In your debt [Kiba x Yumia]

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    • Verstehend nickte ich. Es wird also für mich einfacher sein die Papiere in ihre Reihenfolge ihm weiter zu reichen. Ich nahm vorsichtig die Tasche zu mir und öffnete diese. Es befanden sich weitaus mehr Papiere drinnen, als ich damit gerechnet hatte. Doch viele waren schon mehr oder minder sortiert. Es war auch nicht von Nöten sie in ihre Einzelheiten zu lesen und zu verstehen. Meist sollte es ausreichen, wenn man die Überschrift durch las. Zumal ich stark davon ausging, dass Herr Lewis keine Dokumente mitgenommen hatte, die für dieses Treffen irrelevant und nicht von Bedeutung wären. Ob er diese schon in eine gewissen Reihenfolge sortiert hatte, konnte ich so noch nicht beurteilen. Doch sicherlich hatte alles nicht zufällig zusammengetragen und in die Tasche gelegt.
      Dass ich selbst Geheimnisse aus plaudern würde, war sehr unwahrscheinlich, schließlich wusste ich welch ein großen Einfluss das auf ein Unternehmen haben könnte. Zudem konnte ich mir keineswegs vorstellen, dass jemand auf die Idee kommen würde mich nach Unternehmensgeheimnisse auszufragen.
      Aufmerksam schaute ich mir die Unterlagen an und stellte erfreut fest, dass sie nicht unwillkürlich zusammen gewürfelt worden sind, sondern ihre eigene Reihenfolge hatten. Kleine Veränderungen nahm ich dennoch vor und ordnete zwei Dokumente anders ein. Merkte mir jedoch die generelle Reihenfolgen der Themen. Denn wer wusste, ob das Gespräch anders verlaufen wird als geplant. Da wollte ich auch bei spontane Änderungen vorbereitet sein.
      Ein wenig in meiner kleinen Aufgaben vertieft, bemerkte ich nicht wie schnell wir an unser Ziel angekommen waren. Überrascht blickte ich hoch und sortierte alles wieder in die Tasche hinein. Ekn Blick in die Richtung des Restaurants sagte mir, dass es sich um eine teure Gegend handelte. Zu meinem Glück war meine Mutter damals streng gewesen was Manieren anging, weswegen ich da an meine Tischmanieren nicht zweifelte.
      Zusammen stiegen wir aus und begaben uns ins Restaurant, wo man uns zu unserem Tisch begleitete. Zu meinem Glück war der Klient noch nicht anwesend, weswegen ich die Möglichkeit hatte kurz durchzuatmen. Ich war Herrn Lewis dankbar, dass er Wasser bestellte, denn mein Hals fühlte sie plötzlich sehr trocken an. Schnell brachte man ihnen die Gläser. Auch wenn ich die Inneneinrichtung des Restaurants näher betrachten wollte, rasten meine Gedanken Richtung das bevorstehende Treffen. Es war nun meine erste richtige Aufgabe gewesen und diese trug eine gewissen Wichtigkeit bei sich.
      Die Zeit schien viel zu langsam zu vergehen und mein Blick schweifte immer wieder zu der Tür. Als ein Mann mit einer Begleitung in unsere Richtung kam, wusste ich, dass es sich um den Klienten handelte, die mit uns am Tisch sitzen werden. Kurz schielte ich zu Herr Lewis hin, um erkennen zu können, ob ich mir meiner Vermutung richtig lag. Der Mann kam mit einer weiblichen Begleitung. Ich versuchte mich zu beruhigen, indem ich mir ins Gedächtnis rief, dass meine einzige Aufgabe es war Dokumente weiter zu reichen. Smalltalk zu halten gehörte nicht sonderlich zu meinen Stärken.
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    • Wir warteten nicht sehr lange, da kam Mister Williams mit seiner Begleitung. Augenscheinlich seine Tochter. Sie sah viel zu jung aus, als dass es seine Frau oder ähnliches sein könnte. Ich stand also auf und verbeugte mich etwas, ehe ich ihn begrüßte.
      "Guten Abend Mister Williams. Mein Name ist Edward Lewis und das hier mein Assistent Mister Castiel Loft. Ich freue mich, dass unser Termin so reibungslos stattfinden kann. Setzen Sie sich doch.", begrüßte ich sie mit einem schon jahrelangen trainierten Lächeln, welches ich immer aufsetzte, wenn ich neue Kunden und Klienten hatte. Allerdings nutzte ich das eigentlich ziemlich selten.
      "Guten Abend Mister Lewis. Mister Loft. Das hier ist meine Tochter Magdalene. Sie ist mein Nachfahre in dieser Firma und soll an meiner Stelle irgendwann alles leiten.", erklärte er und auch sie verneigte sich kurz.
      Zusammen setzten wir uns an den Tisch, ehe uns kurze Zeit später die Getränke, jeweils ein Glas Wein und die Vorspeisen gebracht wurde. Es ist ein Salat mit ein paar Shrimps bestückt. Ich wünschte allen einen guten Appetit, als wir auch schon mit dem Essen anfingen. Mister Williams machte es mir mit den Smalltalk recht einfach und so konnte ich schon ein paar Sympathiepunkte sammeln. Er würde ein schwieriger Verhandlungspartner werden, da war es gar nicht so schlecht, dass er gleich am Anfang an den Köder der Angel ging.
      So verlief das Essen sehr gut, bis wir zu dem Zeitpunkt kamen, wo das eigentliche Gespräch anfing.
      "Mister Williams. Ich habe ihnen ein Angebot mitgebracht, womit sie zufrieden sein können. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, um genau ihren Wunsch treffen zu können.", fing ich an und streckte die Hand nach Mister Loft aus, um das erste Papier auf drn Tisch zu legen. Er musste nichts weiter machen, außer mir die Papiere zu reichen. Er war schlau genug, um das hinzubekommen. Da hatte ich keine Zweifel.
    • Ich folgte dem Beispiel von Herr Lewis. Auch ich verbeugte mich leicht, blieb dabei im Hintergrund. Obwohl ich wusste, dass ich zu einem gewissen Grad Selbstbewusstsein ausstrahlen sollte, sollte weiterhin Herr Lewis im Vordergrund blieben, denn am Ende des Tages war ich nur eine Assistenz, die nur einfache Aufgaben übernahm. Höflich setzte ich mich ebenso zu und konnte nicht anders als neugierig zu sein, wer die weibliche Begleitung war. Es stellte sich schnell heraus, dass es sich um die Tochter handelte. Sie schien noch jung zu sein, umso erstaunter war ich über ihre Bereitschaft in dem Alter mitzugehen. So war ich noch mehr motivierter mein Bestes bei der Sache zu geben.
