Love between Vampires (icedcoffee & Maka)

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    • Terence schlief friedlich, während sich die Sonne über den Himmel schon. Kurz vor Sonnenuntergang änderte sich dies jedoch. Er wälzte sich unruhig im Bett hin und her. Er träumte, was selten bei Vampiren vorkam. Normalerweise fielen sie in einen traumlosen Schlaf, sobald sich der Zeitpunkt des Sonnenaufgangs näherte. Terence jedoch träumte. Er träumte von früher.

      ~ "Terence. Terence wach auf. Du musst mir helfen!", sagte eine junge Frau. Müde öffnete ich die Augen und setzte mich auf. "Was ist denn Mama?", fragte ich und rieb mir die Augen. "Hol die Heilerin. Ich glaub dein Geschwisterchen will rauskommen.", sagte meine Mutter und hielt sich den Bauch. Blitzschnell war ich aufgestanden und hatte mir etwas angezogen. "Leg dich hin, wie die Heilerin es gesagt hat. Ich geh sie holen.", sagte ich. allerdings half ich meiner Mutter noch zu ihrem Bett. Dann erst rannte ich aus dem Haus durch die Straßen. Schließlich erreichte ich eine Tür und hämmerte dagegen. Dann änderte sich der Traum. Ich war nicht mehr vor der Tür. Stattdessen saß ich auf der Straße und wickelte mich in meine zerpflückte Jacke. Mir war kalt und ich zog das dünne Stück Stoff enger um mich. Ziellos irrte ich umher. Anhand der Straßen und Orte erkannte ich, dass ich offenbar in London war.~

      Unruhig wälzte sich der Jungvampir im Bett herum und wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen, als er sich auf dem Boden seines Zimmers wiederfand. Er brauchte einen Augenblick um sich zu orientieren, wo er sich befand. Schließlich stand er auf und ging ins Bad. Dort warf er sich etwas Wasser ins Gesicht, während sich seine Gedanken um den Traum drehten. Wobei sich Terence nicht sicher war, ob es wirklich ein Traum oder viel mehr eine Erinnerung war.

      The worst Day of loving someone is the Day you lose them.
    • Der Tag verging recht schnell und so wurde der reinblütige Vampir kurz nach Sonnenuntergang wach und setzte sich in seinem Bett auf.
      Er fühlte sich ausgeruht, aber seine Kehle kratzte, was ihm signalisierte, das es bald an der Zeit war, seinen Blutdurst zu stillen. Mit eleganten Bewegungen erhob er sich aus dem Bett, zog die Vorhänge auf und freute sich, als er sah, dass es Vollmond war.
      Der Vollmond war wahrscheinlich für die Vampire das, was für die Menschen ein sonniger Frühlingsmorgen war, weshalb Silas' Laune sich auch dem anpasste und sich ein Lächeln auf seinen wohl geformten Lippen abzeichnete.
      Da er heute noch gemeinsam mit dem Jungvampir zum Sommeranwesen reisen würde, bat er höflich darum, dass eine Dienerin ihm einen Reisekoffer brachte, während er sich einkleidete und schließlich sein langes Haar, was er sonst immer offen oder halboffen trug, zu einem locker geflochtenen Zopf band, dessen Ende er mit einer schwarzen Schleife fixierte.
      Alle Männer im Hause der Davenports trugen ihr Haar lang. Es war noch ein Überbleibsel der alten Traditionen aus den Zeiten des Barock und der Renaissance.
      Dann packte er seine Sachen und ging schließlich nach seinem Schützling sehen, fragte sich, ob dieser noch schlief.
      "They can keep their heaven. When I die, I'd sooner go to middle-earth." - George R. R. Martin
    • Nachdem Terence sich frisch gemacht hatte, ging er zurück zu seinem Kleiderschrank. Er war gerade dabei sein Hemd zu zuknöpfen, als Silas sein Zimmer betrat. "Hey. Wie hast du geschlafen?",fragte er und sah kurz zu dem anderen während er sich wieder auf sein Hemd konzentrierte. "Ich hab ganz gut geschlafen.",sagte er und zögerte dann kurz. Einen Augenblick war er am überlegen, ob er Silas von seinem Traum erzählen sollte. "Ich...",sagte er und machte eine Pause. "Ich hab von früher geträumt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es nur ein Traum war oder vielleicht doch eine Erinnerung.",sagte er schließlich leise und seufzte.
