Die Frage der Zeit (Countess VS Reginn)

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    • Die Frage der Zeit (Countess VS Reginn)

      Die Frage der Zeit

      Auch auf dem Kontinent Midheims war der Tod nur eine Frage der Zeit. Von den altehrwürdigen Ilvindari zu den Hochelfen, sie alle zählen die Jahre, bis sie nicht mehr können. Jene "Unsterbliche" wählen das Ende ihrer Tage zumiest selbst, doch den Meisten wird ein solches Schicksal nicht zuteil. Nein, viele werden vor ihrer Zeit vom Unabwendbaren eingeholt. Keine Magie ist stark genug, dieses Ende zu verhindern, ja, so heißt es, selbst die Götter sehen den Ende ihrer Zeit entgegen.


      In den Wäldern der Mutter Eh'a wandert jenes Elfenvolk, welches im Schatten der Bäume dem Kreislauf des Lebens mit offenen Augenzusieht. Wie ihre Göttin sehen sie die Magien der Elemente, des Lichts und der Dunkelheit als natürlichen Teil des Lebens an, Geister, Wesen und Winde die den selben Strömungen unterworfen sind, auch wenn sie so anders erscheinen mögen. Kein Leben braucht die Magie, doch die Magie braucht das Leben, so ihre ewige Weisheit, so ihr ewiges Gebet, so ihr unendliches Streben für die Mutter, den Kreislauf zu erhalten, der diesen Regeln folgt.

      Zur Jahrhunderwende um 700 nach dem Völkerkrieg begann sich eine neue Perspektive unter den stolzen Anbetern der Mutter, den ehrenwerten E'alven, auszubreiten. Nebst den 3 Säulen ihrer Magiekunde blickten immer mehr jüngere Augen auf die Macht des Arkanen, der Metamagie, welche durch Imitation, Illusion und Verzauberung den anderen ähnelte, aber als unrein verrufen war. Diese von den Hohepriestern und Wächtern der Gärten geächtete Kunst wurde von den Gelehrten und Glaubenstreuen als Gefahr angesehen, eine unnatürliche Strömung, eine plastische, künstliche Antithese zu jenen Ritualen und Zaubern, welche sie den drei anderen Magietypen entnommen hatten, seit hunderten, ja tausenden Jahren.

      Doch die Götter der fernen verwandten Hochelfen erlaubten diese Künste und auch die Gerüchte über eine dreigesichtige Göttin, welche Geschenke ArkanerMagie verteilen könne, machten sich unter ehemals Muttertreuen breit. Arkanmagie war für einige Freiheit zwischen Gittergleichen Baumstämmen, Zukunft nebst dem Immergrün, doch Frevel für die anderen, Verrat im schlimmsten Falle.
      Im Jahre 701, unter einem einsamen roten Mond, die Katastrophe: Priester der Eh'a, geschlachtet in einem ihrer Heiligtümer, der Göttergarten gebrandschatzt und beraubt. Der Brudermord, der das Fundament für eine jahrelangen Bürgerkrieg bilden sollte, in welchem die in Anzahl unterlegenen "Abtrünnigen", sich selbst die "Silbersichtigen" nennend, durch die getreuen "Wahren Kinder" aus dem Wald vertrieben wurden. Tausende fanden den Tod, der Kreislauf der Natürlichkeit zerstört durch Krieg, Krankheit und Auslöschung. Randbezirke des Mutterwaldes verdorrten und wurden auf alle Zeit unbewohnbar, die Abtrünnigen jenenseits der Grenzen des Niemandslandes getrieben, eine Völkerwanderung, welche weitreichende Folgen haben sollte.

      DIe Abtrünnigen, in ihrer Niederlage, versammelten sich unter zwei Bannern. Jenen der Ewigen Arkanen Flamme, welche in den Südwesten zugen und in der dortigen Wildniss das Reich von Echkorlon, das reich der ewigen Flamme, gründeten. Ihr Glaube fest, aus den Fehlern und Grauen des Krieges gelernt zu haben, errichteten sie schwebende Städte mit ihren arkanen Akademien an der Spitze, auf dem höchsten Turm ein jeder Stadt die ewige Flamme, welche ihr Wahrzeichen sein sollte, für alle Zeit.
      Die zweite Gruppe war zuvor nach Nordenwesten getrieben worden, in das Land der Menschen des Königreichs von Nhord. Dort sollten sie in einem weitern Krieg jenes Königreich zerschlagen und das Land zu ihrem eigenen machen, die Menschen als ihre Untertanen. Narkorlon, das Reich der Schwarzen Flamme war eiserner, geschärft und ruchlos.

      Mit dem Lauf der Jahre wurden beide Reiche zum Zentrum der Lehren der Arkanen Künste, vorran Echkorlons edle Akademien, zu denen viele Talentierte Magier pilgerten, um sich in die Dienste und Lehren der dortigen Meister zu begeben. Alle vorran schreitete Pilfer der Mächtige, von manchen "der Erste(oberste) Alb" genannt. Pilfer selbst war auch der Vorsitzende des magischen Rates, welcher Echkorlon regieren sollte. Als der respektierteste Arkanmagier des Kontinents kam im Jahre 956 die Magierin Eyarna, eine Hochelfin des Kaiserreiches, in seine Dienste. Sie würde schon bald in seine Fußstapfen treten und wurde von ihm alsbald in die neue Kolonie von Talsavir geschickt, wo sie eine Akademie eröffnete, welche nach wenigen Jahren schon als zweitrangig hinter der Hohen Akademie Echkorlons selbst stand.