      Über die ganze Zeit blieb ich leise, es war nicht mein Platz mich einzumischen, schlussendlich war es ein Treffen zwischen den beiden Männern. Jedoch fiel mir der Blick der Frau auf. Vielleicht irrte ich mich, da ich keinerlei Erfahrung oder dergleichen aufwies, doch ich meinte etwas in ihrem Blick zu erkennen.
      Innerlich schüttelte ich den Kopf. Vielleicht lag es nur daran, dass sie aufgrund der professionellen Beziehung sehr aufmerksam ihm gegenüber war oder auch weil Herr Lewis Auftreten natürlich die Aufmerksamkeit auf sich zu. Denn wie man es hin und her wenden wollte, war Herr Lewis ein sehr attraktiver Mann. Bisher hatte ich noch nichts über eine Verlobte oder dergleichen gehört oder wurde in meiner näher erwähnt. Ein wenig unvorstellbar für mich, denn viel eher rechnet sich damit, dass er eine Reihe von Frauen hatte, die um ihn kämpften.
      Ich riss mich aus meinen Gedanken, als ich bemerkte wie die Unterhaltung die Richtung der Verhandlung einschlug. Schnell und effizient reichte ich ihm die Papiere, die ich vorhin im Auto in ihre Reihenfolge zusammengelebt hatte. Auch wenn meine Aufgabe relativ simpel war, setzte ich mich selbst sehr unter Druck. Meine Gedanken rasten wieder einmal und ich lauschte sehr genau die Worte, die sie miteinander austauschten. Ich wartete darauf, dass bestimmte Worte oder Themen angesprochen worden sind, damit ich rechtzeitig reagieren konnte. Dabei ließ ich die Tochter des Mannes komplett aus den Augen
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    • Das Gespräch ging gut von statten. Ich war mir sicher, dass beide Parteien zufrieden nach Hause gehen würden. So sprach ich weiter mit meinem Gegenüber, auch wenn mir die Blicke seiner Tochter nicht entgingen. Sie war ja nicht die Erste, die versuchte, meine Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen. Sie versuchte sich sogar kokett einzubringen. Allerdings ignorierte ich das alles geflissentlich, denn meine Hauptperson ist gerade Mister Williams. Da hatte ich keine Zeit, mich mit anderen Sachen zu beschäftigen. Ich musste professionell bleiben und meine Contenance wahren.
      Nach und nach gab mir Mister Loft meine Unterlagen, die zu meiner Zufriedenheit in der richtigen Reihenfolge gegeben wurden sind. Somit stand eigentlich nur noch der Vertrag offen.
      "Mister Williams. Wenn alles zu Ihrer vollsten Zufriedenheit war, brauchen Sie ja nur noch zu unterschreiben. Die restlichen Angelegenheiten erledigt die Firma."
      Ich händigte den von Mister Loft gegebenen Vertrag aus und sah ihn abwartend an. Mein vorgesehener Vertragspartner war auch schon kurz davor zu unterschreiben, als er dann doch zögerte. Ich war nun doch leicht nervös, eben weil er ja so ein schwieriger Mensch war und ich den unterschriebenen Vertrag schon in der Tasche sah. Weshalb zögerte er also?
      "Mister Loft? Sie sind doch sicher ein intelligenter Mensch. Ich würde gern Ihre Meinung dazu hören. Seien Sie ehrlich. Was würden Sie machen? Oder gibt es etwas, was Sie ändern würden?"
    • Ich war über das Gespräch die ganze Zeit angespannt, immer darauf bedacht, dass ich mir selbst keine Fehler erlaubte. Weder bei der Weitergabe der Dokumente, noch versehentliche Patzer wie zum Beispiel das Glas umwerfen. Denn genau das traute ich mir zu. Deshalb war ich beachten darauf alles außer meine Reichweite zu bringen, wenn ich die Dokumente weiter reichte.
      So zählte ich jede Minute, die verging, bis das Ende endlich in Sicht war. Kaum merklich atmete ich erleichtert aus. Es war nicht sonderlich angenehm angespannt am gleichen Platz zu sitzen, ohne großen Bewegungsraum.
      Als endlich das Gespräch sein Ende nahm, meldete sich der Gegenübersitzende plötzlich und richtete seine Worte an mich. Perplex sah ich ihn an. Meine Meinung? Ich verstand nicht, wie der Herr auf die Idee kam seine Aufmerksamkeit auf mich zu richten. Ich erinnerte mich an Herr Lewis Worte. Den Herren zu ignorieren stand außer Frage, doch ich kannte mich in dem Themengebiet nicht aus, sodas sich eine professionelle Meinung dazu geben könnten. Vor allem, je nach dem wie meine Antwort ausfallen wird, kann es einen Einfluss auf das Endergebnis haben.
      „Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass ich in Bezug auf das gegenwärtig diskutierte Thema keine vertieften Kenntnisse besitze. Die Komplexität desselben übersteigt meinen aktuellen Wissensstand, und ich fühle mich daher nicht in der Lage, eine qualifizierte Antwort zu präsentieren. In diesem Kontext vertraue ich Herr Lewis, der eine tiefgehende Expertise auf diesem Gebiet vorweisen kann. Seiner soliden Grundlage und analytischen Herangehensweise vertraue ich vollumfänglich", beantwortete ich seine Frage und umging somit eine kritische Antwort. Zumindest so meine Auffassung, da ich es nicht gewohnt war in solch einem Kontext etwas zu sagen, vor allem nicht in so einer gestochen hohen Sprache, der ich eigentlich nicht mächtig bin, es mir aber irgendwie aus der Nase gezogen hatte. Ich konnte nur hoffen, dass die Antwort ihm genüge war.
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    • Ich musste zugeben, ich war anfangs etwas nervös, als Mister Williams plötzlich das Wort an meine Begleitung richtete. Ich hatte das nicht erwartet. So wie er aussah, ebenso wenig. Dennoch hatte er sich trotz fehlender Antwort hervorragend rausgesprochen.
