Vorstellung --> Surreal Estate [Uki feat. Pumi] - Vorstellung - ღAnime-Rpg-Cityღ
Colt stand im Garten und betrachtete die Nachbarschaft. Die Lage war grandios: Nur einen Steinwurf entfernt gab es eine Grundschule und eine Mittelschule mit guten Bewertungen, einen öffentlichen Park mit Sportplatz und ein paar ordentliche Restaurants, aber nichts davon war zu nahe, um die Ruhe dieses Ortes zu stören. Die Nachbarn waren nett und ebenfalls relativ ruhig, abgesehen von dem ein oder anderen BBQ. Die Grundversorgung war im ganzen Viertel frisch modernisiert. Auf der anderen Straßenseite und ein paar Häuser weiter stand noch ein zweites Haus zum Verkauf. Jemand, der schlechter war Colt, würde sich darum vielleicht Gedanken machen - dass es die Meinung der potenziellen Käufer beeinflussen könnte. Aber Colt wusste mit Konkurrenz umzugehen. Sein Bauchgefühl sagte ihm außerdem, dass dieses zweite Haus so schnell nicht wieder bewohnt sein würde.
Colt drehte sich um, ließ den Blick über den frisch gemähten Rasen des Vorgartens wandern. Besagter Vorgarten war auf den letzten Millimeter getrimmt worden - alles saß perfekt. Der sehr gesunde, lebendig grüne Rasen umspülte einen kleinen Fußweg, der vom Gehweg bis zu der Veranda reichte, die das gesamte Haus umlief. Ein wunderschönes, zweistöckiges Craftsman Style Haus mit Keller und Dachboden aus den 1900ern. Ganz dem Stil entsprechend war überall Holz zu finden: tragende Balken lagen an genau den richtigen Stellen frei, es gab eine Menge eingebaute Schränke, die Außenwände waren aus Holz getäfelt. Zum Thema passend gab es im Garten sogar eine große, alte Eiche. Colt hatte einen Experten kommen lassen, um sich die Gesundheit des Baumes attestieren zu lassen - es brachte ihm nichts, wenn das Ding seine Käufer beim nächsten Sturm zerquetschte.
Das Haus war vorbereitet: alles war aufgeräumt und geputzt, die Vorhänge waren offen, um das Licht hereinzulassen. Colten veranstaltete nie Walk-Ins. Das überließ er anderen Leuten in seiner Firma mit anderen Häusern. Häuser wie dieses hier, die er persönlich bearbeitete, bedurften einer sanfteren Herangehensweise. Ohne Besichtigungstermin mit ihm sah man dieses Gebäude nicht von innen und da machte er auch keinerlei Ausnahmen. Zur Sicherheit aller.
Ein solcher Besichtigungstermin stand heute an. Es war der erste, seit Colt hier aufgeräumt hatte. Denn all die hübschen, freiliegenden Deckenbalken und das offene Treppenhaus hatten sich als hervorragende Bühne für mehrere Erhängungen herausgestellt - nicht alle davon selbst gewählt. Colt hatte drei verschiedene Geister loswerden müssen, bevor das Haus endlich zur Ruhe gekommen war und er keine Kopfschmerzen mehr bekam, kaum war er zur Tür herein. Die ersten zwei waren einfach gewesen: sie hatten einfach nur jemanden gebraucht, der ihnen sagte, dass alles gut war. Aber der letzte... Hartnäckiger Kerl. Und unhöflich. Aber der hatte jetzt auch seinen Frieden gefunden und Colt konnte das Haus endlich wieder auf den Markt lassen.
"Zwanzig Mäuse da drauf, dass du auch drei Versuche brauchst, um es loszuwerden."
"Du hast gar keine zwanzig Mäuse, Caty."
"Aber du hast sie und ich kann bestimmen, wofür du sie ausgibst. Diese Krankenhausserie, die ich immer gucke, wenn du nicht da bist? Die läuft nicht mehr - die Staffel ist rum - also brauche ich mehr DVDs."
Colt schmunzelte. Er war wahrscheinlich der einzige Single auf diesem Planeten, der ein Regal voller DVDs hatte, die er nie selbst gesehen hatte. Caty konnte ja schlecht eine Seite in einem Buch umblättern, daher musste das Fernsehen oft herhalten. Manchmal konnte sie den sogar selbst bedienen.
