Schlägt dein Herz noch? [Yumia & Shio]

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Schlägt dein Herz noch? [Yumia & Shio]

      Schlägt dein Herz noch?
      Vorstellung
      @Yumia


      Liam Davis

      Was macht dein Herz? Diese Frage stellte mir meine Mutter tagtäglich. Ob per Telefon oder über Whats App. Immer wieder fragte sie danach. Und immer wieder sagte ich ihr das Selbe. "Es geht mir gut." Ob es die Wahrheit war oder nicht, war dahingestellt. Weder sie noch mein Vater interessierten sich dafür wie es mir in Wirklichkeit geht.
      Zwei Wochen war es her als ich erneuert einen mentalen Zusammenbruch erlitt. Ich schmiss wie jeden Freitag eine Hausparty. Viele Schüler aus der Schule waren da und brachten diverse "Freunde" mit. Ich kannte vielleicht die Hälfte davon. Dann überkam mich wieder dieses Gefühl. Enge machte sich in mir breit. Ich rannte nach oben in mein Zimmer. Mein Safe Space, wie ich ihn gerne nannte. Doch dieses Mal stand mir jemand bei. Ich kannte die Beweggründe nicht dafür doch als ich in den Armen von Cielle Canonica lag, fühlte ich mich nicht mehr so einsam und leer. Ich wusste nicht warum sie in meinem Zimmer auftauchte, doch in diesem Moment war es mir egal. Ich konnte so sein wie ich bin.
      Ich hatte vollkommen die Zeit vergessen und als ich am nächsten Morgen aufwachte, war sie weg. Nur noch ein Hauch von Lavendel lag in der Luft.
      Das Chaos im Haus war natürlich vorprogrammiert und bevor die Haushälterin kam, versuchte ich das Schlimmste zu beseitigen.
      Maria Del Angelo sollte täglich bei mir vorbei schauen, das ich ja auch der brave und artige Junge war, den meine Eltern angeblich erzogen hatten.
      Ich spielte das Spiel einfach mit. Maria konnte nichts dafür. Sie war stets bemüht und freundlich. Sie wusste von der ganzen Geschichte von mir, aber hinterfragte sie nie. Dafür war ich ihr dankbar.
      In den zwei Wochen versuchte ich so gut es geht alles was in meinem Zimmer passiert war vollkommen auszublenden. Sie war nur eine Schülerin der Schule, nichts besonderes.
      Doch dieses komische Gefühl, wenn ich ihr in der Schule begegnete, ging nicht weg. Sie war die erste Person, die mich so zerbrechlich sah. Und das passte mir nicht in dem Kram.
      Seitdem sah sie mich immer so mitleidig an. Ich musste was dagegen unternehmen. Ich wollte meine perfekt sitzende Maske nicht verlieren, nicht an so jemanden.
      Gott sei dank kamen Vivi und Brian zu mir gelaufen und so konnte ich ihnen meine volle Aufmerksamkeit schenken. "Jo was geht?" Ich umarmte Vivi und gab ihr einen Kuss auf die Wange und schlug in Brian´s Hand ein. "Ich hab keine Lust auf diesen ganzen Mist hier." "Du weißt wenn deine Eltern nicht so viel Einfluss hätten.." Ich drückte Vivi die Hand auf den Mund. "Bitte erwähne sie nicht. Wer weiß wann ich sie wieder sehe." Es schmerzte, doch ich lies mir nichts anmerken. "Lasst uns gehen, bevor wir wieder zu spät kommen. Ich hab keine Lust auf eine weitere Standpauke vom Rektor." Ich schloss meinen Spind und nahm meinen Rucksack auf. Wir liefen zusammen den Flur entlang und ich versuchte so ernst zu schauen wie es nur ging, als wir an ihr vorbei liefen.
      Doch der Duft von Lavendel lies mich kurz zusammenzucken. Verdammt.. Wie soll ich das überstehen?
    • Cielle

