recurring shadows [Fallenkralle x Yumia]

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    • recurring shadows [Fallenkralle x Yumia]

      recurring shadows

      “If you are still breathing, you have a second chance.” — Oprah Winfrey


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      Genre: Drama, Fantasie
      Rollen:
      X - @Yumia
      Y - @Falkenkralle
      Vorstellung

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      In Schattenruh, wo einst das Licht verblasst,
      Ein Königreich im Dunkel, das die Zeit umfasst.
      Verloren schien die Kraft, im Sturm zerstreut,
      Doch ein Erbe des Schattens in der Dunkelheit erneut.

      Ein Samen in der Linie, des Königs Blut erwacht,
      Die Macht, verloren geglaubt, nun neu entfacht.
      Vergang'ner Triumph des Eroberers verweht,
      Denn aus der Asche wächst, was wieder aufersteht.

      Der Schatten wird zur Klinge, das Königreich erhebt sich,
      Die einst Besiegten, nun erfüllt von neuer Kraft und Licht.
      Vor dem Fall des Triumphators, dem Sieg verhöhnt,
      Erhebt sich jenes Reich, das im Dunkel neu gekrönt.




      X und ihr Zwillingsbruder hatten es nie leicht gehabt, doch sie hatten sich gegenseitig. Glück schien auf ihrer Seite zu sein, als ihr Zwillingsbruder ein Stipendium an der berüchtigten Stellaris Akademie, auf der sonst nur die Kinder der Adelsfamilien gehen, ergattern konnte. So setzte X all ihre Hoffnung darauf, dass zumindest ihr Zwillingsbruder ein gutes Leben führen konnte. X tat ihr Bestes, um selbst ihre Chance im Leben zu ergreifen.

      Der erhoffte Erfolg ihres Zwillingsbruders blieb jedoch aus. Stattdessen wurde sie aus dem Haus ihrer Adoptivfamilie gezogen und sah ihrem Alptraum ins Gesicht. Ihr Zwillingsbruder hatte seinen Tod gefunden und nicht viel später auch sie selbst, ohne zu wissen, wie es dazu kommen konnte.

      X öffnet ihre Augen erneut, diesmal 5 Jahre in der Vergangenheit. Mit eiserner Entschlossenheit begibt sie sich anstelle ihres Bruders in die Akademie, um herauszufinden, wie es zu ihrem Tod kommen konnte. Womit sie weniger gerechnet hatte, waren die vielen Geheimnisse, Intrigen, falschen Freundschaften und Y, den Prinzen des Königreiches, der mitten im Geschehen steht.







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      Yelena
      Yelena starrt voller Vorfreude, auch Angst, auf die majestätischen Buchstaben, die sich über ihr erheben und das Wort "Stellaris Akademie" formen. Ein Jahr lang hat sie sich akribisch darauf vorbereitet, das Wissen zu erlangen, das einst im Besitz ihres Zwillingsbruders war. Der überraschende Sinneswandel von ihr hatte ihren Bruder überrascht, es war auf den ersten Blick in seinem Gesicht zu erkennen. Doch er war positiv darüber überrascht und hatte ihr dort geholfen, wo sie erhebliche Schwierigkeiten getroffen hatte. Dennoch kam sie nicht ansatzweise an das Niveau heran, welches ihr Bruder in dem Alter erreicht hatte. Ihr war klar gewesen, dass sie niemals das Stipendium alleine schaffen wird, und musste auf den Brief warten, der ihr Schicksal in ihrem vorherigen Leben besiegelt hatte. Diesen Brief über sein Stipendium kam an, Yelena hatte jeden Tag in den Briefkästen geschaut – doch statt sie ihm zu überreichen, schnitt sie ihre langen Haare ab und tritt nun an seiner Stelle. Bevor sie jedoch die Seite ihres Bruders verlassen hatte, hatte sie ihm erklärt, dass sie einen gut bezahlten Job bekommen hatte und somit wegziehen musste. Natürlich war er sowohl überrascht aber auch traurig zugleich, denn bisher hatten sich die Zwillinge nie getrennt. Doch Yelena musste es vollziehen. Für ihren Bruder. Für sie beide.
