In your debt [Kiba x Yumia]

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    • Castiel

      Wie ich vermutet habe, war er über das wenig Gepäck verwundert. Keineswegs nahm ich es ihm übel, denn so hätte ich ebenso reagiert. Es war eine Tatsache, dass ich nicht viel besaß, zumindest weniger als viele andere, die ein festes Zuhause hatten. Ich stand meiner Situation gegenüber manchmal traurig gegenüber, weil es mir nunmehr zeigte wie wenig ich besaß und in welch eine Situation ich mich befand. Doch in diesem Moment war das wohl zu meinem Vorteil, so musste ich nicht viel herumtragen. Sicherlich würde ich keins der großen Dingen dort benötigen, da Herr Lewis mir versichert hatte, dass man sich um alles kümmert. So versuchte ich das Positive darin zu sehen, um etwas Licht in die Sache zu bringen. Ungünstige Situation hin oder her, doch ich habe vor das Beste daraus zu machen Punkt es war nun einmal meine Arbeitsstellung, egal wie unangenehm und anstrengend es für mich sein mag, mein bestes zu geben und gründlich zu arbeiten. Und auch wenn ich den alten Herrn hier im Auto nicht gut kannte und noch nie mit ihm zusammen gearbeitet habe, erweckte immerhin einen vertrauenswürdigen und anständigen Eindruck. Ich war zuversichtlich, dass wir gut zusammen arbeiten könnten.
      Angekommen, und auch wenn ich nicht zum ersten Mal hier war, nahm ich die Umgebung deutlich mehr wahr als vorher. Dies würde zukünftig mein Arbeitsplatz sein und um eine zufriedenstellende Arbeit auch abgeben zu können, musste ich den Ort erst einmal in und auswendig kennen. Dennoch nahm ich nicht alles genau unter die Lupe, da erstmal das Ankommen in mein Zimmer wichtiger war. Wie erwartet, war das Zimmer sehr schlicht, dennoch stilvoll und minimalistisch eingerichtet. Es war vorteilhaft, dass ich nicht viel besaß, es würde sich mit der Einrichtung des Zimmers beißen. Ich erinnerte mich, dass man mir gesagt hatte, dass ich das Zimmer gestalten konnte, wie es mir lieb war, doch so weit wollte ich vorerst nicht gehen. Vielleicht nach längerer Zeit, wenn man sich besser kannte, doch ich wollte nichts Überstürzen.
      Dankend nickte ich dem Mann zu, als er mich allein im Zimmer ließ. Das grobe konnte ich schon einmal auspacken, Kleinigkeiten konnten später dran kommen. Es wäre mir lieb, wenn ich das ganze Haus besichtigt habe, bevor Herr Lewis ankam. So stellte ich die Kartons in den Ecken und machte mir gedanklich eine Notiz, wo alles hingeräumt werden sollte. Zumindestens die Kleider sollte ich wegpacken, und alles andere, was vorerst wichtig war.
      So beschäftigt ich mich für einige Minuten damit, dass ich den Großteil der Sachen ausräumte, ehe ich das Zimmer verließ. Vielleicht war es schlauer, wenn ich nachfragte wo welches Zimmer war und mir sagen ließ, was besonders zu beachten war. Anstatt dass ich wieder ein Unfall baute und noch mehr in der Schuld von Herr Lewis geriet. Vorsichtig ging ich die Treppen hinunter und sah sofort den alten Herr. "Können Sie mir eine kleine Haustour geben? Und dann noch das Zimmer zeigen, wo ich nicht hinein gehen sollte?" Ich musste nicht unbedingt im Zimmer erwischt werden, in welches ich nicht hineingehen sollte.
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    • James

      Ich war gerade dabei, ein bisschen aufzuräumen, als mir der Junge entgegen kam und mich nach einer Haustour fragte. Lächelnd sah ich den neuen Begleiter von Herrn Lewis an und nickte. Ich hatte zwar etwas anderes zu tun. Aber ich konnte unmöglich den Jungen hängen lassen. Er wollte sicher einen guten Eindruck beim Chef hinterlassen und alles erdenkliche tun, damit er alles richtig machte. Da konnte ich ihn schon verstehen. Ich legte also alles bei Seite und bedeutete ihm, mir zu folgen.
      "Am Besten wir fangen mit den Räumen an, die Herr Lewis oft nutzt. Wenn Besucher kommen, ist er oft in diesem Aufenthaltszimmer hier. Meist ist es seine Schwester. Die werden Sie auch noch kennenlernen.", erklärte ich und zeigte ihm das vermeintliche Wohnzimmer. Ein sehr großer Raum, wo im hinteren Teil eine riesige Sofagarnitur aus Leder stand. An der Wand hing ein sehr großer Flachbildfernseher. Im vorderen Teil des Raumes stand eine lange Tafel mit Stühlen für gemütliche Abende zu Tisch. Überall standen noch Blumen und Deko, perfekt ausgewählt. So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich.
      "Wenn also jemand kommt, ist dieser Raum die erste Anlaufstelle. Allerdings wie schon gesagt, kommt nicht oft Besuch hier her. Mister Lewis ist viel unterwegs. Als nächstes zeige ich ihnen die große moderne Küche. Dort kocht Mister Lewis tatsächlich meist selbst. Ich denke, hier brauchen Sie nicht viel zu wissen.", erklärte ich und zeigte kurz den besagten Raum. Dann gingen wir weiter zum letzten Raum. Naja fast.
      "Hier ist der persönliche Aufenthaltsraum von Mister Lewis. Wenn er nirgends zu finden ist, dann hier. Zumindest versucht er, sich hier zu entspannen.", erzählte ich weiter und sah in den Raum, wo ebenfalls noch eine Sofagarnitur stand, welche wesentlich bequemer aussah. An der Wand wieder ein Fernseher. Dieser Raum war etwas kleiner, aber er war ja auch nur für Mister Lewis.
      "Diesen Raum kennen die Gäste nicht. Auch nicht seine Familie. Dies ist der einzige Raum, wo er sich wirklich entspannen kann. Es wäre jedenfalls sehr schön, wenn es so bliebe. Nun kommen wir zum Büro. Das werden Sie sicher schon betreten haben. Das geht nur über die Erlaubnis des Chefs. Gehen Sie niemals allein in diesen Raum. Mister Lewis hatte es ausdrücklich verboten.", warnte ich. Ich ließ die Tür auch zu. Ich nahm es also sehr ernst.
      "So nun können wir nach oben gehen. Dort zeig ich Ihnen die Schlafzimmer."
      Die Treppe nach oben gehend sah ich ihn lächelnd an.