      Diese exklusive Schule würde es sein, zu der die Protagonisten unserer Geschichte pilgerten, um von Eyarna höchstselbst zu lernen. Vielleicht wussten sie, dass Eyarna dort bereits seit Jahren an Arkanmagie forschte, welche die Grundfesten des Arkanen, Echkorlons und des Kontinents erschüttern sollte, vielleicht wurden sie unwissend in einen Mahlstrom des Chaos und des Untergangs gezogen, der sich schon bald um Eyarna und ihre Anhänger ausbreiten sollte, denn als Pilfer der Mächtige von ihren Verbrechen hörte, war sie im selben Moment todgesagt, alle ihre Schüler an ihrer seite ebenso. Ein zweiter Spalt drohte, der instabile Frieden des jungen Albvolkes bedroht durch eine mächtige Hochelfe, die ihre Heimat verlassen hatte, um mit den Regeln der Götter selbst zu brechen.


      Es war die Frage der Zeit, deren Schrecken sich ohne zögern auf das junge Talsavir legen würde, alle Antworten in jenen Sturm gerufen, den es für unsere beiden Protagonisten zu überleben gilt..

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      Firterion

      Es war still im östlichen Spiegelsaal. Der gestrige Ball hatte seine Spuren hinterlassen. Wie jeden Monat waren die ehrenwertesten und angesehensten, die talentiertesten und aufstrebensten Magier der Gegen hier eingetroffen, um gesehen zu werden und ihre wachsamen und gierigen Augen an dem Talent der anderen zu laben, stets auf der Suche nach neuen Wissen, neuen Gehilfen, neuen Lehrmeistern, neuer Macht.

      Eyarna nur zu gerne neue Gäste ein, auch aus weiter ferne. Selbst der mächtige Pilfer war schon durch diese Hallen gewandert, um einen Blick auf Eyarnas Schüler zu werfen. Nun, wäre er grade im beinahe leeren Spiegelsaal, würde er nur einen einzigen jungen Hochelfen sehen, welcher in einem schlichten arkanen Gewand hellblauer Farbe und rotblütiger Stickereien mit einer gereizten Miene, irgendwo zwischen seufzend und fluchend, mit einem Besen hantierte.

      Doch ein Hexer war der Mann nicht. Viel eher hatte man ihn dazu verdonnert, den Boden des Saals zu fegen. Und das war bei weiten keine leichte Aufgabe, so erstreckte sich die Halle über einhundert Meter am rechten Rande der Akademie entlang, die einen dutzend Meter hohen Buntglasfenster funkelten im verschwindenen Licht der sommerlichen Abendsonne unter den komplexen Kuppeldächern aus Sechzehnerkreisbögenbauten, errichtet aus kaltem, graublauem Stein.

      Während der Feiern war der Saal gefüllt mit magischen Allerleien, beschworenen Wesen, Geschöpfen unglaublicher Seltenheit, fantastischem Essen und magischen Lichtern. Doch heute war er bloß ein langer, leerer Flur voller magischer Spiegel an jeder Wand, welche jeden Betrachter in verwunschene Lichtungen oder ferne Länder versetzte, voller Veränderungen und Wunder.

      Firterion schenkte der Illusion jedoch keine Beachtung. stumm starrte er auf die breiten Schwarzmarmorfliesen, aussehend, als wäre er im wütenden Halbschalf auf den Besen gelehnt.

      Stets blickte er auf seine Uhr, die an seinem schiefen hinab Gürtel hing, als würde er darauf warten, sie würde ihm die zeit verraten, an welcher er seine repetitive Arbeit endlich niederlegen konnte.
      Mit etwas Pech würde dieser Zeitpunkt nur allzubald eintreffen. Mit etwas Pech war der gestrige Ball sein letzter in dieser Akademie gewesen. Sein Erfolg blieb aus, die Experimente ohne Ergebnis. Der Sand lief langsam durch die Sanduhr, und er stand darunter.

      Vorsichtig strich er sich über seine leuchtenden Narben, die sein Gesicht und seine Arme bedeckten und blickte aus den Fenstern, versuchte den Horizont zu erblicken, doch war bloß geblendet von den letzten Sonnenstrahlen, die in sein bleiches Gesicht fielen, der Blick in die flache Landschaft Talsavirs, die fast bis zum Mutterwald selbst reichte, verwaschen durch das einsetzen des magischen Leuchten des Buntglases, welches in sich verändernden Mustern beinahe flüssig wirkte.

