I hate you, but I love you (Wynnie & Kiba)

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    • Fuck. Dieser Kerl hatte es raus und dass er hier so triumphierte, gefiel mir gar nicht. Nur leider war das alles zu gut, als dass ich ihn davon abhalten könnte. Ausnahmsweise ließ ich ihn also machen.
      Immer wieder traf er diesen einen empfindlichen Punkt, an dem ich zusammen zuckte und immer wieder wohlige Laute von mir gab. Als er dann auch noch tatsächlich begann, an meinen Fingern zu saugen, leckte ich mir selber fahrig über die Lippen. Er hatte grad nur Glück, dass ich so verwundbar war. Das würde sich gleich alles ändern. Und dann war er es, der um Gnade flehte. Obwohl ich schon gerne mal in den Genuss eines Blowjobs von ihm kommen würde. Wenn er ihn genauso geil machte, wie er grade an meinen Fingern gesaugt hatte, freute ich mich schon riesig drauf.
      Als er dann auch meine Finger wieder frei ließ, bahnten sie sich sofort den Weg zu seinem Eingang. Ich führte erst einen in ihn, was schon verdammt eng war. Doch nach einigen Bewegungen entspannte er sich und der zweite fand seinen Weg in ihn. Oh Gott, wenn ich mir vorstellte, dass ich da gleich tief in ihm war, kam ich ja schon fast vom Gedanken daran. Ich gab mir alle Mühe, ihn gut genug darauf vorzubereiten, doch meine Ungeduld wuchs von Sekunde zu Sekunde mehr. Shit. Entweder jetzt oder nie.
      Meine Finger entzogen sich und richtete mich auf, nur um auf sie Schnelle ein Kondom aus meiner Hosentasche zu fischen und es mir umzurollen. Safety first. Ich schlug mir sein rechtes Bein über meine Schulter, hob seine Hüfte an, platzierte mich vor ihm und drang erst mit der Spitze und Stück für Stück stöhnend mit dem Rest in ihn ein. Scheiße, ist das eng. Und so verdammt geil. Ich musste einiges an Kontenance behalten um ihn nicht gleich wie ein wilder Bock zu rammeln. Ich krallte mich in seine Arschbacken und genoss den Anblick, der sich mir darbot.
    • Gespannte Erregung prickelte in ihm, als Jack seine Finger gegen ihn presste. Kurz wand Elias sich ein wenig, dann schnappte er scharf nach Luft und vergaß vollkommen, was seine eigenen Hände gerade noch getan hatten. Er gab einen heiseren Laut von sich, biss sich auf die Lippe und ließ seine Hände zu Jacks Rücken zucken, um dort Halt zu finden. Jack gab sich Mühe, ihn vorzubereiten, aber man merkte seinen fahrigen Bewegungen seine wachsende Ungeduld an. Und auch Elias war begierig auf den nächsten Schritt, wollte alles von Jack spüren und sich in den leidenschaftlichen Berührungen zwischen ihnen verlieren. Finger waren schön und gut und Elias genoß jede Sekunde, auch wusste er, dass es nötig war, aber. - fuck. Er wollte Jack. Jetzt und hier.
      Als könnte er seine Gedanken lesen, zog Jack seine Finger zurück, verschwand für ein paar Sekunden, in denen Elias immer noch zu sehr von Verlangen benebelt war, um mitzubekommen, was er machte, und hob dann Elias' Bein über seine Schulter. Elias hielt die Luft an, als er spürte, wie Jack sich platzierte. Er hielt Jacks Blick und sah dabei so offen und verletzlich aus, dass für einen Moment ein tieferes Gefühl als pure Lust durchschimmerte. Aber dann drang Jack in ihn ein und der Moment war vorbei. Elias schnappte scharf nach Luft, seine Hände auf Jacks Körper krallten sich mit jedem weiteren Zentimeter ein wenig fester an ihn. Sie waren beide ungeduldig, aber Jack nahm trotzdem genug Rücksicht und hielt sich lange genug zurück, bis Elias sich an ihn gewöhnt hatte.
      Der Anblick, wie Jack dort hockte - nackt, verschwitzt und in ihm versenkt - war göttlich. Elias gab ihm durch ein kleines Nicken zu verstehen, dass er anfangen konnte, sich zu bewegen. Nein, nicht das er konnte, sondern das er sollte. Das er es ihn, scheiße nochmal, brauchte. "Lass mich fliegen, Jack.", schnurrte er schon fast, seine Stimme rauchig, und griff dabei bewusst Jacks Worte auf, um ihn herauszufordern, ihnen gerecht zu werden.
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    • Nur sehr benommen durch die Enge nahm ich wahr, dass er bereit war. Noch einmal küsste ich ihn, während ich mich halb aus ihm herraus zog, nur um wieder in ihn zu stoßen. Scheiße, war das gut. Ich wimmerte und wiederholte die Bewegung noch ein paar Mal, ehe ich dann doch schneller und leidenschaftlicher wurde. Es fühlte sich so verdammt gut an, dass nichts mehr um mich mitbekam. Es gab nur mich und Elias. Seine heiße Enge, sein einnehmender Blick und seine Hände die sich in die Haut meines Rückens krallten. Und genau das turnte mich leider nur noch mehr an. Ich versuchte den richtigen Winkel und somit seinen erogenen Punkt zu erwischen und eigentlich konnte ich das ganz gut. Zumindest waren bis jetzt alle begeistert und haben sich nicht beschwert.
      Noch mit einen Arm abgestützt, griff ich mit der anderen Hand zwischen uns und pumpte sein Glied passend zum Tempo. Ich wollte, dass wir beide gleichzeitig kamen. Ich musste also genau aufpassen, wie seine Mimik war und vorallem musste ich seine Hände im Blick behalten. Meistens zeigten auch sie schon an, ob er kurz vorm Kommen war. Auch wenn ich bis jetzt noch nichts derartiges spürte. Sollte er jedoch seinem Höhepunkt näher kommen, musste ich langsamer werden. Noch besser wäre es, ihn kurz ganz zu verlassen, nur um kurz darauf wieder in ihn einzudringen und ihn zu pumpen. Gosh, das war mehr als geil. Das war... atemnberaubend.
    • Jack ließ sich nicht lange bitten.
      Augenblicklich war es um Elias Fähigkeit geschehen, zu denken. Alles was er konnte, war fühlen. Jede tiefe Bewegung aus Jacks Hüften brachte seine Welt zum beben, entlockte ihm Geräusche, die er nicht länger zurückhielt und ließ seine Hände nur fester nach Halt greifen. Als Jack dann schließlich diesen einen, ganz besonderen Punkt traf, warf Elias den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und gab ein scharfes "Fuck" von sich, dass in ein langgezogenes Stöhnen überging. Sobald Jacks Hand zwischen sie griff und sich um ihn schloss um im selben Takt wie seine Hüfte zu arbeiten, war es um Elias komplett geschehen.
      Völlig losgelöst krallte er sich an Jack fest, reckte sich jedem seiner Stöße entgegen oder hob die Hüften um seiner Hand zu begegnen. Er wimmerte, keuchte, stöhnte und atmete schwer. Alles gleichzeitig und durcheinander und scheiße -
      Hitze sammelte sich in seiner Körpermitte. Druck, den er bald in Jacks Hand entladen würde. Elias stand an der Kante. Und mit jeder Bewegung von Jack, kam er dem Sprung näher.
      Seine Gesichtszüge entgleisten ihm komplett, sein komplettes Sein zu sehr eingenommen von dem hier und jetzt, von seinem bevorstehenden Höhepunkt, um irgendetwas anderes zu registrieren.
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    • Da war er! Der alles entscheidende Punkt. Elias schien es mehr als nur zu genießen und ich musste ehrlich zugeben, bei mir war es nicht anders. Scheiße! Scheiß auf den Plan, denn auch ich konnte dem Druck nicht mehr lange standhalten. Unter lautem abgehackten Stöhnen wurde ich schneller. Ich brachte Elias dazu, dass er kam und auch dann konnte ich endlich meinen angestauten Druck loslassen.
      Erschöpft gab ich nach und legte völlig außer Atem meinen Kopf auf Elias' Schulter. Ich brauchte einen Moment, um wieder Luft holen zu können. Fuck, war das gut. Meine Arme zitterten, als ich mich aus ihm rauszog und wie ein nasser Sack neben Elias plumpste. Lächelnd schloss ich meine Augen und genoss es glücklich erschöpft zu sein.
