I hate you, but I love you (Wynnie & Kiba)

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    • Ich grinste ihn breit an und gab ihm sein T-Shirt. Doch ehe er es greifen konnte, zog ich es nochmal weg.
      "Wehe, du verscheißerst mich. Ich kriege rais, wie viel es wirklich waren. Fünfzig Prozent, verstanden?", warnte ich nochmal, ehe ich ihm entgültig das Shirt wieder gab. Wir tollten noch ein bisschen im Wasser rum, ärgerten u d benahmen uns überhaupt ein bisschen wie kleine Kinder. Auch die anderen kamen dazu. Wir ringten, während wir die Mädels auf den Schultern hatten und lachten, wenn wir ins Wasser fielen. Es kam sogar die Idee, die berühmte Szene aus Dirty Dancing zu versuchen, die mit der Hebefigur im Wasser. War echt nicht einfach, das Gleichgewicht zu halten. Nur Elias blieb auf dem Handtuch. Nagut, und Mister Lewis. Aber der alte Sack zählte nicht. Wir waren noch lange Zeit da, bis ich echt erschöpft war. Ich ging zum Handtuch zurück und setzte mich drauf. Verstohlen sah ich doch nochmal zu Elias und überlegte, ob ich was sagte. Doch ich ließ es sein. Ich denke, ich hatte ihn vorhin schon genug geärgert. Da brauchte er nicht noch beim Strand meine Aufmerksamkeit.
      Ich legte mich auf den Bauch und schloss ebenfalls die Augen. Ein bisschen Ruhe zu gönnen, bevor wir heute abend nochmal loslegten, war vielleicht gar keine so schlechte Idee. Karaoke. Ausgerechnet Karaoke. Ob ich überhaupt was sang? Ach, warum nicht? Ich denke nicht, dass ich unbedingt schief sang. Ich kannte ja einige coole Lieder, wozu man nicht unbedingt viel Singen musste.
    • "Ja ja, man. Verstanden.", bestätigte Miles nochmal und nahm das Shirt schnell wieder an sich, als Jack es endlich in Seine Reichweite hielt. Nicht, das er es sich doch noch anders überlegen würde. Miles konnte sich bessere Arten zu sterben vorstellen als von Elias gleichermaßen mit Blicken und Messern erstochen zu werden.
      Er war sich auch noch nicht sicher, ob es nun gut oder schlecht war, dass Jack von der Wette Bescheid wusste. Wenigstens musste er sich jetzt keine Mühe mehr geben, es zu verheimlich. Andererseits würde er am Ende des Ganzen nun deutlich weniger Moneten für die wirklich wichtigen Dinge im Leben haben (Merch).
      Das Grüppchen verbrachte noch einiges an Zeit am Strand. Elias schien sich währenddessen kein bisschen bewegt zu haben.
      Erst als Mister Lewis verkündete, dass jetzt alle offiziell freigegeben waren, um die restliche Zeit, bis sie sich erneut treffen würde, so zu verbringen, wie sie wollten, schob Elias sich die Kappe aus dem Gesicht, stand auf, packte sein Handtuch unter den Arm und lief zurück zum Hotel. Er war zwar nicht in das Meer gegangen, aber das lange liegen in der Sonne hatte ihn schwitzen lassen und außerdem klebte, trotz Handtuch, an zahlreichen Stellen Sand an ihm, den er loswerden wollte. Bevor Jack das Bad blockieren konnte, wollte er das also tun. Im Hotelzimmer angekommen faltete er sein Strandhandtuch ordentlich zusammen, legte es dort hin, wo es niemanden stören würde, schnappte sich ein sauberes aus seiner Tasche und verschwand dann im Bad.
      Miles lief unterdessen mit Schnappi unterm Arm zu Violet, schaute sich kurz um und drehte sich dann mit einem verschwörerischem Blitzen in den Augen zu Vioelt. "Du glaubst niemals, was passiert ist." Er gab ihr gar nicht die Chance, zu raten, sondern redete einfach mit großen Augen weiter. "Jack hat das mit den Wetten rausbekommen! Der Typ hat gedroht, Elias auf mich zu hetzen, wenn ich ihm nicht die Hälfte der Gewinne abdrücke." Bei dem Gedanken schauderte Miles kurz. "Was mache ich jetzt? Meinst du, dass hat einen Einfluss auf meinen Plan? Fuuuck, was wenn Jack die Wette jetzt extra so manipuliert, dass ich verliere." Verzweifelt legte Miles die freie Hand an seine Wange und riss die Augen auf. Dann stockte er, schob die Unterlippe vor und machte einen nachdenklichen Eindruck. "Huuh. Oder meinst du, ich kann das irgendwie zu meinem Vorteil benutzen? Vioelt, du kennst ihn doch am besten. Drück mal ein bisschen Insiderinfos ab. Muss ich mir jetzt sorgen um meinen Wettring machen?"
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    • Violet genoss noch den Anblick des Meeres, als Miles verschwörerisch auf sie zu kam. Sie hörte ihm zu und musste dann doch höhnisch, aber leise lachen. Sie hätte nicht gedacht, dass Jack das rausbekam. Trotzdem musste sie ihn für seine Raffinesse loben. Grinsend sah sie also zu ihren Kollegen, der jetzt wohl ziemlich um seine Wette ängstigte.
      "Tja Miles, ich würde sagen, er ist dir auf bedrohliche Art und Weise auf die Schliche gekommen. War wohl zu auffällig. Aber wenn er sagt, er will was abhaben, dann wird er dich schon nicht in die Pfanne hauen, denke ich. Auch wenn er so ein Kauz ist, ist er ein ehrlicher, loyaler Mensch. Vertrau ihm da ruhig. Ihm ist sein Geld nämlich zu wichtig, als dass er sie bei Wetten verliert. Und da er da Geld gewinnen könnte, ohne was abzugeben, ist es für ihn gefundenes Fressen.", erzählte sie leise und lachte. Allerdings fiel ihr dann auch auf, was das zu bedeuten schien.
      "Hm... wusste ich es doch.", murmelte sie zu sich selbst und grinste. Doch verraten tat sie nicht, was sie dachte. Obwohl Miles eventuell schon selbst drauf gekommen sein könnte. Es blieb also spannend. In dieser Firma konnte es gar nicht langweilig werden. Bei diesen Haufen Chaoten. Und ja, Elias Coldwell war mittendrin. Violet lächelte über den Gedanken und sie fand, dass diese Geschichte eigentlich filmreif war. Vielleicht sollte sie mal ein Buch darüber schreiben.

      Es wurde später und die Truppe löste sich auf, um sich fertig zu machen und ein wenig auszuruhen. Im Flur des Hotels trennten wir uns und ich ging in mein Zimmer, was ich mir mit Elias teilte. Anscheinend war er auch schon fertig mit Duschen. Man konnte sehen, dass seine Haarspitzen noch feucht waren. Ich überlegte kurz, ob ich was sagte. Aber wenn ich ihn haben wollte, konnte ich ihn schlecht ignorieren.