      Manchmal wünschte er sich bloß Ruhe von der allgegenwertigen Magie, welche diese Akademie in ihrem Bann hielt.
      Vielleicht würde er sie dort draußen ja finden
    • Morwen schwieg, während ihre Beine sie durch den letzten Gang trugen. Hier glommen die Wände in kühlem Grün und ergaben in Kombination mit den opulenten Verzierungen, die teilweise bis zur Decke reichten, ein eindrucksvolles Gesamtbild. Gekleidet in ihrem petrolgrünen Seidengewand verschmolz sie beinahe mit ihrer Umgebung.
      An manchen Tagen, wenn sie nicht wusste wohin mit ihren Gedanken, stand sie einfach nur in einem der vielen Gänge herum und erwischte sich dabei, wie sie sich beim einfachen Betrachten der unzähligen Vertäfelungen, Gemälde und Symbole verlor. Ein willkommener Ausgleich zu den sonst so konfusen Gedanken, die an ihrer Gemütslage zerrten.
      Doch nicht nur die Gänge waren prunkvoll in ihrer Gestaltung - Morwens Lieblingsort innerhalb den Grenzen der Akademie stellte die beachtliche Bibliothek dar. Unvorstellbare Massen an angesammeltem Wissen, das jahrhunderteweit zurückreichte. In einer Vielfältigkeit, wie man es sich anders nicht hätte erträumen können. Hin und wieder spielte sich das Szenario ab, dass die Weißhaarige ohne konkreten Plan ihre Freizeit der Bibliothek widmete und zunächst stundenlang damit beschäftigt war herauszufinden, was sie überhaupt lesen wollte.

      Die E'alvin war enttäuscht. All die Aufopferung, um Eyarnas Wünsche zu erfüllen und ihren Anliegen nachzukommen dafür, dass sie nun dazu verdonnert wurde den verdreckten Saal gestriger Festlichkeiten zu fegen. Anfangs hatte sie sich gefreut und dachte, sie hatte es endlich geschafft. Endlich war es soweit, dass sie sich mehr Vertrauen eingebracht hatte und ihre Augen glänzten Feuerrot beim Erhalt der Nachricht, dass Eyarna eine Aufgabe für sie hätte. Alles dafür, dass man ihr ausgerechnet die Aufgaben zuteil werden ließ, für die es ihres Erachtens nach Angestellte gab.
      Nichtsdestotrotz beklagte sie sich nicht in der Öffentlichkeit. Es galt ein Ziel zu erreichen - ganz gleich auf welche Art und Weise. Von Beginn an hatte sie geahnt, dass es kein Spiel der Leichtigkeit werden würde und es stetig Aufgaben geben würde, die man mit mehr oder weniger Elan erledigen wollte. Insgeheim krallte sie sich aber an den Hoffnungsschimmer, es handle sich bei dieser vermeintlich anspruchslosen Aufgabe um eine Prüfung, die es zu bestehen galt.

      Bereits ausgestattet mit einem ziemlich abgenutzten Besen erreichte sie also die Schwelle zum Spiegelsaal und hielt einen Moment lang inne. Die anhaltende Stille war bei Weitem kein Vergleich zur turbulenten Stimmung die gestern dort herrschte. Es war unglaublich, wie viel Dreck sich bereits vor dem Eingang des Saals fand und ehrlich gesagt wollte Morwen nicht einmal die schwere, massive Tür öffnen, die ins Innere führte.
      Nicht länger zögernd sog sie die Luft scharf ein und stieß sie beim gleichzeitigen Aufdrücken der Tür wieder aus. Ein ziemlich unangenehmes Quietschen durchzog den Saal, als eine verbogene Ecke des Randes über den Saalboden kratze.
      Sichtlich verwundert blickte sie ans andere Ende des Saals und fuhr die Silhouette eines Weißhaarigen Mannes nach, der stillschweigend dort stand.
      So musste sie also aussehen, wenn sie sich beim Betrachten der stilvollen Wände verlor.
      Ein schreckhaftes Zucken durchzog ihren Körper, als die massive Tür zuschlug und riss sie gleichzeitig aus der Gedankenwelt zurück in die Realität. Sofern sie sich zurückerinnerte, wurde in keinem Atemzug erwähnt, dass sich hier noch jemand befinden sollte. Genau wie sie hielt auch der Unbekannte einen Besen zwischen den Händen und ging allem Anschein nach derselben Aufgabe nach, die auch ihr zuteil wurde. Sie fragte sich, ob es ein Zufall war oder ob mehr dahinter steckte, dass ausgerechnet sie beide sich hier befanden.
      Bei genauerer Betrachtung konnte sie mit Sicherheit sagen, den Unbekannten nicht zuordnen zu können. Wenn er tatsächlich Teil der Akademie war, musste er so unscheinbar gewesen sein, dass sie ihn noch nie bewusst wahrgenommen hatte. Das einzige Detail das hervorstach und das vage an der Schwelle ihres Bewusstseins klopfte, war seine am Gürtel hinabhängende Uhr. Auf den ersten Blick konnte sie festmachen, dass es sich bei dieser Uhr um eine Besonderheit handelte und mehr dahintersteckte, als man auf den ersten Anschein annehmen mochte. Wenn sie sich recht erinnerte, hörte sie sogar schon andere Schüler auf den Gängen über solch eine Uhr tuscheln.