      Ihr Ziel liegt nicht darin, die Akademie mit Bravour zu absolvieren, sondern vielmehr darin herauszufinden, wer sie und ihren Bruder dazu trieb, dem Tod ins Auge zu sehen, und aus welchem Grund. In die Vergangenheit versetzt, will sie den Ursprüngen auf den Grund gehen.
      Beim Betrachten der reichen aristokratischen Schüler um sie herum wird ihr bewusst, dass sie wohl die Einzige aus einfach bürgerlicher Abstammung ist. Dennoch bleibt ihre Entschlossenheit ungebrochen, denn sie ist nicht hier, um in den Rängen der Aristokratie zu glänzen, sondern um die düsteren Geheimnisse zu entwirren, die sie in diese mysteriöse Zeit verschlagen haben.
      Nun sichtlich nervös wurde ihr Griff um ihre Tasche, nahm jedoch den mutigen Tritt nach vorne und betrat somit offiziell das Grundstück. Sie würde miterleben, wie die Adelige ihre Fahigkeiten einsetzen werden und Yelena konnte nicht leugnen, dass sie sehr gespannt war solch ein Wunder mit ihren eigenen Augen sehen zu können.
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    • Es war wieder soweit. Die Ferien waren vorbei und zum Glück gingen diese auch schneller vorbei als erwartet. Während der Schulzeit wohnte er auf dem Campus, in einem Zimmer alleine für sich weg von zuhause. Jeden Tag vom Schloss zur Schule zu gehen, wäre dann doch zu viel des guten. Auf der Akademie hatte er wenigstens ein bisschen Abstand von seiner Familie, auch wenn diese ihn natürlich nie aus den Augen lassen würden. Der Kronprinz hatte immer Augen welche auf ihn gerichtet sind, meist waren es zwei Leibwächter seines Vaters, die darauf achteten, dass er bloß nicht zu viel Kontakt mit anderen knüpfte oder irgendeinen Mist baute. Aber seinen Vater war er wenigstens los wenn er zur Schule ging. Der hatte ihm diese Sommerferien wieder genug Kopfschmerzen bereitet. Eigentlich wollte Ray einfach sein Leben genießen, als ganz normaler Junge, so wie seine Schulkameraden, aber schmerzlich musste er sich eben eingestehen, dass dies für ihn niemals möglich sei.
      In fünf Minuten war es soweit und die erste Unterrichtsstunde würde beginnen. Er ging zügig Richtung Klassenzimmer, denn am ersten Tag wollte er dann doch nicht zu spät kommen. Auch wenn wahrscheinlich eh keiner was sagen würde. Schließlich war er der Sohn des Königs. Er betrat das Klassenzimmer welches schon gut gefüllt war und wo die Schüler schon aufgeregt herumplapperten und sich gegenseitig erzählten, was sie denn tolles in den Ferien erlebt hatten. Ray schritt direkt zu seinem Tisch, welcher sich ganz hinten links im Raum, direkt am Fenster befand. Er nahm Platz und setzte seine Tasche auf den freien Stuhl neben ihn. Die Sitzordnung und die Tische waren so organisiert, dass jeder zu zweit an einem Tisch saß. Das war auch bei allen der Fall. Nur Ray hatte einen ganzen Tisch für sich alle, dafür hatte sein Vater gesorgt. Denn normalerweise bestanden die Klassen aus 20 Schülern und damit hätte auch er einen Sitznachbarn oder Sitznachbarin bekommen, aber komischerweise zählte seine Klasse immer einen Schüler weniger.