      Lächelnd nickte unser Klient und unterschrieb schlussendlich den Vertrag. Ich war erleichtert. Mister Williams stand auf und auch ich erhob mich schnell und bedankte mich. Ich gab ihm zum Abschied einen festen Händedruck und somit verließen die beiden das Restaurant. Seine Tochter nicht ohne sich nochmal umzudrehen um mir kokett zu zuzwinkern. Allerdings bekam sie auch hier keine Reaktion. Ich drehte mich also zu Mister Loft um und packte die Sachen zusammen.
      "Gehen wir. Unser Ziel ist erreicht.", sagte ich an und gemeinsam verließen wir den Laden und gingen zum Auto zurück.
      Dort setzte ich mich rein und musste erstmal erschöpft ausatmen. Auch wenn man es nicht so sah, strengten solche Gespräche ziemlich an. Man musste aufpassen, was man sagte und wie man etwas sagte. Gerade bei ihm, wo es besonders schwierig war. Aber anscheinend hat alles geklappt und wir konnten somit erfolgreich nach Hause fahren.
      "Die Frage von Mister Williams haben Sie sehr gut gelöst, Mister Loft. Sie haben wirklich das Potenzial dazu, in dem Bereich zu arbeiten. Denken Sie mal darüber nach.", sagte ich noch, ehe ich mich anschnallte und losfuhr. Ich konnte mir sogar vorstellen, ihn in der Firma arbeiten zu lassen.
    • Ich hatte mich eher angefühlt, als würde ich einen Brief vorlesen, als dass ich mit einem Menschen sprach. Doch es fiel mir einfacher so etwas sich vorzustellen, als gleichzeitig zu versuchen etwas lockerer und einfacher anzuhören, mit der Gefahr, dass es dann doch zu leger vorkam. Da ich es nicht gewohnt war so zu sprechen, war der Nachgeschmack in meinem Mund bitter.
      Umso erleichtert war ich zu sehen, wie Herr Williams bereit war zu unterschreiben. Alles war nun in sicheren Händen und ich hatte nichts vermasselt. Der Blick der Tochter war auch mir nicht entgangen. Es war eigenartig neben Herr Lewis zu sein und dies aus erster Hand zu sehen. Ob es ihm oft passierte? Es war durchaus möglich, wundern würde es mich tatsächlich nicht. Dennoch konnte ich mir nicht vorstellen, dass es eine durchaus angenehme Sache für ihn war. Vielleicht irrte ich mich auch, denn am Ende des Tages kannte ich ihn zu kurz und wenig als dass ich darüber urteilen könnte.
      Wieder im Auto hörte ich das Seufzen von Herrn Lewis. Ein mitleidendes Lächeln umspielte meine Lippen. Ich konnte mir durchaus vorstellen wie anstrengend das für ihn gewesen ist, vor allem die Anstrengung während des Gesprächs, da alles davon abhing ob er den Vertrag unterschreiben wird oder nicht. Vielleicht sollte ich ihm später eine Kleinigkeit etwas vorbereiten, um ihm zum Entspannen zu helfen. Wobei Köstlichkeiten nicht in Frage kämen und in sein Badezimmer wollte ich nicht unbedingt herein platzen.
      Der plötzliche Lob überraschte mich, sodass ich ihn kurz verwirrt ansah ehe ich peinlich berührt wegschaute. „Danke", sagte ich leise und starrte aus dem Fenster. Ich war es nicht gewohnt so etwas zu hören, weswegen ich nicht wusste wie ich zu reagieren hatte. Selbst sah ich meine Bemühungen als nicht wichtig genug an, als dass ich von ihm direkt ein Kompliment bekam, schließlich war meine Aufgabe nicht mit der Seinen zu vergleichen.
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    • Als er so verlegen aus dem Fenster sah, musste ich dann doch etwas lächeln. Er war so anders, als manch andere. Ziemlich bescheiden und sich seiner Stärken anscheinend gar nicht bewusst. Ich wusste nicht wieso, aber er war mir irgendwie von anfang an sehr sympatisch. Auch wenn er aus Schusseligkeit die Vase meiner Großmutter zerstört hatte. Obwohl auch das ihn ziemlich sympatisch machte. Er war nicht wie die restlichen Leute in meiner Umgebung, die so steif und spießig waren. Er war er selbst. Ich hatte ganz vergessen, wie es war, so zu sein.
      An meinem Wohnsitz angekommen, parkte ich den Wagen in der Tiefgarage und stieg aus. Ich freute mich auf meinen Feierabend. Ausnahmsweise. Auch wenn ich so ein Workaholic war, so genoss ich doch manchmal meine entspannten Freizeiten.
      Zusammen mit Mister Loft ging ich nach oben in den Wohnbereich. James hatte seinen Feierabend schon gemacht.
      "Sie haben nun ihre Zeit zur freien Verfügung. Ich brauch Sie heute abend nicht mehr. Ruhen Sie sich aus oder eben was auch immer Sie machen wollen. Meinetwegen können Sie das ganze Haus nutzen.", erklärte ich. Er ist hier schließlich kein Aschenputtel oder so. Ich zog mir Schuhe und Jacket aus und schlurfte in Puschen ins Wohnzimmer um mich dort aufs Sofa zu setzen jnd kurz die Augen zu schließen. Es tat gut, mal kurz nicht darauf axhten zu müssen, wie man aussah und was man für Eindruck hinterließ. Was Mister Loft nun grad von mir dachte, war mir egal. Er würde sowieso irgendwann meine andere Seite kennenlernen. Auch wenn ich sie lange und gut verstecken konnte. Irgendwie hatte ich das so im Gefühl.
    • Über die Fahrt hinweg blieb es still. Nicht etwas, was mich groß störte. Viel mehr gab es mir die Zeit das Ereignis Revue passieren zu lassen. Der Abend war für mich selbst nicht sonderlich anstrengend gewesen, wie für Herr Lewis, schließlich hatte er versucht Williams zum Unterschreiben zu überreden. Dennoch war die ganze Anspannung, die ich verspürt hatte, anstrengend für meine Nerven gewesen. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass Lewis mehr erschöpft war als ich und am Ende musste er noch uns beide zurück fahren.