      Nachdem der Jungvampir fertig war mit anziehen, sah er zu Silas. "Wir brechen vermutlich so schnell wie möglich auf oder?",fragte Terence. "Nutzen wir zusammen einen Koffer?",fragte der Jüngere und sah den anderen an. Ein wenig freute sich Terence, dass sie die Stadt bald hinter sich ließen und etwas Ruhe hatten. Auch wenn die Reise dazu diente, dass er die Vampirgepflogenheiten lernte. //Wir werden vorher bestimmt noch etwas zu uns nehmen.//,dachte Terence und runzelte dann kurz die Stirn. Ein wenig überraschte es ihm, das er hat kein Hungergefühl hatte. Immerhin hatte er gestern nicht wirklich viel Blut zu sich genommen.

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    • "Ich konnte gut schlafen und fühle mich ausgeruht, danke der Nachfrage.", antwortete Silas, ehe er den Ausführungen des Anderen ein Ohr schenkte.
      "Du solltest dir solche Träume aufschreiben, auch Erinnerungen. Vielleicht ergibt sich daraus irgendwann ein Puzzle, was sich zusammensetzen lässt."
      Bei der Frage bzgl. des Koffers nickte er und holte den, der bei ihm auf dem Bett lag und zur Hälfte bepackt war.
      "Ehe wir aufbrechen, sollten wir noch etwas zu uns nehmen. Ich würde dir heute jedoch gern erlauben, von mir zu trinken, sobald ich selbst etwas zu mir genommen habe.", sagte der Schwarzhaarige ruhig und konnte die Verwunderung im Blick des anderen, über das Angebot erkennen.
      "Dein Duft ist noch sehr menschlicher Natur und ich möchte nicht, dass andere Vampire, denen deine Pheromone in die Nase steigen, direkt erkennen, dass du frisch gewandelt bist. Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, immerhin wollte dich der Williams-Spross dich gestern schon ins Kreuzverhör nehmen."
      Damit sich Terence zu ende einkleiden und packen konnte, machte er den Vorschlag, währenddessen schnell etwas trinken zu gehen und dann wieder zu ihm zu stoßen.
      Silas bewegte sich dann also zu dem Raum, in dem Blut lagerte, es war altes Blut, aber es würde ihm die nötige Energie geben, nach der er im Moment dürstete.
      Er trank sich also satt und bemerkte im Augenwinkel seine Mutter, die ihm flüchtig eine gute Reise wünschte und ihn ermahnte, dass er sich benehmen und an die Regeln halten sollte. Danach begab er sich zurück in den Flügel vom Anwesen, in dem sich seine Zimmer befanden und schließlich kam er wieder bei dem jungen Mann an.
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    • Terence dachte über Silas Vorschlag nach. "Ich glaube das mach ich. Aber nicht jetzt. Ich mach es wenn wir in dem Sommerhaus angekommen sind.",sagte er. Als der andere den Koffer her brachte, überlegte Terence, was er mitnehmen sollte. Die Nahrungsaufnahme kam zu sprechen und Terence sah überrascht auf, als Silas ihm anbot von ihm zu trinken. Der Ältere erklärte ihm, warum er das tat und Terence nickte. "Verstehe.",murmelte er, auch wenn er nicht verstand warum er immer noch so nach Mensch roch. Immerhin war seine Wandlung schon einige Nächte her. "Verschwindet der Geruch irgendwann?",fragte Terence während er den Koffer öffnete. Schließlich ging Silas, um etwas Blut zu sich zu nehmen, während Terence sich an das Packen des Koffers machte. Der Jungvampir war gerade fertig, als Silas wieder sein Zimmer betrat. "Bin Grade fertig geworden.", sagte Terence lächelnd. "Was hältst du davon, wenn ich dann in der Kutsche von dir trinke? So müssen wir nicht noch länger warten und können gleich aufbrechen.",schlug Terence vor.

