Aszara Saiid
Aszara war in seiner Hängematte eingeschlafen und durchlebte einen rätselhaften Traum. Er stand im Inneren eines riesigen Metallkonstrukt, das er noch nie gesehen hatte. Das Metall war glänzend silbrig und alles wirkte so fremd. Dutzende Armaturen befanden sich an der Seite und er stand vor einer riesigen Glasscheibe, die den Blick auf die Galaxie offenbarte. Er starrte in die Unendlichkeit des Weltraums. Die Armaturen piepsten ab und zu, aber sonst war es komplett still. Er sah lediglich die helle Sonne und mehrere Planeten, die sich um sie drehten. Die Moden sahen aus wie kleine Bälle, die um die Planeten driften. Was sah er hier? War es seine Heimat? Er versuchte nach Haymon zu suchen. Doch keine Chance er war mit diesem Konstrukt so weit weg, dass er die Planeten gar nicht genau erkennen konnte. Wo war er hier? Wieso ist er hier?
Ein Krächzen ließ ihn überraschend aufwachen. Mit noch leicht zusammengekniffenen Augen sah sich der Kaynan um. Scheinbar hatte ihn einer der in Saiindra herumstreunendern Waldpaviane geweckt. Den Ruf konnte man gut von den harmonischen Vogelklängen unterscheiden. Sein Traum waberte noch durch seinen Kopf. Die Kaynan glauben daran, dass Träume einen Blick in die Zukunft gewähren können. Das würde erklären, wieso Aszara etwas sah, was er noch nicht kannte. Dennoch löste dieser Traum in ihm ein Unwohlsein aus. Er ermahnte sich: Denk daran, Aszara. Träume stellen nur eine mögliche Zukunft dar. Sie müssen nicht wahr werden. Kein Grund verrückt zu werden.
Ehe er sich weiter über diesen eigenartigen Traum Gedanken machen konnte, erweckte ein anstrengendes Atmen seine Aufmerksamkeit. Er richtete den Oberkörper auf und blickte aus der Hängematte in den Käfig. Dabei staunte er nicht schlecht, denn sein Gefangener hatte sich ... ausgezogen? Sollte das eine Ablenkung sein? Aszara spähte neugierig und doch verlegen rüber. Wie bei den Kaynan üblich war auch Aszara bisexuell und konnte nicht leugnen, dass der Anblick ihn durchaus neugierig machte. Der Natrix war schön und es wäre möglich ... Er schüttelte den Kopf. Er musste doch nicht ganz bei Trost sein über soetwas nachzudenken. Quyn blieb trotzt aller Kooperation der Feind. Er biss sich auf die Unterlippe, um seine Tagträume endgültig zu beenden und sprang aus der Hängematte.
Erneut vernahm er das angestrengte Atmen des Natrix, den Aszara nun vollends mustern konnte. Und was er sah, gefiel ihm ganz und gar nicht. Auf dem zierlichen, aber schönem Körper zeichneten größere rosafarbene Flecken ab. Der Waldkaynan kannte diese markanten Flecken, da auch die meisten Kaynan mit dieser Krankheit in Kontakt kommen können. Er ging auf den Käfig zu und sprach kein Wort zu dem Natrix. Stattdessen öffnete er den Käfig und kniete sich vor seinen Gefangenen. Er fühlte an seine Stirn und musterte dabei den Körper, den er nur zum Teil sah, da sich der Natrix zusammen gelegt hatte. Er studierte die Hämatome und war sich ziemlich sicher. "Guten Morgen, Quyn. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte Nachricht: du hast dich mit dem Darabanda-Fieber infiziert." Er sah wie Quyns müde Augen sich dennoch weiteten. "Die gute Nachticht ist jedoch, dass wir es behandeln können."