      "Also eins muss man dir ja lassen. Du kannst echt ne Granate im Bett sein", kommentierte ich und spürte auch jetzt erst, dass mein Rücken brannte. Er schien sich ziemlich gut an meinen Rücken festgehalten zu haben, denn so wie es sich anfühlte, war mein halber Rücken zerkratzt. Allerdings fand ich persönlich sowas ziemlich geil. Viel besser als Knutschflecke, von denen Elias auch einige abgekriegt hat. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah in seine Richtung. Oops, da waren sogar Bisspuren an seiner Schulter. Naja, er wird es schon abkönnen.
      Ich richtete mich auf, um mir das Kondom abzustreifen und ging ins Bad, um es einerseits wegzuschmeißen und andererseits um mir mit Klopapier den Bauch sauber zu machen. Denn Elias hatte ordentlich Bumms drauf. Gleichzeitig nahm ich auch für ihn etwas und ging dann wieder zurück.
      "Hier, falls auch was an dir klebt.", sagte ich und reichte ihm die Fetzen Klopapier.
    • Einen Moment atmeten sie beide einfach nur schwer und schwammen in der verbleibenden Ekstase ihres Höhepunkts. Elias' Sinne waren noch immer benebelt, aber nicht genug, um bei dem Gefühl von Jacks Stirn an seiner Schulter nicht ein kleines, wohliges "Mh." zu brummen. Seine Hände klebten noch immer an Jacks Rücken und aus irgendeinem Grund ließ er sie erst zur Seite fallen, als Jack sich aus ihm zurückzog und neben ihm plumpste. Einen Moment blinzelte Elias einfach nur erschöpft zur Decke hoch und versuchte, auf sein Leben klar zu kommen. Jacks Worte kommentierte er nur durch einen unverständlichen laut, dann stand Jack schon auf und verschwand kurz im Bad. Und während Elias so da lag, die Beine zittrig, der Atem schwer und sein Körper komplett erschöpft, wurde ihm plötzlich eins klar. "Das war der beste Sex, den ich jemals hatte.", gleichermaßen benommen vom Alkohol und seinem Höhepunkt hatte er das genau in dem Moment laut gesagt, als Jack wieder ins Zimmer kam. Irgendwo in seinem Delirium tönte eine kleine Stimme, dass er das noch bis an sein Lebensende bereun würde.
      Aber der Gedanke blieb nicht lang und so hatte Elias keine Chance, sich darüber aufzuregen. Stattdessen nahm er das Toilettenpapier von Jack entgegen und setzt sich ein wenig auf. "Danke." Jetzt erst merkte er, dass er ein ganz schönes Chaos veranstaltet hatte. Ohne Jacks Blick zu treffen, wischte Elias sich seine eigenen Überreste ihres Bettsports vom Bauch. Er knüllte das Papier zusammen und ließ es auf den Nachttisch fallen, mit dem festen Vorhaben, es morgen zu entsorgen. Dieses kleine zusammengeknüllte Bisschen Papier auf seinem Nachttisch war ein deutliches Zeichen von Elias' Erschöpfung. Er ließ nie Müller herumliegen.
      Aber er fühlte sich von seinem intensiven Höhepunkt noch immer so wobbelig, dass er nicht wagte, aufzustehen. Ganz zu schweigen von dem Alkohol in seinem Blut, der das ganze doppelt so schwierig machte. Sein Blick glitt zu Jack zurück und wanderte für einen Augenblick über seinen Körper, ehe er auf seinem Gesicht zum stoppen kam. Eine kaum wahrnehmbare Emotion im Blick, die etwas anderes war als pure, körperliche Lust. Irgendwas in seiner Brust zog sich seltsam zusammen. Er würde doch jetzt keinen Schlaganfall bekommen? Verwirrt blinzelte Elias das Gefühl weg und zog die Brauen ein wenig zusammen. "Wir sollten schlafen." Vielleicht nicht die Reaktion, die nach so einer intensiven, körperlichen Nähe angebracht war, aber doch die einzige, die Elias gerade in den Sinn kam. Flucht nach hinten und weg von dem seltsamen Gefühl in ihm.
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    • Ich legte mich neben ihm und sah ebenfalls bloß zur Decke. In mir halltem die Worte nach, die Elias eben noch gesagt hatte. Klar fühlte ich mich geschmeichelt. Und ja, er war verdammt gut. Aber.... moment mal. Hatte ich gerade Interesse für sein Sexleben? Es war nur Sex. Mir war immer egal, was meine Sexpartner danach machten? Also was zum Henker mischte ich mich da jetzt ein? Ich durfte mir das nicht zu Kopf gehen lassen.
      Ich sah zu ihm und musste zugeben, er sah wirklich fertig aus. Ich war ja auch total verschwitzt. Nur langsam kühlte sich mein Körper durch die Nacktheit wieder ab. Ich hatte den Drang, kalt zu duschen. Aber ich war zu erschöpft.
      Als ich dann den Vorschlag meines Kollegen hörte, blinzelte ich verwirrt. Äh... ja. Was machte man denn danach, wenn man sich nicht liebte? Eigentlich gehen. Aber wohin? Ich müsste notgedrungen hier wieder zurück. Also ja. Es ging nur schlafen.
      "Okay. Lass uns pennen.", bestätigte ich dann und nahm mir meine Decke, um meinen Körper zu bedecken. Zum Glück hatten wir wenigstens zwei Decken. Ich sah nochmal zu ihm und lächelte leicht. Jetzt hatte ich doch mit ihm geschlafen. Naja, einerseits wollte ich das auch. Meine Begierde sollte nun doch eigentlich gestillt sein. War sie aber nicht. Mein Lächelnd verschwand gebauso schnell wieder, wie es gekommen war. Denn mich beschäftigte das Gefühl in meinem Bauch. Und die Worte, die Elias von sich gegeben hatte. Zwischendurch war da auch dieser Blick. Ich seufzte leise und legte mich auf den Bauch, den Kopf auf das Kissen in Richtung Elias. Ich sah ihn noch eine Weile an und dachte nach. Bis ich dann dem Schlaf nicht mehr entkommen konnte.
    • Mehr aus Gewohnheit als aus Notwendigkeit, schnappte Elias sich ebenfalls eine Decke und verkroch sich darunter. Fast war es schon ein wenig zu warm, also schlug er sie doch wieder auf, so dass nur sein Unterkörper bedeckt war und kühle Luft seinen verschwitzten Oberkörper traf. Zum Glück hatte keiner von ihnen das Fenster geschlossen, bevor sie zur Karaokebar gegangen waren, so dass nun die erfrischende Meeresbrise durch den schmalen Spalt hereindrang.
      Elias rutschte ein wenig nach unten, platzierte seinen Kopf auf dem Kissen und lag auf dem Rücken da. Eine Zeit lang atmete er einfach nur, die Lider schwer und ein unsichtbares Gewicht von Müdigkeit, dass ihn tiefer ins Bett zu pressen schien, auf der Brust. Müde blinzelte er. Etwas in seinem Augenwinkel erregte seiner Aufmerksamkeit. Ohne hinsehen zu müssen, war er sich ziemlich sicher, dass Jack ihn ansah. Er konnte seinen Blick fast spüren. Aber Elias drehte den Kopf nicht zu ihm. Erschöpfung. Zu müde, um den Kopf zur Seite zu drehen - das war zumindest eine bessere Begründung als der Schlag, den sein Herz gerade ausgesetzt hatte. Was ebenfalls ganz bestimmt nicht an Jacks eindringlichem Blick lag. Nachbeben des wirklich guten Höhepunkts, den er eben gehabt hatte, oder so. Vielleicht auch Alkoholvergiftung. Aber ganz sicher nicht wegen Jack.
      Wieder spürte Elias mehr, als das er es sah, dass Jack sich drehte. An dem Gefühl, dass er ihn ansah, änderte sich aber nichts. Fast trieb Elias der intensive Blick einen Hauch von Pink auf die Wangen. Wäre es nüchtern gewesen und hätten sie nicht gerade miteinander geschlafen, hätte er wohl die Brauen zusammengezogen und etwas nach dem Motto 'Guck nicht so.' oder 'Hör auf, mich anzugucken.' von sich gegeben. Aber Elias war nicht nüchtern. Im doppelten Sinne. Neben dem Alkohol schien sich noch etwas anderes in sein System geschlichen zu haben. Er grummelte kurz und drehte sich dann zur Seite, den Rücken Jack zugewandt. Dabei war es nicht mal Jack, weswegen er plötzlich so verstimmt war. Oder vielleicht doch.