      "Oh schön, du warst schon duschen. Prima. Dann geh ich jetzt.", sagte ich und ging mit Handtuch und Duschgel bewaffnet ins Bad. Dort duschte ich den Dreck von meiner Haut und kam ein paar Minuten später nur mit Handtuch bekleidet und ebenfalls feuchtem Haar wieder ins Zimmer zurück.
    • "Was? Wusstest was?", Miles, da der gerade eine Fährte witterte, beugte sich vor. Er schwebte mit dem Gesicht so nah vor Violett, das er fast schielen musste, um sie anzusehen. Personal space? Nicht mit Miles. "Los, hau raus. Komm schon." Hm, vielleicht sollte er Vioelt noch bestechen, um eine höhere Erfolgschance zu haben. "Ich lasse dein Essen im Büro auch für 'nen ganzen Monat in Ruhe.", fügte er daher hinzu und legte sich feierlich die Hand auf die Brust als hätte er gerade einen Ritterschwur geleistet. Was, wenn man Miles kannte, wohl auch so war.

      Elias' sah kurz von seinem Buch auf, ohne den Kopf zu bewegen. "Das musst du nicht extra ankündigen.", sagte Elias trocken und senkte seinen Blick dann wieder auf sein Buch. Er hörte, wie Jack in seiner Tasche rumkramte. Dann öffnete sich die Badezimmertür und schloss sich wieder. Ungebeten schoss Elias plötzlich der Gedanke durch den Kopf, dass Jack vorhin schon demonstriert hatte, wie egal es ihm war, wenn andere ihn nackt sahen. Oh Gott. Hoffentlich kam der Kerl nicht einfach, vollkommen ohne ein Verständnis für die Grenzen anderer, im Adams Kostüm aus dem Bad gewatschelt um sich hier umzuziehen.
      Genervt stellte Elias fest, dass der Gedanke sich in seinem Kopf eingenistet hatte. Sich auf die Buchstaben und Wörter zu konzentrieren war plötzlich sehr schwer. Stattdessen überlegte er, ob er sicherheitshalber einfach den Raum verlassen sollte, um gar nicht erst Gefahr zu laufen, dem ausgesetzt zu werden. Aber das kam schon fast einer Flucht gleich und Elias würde ganz bestimmt nicht vor Jack davon rennen. Letztlich überlegte er so lange, dass sich die Badezimmertür schon wieder öffnete.
      Wortlos hob Elias das Buch so nah an seine Nase, dass sein Gesicht dahinter nicht mehr sichtbar war. Er würde einfach gar nicht erst riskieren, in Jacks Richtung zu schauen.
      Aus der offenen Tür zum Bad waberte die typische warm feuchte Luft, die sich nach dem Duschen in einem Bad ansammelte. Mit ihr Drang der Geruch von Jacks Duschgel an Elias' Nase. Was ihn nur wieder an die Busfahrt denken ließ. Das wiederum ließ ihn die Augenbrauen zusammenziehen.
      Ohne sein Buch zu senken sagte Elias: "Kannst du bitte das Fenster öffnen?" Er selbst machte keine Anstalten, sich von seinem Platz auf dem Bett zu erheben. Nicht, weil er faul war, sondern weil er nicht riskieren wollte, nochmal mit einem nackten Jack konfrontiert zu werden. Angestrengt starrte er daher auf die Seite, die er bereits versuchte seit fünf Minuten zu lesen.
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    • Erneut kicherte die junge Frau und sah ihren Kollegen an.
      "Na überleg doch mal. Denk mal scharf nach, wenn er will, dass du gewinnst. Was muss er also tun? Aber behalts für dich, du Tratschtante. Wehe, du plapperst, dann bist du ein totes Tier.", drohte sie und stand auf, um Miles mit der Aussage allein zu lassen.
      "Und das mit dem einen Monat nehm ich dankend an~!", rief sie noch und verschwand in ihrem Zimmer.

      Ich sah mich im Zimmer um und Elias versteckte sich nur so hinter dem Buch, dass man gar nichts sah. Ich lächelte. Noch unauffälliger gings wohl kaum. Als er mich dann aber ansprach, ohne sein Buch zu senken, konnte ich nicht mehr anders.
      "Ohooo, da war ja doch das Wort 'Bitte'. Mit dem Ansehen arbeiten wir noch dran.", grinste ich und machte das Fenster auf. Ich stand kurz da und atmete die gute Seeluft ein, ehe ich zurück ging und mir Boxershorts und eine Jeans anzog. Dann schmiss ich mich bäuchlings aufs Bett neben Elias, nahm mir ein Kissen, vergrub meine Arme dadrunter und kuschelte meinen Kopf obendrauf. Ich schloss die Augen und döste lächelnd. Das war das Gute an den Katzengenen. Man konnte immer und über all schlafen. Oder eben dösen. Und gerade kam es mir ein bisschen so vor, als wär ich als Kater bei ihm zuhause und döste eingerollt auf dem Sofa. Nur dass er mir das als Menschengestalt niemals erlauben würde. Eigentlich schade, da ich wusste, wie zärtlich er eigentlich sein konnte. Tja, das ging wohl nur als Katze.
    • Ihre Diskussion vor mehr als einer Woche im Kopierraum um das kleine Wörtchen 'bitte' hatte Elias schon fast vergessen. Jetzt rief Jack sie ihm jedoch wieder bildlich ins Gedächtnis durch seinen Kommentar. Es nervte Elias schon ein wenig, dass Jack jetzt doch in die Genugtuung gekommen war, das Elias von selbst 'bitte' gesagt zu ihm gesagt hatte. Was schwachsinnig war, da Elias ja nicht von Grund auf ein unhöflicher Mensch war. Einfach drüber stehen.
      Wenn das nur so leicht getan, wie gesagt wäre.
      "Ich bin beschäftigt.", erwiderte Elias daher beherrscht und weigerte sich weiterhin, Jack anzusehen. Hinter dem Buch hatte er schon wieder seinen typischen verkniffenen Blick aus zusammengezogenen Augenbrauen und verengten Augen drauf. Völlig gleich, was aus Jacks Mund kam, irgendwie versetzte es Elias immer in einen Zustand milder bis starker Genervtheit. Wo wir wieder bei dem Teufelskreis wären, dass es Elias störte, wie leicht Jack an ihn rankam. Yada yada.
      Neben ihm senkte sich das Bett ab. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Jack es sich dort gemütlich gemacht hatte. Das, und der unverkennbare Geruch seines Shampoos. Elias warf einen flüchtigen Blick aus dem Augenwinkel zu Jack. Der hatte sich neben ihm ausgestreckt, die Arme unterm Kissen verschränkt und seinen Kopf darauf gelegt. Der Typ hatte doch tatsächlich ein Lächeln auf den Lippen. Warum lächelte er so dämlich? Elias fokussierte seinen Blick wieder auf die Seite, die nun schon seit geschlagenen zehn Minuten offen war und rutschte unauffällig von Jack weg. Auf seiner rechten Seite war nicht mehr viel Platz, so dass er fast aus dem Bett fiel. Es kostete ihn einiges an Anstrengung, nicht wieder zu Jack rüber zu schauen. Wie er hier heute entspannt schlafen sollte, wusste Elias immer noch nicht. Vielleicht doch lieber das Handtuch im Sand. Da war er wenigstens für sich.