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    • "Nun, ich halte deine Idee das Trinken auf die Fahrt zu verschieben, gar nicht für verkehrt.", stimmte der ältere Vampir dem anderen zu.
      "Dein menschlicher Geruch wird noch eine Weile an dir hängen, aber das ist ganz normal. Also mach dir deswegen keine Sorgen. Ein oder zwei Wochen, dann sollte auch das Geschichte sein."
      Sacht lächelnd, nahm er dann den Koffer und ging voraus und über die große Wendeltreppe in das Foyer des Anwesens wo schon eine Handvoll Vampire warteten, die beide au ihrer Reise begleiten würden.
      Sofort nahm ihm ein Bediensteter den Koffer ab und Silas begrüßte achtungsvoll alle Anwesenden.
      "Ich freue mich, dass wir gemeinsam verreisen könne. Bitte, scheut euch nicht in den kommenden Tagen auch selbst eine Auszeit von euren Pflichten zu erlauben", sagte er mit warmer Stimme und wirkte dabei sehr respektvoll gegenüber den ihm Unterstellten.
      "Also dann junger Herr, es ist alles bereit, die Kutsche ist schon vorgefahren.", sagte Jean, einer der Diener, der ein besonderes Auge auf die beiden Reisenden haben würde.
      "Komm", forderte Silas also seinen Gefährten auf und reichte ihm die Hand, zog ihn sanft mit sich und half ihm wie am Morgen zuvor in die Kutsche, ehe sich diese schon in Gang setzte, gefolgt von einer Kutsche mit den Bediensteten.
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    • Froh, dass Silas seinen Vorschlag annahm, folgte er dem anderen. Gemeinsam gingen sie nach unten in das Foyer des Anwesens. Terence beobachtete, wie Silas mit den Bediensteten redete. //Er wirkt richtig erhaben. Nein das beschreibt es nicht wirklich. Respektvoll aber freundlich vielleicht.//, dachte er schmunzelnd. Schließlich stiegen beide in die Kutsche ein. Sobald die Tür geschlossen war, fuhr sie auch schon los.
      Terence hing seinen Gedanken nach, als er schließlich das Wort an Silas richtete. "Ich glaube es wäre das beste, wenn ich meine Erinnerungen oder Träume oder was auch immer es ist in ein Buch eintrage. Wie so eine Art Tagebuch.",sagte der Jüngere nachdenklich. "Außerdem würde ich es gern irgendwo deponieren, wo nicht jeder Zugriff drauf hat. Ich meine nur du und ich. Ich möchte nicht, dass einer der Bediensteten es entdeckt und seine Nase in Angelegenheiten steckt, die ihn nichts angehen.",sagte er. Bisher wusste der Jungvampir noch immer nicht, warum er sich ausgerechnet jetzt daran erinnerte. Und solange es nur Bruchstücke waren, war es besser wenn er Vorsicht walten ließ.
      Sie fuhren eine Weile, bis Terence bemerkte wie er langsam Hunger bekam. Er sah zu Silas, der ihm sein Blut angeboten hatte. Terence überlegte wie er das Thema ansprach.

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    • Silas sah ein wenig aus dem Fenster und schenkte den Worten seines Mitreisenden dennoch Aufmerksamkeit, nickte zustimmend und blicke ihn letztlich an.
      "Ich besitze einige Bücher, die mit einem Schloss versehen sind für die Buchführung im Club, es wäre kein Problem dir davon eines zu überlassen. Da du mich zukünftig ohnehin bei meiner Arbeit unterstützen wirst, bis meine Eltern zulassen, dass du deine eigenen Wege gehst, kannst du dir eines nehmen und wir suchen einen passenden Ort, an dem wir es aufbewahren. Ich besitze auch ein Kästchen in meinem Zimmer, in dem ich wichtiges lagere. Wenn du möchtest, schließen wir es dort mit ein."