"Na gut. Die neue Staffel auf DVD darauf, dass ich es auf anhieb verkauft bekomme."
"Deal."
Caty und er taten so, als gäben sie sich ein High Five, wobei sich Catys Hand glatt durch seine hindurch ging. Gänsehaut breitete sich auf Colts Arm aus, in seinem Nacken kribbelte es.
"Hast du nochmal alles gecheckt?" fragte Colt seine Schwester, als er die Veranda erklomm und die Tür zum Haus aufschloss.
Caty lief neben ihm einfach durch die Wand.
"Jap. In der Eiche wohnt noch eine Katze, aber die ist harmlos."
"Da draußen wird sie auch wohl kaum großen Schaden anrichten."
Colt schob den Türstopper in die Haustür und sah sich kurz um. Er legte den Kopf leicht schief und lauschte, doch ihn begrüßte nur Stille. Er lächelte.
Eine Stunde später schlug Colt seine schwarze Ledermappe mit den Verträgen zu und klemmte sie sich unter den Arm. Das Lächeln auf seinem Gesicht war fachmännisch und freundlich, als er seinen Käufern die Hand schüttelte und sie nach draußen begleitete. Das junge Paar hatte das typische "Wir haben ein Haus gekauft"-Glitzern in den Augen - der Traum eines jeden Immobilienmaklers. Colt winkte den beiden, als sie ins Auto stiegen und davonfuhren, um ihren anstehenden Umzug zu planen. Danach ging er wieder rein, um die Mappe in seine Tasche zu schieben. Caty lehnte an der Kücheninsel mit der frisch polierten Granitplatte.
"Du bist viel zu gut in diesem Job, weißt du das?" beschwerte sie sich.
"Schau mal auf mein Smartphone," entgegnete Colt.
Der Bildschirm seines Smartphones leuchtete auf und es entsicherte sich selbst. Die Webseite eines Onlineversandhändlers tauchte auf.
"Du hast sie bestellt?!"
Colt lächelte seine Schwester an - nicht mit dem professionellen Lächeln eines Maklers, sondern mit einem echten.
"Natürlich. Als ob ich meiner kleinen Schwester einen Wunsch ausschlagen könnte."
Die Türen von ein paar der Küchenschränke öffneten sich, als Caty einen kleinen Freudentanz aufführte.
"Hey! Lass das Haus in Ruhe!" lachte Colt. "Ich hab's gerade erst ausgeräumt!"
Er schüttelte den Kopf und schwang sich seine Tasche über die Schulter. Ein letztes Mal schloss er die Tür hinter sich ab - die Schlüssel gehörten ja jetzt nicht mehr ihm. Er sammelte das Schild aus dem Vorgarten ein - das mit seinem grinsenden Gesicht und dem Logo seiner Firma darauf - und warf es in den Kofferraum seines Wagens. Seine Tasche landete auf dem Beifahrersitz. Doch bevor er wegfuhr, wollte er der Katze im Garten noch Auf Wiedersehen sagen.
Die Eiche war wirklich mächtig. Colt staunte jedes Mal darüber, wie groß sie war. Er mochte den Baum. Er strahlte etwas beschützendes aus und er war sich ziemlich sicher, dass dieser Baum dafür verantwortlich war, dass da nur drei Geister im Haus gewesen waren.
Die Katze war schnell gefunden. Sie lag auf einem der tiefer hängenden Äste und machte ein halbherziges Nickerchen. Als Colt näher kam, hob der kleine Vierbeiner den Kopf.
"Pass gut auf die beiden im Haus auf, ja? Sie haben selber eine Katze, also bekommst du bald einen Spielkameraden."
Die Katze miaute und legte sich wieder hin. Auf so ein Leben konnte man fast eifersüchtig sein.
"Du könntest dir auch ein Haustier zulegen," kommentierte Caty, als Colt wieder durch den Vorgargen zu seinem Auto schlenderte.
"Warum denn? Ich hab doch dich," grinste Colt zurück.
Sein Blick blieb einmal mehr an dem Haus die Straße runter hängen. Er fragte sich, wann es auf seinem Schreibtisch landen würde. Heute waren wohl die ersten Besichtigungen. Er konnte nur hoffen, dass niemand verletzt wurde.