      Trotz der wirr wirbelnden Gedanken in seinem Kopf dauerte es nicht lange, bis die Anstrengungen des Tages ihn einholten und Schlaf ihn zu sich holte.

      Am nächsten Morgen wurde Elias von einem neugierigen Sonnenstrahl auf der Nase geweckt. Er zog die Nase kraus und stöhnte leise. Sein Kopf schmerzte, er klebte ekelig und außerdem tat ihm irgendwie sein Hinter ein wenig weh - Oh.
      Oh, ja. Jack und er hatten -
      Scheiße, er konnte den Gedanken nicht mal zu Ende denken. Blinzelnd schlug er die Augen auf und setzte sich, entgegen dem Hämmern in seinem Kopf, das von ihm verlangte, für immer dort liegen zu bleiben, vorsichtig ein Stückchen auf. Den Oberkörper auf die Hände gestützt drehte er den Kopf und warf einen Blick auf Jack.
      Seine Decke war im Schlaf ein wenig verrutscht und gab den Anblick auf seinen Oberkörper frei. Seine weiche Haut und die harten Muskeln. Halb auf dem Bauch, halb auf der Seite, gab die Decke ebenfalls den Blick auf seinen Rücken frei. Ein paar rote Kratzer zierten die sonst makellose Haut dort. Augenblicklich tauchten, ungebetener Weise, Bilder von letzter Nacht vor Elias' innerem Auge auf. Wie verzweifelt er sich mit jedem weiteren Stoß festgekrallt ha- Oh scheiße.
      Okay, ganz ruhig. Das änderte gar nichts zwischen ihnen. Sowas passierte und sie waren beide erwachsene Männer.
      Trotz dieses Versuchs, letzte Nacht zu rationalisieren, warf Elias die Bettdecke bei Seite, stand leise, aber schnell aus dem Bett auf (sein Kopf dankte es ihm, in dem er doppelt so stark anfing zu hämmern) und schlich ins Bad. Nein, er ergriff gerade ganz bestimmt keine Flucht.
      Er wollte einfach nur duschen.
      Aber als er in dem kleinen Bad am Spiegel vorbeiging, sprang ihm etwas ins Auge. Seine Augen verengten sich ein wenig, um genauer sehen zu können. Einen Schritt näher zum Spiegel und es war offensichtlich, was sich da von seinem Schlüsselbein bis zu seiner Schulter zog. Knutschflecken.
      Gott. Ernsthaft, Jack? Dieser Idiot.
      Elias hob eine Hand und fuhr sich vorsichtig über den Knutschfleck an seinem Schlüsselbein. Einen Moment machte er nichts, außer atemlos in den Spiegel zu starren. Dann hob er die Augen, begegnete seinem eigenen Blick und zog augenblicklich genervt die Augenbrauen zusammen.
      Abrupt drehte er sich um und ging in die Dusche. Er spülte mit dem kalten Wasser auch das seltsame Gefühl in seiner Brust den Abfluss hinunter.
      Erst, als er das Wasser wieder ausgestellt hatte und aus der Dusche getreten war, fiel ihm auf, dass er bei seiner Flucht - äh, dem ganz normalen Gehen ins Bad - ein Handtuch vergessen hatte. Das konnte doch nicht wahr sein. Elias nahm einen tiefen Atemzug. Eine Nacht mit Jack würde ganz sicher nicht ausreichen, um ihn wie ein kopfloses Hühnchen herumlaufen zu lassen. Das mit dem Handtuch war ein Fehler gewesen, den er auf seinen hämmernden Schädel und den Kater zurückführte. Und nachdem Jack sowieso schon alles an ihm gesehen hatte - an dieser Stelle musste Elias wieder ganz besonders die Stirn kräuseln, um nicht genauer an letzte Nacht zu denken -, konnte er es wohl auch riskieren, ohne Handtuch das Schlafzimmer zu betreten. Wahrscheinlich pennte der Typ eh noch.
      Als nahm Elias einen wappnenden Atemzug, setzte seine übliche Miene auf (was gar nicht so schwer war, die Kopfschmerzen machten es ihm leicht, schlecht gelaunt zu Blicken) und öffnete die Tür. Leise, um Jack nicht wach zu machen, falls er noch schlief, schlich Elias zu seinen Sachen und griff sich ein Handtuch, um sich abzutrocknen und anzuziehen.
      Schöne scheiße.
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    • Meine Nacht verging hervorragend und ich schlief mehr als gut. Es war schon schön, so einzuschlafen. Erschöpft und ausgelaugt aber glücklich.
      Ich wurde wach, als sich die Matratze irgendwie erhob und die Sonne mir ins Gesicht strahlte. Ich kniff die Augen zusammen und stöhnte leise, ehe ich mich dann doch lieber umdrehte. Ich hasste es, wenn mir die Sonne ins Gesicht schien. Vom Schatten eingenommen döste ich noch, ehe ich meine Augen dann irgendwann doch öffnete. War Elias etwa schon auf? Ich erinnerte mich, dass das Bett auf der anderen Seite leer war, als ich mich umgedreht hatte. Ich drehte meinen Kopf, um es nochmal zu kontrollieren und tatsächlich war das Bett außer mir leer. Nochmal genervt stöhnend drehte ich mich wieder um und gähnte. Ja, ich gab zu, ich brauchte lange, um aufzuwachen und aufzustehen. Steh ich zu. Entweder man kam damit klar oder eben nicht.
      Ich fuhr mir durchs Haar, als die Tür aufging und ein nackter Elias durch den Raum schlich. Natürlich mit seiner üblichen Miene. Ich guckte nicht schlecht, als er sich dann das Handtuch griff und sich abtrocknete und anzog. Ich musste grinsen. Irgendwie war das ja schon niedlich. Ich richtete mich auf, extra auffällig, um ihn nicht zu erschrecken und stützte mich auf beiden Armen nach hinten ab.
      "Oh, du bist wach. Das ist gut. Dann kann ich ja auch gleich duschen gehen. An mir klebt nämlich was von dir. Obwohl es eigentlich zu schade wäre, deinen Geruch von mir zu waschen. Das sar nämlich sehr angenehm.", sagte ich und lehnte mich danach nach vorne, um mich jetzt mit den Ellenbogen auf meine Beine abzustützen, die ich seitlich angewinkelt unter der Bettdecke liegen hatte. Ich konnte es einfach nicht lassen. Obwohl ich fand, dass das eher ein Kompliment war. Denn er roch wirklich gut. Auch als er verschwitzt unter mir lag. Er war.... unwiderstehlich.
    • Betont langsam, um nicht panisch oder erschrocken zu wirken, zog Elias sich ein weißes Shirt über und schlüpfte wie eine Schildkröte mit dem Kopf zuerst durch. Dabei überlegte er, was er antworten sollte. Typisch, dass Jack direkt wieder einen dummen Kommentar abgab und versuchte, ihn zu triezen. Das war...schon fast erschreckend normal. Und das machte es Elias deutlich leichter, ebenfalls in alte Verhaltensmuster zu fallen und so zu reagieren, wie Jack es wohl von ihm erwartete. Als wäre alles wie vorher. Was es wohl auch war.
      Also warf Elias Jack einen undeutbaren Blick zu, verengte seine Augen dann ein wenig und kommentierte trocken: "Gewöhn dich nicht dran." Was wohl mehr als deutlich machte, dass Elias nicht vorhatte, das von letzter Nacht zu wiederholen.
      Er griff nach dem schwarzen Haargummi auf seinem Nachttisch. Dabei fiel ihm das vergessene Toilettenpapier auf. Ein deutlicher Beweis, was genau 'das' von letzter Nacht gewesen war. Einen Moment blieb sein Blick an dem zusammengeknüllten Papier hängen, dann nahm Elias das Haargummi zwischen die Lippen, während er mit beiden Händen begann, sein Deckhaar zusammenzufassen, um es in seinem typischen Zopf am Hinterkopf zu stylen. "Das war eine einmalige Sache -", nuschelte er halbverständlich um das Haargummi herum. Dann griff er mit der linken Hand danach und zog es um seinen Zopf fest. "- und ändert nichts zwischen uns." Bei diesen Worten sah er Jack direkt an. Er wollte deutlich machen, dass er es auch so meinte. Und so gab er sich Mühe, seinen Blick gewohnt verschlossen sein zu lassen. Das Hämmern in seinem Kopf machte es ihm leicht. Komisch...gehörte zu einem Kater auch Hämmern im Herz?
