Ocean Kisses [icedcoffee feat. Nat]

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    • Chura war stiller Beobachter der ganzen Situation. Natürlich hatte er am Anfang ein wenig Bammel, dass der jüngere möglicherweise mit so einem Andrang an Menschen nicht umgehen konnte, verübelt hätte er ist ihm jedenfalls nicht, aber Mamoru meisterte das Ganze letztlich doch sehr souverän und bewies sich.
      "Gut gemacht.", sprach er nach einer Weile, als sich die der kurzzeitige Stress wieder gelegt hatte und sah Mamoru an. Das Lob hatte er sich verdient und Chura war recht zufrieden. Sein Blick wanderte dann jedoch zur Uhr und er machte sich eine Gedankliche Notiz.
      "Macht eine Fünfminutenpause okay?", ordnete der Chef des Cafés schließlich an und kümmerte sich währenddessen um die Belange seiner Kunden, behielt im Hinterkopf jedoch seine Bestellungen für die kommenden Tage.
      Er müsste noch zum Großhandel fahren und weil er vorhin nicht hatte eingreifen müssen, war er sich sicher, dass Yuki und der Weißblonde es auch mal eine Stunde ohne ihn schaffen würden, nach der Mittagspause.
      Nach dem fünf Minuten verzog er sich kurz ins Büro und bat dann, 10 Minuten vor der Mittagspause, den Neuling mit nach oben in sein Büro.
      Weil es ihn beruhigte und er es liebte, hatte er Poki zu sich geholt und auf seinem Schoß sitzen, streichelte dessen warmes weiches Fell.
      Der Vertrag für Mamoru war soweit fertig und lag auf dem Tisch vor ihm. Eigentlich musste er nicht mehr von seinem Bewerber sehen, er war sich schon jetzt sicher, dass das passte.
      "They can keep their heaven. When I die, I'd sooner go to middle-earth." - George R. R. Martin

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    • Yuki selbst war regelrecht begeistert von dem hübschen Kerl und schon ging ihr Blick zu Chura dem auch aufgefallen war, wie sich der schlanke Kerl einbringen konnte. Auch wenn es nicht der Traumberuf war, legte sich Mamoru sehr wohl ins Zeug. Doch wer wusste schon, was für Ziele der junge Mann in Zukunft hatte? Niemand! Yuki hatte zumindest andere Dinge vor, als hier zu versauern, an diesem kleinen Ort, in diesem kleinen Café. Auch wenn sie es hier liebte. "Ja" erwiderten die beiden wie aus einem Munde, als Chura ihnen eine Pause aufdrückte. Die beiden verbrachten sie natürlich zusammen. "Bist du.. vom Festland?" versuchte die junge Frau zu smalltalken. "Ja.." erwiderte der andere nur schwach während die beiden aufs Meer hinaussahen. "Ich möchte dort auch mal hin. Ich studiere in der Stadt und dann, wenn ich Zeit habe und keine Kurse sind, komme ich hierher zum arbeiten und mir meine Brötchen zu verdienen." - "Ah.." erwiderte er kurz. Yuki beugte sich leicht nach vorne. "Ich studiere.." kam nun von ihr und als sich die junge Frau nach vorne beugte, zwängte sich dem anderen Augenkontakt auf. Dieser konnte gar nicht anders als sich in ihren Augen zu verlieren. "Willst du gar nicht fragen was?" versuchte sie ihn hartnäckig wieder einzufangen. "Ist das wichtig?" fragte er nun und Yuki blinzelte leicht verwundert ehe sie dann kichern musste. "Du bist komisch!" dabei hielt sie sich die Hand vor den Mund und sah nochmal aufs Meer hinaus. "Möchtest.. du hier für immer bleiben Mamoru?" nachdenklich blickte der Weißblonde nun aufs Meer. "Ich weis nicht.." erwiderte er. Doch bevor das Gespräch tiefsinniger werden konnte legte ihm Yuki die Hand auf die Schulter. "Weiter gehts" sprach sie und die beiden gingen wieder nach drinnen. Die beiden waren gerade dabei den Laden etwas zu säubern. Yuki, die Maschinen und Mamoru die Flächen. Die Kundschaft war bedient und zufrieden. Manche verquatschten sich sehr lange, dass die beiden Zeit dafür hatten. Irgendwann wurde jedoch der junge Mann von seiner Arbeit abgezogen und durfte seinem jungen Chef nach oben in sein Büro begleiten. Hin und wieder scannte der Neue seine Umgebung mit seinen Augen und da fiel dem jungen Mann auch schon etwas in die Augen mit dem er nicht gerechnet hätte. War das auf dem Schoß seines Chefs ein .. Hase? Etwas fragend lag seine Stirn in Falten. Bis ihm das Schriftstück auf dem Bürotisch in die Augen fiel. "Ihr habt meinen Vertrag fertig gemacht?" fragte er nun etwas unglaubwürdig. So schnell wollte ihn noch nie jemand bei sich haben. Innerlich freute er sich wie ein Kind und dies drang mit einem schwachen schmunzeln auf seine blassen Lippen. So sah es also aus, wenn Mamoru lächelte.