      Auf dem niedrigen Nachttisch neben ihm ertönte in dumpfes vibrieren und riss ihn aus seinen Gedanken. Elias legte das Buch auf seinem Bauch ab und griff nach seinem Handy.
      Das Display zeigte eine neue Nachricht von Lumi.
      Lumi: Eliii!!!
      Die vielen Ausrufezeichen trieben Elias ein kleines Lächelns ins Gesicht. Noch während er auf den Display sah ploppte eine neue Nachricht auf.
      Lumi: Ich kann sehen das du online bist!!!...Wie läufts mit den Freunden???
      Ugh. Lumi konnte echt penetrant sein, wenn sie etwas wollte. Amüsiert schnaubte Elias leise.
      Elias: Bestens. Hast du deine Hausaufgaben gemacht, Zwerg?
      Lumi: Lenk nicht ab...ich kann deine Lüge bis hier riechen!!!
      Elias: Lumi?
      Lumi: Jaaaahaaa. Hab ich!! Also???
      Elias warf einen flüchtigen Blick auf Jack, der noch immer zu dösen schien, dachte dann an seine anderen Kollegen und sah dann wieder zu seinem Handy.
      Elias: Ich arbeite dran.
      Das war immerhin nicht ganz gelogen. Jack und er hatten sich noch kein einziges Mal seit ihrer Ankunft gestritten. Hey, er hatte ihm sogar eine Frage über Lumi beantwortet. Wenn das nicht daran arbeiten war, was dann?
      Lumi: Gib dir mehr mühe..!! Okii musss los es gibt Essen.
      Elias: Hab dich lieb.
      Für eine kurze Weile kam keine Antwort. Elias konnte sich bildlich vorstellen, wie Lumi die Augen verdrehte und ihre Wangen aufplusterte, als sei das etwas besonders uncooles und dann würde sie widerwillig...
      Lumi: Ich dich auch byeeeee.
      ...es ebenfalls sagen. Elias' Augen funkelten amüsiert und das kleine Lächeln war um einiges gewachsen. Für einen Augenblick hatte er doch tatsächlich vergessen, in was für einer scheiß Situation er sich befand.
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    • Immernoch tiefenentspannt lag ich auf dem Bett und genoss es, dass es ruhig war. Es war zwar ungewöhnlich für uns, dass nichts zwischen uns geschah, aber das bedeutete doch auch nur, dass Elias ein Geselle zum Entspannen sein konnte. Naja, eigentlich tat er nie was, was mit Action zu tun hatte. Er las, schlief oder kochte. Eigentlich war er total langweilig. Warum also fuhr ich dann so auf ihn ab? Er machte mein Leben zur Hölle, nahm mir meinen Job weg und wies mich sowieso ständig ab... Aber trotzdem wollte ich mehr von ihm wissen. Und je mehr er sich verschloss oder mich eben abwies, desto mehr wollte ich sein Privatleben kennen. Als ich das Handy ständig vibrieren spürte, sah ich dann doch auf, ohne mich zu bewegen. Ich beobachtete ihn weiter und ließ meinen Kopf weiterhin auf dem Kissen. Er sollte nicht merken, dass ich ihn ansah. Und da war es wieder. Dieses Lächeln, das er so selten zeigte, was aber fantastisch aussah. Und ich wusste auch, wem es galt: Lumi. Er war nur bei ihr so, das wusste ich. Verträumt und müde sah ich ihn an. Ob er irgendwann in ferner Zukunft wegen mir so lächeln würde? Mir war bewusst, dass ich an unserer jetzigen Beziehung selbst Schuld hatte. Ich hatte ihn immerhin von Anfang an auf dem Kicker. Und war auch nicht gerade freundlich zu ihm. Aber wäre es besser geworden, wenn ich freundlich gewesen wär? Zu den anderen hatte er ja auch keinen besseren Kontakt. Er war zu jedem so kalt und kratzbürstig. Und mich schien er ebenfalls auf den Kieker zu haben.
      "Lumi scheint es gut zu gehen.", murnelte ich, "Du lächelst nur bei ihr so." Jetzt hatte ich doch was gesagt. Ich konnte meine große Klappe einfach nicht halten. Manchmal war das ja gut. Aber diesmal hätte ich es wirklich lassen sollen. Einfach genießen, Jack. Einfach genießen.
    • Sichtlich erschrocken zuckte Elias kurz zusammen, ärgerte sich dann im gleichen Moment darüber, dass er sich erschrocken hatte und klammerte sich an dem Trost fest, dass er wenigstens nicht das Handy hatte fallen lassen. Wieso zum Teufel war Jack wach? Hatte der Kerl nicht gerade gepennt? Oder zumindest gedöst? Oder irgendwas?
      Augenblicklich verschwand Elias' Lächeln und er warf einen Blick zu Jack rüber, der ihn bereits ansah. Ugh. "Du redest ganz schön viel für jemanden, der schläft.", gab Elias tonlos von sich, um seinen Schock zu überspielen und wandte sich wieder ab. Dann hielt er einen Moment inne, blinzelte und zog die Augenbrauen zusammen. Etwas an Jacks Kommentar war seltsam. Als ihm auffiel, was, sah er Jack erneut an. Diesmal jedoch mit einer aufmerksamen Schärfer, die vorher nicht da gewesen war. "Woher willst du wissen, wie ich bei Lumi lächle?"
      Ja, Jacks Aussage war richtig. Momentan gab es nicht viel in seinem Leben, dass ihn zum lächeln brachte. Lumi war die Ausnahme. Man musste nur eine Interaktion der beiden beobachten, um das zu erkennen. Aber...Jack hatte sie nie miteinander erlebt. Soweit Elias sich erinnern konnte, hatte Jack Lumi bis jetzt nur einmal auf ihrem Schulhof getroffen und Lumi und Elias noch nie zusammen gesehen.
      Also blieb nur eine logische Erklärung, auch, wenn sie noch so abwegig schien. Und, ganz offen gesagt, auch ein wenig gruselig war.
      "Bist du ein Stalker, oder so?", fragte Elias mit kühlem Misstrauen und verengte seine Augen ein wenig.
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    • Dadurch, dass Elias so zusammen zuckte, zuckte auch ich ganz kurz. War er etwa so in Gedanken, dass er nichts gemerkt hatte? So fest geschlafen hab ich nuk auch wieder nicht. Dann schlief ich ja nachts nicht mehr.
      Mit dem typischen Elias-Blick sah er mich an.