      Den Unterricht fand der Kronprinz langweilig und belanglos, dass meiste wurde ihm schon im Königshof beigebracht oder interessierte ihn schlichtweg einfach nicht und so stützte er seinen Kopf mit seinem Hand ab und schaute aus dem Fenster. Seine Lieblingsbeschäftigung während des Unterrichts, denn jemanden zu reden hatte er ja sowie so nicht. Die Besonderheit der Stellaris Akademie, abgesehen davon, dass (fast) ausschließlich adelige die Akademie besuchen, war das diese am Meer gelegen war und so hatte der Klassenraum von Ray einen atemberaubenden Ausblick auf das weite Meer, wo man am Horizont die Fischkutter sah, Möwen welche Beute suchend über dem Wasser kreisten und natürlich auch wo man morgens den Sonnenaufgang und abends den Sonnenuntergang bestaunen konnte, letzteres natürlich nur im Winter. In die weite ferne blickend, nahm Ray einige Gespräche seiner Klassenkameraden auf und merkte das ein Gerücht die Runde machte. Das eine Stipendiatin oder Stipendiat dieses Jahr neu in ihre Klasse kommen sollte. Es war ziemlich ungewöhnlich so spät noch, in eine schon bestehende Klasse reinzukommen, erst recht durch ein Stipendium. Dies wiederum bedeutete, dass der oder die neue aus der bürgerlichen Schicht kommen musste. In seiner Klasse traf das auf niemanden zu und wenn er sich so zurückerinnerte hatte er noch nie richtig Kontakt gehabt mit jemanden aus dieser Schicht. Ein neuer Schüler hieß aber auch, dass er einen neuen Sitzpartner bekommen würde. Ray spürte so etwas wie Freude in seinem Körper, da die Aussicht auf jemanden mit dem er sich unterhalten konnte, gar nicht mal so schlecht war. Wenn das was seine Klassenkameraden sich erzählte stimmte, dann müsste diese neue Person auch jeden Moment kommen, denn ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es noch zwei Minuten dauern würde, bis der Unterricht anfängt.
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    • Wie gern sie sich hier auch umgeschaut hätte, drängte die Zeit sie ihre Schritte zu beschleunigt. Auch wenn es nicht ihr Ziel war das Stipendium mit Bravour abzuschließen, musste sie trotzdem die Leistung aufrecht erhalten, um das Stipendium zu behalten. Ohne dies in ihrer Tasche, hatte sie keine Möglichkeit Adeligen näher zu kommen. Welche in dem Vorfall involviert waren, wusste sie nicht, doch ihr einziger Anhaltspunkt war die königliche Familie. Wenn sie sich richtig erinnerte, hatte ihr Zwillingsbruder Cael in einem Brief erwähnt, dass er in der gleichen Klasse gekommen war wie der Kronprinz. Yelena vertraute darauf, dass es diesmal ebenso sein wird, schließlich hatte sich die Vergangenheit nicht verändert. Außer dass nun sie anstelle ihres Bruder hier war, als ein junger Bursche anstatt als junge Dame. Sie müsste hier mehr Arbeit in Sport und Schwertkampf setzen, und je nach Schwierigkeit auch vieles an Unterrichtsstoff nachholen. Da sie nur einfaches Blut durch sie strömt, würde sie viel mehr im Rampenlicht stehen. Mehr Kritik, mehr Strenge, mehr Geflüster. Darauf hatte sie sich eingestellt, als sie sich dazu entschieden hat anstelle ihres Bruders zu kommen.
      Damals hatte Cael ihr nie erzählt wie man ihm gegenüber verhalten hatte, da er Yelena keine Sorgen bereiten wollte. Das wusste die damals schon, und heute ärgerte sie sich, dass sie da nie genauer gefragt hatte.
      Zu ihrem Glück besaß sie die eiserne Entschlossenheit rechtzeitig im Unterricht zu erscheinen und da sie das Gelände nicht kannte, hatte sie keine andere Wahl als ihre neuen Mitschüler nach den Weg zu fragen. Ob man vermutete, dass sie die Stipendiatin war, wusste sie nicht, denn sie verschwendete keine Zeit deren Gesichtsausdrücke zu lesen. Sie bedankte sich und eilte nur voran.
      Vor der Tür stehend, atmete sie tief ein. Sobald sie ihre Fuß in das Zimmer setzte, würde sie das Gesicht sehen, welches ihr fast jede Nacht verfolgte. Ihr Herz schlug gehen ihr Rippenkäfig und die Nervosität ergriff sie wie eine eiserne Klaue. Der Klos, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, bekam sie nicht hinunter geschluckt. "Beruhig dich", murmelte sie sich zu. Sie musste auch auf ihre Stimme achten. Nicht nur sah sie als junger Bursche sehr weiblich aus, ihre Stimme war nicht tief. Sämtliche Ausreden hatte sie jedebfalls parat. Bevor sie einen Rückzieher machen konnte, öffnete sie die Tür und betrat das bereit gefüllt Zimmer.