      Während er das so sagte, beobachtete der Schwarzhaarige Terence ein wenig und bemerkte bei ihm Anzeichen, die dafür sprachen, dass er Blutdurst empfand. Um seinem Angebot nachzukommen, löste Silas also ein paar Knöpfe seines Hemdkragens, nachdem er die feine Stoffweste, die er darüber trug, abgelegt hatte. Die Schlagader die seitlich an seinem Hals verlief, pulsierte einladend und die fast weiße, leicht durchsichtige Haut des Vampirs zeigte hier und da kleine Narben, die darauf hinwiesen, dass nicht zum ersten Mal ein anderer von seinem Blut kosten durfte, wobei sich bisher der Kreis der Konsumenten seines roten Lebenselixiers auf seine Geschwister beschränkt hatte. Zuletzt neigte er seinen Kopf leicht zur Seite, sodass sein Hals nun frei lag und wiederholte die Geste, die Terence schon kannte und ihn auf den Schoß des Älteren einlud.
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    • "Aber geht das denn so einfach , dass du mir ein Buch gibst, was für den Club gedacht ist? Ich will nicht, dass du wegen mir Ärger mit deinen Eltern bekommst.",sagte Terence. "Mir würde auch ein einfaches Buch reichen, welches du dann einfach mit in das Kästchen einschließt.", fügte er noch hinzu.
      Als der Ältere die Knöpfe an seinem Hemd öffnete und ihm schließlich zu verstehen gab, dass er sich zu ihm setzten sollte, schluckte Terence. Augenblicklich würde er nervös. Grade als er aufstehen wollte, gab es eine kleine Unebenheit auf dem Weg und Terence stolperte Silas entgegen. Mit roten Wangen setzte er sich auf dessen Schoß. Sein Blick haftete sich auf die Schlagader, die pulsierend das Blut durch die Adern des anderen pumpte. Nervös leckte sich Terence über die Lippen, bevor er mit seinen Zähnen die Haut von Silas durch stach. Ein leises Stöhnen entglitt Terence, als das Blut, welches so anders schmeckte, als das was er sonst zu sich nahm, seine Kehle hinablief.

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    • "Keine Sorge, die Bücher haben nicht meine Eltern anfertigen lassen, sondern ich. Sie sind mein Eigentum, also darfst du eines davon haben.", erklärte Silas und lehnte sich an, als der Jüngere der Beiden schließlich auf seinem Schoß platz nahm.
      Das Gefühl, wie Terence anschließen mit seinen spitzen Fängen die fahle Haut des Reinblütigen durchstach, war schmerzhaft und sofort begann die kleine Wunde zu brennen, weil der Jungvampir noch nicht gelernt hatte, wie er sein Vampirgift zurückhielt, was auf Vampire eine ganz andere Wirkung hatte, als bei einem Menschen.
      Jedoch war es nichts, was der Schwarzhaarige nicht aushalten konnte und so lies er den anderen eine Weile trinken.
      "Du musst bald aufhören.", mahnte er. Zwar konnte das Vampirgift ihm nichts anhaben, aber frisch Gewandelte hatten meist einen enormen Durst, der den eines "normalen" Vampirs weit überstieg. Natürlich würde die Blutarmut den Davenport-Sprössling nicht umbringen, jedoch spürte er langsam, wie seine Energies schwand und er schläfrig wurde.
      "Gut jetzt!", zischte er etwas schärfer und packte den Blutdurstigen an den Schultern, um ihn von sich zu schieben, keuchte. "Es ist genug."
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    • Wie im Rausch trank Terence das Blut von Silas. Er bemerkte kaum, wie der andere mit ihm sprach. Alles fühlte sich an, wie in einem Nebel. Als Silas ihn schließlich grob von sich schob, benötigte Terence einige Augenblicke. Sein Blick klärte sich und er sah zu dem anderen Vampir. Sofort tat es ihm leid, dass er nicht gleich reagiert hatte, als dieser ihn darauf hingewiesen hatte, das er aufhören sollte. "Geht es dir gut?",fragte Terence besorgt, während er immer noch auf dem Schoß von Silas saß. "Ich...tut mir leid...",sagte er leise. "Ich wollte nicht zu viel von dir trinken.",sagte er fast schon flüsternd. Schuldgefühle Nähten an dem Jungvampir, da er seinen Blutdurst noch nicht unter Kontrolle hatte. Aber lag es wirklich an Terence's Durst, dass er so viel zu sich genommen hatte oder war es weil Silas Blut kräftiger war, als das eines Menschen?
