laut und herzlich, dass es bis an Elias' Ohren drang. Eine sanfte Wärme schlich sich in seinen Blick, während er seine Schwester betrachtete. Ihr herzliches lachen und ihre unbekümmerte Art.
      Jack wusste nicht, wie Recht er mit dem hatte, was er gesagt hatte. Es gab einige, die gerne so aufgewachsen wäre. Elias' unter ihnen.
      Aber es brachte nichts, der Vergangenheit nachzuhängen.
      "Mhm.", brummte Elias zustimmend, der Ausdruck in seinen Augen plötzlich fast schon nachdenklich.
      Sein Blick schoss jedoch mit der gewohnten Schärfe zurück zu Jack, als der ihn Tiger nannte. "Nenn mich nicht so.", gab er leise, aber eindringlich von sich. Er wollte noch anfügen, dass Jack ihn vor allem auf der Arbeit nicht so nennen sollte, aber irgendwie beschlich Elias das Gefühl, dass das Jacks Verlangen nach diesem lächerlichen Spitznamen nur noch mehr befeuern würde. Also ließ er es und sah Jack einfach nur warnend an. Jacks nette Worte zum Abschied, dass er den Tag genoßen hatte, stimmten Elias milder, aber er weigerte sich, dass durchscheinen zu lassen und sah ihn daher nur weiter miesgelaunt an.
      Der Ausdruck verstärkte sich nur, als Jack zögerte, sich doch nochmal umdrehte, zu Elias herunterbeugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Natürlich nicht, ohne das seine Zunge Elias' streifte. Der gehauchten Worte, Jacks Stimme so nah ein seinem Ohr und der kurze Kontakt der feuchten Zunge, ließen Elias ein Schaudern über den Rücken wandern, dass er gerade so unterdrücken konnte. Atmen war plötzlich schwer, die feinen Härchen in seinem Nacken richteten sich auf und der Griff seiner Hände um seine eigene Tasse wurde fester. Irritiert und genervt gleichermaßen, sah Elias Jack mürrisch hinterher.

      Lumi grinste Jack an. Sie war ein wenig traurig darüber, dass er schon gehen musste, aber mehr glücklich, dass sie ihn überhaupt getroffen hatte und noch glücklicher, dass sie ihn schon bald wiedersehen würde. "Nur so viel, wie er braucht.", antwortete sie schelmisch. Dann umarmte sie Jack noch einmal stürmisch zur Verabschiedung und widmete sich wieder dem Gespräch mit ihrer Freundin.
      Als sie zurück zu Elias kam, saß der noch immer ein wenig steif und mit verkniffenem Gesichtsausdruck am selben Platz. Neugierig musterte Lumi ihn unauffällig. Ihr Bruder wirkte fast ein wenig...durcheinander. Es dauerte eine Weile, bis sie den Ausdruck auf seinem Gesicht benennen konnte, so selten sah sie ihn. Elias war nie durcheinander. Er wirkte immer so sicher und gefasst, dass Lumi kurz überrascht blinzelte und ihn dann breit angrinste.
      Langsam glitt Elias' Blick zu Lumi. "Was, Zwerg?"
      "Nichts.", summte sie und aß ihr Eis weiter.

      Das restliche Wochenende verlief ereignislos. Lumi las ihre neuen Bücher und übte viel. Sie wollte Jack erst einladen, wenn sie ein ganzes Stück spielen und ihn so beeindrucken konnte. Zwischenzeitlich ließ sie es sich aber nicht nehmen, ihn ab und zu in ihrem typischen Schreibstill mit zig Ausrufezeichen zuzuspamen oder musikbezogene Dinge zu fragen.
      Montag Morgen kam schneller, als Elias 'Jack nervt' denken konnte. Nicht, das er das restliche Wochenende überhaupt noch an ihn gedacht hatte. Oder - zumindest nicht freiwillig. Aber nach ihrer Begegnung im Einkaufszentrum wurde es immer schwerer, den Typen erfolgreich zu verdrängen.
      Und während Elias in der Firma auf den Fahrstuhl wartete, stellte er verärgert fest, dass seine Gedanken schon wieder in eine ganz bestimmte Richtung gedriftet waren. So stand er schon mit stoisch verzogener Miene vor den Türen des Fahrstuhls, als diese mit einem leisen Ding aufglitten. Elias trat ein, lehnte sich mit verschränkten Armen an die hintere Wand und überlegte, ob und wie er Jack aus dem Weg gehen konnte. Vielleicht sollte er einfach nur noch durch Miles mit ihm kommunizieren.
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