      Als wäre der Lehrer erschienen, hielten die meisten inne und sahen sie an. Ihre Fingernägel bohrten sich in ihre Hand rein. So ruhig wie es ihr möglich war, schritt sie voran und hielt Ausschau nach einem freien Platz. Als sie diesen gefunden hat, sah sie auch neben wen sie sitzen wurde. Das Blut fror in ihre Adern und kurz vergaß sie zu atmen. Yelena stellte sich vor, wie ihr Herz bald aus ihrer Kehle springen wird. Doch trotz der Nervosität lief sie nach hinten und setzte sich hin. Dabei warf sie dem Prinzen ein Lächeln zu. Schon bevor sie hier erschienen ist, hatte sie einen groben Plan wie sie ihm näher kommen wollte. Entgegen ihrer eigentlichen Art, doch die Situation erforderte es von ihr. "Guten Morgen", begrüßte sie ihn. Als Normalbürger würde sie nicht wirklich wissen wie der Prinz aussehen würde, daher hatte sie einen kleinen Raum für Freiheit. "Cael", und hielt ihm die Hand hin. Sie hoffte, dass er nicht darauf achtete, dass ihre Hand nicht so schroff oder rau war wie die der anderen, nach jahrelange Schwertkampf. Wobei es auch nicht selbstverständlich war, dass sie das als Bürger können sollte. Doch Yelena fiel die Aussicht hinter dem Prinzen sofort auf und nahm sich vor diese zu bestaunen, sobald der Unterricht anfangen wird. Diesen kleinen Moment wollte sie sich noch erlauben.
      Viel Zeit zum Tratsch blieb ihnen auch nicht üblich, denn keine zwei Minuten später öffnete die Tür wieder.
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    • Gerade als er seinen Gedanken zu ende gedacht hatte, öffnete sich die Tür des Klassenzimmer, wie auch Ray dachten seine Mitschüler das es der Lehrer sei. Fast alle im Raum hörten auf zu reden und starrten den neuen an, man sah, dass er sich zusammenreißen musste und das ihm die Situation unangenehm war. Ray der eben noch fröhlich vor sich hinstarrte, erlebte einen Umschwung seiner Gefühle. Irgendwas stimmte mit dieser Person nicht, er konnte es spüren und es war nichts gutes. Eine der Eigenschaften die er besaß, war es einen außerordentlichen Instinkt zu haben, wenn etwas nicht stimmte, und hier stimmte etwas gewaltig nicht. Als sich die Blicke der beiden trafen, bemerkte er auch wie sein gegenüber merklich angespannter wurde. Der neue blickte sich um und erkannte schnell das der einzige Platz der frei war, der neben Ray war und kam auf ihn zu. Der Kronprinz musterte seinen zukünftigen Sitzpartner ganz genau, als dieser auf ihn zuschritt. Die feinen, weichen Gesichtszüge und der schlanke zärtliche Körper, ließen darauf schließen, dass es kein Junge war sondern eine Mädchen. Auch wenn er offensichtlich der einzige war, der dies erkannte. Sofort nach dieser Erkenntnis schossen ihm unzählige Gedanken durch den Kopf, über die Gründe, warum man sich, als das andere Geschlecht ausgab und wer diese Person wirklich war. Ist das etwas ein Trick von Vater? Aber erstmal würde er die Klappe halten und schauen wie sich das ganze entwickelte.
      Die neue also, nicht der neue, hielt ihm ihre Hand hin und stellte sich als Cael vor. Was du nicht sagst, dachte Ray sich. Er griff ihre weiche, warme Hand und drückte diese kräftig und fühlte sofort, dass diese Hand in ihrem Leben noch nie nicht richtig gefordert wurde, sei es beim Schwertkampf oder beim normalen Training. Das war aber gar nicht so selten bei neuen Schülern die auf die Akademie gingen. Ihm fiel auf, dass der Blick von Cael an ihm vorbei Richtung Meer blickte und stellte fest, dass auch sie anscheinend Gefallen daran fand aufs Meer zu blicken. "Ray. Setzt dich, der Lehrer müsste gleich kommen", sagte er kalt, zu seiner mysteriösen Sitznachbarin und um etwas Distanz zu waren, schob er seinen Stuhl soweit es ging nach links, weg von ihr.
      Dann kam auch schon der Lehrer rein und nachdem alle aufstanden, um diesen zu begrüßen, verkündete dieser auch die Eingliederung des neuen Schülers und die ganze Klasse hieß Cael Willkommen. Der erste Arbeitsauftrag war, wie immer nach den Ferien, seinem Sitznachbarn zu erzählen, was man so in den Ferien getrieben hatte.