Colt stand im Garten und betrachtete die Nachbarschaft. Die Lage war grandios: Nur einen Steinwurf entfernt gab es eine Grundschule und eine Mittelschule mit guten Bewertungen, einen öffentlichen Park mit Sportplatz und ein paar ordentliche Restaurants, aber nichts davon war zu nahe, um die Ruhe dieses Ortes zu stören. Die Nachbarn waren nett und ebenfalls relativ ruhig, abgesehen von dem ein oder anderen BBQ. Die Grundversorgung war im ganzen Viertel frisch modernisiert. Auf der anderen Straßenseite und ein paar Häuser weiter stand noch ein zweites Haus zum Verkauf. Jemand, der schlechter war Colt, würde sich darum vielleicht Gedanken machen - dass es die Meinung der potenziellen Käufer beeinflussen könnte. Aber Colt wusste mit Konkurrenz umzugehen. Sein Bauchgefühl sagte ihm außerdem, dass dieses zweite Haus so schnell nicht wieder bewohnt sein würde.
Colt drehte sich um, ließ den Blick über den frisch gemähten Rasen des Vorgartens wandern. Besagter Vorgarten war auf den letzten Millimeter getrimmt worden - alles saß perfekt. Der sehr gesunde, lebendig grüne Rasen umspülte einen kleinen Fußweg, der vom Gehweg bis zu der Veranda reichte, die das gesamte Haus umlief. Ein wunderschönes, zweistöckiges Craftsman Style Haus mit Keller und Dachboden aus den 1900ern. Ganz dem Stil entsprechend war überall Holz zu finden: tragende Balken lagen an genau den richtigen Stellen frei, es gab eine Menge eingebaute Schränke, die Außenwände waren aus Holz getäfelt. Zum Thema passend gab es im Garten sogar eine große, alte Eiche. Colt hatte einen Experten kommen lassen, um sich die Gesundheit des Baumes attestieren zu lassen - es brachte ihm nichts, wenn das Ding seine Käufer beim nächsten Sturm zerquetschte.
Das Haus war vorbereitet: alles war aufgeräumt und geputzt, die Vorhänge waren offen, um das Licht hereinzulassen. Colten veranstaltete nie Walk-Ins. Das überließ er anderen Leuten in seiner Firma mit anderen Häusern. Häuser wie dieses hier, die er persönlich bearbeitete, bedurften einer sanfteren Herangehensweise. Ohne Besichtigungstermin mit ihm sah man dieses Gebäude nicht von innen und da machte er auch keinerlei Ausnahmen. Zur Sicherheit aller.
Ein solcher Besichtigungstermin stand heute an. Es war der erste, seit Colt hier aufgeräumt hatte. Denn all die hübschen, freiliegenden Deckenbalken und das offene Treppenhaus hatten sich als hervorragende Bühne für mehrere Erhängungen herausgestellt - nicht alle davon selbst gewählt. Colt hatte drei verschiedene Geister loswerden müssen, bevor das Haus endlich zur Ruhe gekommen war und er keine Kopfschmerzen mehr bekam, kaum war er zur Tür herein. Die ersten zwei waren einfach gewesen: sie hatten einfach nur jemanden gebraucht, der ihnen sagte, dass alles gut war. Aber der letzte... Hartnäckiger Kerl. Und unhöflich. Aber der hatte jetzt auch seinen Frieden gefunden und Colt konnte das Haus endlich wieder auf den Markt lassen.
"Zwanzig Mäuse da drauf, dass du auch drei Versuche brauchst, um es loszuwerden."
"Du hast gar keine zwanzig Mäuse, Caty."
"Aber du hast sie und ich kann bestimmen, wofür du sie ausgibst. Diese Krankenhausserie, die ich immer gucke, wenn du nicht da bist? Die läuft nicht mehr - die Staffel ist rum - also brauche ich mehr DVDs."
Colt schmunzelte. Er war wahrscheinlich der einzige Single auf diesem Planeten, der ein Regal voller DVDs hatte, die er nie selbst gesehen hatte. Caty konnte ja schlecht eine Seite in einem Buch umblättern, daher musste das Fernsehen oft herhalten. Manchmal konnte sie den sogar selbst bedienen.