    • Das Erste, was dem Cafébesitzer auffiel, war wie sein - hoffentlich - bald neuer Angestellter die Stirn in Falten legte, als dieser Poki erspähte. Chura lies sich davon aber natürlich nicht aus der Ruhe bringen, kraulte den Bauch des langohrigen Tieres und lächelte, als Mamoru das offensichtliche hinterfragte.
      "Ja, habe ich. Vielleicht setzt du dich einen Moment und lies ihn dir mal in Ruhe durch hm? Im Anhang ist noch ein Personalfragebogen, wäre schön wenn du den vielleicht auch direkt noch ausfüllen würdest.", hauchte der Größere und bemerkte das den schwachen, freudigen Ausdruck auf den Lippen des jungen Mannes.
      Für einen kleinen Moment, wahrscheinlich nicht länger als den Bruchteil einer Sekunde, sprang Churas Herz und es breitete sich danach ein wohliges Gefühl in seiner Brust aus. Zum einen war es sehr angenehm, aber auf der anderen Seite konnte er was er empfand, nicht so ganz einordnen und wurde sogar ein wenig rot, dabei hatte der Andere ja gar nichts davon mitbekommen.
      Als Chura schließlich nach einem Kugelschreiber suchte - nicht weil das unbedingt notwendig war, es waren genug in Reichweite von Mamoru, fein geordnet in einem Becher aufbewahrt, er wollte seine Verlegenheit verbergen - hoppelte der kleine Hase dann einfach auf den Tisch und machte es sich auf dem Vertrag bequem, den Mamoru gerade greifen wollte um diesen zu lesen.
      Als wäre das nicht schon genug, wurde der dünne Papierstapel auch noch angeknabbert.
      "Poki! Wirst du wohl aufhören!", schimpfte der Hasenpapa und nahm diesen wieder, konnte aber nicht lang böse sein, als er sah, wie sich das süße Näschen von Poki bewegte und er vor sich hin mümmelte. Es war ein wenig, als wisse der Hase genau, wie er Ärger entgehen konnte, es konnte aber genau so sein, dass Chura einfach besessen von dem Fellbündel war.
      Lächelnd drückte er Poki letztlich also an sich und nuschelte: "Mach das nicht noch einmal, hörst du? Du könntest Verstopfung bekommen, wenn du das Papier frisst."
      Es war ein urkomisches Bild, wie der Mann, der ein Café führte und hier in seinem eigenen Büro stand, in dem er wichtigen Dingen nach ging, mit diesem Hasen umging. Verleugnen konnte er es nun ohnehin nicht mehr - er war von seinen Haustieren geradezu besessen.
      Während ihm noch durch den Kopf ging, dass Poki sich hätte vom Papier den Magen verderben können, bemerkte er dann, wieso Churas Herz in dem Moment, als Mamoru gelächelt hatte, einen Sprung absolviert hatte. Mamorus Lächeln war süß, süß wie ein Häschen.