      Es ging mir nicht mehr aus dem Kopf, auch nach zwei Wochen nicht mehr. Dass ich auf die Party ging, war wohl eher zufällig gewesen. Meine Freundin Lana und ich waren unterwegs gewesen und da hatte sie die Einladung zu der Party von dem berüchtigten Liam Davis bekommen. Nun, nicht direkt vom Herren selbst, jedoch jemanden, der die Einladung direkt bekommen hat. Ich hatte zu dem Zeitpunkt nicht vorgehabt dorthin zu gehen, denn an dem Abend hatte ich vorgehabt ein neues Buch anzufangen, doch Lana hatte mich sehr darum gebeten. Da ich schlecht nein sagen konnte und meine Mutter mich auch bestärkt hatte Mal unter die Menge zu kommen, bin ich schlussendlich hingegangen. Dass Lana mich dann nach einigen Minuten alleine ließ und sich zu anderen gesellte, hatte mich gestört. Zwar kannte ich viele andere und sie hatten mich ebenso angesprochen, doch zu keinen von ihnen hegte ich eine innige Beziehung. Zwar blieb ich bei einigen und unterhielt mich mit ihnen, aber die Interesse verflog schnell. Um etwas Ruhe für mich finden zu können, hatte ich mich dazu entschlossen das Haus zu erkunden. Auf meiner eigenen Besichtigungstour entdeckte ich Liam, dessen Anblick mich dazu gebracht hatte ihm zu folgen. Er sah nicht aus, als hätte er die Nachricht übermittelt bekommen, das jemand gestorben ist, hatte ziemlich neutral gewirkt. Doch etwas an ihm hatte mich dazu bewegt ihm zu folgen. Ein ungutes Gefühl im Bauch hatte sich in mir breit gemacht. Mit Liam selbst hatte ich nicht viel zu tun gehabt, auch wenn er selbst wie ich gut bekannt waren. Jeweils wohl aus einem anderen Grund, doch man könnte meinen man wir würden uns kennen. Und da ich nur einige Gerüchte zu Ohren bekommen habe, war ich gespannt drauf was mich erwarten wird. Dass er dann plötzlich einen ganz anderen Eindruck bei mir hinterließ, als ich es erwartet habe, hatte mich verunsichert und dennoch neugierig gemacht.
      Was ich dann entdeckt und erlebt habe, hatte ich mir niemals vorgestellt. Doch der Anblick hatte regelrecht mein Herz gebrochen und ehe ich mir versah, hatte ich ihn in meinen Armen. Keiner von uns hat auch nur ein Wort miteinander gewechselt, doch in dem Moment kam er mir so nahe und vertraut wie niemand zuvor. Ein unerklärliches Gefühl, doch wenn ich zum richtigen Zeitpunkt da war und helfen konnte, wieso sollte ich ihm die Unterstützung verwehren?
      Der Rest des Abends zog an mir schneller vorbei als ich gedacht habe und ehe ich mich versah, war es wieder Montag. Ich hielt nach Liam Ausschau, doch er schien mich zu ignorieren. Was hatte ich auch erwartet? Dass er sich an mich schmiss? Dass er mit mir ein Gespräch aufsuchen würde, um mir klarzustellen, dass ich das Geschehen geheim zu halten hatte? Womöglich das Letztere, doch für mich war es ohnehin klar kein Wort darüber zu verlieren. Dennoch konnte ich nicht leugnen, dass ich mir Sorgen machte. Wieso hatte er so reagiert? Was war geschehen? Ging es ihm jetzt besser? Fragen über Fragen und doch keine Antwort.

      An meinem Spind angekommen, stand Lana mir bei und erzählte mir den letzten Tratsch, der herum kursierte in unserem Jahrgang. Anscheinend wurde jemand beim Betrügen erwischt. Tratsch hörte ich gerne, und Drama beobachtete ich ebenso gerne mit, solange ich selbst unbeteiligt war. Aus welchem Grund auch immer, bekam ich immer mehr mit als von anderen Parteien geplant und war öfters gegen meinen Willen involviert. „Weil du beliebt bist", hatte Lana nur gesagt, woraufhin ich nur meinen Kopf geschüttelt hatte.
      Ich schloss meinen Spind und hielt die Bücher in meinen Armen. „Bevor wir zu spät kommen", drehte ich mich um und lief den Gang entlang. Den Herren, dessen Gesicht ich kaum zu Gesicht mehr bekam, lief mir entgegen. Und auch wenn ich es nicht offensichtlich gestalten wollte, hing mein Blick auf ihn, solange bis einer seiner Freunde mich sah. Eilig blickte ich weg, konnte dennoch nicht daran hindern an Liam zu denken und an dem Abend, was passiert war. „Na, hast du dich auch in ihn verliebt?" Irritiert sah ich Lana an. „Bitte?" „Ich würde es dir nicht Mal übel nehmen, bist nicht die einzige", lachte sie nur. „Ich bin in niemanden verliebt, erst Recht in keinen, den ich nicht mal kenne." „Aber gut sieht er schon aus, das kannst du nicht leugnen." Laut seufzte ich und musste meine Augen verdrehen. Es war natürlich klar gewesen, dass sie das ansprechen wird.
      Digital Art Bilder Pinnwände

