My dead Husband [RoyalMilkTea x Yumia]

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • My dead Husband [RoyalMilkTea x Yumia]

      My dead Husband


      ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

      Vorstellung
      X: @Yumia
      Y: @RoyalMilkTea

      ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



      X's Vater hatte einen großen Fehler begannen, als er in einer stürmischen Nacht in einem dunklen Wald ausgerechnet das finster dreinblickende, leer wirkende Anwesen gewählt hatte, um dem ständigen Regen und den Blitzen zu entgehen, auf der anderen Seite, hatte er denn groß eine Wahl gehabt?
      Kaum hatte er das Anwesen betreten, machte er auch bereits mit dem Hausherren Y Bekanntschaft, der ihm ein ungewöhnliches Angebot machte: er durfte die Nacht in seinem Anwesen verbringen, sogar ein paar Tage wenn er wollte, um sich von den Strapazen seiner Reise zu erholen, unter einer Bedingung: er verlangte, dass X's Vater ihm sein teuerstes Kind übergab, so dass es seine Braut werden sollte.
      Und wer war dieses Kind? X natürlich! Woran Y an dieser schicksalhaften Nacht nicht gedacht hatte, war die Tatsache, dass X's Vater nur einen einzigen Sohn hatte, der diese Bedingung erfüllen konnte.
      Immerhin hatte er Kind und nicht Tochter gesagt, nicht wahr?
      So erschien eines Tages ein stattlicher Mann, statt einem hübschen Mädchen vor seiner Tür, bereit – oder vielleicht auch nur recht widerwillig – die Schuld seines Vaters zu erfüllen und die Rolle der Hausherrin zu übernehmen.
      Doch abgesehen davon, dass die gesamte Gegend furchteinflößend wirkte, als wollten die Bäume alleine ihn schon verjagen, und der Tatsache, wie eigenartig die Angestellten des Hauses samt Hausherrn selbst wirkten, so gab es zahlreiche eigenartige Regeln: Y würde X niemals beim Essen beiwohnen, er hatte immer an seiner Tür zu klopfen und es würde auch keine Hochzeitsnacht geben.
      Warum? Weil Y in Wahrheit bereits vor vielen Jahren gestorben ist und ihm den Anblick seiner toten, kalten Haut nicht antun möchte. Oder vielleicht hat er auch nur Angst, dass er versuchen würde abzuhauen, sobald er die Wahrheit über seinen nun Ehemann erfuhr, wenn er nicht bereits jetzt schon mit diesem Gedanken spielte.
      Doch was, wenn die Zweckheirat mit der Zeit doch zu mehr werden würde und sich Gefühle einmischen, die ein totes Herz nicht mehr haben sollte?
      Wholesome Lovestory mit Gruselfaktor!

      Text von @RoyalMilkTea




      ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


      Neo

      In der sanften Morgendämmerung schritt Neo einsam durch den finsteren Wald, dessen kahle Bäume wie verlorene Seelen in den Himmel ragten. Die Dunkelheit, die selbst die aufgehende Sonne nicht vertreiben konnte, hüllte die Umgebung in ein bedrohliches Schweigen. Die Leere und Einsamkeit der Waldlandschaft füllten die Luft mit einer unheimlichen Aura, die Neo tief in seinem Inneren spürte. Auch die mit sich tragende Kälte schien sich durch seine Kleidung drängen zu wollen, obwohl es ihm nicht kalt war bevor er diesen Ort betreten hatte. Würde es nach ihm gehen, würde er kein Fuß in diese Wildnis setzen. Die unheimliche Umgebung schien sein Herz schneller schlagen zu lassen, während er zwischen den schlanken, kahlen Stämmen hindurchging. Das Knarren der Äste und das Rascheln der Blätter verstärkten seine Unsicherheit, als würde der Wald selbst eine düstere Geschichte erzählen.
      Doch trotz der beklemmenden Atmosphäre trieb ihn die Verpflichtung voran. Neo musste zum Anwesen gelangen, um die Schulden seines Vaters beim Besitzer des Anwesens zu begleichen. Es war eine schwierige Aufgabe, und er seufzte, als er sich bewusst wurde, dass er diesen gefährlichen Pfad wählen musste, um sein Ziel zu erreichen. Gleichzeitig nagte die Nervosität an ihm, aber die Pflicht trieb ihn unaufhaltsam vorwärts, während er durch den unheimlichen Wald schritt. "Warum man sein Anwesen auch dort bauen", murmelte er vor sich hin, während er seine Hände in seine Jackentasche legte und seine Schulter etwas zusammenzog, als könnte er sich dadurch mehr wärmen.
      Seine Augen huschten von einem Baum zum anderen, denn das Gefühl, als würde gleich herausspringen und ihn anfallen, hat ihn bis zu diesen Moment begleitet und schien ihn nicht loslassen zu wollen. Neo wollte so schnell wie möglich hier weg, doch da er den Weg vor sich nicht kannte und sonst das Anwesen nie zu Gesicht bekommen hat, wusste er auch nicht wie weit er noch hatte. Ständig lag ein klebriges Gefühl auf seiner Haut, die er trotz des Armereibens nicht wegbekommt. Er konnte es nicht in Worte fassen, und es bestand die Möglichkeit, dass er dieses Gefühl sie nur einbildete, welches durch die um ihm herrschende Atmosphäre entstanden ist. "Warum musste er auch unbedingt dort anhalten und unterkommen", ärgerte er sich weiterhin und stolperte fast über eine Wurzel. "Man", stöhnt er laut frustrierend. Neo wusste nicht einmal wirklich genau was er dort zu suchen hatte. Alles was sein Vater ihm gesagt hat war, dass er dorthin gehen musste, um eine Schuld zu begleichen. Und irgendwas mit Verantwortung und Anwesen gefädelt, welches er bis heute nicht so ganz verstanden hatte. Womöglich es daran, dass sein Vater ihm die ganze Sache erzählt hatte, als er etwas betrunken war. "Nutzloser alter Mann", brummte er und kickte mit seiner Schuhspitze einen Stein weg.
      Neo wusste nicht genau wie viel länger er gewandert ist, doch irgendwann erblickte er ein Licht am Ende des Tunnels. "Endlich", rief er erleichtert und beschleunigte seine Schritte. Doch die Freude, die er verspürt hatte für einen Moment, verschwand auch so schnell wie es gekommen war. Das Anwesen hatte er im Blick, genauso den kleinen Vorgarten, wenn man dies so nennen konnte. Denn nicht nur war der Wald unheimlich gewesen, sondern der Anblick vor ihm ebenso. Seine Schulter sackten runter. "Bitte sag mir, dass das Innere wenigstens besser aussieht", murmelte er wieder und setzte seinen Weg fort. In was hat sein Vater ihn bitte geritten?
      Auch hier schienen die Pflanzen es nicht gut mit ihm zu meinen, denn er stellte sich vor wie die ihn tot ins Gesicht starrten. Diese ganze Atmosphäre hatte sich in seinen Gedanken eingenistet und ließ ihn Dinge sehen und spüren, die er unter normalen Umständen wohl nicht wahrgenommen hätte. Zögerlich durchschritt er den Platz und stieg langsam die kleine Treppe hoch, die beim Eingang endeten. Ein wenig erstaunt über die Größe des Gebäude und grosse Tür, blickte er nach oben. Hier müsste dringend renoviert werden, dachte er sich nur, ehe er seinen Blick nach unten fallen ließ und den großen Türklopfer anfasste. Die Kälte, die das Eisen von sich gab, ließ Neo zusammenzucken. Mit nicht zu viel Schwung verkündete er seine Ankunft.
      Digital Art Bilder Pinnwände