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    • Gerade als der Weißblonde Platz nahm und nach dem Vertrag fassen wollte, schien der Hase es sich anders zu überlegen und machte seinen haarigen Hintern auf dem Vertrag bequem. Etwas verwundert blinzelte der junge Mann der gerade seine blasse Hand nach dem Vertrag ausgestreckt hatte. Ein leicht überraschtes Gesicht, dass sich vor allem an den blassen Lippen, die sich zu einem leichten O formten, zeigte, war an dem jungen Mann zu erkennen und so viele Gefühlsregungen waren für Mamoru selbst neu. Nachdem Chura seinen kleinen Hasen wieder vom Blatt genommen hatte, konnte der andere endlich den Vertrag nehmen und fing an, diesen ruhig durchzulesen. Seine Augen bewegten sich dabei sehr schnell, als ob jemand wirklich so schnell lesen konnte, bis er plötzlich unterbrach und seine zierlichen, blassen Finger ein kleines Büschel vom Papier zogen, das Poki ihm wohl als Geschenk da gelassen hatte. Mamoru blickte auf dieses und dann auf den Hasen und dann kurz zu seinem neuen Chef. "Keine Sorge, Poki.." betonte er. "..hat nichts vom Papier gefressen.. nur ein Stückchen Hasenpo dagelassen.." die Ernsthaftigkeit die Mamoru in diesen Satz legte, obwohl er scherzte, war unheimlich witzig, dass man sich das Lachen verkneifen musste. Doch was noch viel wichtiger und erstaunlicher war, war, dass Mamoru diese kleine Attacke auf seinen Vertrag offensichtlich nicht störte. Nachdem er nun mit einer Hand den Hasenbüschel, den Poki ihm wohl als Geschenk hinterlassen hatte, zwischen zwei Fingern festhielt laß er einfach weiter, als wäre es das normalste einen Hasenhintern auf seinem Vertrag gehabt zu haben, bis er sich nach kurzer Zeit einen Stift ergriff um den Bogen auszufüllen, der im Anhang der Vertrags war. Erst nachdem er alles eingetragen hatte, fiel auf, dass der junge Mann Linkshänder war und trotz allem eine sehr saubere Handschrift hatte. Seine Buchstaben die einen Schwung beinhalteten, wie das P oder ein D, waren schon beinahe mit einem Schnörkeligen Ansatz aufgeführt.

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    • "Ein Stückchen Hasenpo dagelassen", wiederholte der Blonde schmunzelnd und schmuste weiter sein Tierchen, beobachtete dabei, wie Mamoru das Fellbüschel weiterhin festhielt, unterdessen den Vertrag las und den Fragebogen in schnörkeliger Handschrift ausfüllte.
      "Wenn du möchtest, kannst du heute noch bis Ladenschluss bleiben, ich zahle dir sowieso die vollen Stunden und dann würde ich sagen, ist dein offizieller Arbeitsbeginn am kommenden Dienstag? Montag ist sonst zwar für 4 Stunden geöffnet, aber ich habe ein paar Termine, deshalb bleibt das Café geschlossen."
      Der Chef wollte seinem neuen Mitarbeiter noch ein paar Tage ruhe geben und bräuchte auch ein wenig Vorlauf, um ihn überall anmelden und versichern zu können.
      Nachdem das geklärt war und die Schriftstücke ausgefüllt, fertigte er für den anderen nochmal eine Kopie von allem an, steckte es fein säuberlich in eine Klarsichthülle und überreichte es. "Dann würde ich sagen, willkommen im Team. Deinen Dienstplan würde ich dir per Handy zukommen lassen, wenn das in Ordnung ist, ansonsten häng der Dienstplan für den Folgemonat spätestens am 15. immer in der Personalumkleide aus. Wenn dir mal ein Dienst nicht passt, du irgendwelche Termine oder so hast, dann wäre es schön, wenn ich das immer ungefähr eine Woche im Voraus weiß, um umplanen zu können, wenn es dir mal nicht gut gehen sollte oder so, ist das natürlich etwas anderes, aber dann melde dich bitte spätestens eine halbe Stunde vor Dienstbeginn ab, ja?"