      "Ich hoffe, meine Tour ist nicht allzu langweilig für Sie. Sie werden sicher bald was zu tun bekommen. Da bin ich ganz zuversichtlich. So hier wären wir auch schon. Mister Lewis' Schlafzimmer. Aber ich denke, auch dieser Raum ist nicht soo interessant für Sie. Im Raum dahinten ist auch noch ein Schlafzimmer. Aber unbewohnt. Ansonsten haben wir da nur noch das Ankleidezimmer. Haben Sie denn noch irgendwelche Fragen?", fragte ich höflich und sah ihn an. Den Raum mit dem riesigen Bett, den hohen Fenstern und dem angrenzenden Ankleideraum schloss ich hinter mir. Bald müsste Lewis auch wiederkommen. Er sagte mir zumindest, dass er früher kommen würde.
    • Ich notierte mir gedanklich, dass Herr Lewis eine Schwester hatte. Ich konnte nicht leugnen, dass ich ein wenig neugierig war wie sie war. Würde sie ebenso sein wir ihr Bruder, oder doch eine ganz andere Seite von sich zeigen? Ob nun das eine andere andere, nun spielte es für mich keine Rolle, denn wenn James der Meinung war, dass ich ich sie kennen lernen werde, werde ich wohl zu dem Zeitpunkt erfahren was für eine Person sie war. Und ich war mir ziemlich sicher, dass ich sie treffen werde, wenn man bedachte wie lange ich für Herr Lewis arbeiten werde. Doch dies war ein anderes Thema, worum ich mich dann kümmern sollte, wenn der Zeitpunkt eingetroffen war.
      Als James seine Tour anfing, konzentrierte ich mich sehr darauf mir alles zu merken, was es zu merken gab und worauf ich mich einstellen sollte. Wie erwartet fing er mit dem Wohnzimmer an und musste gestehen, dass dieser sehr ästhetisch aussah. Solch ein Geschmack besaß ich leider nicht, daher nahm ich Inspiration von dieser Einrichtung. Ob Herr Lewis das alles selbst ausgesucht hatte? Oder jemanden eingestellt, der dies für ihn tut? Vielleicht würde er irgendwann Herr Lewis diese Frage stellen.
      Dass Herr Lewis selber oft kochte, überraschte mich, denn vielmehr ging ich davon aus, dass er eben dies nicht selbst tat, da das Kochen doch viel Zeit in Anspruch nahm und es mit hohem Aufwand des Aufräumens verbunden war. Eine interessante Infos, die eventuell für mich wichtig sein wird. Im Laufe des Tages würde ich mich mit der Küche vertraut machen, um zumindest zu wissen welche Gegenstände ich an welchem Ort ich finde konnte.
      Aufmerksam folgte ich dem alten Mann. Zu meinem Glück war das Haus nicht so groß, sodass ich schnell vergessen wurde welcher Raum welches war. Ungern wollte ich zu einer ungünstigen Zeit ein Zimmer hereinkommen und somit in eine unangenehme Situation geraten. Das Büro kannte ich, hatte weniger damit gerechnet, dass es ein Zimmer war, in welches er niemals gehen durfte. Wenn ich mich richtig erinnerte, war nichts Außergewöhnliches im Zimmer gewesen, doch da es sich um ein Büro handelte, ging es wohl um wichtige Dokumente, die etwas mit seiner Arbeit zu tun hatten.
      Am Ende der Tour, blieben wir stehen und James gab mir nochmals die Möglichkeit Fragen zu stellen. "Vielen Dank für die Tour", bedankte ich mich zuerst, bevor ich eine für mich wichtige Frage stellte: „Ich weiß ungefähr was meine Aufgaben sind, doch wie sehen die im Haus aus? Schließlich arbeiten Sie hier ebenfalls und ungern möchte ich Ihnen in die Quere kommen", gab ich offen und ehrlich zu. Ich würde gerne ein reibungsloses und aufeinander abgestimmtes Arbeiten anstreben. Abgesehen von meinen Umständen, hatte ich am Ende trotzdem ein Vertrag unterschrieben und sah dies nun als meine neue Arbeit.
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    • James:

      Als mein Gegenüber die Frage stellte, musste ich verlegen, aber herzlich lachen.
      "Oh, entschuldigen Sie bitte. Hier im Haus haben Sie keine Aufgaben. Dafür bin ich ja hier. Glauben Sie mir, Sie werden sehr viel beschäftigt sein, dass Sie es gar nicht schaffen werden, mir hier im Haushalt auch noch zu helfen. Und das ist okay. Wenn Sie mir unbedingt helfen wollen, dann tun Sie mir den Gefallen und leisten Sie Mister Lewis ein bisschen Gesellschaft. Er tut zwar immer so kalt, aber eigentlich ist er ein sehr herzlicher Mensch.", erzählte ich und lächelte. Dann hörte ich draußen ein Auto und ich wandte mich ab.
      "Mister Lewis ist schon Zuhause. Ich denke, dann wird er heute schon etwas mit Ihnen vorhaben.", erwähnte ich und ging zur Tür, um sie ihm zu öffnen. Höflich verbeugte ich mich etwas, ehe er auch schon reintrat.
      "Guten Tag, Mister Lewis. Schön, Sie hier schon so früh zu sehen."


      Edward:

      Ich machte heute ein wenig früher Feierabend und verlegte alle Termine, die sonst heute stattgefunden hätten, auf die folgenden Tage. Leider hieß das auch, dass ich dann Überstunden machen musste, aber so wie Mister Loft gekleidet war, konnte er mich unmöglich begleiten.
      Ich fuhr also in die Einfahrt und parkte vor der Tür. Nebenbei auf dir Uhr sehend, stieg ich aus und ging zur Tür, ehe mir diese auch schon von meinem Angestellten geöffnet wurde.
      "Guten Tag, James. Ist Mister Loft inzwischen angekommen? Er sollte ja inzwischen eingezogen sein, ich- Da sind Sie ja. Ich hoffe, Sie haben sich inzwischen schon eingelebt. Ich möchte Sie bitten, sich fertig zu machen. Machen Sie sich frisch, ziehen sich um. Wir kaufen die benötigte Kleidung für Sie, damit Sie ihren Job auch bewerkstelligen können. Ich warte in der Küche auf Sie.", wies ich an und sah nochmal auf die Uhr.
      "Ich ging also in die Küche und setzte mich mit einem Kaffee an den Tisch, solange ich wartete. Ich hatte schon so einige Läden im Kopf, die wir auf jedenfall anfahren werden. Es werden wohl mehr als ein Laden nötig sein.