      Vorsichtig rutschte Terence von Silas Schoß und musterte den anderen neben sich. Deutlich sah man die Sorge um den älteren Vampir, die sich auf seinem Gesicht abzeichnete. "Tut mir leid.",sagte Terence erneut und sah auf seine Hände. Vielleicht sollte er, solange er seinen Blutdurst nicht unter Kontrolle hatte, nicht mehr von jemandem trinken. Allerdings drängte sich Terence eine andere Frage auf. //Wie kontrollierte man seinen Blutdurst?//
      Wie ein Ping Pong Ball sprang die Frage in seinem Kopf hin und her.

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    • Als sich der junge Vampir von Silas löste, legte er vorsichtig eine Hand an seinen Hals, übte Druck auf die Bisswunde aus und beobachtete die Reaktion des anderen nachdenklich.
      Er schien erschrocken, sich Vorwürfe zu machen und besorgt zu sein, was sich in seiner widerholten Entschuldigung bestätigte.
      "Es geht mir gut.", sagte der Reinblütige warm und ruhig, wirkte ein wenig müde, aber ansonsten wohlauf.
      "Würdest du bitte, die Wunde noch verschließen? Ein wenig Speichel sollte genügen."
      Nachdem Terence dann dieser Aufforderung nachgekommen war, schloss Silas langsam wieder die Knöpfe von seinem Hemd, zog die Weste wieder über und streifte mit den Händen jede Falte, die sich gebildet hatte glatt. Dann lächelte er mild, streckte seine Hand aus und legte sie auf dem Kopf des jüngeren ab.
      "Das hast du gut gemacht Terence.", lobte er, denn auch wenn es ihm wahrscheinlich nicht auffiel, nicht jeder Jungvampir schaffte es, ohne sich zu wehren, einfach mit dem trinken aufzuhören. Es freute Silas, dass er keine Gewalt hatte anwenden müssen. Nun jedoch, schloss er seine Augen erschöpft, lies die Hand in seinen Schoß sinken und döste etwas ein um die Energie, die ihm nun fehlte, wieder ein wenig aufzufüllen. Das Ruckeln der Kutsche und die Geräusche von Außen störten den Älteren dabei überhaupt nicht. Für Terence musste dieser Anblick neu sein, denn bisher hatte er immer vor Silas geschlafen und ihn auch sonst nie ruhen gesehen.
      Der Schwarzhaarige sah friedlich aus, seine Lippen waren blass rosa gefärbt, seine gerade Nase unterschied sich in der Farbe nicht vom Rest der fahlen, durchsichtig wirkenden Haut, die je nach Lichteinfall gräulich oder bläulich schimmerte. Die Brust hob und senkte sich nicht, sondern ruhte in einer Position.
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    • Als Silas meinte, dass es ihm gut ging, fiel Terence ein Stein vom Herzen. Er beugte sich zu Silas um der Aufforderung nachzukommen, die Wunde zu verschließen. Schnell und vorsichtig fuhr er mit seiner Zunge über die Bisswunde und sah zu, wie diese sich innerhalb von wenigen Augenblicken schloss.
      Der Jungvampir konnte nicht wirklich nachvollziehen, warum der andere ihn lobte. Bevor er jedoch Silas nach dem Grund fragen könnte, war der Ältere eingeschlafen. //Vielleicht war es doch zu viel Blut gewesen.//,dachte Terence und lehnte sich an die Rückwand der Kutsche. Vorsichtig, um Silas nicht zu wecken, zog er ihn zu sich sodass dieser mit seinem Kopf an Terence Schulter ruhen konnte. Während Terence also darauf wartete, dass Silas sich erholte, beobachtete er die vorbei ziehende Landschaft.
      Leise seufzte der Jungvampir. Eigentlich musste er nicht schlafen. Warum überkam ihn dann jetzt das Gefühl der Müdigkeit? //Vermutlich liegt es an dem Ruckeln der Kutsche.//,dachte er und unterdrückte ein Gähnen.
      Sie fuhren eine ganze Weile und mehr als einmal schlief Terence dabei ein und wachte kurz darauf wieder auf. Immer in dem Versuch wach zu bleiben.