      ૮ ˶ᵔ ᵕ ᵔ˶ ა
    • Willy

      „Jaaa~? Wen darf ich ankündigen?“, verkündete eine gedehnte, fröhliche Stimme, als der Will'o'Wisp die Türe mithilfe der Lampe in seiner Hand aufdrückte, der einzige Gegenstand der tatsächlich eine physische Form aufwies und der Grund, wieso die Eingangstür nach außen hin aufging.
      Er betrachtete den jungen Mann vor sich mit einem dünnen Lächeln, sah an ihm hinab und wieder nach oben... hatte er ihn schon mal irgendwo gesehen? Oder war er irgendjemandem ähnlich, den er schon mal gesehen hatte?
      Jedenfalls hatte Willy keine Zweifel daran, dass es sich bei der Person vor ihm um einen Menschen handeln musste, vielleicht sollte er lieber seinem Herren Bescheid sagen, bevor er einen Menschen hier rein lässt...
      01001000 01100101 01110010 01100101 00100000 01110100 01101111 00100000 01100100 01100101 01110011 01110100 01110010 01101111 01111001 00100000 01110100 01101000 01100101 00100000 01110111 01101111 01110010 01101100 01100100
    • Neo
      Ein wenig ungeduldig stand er nun hier und wartete darauf, dass er hineintreten konnte. Es wurde mit jeder Sekunde, die er hier auf der Stelle stand, etwas kühler und die trostlose Landschaft hinter ihm unterstrich diese beklemmende Kälte. Wenn es nach ihm gehen würde, würde er kehrt machen und eilig nach Hause schreiten. Wer wollte schon von toten Blumen umgeben sein und Bäume, die mit ihren kahlen Armen verschlingen wollten? Neo musste unbedingt aufhören sich in seinen Vorstellungen zu verlieren, doch er kam nicht umher sich von seiner Umgebung stören zu lassen.
      Als er endlich eine Stimme wahrnahm und erkannte, dass die Tür nach aussen sich öffnete, was bei ihm leichte Verwunderung auslöste, ging er ein Schritt zurück
      . Neugierig betrachtete er den Menschen, der ein Stück kleiner als er zu sein schien. Seine farbliche Haare gingen ihm bis zur Brust herunter. Ein eigenartiges Erscheinungsbild, doch Neo wollte sich noch keine feste Meinung bilden.
      "Hallo", antwortete er zögerlich und versuchte ins Innere zu schielen. Innerlich betete er, dass es nicht so düster sein wird wie draussen. "Mein Vater hatte mich hierher geschickt, um die Schuld auszugleichen. Er war hier untergekommen für eine Zeit lang", versuchte er es kurz zu halten, auch wenn es ihm nur teilweise gelangt, doch mehr Informationen hatte er nicht erhalten. Doch der Mensch vor ihm sollte von allem im besten Fall wissen und könnte ihm eventuell näher erklären was passieren wird.
      Digital Art Bilder Pinnwände