    • Ich musste gestehen, dass ich ein wenig von der Antwort überrascht war. Ich hatte vielmehr damit gerechnet, dass die Aufgaben im Haus ebenso von mir übernommen wird, natürlich in Zusammenarbeit mit James. Da ich bisher noch nicht für Herr Lewis gearbeitet hatte und somit nicht wusste, wie anstrengend die Begleitung außerhalb des Hauses sein wird. Momentan konnte ich es mir nicht vollkommen vorstellen, dass die Arbeit außerhalb seines Zuhause viel zu anstrengend sein wird, sodass ich nicht James unterstützen konnte. Schlussendlich war es jedoch nicht meine Aufgabe gewesen und für den Anfang hatte ich andere wichtigere Dinge zu erledigen, als mich um die Arbeit anderer zu kümmern. Was natürlich nicht für mich hieß, dass ich kein Finger in diesem Haushalt rühren würde, so war ich schlichtweg nicht gestrickt. Wenn ich die Zeit und Kapazitäten dazu hatte, würde ich James helfen.
      Als James dann etwas aussprach, democh bisher nicht zustimmen konnte, konnte ich nicht anders, als kurz meine Augenbrauen zusammen zu ziehen. Ale herzlichen Mensch konnte ich den Mann nicht betrachten. Vielleicht verstand ich auch unter dem Begriff herzlich etwas anderes als James. Dennoch konnte ich nicht leugnen, dass die Bereitschaft seinerseits mit die Möglichkeit zu geben in einem möglichen Rahmen die Schulden zurück zu zahlen.

      Es dauerte nicht lange, bis ein Klingeln der Haustüre wahrzunehmen ist. Überraschend schaute ich auf die Uhr, und wunderte mich wieso er so früh zurückkam. Vielmehr hatte ich damit gerechnet, dass er viel später ankommen wird. War dies die 7bliche Uhrzeit, zu der er zurückkam? Das konnte ich mir nicht so Recht vorstellen, doch ich wollte nun noch keine Fragen stellen. Womit ich ebenso weniger rechnete, war die Aufforderung sich umzuziehen. Er wollte mit mir einkaufen gehen. Für einen Moment sah ich an mir runter, ehe ich nur verstehend nickte und mich in mein Zimmer begann. Um ehrlich zu sein, war ich ein wenig verunsichert über die Kleidung. Ich hatte mehr angenommen, dass sie in Ordnung waren. Grübelnd nahm ich die Kiste mit den Kleider an mich und öffnete diese. Unschlüssig was ich an meinem Outfit ändern sollte, kniete ich mich hin und durchsuchte meine Kleider. Ich entschied mich für eine schwarze Hose und ein weißes Stoffhemd. Das sollte reichen oder? Schließlich würden sie nur Kleider kaufen gehen und zu keinem Event. Trotzdem war ich verunsichert, aber um Herr Lewis nicht allzu lange warten zu lassen, verließ ich das Zimmer und trat vorsichtig in die Küche.
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    • Mein Kaffee war inzwischen leer getrunken. Trotzdem saß ich noch immer da und versuchte mich zu entspannen und mein Gehirn etwas runterzufahren. Dann hörte ich ihn die Treppe runter kommen und ich sah zur Tür. Er hatte sich, wie angewiesen, umgezogen und stand nun fertig in der Küche. Es sah nicht schlecht aus. Aber da war sicher noch was rauszuholen. Dann stand ich ebenfalls auf, räumte meine benutzte Tasse in den Geschirrspüler und ging zu ihm.
      "Da sind Sie ja. Dann können wir ja los.", sagte ich leise, nahm meine Autoschlüssel und ging zum Auto zurück. Ich stieg ein, schnallte mich an und wartete auf meinen neuen Angestellten, bis auch der ins Auto gestiegen war.
      Zusammen fuhren wir los in die Stadt. Ja es gab da diese Einkaufspassage, wo so einfache Leute wie er hingehen würde. Ich aber fuhr in die andere Richtung, wo die Läden waren, wo auch ich meine Kleidung kaufte. Es war still während der Fahrt. Ich war nicht der Typ, der Privat Smalltalk begann. Immerhin war dann doch vieles Privat und ich konnte mir nicht vorstellen, dass er wusste, auf was ich achten würde. Allerdings könnte ich es ihm ja erklären.... ach er würde es dann schon sehen.
      Ich parkte nach einer kurzen Fahrt den Mercedes in der Parkgarage und stieg dann aus. Also ran an die Arbeit.
      Zusammen mit Herrn Loft in Schlepptau ging ich ins Kaufhaus. Ich ging meinen Weg. Nicht stramm, aber auch nicht schlenderisch. Ich ging in den Laden, wo ich denke, dass auf jedenfall was zu finden sein würde. Zumindest ein paar Outfits. Sofort wurde ich höflich begrüßt.
      "Ah Mister Lewis. Schön, Sie zu sehen. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte mich der Verkäufer, der einen femininen Touch hatte. Ich trat zur Seite und deutete auf Mister Loft, der mir gefolgt war.
      "Ich habe hier jemanden, der dringend neu eingekleidet werden muss. Bitte tun Sie mir den Gefallen und nehmen Sie ihn in Ihre Obhut. Es wäre sehr schön, wenn ich hier ein kleines Vermögen da lassen könnte.", wies ich an und nahm auf einer der Sessel Platz. Von hier aus könnte ich das Ganze gut und ungestört beobachten und eventuell die Firma per Telefon weiter leiten.
    • Herr Lewis kommentierte mein Outfit nicht. Ich wusste nicht recht, ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Doch mir war es lieber, wenn er nichts dazu sagte, als er wenn er mich für etwas kritisierte, wofür ich nichts konnte. Schließlich besaß ich nicht genug Geld, und mir keine gescheite Klamotten leisten konnte. Zumindest gescheit in den Augen von Herr Lewis. Ich musste auch gestehen, dass ich nicht genau wusste, wie er mich gekleidet sehen wollte und wie formal ich mich anziehen musste, wenn es hieß, dass ich ihm nur folgen mussten. Daher folgte ich dem Herr bis zu seinem Auto und stieg ein.
      Stille erfüllte den Innenraum des Autos, doch ich störte mich nicht daran, denn ich war viel mehr darauf fokussiert welche Richtung Herr Lewis einschlug, zumal ich nicht einmal wusste worüber ich mit ihm reden sollte. Vertrag hin oder her, am Ende des Tages kannte man sich nicht und da er nun mein Arbeitgeber war, wollte ich eine professionelle Distanz zwischen uns behalten. Ungern wollte ich vornherein eine Frage stellen, bei dem ich dann vollkommen ins Fettnäpfchen trete.