      Nach diesen Erklärungen entließ Chura seinen neu gewonnenen Mitarbeiter und Yuki dann in die lange Pause, er selbst arbeitete aber bis nach Ladenschluss weiter und verabschiedete am Abend noch seine beiden angestellten freundlich.
      In den nächsten Tagen dann, arbeitete der Hasenbesitzer fleißig und lies sich kaum Zeit zum Durchatmen, war ziemlich ausgelaugt und müde, als er dann am Montag endlich seinen freien Tag hatte, obwohl, frei war er nicht wirklich. Nachdem er einige Bestellungen bei verschiedenen Lieferanten aufgegeben hatte, machte er einen kuren Abstecher zum Friseur, bei dem er sich die Spitzen schneiden lies, danach hatte er einen Termin beim Optiker für eine neue Brille. Zwar trug er eigentlich immer Kontaktlinsen, davon bekam er aber nach einer Weile immer Kopfschmerzen, weshalb er es wieder mit Brille versuchen würde. Erst gegen 13 Uhr, hatte Chura dann wirklich frei und entschied sich für einen kleinen Ausflug zum Strand. Das Wetter war schön, es war nicht zu warm, relativ windig, die Wellen waren groß und generell wohnte er zwar direkt am Meer, sah es auch jeden Tag aus dem Wohnungsfenster, schaffte es aber nie wirklich dahin, obwohl er begeistertet Surfer war. Daher nutzte er die Zeit die er jetzt hatte, schnappte sich Neoprenanzug und Surfbrett und lief zum Strand runter.
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    • “Ja, alles verstanden.” erwiderte der junge Mann. Nachdem das Gespräch zu Ende war, wurde auch der Mamoru in die Mittagspause gelassen, um danach auch noch seinen restlichen Arbeitstag abzuhaken. Viel hatte der Blonde von seinem Chef diesen Tag nicht mehr gesehen. Er hatte oftmals Smalltalk geführt, vor allem mit Stammgästen, die mehr über ihn wissen wollten. Natürlich hielt er sich eher kurz und knapp, blieb aber höflich und doch schienen die Leute gar nicht abgeneigt von seiner Art. Sie wirken sehr verständnisvoll und nett. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass es eher ältere Leute waren, die das Café besuchten. Darüber hatte sich Mamoru den Kopf zerbrochen, als er auf dem Nachhauseweg gewesen war. Das Wochenende verlief relativ still. Der zierliche Mann versuchte, seine restlichen Kisten zu verstauen und etwas ordnung in seinem neuen Heim zu schaffen. Doch viel tat er eigentlich nicht. Als das Wochenende vorbei war und der Neue in der Stadt nun doch zu dem Entschluss kam, etwas produktives zu tun an seinem freien Tag, fiel ihm von seinem Küchenfenster der verlockende Strand ins Auge. Es würden nicht so viele Menschen dort sein, da Montag ja meistens ein Arbeitstag war. Als er sich dessen bewusst wurde, verließ er seine Küche um seine Badetasche zu packen, die eigentlich nur ein kleiner Seesack war den er sich um die Schulter legen konnte.

      Nachdem er sich umgezogen hatte ging es hinunter zum Strand. Gekleidet mit einer kurzen, hellblauen Badeshort und einem leichten, weißen Hemd, dass er offen trug. Die Haare hatte er wieder, wie auch in der Arbeit zu einem kleinen Pinselzopf zusammengebunden, aber dieser war eher lockerer und etwas verwegener und nicht so streng und ordentlich wie in der Arbeit gebunden. Der Wind fuhr durch seine weißblonden Haare während er den Blick über das weite Meer schweifen ließ. Erst jetzt suchte er sich einen Sitzplatz aus, was nicht wirklich schwer war, da der Strand bis auf ein paar Leute sehr ruhig und leer war. Wie angenehm. Gerade als er einen Schirmplatz gefunden hatte und seinen kleinen beutel unter diesem platzierte, entdeckte er einen Surfer, der ihm etwas bekannt vorkam. Etwas nachdenklich verengte er die Augen zu Schlitzen, um weiter in die Ferne sehen zu können. War das etwas sein Chef? Etwas ungläubig blieb sein Blick an dem hübschen Kerl hängen, bis er selbst mitbekam, dass er wohl etwas zu lange angestarrt hatte und schüttelte leicht, eigentlich kaum sichtbar den Kopf und schloss kurz die Augen. Was war denn das nur gewesen?