      Ray drehte sich zu Cael um, boxte ihr leicht auf die Schulter - wie man es halt unter "Jungs" machte - und fragte gelangweilt, "Also willst du mir nicht etwas über dich erzählen? Wie kommt es, dass du noch so spät in unsere Klasse gekommen bist?". Die Antwort interessierte ihn allerdings wirklich, seine ganze Aufmerksamkeit galt nun nur seiner neuen Sitznachbarin und ihren Geheimnissen die sie offenbar, vor allen zu verbergen versuchte.
    • Yelena bemerkte den starken Griff sofort, anders als sie es eigentlich gewohnt war, doch sie wollte sich nichts anmerken war. Zu ihrem Glück war es nicht schmerzhaft gewesen, sonst würde man ihre Männlichkeit, die sie ja so nicht besaß, anzweifeln. Würde es jemand anderes beobachten, hätte sie dann den Spitznamen 'Weichei' oder dergleichen aufgebrummt bekommen. Nicht, dass sie es stören würde, schließlich verfolgte sie andere Ziele, doch es könnte sie in der Zukunft an vielen Dingen hindern zu vollziehen.
      Der Kronprinz stellte sich als Ray vor. So hoffte sie, dass sie in der Zukunft ihn ebenso nennen konnte, ohne die Höflichkeitsfloskeln. Sicherlich würde sie von anderen kritisiert werden, dies nicht zu tun und definitiv über ihr einfaches Blut herziehen, doch wenn sie ihm auf irgendeine Weise näher kommen konnte, war ihr das ganz Recht. Das Leben ihres Zwillingsbruders und ihr eigenes stand auf dem Spiel. Wenn sie sich dabei zu einer Lachnummer machen musste, gar Feinde, dann sei es so. Solange sie den Ursprung der Probleme nicht finden wird und diese beseitigt, waren ihr alle Mittel Recht.
      Wie erwartet war der Kronprinz nicht sonderlich warm oder freundlich. Viel eher sah Yelena zu, wie er sich von ihr entfernte. Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, schüttelte kaum merklich den Kopf und setzte sich hin. Ihm näher zu kommen, wird wohl schwieriger sein, als gedacht. Yelena musste sich daran erinnern, dass sie Zeit dafür brauchen wird. Da sie jedoch nicht wusste was der Auslöser damals gewesen war und wer alles noch involviert war, wusste sie nicht worauf oder auf wen sie achten sollte. Wann hatte alles begonnen? Sie hatte keine Antwort auf ihr Fragen.
      Noch bevor sie sich an ihnen sich verlieren konnte, betrat der Lehrer das Zimmer und stellte sie der Klasse vor. Auch wenn man sie willkommen hieß, blieben die leicht irritierten und abfällige Blicke nicht von ihr unbemerkt. Schon oft genug hatte sie gesehen welch eine Abneigung einige Adelige gegenüber den einfachen Bürger heften. Es hatte Yelena immer geärgert wie hoch so manche ihre Nase in die Luft hielten, wenn sie an an ihnen heruntersah. Sie versuchte sich nicht davon irritieren zu lassen.
      Mir dem Schlag von Ray hatte sie weniger gerechnet, weswegen sie kurz vor Schreck zusammenzucke. Das wird noch sehr anstrengend werden, dachte sie sich, während sie sich an einer Antwort setzte: „Die Korrektur des Tests hatte sich ein wenig verschoben und da kam noch ein Krankheitsfall dazwischen, weswegen sich alles etwas verspätet hat", versuchte sie es ihm zu erklären. Wieso das Ergebnis des Tests später angekündigt worden ist, als es im Normalfall war, wusste sie nicht genau, doch sie hatte sich dabei nicht viel gedacht. Ihr war es nur wichtig gewesen, dass sie den Brief vor Cael in die Hände bekam.
      Yelena stützte ihr Ellbogen auf die Tischplatte und sah ihn aufmerksam an. Der Kronprinz war ein attraktiver Mann, wäre da nicht die Kälte, die er ausstrahlte. Würde er etwas freundlicher anhören und lächeln, würde er sicherlich mehr an Beliebtheit gewinnen. „Und du? Wie lange bist du schon auf der Schule?" Yelena hatte nie die Angelegenheiten der Königsfamilie mitverfolgt, daher hatte sie nie Interesse gehabt mehr über die Familie herauszufinden. Sämtliche Neuigkeiten über sie hatte sie mit Desinteresse begegnet. Weiterhin wollte Yelena dein Eindruck vermitteln, dass sie nicht Recht wusste wer er war.