      Als sie schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich das Anwesen erreichten, welches die Davenports als Sommerhaus nutzten, seufzte Terence erleichtert. Er war froh sich endlich bewegen zu können und nicht weiter in der beengten Kutsche sitzen zu müssen. Vorsichtig rüttelte er Silas an der Schulter. "Silas, aufwachen. Wir sind da.",sagte er und beobachtete den anderen.

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    • Als so an ihm gerüttelt wurde, fuhr der Schwarzhaarige zusammen und sah sich ein wenig erschrocken um, merkte dann, dass die Kutsche angehalten hatte, was wohl hieß, dass sie endlich angekommen waren.
      Noch ein wenig schlaftrunken, stieg er zuerst aus, reichte Terence beim Aussteigen die Hand und lächelte. Hier war alles wundervoll gepflegt, da über das gesamte Jahr einige Angestellte hier alles in Schuss hielten.
      Sogar Blumen waren im Garten, was in dem Londoner Anwesen kaum möglich war. London war durch die ganzen neuen Industriezweige der letzten Jahre wirklich dreckig geworden und ein dichter Smog hing über der Stadt. Hier auf dem Land, war alles ein wenig anders.
      "Während das Gepäck nach drinnen gebracht wird, was hältst du von einem kleinen Spaziergang auf dem Grundstück?", fragte Silas seinen jüngeren Begleiter da dieser wirkte, als könnte er etwas Bewegung vertragen.
      Nach dessen Zustimmung, setzten sich beide in Bewegung und der Adelige zeigte ihm alles. Dadurch das alles sehr dicht bewaldet war, war es auch recht dunkel, sodass hier und da ein Glühwürmchen durch die Luft schwebte.
      "Unter dem Dach gibt es immer kleine Fledermäuse.. wenn die hier herum fliegen, scheuchen sie immer richtig viele der Leuchtkäfer auf.."
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    • Terence konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als Silas aufwachte. Gemeinsam stiegen sie aus der Kutsche aus und unternahmen gemeinsam einen Spaziergang über das Anwesen. Silas zeigte und erklärte Terence alles, was der Jungvampir wissen musste. "Geht es dir jetzt etwas besser?",fragte er nachdem sie auf einen der Wege abbogen. Einen Augenblick überlegte Terence, ob er seine Frage stellen sollte, da Silas ihm aber gesagt hatte, dass er ihn jederzeit fragen konnte, sah der Jungvampir zu seinem Erschaffer. "Bevor du eingeschlafen bist, hast du mich gelobt. Warum?",fragte Terence. "Ich dachte erst das du böse auf mich bist, weil ich nicht sofort reagiert habe, als du mich gebeten hast aufzuhören....Aber da würde man niemanden Loben.",sagte er und ließ seinen Blick über das Anwesen schweifen. "Es ist schön hier. So ganz anders als in der Stadt.",sagte Terence lächelnd. Während sie weitergingen lauschte Terence der Erklärung und verfolgte dabei mit seinen Augen die Glühwürmchen. Er fand die kleinen Leuchtkäfer faszinierend. Immerhin hab es diese in der Stadt nicht.

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    • "Ich habe dich gelobt, weil man bei den meisten Jungvampiren Gewalt anwenden muss, damit sie von ihrem "Opfer" ablassen, aufhören zu trinken. Du hingegen hast dich nicht gewährt, mich angegriffen oder gefaucht, wie ein wildgewordenes Tier. Ich bin stolz auf dich, dass du das so gut machst, dabei bist du noch so frisch. Ich bin mir sicher, dass du bald auch deinen Blutrausch unter Kontrolle bekommst, von da an kann ich dich dann auch allein auf die Jagd gehen lassen."
      Während Silas das so sagte, merkte man ihm an, wie ernst er jedes der gesprochenen Worte meinte. Sein Blick hing mittlerweile auf dem schönen Anwesen und er lächelte etwas.
      "Es wird dir gefallen, Innen ist alles nicht so Hell gehalten, wie in London und mein Bett steht direkt an einem Fenster, ich muss nicht einmal die Vorhänge zuziehen, da das Glas so speziell ist, dass kein Sonnenlicht hindurchdringen kann."