      Sicher, dass er mehr als deutlich die Grenzen zwischen ihnen wieder hochgezogen hatte, wandte Elias seinen Blick schließlich ab. Unschlüssig stand er einfach nur mit verkniffenem Gesichtsausdruck einen Moment im Raum rum. Wie war der Morgen nochmal organisiert? Hatten sie sich zu einem gemeinsamen Frühstück im Hotel verabredet? Wenn ja, wann? Oder sollte jeder sich um sich selbst kümmern? Hatte dieses billige Absteige überhaupt Frühstück. Ugh. Er wollte auch nicht zu lange ratlos hier rumstehen und Jack den Eindruck vermitteln, dass er gerade absolut verloren war. In einer Kurzschlussreaktion griff Elias nach seiner Kappe, Sonnenbrille, und seinem Handy. Kappe und Sonnenbrille setzte er sich gegen die Kopfschmerzen auf, das Handy schob er in seine Hosentasche.
      "Ich gehe schon mal vor.", wiederholte er dann Jacks Worte vom Vortag. Etwas, dass er in letzter Zeit oft zu tun pflegte.
      Ohne zu wissen, wohin genau er schon mal vorgehen würde, oder ob es überhaupt etwas zum vorgehen gab, schritt Elias zur Tür und verließ das gemeinsame Zimmer.
      Na also. Das hätte doch deutlich schlechter laufen können. Jack war immer noch Jack, Elias hatte deutlich gemacht, dass sich das nicht nochmal wiederholen würde und zwischen ihnen war alles, wie vorher.
      Vor der Tür stieß Elias einen kleinen Schwall Luft aus und ging dann einfach wahllos die Treppen nach unten, auf der Suche nach einem Raum, in dem Frühstück angeboten wurde.
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    • Ich saß noch immer im Bett und beobachtete meinen Kollegen dabei, wie er sich anzog und mich mit Absicht ignorierte. Ich amüsierte mich eigentlich eher als dass ich mich ärgerte wie er versuchte, letzte Nacht gedanklich fast umgeschehen zu machen. Und anscheinend war er fest der Meinung, dass das nie wieder passieren würde.
      "Wie schade. Denn es hat mir gefallen. Ich hatte gehofft, dass wir das nochmal machen.", sagte ich zu ihm. Er versuchte wieder der alte zu sein, aber das zwischen uns war nicht mehr so wie vorher. Denn wir hatten uns gegenseitig in einer Fassung gesehen, in der wir beide verletztlich waren. Ich konnte prinzipiell damit umgehen. Aber ob er es auch konnte? Meine Augen waren immer noch auf ihn gerichtet, wie er sich seine Haare zurecht machte und ich hatte den Drang ihm sofort das Haargummi wieder aus den Haaren zu ziehen. Es war unglaublich heiß, ihn mal nicht in der Position des Chefs zu sehen. Die harte Schale, die sein Inneres geschützt hatte, war zu der Zeit gebrochen. Er sah so..... bedürftig, flehend und zerbrechlich aus. Doch ich widerstand den Drang danach, ihm jetzt das Gummi da wieder rauszuziehen. Er würde sich eh wieder blau und grün ärgern. Und er war leider auch viel zu schnell verschwunden. Vielleicht ein anderes mal. Obwohl es mir echt in den Fingern gejuckt hat. Verdammt.
      Ich seufzte ergeben und stand dann auch auf, um zu duschen. Ich war recht schnell fertig. Nach einigen Minuten kam auch ich nackt ins Zimmer, ich war ja eh allein, und trocknete mich mit einem Handtuch ab und zog mich an. Ich sah auf die Uhr und machte mich dann ebenfalls auf zum Frühstück.
      Auf dem Gang sah ich Violet.
      "Gugen Morgen Jack. Na? Gut geschlafen?", fragte sie fröhlich und eigentlich hatte ich einen Grund, sauer auf sie zu sein. Aber eigentlich auch dankbar. Denn ihretwegen und wegen Miles ist mein Plan aufgegangen. Ich sah mich um. Gut, wir waren allein.
      "Mehr als gut. Aber tu mir den Gefallen und verrate den Teufel von Miles nichts.", sagte ich so leise, dass nur sie es hören konnte. Aus irgendeinen Grund wollte ich das mit der Wette nicht mehr. Ich hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache....
      "Uhhh. Das freut mich", lächelte sie verstehend und nickte, "Komm gehen wir frühstücken."
      Zusammen gingen wir in den Frühstücksraum, wo ich die anderen suchte.
    • Jacks Kommentar schwappte in Elias' Kopf herum und bildete eine seltsame Kakophonie mit dem Hämmern in seinem Schädel. Er war sich nicht sicher, ob er den Kommentar ernst gemeint oder nur abgelassen hatte, um ihn zu necken. Eigentlich war das aber auch irrelevant, denn Elias hatte schon längst für sie beide beschlossen, dass so etwas nicht nochmal vorkommen würde. Es würde die Dinge im Büro zwischen ihnen nur unnötig verkomplizieren. Auch ohne, dass sie regelmäßig miteinander schliefen oder sich ihre Zungen in den Hals steckten war es schon kompliziert genug. Wie hieß es so schön? What happens in Vegas, stays in Vegas. Klar, der kleine Ort am Meer war keine Sündenhölle direkt in der Wüste, aber Elias nahm sich dennoch vor, die letzte Nacht, getreu nach dem Motto, hier zurückzulassen.
      Sein wahlloses herumwandern trug tatsächlich irgendwann Früchte. Er kam in einen relativ großen Raum, der von zahlreichen Holztischen unterschiedlicher Größe und den dazu passenden Sitzgelegenheiten beherrscht wurde. Auf jedem Tisch lag eine andersfarbig karierte Tischdecke. Schlanke, hohe Vasen mit Wildblumen zierten jeden Tisch. Am hinteren Ende gab es ein Buffett, von dem der Duft von frischen Brötchen, Rührei, Speck und Kaffee zu ihm rüber waberte.
      Miles stand dort bereits und hatte Elias auch gerade entdeckt. Der Giftzwerg fing wild an zu winken, während er sich ein Stück Brötchen in den Mund stopfte, obwohl er immer noch in der Schlange am Buffett stand. Das gerade er schon wach war, war das letzte, was Elias erwartet hatte. Dennoch schlenderte er zu ihm herüber. Zu etwas war der Teamausflug also doch gut gewesen. Undenkbar, dass Elias vor letzter Nacht auf das wilde Winken des Typens eingegangen wäre.
      "Heyo, Elias! Wie gehts dem Kopf?", fragte Miles frech grinsend. Elias warf ihm einen so eisigen Blick zu, das Miles ihn selbst durch die Sonnenbrille spüren konnte. Er verschluckte sich augenblicklich an seinem Brötchen und fing an zu Husten.
      "Okay, alles klar. Antwort genug.", röchelte er während er versuchte, nicht zu ersticken. Dann griff er nach einem Teller mit Rührei von seinem Tablett, drückte es Elias so gegen den Oberkörper, dass der gar keine Wahl hatte, als danach zu greifen, wenn er nicht riskieren wollte, dass es runterfiel. "Hier. Hab' mal gehört, Rührei soll bei einem Kater helfen."
      "Den ich gar nicht hätte, wenn du und Violet nicht wären.", kommentierte Elias trocken und nahm die Gabel entgegen, die Miles ihm jetzt reichte.
      "Jaaa. Schuldig im Sinne der Anklage. Aber hey, ich habe dir Rührei gegeben." Miles strahlte Elias an. Das er sein Essen freweillig teilte, war ein außerordentliches Zeichen seines schlechten Gewissens. Oder seines Überlebensinstinktes, damit Elias ihn nicht doch noch aufspießte. Ohnehin war es ja nicht wirklich 'Miles' Essen'. Der Typ war schon dabei, sich einen zweiten Teller vollzuschaufeln. "Geh schon mal vor, ich komme nach.", sagte er und hatte seine Aufmerksamkeit schon wieder den zahlreichen Leckereien im Buffett gewidmet.
      Elias brummte nur kurz, das Hämmern in seinem Kopf gerade zu präsent um darüber zu diskutieren, ob Rührei wirklich bei einem Kater half.
      Er steuerte einen leeren Tisch weit weg von der Fensterfront im Raum an. Die Sonne war gerade sein Erzfeind und ihm graute schon vor dem Moment, an dem sie später das Hotel verlassen und in die grelle Welt da draußen treten würden.