      ૮ ˶ᵔ ᵕ ᵔ˶ ა
    • Willy

      „Hmmmm~?“, gab der Mann mit den langen Haaren einen gedehnten Laut von sich, den Kopf mit einem Lächeln zur Seite legend und den jungen Mann vor ihm ein weiteres Mal von unten bis oben betrachtend, als müsste er über die Worte und Erklärung des Schwarzhaarigen erst einmal nachdenken. Es schien, als würden seine Mundwinkel kaum merklich ein kleines bisschen nach oben gehen.
      „Oh, natürlich! Sie müssen die Braut sein! Nur herein, nur herein, hereinspaziert!“, gab Willy fröhlich von sich und drängte den Schwarzhaarigen mit der Lampe in das Innere des düsteren Anwesens, bevor sich die schwere Tür hinter ihnen schließen konnte.
      Das Innere wirkte nicht weniger abweisend als der Wald außerhalb dieser vier Wände, es schien als gäbe es hier nicht viele Gäste zu bewirtschaften.
      Abgesehen von einigen Kerzen war die Eingangshalle und die dahinter liegenden Gänge in Dunkelheit getaucht, das Halbdunkel ließ es nicht gerade freundlich wirken.
      Alles schien aus dunklem Holz oder dunklem Stein gebaut worden zu sein, selbst die Wände waren schwarz gestrichen, was man sicherlich nicht oft sah. Dafür schienen die Möbel allesamt in einem guten Zustand erhalten zu sein und wirkten eindeutig wie herausragende Einzelstücke, die man im Haus eines Adeligen auch erwarten würde.
      „Nur nicht so schüchtern, nur nicht so schüchtern! Bitteschön, hänge ruhig deine Jacke auf und dann bring ich dich in eines der Empfangszimmer... der Hausherr wird sich sicher freuen sich zu sehen!“, zuckten seine Mundwinkel kaum merklich belustigt auf.
      „Hätten sie gerne einen Tee, während ich den Hausherren über ihr Erscheinen benachrichtige? Irgendeinen Wunsch?“, erkundigte er sich fast schon zu freundlich, während er ihn durch den Gang führte und vor einer Tür stehen blieb, hinter der sich wohl ein solches Empfangszimmer befande.
      Mit einer Geste bedeutete er dem Schwarzhaarigen die Tür zu öffnen.
      „Oh. Ich kann mich nicht daran erinnern ihren Namen vernommen zu haben...?“
      01001000 01100101 01110010 01100101 00100000 01110100 01101111 00100000 01100100 01100101 01110011 01110100 01110010 01101111 01111001 00100000 01110100 01101000 01100101 00100000 01110111 01101111 01110010 01101100 01100100
    • Neo

      Neo konnte nicht das Gefühl abschütteln, dass der Mann vor ihm eigenartig war. Etwas an ihm ließ Neo ein wenig unruhig werden. Doch er konnte nicht erfassen wieso er sich so fühlte. Und da es ein ungreifbares Gefühl war, tat er es damit ab, dass die Atmosphäre und Umstände ihn dazu brachten, sich diese Gefühle einzubilden. So verwarf er den Gedanken wieder.
      Der Gedanken kam jedoch eilig wieder zurück, als er ein Wort wahrnahm, welches sich gänzlich falsch anhörte in seinen Ohren. Braut? Er musste sich wohl verhört haben, ja genau. Wer würde wohl zu ihm Braut sagen und sicherlich hatte sein Vater ihn nicht an einen unbekannten Mann verkauft. Oder? Er schüttelte den Kopf. Sein Vater mag zwar brisant sein und einige falsche Lebensentscheidungen getroffen hat, doch er traute seinem Vater nicht so solch eine drastische Entscheidung getroffen zu haben.
      Nun etwas verunsichert und sichtlich in seiner Haut unwohl fühlend, folgte Neo dem eigenartigen Mann und sah zurück, als die schwere Tür ins Schloss fiel. Es war ruhig, viel zu ruhig für Neos Geschmack und abermals fragte er sich, was er hier verloren hatte. Seine Augen gewöhnten sich nach einer Weile an die dunkle Atmosphäre und erkannte im Nachhinein, dass auch hier es nicht viel farbenfroher aussah als draußen. Sein Blick huschte umher, nahm die Umgebung wahr und so einige Fragen sammelten sich in seinem Kopf.
      Neo war jemand, der viel redete und oft das aussprach was er dachte, doch die ganze Situation und Atmosphäre hielt ihn davon ab diese Eigenschaften nachzugehen. Viel mehr war er auch darauf fokussiert mit der neuen Situation zurecht zu kommen, vor allem emotional und da all das hier ihm sowieso schon unheimlich genug, beanspruchte momentan etwas anderes seine Konzentration.
      Er legte seine Jacke ab und folgte weiter dem Mann. Auf die Frage hin, ob er Tee trinken wolle, konnte er es nicht ablehnen. Er war kein großer Teetrinker, jedoch erinnerte er sich an die Gänsehaut im Wald und die Kahle, die die tapezierte Wände ausstrahlen. Etwas für die innere Wärme würde ihm sicherlich gut tun.
      Vor einer Tür blieben sie auch stehen. Neo war etwas verwundert wieso er selbst die Tür öffnete, doch da der Einwohner dieses Anwesens ihn dazu animierte dies zu tun, folgt er lieber die Anweisung. "Neo. Neo Alaniz. Und Ihrer?" Das tat er zum einen aus Höflichkeit, aber auch um dem Gesicht ein Namen geben zu können. Denn je nach dem wie das Gespräch lauten wird und worauf er sich hier einstellen musste, würde er den Mann öfters sehen und womöglich etwas mit ihm zu tun haben.
      Digital Art Bilder Pinnwände