      Bei dieser Erklärung, führte sie der Weg über eine kleine Terrasse schließlich ins Hausinnere. Überall erleuchteten Kerzen die Räume und Gänge, es wirkte warm und einladend und duftete angenehm nach frischen Rosen.
      "Hier wurde ich geboren. Kaum zu glauben, in den vielen Jahren hat sich rein gar nichts verändert. Weißt du, bevor wir als Adelsfamilie in London ansässig wurden, war hier der Mittelpunkt unseres Lebens. Großvater lehrte mich hier so viele Sachen und weil ich die Rosen hier so liebte und gemeinsam mit ihm pflegte, wurde mein Spitzname Rosiel."
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    • "Achso. Deshalb das Lob.",sagte er und lächelte. Es freute ihn, dass Silas stolz auf ihn war. Er konnte Silas anhören, dass dieser überzeugt war, dass Terence seinen Blutdurst bald unter Kontrolle bekam. "Aber... Wie schafft man es den Blutdurst zu kontrollieren?",fragte er neugierig nach und sah zu Silas.
      Als dieser ihm von dem Anwesen erzählte, sah sich Terence interessiert um. "Du wurdest also hier geboren.",sagte er. "Dann bist du hier aufgewachsen?",fragte Terence. "Das muss toll gewesen sein.",sagte er und versuchte sich Silas als Kind vorzustellen. "Du hast bestimmt mit deinen Geschwistern, das Anwesen und die Umgebung erkundet oder?",fragte er neugierig. Obwohl er glücklich war, spürte er wie eine leichte Traurigkeit in ihm aufstieg. Seit sich Terence erinnern konnte, lebte er auf der Straße. Er hat jahrelang geglaubt, dass er keine Geschwister hätte. Und nun? Nun hat er Erinnerungen an eine kleine Schwester die er nie kennengelernt hat. Ein Seufzer entglitt ihm und Terence versuchte das Gefühl abzuschütteln.
      Im Haus sah sich Terence um. Er fühlte sich hier sofort wohl. Alles wirkte so familiär, ganz anders als in dem Anwesen in der Stadt. Zwar war dieses auch schön, aber irgendwie hatte dieses hier einen ganz anderen Charme als das Haus in der Stadt. "Soso. Rosiel, also.",sagte er schmunzelnd. "Was ist mit deinem Großvater passiert? Lebt er mittlerweile woanders?",fragte er und sah zu Silas.

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    • "Deinen Blutdurst kontrollieren? Das ist ein Vorgang, den du lernst, wie kleine Kinder das Laufen. Es passiert einfach und von Mal zu Mal wirst du besser.", antwortete Silas seinem Gefährten und lauschte seinen Fragen.
      Da die Zimmer noch nicht fertig vorbereitet waren, baten die Bediensteten den jungen Herren und seine Begleitung, im Salon platz zu nehmen, wo beiden ein Glas des Blutweines serviert wurde.
      "Meine Geschwister waren zum Zeitpunkt meiner Geburt schon viel älter als ich. Der jüngste 40 Jahre und meine älteste Schwester weit über 200.",erklärte der Schwarzhaarige nachdenklich. "Der jüngste meiner Brüder, er hat ab und zu, musste er sich nicht um Familienangelegenheiten kümmern, Zeit mit mir verbracht, aber ansonsten war ich mit meiner Amme, später einer Nanny oder meinem Großvater beschäftigt. Als ich so alt war wie du jetzt, zogen wir dann nach London. Es war mehr eine Flucht, als alles andere, aber die vier einflussreichsten Reinblüter Englands, haben sich verbündet und London unter sich aufgeteilt, um die Vampire dort zu beobachten, ihre Anliegen zu verwalten. Hier, auf dem Land war es zu dieser Zeit nicht sicher für uns. Vampirjäger waren hier, ich habe zwar nur von ihnen gehört und hatte niemals eine Begegnung mit ihnen, zum Glück, aber mein Großvater wurde durch einen verletzt. Das Silber hat ihm schwer zu schaffen gemacht und die Schmerzen waren so stark, dass man ihn im ganzen Haus schreien hören konnte. Er entschied sich daraufhin, einen langen Schlaf anzutreten. Er liegt in einem Mausoleum und ruht dort sicher für ein paar hundert Jahre.", erklärte Silas leise und man merkte ihm an, dass er seinen Großvater vermisste.