      Meine Gedanken fingen an zu rasen, als ich sah, wie er eine andere Richtung einschlug, als ich es mir gedacht hatte. Neugierig las ich mir die sämtlichen Schilder durch, doch erst als wir ankamen, wusste ich wo wir uns befanden. Eine Ecke der Stadt, in der ich noch niemals war und auch ohne diesen Umständen, auch nie gewesen wäre. Nur die reichen Menschen konnten sich diese Ecke leisten. Nun ein wenig in meiner Haut unwohl fühlend und verunsichert, folgte ich meinem Arbeitgeber in einen Laden, dessen Namen ich nicht einmal aussprechen konnte. Zumindest nicht korrekt.
      Als Herr Lewis zu verstehen gab, dass er dazu bereit war Geld auszugeben, nur damit man mir gute Kleidung kaufen konnte, strahlten die Augen des Verkäufers förmlich. Als wäre ich nun ein schöner Zeitvertreib, während man damit gut verdienen konnte, deutete der Verkäufer mir hin, dass ich ihm folgen sollte. Zunächst nahm er meine Maße, ehe er sich an Herr Lewis wandte und ihn fragte, ob ich ihm alle Outfits vorstellen sollte, wenn ich diese an hatte. Bei der Frage hatte ich längst weg gehört, vielmehr versuchte ich zu erraten wie viel die einzelne kleidungsstücke kostet. Als ich kurz weg von deren Aufmerksamkeit war, nahm ich eins der Etiketten in der Händen und trete es um, damit mein Blick auf den Preis fiel. Sofort ließ sich es los, als ich sah wie viel das kostet. So viel Geld, wollte er für mich die ganzen Kleidung kaufen? Niemals könnte ich es in mein Leben das leisten. Mir wurde wieder klar wie reich Herr Lewis und arm ich tatsächlich war.
      Der Verkäufer zeigte mir die Umkleiden, mit den Worten, dass er gleich mir die Kleider zum Anprobieren bringen wird.
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    • Als der Verkäufer wieder kam und mich fragte, nickte ich nur.
      "Ich bitte darum.", antwortete ich und ging ans Telefon. Ich hatte einen wichtigen Kunden dran, den ich nicht abweisen konnte. Währendessen kümmerte sich der Verkäufer um meinen Begleiter.
      Ich führte immer noch weiter meine Telefonate, als der Verkäufer wieder kam.
      "Mister Lewis. Hier wäre das erste Outfit des Herrn.", sagte er an und ich sah zu Herrn Loft, der eher legere Kleidung anhatte. Ich beendete meine Arbeit und sah ihn mir genauer an. Meine Augen fuhren über jeden Zentimeter seines Körpers. Ich wollte genau kontrollieren, ob auch alles so saß, wie es sitzen sollte. Langsam ging ich zu ihm und richtete seinen Kragen und öffnete einen Knopf. Wenn es leger war, durfte es ruhig etwas lockerer sein. Anders war es, wenn wir essen gehen würden und eventuelle Kunden trafen.
      "Das Hemd braucht eine andere Farbe. Wie wärs mit schwarz, statt weiß? Die Hose gefällt mir sehr gut. Von der Art und Weise möchte ich mindestens noch drei weitere Outfits. Außerdem braucht Mister Loft Anzüge. Für Abende, sowie für geschäftliche Termine im Büro.", erklärte ich und mein Gegenüber nickte verstehend. Auch die weiteren Outfits sprachen mich sehr an. Ich war sehr zufrieden.
      "Ich denke mit dieser Kleidung können Sie in der Gesellschaft auftreten. Nichts gegen ihre alte Kleidung, aber sie passt eben nicht.", sagte ich noch, ehe wir oder eher ich noch bezahlen gingen. Die Kleidung ließ ich zum Auto tragen. Ich war nicht der Typ, der seine Kleidung rumschleppte. Das fehlte noch.
      "Wir haben schon recht viele Sachen, aber wir suchen wohl besser noch einen Laden auf. Es waren einige Stücke dabei, die andere Läden besser hinbekommen haben. Kommen Sie."
    • Der Herr brachte mir schnell die Kleider, schneller als ich gerechnet habe. War dies in solchen Läden üblich? Ich konnte mir vorstellen, dass dies dem so war, vor allem wenn man Herr Lewis direkt angesprochen hatte und somit eventuell wusste, worauf er wert legte. Und da ich Herr Lewis nicht allzu lange warten lassen wollte, schließlich nahm er seine Zeit mit mir Kleider einzukaufen, schlüpfte ich in den Kleider schneller rein, als ich es jemals zuvor getan hatte. Dabei war ich sehr vorsichtig, um nicht das Risiko einzugehen beim Anprobieren den Stoff zu zerreißen oder den Knopf abzureißen. Aufgrund meiner relative Tollpatschigkeit blieb ich ab und an mit meinem Fuß hängen, verlor fast mein Gleichgewicht oder stieß gegen die Wand der Umkleidekabine. Ab und an konnte man meinen frustrierten Seufzer hören, wenn eins dieser Dinge passierte.
      Selbstverständlicherweise wollte Herr Lewis jedes Outfit ansehen, um sicherzugehen, dass sein Geld auch in etwas investiert wurde, womit er zufrieden und einverstanden war. Bei jedem Outfit, bevor ich die Kabine verließ, sah ich mich eingehen an. Es war ein Still, an dem ich nicht gewohnt war und somit nie wirklich wusste, ob das Outfit mir gut stand oder nicht. Doch da ich Herr Lewis begleitete, musste er wissen wie ich zu kleiden hatte. Ich besaß nicht den raffinierten Geschmack wie er.
      Ich konnte nicht ganz genau sagen wieso, doch jeden Mal wenn Herr Lewis mit dem Outfit einverstanden war und es einpacken lassen wollte, fühlte ich mich...stolz? Fast peinlich berührt? Ich konnte meinen Finger nicht darauf legen. Doch ich war froh endlich fertig gewesen zu sein. Umso überrascht er war ich, als ich hörte, dass wir einen weiteren Laden aufsuchen würden. Ein ungutes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus. Anzüge? For noch professionellen Setting? Bisher hatte ich noch nie einen Anzug angehabt und die Vorstellung so etwas anziehen zu müssen machte mich nervös. Ich konnte mich selbst in einem Anzug nicht sehen, schließlich gab es dann ein Bild von mir, welches ich nicht war. Professionell, aus höherem Stand und in dem Bereich wissend.