    • Am Strang angekommen, zog der Blonde seine Badeschlappen aus, stellte sie samt seiner Tasche in der etwas Essbares, Sonnenlotion und ein Getränk waren in den Sand und stürzte sich kurz darauf in die Wellen, paddelte ein wenig nach draußen.
      Auf dem Surfbrett zu stehen war eines der schönsten Gefühle, die Chura kannte. Denn er war schon als Kind diesem Sport nachgegangen und hatte sogar an zahlreichen Wettkämpfen teilgenommen.
      Außerdem verband der Cafébesitzer diesen Sport immer mit dem schönsten Sommer seines Lebens, den er damals mit seinem Besten Freund hatte verbringen können. Er vermisste Miyaki, sehr sogar und dieses Gefühl nahm ihn ein, als er so auf dem Brett stand und routiniert die Wellen ritt.

      Die beiden Freude waren 18, frisch aus der Schule und hatten ihr gesamtes Geld, welches sie durch Nebenjobs verdient hatte, angespart, um sich endlich ihren Traum zu erfüllen und einen gemeinsamen Roadtrip entlang der Küste zu realisieren.
      Einen Monat wollten die beiden unterwegs sein, in einem kleinen Camper, es war alles durchgeplant aber die Reise sollte schon an Tag 9 zu Ende sein.
      Es war früh am Morgen und der Wind rau, als die beiden jungen Männer im Neoprenanzug und mir ihren Surfbrettern über einen schmalen Pfad von ihrem Parkplatz hinab zum Strand liefen. Es war ein wenig kühl, aber die Brandung perfekt, welcher Surfer würde sich das schon nehmen lassen.
      Die Freunde besprachen sich noch einmal kurz, machten aus, dass sie versuchen würden sich von dem felsigen Teil der Küste fernzuhalten, um sich nicht zu verletzen. Das dies ein Fehler war, stellte sich recht bald heraus, denn der Wind nahm zu, man konnte es bald als einen kleinen Sturm bezeichnen. Dieser war nicht das eigentliche Problem, jedoch löste er eine starke Strömung aus, gegen die es nicht einmal der beste Surer schaffen konnte, anzukommen. Tückisch jedoch war, dass man sie an der Oberfläche nicht spüren konnte und so surften die Freunde unbeirrt weiter, bis Miyaki das Gleichgewicht verlor und so wie er ins Wasser gefallen war, von der Strömung aufgesogen und weiter unter Wasser gezogen wurde. Direkt als Chura dies mitbekam, eilte er Miyaki zur Hilfe, tauchte selbst unter, um ihn über Wasser zu ziehen, doch er selbst wurde von der Strömung erfasst und and sich bald in genau so einer misslichen Lage, wie Miyaki, kämpfte um sein Leben.
      Von seinem Surflehrer damals hatte er gelernt, dass man sich, wenn die Starke Strömung einen Gepackt hatte von ihr treiben lassen und sobald sie schwächer wurde, parallel zu ihr schwimmen sollte, aber je mehr ihm die Luft zuneige ging und mit seinem besten Freund im Schlepptau, den er schließlich zu packen bekommen hatte, war es nicht so einfach. Dennoch schaffte er es irgendwie und zurück an der Oberfläche, kämpfte er sich die letzten Meter bis zum Strand, beugte sich über Miyaki, der regungslos bei ihm lag.
      Ohne Umschweife und noch selber nicht bei Atem, kontrollierte der Blondhaarige Puls und Atmung, begann sofort mit der Reanimation und versuchte, auf sich aufmerksam zu machen.