Aszaras Optimismus wurde jedoch von 2 Dingen getrübt: zum einen ist das Darabanda-Fieber bei Nichtbehandlung tödlich und zum anderen ist die bekannte Heilmethode bisher nur bei hier heimischen Lebewesen erfolgreich gewesen. Der Waldkaynan versuchte diese Gedanken in den Hintergrund zu stellen und nahm seine Hand von der Stirn des Natrix. Er hatte das namensgebende Fieber. Zügig griff der Jäger nach der Wasserkaraffe und schenkte dem Natrix den Becher voll. "Du musst viel trinken bis wir dich behandeln können. Er musterte das Wesen erneut. Die Hämatome hatten sich in der Nacht schneller ausgebreitet als es bei Kaynan dauerte. "Die Krankheit", erklärte er Quyn, "wird durch eine kleine Stechmücke übertragen. Erst beginnt sie micht Schwäche und Gliederschmerzen, dann folgen Fieber und die Flecken, anschließend Husten, die Flecken werden dunkler und ..." Aszara hielt inne. Es wäre wohl besser den Natrix nicht weiter zu verschrecken und so wechselte er das Thema: "Die einzige uns bekannte Heilmöglichkeit ist ein Bad in den Quellen von Hestheija [Hessija]." Aszara musste schlucken. Die Quellen von Hestheija waren gut ein bis zwei Tage von Saiindra entfernt. Für die meisten erkrankten Kaynan kein Problem, da die Krankheit bei ihnen langsam voranschritt. In Quyns Stadium hingegen und unter Berücksichtigung seiner kleineren Größe könnte es länger dauern. Zu lange. Aszara sezte einen sorgenvollen Gesichtsausdruck auf, denn das war nicht das einzige Problem. "Die Heilung ist für dich nicht so einfach", seufzte er. "Meinem Volk sind die Quellen heilig, weswegen ein Bad für eine Spezies, die nicht von Haymon stammt, einem Skandal oder gar einem Tabu gleicht." Er sah mit besorgter Miene zu dem Kranken. Aszara hielt von dieser Regel nichts, denn nach dem Thanoch, der Religion der Kaynan, waren alle Lebewesen gleichwertig. Damit müsste auch einem Natrix dieses Recht zu stehen. Leise seufzte Aszara und begutachtete den kranken Natrix. Er müsste ihn schnellstmöglich und ungesehen durch Saiindra und bis zu den Quellen schaffen. Wie viel Zeit ihnen wohl noch blieb?
Aszara war in seiner Hängematte eingeschlafen und durchlebte einen rätselhaften Traum. Er stand im Inneren eines riesigen Metallkonstrukt, das er noch nie gesehen hatte. Das Metall war glänzend silbrig und alles wirkte so fremd. Dutzende Armaturen befanden sich an der Seite und er stand vor einer riesigen Glasscheibe, die den Blick auf die Galaxie offenbarte. Er starrte in die Unendlichkeit des Weltraums. Die Armaturen piepsten ab und zu, aber sonst war es komplett still. Er sah lediglich die helle Sonne und mehrere Planeten, die sich um sie drehten. Die Moden sahen aus wie kleine Bälle, die um die Planeten driften. Was sah er hier? War es seine Heimat? Er versuchte nach Haymon zu suchen. Doch keine Chance er war mit diesem Konstrukt so weit weg, dass er die Planeten gar nicht genau erkennen konnte. Wo war er hier? Wieso ist er hier?
Ein Krächzen ließ ihn überraschend aufwachen. Mit noch leicht zusammengekniffenen Augen sah sich der Kaynan um. Scheinbar hatte ihn einer der in Saiindra herumstreunendern Waldpaviane geweckt. Den Ruf konnte man gut von den harmonischen Vogelklängen unterscheiden. Sein Traum waberte noch durch seinen Kopf. Die Kaynan glauben daran, dass Träume einen Blick in die Zukunft gewähren können. Das würde erklären, wieso Aszara etwas sah, was er noch nicht kannte. Dennoch löste dieser Traum in ihm ein Unwohlsein aus. Er ermahnte sich: Denk daran, Aszara. Träume stellen nur eine mögliche Zukunft dar. Sie müssen nicht wahr werden. Kein Grund verrückt zu werden.