      ૮ ˶ᵔ ᵕ ᵔ˶ ა
    • Willy & Tragorian de Fleur

      „Willy. Einfach nur Willy.“, stellte sich der Mann mit dem langen Haar mit einem breiten Lächeln auf seinem Gesicht vor und tippte sich kurz freundlich gegen den Hut, die Tür mithilfe des Käfigs offen haltend, nachdem sie in das Empfangszimmer getreten waren.
      „Bitte, machen sie es sich gemütlich.“, wies er mit einer ausschweifenden Geste auf die bequem aussehenden Sofas, die um einen Tisch herum standen, „Der Tee kommt sofort. Der Hausherr selbstverständlich auch.“
      Mit diesen Worten verabschiedete sich Willy ein weiteres Mal und verließ den Raum.

      Es vergingen ungefähr zehn Minuten, bis die Tür sich nach einem höflichen Klopfen ein weiteres Mal öffnete und ein Hausmädchen betrat mit einem freundlichen Nicken den Raum, um eine heiß dampfende Tasse Tee vor den Gast zu stellen, doch alleine ein Blick genügte um festzustellen, dass es sich hierbei nicht um ein gewöhnliches Hausmädchen handelte, zumindest gab es etwas eindeutig merkwürdiges an ihr: ihr Gesicht war verdeckt von einem Schleier, der von einer Kopfbedeckung ausgehen den gesamten Kopf der Person verdeckte, so dass er nicht zu sehen war.
      Ob sie durch den schwarzen Schleier überhaupt sehen konnte war schwer zu sagen, zumindest bewegte sie sich ohne Problem fort, als sie sich mit einem weiteren nicken und einer kurzen Verbeugung, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen, wieder verabschiedete und den Raum verließ, Neo ein weiteres Mal alleine ließ.

      Als die Tür das nächste Mal geöffnet wurde, war es der Hausherr, der das Gästezimmer betrat. Sein Blick blieb sogleich an Neo hängen, doch eine verwirrte Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen, während er den eindeutig jungen Mann von oben bis unten betrachtete.
      Willy war in sein Büro gestürmt und hatte ihn wissen lassen, dass seine Braut angekommen war, dass der alte Mann von damals sein Versprechen offensichtlich gehalten hatte und er hätte sich eigentlich gleich wundern müssen über das amüsierte Lachen des Will'o'Wisp, als das Wort Braut seine Lippen verlassen hatte.
      Er hätte sich wenigstens nach dem dem Namen erkundigen sollen.
      Für einen Moment fragte sich Tragorian, ob er vielleicht das falsche Gästezimmer betreten hatte, aber sie hatten so schon so selten Besuch, dass es ein wirklich großer Zufall wäre, wenn es ausgerechnet jetzt zwei Gäste gab.
      Außerdem hätte Willy es ihn sicherlich wissen lassen, wenn es zwei Gäste gab.
      Tragorian gab ein Seufzen von sich, hielt die behandschuhte Hand an seinen Kopf, als hätte er mit einem Mal Kopfschmerzen bekommen.
      „... ich nehme an sie sind der Sohn von Mr. Alaniz?“, erkundigte sich Tragorian, während er sich dem Fremden gegenüber setzte. Die Stimme des schwarzhaarigen klang, als würde er sie nur recht selten benutzen, oder als wäre er gerade dabei sich von einer Erkältung zu erholen, weshalb er sich dann auch sogleich kurz räusperte.
      Die Hände aneinander gelegt stützte er sein Kinn auf diesen und betrachtete den fremden Mann vor sich ein weiteres Mal ausgiebig, bevor er die Dokumente, mit denen er den Raum betreten und sie auf den Tisch gelegt hatte, in die Richtung des Schwarzhaarigen schob.
      „Unterschreiben.“, gab er mit der Autorität eines Mannes, der gewohnt war, dass seinen Befehlen folge geleistet wird, von sich. Was das für Dokumente waren?
      Heiratspapiere natürlich.
      01001000 01100101 01110010 01100101 00100000 01110100 01101111 00100000 01100100 01100101 01110011 01110100 01110010 01101111 01111001 00100000 01110100 01101000 01100101 00100000 01110111 01101111 01110010 01101100 01100100
    • Neo