      Nichtsdestotrotz wollte sie sich nicht in diese Situation hineinsteigern und ergab sich ihrem Schicksal, diesen verdreckten, unheimlich riesigen Saal zu fegen. Der Boden schien endlos und schon jetzt hatte sie das Bedürfnis den Besen zu schmeißen und die Verantwortlichen zu fragen, was diese unsinnige Aufgabe einer Schülerin wie ihr bringen sollte. Wutentbrannt schnaubte sie und hatte den Unbekannten fast schon vergessen, während der Besen wie von selbst über den Boden glitt. In ihrer Bewegung hielt sie ruckartig inne und schielte ein weiteres Mal zum Fremden rüber. Ihre Lippen öffneten sich einen winzigen Spalt weit und schlossen sich im selben Atemzug. Sie wusste gar nicht so recht, was sie sagen sollte - ob sie überhaupt etwas sagen sollte. Morwen hatte gedacht, sie könnte im Zuge der Arbeit ihre Ruhe genießen und jetzt das. Interaktionen mit anderen Schülern war das, worauf sie am wenigsten Lust hatte. Doch damit diese Aufgabe nicht in einer Unannehmlichkeit endete, musste sie einen guten Willen beweisen und spitzte abermals die Lippen: "Ich schätze, zu zweit ist es weniger übel."
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    • Die Zeit verstrich nicht spurlos. Der Mann hatte nun schopn eine Weile gewartet, ohne dass sich etwas, oder er selbst, bewegt hatte.

      Firterion hatte mental seine Aufgabe schon lange erledigt.
      Seit Minuten blickte er bereits in die Ferne, als würde er auf etwas warten. Momente um Momente verstrichen, während er beinahe regungslos, mal auf den Besen, mal der Besen an ihn gestützt, herumstand und konzentriert versuchte, durch die verschwommenen Fenster zu blicken, zu erhaschen, was auf der anderen Seite liegen würde, wann sich der Horizont endlich änderte.

      Nervös wanderte sein Blick stets ruckartig zu der faustgroßen Uhr, welche er wie ein Kompass in der Hand wog, als könnte sie vorhersagen, in welche Richtung er seine Augen richten sollte und wann die Blick in die Ferne sich gelohnt haben würde. Das rythmische Ticken des Zeigers und der magischen Maschinerie dahinter gaben ihm die ersehnte Ruhe, denn die Stille der weiten Halle verunsicherte ihn meist mehr als dass es ihm beim Denken helfen konnte.
      Ein schiefes Grinsen wanderte auf seine Lippen, denn Firterion wusste, dass, egal wie lange er hier warten würde, bald schon das Unausweichlich...

      Ein Quietschen riss ihn aus den Gedanken und brach die Konzentration auf das Ferne. Sein beinahe paranoider Blick fiel auf eine Grauelfin, die durch die südliche Saaltür über den Marmor wandelte, wie er einen Besen tragend. Er schüttelte ungläubig den Kopf, während seine Narben langsam und unmerklich an Farbe verloren. Die Frau war Firterion kaum bekannt, doch er ordnete sie schnell den Eyarna-Getreuen zu, die der Arkanen Meisterin blindlinks folgen würden.
      Beinahe fiel ihm der Besen aus den klammernden Händen, die das Holz zuvor fest umschlossen hatten. Er zischte einen unverblümten Fluch über die Lippen, die er durch eine wedelnde Handbewegung zu verdecken gesuchte.
      "Ah, Verstärkung, zu solch später Stunde, wie wunderbar. Ich hatte schon befürchtet, mich dem Dreck alleine stellen zu müssen." sagte er hastig und zauberte sich ein gläzendes Lächeln ins Gesicht, welches falscher nicht hätte sein können. "Du bist im Glück, ich habe noch gar nicht angefangen. Wusste doch, irgendwer würde noch erscheinen, wäre ja schon schrecklich, hier alleine aufräumen zu müssen!" log er, innerlich brodenlnd.
      Diese Frau würde noch ein Problem werden, da war er sicher.

      "Wenn wir uns beeilen kannst du sicher auch schnell wieder gehen." fügte er schnell hinzu, in der Hoffnung die Dame abzuwimmeln. Er strich sich über die einfach Robe und begann langsam den Besen zu bewegen, immer wieder über die Schulter zu diesem ungebetenen Gast blickend.
      "Was hat euch diese Strafe eingehandelt? Sicher wollt ihr hier so schnell wie möglich verschwinden, nicht wahr?" Fragte er schließlich, wieder den Blick an den Horizont gerichtet, die Worte darauf sinnend, der Frau ein Angebot zu unterbreiten, welches eine der Schülerinnen, für die der Magier sie hielt, nicht ablehnen würde.
      Wieder legte sich ein magisches Licht in die Linien auf seiner Haut, welche sich Blitzartig auf die Hände ausbreiteten.