      So antwortete ich ihm nicht, sondern nickte nur zustimmend, während ich versuchte nicht wie ein Tourist neugierig herumzuschauen.
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    • Als ich diese Geräusche aus der Umkleide hörte, hob ich nur eine Augenbraue und wunderte mich, was dieser junge Mann da eigentlich machte. Mir war nicht bewusst, dass es so schwierig ist, Kleidung anzuziehen. Es waren bloß Hosen und Hemden. Trotzdem war er irgendwie schon niedlich. Als er jedesmal rauskam, um mir sein Outfit zu zeigen, hatte ich das Gefühl, er wurde leicht rot. Allerdings konnte ich es mir auch eingebildet haben. Trotzdem bewahrte ich meine Haltung und fuhr mit dem Einkauf fort.
      Wir gingen also zusammen weiter durch das Kaufhaus, welches hier mehrere Läden besaß. Wenn er glaubte, wir waren hier schnell durch, musste ich ihn leider enttäuschen. Immerhin hatten wir einiges aufzuholen.
      Wir waren kurz vor dem Ziel, als ich schnelle Schritte im Gang hörte. Ich drehte mich um und sah einen Jugendlichen im Gang laufen und zwar direkt auf uns zu. Er sah nicht, wo er hinlief und aus dem Reflex herraus zog ich Herrn Loft in meine Arme, damit er nicht umgerannt wurde. Genervt und wütend über das Verhalten des Kindes, sah ich dem Jungen nach. Dem mangelte es an Benehmen. Ich ließ meinen Begleiter wieder los und sah ihn an. Ich wusste nicht genau, warum ich so reagiert hatte. Ich überlegte kurz, doch verwarf den Gedanken wieder, der mir so plötzlich in den Sinn kam. Er war nur mein Angestellter.
      "Haben Sie sich verletzt?"
    • Wenn es nach mir gehen würde, würde ich gerne meinen Zeit nehmen, um mir die Läden genauer anzuschauen. Nicht, weil ich vorhatte in diese einkaufen zu gehen, da ich mir niemals im Leben so etwas leisten konnte, sondern aus reiner Neugier. Da ich jedoch wusste, dass wir hier nicht aus Spaß und Entspannung gekommen waren, wusste ich mich zurückzuhalten und nicht den sofortigen Eindruck zu vermitteln, dass ich zum ersten Mal meinen Fuß in solch einem Ort gesetzt hatte. Dennoch versuchte ich unauffällig wie es ging flüchtige Blicke in die Läden zu erhaschen, und war dementsprechend auch nicht vollkommen darauf konzentriert, auf meine Umgebung zu achten. Und so musste es auch passieren, dass in dem Moment ein Kind vorbei stürmte und ehe ich von dem Tsunami mitgerissen werden konnte, hatten sich zwei feste Arme um mich gelegt und mich aus dem Verkehr gezogen. Da ich mit dem Kind nicht gerechnet hatte, war ich für einen Moment perplex und versuchte zu verstehen was passiert war. Ich konnte jedoch im letzten Moment im Augenwinkel das Kind noch sehen und konnte eins und eins zusammenzählen. Bis ich die Situation realisiert hatte, lenkte sich meine Aufmerksamkeit auf die Wärme, die von jemand ausgestrahlt wurde und Arme, die mich im Griff hatten. Ich realisierte erst jetzt, dass es Herr Lewis war, der so dicht an mir war. Ich spürte unter seine Kleidung seine Muskeln, die nicht allzu schwach anfühlen. Es überraschte mich in welche Form seine Arme waren. Seine Brust ebenso, denn sie war nicht weich wie ein Kissen, sondern kräftig und straff. Woher fand er die Zeit sich ebenso um seinen Körper zu kümmern? Die Wärme die er ausstrahlte, schwappte zu mir herüber und ich bemerkte, wie mein Gesicht wärmer wurde, als ich es gewohnt war. Mein Herz fing an durch diese plötzliche körperliche Nähe zu diesem Mann schneller zu schlagen. Ich war nicht auf diese Situation vorbereitet und auch wenn ich wusste, dass diese Nähe nur durch eine Rettaktion entstanden ist, war es mir dennoch peinlich. „Vielen Dank", stotterte ich, gegen meinen Willen und merkte wie meine Ohren unangenehm heiß wurden. Das wurde mir alles zu viel. Ich wollte mich auch nicht sofort losreißen, vor Angst, er könnte es falsch verstehen, dass ich seine Nähe abstoßend fand oder dergleichen. Ich wollte auch keine Ebene ihn beleidigen.
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    • Ich sah meinen Angestellten an und war etwas irritiert über seine Reaktion. Ging es ihm nicht gut? Meine Hand zuckte, ich hielt sie jedoch zurück. Ich hatte den Drang, nachzusehen, ob er Fieber bekam, weil sein Gesicht so rot geworden war. Doch so nah standen wir uns nicht, dass mich das was anginge. Ich hielt mir also meine locker geballte Hand vor die Lippen und räusperte mich.
      "Lassen Sie uns weitergehen.", sagte ich leise und ging meinen Weg.
      Ich dachte über den zierlichen Körper nach, den ich grad in meinen Armen hatte. Ich hatte nie einen Mann im Arm. Es waren stets Frauen. Auch wenn es nie lange war, weil sie dann mit mir Schluss gemacht hatten. Bis jetzt konnte ich diese Seite an mir immer gut verstecken. Und eigentlich hatte ich es weiterhin vor. Ich muss also aufpassen! Ich bin eh schon viel zu nett gewesen. Durch seine Art und Weise bin ich viel zu weich geworden. Also komm runter Edward.
      Wir kamen bei dem Laden an und gingen hinein. Überall standen Puppen mit den Anzügen in verschiedenster Farben. Auch hier erklärte ich dem Verkäufer was ich vor hatte und das ich alle Outfits sehen wollte. Er nickte verständlich und fing an, ein paar rauszuholen. Wenn wir mit unseren Konkurrenten in Kontakt kamen, reichte so ein einfaches mit Hemd nicht mehr aus.
      "Sehen Sie zu, dass sie ein paar davon anziehen. Heute Abend wird es schon von nöten sein, eins davon zu tragen. Wir haben nachher einen wichtigen Termin."
    • Ich atmete kaum merklich erleichtert aus, als er sich von mir entfernte. Ich wusste nicht was ich sonst gemacht oder wie lange ich es ausgehalten hätte, hätte er weiterhin in der Position verharrt. Vielleicht war er ebenso schockiert und verblüfft von der Situation gewesen wie ich selbst, weswegen er einen Moment gebraucht hat sich zu sammeln.