      "Ich hab nie geschlafen. Ich war am Dösen. Obwohl das egal ist, denn aufwachen geht ja immer.", meinte ich dann und schmollte leicht.
      Doch dann veränderte sich sein Blick. Er wurde nachdenklich und seltsam. Und mir fiel ein, warum er so konisch aussah. Scheiße.... Ich kannte die beiden zusammen ja eigentlich gar nicht. Ich Idiot! Und er sprach es auch schon aus, was ich vermutete und natürlich goldrichtig lag. Fuck. Irgendwie musste ich jetzt verhindern, dass er hinter mein Geheimnis kam.
      "Na, bei Lumi kann man doch nur lächeln. Und bei allem, was man macht, guckst du so, als ob du die Leute abschlachten willst. Also kann es logischerweise nur bei Lumi sein, wenn du so ins Handy lächelst.", erklärte ich schnell in der Hoffnung, dass er mir das abkaufte. Nur leider kommen in sein Hirn auch nur lächerliche Ideen.
      "Stalker?! Bist du des Wahnsinns? Ich hab das gar nicht nötig und außerdem weiß ich nicht mal wo du wohnst. Und so ein Motorrad wäre wohl etwas auffällig zu Hinterherfahren. Auf was du für dumme Ideen kommst.", moserte ich beleidigt. Ich setzte mich auf und drehte ihm den Rücken zu. Obwohl er ja Recht hatte. Streng genommen kam ich ständig als Katze in seine Privatsphäre und somit war ich irgendwie ein Stalker. Das Gefühl ließ mich erschaudern. Natürlich wollte ich sowas nicht sein. Aber...ich tat es ja aus einen bestimmten Grund. Ich..... Ich hielt inne. Reichte Sex da aus? Aber es war mir immer egal, wer die Leute waren. Nur bei Elias war es das nicht. Und Lumi ist.... Ich sollte wohl besser drüber nachdenken, es sein zu lassen.
      "So einen Mist hab ich ja noch nie gehört. Stalker... Sowas nennt man logisches Denken.", erwiderte ich. Vielleicht sollte ich besser heute Nacht auf dem Sofa schlafen. Nicht, dass er mich doch noch umbringt.
    • "Ich gucke nicht so, als ob ich Leute abschlachten will.", sagte Elias und guckte so, als ob er Jack abschlachten wollte. Was er im nächsten Moment auch bemerkte und versuchte etwas weniger auszuschauen, als ob dauerhaft mit Mordgedanken im Kopf rumrannte. Die hatte er eigentlich nur, wenn er zu lange über Jack nachdachte. Eh - was wohl erklärte, warum der fand, dass Elias immer aussah, als wolle er jemanden - Moment! Das war gerade gar nicht relevant. Außerdem drehten sich nicht all seine Gedanken bezüglich Jack um Mord und Totschlag. Die meiste Zeit konnte er ihn einfach ziemlich gut ignorieren (außer, man steckte ihn mit ihm in sein Zimmer, urghs). Seit der Busfahrt schlich sich außerdem immer Mal wieder die Erinnerung an Jacks Kopf auf seiner Schulter un dem Duft seiner Haare ins Elias' Gedächtnis. Aber wirklich nur ganz selten.
      Jedenfalls zog Elias die Augenbrauen doch wieder nur zusammen und starrte Jack an. Irgendwas an Jacks Erklärung störte Elias, aber er konnte den Finger nicht darauflegen. Vielleicht war es die Tatsache, dass er sofort gedacht hatte, Lumi wäre der einzige Mensch in seinem Leben, der ihn zum Lächeln brachte. So verbittert wirkte er nun auch wieder nicht...oder? Strahlte er so sehr aus, dass er sonst keine Freunde hatte? Und selbst wenn es so war - wieso störte ihn das?
      Genervt behielt er Jack genau im Blick. Der moserte gerade rum und drehte ihm dann beleidigt den Rücken zu. Das erinnerte Elias so sehr an Lumis Verhalten, wenn sie mit etwas nicht einverstanden war, dass er sagte, dass sein Mundwinkel zuckte und die Schärfe in seinem Blick etwas abnahm.
      "Du fühlst dich ganz schön angegriffen, dafür das du kein Stalker bist.", stichelte Elias trocken. "Oder warum schmollst du plötzlich so?"
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    • Noch immer saß ich mit dem Rücken zu ihm. Doch mein Kopf ging ein wenig in seine Richtung. Er war und blieb ein Blödmann.
      "Wieso? Wünscht du dir, ich wär einer? Ich könnte natürlich auch dein geheimer Lover werden. So müsste ich nicht vorher vor deinem Fenster lungern, sondern du könntest mich gleich reinlassen. Und ich schmolle nicht, ich bin beleidigt. Dass du jemals dachtest, ich wär ein Stalker. Erdolche ruhig weiter die Leute mit deinem Blick. Dann kommt dir wenigstens kein Stalker in die Nähe.", sagte ich noch und stand auf, um mir einen frischen Pulli anzuziehen. Dann sah ich zu, wie er da lag mit seinem Buch auf dem Bauch und dem Handy in der Hand. Oh Gott, ich durfte gar nicht hinsehen. Mein Körper lechzte nach ihm. Ich wollte wissen, wie er sich anhörte und wie er schmeckte. Ich wollte seinen Geruch in meiner Nase und das Gefühl seiner Haut unter meinen Fingerspitzen. Doch ich musste dagegen ankämpfen. Er würde sich wehren. Da war ich mir sicher. Und dann wär ich richtig am Arsch. Ich ballte meine Fäuste. Um sie zu verstecken steckte ich sie lässig in meine Hosentaschen. Ich versuchte zumindest lässig zu wirken. Kurz biss ich mir auf die Lippen.
      "Ich gehe schonmal runter.", sagte ich kurz und knapp und ging zur Tür raus. Ich lehnte mich, mal wieder, an die Tür und atmete aus. Hatte ich etwa die Luft angehalten? Ich musste verrückt sein, diesen Horst zu wollen. Nur ging er mir leider nicht mehr aus dem Kopf. Genau den legte ich mir gerade in den Nacken und sah nach oben. So eine Scheiße.... Lumi.... hilf mir.... Ich musste sie irgendwie nochmal treffen. Aber ohne, dass der Blödmann was davon mitbekam. Sonst war ich wirklich irgendwann ein toter Mann. Ich atmete noch einmal durch, ehe ich runter ging zu den anderen und auch Miles und Violet waren schon da. Vielleicht war Abstand gar nicht so schlecht.

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    • Und wieder schaffte Jack es, dass ganze auf eine anzügliche Schiene zu schieben. Sein geheimer Lover? Damit er nicht länger vor seinem Fenster lungern musste? Das klang so absurd, dass Elias sich einen Moment fragte, ob Jack wirklich schon mal vor seinem Fenster gelungert hatte. Den Gedanken verwarf er jedoch schnell wieder. Dafür müsste er erstmal wissen, wo er wohnte. Und das, da war Elias sich ziemlich sicher, wusste Jack nicht. Außer, Lumi hatte es ihm gesteckt. Aber so kopflos war seie kleine Schwester dann doch nicht. Zumindest hoffte Elias, dass er sie besser erzogen hatte, aber bei Lumi bestand immer eine Restgefahr.