      Nicht wirklich hungrig begann er, in seinem Rührei herumzustochern. Nach einiger Zeit kam Miles mit einem Tablett von Essen zu ihrem herüber. Die Berge auf den zahlreichen Tellern hätten gereicht, um eine ganze Fußballmannschaft zu versorgen und einige schwankten gefährlich, als er das Tablett auf dem Tisch absetzte. Seine Augen funkelte gierig. "Ich lebe einen Traum.", hauchte er schon fast manisch, bevor er anfing, sein Essen zu vertilgen.
      Nach einiger Zeit trudelte auch Damien ein. Er setzte sich mit einer normalen Portion und einer dampfenden Kaffeetasse zu ihnen. Miles war viel zu sehr damit beschäftigt, zu stopfen, um sich zu unterhalten. Elias war unter normalen Umständen schon kein Kandidat für Smalltalk und sein Kopf hämmerte zu sehr, um auch nur darüber nachzudenken. Auch Damien schien gut damit zu sein, einfach nur schweigend sein Frühstück zu vertilgen.
      So saßen die drei einige Zeit da, bis etwas Elias' Aufmerksamkeit am anderen Ende des Raums erregte. Jack war gerade mit Violet im Schlepptau hereingekommen. Sicher, dass man seine Augen nicht durch die Sonnenbrille sehen konnte, ruhte Elias' Blick auf dem großen, schwarzhaarigen Idioten. Bevor das seltsame Gefühl in seinem Bauch überhand nehmen konnte, dass sich bei Jacks sonnengeküsstem Anblick einstellen konnte, richtete Elias seinen Blick jedoch wieder auf seinen Teller und begann endlich, sein Rührei richtig zu essen, damit kein Platz mehr in seinem Magen für andere Dinge war.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wynnie ()

    • Ich musste mich in den doch recht kleinen Raum nicht viel umsehen, um die anderen zu finden. Ich fand es hier sehr übersichtlich. Und wow. Elias saß bei den anderen? Das war unerwartet.
      "Komm, holen wir was zu essen und setzen uns zu den anderen.", sagte Violet und ging vor. Ich zögerte, weil ich immernoch nicht glauben konnte, dass Elias, der Elias, der immer so kalt zu anderen war und nie Interesse an seine Kollegen zeigte, dort bei den anderen saß. Ich schüttelte den Gedanken ab und ging ebenfalls zum Buffet. Mit Brötchen, Aufstrich und Kaffee bewaffnet setzten Violet und ich uns an den Tisch bei den anderen. Stumm schmierte ich mein Brötchen, während Violet sich mit den anderen unterhielt.
      "Hey ihr. Gut geschlafen? Ich hoffe doch, dass ihr alle den Alkohol gut vertragen und keine Kopfschmerzen habt. Das war doch gestern ein echt lustiger Abend, oder? Müssen wir dringend wiederholen.", kicherte sie und alle stimmten zu. Doch mein Blick wanderte bloß zu Elias. Ich dachte über die letzte Nacht nach. Mir gingen die Bilder nicht aus dem Kopf, wie er total erregt und nicht fähig, sich zu wehren unter mir lag und nach mir verlangte. Darum bettelte, ihn zu nehmen. Verschwitzt und erschöpft. Scheiße, ich spürte schon jetzt, wie mein Blut wieder nach unten rauschte. Wie heiß das doch wäre, wenn er so auf meinem Schreibtisch läge und ich mit ihm machen konnte, was ich wollte. Ich erwachte aus meinen Träumen, als Violet ihren Ellenbogen in meine Seite rammte und mich angrinste.
      "Du fängst gleich an zu sabbern.", flüsterte sie in mein Ohr und kicherte. Ich räusperte mich und aß nun endlich mein Brötchen.
      "Was habt ihr zwei eigentlich die ganze Zeit gemacht? Habt ihr lange zurück gebraucht?", fragte nun auch Haley und ich seufzte angestrengend.
      "Der Kerl war so schwer, dass ich ewig gebraucht habe, bis wir im Zimmer angekommen waren. Aber er schlief schon, als ich ihn ins Bett gebracht habe. Da lief gar nichts mehr bei dem. Ich finde, ich hab ne Massage verdient, dafür, dass IHR ihn abgefüllt habt. Nicht wahr, Miles?!", fragte ich und sah ihn mit verengten Augen an.
    • Elias's Ausdruck war gewohnt neutral. Nicht, dass man es unter seiner Vermummung sehen konnte. Auch sein Blick war betont auf seinen Teller gesenkt. Als Jack und Violet sich schließlich mit ihrem eigenen Essen zu ihnen setzten, brummte Elias nur kurz als Hallo.
      Sobald Violet dann von gestern Abend anfing zu sprechen, wie spaßig es gewesen wäre, und dass sie es dringend wiederholen mussten, hob Elias doch kurz den Blick und gleichzeitig die Brauen, so dass sie deutlich über seine Sonnenbrille zu sehen waren. Miles kicherte kurz und versuchte es schnell als Husten zu tarnen, eher er Violet energisch zustimmte.
      "Auf jeden Fall! Aber beim nächsten Mal vielleicht etwas anderes, als eine Karaokebar. Sonst stiehlt Elias uns nur wieder die Show." Er wedelte anklagend mit einem Brötchen in der Luft rum. "Ernsthaft. Du wärst der letzte gewesen, von dem ich gedacht hätte, er könnte singen!", plapperte Miles weiter.
      "Wieso?", fragte Elias nur nüchtern und brachte die Quasselstrippe damit aus dem Konzept. Er stotterte kurz, zwar nicht mehr ängstlich gegenüber Elias aber immer noch unsicher. "Äh - du redest sonst so wenig?"
      Das quittierte Elias nur mit einem undeutbaren Blick und gehobenen Brauen, eher er sich seinem Teller zuwandte. Die anderen lachten darüber, wie leicht Miles sich hatte aus dem Konzept bringen lassen und seine ulkige Antwort. Zum ersten Mal fühlte sich Elias, als sei er Teil des Spaßes.
      Was er aber noch mehr fühlte, war schon wieder Jacks brennender Blick auf ihm. Sein Körper schien einen siebten Sinn dafür entwickelt zu haben, wann Jack ihn ansah und wann nicht. Die feinen Härchen in seinem Nacken richteten sich auf. Es kostete Elias aktive Bemühung, nicht aufzusehen.
      Als Haley ihre Frage stellte, ertappte er sich dabei, wie er gespannt auf Jacks Antwort wartete. Er glaubte nicht, dass Jack verraten würde, was genau sie gemacht hatten, nachdem sie im Hotelzimmer angekommen waren. Trotzdem war er neugierig, wie Jack darauf reagieren würde.
      Aber er lächelte es ganz souverän weg, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Das ließ Elias' Blick doch wieder zu ihm wandern, während Jack schon Miles auf dem Kieker hatte.
      "Was guckst du mich an?", protestierte der gerade mit vollem Mund. "Violet ist mindestens genauso schuldig, wie ich!", warf er seine Kollegin ohne Scham mit unter den Bus. "Außerdem sollte Damien dich massieren."
      "Alter, was?", brachte Damien sich jetzt ebenfalls ein.
      "Wenn Violet es macht, ist es irgendwie seltsam. Und meine Hände sind viel zu klein und zart." Miles verzog wehleidig das Gesicht und wackelte mit den Fingern, während er das Brötchen zwischen den Zähnen hielt, dass er gerade noch in der Hand gehalten hatte. "Deine Hände sind höchstens klebrig, du kleiner Dieb. Oder wo sind meine Snickers gestern hin verschwunden?", gab Damien zurück.
      Augenblicklich zog Miles seine Hände zurück. "Keinen Plan, wovon du sprichst.", leugnete er scheinheilig.
      Es ging noch eine Weile zwischen ihnen hin und her und auch die anderen schalteten sich teilweise ein. Lockere Stimmung und Gelächter herrschte an ihrem Tisch vor. Und Elias mitten drinnen.
      Klar, er sprach nicht so viel, wie die anderen, aber irgendetwas hatte ich seit gestern Abend doch deutlich verschoben. Ungewohnt, aber nicht...unwillkommen.
      Nach einer Weile hatte Elias seinen Teller geleert und auch Violet schien fertig mit dem Frühstücken. Während die anderen spaßig stritten und diskutieren, wandte Elias sich stumm zu ihr um und nahm sich sogar tatsächlich die Sonnenbrille von der Nase. "Violet.", sprach er sie ruhig an und doch reichte seine Stimme, um ihre Aufmerksamkeit von der lebhaften Diskussion am Tisch (Miles predigte gerade, wieso seine Lieblingsband die beste Band der Welt war) auf ihn zu lenken.