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    • Eine interessante Geschichte die ihm gerade seine neue Sitznachbarin erzählte, um den Grund für ihre späte Eingliederung zur erklären. Was er allerdings davon halten sollte, wusste er nicht, zugegeben Klang die ganze Sache schon komisch. Aber von der Bürokratie hatte der junge Kronprinz sowieso keine Ahnung und beließ es dabei. Mehr wollte sie ihm offensichtlich auch nicht über sich erzählen, denn prompt kam eine Rückfrage von Cael, auf die Ray schnell antwortete, "Schon zu lange, seit ich im schulfähigen Alter bin. Ist ganz okay hier und man kann einiges lernen", sagte er ihr lässig. Viel gelernt auf der Stellaris hatte er natürlich nicht, denn das meiste wusste er ja schon.
      Dann stellte er sich selbst die Frage, ob die neue überhaupt wisse, wer denn ihr Sitznachbar überhaupt war, denn die meisten Leute verhielten sich in der Gegenwart eines Erbfolgens anders. Also beschließ er ihr zu offenbaren, dass er der Kronprinz von Evador war, wobei er auch dabei das Ziel verfolgte, anhand ihrer Reaktion Rückschlüsse darauf zu ziehen, ob sie es bereits wusste. Ray begradigte seine Körperhaltung und blickte Ceal tief in ihre dunkelgrauen Augen. "Ach und übrigens, ich weiß nicht ob du mich kennst oder weißt wer ich bin. Meinen Vater kennst du aber mit Sicherheit. König Raik Athen." Er machte eine kurze Pause und ließ dabei sein Gegenüber nicht aus den Augen und versuchte in ihren feinen Gesichtszügen irgendetwas herauslesen zu können. Das er logischerweise der Kronprinz war, musste er ihr auch nicht nochmal sagen, den Schluss könnte sie ja auch selber ziehen. "Du kannst aber ruhig die ganzen Höflichkeitsfloskeln lassen, ich halte nichts davon und außerdem bist du ja jetzt mein neuer Sitznachbar". Zum ersten mal schenkte er ihr ein kurzes lächeln um die Situation zwischen den beiden ein wenig aufzulockern. Und außerdem wollte er ja auch etwas über sie erfahren, er konnte es nicht leiden wenn andere Menschen ihm ins Gesicht logen und seine Sitznachbarin die sich als Junge ausgab, tat genau das. Und diese Tatsache ruf nur Misstrauen und Vorsicht gegenüber Cael, in ihm hervor. Aber Ray wusste ja Bescheid und konnte das zu seinem Vorteil nutzen. Nun wollte er aber mehr über sie herausfinden, über ihre Person. "Also, wo kommst du her und wie heißt deine Familie? Vielleicht kenne ich den Namen ja vom hören und ich kann dir sagen ich kenne leider einige Familien", denn als junger Thronfolger musste er natürlich bestens über alle namenhaften Familien bescheid wissen und ebenfalls über die Geschichte des Landes. Seine Einschätzung sagte ihm aber, dass er ihre Familie wahrscheinlich nicht kennen würde, es machte für ihn den Eindruck, als würde sie aus einer bürgerlichen Familie kommen, was dann auch damit passen würde, dass sie Stipendiatin war. Bürgerliche gab es auf der Akademie nicht viele und die, die es gab, hatten es nicht leicht. Adeliges Blut verlieh den meisten Menschen besondere Fähigkeiten, dem einen mehr, dem anderen weniger. Und königliches Blut, verstärke diese Fähigkeiten nochmal um ein vielfaches. Und so war es, dass die bürgerlichen von Natur aus, nicht mit den adeligen mithalten konnten. Dies war aber weiter nicht schlimm, denn man konnte die ganzen Prüfungen auch ohne besondere Fähigkeiten schaffen, nur musste man eben mehr dafür tun, um diese zu bestehen.
      Viele Adelige und erst recht seine Familie blickten von oben auf die bürgerlichen Menschen ab, da man sie nicht als gleichwertig ansah. Ray hielt davon allerdings nichts und schämte sich, wenn seine Familie andere deswegen schlechter behandelte. Für ihn war es nicht wichtig, welches Blut durch die Adern eines Menschen floss, es war der Charakter des Menschen und das Verhalten gegenüber anderen, was für ihn von Bedeutung waren. Aber mit dieser Einstellung war er jedoch alleine und öffentlich kundtun, konnte er diese ebenfalls nicht.