      Angekommen, stieg auch ich aus dem Auto aus und folgte hinter Herr Lewis ins Haus und beobachtete interessiert die Bewegungen des Mannes. Zwar hatte ich damit gerechnet, dass er Zuhause sich legerer verhielt als draußen, dennoch war es ein erfrischender Anblick zu dem, was ich sonst immer zu Gesicht bekam. Er kam mir plötzlich menschlicher vor. Aber auch sehr erschöpft. Etwas in mir Drang mich dazu ihm positive Worte entgegen zu bringen, auch wenn es etwas war, was ich ungern tat, oder eher gesagt nicht gewohnt war. „Ich fand Ihren Arbeit sehr bemerkenswert und bemerkenswert wie Sie die Unterhaltung geführt haben", sprach ich Worte aus, ohne groß nachzudenken. Da ich immerhin schon Schwierigkeiten hatte sehr offen und ehrlich zu sein, was meine Gefühle anging, merkte ich wie es mir warm wurde. Peinlich berührt räusperte ich mich und ging in die Küche. „Kann ich Ihnen noch etwas zur Entspannung bringen? Tee oder so? Oder Wasser in der Wanne einlassen?", wechselte ich das Thema. Ich hätte ansonsten James gefragt, doch er hatte schon seit längerer Zeit Feierabend, daher blieb mir nichts anderes übrig als ihn direkt zu fragen.
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    • Es blieb eine Weile still, bis ich plötzlich Worte vernahm, die wohl zu loben schienen. Ich lächelte kurz. Lobte er mich etwa?
      "Sie sind wahrlich der Erste, der mir sowas sagt. Freut mich, dass es Ihnen gefallen hat.", antwortete ich und vernahm Schritte, wie sie in die Küche gingen. Wollte er den Job von James übernehmen, jetzt wo James schon Feierabend gemacht hatte?
      "Ich nehme einen Tee, Danke. Machen Sie sich ruhig auch einen.", bat ich und wartete darauf, bis er zurück kam. Ich glaube, wir mussten nochmal reden. Ich wollte es auf gar keinen Fall übertreiben lassen.
      "Mister Loft? Setzen Sie sich. Vielleicht ist es jetzt mal an der Zeit, ein paar Worte zu wechseln. Seit Sie hier angekommen sind, haben wir das noch nicht wirklich getan. Das räumt vielleicht ein paar Unstimmigkeiten aus den Weg. Zu nächst mal... möchte ich Sie mit ihrer Bestätigung Castiel nennen. Selbstverständlich können Sie mich auch mit Edward ansprechen. Wir wohnen ja nun von jetzt an auf unbestimmte Zeit hier zusammen. Vielleicht sind da unsere Vornamen angebracht. Nur in der Firma wäre es wünschenswert, da noch die Nachnamen zu verwenden. Zumindest, wenn wir in Begleitung von Kollegen sind. Und das nächste.... Sie sind nicht hier um den Job von James zu machen. Es ist wichtig, dass Sie ihre freie Zeit für sich nutzen. Wo und wie Sie das tun, ist natürlich Ihnen überlassen. Wenn Sie schlafen wollen, schlafen Sie. Wollen Sie baden, dann baden Sie und wenn sie fernsehen wollen, schalten Sie den Fernseher an. Ich bin zwar reich und in der Firma ein hohes Tier, aber ich bin auch ein erwachsener Mann, der sich selbst versorgen kann. Wenn Sie Fragen haben, können Sie diese immer stellen. Ich werd Ihnen schon nicht den Kopf abreißen. Alles klar?"
    • Ein Tee sollte es werden. Kurz musste ich grübeln, denn ich kannte die Küche nicht gut genug, um sofort zu wissen wo sich die Teebeutel befanden. Darauf bedacht es schnell zu erledigen und ihn nicht zu lange warten zu lassen, öffnete ich unwillkürlich alle Schränke und schaute in sie hinein. Dabei machte ich mir eine mentale Notiz was ich dort gesehen habe. Endlich fand ich auch den Ort, wo verschiedene Teesorten aber auch Kaffeesorten zu finden waren.
      Ich wusste nicht genau welche Teesorte er trank, doch ich nahm an, dass hier keine Sorten befanden, die er nicht mochte. Daher griff ich nach einer Sorte, die eine bekanntlichen Beruhigung mit sich brachte. Ich füllte den Wasserkocher auf, nahm mir die Tassen und warf die Beutel hinein. Nachdem das Wasser gekocht war, goss ich es in die Tassen hinein und trug es Herr Lewis. Vorsichtig reichte ich es ihm hin und setzte mich, als er den Wunsch für ein Gespräch äußerte.
      Aufmerksam und hellhörig, hörte ich mir alles an und nickte verstehend. Edward sollte ich ihn nennen. Es kam mir ein wenig eigenartig vor, doch ich würde mir die Mühe geben es so umzusetzen. Ich selbst hatte keine Probleme damit, dass er mich mit meinem Vornamen ansprach. Wir hatten da also mehr oder weniger eine Vereinbarung. Die darauffolgende Worte, registrierte ich, kannte jedoch von mir selbst, dass es nicht immer sich bei mir selbst durchsetzen könnte. „Ja. Tut mir leid, wenn ich Ihnen da auf den Schlips getreten habe. Ich hatte nur gedacht, dass ich eine nette Geste zeigen könnte, da Sie- da Du es anstrengend hattest heute." Am Ende wurde ich leiser und senkte meinen Blick auf die Tasse und umgriff diese mit meinen Fingern. Es war nicht meine Absicht gewesen ihn zu bevormunden oder das Gefühl zu geben, als könne er nichts alleine machen.
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    • Ich sah zu ihm runter und brobachtete ihn. Es mangelte ihm an Selbstvertrauen. Was eigentlich schade war. Ein gewisses Maß war sogar sehr gesund. Und dann würde er es auch viel weiter bringen. Ich überlegte, wie man das ändern könnte. Ich wusste nicht, wieso ich ihm helfen wollte. Aber irgendwas drängte mich dazu. Seine Antwort ließ mich erneut kurz lächeln.
      "Du irrst dich. Ich fühlte mich keineswegs auf den Schlips getreten. Ich hatte lediglich das Gefühl, dass du vielleicht denken könntest, du hilfst mir, in dem du hier noch den Haushalt machst. Oder eben andere Dinge. Du arbeitest nur als mein Assistent in der Firma. Nichts anderes. Fühl dich hier wie Zuhause. Alles klar? Nichts desto trotz würde ich gleich duschen gehen. Ich danke dir trotzdem für dein Mitgefühl.", antwortete ich und trank meinen Tee. Ich hatte nicht vor, ihn anzugreifen. Es würde wohl schwieriger werden als gedacht, mit ihm hier zusammen zu wohnen. Vielleicht brauchte er noch Zeit.