      Ganz abgesehen von dem ganzen Adressengedöns wäre ein so großer Mann wie Jack aber wohl kaum lange unbemerkt geblieben, wenn er wirklich in irgendeinem Vorgarten vor Fenstern lungerte.
      Jack beteuerte, dass er nicht schmollte, sondern beleidigt war, aber Elias fand, dass zwischen den beiden Dingen nur ein schmaler Grad war. Beleidigt? Wirklich? Eine von Elias' Augenbrauen wanderte ein Stückchen nach oben. "Dann muss ich dich also nur weiter so anschauen, um sicherzustellen, dass du nicht zum Stalker wirst?", Elias wusste, dass er gerade unnötig stichelte. Aber da sonst Jack derjenige war, der ihm unter die Haut ging, konnte er sich den nüchternen Kommentar nicht verkneifen. Wer ihn besser kannte, würde den Anflug von Amüsement aus seiner Stimme heraushören. Aber neben Lumi gab es wohl keinen einzigen Mensch auf der gesamten Welt, der gerade verstanden hätte, dass Elias Spaß hatte, Jack weiter zu sticheln.
      Während Jack aufstand und sich einen Pulli anzuziehen, ruhten Elias' bernsteinfarbene Augen noch immer auf ihm. Sein Blick war undeutbar. Er blinzelte und sah schnell weg, als er merkte, dass er starrte und bevor Jack sich zu ihm umdrehte. So bekam er Jacks Blick gar nicht mit und nickte nur stumm, als Jack sagte, dass er schonmal runtergehen würde. Elias' hatte schon längst wieder sein Buch zur Hand genommen und ignorierte Jack. Ignorieren, so fand er, war die beste Methode, um nicht zu starren. Seit der Kerl mit seinem Riesenschädel im Bus auf ihm eingeschlafen war, ertappte Elias sich immer wieder dabei, wie sein Blick etwas zu lange auf Jack ruhte, etwas zu eindringlich über ihn fuhr. Missmutig zog er die Augenbrauen zusammen und starrte stattdessen sein Buch an. Er würde wieder keine Minute früher als nötig runter gehen.

      Im Eingangsbereich des Hotels standen bereits Violet und Miles. Wieso Violet schon hier war, wusste Miles nicht. Vielleicht war sie einfach gerne überpünktlich. Miles hingegen kaute gerade auf einem Snickers rum, dass er Damien geklaut hatte und hatte seine rechte Hand um ein weiteres geschlossen. Sobald sich seine klebrigen Finger um das Diebesgut geschlossen hatten, war er blitzschnell aus dem Raum geflüchtet. Wenn Damien bemerkte, dass seine Snickers weg waren, würde er ihn wohl kaum hier unten vor Augenzeugen umlegen. So zumindest die Hoffnung.
      "Violet.", begann Miles gerade kauend, während er beobachtete, wie Jack die Treppe runter kam. "Meinst du, wir sollte Jack sagen, dass er bei Elias auf der Schulter gepennt hat? Ich fänd's schon irgendwie lustig, seinen Gesichtsausdurck zu sehen."
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    • Ich ging also die Treppe runter und dachte über den Satz nach, den mir Elias noch an den Kopf geworfen hatte. Leise grummelte ich.
      "Nein Blödmann. Du musst mich nur weiter so ansehen, um sicherzustellen, dass ich über dich herfalle.", murmelte ich leise zu mir selbst. Ich atmete einmal tief durch, um wieder runterzukommen. Ich wollte nicht, dass hier irgendwer mitbekam, was in mir vorging. Vorallem wenn Miles, dieser Vogel was spitzt kriegt, bin ich das Geschwätz der ganzen Firma. Und dann bekäme ja auch Elias alles mit.
      Unten angekommen, konnte ich erkennen, dass der eben genannte Typ auch schon wieder irgendwas vorhatte. Mit verengten Augen und einer hochgezogenen Augenbraue sah ich ihn an.

      Violet sah zu Miles, als sie von diesem angesprochen wurde und kicherte hinter vorgehaltener Hand.
      "Ja, interessant war es schon, was er für ein Gesicht machen würde. Aber meinst du, er hat es wirklich nicht mitbekommen? Vielleicht ignoriert er sas auch einfach nur.", antwortete sie und sah dann auch schon den grummeligen Blick von ihrem besten Freund. Überrascht hob sie ihre Brauen und beugte sich zu Miles.
      "Wenn du es ihm sagst, würde ich aber warten. Aus irgendeinen Grund scheint er nicht sehr gut drauf zu sein. Wer weiß, was im Zimmer bei denen passiert ist. Vielleicht wartest du besser noch mit der Auflösung.", riet sie ihm und beobachtete Jack weiter. Dieser stellte sich an das Geländer und fummelte an seinem Handy rum. Den Kopf leicht schief gelegt überlegte sie, ob sie da überhaupt hingehen sollte, aber entschied sich doch dann dagegen. Er sah schon so aus, als wolle er seine Ruhe haben.
    • "Hmmm.", machte Miles nachdenklich und mümmelte an seinem Snickers rum. Wahrscheinlich hatte Violet Recht, aber es war so verlockend, Jack an den Kopf zu klatschen, wie er während der Fahrt geschlafen hatte. Miles blonde Haare wippten hin und her als er den Kopf wie eine Wackelfigur hin und her neigte. Jack sah wirklich so aus, als sei ihm mal wieder ein ganzer Zirkus Läuse über die Leber gelaufen. Miles war lange nicht so flüssig in Jacks Körpersprache wie Violet, aber selbst er konnte das sehen. Und das musste schon eine Menge bedeuten. Also schob er sich das letzte bisschen seines Snickers in den Mund, kaute, schluckte und sagte: "Okay. Später dann." Er grinste teuflisch und öffnete das zweite Snickers.

      Einige Zeit später war es auch schon wieder so weit und der nächste Ausflug ihrer kleinen Chaotentruppe stand an. Yay.
      Elias stand, wie schon heute Mittag, am Rande des Grüppchens, während Mister Lewis voller Tatendrang in die Hände klatschte. Irgendwie ließ Elias die Vermutung nicht los, dass die gute Laune von Mister Lewis weniger mit ihrer Gruppe und viel mehr mit der Empfangsdame zu tun hatte. Als Elias die Treppe heruntergekommen war, hatte er einen Blick auf Mister Lewis erhascht, der über den Tresen gebeugt mit ihr gesprochen hatte. Die beiden hatten gekichert wie Teenager (urgh), ehe Mister Lewis sich umgedreht hatte und zu deinen Mitarbeitern herübergekommen war. Miles grinste dämlich und wippte auf seinen Fußballen. Elias hingegen hatte das ganze nur mit einem kurzen Blick quittiert.