      "Hast du vielleicht etwas gegen Kopfschmerzen dabei?" Denn so amüsant ihre Gruppe auch teilweise war, würde er den heutigen Tag nicht überleben, wenn sie weiter so chaotisch waren und sein Kopf hämmerte.
      Er wartet ihre Antwort ab, stapelte ihre leeren Teller übereinander und erhob sich mit ihr zusammen vom Tisch, um kurz zu ihrem Zimmer zu gehen, wo sie wohl Schmerztabletten in ihrer Tasche hatte. Das leere Geschirr platzierte Elias beim Verlassen des Raums in einem dafür vorgesehenen Wägelchen neben der Tür.
      Nachdem die beiden den Raum verlassen hatten, zögerte Miles keine Sekunde, um anzusprechen, was ihm schon auf dem Herzen brannte, seit er heute morgen die Augen aufgeschlagen hatte.
      "Jack. Pscht, Jack.", flüsterte er und stieß ihm völlig übertrieben mit dem Ellenbogen an, der er längst seine Aufmerksamkeit hatte. "Wie siehts aus? Kann ich meine - äh, unsere Wettgewinne einstreichen? Ist irgendwas passiert?"
      Auch Haley und Damien waren verstummt und sahen jetzt gespannt zu Jack. "Bitte sag, dass ihr euch geprügelt habt. Ich habe auf Prügeln gewettet.", sagte Damien. Haley musterte Jack kurz und hob dann eine Braue. "Die beiden sehen nicht aus, als ob sie sich geprügelt hätten. Hm...oder hat Elias etwa ein blaues Auge hinter seine Brille verborgen?"
      "Pscht!", fuhr ausgerechnet Miles sie an und drehte sich wieder mit funkelnden Augen zu Jack um. "Lasst Jack doch mal erzählen!"

      (Hoffe, es ist ok, dass ich das mit Violet kurz so eingebunden habe. Falls nicht, hau mich einfach. Dann ändere ich es.)
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    • Ich lächelte leicht, als Violet mit Elias zusamme den Raum verließen. Er hielt die Kopfschmerzen wohl nicht mehr aus. Was Medikamente anging, war Violet aber auch wirklich die perfekte Anlaufstelle. Sie hatte für jeden Zweck irgendwas dabei. Wenn man etwas brauchte, dann hatte sie bestimmt das richtige Mittel.
      Ich steckte mir grad mein letztes Stück Brötchen in den Mund, als mich dann auch schon Miles wegen der Wette ansprach. Doch ich zuckte nur mit der Schulter.
      "Weder noch. Wie ich schon sagte, er schlief schon halb und war völlig weggetreten. Ich hab mich dann auch nur fertig gemacht und bin dann schlafen gegangen. Keine Prügelei und kein Rumgemache. Ihr könnt also weiter zittern.", erzählte ich und sah sie an. Ja, ich log ohne mit der Wimper zu zucken. Aber genau dann, als sie gefragt hatten, hatte ich dieses merkwürdige Gefühl in meinem Bauch. Ich konnte es nicht ignorieren. Ich sah in die enttäuschten Gesichter und stand dann auf.
      "Sorry Jungs.", entschuldigte ich mich und war gerade im Begriff, mein Tablett wegzuräumen, als Mister Lewis an den Tisch kam.
      "Ah Guten Morgen meine lieben Kollegen. Schön, dass ihr alle schon wach seid. Ich hoffe, ihr habt die Nacht gut überstanden und alle hervorragend gefrühstückt. Der Bus fährt um zwölf Uhr ab. Wenn wir ohne Verzögerung durchkommen, wären wir um sechszehn Uhr wieder Zuhause. So habt ihr alle genug Zeit, um euch noch zu erholen. Also! Packt eure Sachen und seid um zwölf spätestens unten am Eingang, alles klar? Eure Schlüsselkarten gebt ihr beim Rausgehen einfach bei der hübschen, charmanten Dame an der Rezeption ab.", trällerte er und ich sah von Lewis rüber zu den Kollegen. Wir nickten alle einstimmig und zufrieden verließ er uns wieder. Grinsend beugte ich mich runter.
      "Ihr solltet eure Wette lieber darauf schieben, ob Mister Lewis die Empfangsdame geknallt hat oder nicht.", lachte ich und auch alle anderen schienen sich da ganz einig zu sein.
      "Ich geh jetzt jedenfalls hoch, um meine Sachen zu packen. Also bis dann.", rief ich noch und ging dann meines Weges.

      In der Zwischenzeit stand Violet mit Elias in uhrem Zimmer um mach den Kopfschmerztabletten zu suchen.
      Also lieber Teamleiter. Was geht ab zwischen dir und Jack? Läuft da etwas? Ich seh, dass ihr euch ständig anstarrt. So sehr könnt ihr euch also gar nicht hassen.", fragte sie ganz beiläufig und fand dann den Blister, den sie sofort ihrem groß gewachsenen Kollegen überreichte. Sanft sah sie ihn an.
      "Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn Jack mal endlich jemanden hätte, der ihn zwischendurch mal auf den Putz haut. Denn er ist manchmal ein ganz schöner Vollidiot. Stimmts?"
    • Enttäuscht kippte Miles seinen Kaffee runter. Damien beobachtete das und verzog das Gesicht. Wenn das Koffein während er Busfahrt kicken würde, würde der Typ nicht stillsitzen können.
      "Maaan, Jack. Ich habe echt mehr erwartet. Jetzt steckst du schon mit uns unter einer Decke und dann das.", moserte Miles herum und schaffte es dann auch endlich mal, sich das letzte bisschen seines dritten Brötchens in den Mund zu stopfen.
      Dann kam auch schon Mister Lewis vorbei und verkündete ihnen, dass der Bus um 12 abfahren würde. Sie nickten alle und verlagerten das Thema dann auf ihren Chef und die Empfangsdame.
      "In meinem Wettring können auch mehrere Wetten gleichzeitig laufen.", grinste Miles, der schon wieder dick Geld roch. Seine Augen blitzten fiebrig. "Also Leute, ich höre eure Einsätze?"
      Und Damien und Haley, die Idioten, fingen tatsächlich an, darüber zu diskutieren, ob Mister Lewis etwas mit der Empfangsdame gestartet hatte und wieviel sie darauf setzen würden, während Jack schon auf dem Weg nach oben war.

      Violet musste wirklich ein wenig an ihren Fähigkeiten arbeiten, ein Thema beiläufig anzusprechen, dass sie offensichtlich mehr als interessierte. Diese Nasen aus dem Büro konnten aber auch einfach nicht anders, als sich in seine und Jacks Beziehung einzumischen. Nicht, dass es da irgendeine nennenswerte Beziehung gab, in die man sich einmischen konnte.
      Letzte Nacht mal außer Acht gelassen.
      Aber Elias brachte es doch nicht über sich, ganz direkt zu leugnen, dass da etwas zwischen ihnen lief. Er war kein guter Lügner, also versuchte er es gar nicht erst. "Man kann auch Menschen anstarren, die man nicht besonders mag.", kam also seine undefinierte Antwort. Mit einem "Danke." nahm er den Blister entgegen. Violets Blick hatte sich von beiläufig zu sanft betont geändert. Jetzt sah sie ihn ganz bewusst an. Unschlüssig, ob Violet mit ihren Worten eine tiefere Beziehung als die eines Teamleiters zu seinem Unterstellten meinte, blinzelte Elias kurz. Sie konnte unmöglich von einer romantischen Beziehung zwischen ihnen sprechen.
      Worüber sie sich aber definitiv einig waren, war, dass Jack manchmal ein Vollidiot war. In Elias' Augen wahrscheinlich häufiger als in Violets, aber so genau fragte ja keiner. Trotz brummendem Schädel zuckte Elias' Mundwinkel in einem Anflug von etwas, dass man fast warme Zuneigung nennen konnte, nach oben. Der Ausdruck war da und wieder weg innerhalb des Bruchteils einer Sekunde. "Definitiv."
      Elias brach sich eine Tablette aus dem Blister heraus und reichte ihn dann wieder an Violet.
      Bevor sie ihn weiter wegen Jack löchern konnte, wandte er sich zum gehen, winkte dabei nochmal mit der Hand und verabschiedete sich mit den Worten: "Danke nochmal. Bis später."
      Dann war er schon aus dem Zimmer geschlüpft. Im Flur kam ihm Mister Lewis entgegen. Oh nein. Auf das Gebrabbel des quirligen Mannes hatte Elias gerade gar keine Lust.