      Meine Tasse war leer und ich stand auf, um sie in die Küche zurück zu bringen. Dann ging ich ins Bad, um mir dort die Kleidung zu entledigen und unter die Dusche zu steigen. Heiß floss das Wasser über meinen Körper und ich schloss genießend die Augen. Es war echt entspannend. Auch wenn es nicht lange dauerte, bis wir uns wieder in der Firma befanden. Aber solange konnte ich wenigstens noch meine freie Zeit genießen.
      Nach dem Duschen, was ziemlich erfrischend war, zog ich mir meinen Bademantel über und rubbelte mir mit einem Handtuch die Haare trocken. Mit Puschen an den Füßen ging ich durchs Haus, um nach Castiel zu sehen. Ich wollte sicher gehen, dass ihm nichts fehlte und ob es ihm soweit gut ging.
    • Es beruhigte mich teilweise zu hören, dass ich keine Fehler begangen habe. Zumindest nicht soweit, dass ich ihm auf dem Schlips getreten habe. Mir war bewusst, dass ich nur als Assistenten eingestellt wurde, nichtsdestotrotz kam ich manchmal aus meiner Arbeitsweise nicht raus, Dinge auf mich zu nehmen, die ich ebenso erledigen könnte, wenn ich schon einmal dabei war. Zudem wollte ich das Zusammenleben so angenehm und reibungslos gestalten, wie es mir eben möglich war. Noch nie zuvor hatte ich die Wohnung mit jemanden teilen müssen, weswegen ich dort definitiv Entwicklungspotential bei mir selbst erkannte.
      Verstehend nickte ich ihm zu und sah zu, wie er die Tasse wieder zurückbrachte und dann verschwand. Ich sollte es ihm tatsächlich nachmachen, denn der Tag war auch für mich anstrengend gewesen und eine gute Dusche würde mir durchaus weiterhelfen. So stand auch ich auf, brachte meine Tasse zurück und verschwand ebenso unter der Dusche. Schnell vollbrachte ich meine Routine und so eine hellgraue Jogginghose an sowie ein weißes T-Shirt. Da fiel mir ein, dass ich noch ein Glas Wasser neben meinem Bett hinstellen sollte. So verließ ich mein Zimmer und schnappte mir ein Glas, welches ich mit Wasser befüllte. Ein wenig zu voll. Vorsichtig aber schnell, und mein Blick auf das Glas gerichtet, machte ich mich auf den Weg zurück, als ich plötzlich gegend jemanden um die Ecke stieß. Das Wasser schwappte über und machte die den Bereich meiner Brust und Bauch nass, auch traf das Wasser Andrew, der jedoch, nach einem erschrocken Hochsehen, zum Glück ein Bademantel anhatte. Kurz zitterte ich, als der Kälte nasse Stoff an mir klebte. Auch tropften meine Haare noch vom schnellen Duschen und nicht lang genug Haaretrocknen mit dem Handtuch. „Oh Gott, tut mir leid", und sah ihn entschuldigend an. Das Wasser auf den Boden musste ich dann wohl wegwischen.
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    • Als ich gerade auf den Weg zurück war und um die Ecke ging, merkte ich, wie ich mit jemanden zusammen stieß. Das konnte ja nur Castiel sein. Ich sah ihn mir an, wie er pitschnass vor mir stand. Das Glas war zum Glück nicht zerbrochen. Das wäre gefährlich gewesen. Auch ich musste mich wohl erstmal daran gewöhnen, mit jemanden zusammen zu wohnen. Die Frauen, mit denen ich eine Beziehung hatte, wohnten nicht hier. Ich war also immer alleine. Es ist noch ein bisschen komisch.
      Ich sah zu ihm runter und stellte fest, dass er zitterte. Er musste wohl frieren. War wohl etwas kalt, so mit frischem Wasser nach dem Duschen.
      Ohne darüber nachzudenken nahm ich mir mein Handtuch von der Schulter und Nacken und legte es ihm über sein noch immer ziemlich feuchtes Haar und rubbelte es sanft trocken.
      "Zieh dich um, bevor du dich erkältest. Ich wisch das hier auf.", sagte ich leise aber bestimmt, so dass es keine Widerreden zuließ. Ich konnte keinen kranken Assistenten gebrauchen. Also musste ich ein bisschen aufpassen.
      Ich holte erneut ein Handtuch und wischte das Wasser auf. Diese Sache war schnell erledigt. Auch wenn das Gefühl etwas eklig war, wie der nasse Bademantelstoff an meiner Haut klebte. Ich löste ihn obenrum also wieder etwas, so dass er nicht ganz so stramm saß. So war es ein wenig eträglicher. Das Handtuch in die Wäsche schmeißend ging ich zurück in die Küche, um ein neues Glas mit Wasser zu holen. Diesmal ging ich nicht ganz so eng um die Kurven und kam sogar heil an seinem Zimmer an. Jedoch klopfte ich, bevor ich eintrat.
      "Castiel? Hier ist Edward. Ich habe ihnen ein neues Glas Wasser gebracht."
    • Der Tag gut verlaufen, ohne große Zwischenfälle und Missgeschicke. Es hatte mich gewundert, dass ich nicht am Verhandlungstisch nicht aus Versehen nicht den Inhalt meines Glases über Herr Williams zu verschütten. So nervös und angespannt wie ich gewesen war, hätte ich es mich durchaus nicht verwundert, doch ich wusste zu meinem Glück meine Hände still zu halten. Dass der Tag jedoch nicht verging ohne dass ich irgendeinen Unfall baute, egal wie klein, war beinahe zu erwarten. Früher oder später musste es passieren. Jedoch scheint der Tag es mit mir gut zu meinen, denn der sogenannte Unfall fiel heute klein aus. Auch wenn ich das Glas nicht zerbrochen hatte, war es dennoch unangenehm gleich solch eine Sauerei zu veranstalten, auch wenn es unbeabsichtigt war. Ich war selbst noch nicht gewohnt mit jemand anderes zu leben. Es wird wohl etwas sein, woran ich mich gewöhnen musste.