      Nun vorsichtiger und mit einem minimal größeren Abstand, folgte ich ihm in den nächsten Laden, der das anbot, was ich vermutet hatte. Man würde für mich Anzüge aussuchen, die ich bisher noch nie getragen hatte. Verunsichert, weil diese schon vom Weitem hochwertig aussahen. Auch hier wurde die gleiche Verfahrensweise angenommen wir vorhin. Man würde mir Kleidung geben, ich würde sie anziehen und es Herrn Lewis präsentieren. Zu hören, dass wir heute gleich einen wichtigen Termin haben werden, stimmte mich nervös. Und so verhielt ich mich, als der Mann meine Maße nahm und mir unangenehm nahe kam. Ich bemerkte wie er mir unzufriedene Blicke zu warf, fast genervt, dass ich leicht zusammen zuckte, wenn er mir berührte.
      Bis die Anzüge und Hemden mir gebracht wurden, brauchte ich Zeit. Ich kannte mich mit den Knöpfen, Westen und Hemden nicht aus. Und da ich nicht unbedingt einen noch schlechteren Eindruck beim Verkäufer hinterlassen wollte, fragte ich nicht nach Hilfe. Dann knöpfe ich die Knöpfe falsch und musste wieder von vorne anfangen. Genervt seufzte ich. Wieso war unter der Anzugsjacke eine Veste? Oder wie nannte man das? Alles fühlte sich eigenartig und fremd an, womöglich etwas woran ich mich gewöhnen müsste.
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    • Ich beobachtete das ganze Geschehen vor mir und war etwas überrascht, dass es so lief. Allerdings passte es mir nicht, dass der Verkäufer so genervt war. Wäre ich hier Chef, hätte ich um ein Gespäch gebeten, wenn er nicht gefeuert werden wollte. Ich überlegte es mir nochmal, ob ich hier wirklich einkaufen wollte. Je nachdem, was er nun für Ware brachte. Aber das Verhalten ging mir schon ziemlich gegen den Strich. Ich atmete einmal durch, um Contenance zu bewahren. Wieso war ich eigentlich in so einer Situation?
      Mister Loft war nun in der Umkleide und alle warteten, dass er fertig wieder rauskam. Doch aus irgendeinen Grund dauerte es und ich hörte genervtes Seufzen aus der Umkleide. Ich stand also auf, ging auf die Umkleide zu, in der mein neuer Anfestellter sich befinden musste und klopfte.
      "Mister Loft. Benötigen Sie Hilfe? Ich komme jetzt rein.", sagte ich an und öffnete vorsichtig die Tür. Was ich sah, ließ mich erst überrascht drein blicken, doch dann lächelte ich ganz kurz. Er schien überfordert zu sein mit dem, was er da anhatte. Auch wenn ich nicht ganz verstand, was da so schwierig war. Aber ich bin ja auch damit aufgewachsen. Vom Kindesalter an hatte ich diese Anzüge an. Da wunderts keinen mehr.
      Vorsichtig ging auf ihn zu und platzierte die Knöpfe an ihren Platz, so wie es sich gehörte. Auch die Krawatte knotete ich ihm nochmal ordentlich.
      "Sie werden schon noch lernen, wie man Krawatten bindet und die Knöpfe werden auch ein Klacks werden. Gewöhnen Sie sich dran, ihr Leben wird sowieso nicht mehr so werden wie früher. Verlassen Sie sich darauf.", erklärte ich und sah ihn mir an. Er gefiel mir. So könnte das ganze klappen.
      "Sehen Sie sich ruhig im Spiegel an. Wenn wir Ihnen noch die Haare machen, sind Sie nicht wiederzuerkennen."
    • Ich wollte aufgeben, doch ich wusste, dass das keine Option für mich war. Zu meiner Überraschung und Erschrecken klopfte es an der Tür und Herr Lewis trat in meine Kabine. Entschuldigend sah ich ihn an, wissend, dass es wohl ein absurdes Bild abgeben musste, schließlich war es etwas, womit man eigentlich keine Schwierigkeiten haben sollte. Es war nichts Kompliziertes, nichts Großes und trotzdem hatte ich Schwierigkeiten. Dass Herr Lewis anstatt genervt ihm ein Lächeln schenkte, überraschte mich so sehr, sodass ich nicht anders konnte als innezuhalten und ihn verblüfft im Spiegel anzuschauen. Auch wenn der Moment kurz gewesen war, hatte ich es dennoch bemerkt und war überrascht. Positiv überrascht. Er sollte öfters lächeln, er kam einen viel zugänglicher vor.
      Aufmerksam drehte ich mich zur Seite und sah zu, wie er mir half. Dabei stand er mir wieder sehr nahe. Weiter als vorhin, aber noch nah genug, sodass ich plötzlich hyper sensibel wurde und jede so kleine Bewegung von ihm wahrnahm. Ganz still beobachtete ich das Ganze.
      Seine Aussage ließ mich kurz lächeln, wobei es eher ein Ironisches war als ein Herzliches. Mir war bewusst geworden, dass mein Leben umgekrempelt wurde und dass ich auf vieles Neues einstellen musste, ob ich es nun wollte oder nicht.
      Als die Krawatte und Knöpfe Ohren Platz gefunden haben, und Herr Lewis sich das Ergebnis beäugte, war ich kurz unsicher, ob Anzüge wirklich gut an mir aussahen. Ich drehte mich um und tat das, was er mir sagte. Es war ein fremdes Bild, woran ich mich auch nach ein paar Sekunden nicht gewöhnen konnte. Das würde Zeit in Anspruch nehmen. Um nicht zu spät meine Arbeit anzutreten, musste ich unbedingt lernen wie man Krawatten bindet, denn ich konnte nicht Herr Lewis nach seiner Hilfe fragen.
      "Das sieht jetzt schon sehr gewöhnungsbedürftig aus", lachte ich leise, nickte jedoch. Ich werde mich sicherlich schnell daran gewöhnen, das tat ich immer wenn ich eine neue Arbeit aufnahm. Zumindest wusste ich wie es insgesamt aussehen sollte.
      Der Rest verlief geschmeidiger als der Anfang und somit musste ich nicht mehr so viel Zeit damit verbringen die Kleider anzuziehen. Zwar verstand ich nicht unbedingt, was an meiner Frisur geändert werden musste, doch ich vertraute Herrn Lewis, da er schließlich in die andere Welt hineingeboren wurde und sich seit Kindesalter damit auseinandersetze. Natürlich hatte er mehr Erfahrung als ich. Ich konnte nur hoffen, dass die Frisur nicht so aussehen wird, dass ich mich nicht mehr in den Spiegel sehen will.