      Jetzt also hatte Mister Lewis wieder die Rolle des eifrigen Reiseleiters übernommen und führte sie gerade durch eine Fußgängerpassage unweit des Meeres und ihres Hotels. Zahlreiche Läden, Restaurants und Bars säumten die Straße links und rechts. Die Sonne war bereits untergegangen und es tummelten sich Grüppchen ganz unterschiedlicher Größen vor den verschiedenen Gebäuden. Lachen und Gerede erfüllte die schmale Passage. Elias folgte, mit ausdruckslosem Gesicht, als letzter und wünschte sich nichts lieber, als sich in seinem Hotelzimmer zu verkrümeln und den Trip hier so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Sein Blick glitt abwesend über die Gebäude und Gruppen von Menschen, während er in Gedanken bei Lumi hing. Ob sie wohl schon zu Abend gegessen hatte?
      Miles zerbrach sich derweil über viel wichtigere Dinge den Kopf. Nämlich, wie er Phase drei seines Plans einleiten konnte. Klar, Jack war jetzt mit von der Partie, aber Miles wollte trotzdem nichts dem Zufall überlassen. Und Alkohol lockerte bekanntlich Zungen. Im doppelten Sinne, ehehe.
      Fast hätte Miles die Hände wieder in typischer Bösewichtmanier aneinander gerieben. Den Drang konnte er gerade noch unterdrücken. Die große Frage war nur, wie er die beiden Stinkstiefel dazu bekommen sollte, etwas zu trinken. Aber dann kam ihm eine Idee und er schloss zu Mister Lewis auf um ihm einzureden, dass es eine super Gelegenheit wäre, auf ihr Team und die letzten Erfolge der Firma anzustoßen. Teamgeist stärken und so. Muhaha.
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    • Irgendwann war es endlich soweit und die Gruppe zog los. Ich sah mich auf der Passage um und beobachtete die vielen Leute, die ihren Abend ebenfalls hier statt im Hotel oder Zuhause verbringen wollten. Ich war immer wieder verwundert, was mein Chef eigentlich so alles kannte, vorhatte und anscheinend ja auch tatsächlich Bock drauf hatte. Ich konnte mir den Alten beim besten Willen nicht beim Karaoke vorstellen. Aber vielleicht sang er ja auch gar nicht. Oder.... oh nein bitte nicht. Er sang diese dämlichen Schlagen, was kein Mensch höre wollte. What the fuck, das würde ja niemand aushalten. Mich würde tatsächlich eher interessieren, ob Elias was singen würde. Wahrscheinlich eher nicht. Als ob er sich hier an irgendwelchen Aktivitäten beteiligen würde. Dass ich nicht lache.

      Währendessen hörte sich Lewis an Miles Vorschlag an und nickte begeistert. Er fand, das war eine wunderbare Idee.
      Beim Karaoke angekommen, ging er gleich zur Rezeption. Der Raum war natürlich schon vorreserviert. Er musste schließlich sicher gehen, dass einer für die Gruppe frei war. Eine junge Dame kam hinter dem Tresen hervor und führte die Gruppe zu ihrem Karaokeraum. Die Ablenkung nutzte Mister Lewis natürlich aus und bestellte gleich noch ein bisschen Alkohol. Zum einen um tatsächlich anzustoßen, da wir unseren Erfolg feiern wollten und zum anderen auf unser neues Mitglied, Elias Coldwell. Und zum anderen, um die Meute, bei denen er den Eindruck hatte, es könnte etwas steif werden beim singen, ein wenig lockerer zu bekommen. Mit ein paar Flaschen kam dan auch er bei den anderen an.
      "So ihr Lieben. Ich hatte da eine wundervolle Idee. Der heutige Abend schien mir perfekt, um A auf unser neues Teammitglied und B unsere letzten Erfolge anzustoßen. Trinken wir doch zu Anfang ein Gläschen und haben heute Spaß, Spaß, Spaaaaß!", verkündete er und ich sah ihn blinzelnd an. Ob das so eine gute Idee war? Ich vertrug ja ein bisschen was, aber andere vielleicht nicht so. Obwohl für einige ein bisschen Mut antrinken vielleicht auch nicht so schlecht war.
      Lewis verteilte für jeden etwas und hob sein eigenes Glas in die Lüfte.
      "Auf Elias und unseren Erfolg!!"
    • Miles konnte gar nicht glauben, wie leicht Mister Lewis auf seinen Vorschlag angesprungen war. Und so kam ihr Chef tatsächlich mit mehr Alkohol, als man für nur einen Anstoß brauchen konnte, zurück in den Raum, der für heute Abend ihnen gehörte. Nicht, dass Miles sich beschwerte. Im Gegenteil grinste er breit und half Mister Lewis eifrig dabei, jedem ein Glas einzuschenken und sie zu verteilen. Als er Jack sein Glas in die Hand drückte, lächelte er unschuldig. Schließlich ließ er sich mit seinem eigenen neben Violet fallen, die er leider dazu auserkoren hatte, seine Verschwörungspartnerin zu sein. Egal, was sie davon hielt.
      Elias saß ebenfalls auf der großen Eckcouch, die an der hinteren Wand des Raumes stand. Bei dem Anblick von Mister Lewis mit mehreren Flaschen hochprozentigem Alkohol, zog er leicht die Augenbrauen zusammen. Mehr Mimik zeigte er nicht, aber es reichte, um seinen Unmut über die ganze Situation zu vermitteln. Mister Lewis stellte ein Glas vor ihm ab und pfiff freudig. Danach hielt er seine kurze Rede. Von wegen auf Erfolge und das neuste Teammitglied anstoßen. Seinen Ausruf über Spaß am Ende fand Elias ein wenig cringe, aber er verzog keine Mine und nahm stattdessen nur wortlos sein Glas zur Hand. Er trank privat keinen Alkohol und konnte sich nicht einmal mehr an die letzte Gelegenheit erinnern, wann er überhaupt Alkohol getrunken hatte. Da er der einzige Erwachsene in Lumis Leben war und somit die Verantwortung für sie trug, wollte er immer bei Sinnen sein, falls sie ihn brauchte.
      Aber Mister Lewis wollte auch auf Elias anstoßen. Da konnte er sich wohl kaum aus der Affäre ziehen - außer er wollte wie die verklemmteste Spaßbremse jenseits von Gut und Böse wirken.
      Das Grüppchen wiederholte Mister Lewis' Trinkspruch und stieß die Gläser in der Luft zusammen. Es machte kurz klink, ehe alle ihr eigenes Glas zum Mund führten und tranken.
      Was auch immer Mister Lewis ihnen da ins Glas gekippt hatte - das war ganz bestimmt nicht ohne. Es brannte auf dem Weg nach unten in Elias kehle und ließ seinen Magen seltsam warm werden. Vielleicht war er auch einfach nur ein schlechter Trinker, denn Damien kippte das Zeug runter wie nichts, lachte über etwas, das Haley sagte und füllte sich gleich noch nach.