      Während ich ihn erschrocken anschaute und in meinen Gedanken verloren war, zuckte ich kaum merklich zusammen, als das Handtuch mich aus meiner Gedankenwelt zog. Perplex und überrascht, sah ich mit halb bedecktem Sichtfeld seinen Bademantel vor mir. Überrascht und perplex war ich von der Handlung von Edward. Eine Geste und Nähe, mit der ich nicht gerechnet hat. Es verlieh ihm eine menschlichere, beinahe liebevolle Art, die ich bisher nicht wirklich zu Gesicht bekommen habe. Einen aufmerksamen Blick war jedoch zu erwarten, doch weniger habe ich damit gerechnet, dass er diesen auch in seiner freien Zeit einsetzte und auch nachging. So stand ich mit gemischten Gefühlen vor ihm und lies die Geste über mich ergehen, die ich bisher von keinem außer meinen Eltern erfahren habe.
      Auf seine Aussage hin, ich sollte mich trocknen gehen und er würde sich um den Rest kümmern, nickte ich leicht benommen. Ich wollte ihm nicht widersprechen, nachdem ich ja derjenige gewesen bin, der den kleinen Schlamassel verunstaltet hatte. So kehrte ich in mein Zimmer zurück, zog mein T-Shirt aus, trocknete meinen Oberkörper mit einem Handtuch und zog ein weiteres T-Shirt an. Da Edward meine Haare handtuchtrocken gerubbelt hatte, war es nicht mehr nötig für mich gewesen diese weiterhin zu trocknen. Da meine Haare jedoch etwas ab standen, fuhr ich am Ende noch mit meinen Fingern durch meine Haare. Ob ich nochmals rausgehen sollte, um zu schauen, ob ich ihm behilflich sein konnte? Doch ich erinnerte mich an seine Worte und biss mir auf die Unterlippe. Ich sollte ihn heute nicht weiter auf die Nerven gehen.
      Ich hatte mich schon auf mein Bett gesetzt, klopfte jemand unerwartet an meine Tür. Ein kleines Lächeln entfloh mir beinahe, als Edward sich nochmals ankündigte. Wer sonst sollte in diesem Hause sein? Schnell stand ich auf und öffnete die Tür. Tatsächlich Edward noch in seinem Bademantel vor mir, mit einem Glas Wasser in der Hand. Zu meinem Glück hielt er es in der Höhe, wo sein Bademantel um einiges lockerer an ihm lag. Hatte er auch vorhin sein Bademantel so getragen? Ich konnte mich nicht mehr erinnern, viel zu sehr war ich von dem Anblick überrascht. Wie schon heute Mittag vermutet, hatte er trotz seiner Arbeit einen muskulösen Körper. So viel lockerer hatte ich nicht von ihm erwartet. Vielleicht trug er sich so normalerweise in seinem privaten Umfeld. Edward hatte mich nun mehrmals in kürzester Zeit überrascht. Viel weniger habe ich damit gerechnet, dass er sich die Mühe machte mir ein neues Glas zu bringen. Es war so verblüffend, so dass ich für einen Moment sprachlos auf der Stelle stand und nicht wusste wie ich genau reagieren sollte. „Vielen Dank", bedankte ich mich überrascht und nahm vorsichtig das Glas in der Hand als würde ich befürchten, dass ich dieses fallen lassen könnte. Dass ich sowohl überrascht als auch perplex war, versteckte ich nicht. Oder vielmehr konnte ich es nicht, da die plötzliche Offenlegung seiner Menschlichkeit nicht leicht aus dem Konzept gebracht hatte. „Tut mir noch mal leid. Ich bin noch nicht daran gewöhnt mit jemanden zusammenzuleben. Ich werde besser aufpassen", wollte ich versuchen ihm die Befürchtung abzunehmen, dass solch ein Verhalten auf der Tagesordnung stehen wird. Es würde kein gutes Bild von mir abgeben, wenn der Assistent seinen Kopf in den Wolken hängen ließ. Auch wenn es teilweise stimmte, auch wenn unbeabsichtigt, braucht dich am Ende des Tages denn noch diesen Job, so dass ich meine Schulden bei ihm abbezahlen konnte.
      Da fiel mir ein. „Um wie viel Uhr sollte ich morgen bereit sein?", fiel mir noch die Frage ein.
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    • Als dir Tür aufging, schaute mich ein überraschter Castiel an. Ich wusste nicht so recht, es dauerte einen kurzen Moment bis er reagierte. Allerdings entging mir sein Blick auf meine entblößte Brust auch nicht. Aber ich war es gewohnt, dass man mich so anstarrte. Viele Frauen fanden das wohl sehr ansehnlich. Ich würde lügen, wenn ich es nicht verstehen würde. Nicht umsonst hatte ich dafür trainiert. Auch wenn ich vieles von meinem Vater geerbt hatte. Trotzdem fand ich es ein wenig verwunderlich, dass auch Castiel so fasziniert schien. Er kriegte sich recht schnell ein und entnahm mir dann das Glas aus meinen Händen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, danach auch gleich zu gehen, aber ihm schien die Situation eben wohl doch recht unangenehm gewesen zu sein, so dass er nochmal entschuldigte. Nur war das für mich eigentlich schon eine vergessene Sache. Schließlich waren wir beide Schuld daran.
      "Solange es nicht auf der Arbeit passiert, ist mir das egal. Es wäre ungünstig, denn meine Hemden würden dir nicht passen und zu groß sein.", antwortete ich leise. Ja, ich hatte einen kleinen Vorrat an Hemden in meinem Büro in der Firma. Man wusste ja nie, ob man nicht doch ein frisches brauchte. In dem Augenblick kam mir ein Bild vor Augen, wie Castiel nun doch eines meiner Hemden brauchte. Viel zu groß. Ich schüttelte kaum merklich meinen Kopf. Ich sollte aufhören, mir solchen Blödsinn vorzustellen. Die Situation löste sich, als mein Gegenüber noch eine Frage hatte.
      "Um acht müssen wir in der Firma sein. Um sieben gibt es Frühstück, wenn du vorher was essen willst." Ich sah ihn an. Ich wollte ihm bloß sein Glas bringen. Trotzdem stand ich schon länger in der Tür als geplant. Wie machte er das bloß?