      "Elias! Gut, dass ich dich hier treffe! Der Bus kommt um zwölf, du solltest also langsam zusammenpacken." Elias nickte nur und deutete dann auf die Tür, aus der er gerade gekommen war. "Vielleicht sagst du Violet noch schnell Bescheid." Ähnlich schamlos wie Miles warf er somit Violet unter den Bus. Mister Lewis sprang darauf an, lachte laut und gut gelaunt (Aua, gar nicht gut bei Elias' Schädel) und ging dann eifrig nickend zu der Tür hinüber, um dagegen zu klopfen.
      Ein wenig tat Violet ihm schon leid. Andererseits war sie maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass er gestern so viel getrunken hatte und sein Kopf ihn nun killte. Elias' Rache kam in Form eines nicht mehr stoppbaren Redeflusses von Mister Lewis. Da Violet das Pech hatte, die letzte zu sein, die er informierte und er sich somit nicht mehr dazu gedrängt sah, zu gehen.
      Mit einem kleinen Gefühl von Genugtuung warf Elias sich die kleine, weiße Tablette in seiner Hand in den Mund und schluckte sie ohne zu zögern ohne Wasser herunter. Solange Tabletten nicht größer als ein Smartie waren, hatte er damit kein Problem.
      Dann ging er durch den schmalen Flur zu seiner und Jacks Zimmertür und hielt die Zimmerkarte davor. Mit einem leisen Biep öffnete sich das Schloss.
      Elias trat ein und schloss die Tür wieder hinter sich. Jack war bereits in dem Raum und packte gerade seine Sachen zusammen. Wie von selbst fiel Elias Blick wieder auf das zerknüllte Toilettenpapier, das immer noch auf dem Nachttisch lag. Wortlos schritt er durch den Raum darauf zu, packte es und warf es in den Müll, der hinter der Tür stand. Aus den Augen aus dem Sinn. Zumindest hoffte Elias das.
      Da er ohnehin sehr ordentlich war und alles, was er ausgezogen hatte, in der Regel immer wieder in seine Tasche zurückgelegt hatte, gab es für Elias nicht viel zum packen. Wortlos ging er ins Bad, um dort seine Zahnbürste zu holen. Während er in einem anderen Raum als Jack war, sagte er plötzlich: "Danke, dass du mich letzte Nacht zurückgebracht hast." Gerade so laut, dass Jack es hören konnte. Irgendwie nagte es ihn immer noch an seinem Stolz, sich bei Jack zu bedanken. Aber die Antwort, die Jack beim Frühstück gegeben hatte, hatte Elias ins Gedächtnis gerufen, dass es, vor ihrer leidenschaftlichen Nacht auch noch ein ganzes Stück Fußweg gegeben hatte. Ganz zu schweigen von den schmalen Treppen im Hotel, die Jack sie irgendwie hochbugsiert hatte, ohne, dass sich einer von beiden das Genick gebrochen hatte. Das konnte nicht einfach gewesen sein.
      Und selbstverständlich war es auch nicht. Also schluckte Elias seinen Stolz hinunter und bedankte sich.
      Er brauchte trotzdem auffällig lange, um die Zahnbürste aus dem Bad zu holen. Nein, er ging Jack ganz sicher nicht aus dem Weg, um seinen selbstgefälligen Gesichtsausdruck nicht sehen zu müssen. Elias wollte nur sicher stellen, dass er nicht doch etwas im Bad vergessen hatte.
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    • Ja, ich gab zu. Ich war ein ziemlich unordentlicher Mensch. Ich ließ viel Krams liegen, vergass mal Dinge oder eben wie hier, überall war benutzte Wäsche. Also gab es auch viel zu packen für mich. Als Elias dann reinkam, sah ich nur kurz zu ihm und beschäftigte mich dann aber wieder mit meinen Sachen. Nur aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, dass er erst noch den Papierfetzen von letzte Nacht anstierte, um es dann wegzuschmeißen. Ich war also nicht der Einzige, der ständig an letzte Nacht denken musste. Zumindest glaubte ich das. Wirklich sicher war ich mir da leider nicht. Aber das ließe sich ja im Laufe der nächsten Tage rausfinden. Da war ich mir sicher.
      Er ging an mir vorbei ins Bad und ich gähnte langgezogen, hielt aber inne, als ich die Worte aus dem Bad hörte. Verdutzt lehnte ich mich nach hinten, um ins Badezimmer zu linsen und ihn völlig entgeistert anzusehen. Was war denn in den gefahren? Als ob der sich bei mir bedanken würde. Ich würde es selbst nicht mal glauben, wenn ich es nicht gerade gehört hätte. Doch ich musste zugeben, es war schön zuhören. Und wirklich schade, dass er es eben nicht öfter sagte.
      "Gerngeschehen.", sagte ich mit warmer Stimme und ließ ausnahmsweise meine Sprüche einfach sein. Ich überlegte, ob ich ihm noch was sagte. Denn es gab etwas, was mir auf dem Herzen lag. Aber dann verwarf ich den Gedanken wieder. Wahrscheinlich würde er es so oder so in den falschen Hals bekommen. Also ließ ich es besser sein. Immerhin wollte ich gerade keinen Streit anzetteln, wenn er sich schon bei mir bedankte.
      Ich stand auf und ging ebenfalls ins Bad, um mir mein Duschgel und auch meine Zahnbürste zu holen. Da Elias im Weg war, stellte ich mich hinter ihm und griff an ihm vorbei, um den besagten Gegenstand vom Waschbecken zu holen. Sein Duf strömte in meine Nase und meine Augen fingen seinen Nacken ein. Ich durfte erst kosten, wie weich und zart seine Haut dort war. Das Problem war auch eher, dass sie süchtig machte. Ich biss mir auf die Lippe, räusperte mich kurz und drehte dann wieder um.
      "Na komm schon. Der Bus fährt gleich ab. Wir sollten also schleunigst runtergehen."
    • Wider zu Elias' Erwartung eines selbstgefälligen Kommentars oder einer Neckerei antwortete Jack einfach nur mit ungewohnt warmer, ernster Stimme. Verblüfft hielt Elias einen Moment inne und versuchte dann verwirrt das Gefühl in seiner Brust zuzuordnen, dass Jacks Antwort ausgelöst hatte. Lange blieb ihm dafür aber keine Zeit, denn Jack kam durch die offene Tür auf ihn zu.
      Jetzt wurde es Elias doch zum Verhängnis, dass er so unnötig lange mit seiner Zahnbürste rumgefriemelt hatte. Jack betrat das Bad, das für eine Person schon fast zu klein war und griff, in der Ermangelung von Platz, von hinten mit seinen Armen um Elias herum, um sein Zeugs vom Waschbecken zu holen.
      Elias' stockte der Atem in der Kehle. Jacks Duft füllte seine Nase und sein Körper strahlte hinter ihm eine wohlige Wärme aus. Aus irgendeinem irrationalen Grund überkam Elias das Bedürfnis, sich nach hinten gegen Jacks breite Brust zu lehnen. Die Arme um ihn herum gaben ihm ein seltsames Gefühl von Sicherheit. Ganz zu schweigen davon, dass Elias im Spiegel Jacks Blick auf seinen Nacken bemerkte. Übermannt von diesen plötzlichen Eindrücken stand Elias stocksteif da. Er wagte nicht einmal zu blinzeln, aus Angst, jede noch so kleine Bewegung würde dazu führen, dem Bedürfnis, sich nach hinten zu lehnen, nachzugeben. Die Spannung in der Luft war fast greifbar.
      Aber dann biss Jack sich auf die Lippe und drehte sich um, um den Raum zu verlassen und der Moment war vorbei. Elias stieß einen kleinen Schwall Luft aus und schüttelte kurz den Kopf (der dank Violets Tablette schon deutlich weniger schmerzte) um diesen frei zu bekommen. Seine intensive Reaktion auf Jack musste mit der letzten Nacht zusammenliegen. Sicher würde es besser werden, wenn erstmal etwas Zeit vergangen war. Etwas Abstand zwischen ihnen herrschte. Abstand in Form von einem langen Flur und zwei geschlossenen Bürotüren. Ja, das wäre gut.
      Endlich griff Elias seine Zahnbürste und folgte Jack dann aus dem Bad. Er verstaute sie in seiner Tasche und schulterte diese dann. Sollte er auf Jack warten? Nein. Oder?
      Mein Gott. Wieso machte er sich überhaupt darüber Gedanken. Gestern noch hätte er nicht zweimal nachgedacht. Warum also heute?
      "Wir sehen uns unten.", sagte Elias daher und verließ schon mal den Raum, ging die Treppe nach unten und raus aus dem Hotel auf den Platz davor. Dort stand schon der Bus. Die anderen schienen bereits drinnen Platz genommen zu haben.