      Die Hilfe lies auf sich warten, weshalb er sein Bestes gab und einfach weiter machte, bis er endlich sah, dass Miyaki sich bewegte, er all das Geschluckte Wasser abhustete. Sein Bewusstsein erlangte er dennoch erstmal nicht und so wartete Chura verzweifelt bis endlich Krankenwagen und Notarzt eintrafen, sich um seinen Freund und ihn kümmerten.
      Die beiden jungen Männer waren damals noch mit einem blauen Auge davongekommen, Miyaki hatte jedoch zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben müssen und als Chura ihn besuchte, war sein bester Freund von jetzt au nun wie ausgewechselt, sprach nicht mehr mit ihm und schließlich brach der andere, ohne Vorwarnung, direkt nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, den Kontakt zu seinem eigentlichen besten Freund ab.
      Der Blonde war am Boden zerstört und völlig vor den Kopf gestoßen, konnte sich nicht erklären was mit Miyaki los war, weshalb er nichts mehr von ihm wissen wollte.
      Eine Weile lang glaubten Churas Eltern, dass ihr Sohn daran zerbrach. Er verschanzte sich in seinem Zimmer, aß nicht mehr mit am Tisch, schien kein Interesse mehr daran zu haben, sein Biologiestudium zu beginnen, auf das er so hin gefiebert hatte. Miyaki war damals Churas Fels in der Brandung gewesen, hatte ihm immer beigestanden, ihn ermutigt über seinen Schatten zu springen und auf ihn aufgepasst und der Blondhaarige hatte immerzu gedacht, es könnte sie nie etwas Trennen.
      Bis er realisierte, dass er aber weiterleben musste und er sich nicht für immer an diesen Verlust klammern konnte, sollte es noch einige Monate dauern und er begann, um zumindest nicht ganz "faul" zu sein, nebenher in einem kleinen Café am Strand zu arbeiten. Erst die Arbeit dort, lies ihn wieder aufleben, ihn in Kontakt mit Menschen kommen und seine Passion für die Konditorei entdecken.
      Eigentlich hatte ihn das Erlebnis allein also an den Punkt gebracht, an dem er jetzt stand, wäre alles gut gegangen, hätte vieles anders kommen können.
      In Retrospektive, war es also gut so - es änderte jedoch nichts an dem Verlust und der Sehnsucht.

      Nun aber, wurde Chura wieder aus seinen Gedanken gerissen, kam zurück ins hier und jetzt, als er mitbekam wie die Welle die er gerade ritt abflachte und zu Sand überging. Er stieg von seinem Brett, nahm es unter den Arm und legte es neben seinen Habseligkeiten in den Hand. Darauf sitzend packte er dann die Wasserflasche aus, die er mitgenommen hatte und trank sie in langen Zügen fast komplett aus.
      Zum einen lag es wohl an der Körperlichen Betätigung und zum anderen lag es an der zunehmen Hitze.
      Dass sein neuer Mitarbeiter sich auch am Strand aufhielt bekam er nicht mit, aber er würde es noch früh genug bemerken...
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    • Gerade als der junge Mann dabei war seinen Beutel zu öffnen fiel sein Blick immer wieder kurzzeitig auf seinen Chef, der anscheinend aus dem Wasser kam. Bei diesem Anblick musste man ja einfach hängen bleiben. Zumindest hin und wieder, schließlich, war Chura ein echter Hingucker. Gerade als Mamoru sein Buch aus dem Beutel hob und sein heller Blick wieder kurz am Blonden hängen blieb da passierte es. "Er ist wirklich ein hübscher nicht?" fragte nun eine ältere Frau, die hinter Mamoru einen Platz in seiner Nähe bekommen und die ganze Szene beobachtet hatte. Vor Schreck ließ der Weißblonde sein Buch Fallen und des landete im Sand. Er hatte nicht damit gerechnet, dass irgendjemand diese Blicke bemerken würde oder gar die Szene aufnehmen würde. Dabei hatte sein Herz beinahe einen Stillstand vor Schreck erlitten. Es war die Frau des alten Hoakini's, die auch nun leicht lachen musste. "Hm.." machte Mamoru nur unsicher und hob sein Buch auf während er versuchte den Sand aus den Seite zu bekommen.