      "Ich....geh dann mal. Gute Nacht.", ich verabschiedete mich und trat zurück in mein Zimmer. Dort zog ich mir statt des Bademantels eine Boxershorts an und stellte mich vor den Spiegel. Meine Hand fuhr über meine Brust. Ich könnte mal wieder in Studio. Ich sollte mir in den nächsten Tagen Zeit dafür nehmen. Ich fuhr durch meine inzwischen getrockneten Haare, wobei mein Pony sich wieder nach vorne geschmuggelt hatte und legte mich ins Bett. Vielleicht war es doch so keine gute Idee, Castiel hier wohnen zu lassen. Er ist gerade mal einen Tag hier und schon kennt er mehr von mir als ich eigentlich wollte. Es wurde Zeit, dass ich wieder normal arbeiten ging.
    • Leider konnte ich ihm nicht versichern, dass es nicht auf der Arbeit passieren wird. Denn bereits in der Vergangenheit hatte ich solche Zusammenstöße auf der Arbeit erleben dürfen, oder dass eine Flüssigkeit, gar Essen, meine Arbeitsklamotten berührten. Ich hatte damals das Glück gehabt, dass ich auf der Arbeit Ersatzkleider deponiert hatte und mich somit bei Unfällen umziehen konnte. Doch ich wusste nicht wo ich dies bei meiner neuen Arbeit tun sollte, zumal solch ein Fehltritt in seinem Büro nichts zu suchen hatte. Vor allem als Assistenz, der zwar nicht im Rampenlicht stand wie Edward selbst, doch genauso anwesend war, auch wenn im Hintergrund. Wenn ich mir Edwards Große ansah, hatte er wohl Recht. Seine Hemden würden mir deutlich zu locker sitzen. Weder war ich genauso groß wie er, noch so muskulös.
      Auf seine Antwort hin, nickte ich verstehend. Es war eine gesunde Uhrzeit, ganz anders als bei manchen Jobs, die ich ausgeübt hatte. Zumindest wusste ich nun um welche Uhrzeit ich schlafen gehen musste, wenn ich einen erholsamen Schlaf haben wollte. Es wird gewöhnungsbedürftig für mich werden mit anderen Menschen zu frühstücken, doch wer weiß, vielleicht wird es eine angenehme Abwechslung sein. Oder auch eine unangenehme, weil es mir dann doch zu eigenartig vorkommen wird, denn am Ende war Edward mein Chef.
      „Gute Nacht", wünschte ich ihm zurück und sah ihm hinterher, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte. Erst dann schloss ich meine Tür, stellte das Glas vorsichtig auf den Nachttisch neben dem Bett ab und legte mich hin. Nachdem ich das Licht ausgeschaltet hatte, starrte ich im Dunkeln die Decke an. In der Stille ließ ich den Tag vor mein inneres Auge nochmals abspielen. Es war ein turbulenter Tag gewesen und es war kein Wunder, wieso ich mich plötzlich ausgelaugt und müde fühlte. Es dauerte daher nicht lange, bis ich auch in die Traumwelt überging.
      Der Wecker riss mich relativ unsanft aus meinen Träumen. Zwar konnte ich mich nicht mehr daran erinnern worum es in Traum ging, doch es war ein erholsamer Schlaf gewesen, der gerne länger hätte andauern können. Doch die Arbeit rief und mit einem Seufzen setzte ich mich hin. Relativ rasche machte ich mich bereit. Zumindest die Hose und das Hemd, die Jacke würde ich später bei Aufbruch anziehen. Auch diesmal gelte ich die Haare ordentlich, sodass die Strähnen mir nicht ständig vor die Augen fielen. Mit einem prüfenden Blick betrachtete ich mich im Spiegel. Ich hoffte, dass es ausreichte. Heute würde ich auch andere kennenlernen, so war es wichtig auch bei ihnen einen guten Eindruck zu hinterlassen.
      Kurz holte ich tief Luft, ehe ich das Zimmer verließ und James schon in der Küche stehen sah. „Guten Morgen", begrüßte ich den alten Mann und lächelte ihn an. „Guten Morgen Herr Loft. Ich hoffe Sie hatten einen angenehmen Abend gestern." Ich nickte ihm zufrieden zu. „Hat alles geklappt." James schien erfreut über die Nachricht zu sein, denn er schenkte mir ein zufriedenes Lächeln zu. Ich trat neben ihm. „Wollen Sie Kaffee oder Tee?", fragte er mich. „Kaffee bitte." Ich fügte noch hinzu, dass ich den Kaffe mit viel Milch und Zucker trank. Schwarzen Kaffe pur war mir viel zu bitter, als dass ich es auf irgendeine Weise genießen könnte. James und ich unterhielten uns über Frühstück, da ich doch neugierig war wie so etwas im Alltag aussah und ich vielleicht etwas mehr lernen konnte. Wenn ich eine Unterstützung für Edward sein und keinen Job gut ausführen wollte, konnte es nicht schaden etwas über ihn zu lernen, denn James war nicht in Edwards Firma und konnte ihm schlecht von Zuhause aus etwas zum Trinken vorbereiten.
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    • Am nächsten Morgen wachte ich mal wieder von allein auf. Zwei Minuten später klingelte auch schon der Wecker. Ich seufzte leise. Wieso stellte ich mir eigentlich einen Wecker, wenn ich eh immer vor ihm aufwachte? Ich stand auf, um dann auch gleich fertig zu machen. Wie üblich jeden morgen die selbe Prozedur. Waschen, rasieren, Zähne putzen, Haare machen und anziehen.
      Frisch und fertig ging ich nach unten, als ich James und Castiel in der Küche hörte.
      "Über das Frühstück gibt es nicht sehr viel zu erzählen, Mister Loft. Das ist ja schon immer gut von mir vorbereitet. Aber Sie werden sicher mal den einen oder anderen Kaffee zubereiten müssen. Sie müssen wissen, Mister Lewis ist ein ziemlicher Morgenmuffel, hihihi. Aber solange Sie ihn nicht ansprechen, überleben Sie das ganze auch. Sonst ist es recht einfach. Er isst morgens sein Frühstück und trinkt seinen Kaffee dazu. Immer schwarz. Und dazu gibt es die neue Ausgabe der Zeitung. Dort schaut er die aktuellen Lagen der anderen Firmen an. Wenn Sie sich gleich dazu setzen, sollten Sie ihn nicht allzu sehr stören."
      Ich hörte, wie James erzählte und atmete einmal lautlos durch. So ein Morgenmuffel war ich nun auch nicht. War zumindest meine Meinung. Ich trat in die Küche ein, als hätte ich nichts gehört und ging auf die beiden zu.