      Elias verstaute ein Gepäck und betrat dann ebenfalls den Bus. Dort ließ er sich wahllos auf einen Sitz plumpsen und packte sein Buch aus, damit er dieses Mal etwas anderes zu tun hatte, als aus dem Fenster zu starren, während sowohl sein Arm als auch seine Schulter einen schmerzvollen Tod starben, weil irgendein gewisser schwarzhaariger Idiot auf ihm eingeschlafen war.
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    • Ich drehte mich verdattert um. Der Typ war ziemlich schnell verschwunden. Dabei war ich genauso fertig und hätte gleich mitkommen können. Ich brummte beleidigt, schnappte mir meine Sachen und ging zur Tür. Ich sah mich noch mal um, um ja nichts vergessen zu haben und sah auf das Bett. Unweigerlich kam mir das Bild von letzter Nacht das tausend'se Mal in meinem Kopf und ich schüttelte den Kopf. Ich sollte mir endlich eingestehen, dass es nur Sex war und nichts anderes. Also was solls?
      Ich steckte meine Hand in die Hosentasche und mit der Anderen hielt ich meine Tasche fest, die ich über die Schulter schwang und ging ebenfalls nach unten, gab meine Karte ab und ging nach draußen. Dort stand schon der Bus und alle scheinen schon eingestiegen zu sein. Ich seufzte leise. Musste ich jetzt wieder bei Elias sitzen? Das war ein bisschen sehr auffällig. Meine Tasche verstaute ich im Kofferraum und danach stieg ich ein. Oh. Es fehlten doch noch welche. Schnell suchte ich mir einen Platz neben Violet, bevor sie mich doch wieder auf einen Platz zwangen. Trotzdem sah ich kurz zu meinem ehemaligen Bettnachbarn zurück. Doch der saß scheinbar zufrieden auf seinem Platz und las. Ich war erleichtert. Die Luft zwischen uns war eh schon dicke. Das wollte ich nicht noch weiter austüfteln.
    • Ob es wohl eine Superkraft war, Blicke spüren zu können? Oder besser; Jacks Blick spüren zu können. Denn während Elias angestrengt auf sein Buch starrte und zum tausendsten Mal versuchte, diese verdammte Seite von gestern fertig zu lesen, prickelte kurz seine Haut. Er hätte die Hand dafür ins Feuer gelegt, dass sich ihre Blicke kreuzen würden, wenn er jetzt aufsah. Aber Elias sah nicht auf und vermittelte nach außen nur weiter den Eindruck von jemandem, der in Sein Buch vertieft war.
      Einige Minuten später kamen auch Miles und Damien in den Bus. Miles ließ sich neben Haley fallen, da er immer noch ein wenig Muffensausen hatte, alleine neben Elias zu sitzen. Irgendwie befürchtete er, dass da noch etwas zurückkommen würde, für die Abfüllaktion gestern.
      Damien war also der letzte ohne einen Platz und ließ sich neben Elias plumpsen. Er packte jedoch schnell seine Kopfhörer aus und fing an, eine Serie auf seinem Handy zu schauen. Elias war dankbar, keinen Smalltalk aufgezwungen zu bekommen. Miles hätte er neben sich nicht ausgehalten.
      Der fing nämlich gerade vor ihm in der Reihe an, Haley zu zu labern. Sie stöhnte genervt und vergrub ihr Gesicht in den Händen, was Miles jedoch nicht davon abhielt, einfach weiter zu reden.
      Der Bus setzte sich schließlich brummend in Bewegung, als alle anwesend waren und Platz genommen hatten.
      Es dauerte etwas und zu Beginn drifteten Elias Gedanken immer mal wieder hier, mal dort hin (vor allem viel zu Jack und letzter Nacht), aber irgendwann schaffte Elias es tatsächlich, die Seite zu Ende zu lesen. Hatte ja nur fast einen ganzen Tag gedauert.
      Danach war es jedoch deutlich leichter, sich zwischen den Seiten seines Romans zu verlieren und so ging die Fahrt für ihn relativ schnell vorüber.
      Als sie schließlich wieder auf dem Platz vor der Firma hielten, hatte er sein Buch fast beendet und sein Kopf hämmerte nicht mehr. Der Schlafmangel machte sich ein wenig bemerkbar, fühlten sich seine Glieder doch seltsam schwer an und er sich erschöpft. Elias wusste nicht genau, wie lange sie gestern zu Gange gewesen waren, oder wann sie eingeschlafen waren, aber gemessen daran, dass er bereits mit den ersten Sonnenstrahlen wieder aufgewacht war und er sich seltsam ausgelaugt fühlte, konnten sie nicht viel Schlaf gekriegt haben.
      Die Chaotentruppe, zu der Elias sich nun seltsam zugehörig fühlte, filterte aus dem Bus heraus. Miles, Haley und Damien blieben noch stehen und quatschten über irgendwas. Auch wenn Haley so aussah, als wollte sie nichts lieber, als sich zu verdrücken. Miles hatte sie schon genug zugelabert.
      Elias schnappte sich seine Tasche, verabschiedete sich mit einem kurzen Winken und einem "Bis morgen." und lief dann zu seinem Auto, dass die vergangene Nacht auf dem Firmenparklplatz verbracht hatte. Er öffnete die Fahrertür, warf seine Tasche auf die Rückbank und hielt dann doch nochmal inne, bevor er einstieg. Sein Kopf drehte sich Richtung Bus, seine Augen fanden ganz von allein Jack unter den dort stehenden Menschen. Kurz ruhte sein unergründlicher Blick auf ihm, dann stieg Elias ins Auto. Er hatte einen straffen Zeitplan.
      Heute hatte Lumi zwar einen langen Tag gehabt und sie wusste, dass sie ein paar Minuten an der Schule auf ihn warten musste, aber Elias wollte sich trotzdem beeilen.

      Wenig später hielt er vor Lumis Schule. Sie erkannte den Wagen sofort und kam strahlend auf ihn zugerannt. Trotz seiner allgemeinen Erschöpfung und dem Verlangen, sich einfach nur auf nächstbeste Couch zu hauen, konnte Elias nicht umhin, als bei ihrem Anblick zu lächeln.
      "Eli!", begrüßte sie ihn, während sie die Autotür aufriss. Ohne hinzuschauen donnerte sie ihren Rucksack auf die Rückbank, kletterte auf den Beifahrersitz und warf ihre Arme um ihren Bruder. Elias lachte leise und nahm sie, so gut das in seiner Position eben ging, ebenfalls in den Arm.
      Kurz bevor es eine so lange Umarmung werden konnte, dass sie Lumi schon wieder peinlich war, löste sie sich von ihm, setzte sich ordentlich auf ihren Sitz und schnallte sich an. "Du musst mir alles erzählen! Und ich meine alles, Eli!"
      Die restliche Fahrt löcherte sie ihn mit allen möglichen Fragen, die Elias, so gut es ging und so ehrlich wie möglich, beantwortete. Einige Dinge ließ er jedoch bewusst aus. Wie etwa Jack.

      Zuhause angekommen rannte Lumi in ihr Zimmer, um mit ihren Hausaufgaben zu beginnen. Elias hatte ihren Redefluss im Auto irgendwann unterbrochen und ihr versprochen, ihr von seiner Gesangseinlage zu erzählen, wenn sie ihre Hausaufgaben beenden konnte, bevor das Essen ankam.
      Denn zum Kochen war er zu ausgelaugt. Elias hatte nicht mal die Muße, seine Tasche auszupacken. Stattdessen stellte er sie nur ordentlich neben sein Bett und ging dann ins Wohnzimmer. Ohne darüber nachzudenken, öffnete er die Terrassentür weit genug, dass der Kater würde durchschlüpfen können. Als Elias sich dabei ertappte, stutze er kurz. Ob der Kater wohl sauer war, das gestern niemand da gewesen war? Vielleicht würde er sie jetzt erstmal für ein paar Tage nicht besuchen. Tiere konnten sehr nachtragend sein.
      Dennoch ließ Elias die Tür offen und ging dann zu der Couch. Dort ließ er sich längst nieder, legte sein Handy auf den niedrigen Couchtisch, falls der Lieferant anrufen sollte und schloss dann die Augen. Nur ein wenig ausruhen, während er auf das Essen wartete.
      Einen Moment später war er jedoch in einen leichten Schlaf gedriftet und träumte, ironischer Weise von dem, was er schon den ganzen Tag zu verdrängen versuchte. Jack.
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