      ૮ ˶ᵔ ᵕ ᵔ˶ ა
    • Liam Davis

      Ich spürte ihren Blick auf mir, doch ich versuchte ihm zu widerstehen. "Kommst du?" Brian sah mich eindringlich na. "Ähm ja sicher.." Das ich abrupt stehen blieb, war hoffentlich keinen aufgefallen.
      Ich hielt meinen Rucksack fester in der Hand und folgte den beiden zum Unterricht. Ich war heilfroh das ich und sie nicht in der selben Klasse waren oder sonst irgendwelche außerschulischen Aktivitäten teilten.
      Sie war beliebt und ich nicht. Zwischen unserem Freundeskreis lagen Gott sei dank auch Welten.
      Meine Noten gehören, im Gegensatz zu ihren, wohl eher zu der unteren Schicht. Doch mir war das egal. Ich erfüllte nur meine Anwesenheitspflicht, sofern ich das noch konnte. Wenn man wüsste wie mein Leben bisher verlief, grenzte es nur an ein Wunder das ich noch hier sitzen konnte. Doch ich versuchte dies so gut wie zu verdrängen. Meine perfekte Maske aufrecht zu erhalten.
      Der Unterricht zog sich und ich versuchte mich auf das was Mr. Clarston zu uns sagte irgendwie zu konzentrieren. Es fiel mir jeden Tag schwerer und oft hatte ich überlegt einfach die Schule zu schwänzen. Wenn meine Eltern das mitbekommen würden würden sie ausflippen und mein Vater würde mich auf ein Internat schicken, mit strengen Vorschriften.
      Er hatte schon Pläne für meine Zukunft und ich sollte wohl im nächsten Halbjahr ein Praktikum in seiner Firma machen.
      Aber was bis dahin ist, bleibt noch offen.

      Die ersten Stunden waren vorüber und Vivi und Brian folgten mir in die Cafeteria. Ich holte mir wie jeden Tag ein Sandwich mit Käse, einen Schokodrink und etwas Obst und wir setzten uns an unseren Stammplatz. Wie in jeder High-School gab es diese Plätze, wo nur ausgewählte Schüler sitzen durften. Wir gehörten zum Glück nicht den Außenseitern an, diese saßen ganz hinten.
      Der Tisch der Beliebten war natürlich mittig im Raum, sodass sie von jeden gesehen wurden.
      Wir waren eher etwas weiter vorne und konnten immer beobachten wer ein und aus geht.
      "Also. Freitag wieder eine Party bei dir?" Ich blickte verwirrt aus. Hannah und ihre Anhänger standen auf einmal vor unserem Tisch. "Bitte?" Sie seufzte. "Ich habe gefragt ob du am Freitag wieder eine Party schmeißt?" Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Bis dahin ist noch Zeit." "Zu spät." Sie grinste mich schelmisch an. "Ich habe schon allen eine Einladung geschickt. Sorry." Sie zog einen Schmollmund. "Dein Ernst? Du kannst doch nicht einfach.." Und ob sie es konnte. Nachdem ich sie abblitzen lies, war sie so. Sie versuchte mir immer eins auszuwischen. Ich lächelte sie an. "Danke." "Gerne! Ich denke es werden wieder einige Leuten kommen." Sie drehte sich auf dem Absatz um und lief mit ihren Weibern davon. Brian und Vivi sahen mich kopfschüttelnd an. "Schon gut. Das wird schon werden."
      Innerlich könnte ich schreien und vor Wut platzen. Doch diese Genugtuung würde ich ihr nicht geben. Ich zog es durch. Koste was es wollte.
      "Mal eine andere Frage. Was treibst du heute Nachmittag? Wir haben überlegt mit ein paar Leuten an den See zu fahren." "Klingt gut. Schwimmen gehen werde ich nicht.." "Schon ok wir wollen nur chillen und ein paar Bierchen trinken." "Klingt gut."
      Somit war der Nachmittag gerettet. Doch ich wusste bis zu dem Zeitpunkt noch nicht wer noch alles kommen würde.
    • Cielle