    • Yelena war überrascht zu hören, dass er, seitdem er im schulfähigen Alter war, sich hier befand. Das war eine sehr lange Schulzeit, viel mehr hatte sie damit gerechnet, dass man die meiste Zeit über Zuhause unterrichtet wurde und erst die letzten Jahre auf der Akademie zu Besuch kam. Vor allem jemand wie er, war Yelena sich sicher, dass er weit aus qualifiziertere Professoren zur Verfügung gestellt wurde und eine eins zu eins Betreuung ein besseres Ergebnis hervorrief. Die einfachen Bürger konnten sich niemals erhoffen sich solch eine Bildung leisten zu können. Es war bisher nicht einmal vorgesehen, dass Menschen wie sie ohne jegliche finanzielle Mittel an diese Art von Bildung erhalten konnten. Es existierten bereits Schulen, die von eine Reihe von Freiwilligen geführt wurde. Yelena war ihnen dankbar, schließlich war dies der einzige Ort gewesen für Menschen mit bürgerlichen Blut sich auf eine gewisse Weise weiterzubilden. Dennoch konnte man die Qualität der Unterrichtsstunden nicht mit diese hier vergleichen. Sowohl die Professoren als auch die Materialien war nicht mit den der öffentlichen Schule zu vergleichen. Yelena war schlichtweg froh darüber, dass es überhaupt solch einen Möglichkeit besaß sich anderweitig sich bilden zu lassen.
      Womit Yelena weniger gerechnet hatte, war das direkte Ansprechen seiner Blutlinie. Überrascht und perplex zugleich, dass er es ihr so offen und direkt mitteilte, sah sie ihn für ein paar Sekunden an, ehe sie sich aus ihrer Starre lösen konnte. Sie war dabei ihren Mund zu öffnen, um ihm die nötige Höflichkeitsfloskeln entgegen zu kommen, denn sonst wüsste sie nicht wieso er es ihr so offenbarte, doch ehe sie ein Ton von sich geben konnte, unterbrach der Prinz sie auch schon. Entgegen ihre Erwartung wollte er eben die Höflichkeitsfloskeln nicht hören, viel eher kam es ihr vor, als würde er wollen, dass sie ihn eher als ein Mitschüler ansah als den Kronprinzen dieses Landes. Eine eigenartige Sicht, jedoch eine die Yelena nicht ablehnte. Nein, sogar begrüßte, da es ihr womöglich die Chance gab ihm einfacher näher kommen zu können, ohne dass der Prinz ihr gegenüber argwöhnisch wurde. Vielleicht war es auch ein kleiner Test. Es war Yelena zu anstrengend gewesen alles und jede Kleinigkeit zu hinterfragen, da sie dies vorher noch nie getan oder die Notwendigkeit dahinter gesehen hatte.
      Mit einem Nicken stimmte nun also dem Prinzen zu, dass er eben diese Höflichkeitsfloskeln nicht von ihr bekommen wird. Zumindest nicht mehr als bei anderen. Dennoch wollte sie behutsam mit dem Umgang mit dem Prinzen umgehen, da sie sich keine Fehler erlauben konnte. Yelena musste sich mehrmals in Gedanken rufen aus welchem Grund sie nun hier war, um ihr selbst klar zu machen, dass sie gegen ihre eigene Eigenschaften vorgehen musste.
      Die darauf folgende Frage von dem Prinzen verwunderte sie ein wenig, jedoch sah sie keinen Schaden darin ihm die Frage zu beantworten. „Ich komme aus einfachen bürgerliche Verhältnisse, daher habe ich keine Nachnamen, den ich dir geben kann. Ich besitze nur meinen Vornamen." Was nicht sonderlich unüblich war, aber umso üblicher, wenn man ein Waisenkind war. Außerdem stammten ihre Adoptiveltern aus sehr armen Verhältnissen, weswegen sie keinerlei Mittel besaßen einen Nachnamen zu kaufen. Ein wenig peinlich berührt und plötzlich vollkommen fehl am Platz fühlend, räusperte sie sich und lächelte ihn leicht entschuldigend an.
      „Was hast du in den Ferien gemacht?", versuchte sie dann schlussendlich das Thema zu wechseln.
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