      "Die Stunde ist schon spät! Bald wird die Dunkelheit den Himmel bedecken. Dies ist nicht der Ort, um die Nacht willkommenzuheißen."
    • Dem Verhalten des Unbekannten entgegnete die E'alvin mit gemischten Gefühlen. Ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Emotionen, basierend auf Neugierde und Vorsicht. Aufmerksam lauschte sie seinen Worten und bemühte sich darum, seine Absichten zu ergründen. Unterschwellig war sie sich sicher, dass dieser Fremde etwas im Schilde führte. Diese Vermutung wurde ebenfalls untermauert als sie daran zurückdachte, wie er bei ihrem Eintreten in den Spiegelsaal unruhig an seiner Uhr herumfummelte.
      Sein falsches Lächeln entlarvte sie im selben Moment als er es aufgesetzt hatte und weckte ihr Misstrauen. Sie war nicht naiv genug, um auch nur einem einzigen seiner Worte Glauben zu schenken und ihre Vernunft pochte darauf, dass sie so wenig private Informationen wie nur möglich preisgab. Dieser Mann musste verborgene Motive besitzen, die er zu hüten versuchte.
      In den meisten Fällen waren die sich an der Akademie befindenden Schüler die Inkarnation von Stumpfsinnigkeit und die E'alvin pflegte keinerlei Interesse daran, sich großartig mit ihnen zu beschäftigen. Dieser Fremde hier allerdings, den sie seit wenigen Minuten das erste Mal wahrgenommen hatte, besaß etwas Geheimnisvolles an sich, dass danach schrie ergründet zu werden.
      Da sie sich nichts anmerken lassen wollte, hielt sie den Besen aber weiterhin fest umschlossen und ging ihrer ihr zugewiesenen Aufgabe nach. Seine sie durchlöchernden Fragen machten es ihr allerdings schwer, sich einzig und allein aufs Fegen zu konzentrieren. Sie appellierte an ihrer Vernunft und hielt daher daran fest, Vorsicht bei ihren Antworten walten zu lassen: "Manchmal sollte man seine Nase nicht in fremde Angelegenheiten stecken." schnaubte sie und fügte hinzu - "Was macht dich überhaupt so sicher, ich wäre einer Bestrafung wegen hier?"
      Die Atmosphäre zwischen beiden Parteien war deutlich angespannt. Es war offensichtlich, dass er sich darum bemühte etwas aus ihr herauszulocken und seine Blicke bohrten sich wie Messerspitzen in ihren Rücken. Alles in allem war die Situation mehr als unangenehm - dennoch ließ sie sich von seinen indirekten Einschüchterungsversuchen nicht weiter stören und fegte weiter. Den Blick stets gen Boden gerichtet, um ihm bloß keinen weiteren Anlass für weitere Fragen zu geben.
      Die plötzlich grell erleuchtenden Narben auf seiner Haut zogen ihre Blicke kurzzeitig auf sich. Was mochten sie bedeuten? Einen Moment zuvor hielt sie ihn noch für einen unscheinbaren Schüler, der möglicherweise zu mehr als Fegen nichts taugte. Die Uhr jedoch und zusätzlich dazu seine nun leuchtenden Narben versprachen etwas anderes. Narben waren an sich nichts Ungewöhnliches und einige Schüler dieser Akademie waren von ihnen geziert. Auch beim Anwenden von Magie oder dem Gebrauch eines Artefakts war es nicht sonderlich ungewöhnlich, dass besagte Narben hin und wieder zu leuchten begannen oder sich auf andere Art und Weise hervorhoben. Die Narben des Fremden waren zumindest für sie aber noch mit nichts, was sie bisher gesehen hatte, zu vergleichen.
      Sein letzter Einwurf riss sie aus den Gedanken und ließ sie die Augenbrauen zusammenziehen. Was sollte es für einen Unterschied machen, zu welcher Tages- oder Nachtzeit dieser Saal gefegt wurde? Dann würde es eben dunkel werden. Es war ohnehin nicht so, als hätte man an diesem Tage irgendetwas Wichtiges verpasst. Entweder war er lediglich redebedürftig gewesen - oder war im Begriff von etwas, von dem sie nichts wusste.
      Mit geschickten Bewegungen ließ sie den Besen über den Boden tänzeln um sich abzulenken und ihre Anspannung zu unterdrücken - verfiel ihr am Ende aber trotzdem.
      "Hat da jemand Angst vor der Dunkelheit und muss vor ihrem Einbruch im sicheren Bettchen liegen?" scherzte sie beiläufig, um zu versuchen ihn aus der Reserve zu locken.
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    • Firterion empfand die Anwesenheit der E'alvin nun mehr und mehr lästig. Als sie begann ihrer Arbeit nachzugehen schüttelte er mit einem von Unglaube und Frustration gezeichneter Miene den Kopf.
      "Ich denke, wenn ihr nicht einer Bestrafung wegen hier wärt, würdet ihr Magie nutzen, statt den Besen zu schwingen wie eine einfache Bäuerin." entgegnete er wütend der frechen Frau. Es schien, als hätte ihre leich schnippische Art den Hochelfen in seinem Stolz gekränkt, etwas, dass grade in diesem Moment wohl zu einfach war. Bevor er seine Tirade weiterführen konnte, die er in einem verzweifelten Versuch begonnen hatte, die Dame aus dem Saal zu jagen, blickte er erneut hastig auf die Uhr, fast als wäre sie wichtiger als er selbst.

      Er hatte bisher kaum Zeit gehabt seine Gegenüber genauer zu mustern, sein Interesse schien ihr nie direkt zu gelten, er blickte sie wenn überhaupt nur an, als würde er mit erhobener Nase eine Raupe oder anderes Insekt beobachten, dass seine Ernte zerfraß und welches er wieder und wieder unerfolgreich von seinen Früchten zu jagen versuchte.