"Na gut. Die neue Staffel auf DVD darauf, dass ich es auf anhieb verkauft bekomme."
"Deal."
Caty und er taten so, als gäben sie sich ein High Five, wobei sich Catys Hand glatt durch seine hindurch ging. Gänsehaut breitete sich auf Colts Arm aus, in seinem Nacken kribbelte es.
"Hast du nochmal alles gecheckt?" fragte Colt seine Schwester, als er die Veranda erklomm und die Tür zum Haus aufschloss.
Caty lief neben ihm einfach durch die Wand.
"Jap. In der Eiche wohnt noch eine Katze, aber die ist harmlos."
"Da draußen wird sie auch wohl kaum großen Schaden anrichten."
Colt schob den Türstopper in die Haustür und sah sich kurz um. Er legte den Kopf leicht schief und lauschte, doch ihn begrüßte nur Stille. Er lächelte.
Eine Stunde später schlug Colt seine schwarze Ledermappe mit den Verträgen zu und klemmte sie sich unter den Arm. Das Lächeln auf seinem Gesicht war fachmännisch und freundlich, als er seinen Käufern die Hand schüttelte und sie nach draußen begleitete. Das junge Paar hatte das typische "Wir haben ein Haus gekauft"-Glitzern in den Augen - der Traum eines jeden Immobilienmaklers. Colt winkte den beiden, als sie ins Auto stiegen und davonfuhren, um ihren anstehenden Umzug zu planen. Danach ging er wieder rein, um die Mappe in seine Tasche zu schieben. Caty lehnte an der Kücheninsel mit der frisch polierten Granitplatte.
"Du bist viel zu gut in diesem Job, weißt du das?" beschwerte sie sich.
"Schau mal auf mein Smartphone," entgegnete Colt.
Der Bildschirm seines Smartphones leuchtete auf und es entsicherte sich selbst. Die Webseite eines Onlineversandhändlers tauchte auf.
"Du hast sie bestellt?!"
Colt lächelte seine Schwester an - nicht mit dem professionellen Lächeln eines Maklers, sondern mit einem echten.
"Natürlich. Als ob ich meiner kleinen Schwester einen Wunsch ausschlagen könnte."
Die Türen von ein paar der Küchenschränke öffneten sich, als Caty einen kleinen Freudentanz aufführte.
"Hey! Lass das Haus in Ruhe!" lachte Colt. "Ich hab's gerade erst ausgeräumt!"
Er schüttelte den Kopf und schwang sich seine Tasche über die Schulter. Ein letztes Mal schloss er die Tür hinter sich ab - die Schlüssel gehörten ja jetzt nicht mehr ihm. Er sammelte das Schild aus dem Vorgarten ein - das mit seinem grinsenden Gesicht und dem Logo seiner Firma darauf - und warf es in den Kofferraum seines Wagens. Seine Tasche landete auf dem Beifahrersitz. Doch bevor er wegfuhr, wollte er der Katze im Garten noch Auf Wiedersehen sagen.
Die Eiche war wirklich mächtig. Colt staunte jedes Mal darüber, wie groß sie war. Er mochte den Baum. Er strahlte etwas beschützendes aus und er war sich ziemlich sicher, dass dieser Baum dafür verantwortlich war, dass da nur drei Geister im Haus gewesen waren.
Die Katze war schnell gefunden. Sie lag auf einem der tiefer hängenden Äste und machte ein halbherziges Nickerchen. Als Colt näher kam, hob der kleine Vierbeiner den Kopf.
"Pass gut auf die beiden im Haus auf, ja? Sie haben selber eine Katze, also bekommst du bald einen Spielkameraden."
Die Katze miaute und legte sich wieder hin. Auf so ein Leben konnte man fast eifersüchtig sein.
"Du könntest dir auch ein Haustier zulegen," kommentierte Caty, als Colt wieder durch den Vorgargen zu seinem Auto schlenderte.
"Warum denn? Ich hab doch dich," grinste Colt zurück.
Sein Blick blieb einmal mehr an dem Haus die Straße runter hängen. Er fragte sich, wann es auf seinem Schreibtisch landen würde. Heute waren wohl die ersten Besichtigungen. Er konnte nur hoffen, dass niemand verletzt wurde.