      Miles grinste breit in sein Glas und stieß Violet mal wieder mit dem Ellenbogen an. "Pscht - Violet.", sagte er völlig übertriebener Weise, da sie wohl kaum nicht mitbekommen konnte, dass er sie angestoßen hatte. "Irgend 'ne Idee, wie wir die beiden dazu kriegen, miteinander zu reden?"
      Unterdessen ging Mister Lewis als erster zu der Karaokemaschine und wählte eines der Lieder aus. Er brauchte ganz offensichtlich keinen Alkohol, um zu singen. Und zu Jacks Wehmut war es tatsächlich ein Schlager, den Lewis auswählte und kurz darauf völlig schief aber mit ebenso viel Begeisterung zu krächzen begann.
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    • Alle nahmen ihr Glas und auch ich hob es an. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob ich auf Elias anstoßen wollte. Er hat mir immerhin meinen Job vor der Nase weggeschnappt. Das nahm ich den beiden immer noch übel. Aber der Erfolg war in Ordnung. Ich hob mein Glas und trank auf Ex alles aus. Huuui, der ging ja ab. Hätte nicht gedacht, dass Lewis zu solchen Mitteln griff. Aber das Zeug schmeckte verdammt gut. Ich nahm mir noch ein Glas, als mein Chef schon auf die Bühne ging und da, wer hätte es gedacht, seinen Schlager sang. Und dann auch noch so falsch. Hätte er nicht erst die anderen singen lassen können und dann er? Sowas ließ sich leichter ertragen, wenn wir alle schon was intus hatten. Ich exte mein zweites Glas und versuchte, diese Leier zu ertragen. Violet konnte wohl besser mit umgehen. Oder es besser verstecken.

      Besagte Frau bekam den Ellenbogen ihres Kollegen ab und sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an. Sie wusste selbst noch nicht, ob sie mit planen und Miles Ratschläge geben sollte oder ob sie sich besser von dem ganzen fernhielt. Allerdings musste sie zugeben, dass sie sich schon dafür interessierte und es ihrem besten Freund auch irgendwie gönnen würde, wenn er mal eine Beziehung hatte.
      "Wie willst du sie hier beim Singen bitte zum reden kriegen? Du hast den Anfang doch gemacht. Durch den Alkohol werden alle lockerer und jeder hat mindestens ein Glas schon weg. Sie sind nachher allein in einem Zimmer. Was glaubst du wohl, was passiert? Wir müssen versuchen, einen von beiden abzufüllen. Oder versuchen, beide abzufüllen. Den Rest wird der Alkohol erledigen. Nur ist Jack ein recht fester Trinker. Bei dem wird es nicht sonderlich einfach werden. Bei Elias hab ich leider so gar keine Ahnung. Da müssten wir es auspeobieren.", erklärte sie ihre Sichtweise und sah ihren Kollegen verschwörerisch an. Sie war sich eigentlich ganz sicher, wenn beide beschnapst sind, dass es dann zur Sache gehen könnte. Wenn Elias denn mitspielte. Er war ein harter Gegner und nicht leicht einzuschätzen. Trank er selten oder gar keinen Alkohol, war es einfach. Doch, wenn er genauso trinkfest war wie Jack, konnten sie es gleich ganz vergessen. Es kam also alles auf Elias' Trinkfestigkeit an.
    • Miles konnte seinen Ohren kaum trauen. Violet erfüllte endlich ihren Part als seine Bösewichtspartnerin! Er beugte sich verschwörerisch näher zu ihr und lauschte ihren Worten, ein teuflisches Grinsen auf den Lippen. Eifrig nickte er seine Zustimmung. "Okay. Also, das heißt, Jack ist ein zu harter Brocken für uns. Das lässt uns nur mit einer Möglichkeit zurück.", schlussfolgerte Miles aus den Informationen, die Violet ihm zur Verfügung gestellt hatte. Er nickte einmal, rutschte dann ein wenig hin und her und fixierte sein Ziel mit einem spitzbübischen Funkeln in den Augen. "Hoffen wir, dass Elias nicht trinkfest ist.", damit schnappte er sich Violet am Ärmel und zog sie einfach mit sich mit.
      Elias versuchte gerade wirklich hart, nicht das Gesicht zu verziehen, während Lewis schief ein furchtbares Lied zum Besten gab - der Alte schaffte es mit seinem Gegröle, selbst durch Elias normalerweise neutrale Mimik zu brechen - als sich die Couch neben ihm plötzlich absenkte. Miles hatte Violet links von Elias auf die Couch geschubst und ließ sich selbst gerade rechts von ihm darauf fallen. Er grinste Elias an, der wiederum kurz mit zusammengezogenen Brauen zwischen ihnen hin und her sah. Aber Miles ließ ihm keine Chance, ihr plötzliches auftauchen zu kommentieren. Außerdem musste er schnell drauf los plappern, da ihn sonst der Mut zu verlassen drohte.
      "Elias!", sagte er ein wenig übereifrig statt einer Begrüßung. "Wie findest du unseren ersten gemeinsamen Arbeitsausflug? Ich wette, sowas cooles gab es bei der alten Firma nicht." Miles wackelte mit den Augenbrauen. "Definitiv nicht.", erwiderte Elias nur in einem Ton, der nicht ganz klar machte, ob das jetzt etwas gutes oder schlechtes war. Eigentlich klang es ziemlich sicher so, als wäre er gerne überall, nur nicht hier. Aber Miles ließ sich davon nicht beirren und stieß einfach mit seinem Glas einmal gegen das von Violet und dann gegen Elias'. "Darauf sollten wir anstoßen! Auf eine Vielzahl weiterer, cooler Ausflüge mit deinem neuen Lieblingsteam!" Unbeirrt von Elias' irritiertem Starren hob Miles sein Glas, hoffte inständig, dass seine Komplizin mitmachen würde und nahm einen tiefen Schluck, um sich selbst Mut anzutrinken und nicht stotternd vor Elias wegzurennen. Einen kurzen Moment sah der Weißhaarige so aus, als würde er Miles' Anstoßen einfach ignorieren oder gleich wieder seinen kalten Todesblick auspacken. Aber dann hob Elias einfach wortlos sein Glas und nahm ebenfalls einen Schluck. Lumis Worte hatten seine Gedanken gekreuzt. Und was konnte schon passieren, wenn er versuchte, etwas offener für seine Kollegen zu sein? Violet und Miles waren ja nicht Jack.
      Als Elias sein Glas absetzte, stellte er überrascht fest, dass er so einen tiefen Schluck genommen hatte, dass es nun leer war. Seine Kehle brannte ein wenig und die wohlige Wärme in seinem Bauch nahm zu.