      Die Sonne tränkte den klaren Horizont langsam in eine Blutrote Farbe. "Verdammt sei der Tag an welchem die erste Blüte den Augen der Sterblichen die Schönheit lehrte." fluchte der Elf. Er musste sich stark anstrengen, sein Zögern zu brechen und seine Gedanken neu zu ordnen, seinen Plan umzustruckturieren, der durch den ungebetenen Gast so zerstört worden war. Es war ein verdammt schlechter Plan gewesen, doch auch über diese Ärgernis sollte er jetzt nicht nachdenken.

      Die Züge seines Gesichts glätteten sich, bevor er mit vor Ernst gerunzelter Stirn, mit eisengraufarbenden Augen ihr einen schwertschneidenscharfen Blick zuwarf, der für einen Moment mit tödlicher Drohung auf sie fiel: "Ihr seid es, die jetzt ein Bett aufsuchen sollte, am besten weit entfernt von hier, denn die nahende Dunkelheit bringt keine Angst, sonder Schrecken für Unvorbereitete und schwächliche Schwätzer deren größte Gefahr im Leben bisher ein fallender Ast war." zürnte er und deutete zur Tür. "Geht!" befahl er, während er den Besen zur Seite fallen ließ und seinen Körper nach Osten ausrichtete, wo er nun erwartungsvoll in die wenigen Wolken blickte, die wie ruhige Schafe auf grau-gold-roter Wiese, friedlich vor sich her trieben - es sollte das letzte Mal sein, dass der Himmel über Talsavir und den umliegenden Ebenen für eine lange Zeit von solch friedlicher Ruhe gezeichnet sein sollte und das aufbrausende Streitgespräch zwischen den beiden Akadamiegängern war bloß ein Vorgeschmack auf die kommenden Tage.
    • Die Worte des Unbekannten durchdrangen die Luft wie ein kalter Windstoß. Die E'alvin spürte, wie sich ihre Muskeln vor Anspannung zusammenzogen. Sie hatte nicht erwartet, dass der Elf so schnell die Geduld verlieren würde. Seine Worte zeigten deutlich, dass er nicht gewillt war, ihre Anwesenheit länger zu tolerieren. Ihr Blick traf den des Elfen, und für einen Moment spürte sie den stechenden Ausdruck in seinen eisengrauen Augen, der eine unmissverständliche Drohung darstellte. Allerdings wich sie seinem Blick nicht aus: "Ich werde gehen, wenn ich es für angemessen halte.", erwiderte sie ruhig, ihre Stimme fest und unbeugsam. "Zu viel habe ich bereits riskiert. Gewiss werde ich mich nicht von einem selbstsüchtigen Elfen wie Euch herumkommandieren lassen." Ihre Worte waren eindeutig eine Herausforderung. Eine Demonstration ihrer Entschlossenheit, sich nicht einschüchtern zu lassen. Sie verstand ohnehin nichts von den Worten, die seine Lippen nach und nach verließen. Fast schon klang es so, als könne er einen Augenblick weit in die Zukunft sehen und die Katastrophe, die er zuvor erwähnte, würde sich bewahrheiten.
      Gerade wenn dem so sein sollte, durfte sie diese Halle nicht verlassen. Sie konnte und wollte ganz einfach nicht zulassen, dass so ein halbstarker Möchtegern-Elf mehr Informationen besaß und obendrein mitten im Geschehen sein würde. Doch wusste sie auch, dass sie vorsichtig sein musste. Denn ihr Gegenüber war offensichtlich nicht nur ein einfacher Schüler wie zuvor von ihr vermutet, sondern ein hochmütiger und machthungriger Geselle, der ein konkretes Ziel zu erreichen versuchte. Gänzlich genervt von all den Ratespielen warf sie den Besen zur Seite und trampelte in die Richtung des Elfen. Neben ihm Halt machend, folgte sie seinem Blick hinaus - in die Ferne. "Wer um Himmelswillen seid Ihr?"