Ehe er sich weiter über diesen eigenartigen Traum Gedanken machen konnte, erweckte ein anstrengendes Atmen seine Aufmerksamkeit. Er richtete den Oberkörper auf und blickte aus der Hängematte in den Käfig. Dabei staunte er nicht schlecht, denn sein Gefangener hatte sich ... ausgezogen? Sollte das eine Ablenkung sein? Aszara spähte neugierig und doch verlegen rüber. Wie bei den Kaynan üblich war auch Aszara bisexuell und konnte nicht leugnen, dass der Anblick ihn durchaus neugierig machte. Der Natrix war schön und es wäre möglich ... Er schüttelte den Kopf. Er musste doch nicht ganz bei Trost sein über soetwas nachzudenken. Quyn blieb trotzt aller Kooperation der Feind. Er biss sich auf die Unterlippe, um seine Tagträume endgültig zu beenden und sprang aus der Hängematte.
Erneut vernahm er das angestrengte Atmen des Natrix, den Aszara nun vollends mustern konnte. Und was er sah, gefiel ihm ganz und gar nicht. Auf dem zierlichen, aber schönem Körper zeichneten größere rosafarbene Flecken ab. Der Waldkaynan kannte diese markanten Flecken, da auch die meisten Kaynan mit dieser Krankheit in Kontakt kommen können. Er ging auf den Käfig zu und sprach kein Wort zu dem Natrix. Stattdessen öffnete er den Käfig und kniete sich vor seinen Gefangenen. Er fühlte an seine Stirn und musterte dabei den Körper, den er nur zum Teil sah, da sich der Natrix zusammen gelegt hatte. Er studierte die Hämatome und war sich ziemlich sicher. "Guten Morgen, Quyn. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte Nachricht: du hast dich mit dem Darabanda-Fieber infiziert." Er sah wie Quyns müde Augen sich dennoch weiteten. "Die gute Nachticht ist jedoch, dass wir es behandeln können."
Aszaras Optimismus wurde jedoch von 2 Dingen getrübt: zum einen ist das Darabanda-Fieber bei Nichtbehandlung tödlich und zum anderen ist die bekannte Heilmethode bisher nur bei hier heimischen Lebewesen erfolgreich gewesen. Der Waldkaynan versuchte diese Gedanken in den Hintergrund zu stellen und nahm seine Hand von der Stirn des Natrix. Er hatte das namensgebende Fieber. Zügig griff der Jäger nach der Wasserkaraffe und schenkte dem Natrix den Becher voll. "Du musst viel trinken bis wir dich behandeln können. Er musterte das Wesen erneut. Die Hämatome hatten sich in der Nacht schneller ausgebreitet als es bei Kaynan dauerte. "Die Krankheit", erklärte er Quyn, "wird durch eine kleine Stechmücke übertragen. Erst beginnt sie micht Schwäche und Gliederschmerzen, dann folgen Fieber und die Flecken, anschließend Husten, die Flecken werden dunkler und ..." Aszara hielt inne. Es wäre wohl besser den Natrix nicht weiter zu verschrecken und so wechselte er das Thema: "Die einzige uns bekannte Heilmöglichkeit ist ein Bad in den Quellen von Hestheija [Hessija]." Aszara musste schlucken. Die Quellen von Hestheija waren gut ein bis zwei Tage von Saiindra entfernt. Für die meisten erkrankten Kaynan kein Problem, da die Krankheit bei ihnen langsam voranschritt. In Quyns Stadium hingegen und unter Berücksichtigung seiner kleineren Größe könnte es länger dauern. Zu lange. Aszara sezte einen sorgenvollen Gesichtsausdruck auf, denn das war nicht das einzige Problem. "Die Heilung ist für dich nicht so einfach", seufzte er. "Meinem Volk sind die Quellen heilig, weswegen ein Bad für eine Spezies, die nicht von Haymon stammt, einem Skandal oder gar einem Tabu gleicht." Er sah mit besorgter Miene zu dem Kranken. Aszara hielt von dieser Regel nichts, denn nach dem Thanoch, der Religion der Kaynan, waren alle Lebewesen gleichwertig. Damit müsste auch einem Natrix dieses Recht zu stehen. Leise seufzte Aszara und begutachtete den kranken Natrix. Er müsste ihn schnellstmöglich und ungesehen durch Saiindra und bis zu den Quellen schaffen. Wie viel Zeit ihnen wohl noch blieb?