      Willy war der Name des eigenartigen Mannes. Hätte er bisher nicht gesprochen, wäre Neo ein wenig unsicher, welchem Geschlecht er sich angehörte. Doch er nahm schlussendlich an, dass es sich um ein männliches Wesen handelte und würde er falsch liegen, war sich Neo sicher, dass man ihn korrigieren würde. Es war nicht unbedingt ein Thema, worüber er nun momentan sprechen wollte, zumal er darin bisher den Sinn nicht erkannte sich damit auseinanderzusetzen, schließlich wusste er noch nicht, was auf ihn hier erwarten wird. Im besten Fall würde man seine Anwesenheit nochmals überdenken und ihn nach Hause schicken.
      Als Neo tiefer in das Zimmer eindrang, erkannte er sofort, dass auch dieses Zimmer dunkel und trostlos gestaltet war. Dennoch musste er zugeben, dass trotz allem es in einer gewissen Weise stilvoll aussah Punkt nicht unbedingt nach seinem Geschmack, doch er könnte verstehen wieso diese Einrichtung einem gefallen könnte. Ein wenig neugierig setzte er sich auf eins der Sofa und schaute herum. Viel war in dem Zimmer nicht zu sehen, außer das Sofa, einen kleinen niedrigeren Tisch zwischen den zwei Möbelstücken, Bücherregal und sonst noch unscheinbare Kleinigkeiten. Neo selbst war niemand, der Geschmack für Inneneinrichtungen hatte, doch er weiß ich ziemlich sicher, dass man dieses Zimmer besser gestalten könnte.
      Der junge Mann wusste nicht genau wie lange er auf dem Sofa saß und darauf wartete, dass der hausherr ihn empfing, doch als er sich fragte, ob man ihn vergessen hatte, ging die Tür auf. Eine seltsame verkleidete Dame betrat das Zimmer. Neo konnte nicht anders als Sie eindringlich anzusehen, in der Hoffnung etwas unter ihrem Schleier erkennen zu können. Doch egal wie genau er hinschaute, konnte er keinen Blick auf ihr Gesicht erhaschen. Fragen über Fragen töten sich in seinem Kopf, doch keine Antwort darauf. Mit jeder Minute, in der ihr in diesem Anwesen sich befand, wurde ihm alles sehr merkwürdig. Er wollte seinen Mund aufmachen, doch da erinnerte er sich an die Worte seines alten Mannes. Genervt seufzte er. Sein Vater hatte sehr eindringlich auf ihn eingeredet, dass er ja höflich bleiben sollte. Auch wenn es nicht nach Neo aussah, wusste er sich zu beherrschen. In diesem Fall vor allem weil man seinem Vater geholfen hatte mir egal wie viele Wörter aus seinem Mund schlüpfen wollten, hielt er sich zurück. "Vielen Dank", bedankt er sich bei ihr, doch keinen Antwort. Vielleicht sollte er nicht zu vieles hinterfragen, denn bisher hatte er schließlich keine einzige Antwort bekommen.
      Wie lange saß er nun da? Die Teetasse in seiner Hand war längst ausgetrunken. Da die warme Flüssigkeit fehlte, konnte die Tasse ihn nicht mehr weiterhin wärmen. Es war nicht so, dass es ihm kalt war, doch er brauchte etwas was ihn besänftigte. Auch wenn es am Ende des Tages nur warmes Wasser war. Als nun endlich die Tür abermals sich öffnete, sah er erwartungsvoll dorthin. Zu seiner Freude erblickte er einen Mann und hoffte sehr, dass es sich um Hausherren handelte. Seiner Reaktion zu urteilen jedoch, wusste Neo nicht ganz genau ob er mit seiner Vermutung richtig lag. War er in das falsche Zimmer gekommen? Der Mann war groß und besaß dunkle Haare, ganz im Kontrast zu seiner viel zu blassen Haut. Umso mehr stachen seine Augen heraus, deren Farben er nicht ganz deuten konnte. Aufmerksam beobachtete er wie der Mann sich ihm gegenüber setzte und ihm eine Frage stellte, die ihn ein wenig verwunderte. Nicht nur die ausgesprochene Frage, sondern die Stimme des Mannes. War er vorhin erst aufgewacht? Krank womöglich? "Ja", hielt er sich kurz.
      Dass man Neo so ausgiebig beobachtete, gefiel ihm nicht sonderlich. Oder vielleicht dachte der Mann schlichtweg nur nach? Er konnte es nicht deuten, denn dessen Gesichtsausdruck konnte er ebenso nicht deuten. Es war frustrierend. Ebenso frustrierend wie die Tatsache, dass man zu ihm ein Wort gesagt hatte und nun ein Blatt hingeschoben bekam. Und als er nun auch las worum es geht, vergaß der Dunkelhaariger die Worte seines Vaters. "Wie bitte?" Seine Blick huschte über die Schrift und versuchte so viele Informationen aufzusaugen, wie es ihm in kurzer Zeit möglich war. Irritiert zog er seine Augenbrauen zusammen und legte das Blatt Papier wieder zurück. Mit verschränkten Armen sah er den Herren an. "Was soll das sein? Mit einem Befehl es zu unterschrieben, ohne eine Konversation darüber zu halten und nicht zu wissen worum es geht, wird nicht passieren." Er hielt kurz inne. "Erst Recht nicht wenn da von Heirat gesprochen wird. Also?"
      Neo war irritiert. Irritiert und ein wenig gereizt, wobei er dies nicht in seiner Stimme bemerken ließ. Er war nicht aggressiv oder laut, doch deutlich ungeduldiger und weniger feinfühliger als sonst, wenn er das Letztere überhaupt war. Er hatte einen langen Weg hinter sich gehabt, musste durch einen unglaublich gruseligen Wald und Vorgarten gehen und musste zudem noch viel zu lange in diesem trostlosen Raum warten, nur damit man ihm sagte, dass er ein Papier, dessen Inhalt er nicht richtig verstand, unterschrieben solle.
      Digital Art Bilder Pinnwände