      "Großvater war, neben meinem großen Bruder, meine einzige Bezugsperson, Mutter und Vater haben sich nie wirklich interessiert, was meine Belange betraf, außer ich habe etwas angestellt. Es hat sich also auch in 124 Jahren nichts geändert."
      Der Ältere spürte, dass seinem Gegenüber unbehaglich war, wahrscheinlich, da er keine Wohlbehütete Kindheit hatte genießen können, es immer schwer hatte.
      "Ich verspreche dir, dass ich dir Helfe, deiner Herkunft auf die spurt zu kommen. Und bis dahin, versuche ich dir ein wenig Familie zu sein."
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    • Aufmerksam lauschte Terence den Erzählungen des anderen. "Warte, warte warte.",sagte Terence. "Wie meinst du das, dass dein Großvater im Mausoleum liegt? Können Vampire einfach so einen langen Schlaf antreten?",fragte er neugierig nach. "Ich meine, muss er nicht zwischendurch Nahrung zu sich nehmen? Er stirbt doch sonst oder?",fragte Terence weiter. Als Silas sagte, dass seine Eltern sich nicht wirklich um ihn gekümmert haben, legte der Jungvampir mitfühlend eine Hand auf den Arm des anderen. "Das muss schwer für dich gewesen sein. Ich meine du warst ein Kind.",sagte der Jungvampir traurig. Er stellte es sich sehr traurig und einsam vor. Vor allem als Silas Großvater ihn verließ um zu schlafen und er nur noch seinen großen Bruder hatte.
      Als Silas meinte, dass er Terence eine Familie sein wollte, lächelte dieser. "Danke.",sagte er leise. "Ich würde dir auch gern eine Familie sein."
      Gemeinsam unterhielten sich die beiden noch eine ganze Weile, bis schließlich die Zimmer fertig waren. "Silas du hast vorhin von Vampirjägern gesprochen. Anhand des Namens kann ich mir denken, was sie machen. Aber wie haben sie es geschafft deinen Großvater so stark zu verletzen, dass er jetzt im Mausoleum ist.",fragte er. "Sind sie keine normalen Menschen? Wie haben sie es geschafft einen so alten und erfahrenen Vampir, wie deinen Großvater zu verletzen?"

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    • "Wir können nur sterben durch einen Pfahl, der direkt durch unser Herz geschlagen wird. Danach muss man uns enthaupten und schließend verbrennen", erklärte Silas ruhig. "Wenn wir uns aushungern, können wir einen Schlaf antreten, unsere Körper verändern sich nicht und wenn der richtige Zeitpunkt ist, um wieder zu erwachen, nutzen wir unsere letzten Kraftreserven für die Jagd, sodass wir wieder regenerieren können."
      Es tat gut, sich ein wenig mit jemandem zu unterhalten, vor allem da es nicht um irgendwelche Geschäfte ging oder nur darum, Anstand zu beweisen. Als Silas dann aber wegen der Vampirjäger gefragt wurde, murmelte er leise: "Ich weiß kaum etwas über sie, lediglich, dass sie sich der Alchemie bedienen und uns mit Silberlegierungen schwer verletzen können. Diese Art von Wunden, heilen nicht einfach so. Großvater wurde mit flüssigem Silber übergossen.."
      Das Bild was er dazu in seinem Kopf hatte, als er seinen Großvater damals so gesehen hatte, löste ein merkwürdiges Bauchgefühl in ihm aus, weshalb sich seine Hand in Richtung Magen verirrte, schließlich darauf ruhte. Vielleicht auch, weil er wieder an Henrys Worte denken musste, dem was er in Bezug auf die Heterochromie von Terence gesagt hatte.
      "Sicher finden wir hier in der Bibliothek etwas dazu, sollte es dich näher interessieren, jedoch hat es seit vielen Jahren keine Angriffe mehr auf unsere Art gegeben, du musst dir daher also keine Sorgen machen, um dein Wohl..", fuhr er letztlich fort und ergänzte: "Komm, ich zeige dir die Zimmer, du kannst dir aussuchen ob du meines oder das Nebenan haben willst.
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