      Die Sonne senkte sich langsam über dem Horizont, und die Welt wurde von einem dunklen Schleier umhüllt, der die Szenerie in eine düstere Atmosphäre tauchte. Die E'alvin spürte die Spannung in der Luft, die Vorahnung von Unheil, die über ihnen schwebte - und insgeheim wusste sie, dass ihr Nebenmann Recht behalten würde. Seine Haltung verriet eine Mischung aus Vorfreude und Entschlossenheit, und die E'alvin konnte den Ausdruck in seinen Zügen nicht deuten. Eins jedoch war klar - dieser Elf verbarg mehr, als er preisgab. Morwen musste diesen Fremden mit Vorsicht genießen. Am Liebsten hätte sie ihre Tricks angewendet und ihm das entlockt, was sie begehrte. Das letzte Fünkchen Vernunft jedoch hielt sie davon ab. Sie schluckte schwer und überlegte, ob sie seiner Anweisung nicht doch Folge leisten sollte. Vielleicht war sie wirklich nicht sicher? Er wusste, was hier vor sich ging und allem Anschein nach war er für alle Eventualitäten gewappnet; ganz im Gegensatz zu Morwen, die sich nach langer Zeit mal wieder fühlte, als würde sie im Dunkeln tappen.
      Mit ernster Miene wandte sie ihren Blick von der Ferne ab und richtete ihn nun direkt auf das Gesicht ihres Nebenmannes. "Hört, ich merke wie jede Faser Eures Körpers sich danach sehnt mich loszuwerden. Ich komme diesem Wunsch mit Freude nach - unter der Bedingung, dass Ihr mich darüber aufklärt, was hier vor sich geht."
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    • "Selbstsüchtig?" Der Elf verzog offensichtlich beleidigt das Gesicht. Innerlich verlor er durch die anmaßenden Worte der Ealvin beinahe die Konzentration, einen Fehler den er sich für beider Willen grade nicht leisten konnte.
      Ihr Blick zum Horizont füllte ihn mit Verwunderung, welche die Wut für den Moment zu stillen vermochte. "Ich versuche dich zu warnen, doch du scheinst sturrer als ein Lapischer Esel." Fluchte Firterion, seine Miene ernst bleibend. "Ich kann euch nicht mit Gewalt entfernen, also dulde ich deine Anwesenheit." Eine Pause unterbrach seine Tirade als ein Gedankenblitz durch seinen Verstand zuckte. "Vielleicht erweist ihr euch ja noch als nützlich. Aber solltet ihr auf der falschen Seite stehen.." er legte eine weitere, kalkulierte Pause ein. Der sich dunkelnde Horizont sich mit den Wolken eines nahenden Gewitters, ein Zeichen ungebändigter Natur, doch dieses elektrisierende Schauspiel war nicht wonach Firterion ausschau hielt. Inmitten der Wolken erleuchtete ein heller Strahl arkaner Macht, ein Zeichen, das sich wie eine Flamme gen Himmel züngelte.
      Der Zeitpunkt war gekommen.
      "..Werde ich euch keine Gnade zeigen." Beendete er seinen Satz, ohne sie anzusehen und drehte sich zur Raummitte.

      Für einen winzigen Moment geschah nichts, ein trügerischer Schein von Friedlichkeit, bevor sich ein Riss auftat, der senkrecht über dem mamorierten Boden mehrere Meter bis zur Decke, zur Fensterseite gewand doch von jedet Blickrichtung gleichaussehend, die Ränder sich selbst und den Raum spiegelnd, sodass man sie nur für wenige Sekunden betrachten konnte, bevor die Augen in Schmerz den Fokus verloren.
      Im inneren des Risses der fischäugige Blick auf einen anderen Saal, doch verbllieb das Geschehen nur wenige Herzschläge, denn mit einem einzigen Schritt überwand ein in ein funkelrot gekleidetes Gewand, das mit arkanem Schillern die Umgebung erhellte, gekleideter Mann den Raum und warf spitzförmige Kapuze zurück, die bis dahin sein Gesicht verdeckt hatte. Der Dunkelelf darunter hatte die die ewige Flamme umgeben von einem dutzend ihr zugerichteten Schwertern auf den haarlosen Kopf tätowiert und blickt das Empfangskommitee mit kalten, weißen Augen an.
      "Wo ist Imrafael?" Fragte Firterion. Seine Hand wanderte zur Uhr, als seine Miene noch blässere Züge annahm. Er wirkte milde überrascht, doch seiner Stimme entklomm frustrierter Widerwille.
      "Er lässt seine Grüße ausrichten." Antwortete der Neuankömmling ohne seine Lippen zu bewegen. "Und sein Bedauern über das Ableben ALLER Bewohner Eyarnas Akademie." In den arkanen Worten klang keine Drohung, kein Mitleid, nur ein absoluter Stand der Dinge, als wären auch seine beiden Gegenüber bereits verstorben, als wären ihre Atemzüge jetzt nurnoch eine Formalität.

      Der Häscher erhob die Hand, der Riss hinter ihm verschwand mit einem Knall, dessen Schock noch nicht verklangen war, ehe sich 12 Schwerter aus seinem Nacken formten und auf die seine Ziele richteten. Sein Blick fiel kurz auf die Ealvin, doch darin war bloß Nichtachtung und Entschlossenheit jener Art, welche nur den Tod bringen konnte.

      "Der Orden wird das nicht hinnehmen." Entgegnete der Hochelf noch, bevor das unausweichliche beginnen sollte.
      "Der Orden wird diesen Verlust hinnehmen." Die letzten emotionslosen Worte des Häschers verrieten die auswegslosigkeit der Situation, bevor die Schwerer ihren Tanz beginnen sollten, ihre gebogenen Klingen wie die Reißzähne eines Arkanen Monsters.
      "Ich bin der Orden."