      ૮ ˶ᵔ ᵕ ᵔ˶ ა
    • Tragorian de Fleur

      „Ist das nicht offensichtlich? Das sind Heiratspapiere.“, gab der Hausherr mit ineinander verschränkten und auf dem Tisch gestützten Händen von sich, als hielte er seinen Gegenüber für dumm, eine solche Frage überhaupt zu stellen.
      War das nicht offensichtlich, was er ihm vor die Nase gelegt hatte? Da er verstanden hatte, dass es um Heirat ging, schien er ja offensichtlich lesen zu können.
      „Unterschreiben.“, gab er noch einmal von sich, eindringlicher dieses Mal und hielt seinem Gegenüber die Schreibfeder hin, doch als sein Gegenüber noch immer nicht bereit zu sein schien die Papiere vor ihm zu unterschreiben, gab er ein tiefes Seufzen von sich und legte das Schreibwerkzeug wieder auf den Tisch.
      „.... ihrer Aussage nach nehme ich an, dass ihr Vater sie nicht aufgeklärt hat, wieso sie eigentlich hier sind. Ich werde mich kurz halten: ihr Vater hat mir sein Kind zur Braut versprochen und offensichtlich sind sie das. Ich hätte mich genauer ausdrücken sollen... ich nehme an sie haben keine Schwester?“, erkundigte sich Tragorian mit ineinander verschränkten Händen, während er seinen Gegenüber eindringlich musterte.
      Als Mann einen Mann zu heiraten war nichts verwerfliches oder ungewöhnliches, doch der Schwarzhaarige hatte seine eigenen Gründe stattdessen nach einer Frau zu fragen.
      Seine Hoffnung war aber nicht besonders groß, immerhin hätte dieser alte Mann sicherlich sonst seine Tochter hergeschickt, nicht wahr?
      „Also, bitte unterschreiben sie, damit wir es hinter uns bringen und die Papiere zum Amt geschickt werden können. Nur damit sie es wissen: es wird keine große Hochzeit geben, das sollte reichen, und eine Hochzeitsnacht wird es auch nicht geben.“, fügte er hinzu, in der Hoffnung seinen Gegenüber dadurch zu beruhigen, während er äußerst pragmatisch blieb.
      01001000 01100101 01110010 01100101 00100000 01110100 01101111 00100000 01100100 01100101 01110011 01110100 01110010 01101111 01111001 00100000 01110100 01101000 01100101 00100000 01110111 01101111 01110010 01101100 01100100
    • Neo

      Verständnislos blickte Neo auf, seine Augenbrauen zusammengezogen, während er den Mann vor ihm ansah, als hätte dieser das Verrückteste und Unangebrachteste verkündet. Tatsächlich hatte er genau das getan. Ohne Vorwarnung und ohne jegliche Erklärung sollte Neo Heiratspapiere unterschreiben – und das zwischen zwei Männern. Die Verblüffung, der Schock und die Verwirrung standen Neo förmlich ins Gesicht geschrieben, so dass ihm die Worte fehlten. Das war eine Seltenheit, denn Neo hatte normalerweise immer etwas zu sagen, selbst wenn es unangebracht war oder wenig dazu beitrug.
      Auf die Aufforderung, die Papiere zu unterzeichnen, begleitet von der bestimmten Tonlage seines Gegenübers, öffnete Neo seinen Mund, doch kein Laut entwich ihm. Sein Mund bewegte sich wie der eines Fisches, jedoch ohne begleitende Geräusche. Befand er sich überhaupt in der Realität? Hatte er etwas Falsches gegessen und befand sich nun in einem surrealen Traum? Diese Situation fühlte sich so an. Es war verwirrend und surreal, und Neo konnte sich nicht erinnern, jemals von jemand anderem etwas Ähnliches gehört zu haben.
      Während Tausende von Fragen in seinem Kopf aufstapelten, die er nicht aussprechen konnte, redete der fremde Mann weiter. Hatte er die unzähligen Fragezeichen in Neos Gedanken überhaupt bemerkt? Mit jedem weiteren Wort schien die Situation noch absurder zu werden. Neo hatte immer gewusst, dass sein Vater einen Schaden hatte und im Leben viele falsche Entscheidungen getroffen hatte, aber dass Neo nun wegen ihm in diesem Schlamassel steckte, konnte und wollte er nicht akzeptieren. Heiraten? Einen völlig Fremden? Neo verstand die Welt nicht mehr, besonders weil der Fremde offenbar davon ausging, dass Neo ohne Widerspruch die Papiere unterzeichnen würde. Innerlich verfluchte er seinen eigenen Vater und stempelte ihn endgültig als einen Nichtsnutz ab.
      Neo schüttelte energisch den Kopf und hob abwehrend die Hände. "Wartet, wartet. Abgesehen davon, dass mein Vater euch so etwas Absurdes versprochen hat und Ihr das angenommen habt, könnt Ihr nicht ernsthaft von mir erwarten, ohne Wenn und Aber zuzustimmen. Es handelt sich um eine Heirat. Wir sind uns völlig fremd. Was steht für euch auf dem Spiel, einen Fremden zu heiraten?" Neo versuchte, die Situation zu wenden und im besten Fall einem ungewollten Bund zu entkommen.
      Digital Art Bilder Pinnwände