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    • Nach einiger Zeit hatten wir alle Klamotten zusammen und waren somit fertig. Erleichtert seufzte ich. Ich war froh, endlich alles beisammen zu haben und den Heimweg antreten zu können. Wir gingen also zusammen zum Auto, stiegen ein und fuhren Heim. Auch die Heimfahrt war wieder recht ruhig. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Normalerweise hatte ich auch keine Angestellten in meinem Auto. Er konnte sich also glücklich schätzen, überhaupt mitfahren zu dürfen.
      Zuhause angekommen, stellte ich den Wagen vor der Tür ab und löste die Anschnallgurte. Kurz sah ich auf die Uhr, ehe ich nochmal zu Mister Loft sah.
      "Der Termin findet heute um 8 statt. Bitte seien Sie pünktlich um halb vor der Tür. Bis dahin haben Sie Freizeit.", wies ich an und stieg aus. Bis zum Termin konnte ich dann wenigstens noch etwas aufarbeiten. James machte mir wie immer schon die Tür auf, bevor ich überhaupt eine Stufe betrat. Ich begrüßte ihn und ging direkt in mein Büro, wo ich mich an die Arbeit setzte. Ich wollte mir vor dem Termin noch ein paar Informationen einholen und Vorbereitungen treffen. Es war sehr wichtig, weshalb es auch wichtig war, dass Mister Loft seinen Anzug trug. Automatisch ließ ich den Nachmittag revue passieren. Ich wusste nicht, was es war, aber irgendwas ließ mich nicht vernünftig denken. Ich war einem Fremden eigentlich nie so nah. Schon gar nicht einen Angestellten. Trotzdem rettete ich ihn vor einem Raudi und half ihm auch noch beim Anziehen. Er wirkte so unbeholfen, dass ich nicht anders konnte. Auch wenn es nie so aussah, aber bei solchen Menschen wurde ich schwach. Man gut, dass es kaum einer wusste. Nicht mal James wusste genau darüber Bescheid. Ich musste also vorsichtig sein.
    • Ich war erleichtert endlich im Auto sitzen zu können, denn auch wenn wir nicht allzu lange unterwegs waren und nicht viel unternommen haben, schließlich ging es vielmehr darum mir neue Kleider zu holen, war es dennoch anstrengend gewesen. Vor allem, weil ich bei Herrn Lewis auf Trab sein musste, um nicht hinterher zu hängen. Ungern wollte ich gleich am ersten Tag einen schlechten Eindruck hinterlassen. Trotz Vertrag hin oder her, konnte ich mir keine schlechte Leistung leisten. Denn Herr Lewis war weiterhin dazu in der Lage mich zu entlassen und mich alleine mit den Schulden dastehen. Am Ende des Tages war er immernoch ein Geschäftsmann und würde am Ende Tages für das entscheiden, was sich für ihn mehr lohnte.
      Die Heimfahrt verlief ebenso still, wie die Hinfahrt, was mich generell nicht störte. Zum einen, weil ich nicht wusste, worüber ich mit ihm reden sollte, zum anderen auch weil ich mir nicht sicher war, ob so etwas wie small talk gewünscht war. So dachte ich viel mehr über die Ereignisse nach, die passiert waren. Solch eine shopping tour hatte ich noch nicht erlebt und ich verspürte ein leichtes Kribbeln in den Fingerspitzen. Im Großen und Ganzen war ich zufrieden. Ich selbst wollte dann irgendwann eigene Kleidung kaufen, die ich in der freien Zeit anziehen konnte. Doch dafür musste ich erstmal etwas verdient haben. Hochwertige Kleider wie heute wurde ich jedenfalls nicht kaufen für die Freizeit.
      Angekommen wollte ich aussteigen, als Herr Lewis mir die Infos für heute Abend weitergab. Die Nervosität kam wieder zurück, doch ich kam nicht dazu zu fragen was genau stattfinden wird, um mich zumindest mental beruhigen zu können. So lief ich ihm nur hinterher und begrüßte James mit einem freundlichen Lächeln. Herr Lewis verschwendete nicht viel Zeit und verschwand auch wieder. „Wue ich sehe, haben Sie viel erledigt bekommen." Peinlich berührt lachte ich leise. „War etwas holprig, aber wir haben einige Sachen holen können. Heute Abend würde ich sogleich auch losgehen mit Herr Lewis." Verstehend nickte James. „Wenn Sie Hilfe brauchen, sagen Sie nur Bescheid." Nun,ob James noch im Haus sein wird um die Uhrzeit, wusste ich nicht so Recht. Doch ich werde sehr penibel darauf achten, dass ich pünktlich bei der Tür stehen wird.
      Ich trug die ganzen Sachen ins Zimmer und suchte mir etwas zusammen, was nicht sonderlich schwer war, wenn wir Outfits gekauft hatten und nicht nicht zusammengehörige Teile. Den Rest gab ich James, um mir zeigen zu können,wie ich das am besten waschen sollte, sollte er nicht anwesend sein. So zeigte er mir die Schritte und gab mir hilfreiche Tipps, wie ich die Kleider bei der Reinigung nicht beschädigte. Auch wenn mir Freizeit zu stand, hatte ich jedoch Dinge zu erledigen, die ich gerne Vollbringen wollte, anstatt es immer wieder nach hinten hinzu schieben.
      Ich sah auf die Uhr. Es war langsam Zeit sich fertig zu machen. So ging ich gründlich duschen, zog mich an, gab mein Bestes die Krawatte zu binden und starrte mir im Spiegel an. Herr Lewis hatte meine Haare erwähnt. Sollte ich sie nach hinten kämmen? Verunsichert spielte ich mit meinen Fingerspitzen an meinen Strähnen herum, wusste jedoch nicht genau was ich damit anstellen sollte. Am Ende gab ich mich einfachen gekämmten Haare zufrieden. Ungern wollte ich Gel benutzen, nur damit Herr Lewis mir sagte, dass es nicht gut aussah. Mit einem tiefen Seufzer verließ ich das Zimmer und wartete früher als geplant bei der Tür. Um die Zeit etwas zu schinden, und in Gedanken verloren, sah ich an der Krawatte herunter. Saß sie richtig? War der Knoten richtig? Passte sie von der Länge her?