      "Warum sprichst du ihn nicht an, Kleiner?" - "Das ist mein Chef.." Wieder brach die Frau in schallendes Gelächter aus. "Da hast du dir aber den richtigen zum schwärmen ausgesucht" merkte sie an. Etwas verwundert mit leicht hochgezogener Braue sah Mamoru zu ihr hoch. "Nun, dann wäre das noch ein Grund mehr ihn zu begrüßen." Etwas unsicher biss sich der junge Mann auf seine blasse Unterlippe und blickte nachdenklich zur Seite. "Hör zu, Jungchen.." dabei beugte sich Frau Hoakini nun nach vorne und sah Mamoru ernst an, der den Blick der Alten erwiderte. "Ich sag dir das.. entweder.. du sprichst ihn selbst an oder.. ich rufe und begrüße ihn, dann wird es für dich aber auch noch unangenehmer.. also?" Was für eine hinterlistige Hexe! Der überfahrene Kerl weitete die Augen nun und kurz stockte ihm der Atem ehe er nun sein Buch auf sein sah. "Ich warte.." raunte sie provozierend und lehnte sich dabei noch etwas weiter vor. Mamoru schien ernsthafte Probleme zu haben, ihrer Aufforderungen nachzukommen, doch plötzlich, als Frau Lalia Hoakini den Mund öffnete, die Hand hob und schon zum Ruf ansetzte, sprang Mamoru plötzlich auf und eilte schnellen Schrittes auf Chura zu. Lalia musste nur leicht verwegen schmunzelnd und nahm ihr Hand runter um sich zu entspannen.

      Sie schaffte es doch immer wieder gewisse Dinge ins rollen zu bringen. Während Mamoru auf dem Weg zu dem attraktiven Surfer war spielte er mit seinen Fingern und überlegte, was er nur sagen sollte. Hallo? Hey? Coole Moves? Sie auch hier? Bei dieser Überlegung wurde ihm leicht flau im Magen und am liebsten wäre er wieder umgedreht oder hätte sich im Sand verbuddelt. Der Weg war doch kürzer als gedacht, denn nun stand er doch vor Chura und blickte zu ihm hinunter, wie er da so auf seinem Surfbrett saß. Der Anblick war schon..nett. "Guten Tag, Herr Chura?" kam etwas unbeabsichtigt Fragend von ihm, denn er wusste ja nicht ob er stören würde. "Genießen sie ihren freien Tag?" fragte er vorsichtig nach. Gott, war er schlecht. Gott verdammt war ihm schlecht. Der innere Mamoru schrie vor Verzweiflung und wollte am liebsten davonlaufen oder mit der Kleidung ins Wasser hopsen um sich abzukühlen.

      Nach Außen wirkte der hübsche Mann alles andere als Unsicher oder gestresst. Er wirkte, genauso wie im Café, völlig ruhig und gelassen auch wenn er innerlich einem Vulkanausbruch glich. Mit der chilligen Kleidung hatte man zweimal hinsehen müssen, denn Mamoru hatte das Hemd immer noch offen und auch nicht vor es zu schließen. Hier konnte man bemerken, dass er doch sehr blass war und wahrscheinlich nicht oft in die Sonne kam, aber trotzdem sah man einen leichten Ansatz des Trainigs oder der Bewegung die Mamoru ausübte. Die Frisur war die selbe, wie auf dem Arbeitsplatz und auch die kurze Badehose war gewöhnungsbedürftig und wohl schon so fest gebunden, dass sie nicht noch weiter von seinen Lenden rutschte. "Stör ich euch?" erklang nun doch etwas unsicher, während der junge Mann etwas verlegen zur Seite sah und dabei nochmal vorsichtig den Blick seines Gegenübers suchte. An der Unsicheren Geste erkannte man dass er wirklich noch sehr jung sein musste oder eben auch von unsozialer Herkunft..