      Miles griff nach einer der Flaschen auf dem Tisch und füllte das Glas sofort wieder auf. Irritiert blinzelte Elias abermals und zog die Augenbrauen zusammen. Ihn beschlich das Gefühl, dass er Miles nicht trauen sollte. Gleichzeitig schwappte der Alkohol so angenehm warm in seinem Magen, dass er nicht mehr ganz wusste, wieso eigentlich. "Wie kommt's eigentlich, dass du bei uns angefangen hast?", versuchte Miles ihn fröhlich summend in ein Gespräch zu verwickeln und verließ sich darauf, dass Violet ihn dabei unterstützen würde, ein Gespräch aufrecht zu erhalten, in dem es viele Gründe gab, hin und wieder anzustoßen oder einen Schluck zu trinken.
      Etwas widerwillig ließ Elias sich in eine Konversation verwickeln und stellte so überrascht fest, dass Miles eigentlich ziemlich unterhaltsam, wenn auch furchtbar nervig war und sich unter Violets freundlichem Auftreten ein ungeahnt tiefer Humor verbarg. Vielleicht war es ja doch gar nicht so verkehrt, seine Kollegen ein wenig genauer kennen zu lernen, dachte Elias. Er fühlte sich seltsam leicht und sah verwundert auf sein Glas herunter, dass nun schon zum dritten Mal leer war. Er blinzelte, starrte das Glas kurz so böse an, als sei es seine Schuld und beschloss dann, es erstmal etwas langsamer angehen zu lassen.
      Aber Miles war eh der Meinung, vorerst genug Schaden angerichtet zu haben und hüpfte glücklich auf die kleine Bühne, um mit Damien ein Duett zum Besten zu geben. Das ließ einen leicht benommenen Elias, der noch immer das leere Glas ihn seinen Händen anblinzelte, und Violet zurück.
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    • "Äh, was? Miles!", Violet wurde gnadenlos von ihrem Kollegen mitgezogen. So sehr involviert wollte sie jetzt auch nicht sein. Immerhin hatte auch sie nicht so guten Kontakt zu ihrem Teamleiter und war sich ein kleinwenig unsicher. Denn er konnte schon ein bisschen gruselig sein. Schon saß sie neben ihm zu seiner Linken und der junge Kollege fing sofort an zu erzählen. Erst stockte sie noch, doch dann beschloss auch sie, ihren Teamleiter näher kennenzulernen und ihm eine Chance zu geben. Vielleicht war er ja eigentlich ganz lieb und sah nur böse aus. Also sprang sie selbst auch über ihren Schatten und fing an, ihn kennenzulernen. Den größten Teil machte eh Miles. Eige tlich war es doch ganz interessant, wie Elias auf die Firma gekommen ist.
      So ging es gut weiter und Violet fing an, Spaß zu haben. Bis Miles, dieser Schlingel auf einmal weg war. Verlegen lächelte sie Elias an.
      "Uhm, er kann manchmal etwas anstrengend sein. Aber sonst ist er echt ganz nett. Du musst nur auf dein Essen aufpassen. Miles neigt dazu, jedem sein Essen zu klauen.", warnte sie ihn kichernd und sah, dass Elias Glas ja leer war.
      "Oh! Ehm. Hast du noch Durst? Ich kann dir noch was einschenken. Magst du denn auch mal was singen? Wir können auch zusammen was singen, wenn du nicht alleine dort stehen willst. Wenn man neu in einer Gruppe ist, hat man ja doch ein paar Hemmungen.", erzählte sie weiter und hoffte, dass Elias doch gut beschippst war. Vielleicht konnte sie bald Jack fragen, ob er Elias nicht besser aufs Zimmer bringen konnte. Denn zum einen war er der Einzige, der es von der Größe her schafft und zum anderen weil er die passende Schlüsselkarte zum Zimmer hatte. Das wäre dann also alles perfekt. Doch dazu müsste Violet wissen, wie hoch der Pegel bei Elias inzwischen war.
    • Erst als Violet etwas sagte, hob Elias seinen Blick und sah sie an. Aber die typische Schärfe in seinem Ausdruck fehte. Stattdessen sah er fast schon normal aus, weniger eisig, irgendwie. "Ja. Ich habe Damien ihn schon ein paar Mal durch die Firma jagen sehen.", stimmte er zu und sein Mundwinkel zuckte, eher er leicht den Kopf schüttelte über das Verhalten dieser beiden erwachsenen Männer. Auch wenn Miles wohl noch ziemlich jung war und man etwas Nachsehen mit ihm haben konnte. Von dem Kopfschütteln schwamm ihm der Kopf leicht. Huh, seltsam. "Danke für die Warnung."
      Als Violet ihn fragte, ob er noch etwas zum trinken haben wollte, sagte Elias Kopf 'Nein' aber seine Lippen: "Ja, warum nicht." Verwirrt über diese zwei widersprüchlichen Gefühlsregungen blinzelte er und zog dann ein wenig die Augenbrauen zusammen, während Violet ihm netter Weise noch etwas einschenkte. Hatte er nicht eigentlich nichts mehr trinken wollen? ...Aber wieso eigentlich? Mit jedem Schluck wurde ihm wärmer und sein Kopf angenehm leicht. Seine Sorgen und die Anspannung des Alltags fielen von ihm ab und plötzlich wusste er gar nicht mehr, wie er überhaupt jemals auf die Idee gekommen war, er müsste aufhören zu trinken.
      Er nippte also an seinem erneut vollem Glas und lauschte kurz Damien und Miles, die zwar auch schief, aber deutlich besser als Mister Lewis ein Lied zum Besten gaben. Miles beugte sich gerade energisch vor und sang theatralisch in das Mikrofon. Auf dem Weg zurück zu Violet blieb Elias blick kurz an Jack hängen. Einen Moment beobachtete er, wie die tanzenden Lichter des Raums über ihn glitten und bruchstückhaft in ständiger Bewegung einen anderen Teil seines Körpers erhellten. Wieso sah der verdammte Idiot so gut aus?
      Nach einer kleinen Ewigkeit riss Elias seinen Blick von Jack los und sah wieder zu Violet, ohne, das ihm überhaupt bewusst war, dass er gestarrt hatte. "Singen?", wiederholte er unschlüssig und zog dann eine Augenbraue hoch. Das letzte bisschen Vernunft in ihm schrie: Nein, mach das auf keinen Fall!
      Aber Elias fiel es außerordentlich leicht, die Vernunft zur Seite zu schieben und irgendwo ganz tief in seinem Bewusstsein zu vergraben. Damien und Miles sahen wirklich aus, als hätten sie Spaß. Außerdem war er kein halb schlechter Sänger. Aber es war ein Unterschied, für sich alleine beim Kochen in der Küche zu singen oder vor einer kleinen Gruppe von Menschen. Erstaunlicherweise kam ihm der Unterschied gerade jedoch verschwindend gering vor. Also zuckte er mit den Schultern, ein kleines, fast schon sorgloses Lächeln umspielte seine Lippen. "Warum eigentlich nicht?"
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