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    • Hinsichtlich seines schnippischen Kommentars zuckten die Mundwinkel der E'alvin für den Bruchteil einer Sekunde: "Wir werden sehen, welche Seite sich als die Richtige erweist." Ihr anfänglicher Hochmut war so schnell wieder verschwunden wie er gekommen war, als ein greller, für Morwen nicht zuzuordnender Strahl sich entlang des Horizonts erstreckte.
      Ihre Lippen öffneten sich - sie wollte etwas sagen, irgendwas, doch dieses ganze Szenario war so absurd. Ohne also ein weiteres Wort zu verlieren schluckte sie jegliche Kommentare hinunter und betrachtete das Spektakel ein wenig genauer.
      Für gewöhnlich konnte Morwen es nicht leiden, keine Kontrolle zu haben. Sie hasste es, im Dunkeln zu tappen und der Fakt, dass dieser eingebildete Elf mehr wusste als sie, nagte an der sonst so selbstsicheren Schülerin.
      Seufzend warf sie sich das Haar über die Schulter - geradewegs darauf aus den Saal zu verlassen, als der Boden unter ihren Füßen drohte sich aufzutun. Im letzten Moment sprang sie der Sicherheit entgegen, bevor der Riss sich weiter seinen Weg bahnte und die E'alvin völlig verdutzt der neuen, fremden Gestalt entgegenblickte, die an seinem Ende zu sehen war. Was zum Teufel passierte hier?
      Gerade als sie dachte, die Situation könnte sich nicht weiter zuspitzen, belehrten der andere Schüler sowie der Neuankömmling sie eines Besseren. Tot? Alle? Tot?
      Morwen ließ ihre rechte Hand auf Höhe ihres Mundes wandern und taumelte ein paar Schritte zurück. Unwissend, wie sie sich nun verhalten sollte. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit hätte ihr noch vor ein paar wenigen Augenblicken fremder nicht sein können. Im Normalfall war die E'alvin auf alle Eventualitäten vorbereitet - in jeder Situation die passende Antwort parat gehabt. Und nun? Nun glich sie einem Häufchen Elend.
      Die Konversation der beiden Anwesenden zog einfach an ihr vorbei. Nur vage vernahm sie einige Bruchteile - konnte sie allerdings nicht zuordnen. Alles war so unwirklich und doch klopfte die Vernunft an der Schwelle ihres Bewusstseins um zu verdeutlichen, dass dies die bittere Realität war.
      Bedeuteten die Worte des Neuen, dass auch Eyarna nicht länger am leben war? Konnte es wirklich sein, dass all ihre Bemühungen umsonst waren?
      Als der Riss gefolgt von einem lautem Knall so schnell verschwand wie er zuvor gekommen war, wurde die E'alvin zurück in die Realität befördert.
      Sie bemerkte, dass die Stimmung sich während ihrer geistigen Abwesenheit ebenfalls zugespitzt hatte und der Neuankömmling das Leben der beiden verbliebenen Schüler nun auch noch auf dem Gewissen hatte. Zumindest verrieten dies die zwölf Schwerter, dessen Spitzen auf die beiden gerichtet waren.
      Morwen war keine einfache Frau ganz sicher würde sie niemals kampflos aufgeben. In dem Szenario, das sich in diesem Moment vor ihren Augen abspielte wusste sie jedoch, dass der Fremde die Überhand hatte. Außerdem musste sie ihr Ego runterschlucken und auf das Können des Elfen vertrauen - der offensichtlich genauestens im Bilde dessen war, was hier vor sich ging.
      Ein letztes Mal atmete sie tief ein und aus, versuchte sich zu beruhigen und verlor sich beinahe ein weiteres Mal, hinsichtlich der letzten Worte des Elfen. Er war was? Der Orden?
      Fassungslos blickte sie in seine Richtung. Dieser Mann meinte jedes seiner Worte todernst und von dem einfachen, unwichtigen Schüler der er zuvor noch zu sein schien, war mittlerweile kein Funken mehr übrig. Dennoch wollte sie das alles nicht auf sich sitzen lassen. Weder den abwertenden Ton, den der Elf ihr entgegenbrachte, noch das plötzliche Auftauchen dieses... Fremden und schon gar nicht die Tatsache, dass der Tod aller in der Akademie Anwesenden als alltägliches Geschehen abgetan wird. Sie hatte wirklich versucht sich zusammenzureißen - doch es gab Grenzen.
      Sie blickte zwischen den beiden Parteien umher, bevor ihr Blick an dem Elfen hängen blieb. "Was passiert hier?! Was für ein Orden? Und wo sind alle anderen?!" fauchte sie ihm entgegen. Ihr war bewusst, dass dies sicherlich nicht der richtige Moment war, um irgendwas zu bereden. Es missfiel ihr allerdings, dass sie die einzige hier Anwesende Person war, die wie Deko herumstand und nicht wusste, wie sie sich verhalten sollte. Dieser Elf hatte sie mit Sicherheit mit hier reingezogen und nun sollte sie sterben ohne überhaupt zu wissen, was für ein Spiel hier gespielt wurde.
      Morwen rückte ein wenig näher zu dem Elfen hin und durchbohrte ihn förmlich mit ihren glühenden Augen. Sie war darauf bedacht, keine hektischen Bewegungen zu machen um den Neuen nicht unnötig zu provozieren und zum Angriff zu verleiten. Vielmehr setzte sie alles auf den Elfen und war inmitten ihrer rasenden Wut dennoch bereit, ihm das Zepter in die Hand zu legen und diese Situation zu lösen. Etwas anderes blieb ihr ohnehin nicht übrig.
      my review on life so far:

      ★ ★ ★ ☆ ☆