      "Gute Morgen die Herrschaften.", murmelte ich und holte mir meine Tasse, um mir meinen Kaffee einzugießen. Ich ging mal stark davon aus, dass James die Zeitung schon auf den Tisch gelegt hatte.
      "Castiel, wenn du noch frühstücken willst, solltest du jetzt anfangen.", ich deutete mit einer Handbewegung mir zu folgen und ging ein Raum weiter, wo schon der Tisch gedeckt war. Dort setzte ich mich mit meiner Tasse an den Tisch und fing an in die Zeitung zu gucken und zu blättern. Zwischendurch nippte ich an meiner Tasse und aß etwas von dem Frühstück. Sagen tat ich nichts. Ich war ja schon so kein Mensch des Small Talks. Und morgens zum Frühstück schon gar nicht. Also musste es leider ein stilles Frühstück werden. Auch wenn er es sicher hassen wird. Aber ich bin morgens einfach zu müde, um gut gelaunt zu sein. Und hier war ich schon sehr froh, dass meine Mitarbeiter mich nicht sehen konnten. Wer wusste schon, ob sie nicht dann alle kündigten?
    • Ich war James dankbar, dass er relativ ausführlich mir das Frühstück erklärte. Zwar war mir durchaus bewusst, dass James sich um alles kümmerte, jedoch konnte man nie wissen was auf einen zukommen mag. Vielleicht wurde James krank oder Andrew und ich musste wegfliegen. Ich wollte zumindest auf alles vorbereitet sein und im gegebenenfalls einspringen können, wenn James nicht anwesend war. Die Kaffeepräferenz von Andrew hörte sich simple genug für mich an, so machte ich mir eine mentale Notiz. Morgenmuffel, schwarzer Kaffee und Zeitung. Simple und leicht zu merken.
      Überrascht drehte ich mich um, als ich plötzlich Andrews Stimme hinter mir hörte. Um nicht allzu unhöflich zu wirken, wünschte ich ihm ebenso einen guten Morgen, jedoch in einer etwas leiseren Stimme, jedoch laut genug, dass er mich hören konnte. Ich wollte ungern der Grund für einen schlechten Start in den Tag sein. So folgte ich ihm lautlos ins andere Zimmer und setzte mich hin. Ihn morgens nicht nerven, erinnerte ich mich und ass still vor mich hin. Etwas, was ich auch so damals Zuhause tat. Oftmals ließ ich Musik im Hintergrund abspielen, doch diese Stille zwischen uns machte mir nichts aus. Auch wenn meine Gedanken lauter zu sein schienen als normalerweise.
      Doch wenn ich genauer darüber nachdachte, war es durchaus verständlich wieso er keinen aufregenden Morgen haben wollte. Wenn man bedachte wie aufregend und anstrengend sein Arbeitstag im Büro sein konnte. Da wollte man selbstverständlich jede freie Minute der Ruhe genießen.
      Als ich mit dem Essen fertig war, wollte ich Edward nicht länger stören und verließ still das Zimmer wieder, um das Geschirr in die Küche zu bringen. Etwas unschlüssig was ich sonst tun sollte, setzte ich mich in die Küche hin und sah still James zu. Ich kam jedoch nicht drumherum mich zu fragen was mich erwarten wird. Womöglich wäre es erstmal eine gute Idee die Kollegen kennen zu lernen, nicht?
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    • Nach kurzer Zeit kam er tatsächtlich hinterher. Er war also jemand, der frühstückte. Davon ging ich jetzt mal aus, denn es war nicht so, dass er nur Anstandshappen aß.
      Es blieb still bei uns am Tisch. Und eigentlich genoss ich es sehr, denn ich liebte es, wenn es morgens einfach ruhig blieb. Den Trubel hatte ich schon genug auf der Arbeit. Doch irgendwie hatte ich dennoch das Gefühl, was sagen zu müssen. Aber vielleicht genoss er genauso die Ruhe wie ich? Oder er hätte doch gern ein kleines Gespräch, nur traute sich nicht, was zu sagen. Wer wusste schon, was James ihm erzählt hatte? Obwohl mein Angestellter ein wirklich gewissenhafter Mensch war. Nun komm schon. Sag etwas!
      Gerade, als ich meine Tasse abgestellt und Luft geholt hatte, um ihm irgendwas zu sagen, stand er auf und räumte ab. Doch leicht verdattert, aber trotzdem mit Pokerface, sah ich ihm hinterher. Vielleicht wollte er doch seine Ruhe haben.
      Ich beendete mein Frühstück und stand auf. Auch ich fing an abzuräumen, ehe auch schon James ankam und mir half.
      In der Küche sah ich still und heimlich Castiel sitzen.
      "Castiel. Es geht los zur Arbeit. James? Vielen Dank für das Frühstück, es war vorzüglich. Ich zog mir im Flur also die Schuhe an, zog mir meine Jacke über und schnappte mir die Autoschlüssel. Zusammen mit Castiel im Schlepptau ging also zu meinem Wagen, setzte mich rein und fuhr wenig später los. Auch im Auto blieb es ruhig. Ob es ihm unangenehm war? Leise räusperte ich mich.
      "Hast du gut geschlafen im neuen Zuhause?", fragte ich so beiläufig wie nur möglich. Ich wollte ihm die Geste vermitteln, dass er sich nicht unwohl fühlen musste, wenn er in meiner Gegenwart war. Wenn ich gewusst hätte, dass es doch so schwierig war, mit jemanden zusammen zu wohnen, hätte ich mir was anderes einfallen lassen sollen.
      "Wenn... wir gleich da sind, dann folgen Sie mir einfach. Um neun hab ich nochmal einen Termin, da kannst du kurz Pause machen. Um halb elf haben wir ein großes Meeting. Selbstverständlich bleibst du da wieder bei mir. Sieh dir ruhig alles genau an, damit du lernst, worum es geht. Du kannst dir meinetwegen auch Notizen machen. Ich werd dir dann einen eigenen Schreibtisch geben, wo du daran arbeiten kannst. Es werden viele Leute anrufen, die meistens einen Termin wollen. Du bist also für meine Tagesordnung zuständig. Manche kommen aus anderen Ländern. Kannst du englisch? Ansonsten lass dir auch von einer Kollegin helfen. Miss Scott wird dir zur Seite stehen, wenn du Fragen hast. Ist noch irgendwas unklar?"
      Da war es wieder. Mein Business-Gerede... Ich kann einfach nicht anders....