      ૮ ˶ᵔ ᵕ ᵔ˶ ა
    • Tragorian de Fleur

      „Es angenommen? Nicht doch, es war meine Idee.“, gab Tragorian von sich, als wäre es vollkommen normal und als müsste er dieses Missverständnis aus der Welt schaffen, als gäbe es nicht gerade wichtigeres, dass aufgeklärt werden wollte.
      Hätte der Schwarzhaarige gewusst, dass dieses Gespräch länger sein würde, hätte er um eine Tasse Tee gebeten.
      „Natürlich kann ich von ihnen erwarten, dem ohne Wenn und Aber zuzustimmen. Ist das nicht der Grund, weshalb ihr hier seid? Die Schuld eures Vaters zu begleiten?“, gab der Herr des Hauses von sich, nicht recht das Problem verstehend.
      „Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich die Heiratspartner vor der Hochzeit nicht kennen, zumindest in meinen Kreisen. Ich verstehe euer Problem nicht. Ich habe meine Gründe für eine solche Maßnahme, ihr habt doch nicht etwa vor das Wort eures Vaters zu brechen, oder?“, bohrten sich die Augen des Schwarzhaarigen in seinen Gegenüber, bei dem Gedanken er könnte doch einfach ablehnen.
      „Wie ich ihnen bereits gesagt habe, wird es keine Hochzeitsnacht geben, niemand wird sie dazu zwingen. Auch wird ihnen in diesem Haus an nichts mangeln, also, wieso zögern sie noch?“
      01001000 01100101 01110010 01100101 00100000 01110100 01101111 00100000 01100100 01100101 01110011 01110100 01110010 01101111 01111001 00100000 01110100 01101000 01100101 00100000 01110111 01101111 01110010 01101100 01100100
    • Neo

      Er konnte nicht aufhören ihn unglaubwürdig anzustarren. Mit jedem Wort kam die Situation Neo absurder vor und langsam fing er an seine eigene Wahrnehmung zu zweifeln. Hörte er richtig? Hatte man ihm auch nichts in den Tee gegeben, was ihn absurde Dinge hören ließ? Die Falte, die zwischen seinen Augenbrauen gebildet hat, wurde nur tiefer. Es war die Idee des Dunkelhaarigen ihn zu heiraten? Was hatte ihn geritten solch eine Entscheidung zu treffen, vor allem als denjenigen, der die Freiheiten hatte sich eine Gegenleistung auszusuchen. Ihm kam alles plötzlich sehr suspekt vor, doch sein Verstand konnte all diese verschiedene Ideen und Gedanken nicht komprimieren und einen klaren Gedanken fassen.
      Dieser Zustand verbesserte sich mit dem darauf folgenden Satz nicht, viel mehr ließ es ihn seinen Mund zu schließen. Auch wenn er es ungern zugeben wollte, hatte der Mann Unrecht. Er war hier gewesen um die Schuld seines Vaters zu begleichen, doch wer hätte sich ausmalen können, dass es sich um solch ein Ausgleich handelte? Neo setzte an zu Wiedersprechen, doch weiterhin ließen die Worte des Mannes ihn verstummen. Frustrierend knirschte Neo mit seinen Zähnen. Auch wenn Neo zu denen gehörte, die seine eigene Meinung und Sicht streng vertraten, konnte er die Aussagen des Fremden dennoch nicht zerschlagen. Und genau das ärgerte ihn sehr. Er ließ Neo keinen Raum für Einwände und so konnte er nicht anders, als seine Zähne fest aufeinander zu beißen. Seine Gedanken rasten, denn schließlich wollte Neo sich an niemand Fremden binden. Er sollte von jetzt im nächsten Moment jemanden heiraten? Vielleicht war Neo ein wenig altbacken, doch ihm gefiel es weniger sich an jemanden zu binden, zu dem er keinerlei Bindung hatte. Sicherlich hatte der Mann nicht im Sinne sich bis zu seinem Tod an ihn zu binden? So wie er ihm jedoch gegenüber trat und seiner Tonlage, konnte Neo sich durchaus vorstellen, dass er eben diese Vorstellung hatte. „Ihr habt doch nicht vor bis zum Lebensende mit mir verheiratet zu sein? Sicherlich, aus welchen Grund auch immer Ihr das vollziehen wollte, wäre eine zeitlich begrenzte Heirat sinnvoller. Bestimmt lernt Ihr jemanden später kennen, an den Ihr euch lieber binden wollt." Vielleicht war es ihm so möglich auf diese Weise die Heirat in naher Zukunft abzubrechen, denn Neo hatte nicht vor bis zu seinem Lebensende hier zu bleiben.
      Digital Art Bilder Pinnwände

      ૮ ˶ᵔ ᵕ ᵔ˶ ა
    • Tragorian de Fleur

      Dem Hausherren entfiel nicht, dass seinem Gegenüber diese Heirat offenbar ganz und gar nicht gefiel, es war ihm direkt ins Gesicht geschrieben, so dass sich Tragorian fragen musste, ob er überhaupt wusste, wie man sich in gehobenen Kreisen verhielt.
      Nun, natürlich wusste er das nicht. Aber vielleicht musste er das nicht, immerhin lebte der Tote recht zurückgezogen.
      Aber auch wenn es seinem Gegenüber nicht gefiel, so musste er dennoch darauf bestehen, dass die Schuld seines Vaters beglichen wird. Er hatte nicht so lange darauf gewartet, nur um freundlicherweise darauf zu verzichten.
      Außerdem verstand er noch immer nicht so recht, was an dieser Hochzeit auszusetzen war, immerhin war im Vergleich doch eine sehr gute Partie. Was brauchte das einfache Volk denn noch, außer der Gewissheit niemals hungern zu müssen und ein angenehmes Leben leben zu können? Tragorian verstand es schlicht und einfach nicht, aber es interessierte ihn auch nicht genug, um danach zu fragen.
      „... wie bitte?“, hob der Schwarzhaarige aufgrund dieses Vorschlags die Augenbraue und starrte seinen Gegenüber an, „Wieso sollte ich sowas zustimmen?“
      Er hatte noch nie zuvor von so etwas wie einer zeitlich begrenzten Hochzeit gehörte. Wenn man heiratete, dann bis sein Lebensende, bis dass der Tod einen schied, dieser junge Mann kam wirklich auf komische Gedanken.
      Er gab ein Seufzen von sich und lehnte sich in seinem Sofa zurück, die Hand auf eine Schulter legend um sie zu lockern, als würden sie hier schon Stunden sitzen und nicht weiter kommen. Er sehnte sich wirklich nach diesem Tee.
      Da fiel ihm mit einem Mal etwas ein: Tragorian war Tod. Er würde nicht altern, egal wie viele Jahre vergehen und obwohl er vor hatte den Umstand seines Todes vor seinem Zukünftigen zu verbergen, dürfte sich das als schwer herausstellen, wenn nur genug Zeit ins Land ging.
      Er würde misstrauisch werden, dass er nicht alterte, während Neo es durchaus tun würde. In diesem Sinne....
      „... wie wäre es mit einer Frist von 20 Jahren?“
      01001000 01100101 01110010 01100101 00100000 01110100 01101111 00100000 01100100 01100101 01110011 01110100 01110010 01101111 01111001 00100000 01110100 01101000 01100101 00100000 01110111 01101111 01110010 01101100 01100100
    • Neo