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    • Nachdem ich mit meinen Vorbereitungen fertig war, klappte ich das Laptop zu und lehnte mich nach hinten in den Stuhl. Ich brauchte kurz Zeit, um meine Augen zu schließen. Heute war ein ziemlich anstrengender Tag. Und wenn dieses Treffen nicht so wichtig wär, hätte ich es am liebsten abgesagt. Das war die erste Tätigkeit, die Mister Loft als mein Assistent und Begleitung machen würde. Da zeigte es sich, wie schnell er lernte. Obwohl ich ihn schon als sehr gewissenhaft und fleißig einschätzte. Und bis jetzt hatte mich meine Menschenkenntnis noch nicht in Stich gelassen.
      Seufzend stand auch ich auf, um mich wenig später unter die Dusche zu stellen. Dies ging aber recht schnell von statten. Im Schlafzimmer angekomen, begab ich mich ins Ankleidezimmer, um mir meine Kleidung rauszusuchen. Ich entschied mich für den grauen Anzug und einem schwarzen Hemd. Hinzu kommt auch eine schwarze Krawatte und meine silberne Uhr. Pünktlich ging ich zum Eingangsbereich, wo Mister Loft bereits wartete. Er ist pünktlich. Das ist gut. Ich sah ihn mir an und war überrascht, wie hell und vorallem hübsch seine Augen eigentlich waren. Man konnte sie vorher durch den Pony nicht so gut sehen. Aber das mit der Frisur hatte er gut gelöst. Es sieht gleich viel seriöser aus.
      "Sie sehen gut aus. Das mit der Frisur haben sie einwandfrei gelöst. Damit es besser hält, können Sie auch Haarspray oder Gel nehmen.", kommentierte ich sein Erscheinungsbild. Obwohl ich nicht unbedingt der Typ für Lob und so weiter war. Ich nahm mir meine Sachen und Schlüssel, ehe ich zur Tür trat, um zum Auto zugehen. Meine dritte Anreise heute.....
      Ich stieg ein, schnallte mich an und zusammen fuhren wir erneut los.
      "Wir treffen uns mit einem Kunden in einem Restaurant. Er heißt Mister Williams. Er scheint sehr freundlich, ist aber ein starker Verhandlungspartner. Im Aktenkoffer befindet sich der Vertrag und einige Werbeunterlagen. Ihre Aufgabe wird es sein, mir die Dokumente zu reichen. Seien Sie höflich und antworten Sie, wenn Sie gefragt werden. Gibt es noch Dinge, die für Sie unklar sind? Wenn Sie Fragen haben, können Sie das immer tun. Nur nicht unbedingt vor den Kunden und Vertragspartnern."
    • Überrascht blickte ich auf, als ich Herr Lewis Stimme hörte. Mein Blick fiel sogleich auf den Anzug von meinem Chef und musste wieder einmal staunen, wie angegossen sein Anzug saß. Als wäre er für diesen gemacht. Herr Lewis war in diese Welt hineingeboren, als etwas anderes konnte ich ihn mir nicht vorstellen. Und auch wenn ich ebenso einen Anzug trug, fühlte ich mich nicht so selbst bewusst wie Herr Lewis mir gegenüber auftrat. Langsam kamen die Zweifel hoch, was mich jedoch nicht zurückschrecken ließ meine Arbeit zu erfüllen. Nichtsdestotrotz nagte die Unsicherheit an mir, auch wenn es mich noch mehr anspornte mein Bestes zu geben. Obwohl es nun am Ende des Abends reichte oder nicht, würde ich wohl erst später erfahren.
      Umso mehr überraschte mich das Kompliment von ihm. Ich hatte weniger damit gerechnet, dass ich es geschafft hatte etwas zu vollbringen, womit er zufrieden war, über etwas worüber ich weniger Ahnung hatte. Peinlich berührt fasste ich mir an den Nacken und konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ich kam einem also nicht so sehr unbeholfen vor, wie ich es erwartet hatte. Nickende folgte ich ihm ins Auto und hörte aufmerksam zu, was er mir zu sagen hatte. Meine einzige Aufgabe bestand wohl nur darin ihm die Papiere weiter zu reichen. Deine recht simple Aufgabe, wenn man darüber nachdachte. Doch mir stellten einige Fragen in den Kopf. „Dürfte ich mir die Dokumente anschauen? Oder zumindest die Reihenfolge kennen, damit ich sie Euch reichen kann? Oder spielt das keine Rolle?", fragte ich ihn gleich los. Meine erste Aufgabe wollte ich mir Bravour schaffen, egal wie klein und da half mir nur eine gute Vorbereitung. Ich sagte zu bezweifeln, dass Herr Williams mich ansprechen wird, da ich wohl viel mehr im Hintergrund sein werden. Ob sie Alkohol trinken werden?
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    • Als er die Fragen stellte, nickte ich bestätigend.
      "Schauen Sie sich alles an. Ich habe keine Geheimnisse. Allerdings sollten Sie Geheimnisse gegenüber anderen Leuten haben. Wir wollen ja keine roten Zahlen.", warnte ich und konzentrierte mich weiterhin auf die Straße. Ich ließ ihn alles untersuchen, damiter dann auch wusste, was er da tat. Ich dachte kurz an die eben vergangene Situation. Er schien ziemlich glücklich darüber gewesen zu sein, dass ich zufrieden war. Ich fragte mich, warum sein Selbstbewusstsein überhaupt so tief im Keller war? Für einen Mann sah er sehr gut aus. Er war nicht klein und was im Kasten hatte er auch. Da war ich mir sicher. Ein paar mehr Muskeln müsste er aufbauen. Kurze Zeit später kamen wir dann auch endlich auf dem Parkplatz des Restaurants an und ich stellte mein Auto ab.
      "Wir sind da. Denken Sie daran: höflich, diskret und selbstbewusst. Je mehr Macht man ausstrahlt, desto leichter sagen die Leute zu.", erklärte ich ihm nochmal. Dann stieg ich aus und zusammen gingen wir rein. Wir waren die Ersten. Vom Personal wurden wir an einen runden Tisch geführt, etwas abseits der anderen Besucher. Am Tisch konnten vier Leute sitzen.
      "Setzen Sie sich.", wies ich an und setzte mich ebenfalls auf einer der Stühle. Der Kellner kam schon sofort an und brachte die Speisekarten, als er dann auch schon fragte, was wir trinken wollten. Erstmal zwei Wasser, Danke.", antwortete ich und legte die Speisekarten, in Form von Büchern, an die Seite. Ich würde erst nachsehen, wenn auch die Kunden da waren. Oder besser gesagt, der Kunde. Denn ich sprach nur mit Mister Williams. Und ich denke, er würde auch einen oder eine Begleiterin da haben. So jemand kommt nicht allein. Deswegen ist ja auch Mister Loft bei mir.