      Während ich noch den Gang hinunter ging, blieb das Gesicht des Jungen noch im Hintergrund meines Gedanken. Nicht ganz so präsent, dennoch da. Doch was konnte ich schon tun? Ihn darauf ansprechen? Was dann? Ich hatte schon etliche Szenarien in meinem Kopf durchgehen lassen, doch keines von ihnen versprach mir ein gutes Ende. Zumal wusste ich nicht einmal genau was mich dazu ritt die Hintergründe kennen lernen zu wollen. Er ging mich nichts an, geschweige seine Probleme. Dennoch hatte der Abend einen deutlichen Eindruck bei mir hinterlassen.
      Der Unterricht gestaltete sich als weniger anstrengend, als das ganze Nachdenken über den Jungen. Etwas abwesend schrieb ich die Notizen mit und hörte mir einem Ohr zu. Das Thema war nicht sonderlich wichtig, das könnte ich Zuhause nachholen. Am Ende fragte mich der Lehrer, ob ich nicht Interesse hätte jemals Nachhilfe zu geben. Ich gab ihm die Information, dass ich mir unsicher war, mir jedoch Gedanken drüber machen würde. Zeit hätte ich, würde das jedoch nur in Betracht ziehen, wenn ich einen guten Eindruck hinterlassen könnte, was mir zu eine bessere Note verhelfen konnte. Nicht, dass ich es unbedingt nötig hätte, doch meine Eltern waren zum Teil fordernd was meine Noten anging.

      Ich war erleichtert endlich eine Pause haben zu können und Lana und ein paar weitere Freunde begleiteten mich in die Cafeteria. Nicht wirklich wissend wie es immer möglich war, doch der Tisch, den wir immer besetzten, war jedes Mal frei, wenn wir die Cafeteria betraten. Einmal hatte ich Lana gefragt, was es auf sich hatte, doch sie hatte mir einen eigenartigen Blick zugeworfen, als hätte ich eine viel zu offensichtliche Frage gestellt. Da ich nicht sonderlich dumm wirken wollte, hatte ich nicht mehr nachgefragt. Ich war nur froh ein Platz zum Essen zu haben. Der Tisch war auch immer zu voll, kein Platz blieb frei und alle tauschten sich aus. Es war die perfekte Zeit Dinge in Erfahrung zu bringen, die in anderen Klassen passierten. „Ich hatte gehört, dass diese Woche wieder eine Party bei Liam steigen wird", sagte jemand und meine Aufmerksamkeit wurde damit gefasst. Diese Woche wieder? Trotz nach dem Vorfall? Ich verstand es nicht, doch vielleicht war dies endlich eine Möglichkeit der ganze Sache auf den Grund zu gehen. Endlich meine nicht ruhenden Gedanken endlich die Antwort geben zu können, wonach ich mich sehnte. Ob ich ihn darauf ansprechen sollte? Wenn er sich an dem Abend normal verhalten wird, ohne einen Vorfall, war es wohl dann einfacher für mich die ganze Sache als eine einmalige Sache abzuhaken. „Kommst du mit Cielle?" Freundlich nickte ich. „Gerne." „Super, wir können uns ja bei mir uns fertig machen", stimmte Lana mit ein. Im Gegensatz zu den ganzen Mädchen hier, kleidete ich mich viel unauffälliger als sie, daher konnte ich ahnen, was Lana mit mir vorhaben wird. Da ich aber die Stimmung nicht ruinieren wollte, stimmte ich zu. „Und heute Nachmittag will ich dir einen Ort zeigen", zeigte Lana mit ihrer Gabel auf mich. Verwirrt hob ich meine Augenbraue, doch sie schien mir nicht erzählen zu wollen, wohin sie mich bringen wollte. „Solange ich nicht in irgend einen Graben liege", zuckte ich nur grinsend die Schultern. Eine kleine Ablenkung würde mir definitiv gut tun, vielleicht wurde es mir helfen meine Gedanken nicht immer zu Liam schweifen zu lassen. Es erstaunte mich selbst bis jetzt wie sehr er mich in den letzten Tagen beschäftigte.
      Digital Art Bilder Pinnwände

      ૮ ˶ᵔ ᵕ ᵔ˶ ა