      Neo wusste sich nicht weiter zu helfen. Allein die Frage, wieso der Herr seinem Vorschlag zustimmen sollte, zeigte Neo, dass er nicht auf der gleichen Ebene mit ihm sprechen konnte. Dem Mann fehlte das Verständigen, welches Neo als 'normal' galt. Wie sollte er mit so jemanden unterhalten und ihm ersichtlich machen, dass sein Verständnis nicht vorhanden war? Es war eine frustrierender Situation, die nur die Aktion seines Vaters hervorgerufen hatte. Es war in Neos Augen hoffnungslos den Mann zu überzeugen. Schon alleine diese kurze Interaktion mit ihm machte Neo frustrierend und genervt. Wie sollte er dazu in der Lage sein mit ihm verheiratet zu sein? Neo stellte sich das Eheleben katastrophal vor. Mit so jemanden sollte er den Rest seines Lebens verbringen? Es graute Neo langsam wie düster seine Zukunft aussah. Umso mehr sträubte er sich innerlich gegen diese Idee.
      Zu seiner positiven Überraschung ging der Herr auf seinen Vorschlag ein, auch wenn die Zahl ziemlich hoch anhörte. 20 Jahre? Argwöhnisch betrachtete er den Mann. 20 Jahre waren lange, viel zu lange für seinen Geschmack, doch wenn er sich den Herren ansah und die bisherige Unterhaltung Revue passieren ließ, war er davon überzeugt, dass er keinen Handlungsspielraum mehr hatte. Weniger als 20 Jahre wurde er womöglich nicht kommen, so wie er den Mann bisher einschätzen konnte. Doch war das hier nicht schon ein kleiner Gewinn? Neo hoffte darauf, dass der Mann innerhalb diese 20 Jahren jemand besseres fand oder so sehr von Neo genervt war, dass er sich früher scheiden lassen wollte. Auch wenn die Heirat nicht vollkommen vom Tisch gefegt war und am Ende des Tages Neo für seinen Vater einstehen musste, hatte Neo wohl keine weitere Wahl als dem zuzustimmen.
      Mit einem lauten Seufzer, schloss er für einen Moment die Augen. Es war dem Jungen Mann von keiner großen Bedeutung, dass der Herr seine Ablehnung dem gegenüber bemerkte, denn schließlich sollte er sehen wie ihm die ganze Sache missfiel. „Gut, 20 Jahre dann", nickte er schlussendlich und nahm das Papier wieder an sich und fügte den besprochenen Teil noch im Vertrag hinzu. Zum Schluss unterschrieb er das ganze dann. Somit hatte er sein eigenes Schicksal beschlossen. Er würde später womöglich Zeit für sich benötigen, um das Geschehen einsacken zu lassen. Da die Heirat nicht unbedingt aus Liebe geschah, war es ihm gleich, ob es nun eine Hochzeitsnacht geben würde oder nicht. Wenn er länger darüber nachdachte, war es sogar besser so. Es würde sich als mehr als nur peinlich gestalten, wenn sie versuchten eine intime miteinander Zeit zu verbringen. Neo war ohnehin nicht auf diese Art und Weise in sein eigenes Geschlecht interessiert. Soweit er davon zumindest wusste.
      „Das heißt wir sind jetzt... verheiratet?", fragte der junge Bursche vorsichtig und leicht verunsichert, nicht wissend wie solch ein ein Prozedere tatsächlich ablief, schließlich war er noch nie verheiratet gewesen, geschweige in einem vertraglichen. Doch wenn sie dann nun verheiratet waren, war es sicherlich gestattet umgänglicher miteinander zu reden? „Dürfte ich dann den Namen meines...deinen Namen wissen zumindest?" Ihm wollte das Wort 'Mannes' nicht über die Lippen kommen. Es war ihm einerseits zu gewöhnungsbedürftig und realitätsfern, als auch zu peinlich. Bis heute hatte er noch kein Gedanke an Heirat verschwendet und nun war er auf einem Schlag verheiratet. Mit einem Fremden.
      Digital Art Bilder Pinnwände

      ૮ ˶ᵔ ᵕ ᵔ˶ ა